Wirtschaftsraum Südösterreich
DER MENSCH IM FOKUS
Künstliche Intelligenz
Der Faktor Mensch wird entscheidend sein, um das Potenzial von KI zu nutzen.
Digitalisierung der Wirtschaft
Der verantwortungsvolle Umgang mit Künstlicher Intelligenz entwickelt sich zur Zukunftskompetenz.
Chancen durch die Area Süd
Kärnten und die Steiermark bekräftigen ihre bundesländerübergreifende Zusammenarbeit.
Schlüssel für die grüne Wende Wassersto� spielt eine zentrale Rolle auf dem Weg in Richtung Klimaneutralität.
Raiffeisen präsentiert INFINITY: Effizientes Business Banking für den unternehmerischen Erfolg
Die Zukunft eines erfolgreichen Unternehmens beginnt bei einem effizienten
Banking. Mit INFINITY bietet Raiffeisen eine innovative Finanzplattform, die speziell auf die Bedürfnisse von Unternehmer:innen zugeschnitten ist.
INFINITY hebt die Abwicklung des täglichen Bankgeschäftes auf ein nächstes
Level, indem es einfach, sicher und flexibel ist. Das spart wertvolle Zeit.
Als führender Bankpartner der Kärntner Wirtschaft setzt Raiffeisen neue Maßstäbe im Business Banking. Manfred Wilhelmer, Vorstandssprecher der Raiffeisen Landesbank Kärnten erklärt: „INFINITY löst das bisherige ELBA-business ab und ermöglicht Unternehmen, mit einer maßgeschneiderten, webbasierten Finanzplattform effizienter zu arbeiten. Es bietet maximale Flexibilität und höchste Sicherheitsstandards.“
FLEXIBLES BANKING WIE ES UNTERNEHMEN BRAUCHEN
In einer dynamischen Geschäftswelt ist Flexibilität erfolgsentscheidend. Mit INFINITY können Bankgeschäfte jederzeit und von jedem Ort aus erledigt werden, unabhängig davon, ob am Schreibtisch, auf dem Smartphone oder am Tablet. Darüber hinaus bietet die Plattform Multibankfähigkeit, die es erlaubt, auf alle Konten bankübergreifend zu verfügen. „Gerade für Unternehmen mit mehreren Bankverbindungen ist eine zentrale Übersicht enorm zeitsparend und erhöht die Flexibilität bei der Verwaltung der Finanzen“, ist Wilhelmer überzeugt.
MEHR EFFIZIENZ DURCH INTUITIVE HANDHABUNG
Ein zentrales Element in der Entwicklung von INFINITY war es, eine intuitive Benutzeroberfläche zu schaffen, um Verwaltungsaufwand zu reduzieren. Die intuitive Handhabung ist gelun-
gen. „Mit INFINITY wird das Einrichten und Verwalten von Benutzer:innen, Rollen und Berechtigungen zum Kinderspiel“, betont Wilhelmer. Unternehmen haben die volle Kontrolle über die Zugriffsrechte und können diese einfach und effizient steuern.
HÖCHSTE SICHERHEIT UND MODERNSTE TECHNOLOGIE
In Zeiten wachsender Cyberkriminalität setzt Raiffeisen auf höchste Sicherheitsstandards. INFINITY bietet eine Zwei-Faktor-Authentifizierung, digitale Signaturen und rollenbasierte Zugriffskontrollen, die die Bankgeschäfte optimal schützen. Mit der E-Signatur können Bankaufträge schnell und sicher abgewickelt werden, egal wo man sich gerade befindet. „In der heutigen digitalen Welt ist Sicherheit von zentraler Bedeutung“, betont Wilhelmer.
INFINITY ist eine vollständig webbasierte Plattform. Das bedeutet, dass keine Installation von zusätzlicher Software erforderlich ist und Wartungsarbeiten entfallen. Alle Aktualisierungen und Erweiterungen erfolgen automatisch, sodass unsere Kund:innen immer mit der neuesten Version arbeiten.
MEHRWERTDIENSTE, DIE UNTERNEHMEN UNTERSTÜTZEN
INFINITY bietet weit mehr als nur Zahlungsverkehr. Dank der integrierten Mehrwertdienste wie der E-Signatur und dem Dokumenten-
„INFINITY bietet maximale Flexibilität und höchste Sicherheitsstandards und überzeugt durch eine intuitive Handhabung“.
Manfred Wilhelmer, Vorstandssprecher Raiffeisen Landesbank Kärnten
management können alle wichtigen Verträge und Dokumente zentral verwaltet und sicher ausgetauscht werden. Benachrichtigungen in Echtzeit halten Unternehmen stets auf dem Laufenden und sorgen für volle Transparenz. Mit INFINITY haben Unternehmen die Möglichkeit, direkt mit ihren Berater:innen über die Plattform zu kommunizieren. Das garantiert einen schnellen und unkomplizierten Austausch, ohne den Kanal zu wechseln.
VERÄNDERUNG LEICHT GEMACHT: SCHULUNGEN FÜR DEN OPTIMALEN
START
Veränderungen im Arbeitsalltag sind nicht immer einfach. „Um unseren Kund:innen den Einstieg zu erleichtern, bieten wir spezielle Anwenderschulungen an. Diese unterstützen dabei, die zahlreichen Funktionen von INFINITY kennenzulernen und Bankgeschäfte noch effizienter zu gestalten“, erläutert Wilhelmer. Die Termine zu den nächsten Schulungen finden Sie auf www.raiffeisen.at/ ktn/de/ firmenkunden/infinity/anwendungsschulung.html →
Mit Raiffeisen INFINITY erleben Unternehmen Business Banking auf dem nächsten Level – flexibel, sicher und einfach zu bedienen. Der Umstieg lohnt sich – vereinbaren Sie gleich einen Beratungstermin. →
RAIFFEISEN INFINITY –SO EINFACH GEHT BUSINESS BANKING
Individuell
INFINITY ist ein webbasiertes Portal. Das bedeutet für Sie volle Flexibilität. Schließen Sie Ihre Bankaufträge ab, wo und wann Sie wollen, ganz egal ob am Desktop, Notebook, Tablet oder Smartphone. INFINITY ist zudem multibankfähig, sodass Sie bequem und bankübergreifend auf all Ihre Business-Konten zugreifen können.
Einfach
Sie verlieren beim Banking die Übersicht über die Vielzahl an Mandanten und Möglichkeiten? Nicht mehr, denn die Zukunft ist personalisierbar. Mit der einfachen Nutzeroberfläche von INFINITY können Sie selbständig neue Nutzer:innen anlegen und verwalten. Richten Sie Ihr Profil individuell ein und verwalten Sie einfach und bequem Rollen und Berechtigungen.
Sicher
In Zeiten von Cyberkriminalität ist Sicherheit besonders wichtig. INFINITY schützt Ihr Unternehmen dank Zwei-Faktor Authentifizierung, Rollen- und Berechtigungssteuerung und der Möglichkeit der digitalen Signatur mittels A-trust.
Schnell
INFINTIY ist Ihr State-of-the-art Business Banking, das neben Zahlungsverkehr-Funktionen auch Mehrwert-Funktionen wie beispielsweise Anforderung einer Bankgarantie bietet. Außerdem können Sie mittels digitaler Signatur schnell und einfach Bankaufträge abschließen, unabhängig von Zeit, Ort und Endgerät. Die Mehrwert-Funktionen werden laufend erweitert, neue Kooperationspartner und Drittanbieter laufend angebunden.
ÖSTERREICHS INNOVATIVSTES BUSINESS BANKING.
Vorwort Inhalt
Digitalisierung sinnvoll nutzen
Ist sie nun Fluch oder Segen?
Digitalisierung kann beides sein, denn es kommt ganz darauf an, WIE wir sie für uns nutzen – in der Wirtschaft, in der Mobilität, in der Freizeit, im Konsumverhalten, in Beziehungen u. v. m.
Digitalisierung ist inzwischen auch ein zentrales Element in der DNA eines jeden Unternehmens. Umso wichtiger ist es, miteinander zu reden, sich Fachwissen anzueignen und sich auszutauschen –denn der Mensch steht im Fokus!
Alte Hierarchien brechen auf. Für die Anforderungen der Zeit braucht es dynamische Teams, die schnell agieren und Entscheidungen treffen können. Junge Menschen, die sich in der digitalen Welt bestens zurechtfinden, sind das zukünftige Kapital unseres ländlich geprägten Lebensraums. Wissen wird mehr denn je zur Macht!
Viel Spaß beim Lesen, Ihr Walter Rumpler
„Dem Echten“ mehr Raum geben
Künstliche Intelligenz (KI) webt sich in Wirtschaft und Leben und ist längst mehr als nur ein Trend. Damit der Einsatz von KI einen Mehrwert schaffen kann, braucht es auch eine kritische Auseinandersetzung, denn „die unreflektierte Nutzung historischer Daten stellt wohl das größte ethische Risiko dar“ wie KI-Expertin Sabine Singer im Interview mit advantage unterstreicht. Erfreulich ist, dass handwerkliche und künstlerische Berufe wieder an Ansehen gewinnen könnten. Denn kreative Tätigkeiten zeichnen sich vor allem durch einzigartige menschliche Perspektiven und Originalität aus. Es ist wichtig „dem Echten“ wieder mehr Raum zu geben!
Dieses Vorwort sowie die nachfolgenden Texte sind übrigens ChatGPT-frei –genährt aus der persönlichen, unmittelbaren menschlichen Erfahrung. Wir wünschen eine inspirierende Lektüre!
Herzlichst, Petra Plimon
4 Vom Hype zur Realität Die verantwortungsvolle Nutzung von Künstlicher Intelligenz wird zur Zukunftskompetenz.
8 KI und Arbeitsmarkt Künstliche Intelligenz verändert Berufsbilder und schafft neue Chancen in Unternehmen.
16 Im Zeichen der Cybersecurity Neue Technologien bringen auch Risiken mit sich und bieten ungeahnte Angriffspunkte.
27 Kooperation als Zukunftsfaktor Kärnten und die Steiermark setzen auf bundesländerübergreifende Synergien.
52 Exzellente Forschung mit KI So setzt sich der österreichische Hochschulsektor mit Künstlicher Intelligenz auseinander.
SOCIAL MEDIA: Advantage Wirtschaftsmagazin | advantage Wirtschaftsmagazin advantage.magazin | www.advantage.at
COVER: Grafik: Werk1. © Portaitfotos Titelseite: KK; Zukunftsinstitut; Sarah Puch; Randstad; dataholix solutions GmbH; KOBAN Südvers: Gleiss; Helge Bauer; Dobernig; Tine Steinthaler; marygoodfoto; TAK; Foto Eder; Josef Plimon; Gerhard Pulsinger; addIT; SMB; MIke Kampitsch; Helge Bauer
58 Klimawandel und Wasserstoff Auf dem Weg in Richtung Klimaneutralität wird Wasserstoff eine zentrale Rolle zugeschrieben.
PEFC/06-42-28
Durch die Beschaffung von PEFC-zertifiziertem Material fördert advantage Media GmbH weltweit nachhaltige Waldbewirtschaftung. www.pefc.at
PEFC/06-39-364/11
PEFC-zertifiziert Dieses Produkt stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen www.pefc.at
OFFENLEGUNG nach § 5 ECG, § 14 UGB, § 24 , 25 Mediengesetz. IMPRESSUM: Gründung 1997. Herausgeber: Walter Rumpler, w.rumpler@advantage.at. Verlag & Medieninhaber: advantage Media GmbH. Geschäftsführung: Walter Rumpler und Petra Plimon. Chefredaktion: Petra Plimon, petra@plimon.at. Redaktion: Markus Arch, Klarissa Brandner, Julia Braunecker, Anja Fuchs, Monika Unegg, Corinna Widi. Anzeigenleitung: Walter Rumpler. Fotos: advantage, pixelio.de, pixabay.com, unsplash.com bzw. beigestellt lt. FN. Adresse: advantage Media GmbH, Villacher Ring 37, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, T: +43 (0)650 7303400. Die Meinungen von Gastkommentatoren müssen sich nicht mit der Meinung der advantage-Redaktion decken. Alle Rechte, auch Übernahme von Beiträgen gem. §44 Abs. 1 Urheberrechtsgesetz, vorbehalten. AGB/Haftungsausschluss/rechtlicher Hinweis: www.advantage.at
64 KI im Gesundheitswesen Digitale Systeme schaffen einen Mehrwert für Patient:innen und Mediziner:innen.
68 Dem Hadn auf der Spur Ein Erfolgsbeispiel für nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum.
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ: VOM HYPE ZUR REALITÄT
Wir von advantage möchten das (Wirtschafts-)leben von einem ganzheitlichen Blickwinkel betrachten und die Themen, die uns Menschen bewegen, sichtbar machen.
Nicht zuletzt seit der Markteinführung von ChatGPT hält Künstliche Intelligenz (KI) in rasantem Tempo Einzug in Wirtschaft und Gesellschaft. Die verantwortungsvolle Nutzung von generativen KI Tools wird daher immer mehr zur Schlüsselkompetenz. advantage hat mit erfahrenen Persönlichkeiten über Chancen und Risiken für Unternehmen gesprochen. Von Petra Plimon
Sabine Singer, Pionierin im Bereich
Value-based Engineering und Gründerin von Sophisticated Simplicity, Wien
Der Faktor Mensch wird entscheidend sein, um das Potenzial von KI sinnvoll und wertebasiert zu nutzen. Während KI uns Zugang zu umfassendem Wissen bietet, liegt der Schlüssel darin, WIE wir dieses Wissen anwenden, bewerten und in Know-How umwandeln. Es wird unerlässlich sein, dass nicht nur junge Menschen lernen, Technologien kritisch zu hinterfragen, zu prüfen und sie im Einklang mit nachhaltig und aus Überzeugung gelebten Werte-Grundsätzen zu nutzen.
Das größte ethische Risiko bei der Verwendung von generativer KI wie ChatGPT liegt in der unreflektierten Nutzung historischer Daten. Diese Modelle basieren auf dem gesamten digitalen Wissen der Menschheit – einschließlich aller Fehler, Vorurteile und Ungerechtigkeiten, die in unserer Gesellschaft vorherrschen. Sie spiegeln nicht nur wissenschaftlich fundierte Errungenschaften wider, sondern auch gesellschaftliche Vorurteile, die Ausgrenzung oder Schlechterstellung von Personengruppen, überholte Geschäftsmodelle sowie Falschinformationen von Social Media Plattformen. Unternehmen müssen sich darüber bewusst sein, dass generative KI, wenn sie auf verzerrten oder unvollständigen Daten basiert, ungewollt zur Verstärkung von Vorurteilen beitragen kann. Es gibt bereits zahlreiche Beispiele, in denen KI-Systeme systematische Ungleichheiten in Entscheidungsprozessen verschärft haben und letztlich zu hohen Investitionsverlusten führten, weil sie nicht mehr korrigierbar waren. Daher ist es entscheidend, die Qualität und vor allem die Gewichtung von Daten, die in KI-Modelle einfließen, genau zu kennen und laufend zu monitoren, um sicherzustellen, dass diese Daten objektiv, divers und aktuell sind. Darüber hinaus sollten Unternehmen in die Entwicklung transparenter und ethisch fundierter KIStrategien investieren. Ich bin zudem fest davon überzeugt, dass es keine Branche geben wird, die von KI unberührt bleibt. © kk
Patrick Ratheiser, CEO Leftshift One und Keynote Speaker im Bereich AI, Graz Was wir ganz stark brauchen ist, dass KI-Kompetenzen in den Unternehmen aufgebaut werden. Sprich: das Thema „Erklärbare KI“ bzw. „AI Literacy“. Denn gerade im Unternehmenskontext müssen wir verstehen, wie KI funktioniert, weil wir sehr wohl auch verifizieren müssen, was tut die KI? Macht sie das richtig? Dieses kritische Auseinandersetzen ist von großer Bedeutung. Es ist ein „Mensch UND Maschine“ und nicht ODER und das ist das positive Zusammenwirken, das ganz wichtig ist.
Ein zentrales Thema im Umgang mit ethischen Risiken sind sicherlich Halluzinationen. Generative KI wie ChatGPT antwortet nicht faktenbasiert und das war auch nie die Idee oder das Ziel. ChatGPT-Modelle hatten ja die Aufgabe, die menschliche Sprache oder den Text zu imitieren. Und das machen sie fantastisch mittlerweile. Da muss man auf jeden Fall aufpassen und immer verifizieren und hinterfragen, ist das richtig, was dieses System mir als Antwort liefert? Wo ist die Quelle? Denn es werden auch Quellen halluziniert.
Ich möchte daher den Appell an die Unternehmen richten, einfach zu starten und sich mit KI auseinander zu setzen. KI ist noch lange nicht angekommen und gerade in Europa fehlt uns manchmal ein bißchen der Mut. Was uns nicht passieren darf ist, dass wir den Anschluss verlieren! Stichwort Wettbewerbsfähigkeit: Ich habe teilweise, wenn ich KI einsetze, bis zu 38 % Produktivitätssteigerung im Verwaltungsbereich oder im klassischen Kommunikationsbereich. Ich glaube, die entscheidende Frage wird in Zukunft sein: Wer kann in der Arbeitsstelle mit KI umgehen und wer kann es nicht? Und eigentlich ist das nur eine Wiederholung der Vergangenheit: Wer kann mit einem PC umgehen und wer kann es nicht? © kk
WISSENSWERT
Generative KI („KI“ steht für „künstliche Intelligenz“) ist ein Sammelbegriff für KI-basierte Systeme, mit denen auf scheinbar professionelle und kreative Weise alle möglichen Ergebnisse produziert werden können, etwa Bilder, Video, Audio, Text, Code, 3D-Modelle und Simulationen. Menschliche Fertigkeiten sollen erreicht oder übertroffen werden. Generative KI kann Schüler:innen, Studierende, Lehrkräfte, Büromitarbeiter:innen, Politiker:inenn, Künstler:innen und Wissenschaftler:innen unterstützen und Bestandteil von komplexeren Systemen sein. Man spricht auch, dem englischen Wort folgend, von Generative AI, wobei „AI“ die Abkürzung für „Artificial Intelligence“ ist. Quelle: Gabler Wirtschaftslexikon
Michael Katzlberger, KI-Experte aus der Kreativindustrie und Geschäftsführer 3LIOT.ai, Wien Aktuelle KI-Sprachmodelle „halluzinieren“, das heißt, sie machen Fehler. Deshalb ist es derzeit undenkbar, dass man sie in hochsensiblen Bereichen einsetzt, wie zum Beispiel in militärischen Einrichtungen oder Atomkraftwerken, wo Fehler katastrophale Folgen haben könnten. Auch in Situationen, die ethisch komplexe Entscheidungen erfordern, wie in der Rechtsprechung oder in der Medizin, sollte der Einsatz von KI sorgfältig abgewogen werden. In kreativen Berufen, die auf einzigartige menschliche Perspektiven und Originalität angewiesen sind, kann der Einsatz von generativer KI zwar unterstützend wirken, sollte aber nicht dominieren. Bereiche, die zwischenmenschliche Empathie erfordern, wie beispielsweise die Psychotherapie, sind für den umfassenden Einsatz von KI ebenfalls weniger geeignet. Schließlich gibt es Situationen, die kritisches Denken und moralisches Urteilsvermögen erfordern, wo menschliche Entscheidungsträger:innen unersetzlich bleiben, zum Beispiel in der Politik. Ein verantwortungsvoller Umgang mit KI erfordert ein umfassendes und koordiniertes Vorgehen auf mehreren Ebenen. Zunächst ist die Entwicklung internationaler Standards und Regulierungen notwendig, um einen globalen Rahmen für den ethischen Einsatz von KI zu schaffen. Ebenso wichtig ist die Förderung interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Technologen, Ethikern und Sozialwissenschaftlern, um ganzheitliche Lösungsansätze zu entwickeln.
Bildungssysteme stehen vor der Herausforderung, eine Balance zwischen der Vermittlung technologischer Kompetenz und traditioneller Fähigkeiten zu finden, keine leichte Aufgabe! Lebenslanges Lernen und Anpassungsfähigkeit werden zentral für den Umgang mit sich ständig weiterentwickelnder KI sein. © kk
Stefan Tewes, Wissenschaftlicher Direktor Zukunftsinstitut, Frankfurt und Wien
In der Megatrendstudie „Die neue menschzentrierte Vernetzung“ haben wir die technologische Vernetzung in der modernen Gesellschaft und ihre Auswirkungen auf verschiedene Gesellschaftssysteme untersucht und insgesamt 16 zentrale Trends identifiziert. Wenn wir uns auf die KI mit einem Zeitfokus von circa fünf Jahren konzentrieren, dann werden uns die folgenden drei Trends stark prägen.
Die Entwicklung von KI wird zunehmend darauf ausgerichtet, menschliche Bedürfnisse und Werte (Human Centricity) in den Mittelpunkt zu stellen. Dies geht über die Benutzerfreundlichkeit hinaus. Nicht die Frage, wie KI entwickelt wird, sondern was es bedeutet „Mensch zu sein“, ist hier die zentrale Frage. Ein Selbstzweck ist die Entwicklung der künstlichen Intelligenz nämlich nicht. Mit der wachsenden Bedeutung von KI wird auch der Ruf nach Transparenz, ethischen Standards und Fairness lauter.
„Responsible AI“ betont die Notwendigkeit, dass KI-Systeme verantwortungsvoll entwickelt und eingesetzt werden. Diese Technologien müssen sicherstellen, dass sie keine Voreingenommenheiten aufweisen (Bias-Problematik) und dass die gesellschaftlichen Auswirkungen berücksichtigt werden. Ansonsten führt eine zunehmende Verhärtung innerhalb der eigenen Bubble zu einem fortwährenden gesellschaftlichen Bruch. Als letzten Trend möchte ich die „Intelligent Automation“ aufführen. Dieser beschreibt die Automatisierung von Prozessen mithilfe von KI und maschinellem Lernen, um Entscheidungen und Abläufe effizienter zu gestalten. Dieser Trend ist besonders relevant, da KI zunehmend in komplexen Arbeitsumgebungen eingesetzt wird, um repetitive Aufgaben zu automatisieren und dabei Entscheidungen in Echtzeit zu treffen. Durch die Kombination von KI und Automatisierung können Unternehmen Kosten senken, die Produktivität steigern und menschliche Ressourcen für strategische Aufgaben freisetzen. Es wird Zeit, dass wir die Daten, auf denen wir sitzen, endlich auch nutzen.
© Zukunftsinstitut
INTERVIEW
mit Carina Zehetmaier, Mitglied des KI-Beirates der österreichischen Bundesregierung, Präsidentin „Women in AI Austria“, KI-Entrepreneurin pAiper.one
Gemeinsam für verantwortungsvolle KI-Anwendungen
Carina Zehetmaier unterstützt Unternehmen, ihre KI-Projekte sicher, ethisch korrekt und legal umzusetzen, und dabei die Vorgaben des „EU AI Act“ zu erfüllen.
Als Juristin und Menschenrechtsaktivistin rückt Carina Zehetmaier die negativen und positiven Aspekte von Künstlicher Intelligenz für unsere Gesellschaft in den Fokus.
advantage: Welches Ziel verfolgt der Verein „Women in Artifical Intelligence Austria“?
Carina Zehetmaier: Wir sind Teil eines globalen Netzwerks und setzen uns dafür ein, dass jene Frauen, die es in diesem Bereich gibt, sichtbar sind und wir mehr Frauen und Mädchen für den Bereich KI begeistern. Wir sehen KI nicht als reine Technologie, sondern bezeichnen KI als komplexes, sozio-technisches System. Das bedeutet, dass es dafür nicht nur Expertise in der Technik braucht, sondern auch weitreichende Expertise in anderen Gebieten. Darum sind wir auch interdisziplinär und divers aufgestellt.
Wie wird der Einsatz von KI in Zukunft reguliert?
Das Thema „Mensch im Mittelpunkt“ ist genau das Thema, worum es uns als Verein, der EU und auch mir als Unternehmerin geht. Technologie hat keinen Selbstzweck, sie muss uns Menschen gerecht werden und einen Mehrwert bringen - auch unserem Planeten. Und die EU hat beschlossen, sich als die Region zu positionieren, die für vertrauenswürdige KI steht.
Mit dem „EU AI Act“ wurde eine Verordnung erlassen, die mit 1. August 2024 in Kraft getreten ist – die Strafen sind sehr hoch. Die Anwendungen von KI werden in Risikokategorien zugeordnet. U. a. werden Anwendungen und Systeme verboten, die ein inakzeptables Risiko darstellen, wie z. B. Social Scoring, wie es in China eingesetzt wird. Zudem unterliegen Anwendungen mit hohem Risiko, wie z. B. ein Tool zum Scannen von Lebensläufen, das eine Rangfolge von Bewerber:innen erstellt, besonderen rechtlichen Anforderungen.
Österreich hat über die RTR eine KI-Servicestelle geschaffen, an die man sich wenden kann als Unternehmen oder Organisation. Gleichzeitig hat die Bundesregierung einen KI-Beirat installiert, der bei der strategischen Ausrichtung von Österreich und gewissen Umsetzungsfragen hilft.
Wie können Unternehmen fit für den „EU AI Act“ werden? Das ist der zweite Teil meiner Geschichte. Ich beschäftige mich seit langem mit dem Thema und hab vor einem Jahr mit meiner Kollegin beschlossen, ein Unternehmen –die „pAiper One GmbH“ – zu gründen. Wir bieten einen virtuellen AI Compliance Assistant an, d. h. wir haben eine Plattform entwickelt, die Unternehmen dabei hilft ihre KI-Entwicklungen und Einsatz-
„Wir sehen KI nicht als reine Technologie, sondern bezeichnen KI als komplexes, soziotechnisches System.“
Carina Zehetmaier
gebiete so abzubilden, dass man gegenüber Behörden oder Zertifizierungseinrichtungen darlegen kann, sich gemäß dem KI-Gesetz Gedanken über diese Themen gemacht zu haben.
Das Wichtigste, was wir Unternehmen haben, sind unsere Menschen und in die müssen wir jetzt halt wieder mal investieren, um sie mitzunehmen und auch sicherstellen, dass wir als Organisation gemeinsam in eine Richtung gehen und nicht Ängste einzelner Personen Prozesse komplett blockieren. |
WEITERE INFOS
EU AI Act: artificialintelligenceact.eu/de
KI-Beirat der österreichischen Bundesregierung: www.digitalaustria.gv.at
Women in AI Austria: www.womeninai.at
„Wir
entwickeln unsere Lösungen mit Menschen –für Menschen“
Ob internationaler Konzern oder einschlägiges Start-up: Digitalisierung und KI verändern den Arbeitsmarkt rasant. Von Klarissa Brandner
„Wenn du morgen fünf Leute in einen Raum setzt und sagst, sie sollen KI-Ideen entwickeln, hast du nach 30 Minuten vermutlich schon hunderte Ideen. Das ist fantastisch, weil es zeigt, welches Potenzial hinter KI steckt“, erklärt Shezan Kazi, der als „Head of AI Strategy, Global IT“ verantwortlich für die KI-Strategie im Randstad-Konzern ist, dem globalen Marktführer im Bereich Personaldienstleistungen. Für das Sammeln von Erkenntnissen reist Kazi international. Er hebt hervor: „Die KI-Welt dreht sich schneller als alles von mir bisher Erlebte. Ideen, die vor sechs Monaten bahnbrechend schienen, bekommen heute nur noch ein müdes Gähnen.“
Oliver Unger ist CEO eines Münchener IT-Startups, das sich auf die Digitalisierung von Unternehmen mittels KI fokussiert – die dataholix solutions GmbH. Er sieht in KI einen unaufhaltbaren Motor für Effizienz und Qualität: „Wir nutzen KI, um die Digitalisierung nahtlos in den Arbeitsalltag von Unternehmen zu integrieren.“ Hier sei ein wichtiger Mehrwert von KI, große Mengen an Daten besser zu organisieren und schnell darauf zuzugreifen. So könne sie dabei helfen, Zusammenhänge oder Gefahren aufzuzeigen, die vom Menschen möglicherweise übersehen würden. Dadurch könnten wiederum neue Ideen und Innovationen entstehen.
„Gesellschaftlich müssen wir als Unternehmen uns mit der Frage des Sollens auseinandersetzen. Nur weil etwas möglich ist, muss man es nicht gleich machen.“
Shezan Kazi, Head of AI Strategy, Global IT Randstad Konzern
Unternehmerische Verantwortung oder: wenn alles möglich ist ... „Nicht jeder Trend muss mitgegangen werden“, erklärt Unger. Für Unternehmen sehen beide Experten neben der Verfolgung dieses technologischen Fortschritts vor allem auch eine unternehmerische Verantwortung: „Gesellschaftlich müssen wir als Unternehmen uns mit der Frage des Sollens auseinandersetzen. Nur weil etwas möglich ist, muss man es nicht gleich machen und insofern priorisieren. Wirtschaftlichkeit, Mitarbeiterzufriedenheit und -wohlbefinden sowie Wettbewerbsfähigkeit stehen im Vordergrund. Deshalb distanzieren wir uns etwa klar von Social Scoring (= Bewertung von Personen basierend auf Verhalten wie Online-Aktivitäten oder Kaufgewohnheiten) oder vollautomatisierten Entscheidungsprozessen mittels KI“, sagt Kazi.
Mit Menschen – für Menschen Kazi wie Unger sprechen über einen sehr bewussten, menschenzentrierten Einsatz von KI. „Es geht nicht um die Maximierung von Effizienz um jeden Preis, sondern um die Entfaltung des menschlichen Potentials“, weiß Kazi, denn: „Unsere Kund:innen und Talente schätzen nicht das, was in unseren Servern oder Clouds steckt, sondern die Menschen dahinter.“ Er nennt im Kontext von Personal und Recruiting als gewinnbringenden Einsatz von KI konkret die Reduktion administrativer Aufgaben, sodass mehr Zeit für bedeutungsvolle Gespräche mit Talenten bleibt.
Auch für Unger steht fest, dass Technologie immer nur ein Werkzeug bleibt: „Wir entwickeln unsere Lösungen mit Menschen – für Menschen. Diese humane Dimension ist essenziell, um sicherzustellen, dass unsere Technologien den Bedürfnissen und Wünschen der Menschen gerecht werden.“ KI schaffe Entlastung von monotonen, repetitiven Aufgaben und neue Freiräume für kreative und wertvollere Tätigkeiten. „Unser Ziel ist es, den Menschen das Leben zu erleichtern und gleichzeitig die Qualität von Arbeit und Produkten zu verbessern“, so Unger.
Golab Borzooei, Informatikerin und Werkstudentin bei den dataholix’, entwickelt im Team gerade einen, für einen Kunden angedachten KI-Prototypen, der
Das Team der dataholix solutions GmbH hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen mittels Digitalisierung und KI das Leben zu erleichtern und gleichzeitig die Qualität von Arbeit und Produkten zu verbessern. ©
unternehmensinternes bzw. -spezifisches Wissen sammelt und strukturiert: „Es begeistert mich, mit einer Art von Intelligenz zu interagieren, die meiner Denkweise sehr nahekommt. Umso faszinierender ist es, meine menschliche Intelligenz durch das Trainieren der KI an dieselbe weiterzugeben und ihre Fähigkeiten zu erweitern.“
Ehrfurcht vor KI und Berufswelt der Zukunft Trotz menschenzentrierter Ansätze wird die Diskussion um die Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt noch immer von Ängsten begleitet. Unger, selbst Informatiker, beschwichtigt: „Wir sehen keine Notwendigkeit zur Angst. Historische Beispiele zeigen, dass technologische Fortschritte immer wieder neue Jobs und Chancen schaffen. Die Kutsche wurde durch das Auto ersetzt, das analoge Telefon durch das Handy – dabei entstanden
aber immer neue Berufsfelder.“ Ähnliches gelte auch für die Weiterentwicklung von KI. Neue Berufe wie Prompt Engineer, System Designer oder KI-Master könnten bald alltäglich sein. Zudem würden viele bestehende Berufe durch die Vorteile von
WISSENSWERT
Generation Z (geb. ca. 1997–2012) ist mit dem Internet und digitalen Technologien aufgewachsen. Angehörende gelten somit als „Digital Natives“. Generation Alpha (geb. ab 2013) wächst in einer Welt auf, die stark von Künstlicher Intelligenz geprägt ist. Angehörende könnten als „AI Natives“ bezeichnet werden.
KI ergänzt, nicht aber ersetzt werden. Auch sieht er das Potenzial für eine Renaissance klassischer Berufe: „Handwerkliche und künstlerische Tätigkeiten könnten in ihrer reinen Form wieder an Ansehen gewinnen, wenn KI zur Norm wird.“
Kazi sieht das ähnlich und warnt gleichzeitig vor zu viel Optimismus. „KI wird viele Branchen disruptiv beeinflussen. Ich bin kein Befürworter von Angstmacherei, aber wir dürfen auch nicht die Augen vor den Risiken verschließen.“ Der einzige Weg, die Balance zwischen Chancen und Risiken zu finden, liege im Wissen und im Verständnis der Technologie.
Interesse als Grundlage
Sowohl Kazi als auch Unger betonen: Der Schlüssel zum sinnvollen und verantwortungsbewussten Einsatz von KI in Unternehmen liege zunächst einmal im Interesse und Engagement.
Shezan Kazi weiß als „Trust Native“, dass es nicht um die Maximierung von Effizienz um jeden Preis geht, sondern um die Entfaltung menschlichen Potentials. © Randstad Golab Borzooei, Informatikerin und Werkstudentin bei den Dataholix'. © dataholix solutions GmbH Als IT-Start-up-Gründer weiß Oliver Unger, dass disruptive Entwicklungen verfolgt und Mitarbeiter:innen entsprechend geschult werden müssen, um am Arbeitsmarkt nicht abgehängt zu werden. © dataholix solutions GmbH
Unger deklariert Medien- und KI-Kompetenz als entscheidend: „Disruptive Entwicklungen müssen verfolgt und Mitarbeiter:innen entsprechend geschult werden, um am Arbeitsmarkt nicht abgehängt zu werden.“
Generell sei für Unternehmen eine fortwährende Beschäftigung damit unaus-
weichlich. Denn klar ist auch: Die gerade frisch bzw. in naher Zukunft in den Arbeitsmarkt eintretenden Generationen Z und Alpha nutzen KI bereits intuitiv und werden diese als integralen Bestandteil von Arbeit und Leben betrachten.
„Ich möchte etwas machen, das sowohl in der Wissenschaft als auch in der Industrie
„Wir entwickeln unsere Lösungen mit Menschen, für Menschen. Diese humane Dimension ist essenziell, um den Bedürfnissen und Wünschen der Menschen gerecht zu werden.“
Oliver Unger, CEO eines Münchener IT-Startups
Anwendung findet. So kann ich neben der Forschung den direkten Einfluss meiner Arbeit auf den Markt beobachten“, erklärt Borzooei.
Aber kein Grund zur Panik! „Wir stehen noch ganz am Anfang“, erklärt Kazi. Jedes Unternehmen könne noch den Anschluss finden. |
Reden wir darüber, wie Sie sich und Ihre Finanzen absichern.
INTERVIEW
mit Meinrad Reiterer, Gründer und CEO der MEINRAD.cc Communication Consulting GmbH
Meinrad Reiterer ist CEO von MEINRAD.cc Communication Consulting GmbH, einem der größten österreichischen Übersetzungsdienstleister mit Hauptsitz in Wolfsberg. KI wird in seiner Branche schon lange verwendet und als nützliches Werkzeug betrachtet.
advantage: Das Thema KI treibt viele Unternehmen um. Wie ist das bei Ihnen?
Meinrad Reiterer: In meiner Branche kamen schon 2017 mit der maschinellen Übersetzung die ersten KI-Systeme auf, die gute Resultate lieferten. Heutzutage sind diese Systeme, zum Beispiel Google Translate, weit verbreitet. Maschinelle Übersetzung hat damals jedenfalls für Aufregung gesorgt und es ging die Angst um, dass viele Übersetzer:innen ihre Jobs verlieren werden. Stattdessen wurde diese Art von KI ein Teil unserer Dienstleistungen und ein Hilfsmittel für Übersetzer:innen. Deshalb fürchtet sich heute in der Branche kaum noch jemand vor dieser Technologie. Das „Post-Editing“, also das Lektorat von maschinell übersetzten Texten, ist übrigens ein anerkanntes Service geworden, für das es viel Expertise braucht. KI kann also auch neue Tätigkeitsfelder
„KI
ist keine Bedrohung, sondern eine Chance“
Bei Künstlicher Intelligenz (KI) kommt es neben Fachwissen vor allem auf das richtige Mindset an, um deren Potenziale zu erkennen. Von Markus Arch
schaffen. Ich denke, mit generativer KI, also ChatGPT und Co, wird es sich in Zukunft ähnlich verhalten, wie wir es bei der maschinellen Übersetzung gesehen haben.
Ein Unternehmen hat sich noch nicht mit KI beschäftigt. Wie sollte es damit beginnen?
Unternehmensintern muss man zuerst das nötige Wissen aufbauen. Eigens dafür gebildete Teams sollten sich deshalb mit KI auseinandersetzen und auch davon träumen dürfen, wo uns die KI noch nicht jetzt, aber in Zukunft helfen kann. Es lohnt sich auch, eine technikaffine junge Person anzuheuern und diese einfach einmal machen zu lassen, denn man wird von deren Ideen überrascht sein. Der Ansatz „think outside the box“ ist hier immens wertvoll.
Man sollte aber keine überzogenen Erwartungen hegen, sondern sich Schritt für Schritt vorantasten. Denn wenn man wartet, bis ein KI-System „perfekt“ ist, dann wird man von anderen Unternehmen überholt werden, während man an vermeintlicher Perfektion feilt.
Welche konkreten Herausforderungen gibt es bei der Einführung von KI?
Es ist wichtig, auf das Mindset seiner Angestellten zu achten, denn KI ist keine Bedrohung und sollte auch nicht als solche gesehen werden. Intern wird viel offene Kommunikation benötigt, denn manche
Menschen stehen Veränderungen positiv gegenüber, andere aber negativ.
Wir gehen Management-intern so vor, dass wir uns konkrete Anwendungsfälle und Verbesserungspotenziale überlegen und dann schauen, ob eine KI uns helfen könnte. Erst wenn das der Fall ist, wird die KI oder auch eine andere technologische Neuerung im Unternehmen ausgerollt. Gemeinsam mit den Angestellten, denn diese muss man ins Boot holen, anstatt ihnen ungefragt etwas Neues vorzusetzen.
„Schon 2017 war meine Branche wegen KI in Aufruhr und die Angst vor Jobverlust ging um. Stattdessen wurde KI ein weiteres Werkzeug für unsere tägliche Arbeit.“
Meinrad Reiterer
Man muss aber auch die Grenzen der Technik erkennen. Derzeit ist maschinelle Übersetzung der generativen KI überlegen. Wir bleiben also vorerst bei DeepL, Google Translate und Co, anstatt Texte mit ChatGPT vorübersetzen zu lassen. Das kann sich aber ändern, die Technik schreitet schnell voran.
Als Dienstleister sind wir verstärkt auch als KI-Berater für unsere Kund:innen tätig, denn das Thema ist komplex. Ständiges Dazulernen, Flexibilität und ein offenes Gemüt für Veränderungen sind deshalb das Um und Auf. |
Top-ausgebildete Mitarbeiter:innen sind nicht nur effizienter, sondern auch motivierter.
„Digitalisierung ist ein laufender Prozess“
Als drittgrößter österreichischer Versicherungsmakler setzt die KOBAN Gruppe nachhaltige Schritte in punkto Digitalisierung und Kundenorientierung, um weiter zukunftsfit zu werden.
Digitalisierung hat im beruflichen wie auch privatem Kontext eine lange Geschichte. Innovationen wie Großrechner, PC’s, Internet oder Cloud-Lösungen brachten in den letzten Jahrzehnten viele Veränderungen mit sich und fordern Flexibilität und Veränderungsbereitschaft bei den Mitarbeiter:innen. Mittlerweile ist mit Künstlicher Intelligenz ein weiterer Treiber hinzugekommen, der diese Dynamik weiter steigert.
Chance und Herausforderung
„Als Dienstleistungsunternehmen in der Versicherungsbranche wollen wir einerseits die positiven Effekte von Digitalisierung
„Wir wollen die positiven Effekte der Digitalisierung nutzen und legen gleichzeitig Wert auf persönliche Kontakte mit unseren Kund:innen, um unseren hohen Serviceanspruch zu erhalten.“
Fritz Wimmer, CFO KOBAN Gruppe
und Automatisierung nutzen. Andererseits legen wir auf persönliche Kontakte mit unseren Kund:innen ebenso Wert wie auf die Erhaltung unseres hohen Serviceanspruches. Denn ohne unsere Kund:innen hilft der effizienteste Prozess nichts, er ginge dann ins Leere“, erklärt Fritz Wimmer, CFO der KOBAN Gruppe, der auch für die IT zuständig ist. Nach fast 30 Jahren in einem großen Versicherungsunternehmen bringt er seine Erfahrung in der KOBAN Gruppe ein und begleitet aktuell eine Reihe von Projekten rund um die Digitalisierung. Betroffen sind dabei alle Unternehmensbereiche: Vom Vertrieb über die Verwaltung bis hin zum Finanzbereich.
„Die Digitalisierung im Allgemeinen ist kein Projekt mit einem Beginn und einem Ende, sondern vielmehr ein laufender Prozess. Neue Trends, Technologien und Tools erscheinen in atemberaubender Geschwindigkeit am Markt, was einen ITVerantwortlichen auch schon mal überfordern kann“, so Wimmer. Auf der anderen Seite stehen die Mitarbeiter:innen, die sehr unterschiedliche Zugänge und Anforderungen haben. „Von Zweiflern bis hin zu Digital Natives: Diese Heterogenität gilt es vom Management und den Führungskräften auszutarieren“, betont Wimmer. Die Digitalisierung im Speziellen (wie z. B. die Einführung einer neuen Software) sollte in Form eines strukturierten Projektes erfolgen.
Ziele setzen und planen Am Beginn steht die Analyse der eigenen Ist-Situation. Welche Schwachpunkte gibt es in der Organisation, die man mit einem neuen digitalen Werkzeug beheben möchte? Als nächsten Schritt gilt es zu definieren, was mit einer neuen Software erreicht werden möchte. Daraus entsteht ein Anforderungskonzept, mit dem man sich auf die Suche nach der „richtigen“ Lösung begibt.
Marktscreening, Produktpräsentationen und Referenzen einholen bringen einen ersten Überblick. Danach folgt der Meilenstein der Produktentscheidung. Der Preis ist dabei wichtig, aber oft nicht entscheidend. Immerhin sind solche Entscheidungen meist langfristig angelegt und das Sprichwort, „Wer billig kauft, kauft teuer“, kann auch hier zutreffend sein. „Bei der Entscheidung für unser neues Kundenverwaltungssystem waren es vor allem die einfache Bedienung, das Entwicklungspotential für künftige technologische Neuerungen sowie Schnittstellen zu diversen externen Systemen“, erklärt Wimmer.
Aus- und Weiterbildung
Das beste Werkzeug ist nutzlos, wenn es die Mitarbeiter:innen nicht bedienen können. Neben einer guten Grundschulung
ist es auch wichtig, dass nach einer Phase „Training-on-the-job“ weiterbildende Schritte unternommen werden. Top-ausgebildete Mitarbeiter:innen sind nicht nur effizienter, sondern auch motivierter. Erst damit können die gewünschten positiven Effekte der Digitalisierung erzielt werden. „Bei uns stand es nie im Fokus, die Mitarbeiter:innen durch Technologie zu ersetzen. Vielmehr ist es unser Ziel, den Mitarbeiter:innen durch digitale Werkzeuge regelmäßige Abläufe zu ersparen und komplexere Arbeitsschritte zu erleichtern, sodass sie mehr Zeit für unsere Kund:innen haben. Gleichzeitig erwarten wir natürlich auch mittelbar neue Kund:innen zu gewinnen und so unseren Umsatz zu steigern“, so Wimmer.
Datenqualität und Prozesse Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts. Oft wird daraus abgeleitet, dass mehr Daten gleichzeitig mehr Informationen und mehr Erfolg bedeuten. Zu viele Daten bergen aber oft das Risiko, den Blick auf das Wesentliche zu verlieren. „Selbstverständlich gibt es heutzutage Technologien, die es ermöglichen aus Milliarden von Daten die wichtigsten Informationen zu generieren (Stichwort: Big Data, Data Mining). Aber vor allem für KMUs sind derartige Tools in Relation zu den erzielbaren positiven Effekten zu teuer. Auch ist die Qualität der Daten wesentlich entscheidender als die Quantität. Daher fokussieren wir uns auf die wesentlichen Daten, die wir erfassen und auswerten“, so Wimmer.
Je homogener die Arbeitsabläufe in den Abteilungen sind, umso größer ist der Hebel im Zuge der Digitalisierung. Einheitliche Prozesse garantieren schnellere Durchlaufzeiten, günstigere Administration und eine einheitliche, vollständige Datenbasis. Wichtig ist aber ebenso, dass die Prozesse an neue Werkzeuge angepasst werden. „Wer glaubt, mit unveränderten Abläufen und einem neuen Tool Erfolg zu haben, wird oft sehr rasch eines Besseren belehrt“, ist sich Wimmer sicher.
„Bei uns stand es nie im Fokus, die Mitarbeiter:innen durch Technologie zu ersetzen. Vielmehr ist es unser Ziel, den Mitarbeiter:innen durch digitale Werkzeuge regelmäßige Abläufe und komplexere Arbeitsschritte zu erleichtern.“
Fritz Wimmer, CFO KOBAN Gruppe
Zu guter Letzt sei noch an die Geduld des Managements appelliert. „Je mehr Mitarbeiter:innen in den digitalen Prozess integriert werden sollen, umso mehr Zeit wird man einplanen müssen, bis sich die positiven Effekte beim Menschen, aber auch in der Bilanz zeigen. Durch gute Kommunikation und Weiterbildung kann der Zeitraum verkürzt werden“, so Wimmer. Aber ein Quick-win ist ein solches Vorhaben selten. Daher lohnt es sich, damit rechtzeitig zu beginnen und sich die erforderliche Zeit zu nehmen. |
KONTAKT
KOBAN SÜDVERS GROUP GmbH
Fritz Wimmer
Geschäftsführer für Finanzen und IT/CFO
Meytensgasse 27, 1130 Wien
T: +43 50871 4002
Fritz.Wimmer@kobangroup.at
INTERVIEW
mit
Kristin Grasser, Präsidentin KSW Kärnten
„KI stellt
die Grundlage
für die nächste Revolution dar“
KSW-Präsidentin Kristin Grasser erklärt, wie Künstliche Intelligenz (KI) sich auf den Alltag von Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen auswirkt.
advantage: Welche Chancen, aber auch Herausforderungen sehen Sie durch KI?
Kristin Grasser: Angesichts des wachsenden Fachkräftemangels kommt die rasante Entwicklung im Bereich der KI genau zur richtigen Zeit. Monotone Routineaufgaben, die einerseits bei Mitarbeitenden oft unbeliebt sind und andererseits viel Zeit in Anspruch nehmen, können schon heute von KI übernommen werden. KI unterstützt zum Beispiel bei der automatischen Rechnungsverarbeitung, indem diese ohne menschliches Zutun direkt in ein System eingespeist werden, oder bei der Erkennung von Betrug durch die automatische Identifizierung auffälliger Transaktionen. Zukünftig wird KI Vorarbeiten wie die Bilanzierung, die Erstellung von Steuererklärungen oder die Lohnabrechnung übernehmen, während dem Menschen nur noch die Endkontrolle und die Bearbeitung von Spezialfällen bleibt.
Gibt es Beispiele, wo KI in der Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung bereits erfolgreich zur Anwendung kommt?
Ja, ein Beispiel ist die Risikobewertung bestimmter Bereiche. KI-Systeme können basierend auf Unternehmensdaten eine Ersteinschätzung potenzieller Risiken, beispielsweise im Bereich der Compliance oder des internen Kontrollsystems, vornehmen. Diese Einschätzungen werden dann von Prüfer:innen im Detail analysiert. Ein weiteres Beispiel ist die teilweise automatisierte Berichterstellung. KI kann auf Basis
analysierter Daten standardisierte Berichte erstellen, die vor der endgültigen Freigabe überprüft und angepasst werden. Dies spart Zeit und erhöht die Genauigkeit. Ein drittes Beispiel ist die Datenaufbereitung. Da Daten eine zentrale Rolle bei jeder Prüfung spielen, kann KI diese umfassend aggregieren, analysieren und auswerten, sodass sie Prüfer:innen bereits in aufbereiteter Form zur weiteren Analyse vorliegen. Dadurch können Prozesse durch den Einsatz von KI effizienter gestaltet werden.
Welche Jobs werden aus Ihrer Sicht in Zukunft eventuell überflüssig werden?
Der Bedarf an administrativen Tätigkeiten wird voraussichtlich deutlich abnehmen, jedoch werden in naher Zukunft nur wenige Aufgaben vollständig von KI übernommen. Vielmehr wird die Zusammenarbeit zwischen Menschen und KI-Systemen in immer mehr Bereichen zunehmen. Es ist daher entscheidend, Mitarbeitende im Umgang mit KI zu schulen, um diese Kooperation zu ermöglichen. Dadurch werden lästige, repetitive Aufgaben in vielen Berufen minimiert, was mehr Raum für Tätigkeiten schafft, die menschliches Urteilsvermögen, Fachwissen und zwischenmenschliche Fähigkeiten erfordern.
Welche Kompetenzen sind gefragt, um zukunftsfit zu werden?
Um als Steuerberater:in zukunftsfit zu bleiben, sind verschiedene Kompetenzen erforderlich. Diese umfassen technologische Kompetenzen, Datenkompetenzen,
„Ich bin überzeugt, dass KI in unserem Alltag und damit auch in der Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung eine bedeutende Rolle spielen wird.“
Kristin Grasser, Präsidentin KSW Kärnten
den sicheren Umgang mit digitalen Tools, ein tiefes Verständnis für Cybersecurity und Datenschutz, aber auch strategische und ethische Kompetenzen. Da sich die Technologie rasant weiterentwickelt, ist lebenslanges Lernen ein Muss. Trotz des technologischen Fortschritts bleibt der menschliche Aspekt der Beratung von hoher Bedeutung. Empathie, Kommunikationsstärke und Verhandlungsgeschick sind weiterhin unerlässlich, um Mandant:innen bei komplexen Entscheidungen zu unterstützen und auf individuelle Bedürfnisse einzugehen. |
Kristin Grasser B.A. MBA LL.M. Präsidentin KSW Kärnten
Kammer der Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen Kärnten
9020 Klagenfurt am Wörthersee Lakeside B11 a, 1. OG
T: +43 463 512 944 grasser@ksw.or.at
EXPERTENTIPP
von Mag. Andreas Schwaighofer, Notarsubstitut
Der Weg zum Notar ist bereits vollkommen digitalisiert!
Notarielle Dienstleistungen können – bei Einhaltung gewisser gesetzlicher Anforderungen – auch zur Gänze online abgewickelt werden.
Ein Bankkonto eröffnen, Nachhilfestunden nehmen, eine Versicherung abschließen oder den Energieanbieter wechseln – viele Angelegenheiten lassen sich bereits digital von zu Hause oder unterwegs erledigen. Auch die österreichischen Notar:innen sind Vorreiter bei der Erbringung ihrer Serviceleistungen in digitaler Form. So können etwa notarielle Protokolle, wie sie zum Beispiel zur Dokumentation von Gesellschafterversammlungen errichtet werden, und auch Notariatsakte, die zur Aufnahme von Rechtserklärungen und Rechtsgeschäften dienen, online errichtet werden. Aber auch die Bestätigung der Echtheit von Unterschriften (digitale Signaturen) kann digital erfolgen. Das digitale Dienstleistungsangebot umfasst aktuell nahezu sämtliche Bereiche der notariellen Tätigkeit. Ausgenommen sind jedoch Testamente und sonstige letztwillige Verfügungen, deren Errichtung auf digitalem Weg nicht möglich ist.
Notariatsakt online
Soll online ein Notariatsakt errichtet oder eine Beglaubigung der Echtheit einer digitalen Signatur durchgeführt werden, muss zunächst die Identität des Klienten festgestellt werden. Die Identifikation kann dabei entweder über eine bereits bestehende ID-Austria des Klienten oder durch ein technisches Verfahren, bei dem im Rahmen einer Videokonferenz die Identität
festgestellt wird, erfolgen. Sobald die zu unterfertigenden Dokumente vorbereitet sind, vereinbaren der Notar und der Klient einen Termin, um etwa den Notariatsakt aufzunehmen oder die Beglaubigung durchzuführen. Die Beteiligten sind dabei durchgehend optisch und akustisch in einer Videokonferenz miteinander verbunden; der Inhalt der Urkunden wird besprochen, es können Fragen gestellt und natürlich auch Anpassungen der Dokumente vorgenommen werden. Die „Unterfertigung“ erfolgt nach umfassender Belehrung und gegebenenfalls Verlesung der Urkunde, indem die qualifizierte elektronische Signatur durch den Klienten unter Aufsicht des Notars am elektronischen Dokument angebracht wird. Ebenso wie bei Papierurkunden werden digitale Dokumente danach auch vom Notar signiert. Diese digital errichteten Urkunden entfalten dieselben rechtlichen Wirkungen wie Papierurkunden.
Digitale Signatur
Wer bereits über eine ID-Austria verfügt, kann damit Urkunden in diesem Prozess digital „unterfertigen“. Sollte man seine ID-Austria noch nicht aktiviert haben, ist das kein Problem; im Rahmen der Videoidentifizierung wird eine qualifizierte elektronische Signatur ausgestellt.
Nunmehr besteht auch die Möglichkeit, sogenannte Hybridurkunden zu errichten. Waren bis Mitte des Jahres 2022 entweder
nur reine Papier- oder Digitalurkunden möglich, kann mittlerweile eine Person elektronisch signieren und die andere Person dieselbe Urkunde auf herkömmlichem Weg händisch unterfertigen.
Durch die erfolgte Digitalisierung können Geschäfte unkompliziert abgewickelt werden, die ansonsten mitunter nur mit großem zeitlichem und finanziellem Aufwand bewerkstelligt werden konnten, etwa wenn eine Partei nicht vor Ort ist oder im Ausland lebt. Die Abwicklung eines Liegenschaftskaufs, die Übergabe des Familienbesitzes an die Kinder oder die Gründung einer GmbH – alle diese Angelegenheiten (und viele mehr) können digital bei ihrem Notar erledigt werden! Das schafft Flexibilität und spart Aufwand!
Wichtig ist: Digital wie analog steht Beratung und Unterstützung der Menschen für den Notar im Vordergrund, um maßgeschneiderte rechtliche Lösungen mit Bestand zu schaffen. |
KONTAKT
Die Kärntner Notar:innen stehen Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung: www.ihr-notariat.at
Notariatskammer für Kärnten: T: 0463/ 51 27 97
„Die Digitalisierung hat unser unternehmerisches Umfeld nachhaltig verändert.“
Martin Zandonella, Obmann der WK-Fachgruppe UBIT
„Immer mehr Unternehmen in Kärnten nutzen KI für alltägliche Aufgaben.“
Bernhard Winkler, Sprecher der Fokusgruppe Künstliche Intelligenz
„Der Einsatz von KIbasierten Tools in Unternehmen bietet neue Angriffspunkte.“
Holger Schmitz, Sprecher der ExpertsGroup IT-Security
Den Risiken der KI begegnen
Künstliche Intelligenz (KI) bietet Unternehmen viele neue Chancen, bedarf aber einer speziellen Cybersecurity.
„Die Digitalisierung hat unser unternehmerisches Umfeld nachhaltig verändert – und mit ihr wachsen auch die Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen“, bringt es Martin Zandonella, Obmann der WK-Fachgruppe UBIT auf den Punkt. KI hat sich in vielen Bereichen rasant verbreitet, aber auch zusätzliche Bedrohungen mit sich gebracht.
„Immer mehr Unternehmen in Kärnten nutzen KI für alltägliche Aufgaben, wie etwa das Verfassen von Texten oder das Generieren von kreativen Impulsen“, erklärt Bernhard Winkler, Sprecher der Fokusgruppe Künstliche Intelligenz. So ergab beispielsweise eine spontane Umfrage unter den Teilnehmenden einer Diskussionsveran-
staltung der Wirtschaftskammer zu diesem Thema, dass 60 Prozent von ihnen Tools wie ChatGPT oder Gemini einsetzen.
Dieses Ergebnis zeigt, wie wichtig Information über Cybersecurity im Zusammenhang mit KI ist. Denn die neuen Tools vergrößern nicht nur die Angriffsfläche, sondern werden auch von Cyberkriminellen für die Vorbereitung und Durchführung von Attacken genutzt. Sie setzen KI ein, um Phishing-Mails zu erstellen oder MalwareCoding zu optimieren. Dafür gibt es im Darknet die passenden Programme. Expert:innen gehen davon aus, dass solche KI-Tools deutlich zunehmen und die Gefahren mit zunehmender Nutzung von KI steigen werden.
Sensible Daten schützen
Ein weiteres Cybercrime im Zusammenhang mit KI ist Data Poisoning – dabei werden bösartige Daten in den Trainingssatz des KI-Modells eingebracht. Die Ergebnisse werden durch diese Datenvergiftung beeinträchtigt, die KI arbeitet ungenauer oder liefert bei bestimmten Eingaben eine genau spezifizierte Aufgabe. Das Aufspüren und Entfernen solch fehlerhafter Datensätze ist äußerst aufwändig.
„Um auf KI-gestützte Angriffe vorbereitet zu sein, sollten Unternehmen frühzeitig abklären, ob ihre Sicherheitsarchitekturen damit zurechtkommen und wie sie Organisation, Prozesse und Mitarbeiter:innen auf dieses Thema vorbereiten können“, sagt Zandonella.
„Viele Unternehmen glauben, sie müssten KI möglichst schnell einsetzen, um im Wettbewerb nicht zurückzufallen. Doch es geht auch darum, den Abfluss sensibler Daten zu verhindern“, spricht Winkler einen weiteren Sicherheitsaspekt an. Dabei handelt es sich um personenbezogene Daten, Finanzinformationen, geistiges Eigentum und andere sensible Daten. Sind sie mit externen KI-Tools geteilt, können die Unternehmen nicht mehr beeinflussen, was mit ihnen geschieht.
„Es sollte ganz klar festgelegt werden, welche Mitarbeiter:innen welche KI-Tools einsetzen dürfen und vor allem, welche Daten mit den Tools geteilt werden können. Die Unternehmen müssen sich auf die neuen Angriffspunkte, die der Einsatz von KI mit sich bringt, rasch einstellen“, erklärt Holger Schmitz, Sprecher der ExpertsGroup IT-Security. |
VERANSTALTUNGSTIPP
8. CYBER SECURITY NIGHT
Wer sich mit diesem Thema intensiver auseinandersetzen möchte, hat in der Cybersecurity Night am 12. November 2024 im MAKERSPACE Carinthia in Klagenfurt die Möglichkeit dazu. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Initiative 24 Stunden Cybersecurity in Programmpartnerschaft zwischen der Wirtschaftskammer Kärnten – Fachgruppe UBIT, dem SIC und der Universität Klagenfurt sowie dem Lakeside Park statt und richtet sich an IT-Verantwortliche in kleinen und mittleren Unternehmen, an deren Mitarbeiter:innen, Behörden und alle, die sich für Fragen der IT-Sicherheit interessieren.
← Anmeldungen unter wko.info/ktn-cybernight2024
KONTAKT
Wirtschaftskammer Kärnten
Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT), Fachgruppe Europaplatz 1 | 9021 Klagenfurt am Wörthersee T: +43 (0) 5 90 90 4-760 ubit@wkk.or.at www.ubit-kaernten.at
Wege in die digitale Karriere
Der Bereich IT bietet Top-Jobs in vielen Bereichen. Die Wirtschaftskammer Kärnten informiert über Ausbildungsmöglichkeiten zur digitalen Karriere.
„245 Mio. Euro an Wertschöpfung entgehen dem Land Kärnten jährlich durch unbesetzte IT-Stellen – und die Situation spitzt sich dramatisch zu: Bis 2030 werden bis zu 2.300 IT-Fachkräfte fehlen“, erklärt Martin Zandonella, Obmann der Fachgruppe für Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT (UBIT) der Wirtschaftskammer. Die Ursachen sieht er unter anderem in den Drop-out-Raten an Universitäten und Hochschulen sowie am mangelnden Informatikunterricht an den Schulen. Daher fordert UBIT unter anderem eine grundlegende Reformierung des Informatikunterrichts an den Schulen und setzt konkrete Schritte, um mehr Menschen für IT-Berufe zu begeistern. Eine davon ist die Onlineplattform it.kaernten.at. „Hier zeigen wir übersichtlich Ausbildungsmöglichkeiten auf und machen Lust auf einen Job in der IT“, betont Marc Gfrerer, IT-Berufsgruppensprecher der WK-Fachgruppe UBIT.
Die Wege zum Top-Job in der IT sind vielfältig und auf it.kaernten.at ausführlich dokumentiert. Sowohl an Universitäten als auch an Fachhochschulen gibt es verschiedene Studienrichtungen in diesem Bereich. An der HTL können Jugendliche in Software-Entwicklung, Medientechnik, Netzwerktechnik oder Cybersecurity die notwendigen Fertigkeiten erwerben. IT-Lehrberufe machen Jugendliche früh mit der Praxis vertraut und bieten hervorragende Aufstiegschancen. Auch über Kurse und Workshops kann man sich spezialisieren oder in IT-Bereiche umsteigen.
„Die Ausbildungsmöglichkeiten sind so vielfältig wie die IT-Berufe selbst. Hier findet jeder das Passende“, sagt Gfrerer. |
„Die Plattform it.kaernten.at zeigt alle Ausbildungswege zum Top-Job in der IT“
Marc Gfrerer, IT-Berufsgruppensprecher der WK-Fachgruppe UBIT
© Helge Bauer
Kärnten digital, innovativ und zukunftsfit
Unternehmen in Kärnten profitieren von schnelleren Datenübertragungsraten und einer stabileren Internetverbindung.
© Michael Stabentheiner
Das südlichste Bundesland Österreichs nimmt eine Vorreiterrolle in der Digitalisierung ein. Zentrales Element ist der Breitband-Fördercall, mit dem der Glasfaserausbau auch im ländlichen Raum forciert wird.
Kärnten als zukunftsorientierten
Wirtschafts,- Technologie- und Bildungsstandort ebenso wie als attraktiven Arbeits- und Lebensmittelpunkt international sichtbar zu machen – das ist das Anliegen des Standortmarketings Kärnten. Angesprochen werden sowohl Unternehmen, Investoren und Gründer:innen, als auch Fachkräfte und Studierende.
Ein idealer Standort zum Leben und Arbeiten
Die aufstrebende Region im Süden Österreichs hat sich in den vergangenen Jahren stetig weiterentwickelt und punktet mit ausgezeichneter Infrastruktur, innovativen Unternehmen, einer effizienten und umsetzungsfreudigen Verwaltung, einem perfekten Umfeld für Familien sowie hochqualitativen Bildungs- und Ausbildungsstätten. Kärnten – eine Region im Herzen Europas mit vielfältigen Perspektiven zur persönlichen und beruflichen Entfaltung.
High-Speed-Internet im Vormarsch
Digitalisierung sowie eine leistungsfähige Breitbandinfrastruktur mit schnellem und zuverlässigem Internet sind die Basis für wirtschaftliches Wachstum, Bildung und eine bessere Lebensqualität. Dafür wurden und werden in Kärnten erhebliche Summen investiert, um auch entlegene Regionen an das Highspeed-Internet anzuschließen. Bis 2027 sollen rund 200 Mio. Euro in den Ausbau fließen, was den Bau von rund 55.900 neuen Glasfaseranschlüssen in mehr als 40 Gemeinden ermöglicht. Federführend beim flächendecken Ausbau der digitalen Infrastruktur ist die BIK Breitbandinitiative Kärnten GmbH, eine Gesellschaft des Landes. In →
VORREITER IN DER DIGITALISIERUNG
Kärnten nimmt in Sachen Digitalisierung eine Vorreiterrolle ein. Zahlreiche Unternehmen wurden und werden gefördert, die in diesem Bereich forschen und innovative Produkte entwickeln. Vor allem Unternehmen, die auf Cloud-Dienste, Big Data und digitale Plattformen angewiesen sind, profitieren von schnelleren Datenübertragungsraten und einer stabileren Internetverbindung. Ein zuverlässiges Breitbandnetzwerk ermöglicht und fördert die Entwicklung innovativer digitaler Produkte und Dienstleistungen.
KWF-Förderung zur Digitalisierung von KMU
Der Kärntner Wirtschaftsföderungs Fonds (KWF) wendet sich in Sachen Digitalisierung mit einem speziellen Förderprogramm an Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen (KMU). Digitialisierungs.IMPULS bietet Betrieben einen Anreiz, Digitalisierungsprojekte voranzutreiben und legt den Fokus auf E-Commerce, die Optimierung von Geschäftsprozessen und auf IT-Sicherheit. Bis zu 50 Prozent der Projektkosten werden gefördert.
Videos streamen
Das Christian Doppler Labor ATHENA forscht im Bereich Videostreaming mit dem Ziel, Videos möglichst effizient und qualitativ hochwertig zu den Usern zu bringen. Es wird vom österreichischen MultimediaTechnologieunternehmen Bitmovin und der Christian Doppler Forschungsgesellschaft finanziert und ist am Institut für Informationstechnologie der Universität Klagenfurt angesiedelt.
ATHENA hat in diesem Jahr bereits sechs Patente erhalten. Die in den Patenten geschützten Technologien wurden in Zusammenarbeit mit der Universität Klagenfurt und Bitmovin, das 2013 aus einem Forschungsprojekt der Universität Klagenfurt hervorging und 2014 bereits zu den Top 100 Unternehmen im Bereich Online-Medien zählte, ausgearbeitet.
Kampf dem Lärm
Die Silent Quo GmbH in Villach wurde als zukunftsweisendes Unternehmen über das Programm Green Tech TopRunner gefördert und hat sich dem Schutz vor Lärmbelästigung verschrieben. Lärm wurde von der WHO als zweitgrößte umweltbedingte Ursache für Gesundheitsprobleme identifiziert. Er strapaziert die Nerven und schädigt das Gehör.
Silent Quo misst den Schallpegel einer Schallquelle, identifiziert die Lärmquelle visuell und messtechnisch und bietet Lösungen wie Schallschutzhauben und andere Schallschutzmaßnahmen an.
INTERVIEW
mit Peter Schark, Geschäftsführer der BIK Breitbandinitiative Kärnten GmbH
„Der Ausbau wird stetig fortgesetzt“
Die Errichtung der qualitativ hochstehenden Infrastruktur stärkt den Wirtschafts- und Lebensstandort Kärnten.
advantage: Welche Hindernisse mussten bei der Realisierung der Infrastrukturprojekte überwunden werden?
Peter Schark: In den Anfangsjahren der BIK musste sie vor allem maßgeblich zur Bewusstseinsbildung beitragen. Alle Beteiligten wie Regierungsvertreter:innen, Gemeinden, Gemeindebürger:innen mussten davon überzeugt werden, dass der Ausbau digitaler Infrastruktur eine wichtige Rolle in der Zukunft für den Lebensraum und Wirtschaftsstandort Kärnten spielt.
Neben erheblichem Planungsaufwand wurde auch sehr viel Arbeit dafür aufgebracht, Förderungen vom Bund nach Kärnten zu holen. Ohne Bundesförderprojekte wie BBA2020 (erste Breitbandmilliarde) und BBA2030 (zweite Breitbandmilliarde) können so große Vorhaben wie der flächendeckende Breitbandausbau in ländlichen Gebieten finanziell nicht allein von einer Landesgesellschaft gestemmt werden.
Wie wichtig sind Kooperationen mit Unternehmen wie der Kelag, um den Glasfaserausbau erfolgreich umzusetzen?
Durch den Umstand als die BIK mit öffentlichen Mitteln nur jene Gebiete ausbauen darf, in welchen ein Marktversagen vorherrscht, könnte, wenn BIK allein baut, keine Flächendeckung erreicht werden. Durch die Kooperation mit privaten Partner:innen wird sowohl ein „gefördertes Netz“ als auch ein privatwirtschaftliches Netz errichtet und dann als ein Netz langfristig betrieben.
Eine stabile, schnelle und zuverlässige Internetverbindung fördert Chancengleichheit unabhängig von Zeit und Ort und fördert die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Kärnten. © BIK/marygoodfoto
mehreren Großprojekten wird dieses Vorhaben schrittweise realisiert.
Die Region Görtschitztal ist abgeschlossen. Welche Region wird als nächstes ans Glasfasernetz angeschlossen?
Mit Ende dieses Jahres wird der Ausbau in der zweiten Region Gailtal/Lavamünd mit sieben Gemeinden abgeschlossen. Bereits begonnen wurde mit den Projekten, welche im Rahmen der zweiten Breitbandmilliarde gefördert wurden, im Bereich Rosental und Lieser-Maltatal. Da für diese Projekte ein Umsetzungszeitraum bis 2027 besteht, muss der Ausbau stetig fortgesetzt werden. |
Der Glasfaserausbau ist nicht nur eine Investition in die Zukunft des Lebensraums, sondern auch ein wesentlicher Wirtschafts- und Standortfaktor. Durch das Bauprogramm wurde allein im Jahr 2024 eine Wertschöpfung von 150 Mio. Euro ausgelöst. Im Zusammenhang mit der zweiten Breitbandmilliarde wird mit einer Wertschöpfung von rund 350 bis 400 Mio. Euro gerechnet. |
MEHR INFORMATIONEN ZUM STANDORT carinthia.com
FACHKOMMENTAR
von Eva Reichhold, MA
Digitalisierung als Vorteil im betrieblichen Rechnungswesen nutzen
In der Kommunikation zwischen Steuerberater und Kunde überwiegt teilweise noch immer eine gewisse Skepsis, sich von der gewohnten physischen Belegübergabe zu verabschieden und einen digitalen Weg einzuschlagen.
Dabei sind die Vorteile der digitalen Kommunikation und Archivierung mannigfaltig. Nach Schaffung digitaler Schnittstellen sind Arbeitsunterlagen zeit- und ortsunabhängig verfügbar und können zudem beliebig oft wiederverwendet werden. Durch die Verwendung eines gemeinsamen Systems ist eine schnelle und effiziente Datenaufbereitung möglich. Unternehmer:innen können jederzeit und überall auf ihre Auswertungen und Belege uneingeschränkt zugreifen. Auch die Zusammenarbeit mit dem Finanzamt zum Beispiel im Bereich der Betriebsprüfungen wird erleichtert, wenn Belege digitalisiert abgebildet und gespeichert werden.
Ein großer Schritt in Richtung Digitalisierung in Unternehmen wird 2025 in Deutschland gesetzt. Mit der Einführung der B2B e-Rechnungsverpflichtung sind
Betriebe dazu verpflichtet, Rechnungen in einem elektronischen Format auszustellen und zu empfangen. Wichtig dabei ist, dass eine per E-Mail versandte PDF-Rechnung ab diesem Zeitpunkt nicht mehr als elektronische Rechnung gültig ist.
Eine Verpflichtung zur elektronischen Rechnungsstellung innerhalb von Österreich besteht derzeit lediglich im Warenund Dienstleistungsverkehr mit Bundesdienststellen. Die rechtlichen Änderungen in Deutschland können sich jedoch auch auf österreichische Betriebe auswirken: Sofern eine feste Niederlassung in Deutschland als Leistender oder Leistungsempfänger involviert ist (z. B. bei Konsignationslagern), besteht auch für österreichische Unternehmen ab 2025 eine rechtliche Verpflichtung zur elektronischen Rechnungstellung.
Die EU-Kommission hat einen Maßnahmenplan erstellt, welcher schrittweise bis 2028 umgesetzt werden soll. Dieser enthält unter anderem auch neue digitale Meldepflichten in Verbindung mit e-Rechnung. Es ist daher damit zu rechnen, dass in den nächsten Jahren zahlreiche neue Herausforderungen bei der Umsetzung der e-Rechnungsverpflichtung auf alle österreichischen Unternehmen zukommen werden.
Eine weitere Neuerung in Richtung Digitalisierung für österreichische Be-
triebe könnte sich bereits Mitte 2025 ergeben. Demnach sollen Belege, welche eine Grenze von 30 Euro unterschreiten, nur noch auf ausdrücklichen Wunsch der Kunden ausgestellt werden. Große Supermarktketten bieten bereits jetzt ihren Kund:innen als Alternative zum Papier einen digitalen Kassenzettel an. Zukünftig wird auch die künstliche Intelligenz eine immer größere Rolle spielen. Mithilfe von KI können Aufgaben automatisiert werden, die nur geringe soziale Intelligenz, Kreativität und Umgebungsinteraktionen erfordern. Die Digitalisierung und die damit einhergehenden neuen Technologien geben heute und in Zukunft die Richtung in der Arbeitswelt vor. |
KONTAKT
Eva Reichhold, MA Aicher & Partner Steuerberater OG T: 04212/2211
office@aicher.biz
Ein Technologieland im Zeichen der Cybersecurity
Am 12. und 13. November 2024 dreht sich in Klagenfurt alles um Sicherheit im Netz. Zwei der drei Themenblöcke von „24 Stunden Cybersecurity“ finden im Lakeside Park statt.
↑ Die Kompetenz im Lakeside Park zum Thema Cybersecurity bietet die Möglichkeit Wissen und Interessen von Behörden, Unternehmen, Universitäten, Fachhochschulen, Forschungsund Bildungspartnern zu bündeln. © Adobe-Stock
↓ (von links) Bernhard Lamprecht (Lakeside Park), Marc Gfrerer, IT-Sprecher der WK-Fachgruppe UBIT, Peter Schartner (Studienprogrammleiter Informatik und Datenschutzbeauftragter der AAU), Martin Zandonella, Obmann der WK-Fachgruppe UBIT. © WKK/Helge Bauer
Cybersecurity ist ein sowohl für Unternehmen als auch für Privatpersonen brandaktuelles Thema, denn mit zunehmender Digitalisierung steigt auch die Anfälligkeit für Cyberangriffe wie Ransomware, Datendiebstahl und Phishing. Ein erfolgreicher Angriff kann nicht nur zu erheblichen finanziellen Verlusten führen, sondern auch den Ruf eines Unternehmens nachhaltig schädigen oder wichtige Geschäftsprozesse vorübergehend bzw. dauerhaft zum Erliegen bringen.
Geballte Kompetenz vor Ort
Großes Potenzial und eine hervorragende Basis für den Bereich der Cybersecurity bietet der Klagenfurter Lakeside Park, wo seit 2005 mehr als 70 international technologieorientierte Unternehmen und Forschungsinstitutionen aus dem Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien ansässig sind.
Das Erfolgsrezept des Lakeside Parks basiert auf einer engen Vernetzung des Dreiecks Bildung, Forschung und Unternehmen – mit dem Ziel nicht nur den Standort, sondern das gesamte Technologieland Kärnten positiv weiterzuentwickeln. „Für uns im Lakeside Park ist Kooperation ein wichtiger Bestandteil unseres Tuns. Kooperationen, bei gleichzeitigem Beibehalten der individuellen Unternehmereigenschaft ist Teil unserer DNA. Sie schaffen das Ökosystem, das zu einem innovativen Denken beiträgt. Gemeinsam gelingt es uns viel leichter, die nötige kritische Masse für eine starke Außenwirkung zu erreichen und das umfangreiche Knowhow, das im Technologieland Kärnten vorhanden ist, sichtbar zu machen. Gleichzeitig gelingt es uns, jungen Menschen die vorhandenen Ausbildungsmöglichkeiten näher zu bringen“, betont Bernhard Lamprecht, Geschäftsführer des Lakeside Parks.
24
Stunden Cybersecurity
Dank dieser Ausrichtung ist der Lakeside Park als Partner für ein kooperatives Cybersecurity Event mehr als prädestiniert. Das innovative Veranstaltungsformat „24
„Durch gemeinsame Veranstaltungen wird nicht nur der Wissenstransfer gefördert, es entsteht auch eine Atmosphäre, die Vernetzung und Informationsaustausch begünstigt.“
Bernhard Lamprecht, Geschäftsführer Lakeside Park
Stunden Cybersecurity“ gliedert sich in drei Blöcke – die Cybersecurity Night im Makerspace Carinthia sowie die Cybersecurity Competition und den Cybersecurity Day im Lakeside Park. Organisiert wird das Event vom Lakeside Park, der Wirtschaftskammer Kärnten – Fachgruppe UBIT in Kooperation mit der AlpenAdria-Universität Klagenfurt (AAU), dem Software Internet Cluster (SIC) und dem DIH Süd.
Inhaltlich abgedeckt wird das große Portfolio von Unternehmen im Park, die sich inzwischen alle mit dem Thema
„Das Thema Cybersecurity muss theoretisch fundiert, aber auch in seiner praktischen Anwendung integraler Bestandteil zeitgemäßer Grundausbildung in Informatik sein.“
Peter Schartner, AAU Klagenfurt
„KI bringt nicht nur neue Möglichkeiten, sondern auch neue Gefahren. Deshalb zeigen wir, wie sich Betriebe vor Cyberkriminellen schützen können.“
Martin Zandonella, Obmann der WK-Fachgruppe UBIT
SAVE THE DATE
„24 Stunden
Cybersecurity“
Cybersecurity Night: 12. November 2024, 18:00–20:00 Uhr, Makerspace Carinthia
Cybersecurity Competition: 12. November 2024, 19:00–24:00 Uhr, Lakeside Spitz
Cybersecurity Day: 13. November 2024, 9:45–17:00 Uhr, Lakeside Spitz
Cybersecurity auseinandersetzen. Ergänzend dazu die Vernetzung mit der Universität Klagenfurt sowie speziellen Weiterbildungsangeboten. „Durch gemeinsame Projekte und Veranstaltungen wird nicht nur der Wissenstransfer gefördert, sondern es entsteht auch eine Atmosphäre, die die Vernetzung und den Informationsaustausch begünstigt“, so Lamprecht.
Weiterbildung und Wissenstransfer Peter Schartner, Forscher und Lehrender im Bereich Cybersecurity an der AAU und Studienprogrammleiter für den Bachelor und Master in Informatik zeigt sich überzeugt, dass: „das Thema Cybersecurity theoretisch fundiert, aber auch in seiner praktischen Anwendung integraler Bestandteil jeder zeitgemäßen Grundausbildung in Informatik sein muss.“ Neben der Anwendung der Grundlagen zur Absicherung von bestehenden und neu zu entwickelnden IKT-Systemen und den zugehörigen Prozessen ist aber auch deren Weiterentwicklung wesentlich. An der AAU gibt es daher in den Bachelor- und Masterstudiengängen Vertiefungen im Bereich Cybersecurity und seit dem Wintersemester 2020 ein dediziertes Masterstudium „Artificial Intelligence and Cybersecurity“, das auch international gut nachgefragt ist.
Risiken von KI aufzeigen KI gehört sicher zu den viel diskutierten Themen der jüngsten Vergangenheit. Mit steigender Nutzung muss diesem Teilgebiet der Informatik, naturgemäß auch in Verbindung mit Cybersecurity, vermehrt Beachtung geschenkt werden. Martin Zandonella, Obmann der WK-Fachgruppe UBIT dazu: „KI bringt der Wirtschaft nicht nur neue Möglichkeiten, sondern auch neue Gefahren. Eines ist klar: Je besser sich Betriebe schützen, umso stabiler laufen die Geschäfte. Wir müssen wach sein und unsere Hausaufgaben machen. Wir haben unter unseren Mitgliedsbetrieben hochkarätige Expert:innen, die sich bei dieser Veranstaltung präsentieren. Durch die Kooperation mit dem Lakeside Park und der Universität Klagenfurt können wir auf einer noch breiteren Ebene Bewusstsein für das Thema schaffen und gemeinsam 24 Stunden Programm bieten“ |
KONTAKT
Lakeside Science & Technology Park Lakeside B11
A-9020 Klagenfurt am Wörthersee T: +43 463 22 88 22-0
info@lakeside-scitec.com www.lakeside-scitec.com
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Unser Herz schlägt für Ihre Wünsche.
INTERVIEW
mit Wolfgang Gratzer, Regionaldirektor für Steiermark und Kärnten-Osttirol der Generali Versicherung AG
„Wir
sind Vorreiterin in der Digitalisierung“
Wolfgang Gratzer, Regionaldirektor der Generali Versicherung, spricht im Interview mit advantage warum digital und persönlich kein Widerspruch sind.
advantage: Welche Vorteile haben die Kund:innen von der Digitalisierung?
Wolfgang Gratzer: Unser Kundenportal und die Generali App sind unsere Aushängeschilder. Die Kund:innen können unabhängig von Öffnungszeiten ihre Schäden online melden, Rechnungen in der Krankenversicherung einreichen, Online-Sprechstunden bei Ärzt:innen vereinbaren oder ihre Polizzen verwalten. Apothekenrechnungen mit QR-Code werden schneller und bequemer erfasst und verarbeitet. Weitere digitale Angebote sind die Apps Generali Vitality und Generali Mobility. Die Generali ist stolz darauf, eine Vorreiterin in Sachen Digitalisierung zu sein. Von der Fachzeitschrift Börsianer wurden wir als innovativstes Versicherungsunternehmen ausgezeichnet. 98 Prozent der Anträge der Privatversicherungen erfolgen papierlos.
Was kann man sich unter der Vitality App vorstellen?
Unser Anspruch ist, unsere Kund:innen ein Leben lang zu begleiten und mit Vitality bieten wir ein eigenständiges Gesundheitsprogramm als App an. Vitality belohnt gesundheitsbewusstes Verhalten und vereint dabei die Komponenten Gesundheit, Ernährung und Bewegung. Das Pro-
gramm wird sehr gut angenommen. Doch neben allen Vorteilen der Digitalisierung ist die persönliche Begegnung noch immer das Um und Auf. Digitalisierung schafft mehr Zeit für Beratungen und Gespräche mit den Kund:innen. Am Mix aus physischer und digitaler Kundennähe hält die Generali daher auch in Zukunft fest.
Die Generali ist Seriensiegerin bei den Awards von AssCompact, einer Kommunikationsplattform der Branche. Geht die Serie weiter? Wir belegten in diesem Jahr bei den AssCompact Awards zum achten Mal in Folge den ersten Platz in der Kategorie „Bester Service für Vermittler“. Auch in der Sparte Gewerbeversicherungen holten wir Gold und bei den Kfz-Versicherungen erreichten wir Platz 2. Diese Auszeichnungen basieren auf einer Umfrage unter mehr als 2.100 unabhängigen Vermittler:innen und sind ein Beweis dafür, dass wir uns an den Bedürfnissen unserer Partner:innen und Kund:innen orientieren. Sie sind auch Ansporn, diesen Weg weiterzugehen.
Die Generali ist auch als Lehrlingsausbildner bekannt und beliebt. Auch hier wurde unser Engagement belohnt. Uns wurde kürzlich das Zertifikat „Staatlich ausgezeichneter Ausbildungs-
betrieb“ verliehen. Österreichweit nehmen wir jedes Jahr 30 bis 40 Lehrlinge auf. In Kärnten haben wir heuer zwei neue und in der Steiermark sechs neue Auszubildende. Wir bieten den jungen Leuten neben einer ausgezeichneten Ausbildung mit eigenen „Lehrlingsbuddys“, die sie während ihrer Lehrzeit begleiten, eine Reihe von Benefits. So bekommen Lehrlinge mit sehr guten Erfolgen im dritten Lehrjahr eine monatliche Prämie. Gratistickets für die öffentlichen Verkehrsmittel der Region und vergünstigte Mahlzeiten in unseren Kantinen sind weitere Leistungen, mit denen wir das Engagement der jungen Leute wertschätzen.
Diversität und Gleichbehandlung sind in großen Unternehmen wichtige Themen. Vielfalt und Gleichberechtigung sind zentrale Bestandteile unserer Unternehmenskultur. Dass bei Gehältern kein Unterschied zwischen Männern und Frauen gemacht wird, ist selbstverständlich. Unser „Löwinnen Programm“ zielt darauf ab, den Anteil an Frauen in Führungspositionen zu erhöhen. Erstmals gibt es seit heuer auch eine Leiterin des Exklusiv-Vertriebs für ganz Österreich. |
St. Veit Symposium
feierte Premiere
Vom 24. bis 26. Oktober verwandelte sich die Herzogstadt zum Hotspot der KI-Diskussion.
Im Rahmen des dreitägigen St. Veit Symposium „Künstliche Intelligenz“ präsentierten sich Expert:innen, Interessensvertretungen, innovative Betriebe sowie Forschungsinstitutionen und Universitäten. Mit dem Ziel Menschen aller Altersgruppen und mit unterschiedlichem Hintergrundwissen den Umgang mit KI zu erleichtern, sie präventiv zu unterstützen und ein Bewusstsein für die Thematik zu schaffen wurde ein faszinierendes und vielseitiges Programm auf die Beine gestellt.
Auf den Grundlagen von Kunst, Bildung und Wirtschaft hatten Aussteller:innen, Teilnehmer:innen und Besucher:in-
In St. Veit an der Glan konnte man KI in den unterschiedlichsten Facetten hautnah erleben © PESC
nen die Möglichkeit sich auszutauschen und zu vernetzen. Neben Workshops und Kunstprojekten, die den Umgang mit KI vermittelten, beinhaltete das Programm auch die Performance „Mind Machines“ mit live vor Ort generierter KI-Musik und Visual Storytelling – also Geschichten,
die durch den Einsatz visueller Medien erzählt wurden. Im Zuge einer „KI-Infomesse“ informierten Organisationen in der Blumenhalle über neueste Entwicklungen im Bereich Künstliche Intelligenz – von Robotern und autonomem Fahren bis hin zu virtuellen Realitäten. |
addSUCCESS:
Zurück zu den Wurzeln
Kärntens größte IT-Fachveranstaltung lockte zahlreiche Gäste aus Wirtschaft, Forschung und Verwaltung in das Seepark Wörthersee Resort und war ein voller Erfolg.
Am 24. Oktober lud addIT gemeinsam mit seinen internationalen Partnern CISCO, CheckPoint, Dell und Aagon in das Seepark Wörthersee Resort. Im Fokus der diesjährigen addSUCCESS standen die Veränderungen der IT Services für Unternehmen. Schlagzeilen wie „Die Rückverlagerung von Daten aus der Cloud nimmt Fahrt auf“ oder „Steigende Kosten, steigende
(von links) Dr. Werner Beutelmeyer, Moderation Ute Pichler, Dieter Jandl, Johann Schachner. © Wajand
Risiken bei Cloud-Nutzern fördern ein Umdenken“ häufen sich, „die schöne neue Welt der Cloud hat Risse bekommen“.
IT-Herausforderungen meistern Gemeinsam mit dem Market Institut wurde im Vorfeld mit einer Umfrage der Realitätscheck zu den drängenden Fragen der IT der Kärntner Unternehmen durch-
geführt. Werner Beutelmeyer präsentierte die Ergebnisse im Rahmen der Fachveranstaltung. Vorträge zum Einfluss von aktuellen Cyber-Bedrohungen auf die Produktivität der Unternehmen und wie Künstliche Intelligenz eingesetzt wird, um Abwehrmechanismen aufzubauen, rundeten die diesjährige addSUCCESS ab. |
Den gemeinsamen Weg vertiefen
Im September wurde in Piber eine Zwischenbilanz über bisher umgesetzte Kooperationen gezogen und weitere Leitänträge beschlossen.
Bereits 2023 konnte bei der ersten gemeinsamen politischen Konferenz in Wolfsberg eine Absichtserklärung verabschiedet werden. Diese umfasst alle wichtigen Bereiche wie standortpolitische Fragen, gemeinsame Stärkefelder in Wirtschaft und Wissenschaft sowie das zentrale Thema der Infrastruktur bis hin zu Kultur und Tourismus. Eine Initialzündung für mehr als 35 Initiativen, die seitdem von beiden Bundesländern gemeinsam intensiv weiterverfolgt werden.
Vernetzung im Fokus
„Mit dem Koralmtunnel wachsen wir noch enger zusammen. Was die Pack einst getrennt hat, wird durch die Koralmbahn eng miteinander verbunden. Gemeinsam bilden wir nicht nur sozusagen den Stern des Südens, gemeinsam erhöhen wir auch unsere Chancen, unsere Sichtbarkeit und Schlagkraft in einer zunehmenden Globalisierung“, betonte Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser. „Wir wollen die Jahrhundertchance, die diese neue Verkehrsachse für unsere Bevölkerung, für Wirtschaft, Tourismus und Industrie eröffnet, nachhaltig nutzen“, ergänzt der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler. Insgesamt acht Leitanträge wurden im September in Piber beschlossen.
Südösterreich im Fokus
Maßnahmen für die Stärkung des Standorts sollen kontinuierlich und partnerschaftlich wechselseitig abgestimmt und
Die Landesregierungen aus Kärnten und der Steiermark haben sich zum zweiten Mal zu einer gemeinsamen Konferenz getroffen.
© LPD Steiermark/Eisner
„Was die Pack einst getrennt hat, wird durch die Koralmbahn eng miteinander verbunden.“
Peter Kaiser, Landeshauptmann Kärnten
koordiniert werden. Dies soll auch dazu dienen, um Bundes- und EU Mittel in die Region zu bekommen und die Außenwahrnehmung des gemeinsamen Wirtschaftsraums weiter zu stärken.
Bundesländerübergreifende Initiativen im Bereich grüne Transformation für Wirtschaft und Industrie sollen forciert, die Zusammenarbeit im Standortmarketing zwischen Kärnten und der Steiermark intensiviert werden. Im ÖPNV will man auf grenzüberschreitende Angebots- und Tarifplanungen setzen.
Die beiden Landesregierungen bekennen sich zum Ausbau von modernen Infrastrukturvorhaben für den Standort und zur optimalen Nutzung der Koralmbahn und fordern vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), die geplanten oder dringend erforderlichen Vorhaben, insbesondere jene der ASFINAG, verbindlich umzusetzen.
Tourismus und Kultur
Es wird angestrebt, mit Kärnten Werbung und mit der Steiermark Tourismus und Standortmarketing GmbH die gemeinsame Vermarktung der Destination zu fördern. In den kommenden Monaten wird zudem ein umfangreiches Programm entstehen, das den Standortfaktor Kultur für die Region Südösterreich noch stärker hervorhebt.
Koralmbahnindex
Um Auskunft über die Entwicklung der Koralmbahnregion geben zu können, wurde eine gemeinsame und regelmäßige Berichtslegung über die Entwicklung des Wirtschaftsraums Südösterreich auf Basis ausgewählter Daten zwischen den beiden Bundesländern vereinbart.
Hochschulkonferenz
Im Juli fand an der Montanuniversität Leoben bereits eine gemeinsame Hochschulkonferenz statt. Künftiges Ziel ist es, Kärnten und die Steiermark für junge Menschen international zu positionieren und die Sichtbarkeit durch gemeinsame Auftritte voranzutreiben. Im Jahr 2025 wird eine weitere gemeinsame Hochschulkonferenz in Kärnten stattfinden. |
Chancen für die Area Süd durch die Koralmbahn
Die WK-Bezirksstelle Wolfsberg und die Kärntner Raiffeisenbanken luden am 24. Oktober zum ersten Wirtschaftsforum Unterkärnten in die artBOX nach St. Gertraud.
In 45 Minuten von Klagenfurt nach Graz – die Koralmbahn lässt ab 2025 die Zentralräume rund um die beiden Landeshauptstädte zusammenwachsen. Unterkärnten rückt damit ins Zentrum des zweitgrößten Wirtschaftsraumes in Österreich, der Area Süd.
Region mit Potenzial Rund 250 Teilnehmer:innen konnten beim ersten Wirtschaftsforum Unterkärnten in der artBOX in St. Gertraud begrüßt werden. „Mit der Veranstaltung wollen wir zeigen, dass Unterkärnten mehr ist als nur eine Randregion – es ist ein dynamischer Wirtschaftsraum mit großem Potenzial für die Zukunft“, betont Gerhard Oswald, Obmann der WK-Bezirksstelle Wolfsberg und Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisen Landesbank Kärnten.
Das wiederkehrende Format, das von der WK-Bezirksstelle Wolfsberg und den Kärntner Raiffeisenbanken im Herzen der Area Süd ins Leben gerufen wurde, soll die Region noch stärker als Wirtschaftsstandort der Zukunft positionieren und sowohl lokale als auch internationale Unternehmen auf die Vorteile, die sich auch durch die Anbindung an die Koralmbahn ergeben, aufmerksam machen.
„Die Kärntner Raiffeisenbanken sind stolz darauf, als bedeutender Partner des ,Area Süd Wirtschaftsforums Unterkärnten‘ fungieren zu dürfen. Die Unterstützung ist für uns eine logische Entscheidung, die
„Mit der Veranstaltung wollen wir zeigen, dass Unterkärnten mehr ist als nur eine Randregion –es ist ein dynamischer Wirtschaftsraum mit großem Potenzial für die Zukunft.“
Gerhard Oswald, Obmann der WK-Bezirksstelle Wolfsberg und Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisen Landesbank Kärnten
auf unserer Überzeugung beruht, dass die Region Unterkärnten ein enormes wirtschaftliches Potenzial besitzt“, freut sich Manfred Wilhelmer, Vorstandssprecher der Raiffeisen Landesbanken, über die gemeinsame Initiative.
Positives Wachstum Unterkärnten hat in den vergangenen Jahren eine spannende wirtschaftliche Dynamik entwickelt. Als bedeutende Arbeitgeberregion weist der Bezirk Wolfsberg kärntenweit das höchste Bruttomedian-Einkommen und eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten auf. „Aufgrund der geografischen Lage und der Nähe zu den Märkten in Süd- und Osteuropa sehen wir großes Potenzial. Unsere Region bietet vor allem für den Mittelstand und die Industrie Chancen, und die wachsende Innovationskraft lokaler Unternehmen ist ein klarer
Vorteil“, erklärt Oswald. Zudem profitiere man von einer starken regionalen Identität und engagierten Unternehmen.
„Als führender Bankpartner in Kärnten stehen wir den Unterkärntner Betrieben in dieser Wachstumsphase mit unserer Expertise zur Seite. Bei uns steht die persönliche und individuelle Beratung im Vordergrund. Wir setzen auf die Fähigkeit durch Nähe und Flexibilität, individuelle Finanzlösungen und die notwendige Liquiditätsplanung zur Verfügung zu stellen“, erläutert Wilhelmer.
Unterkärnten im Aufwind
Einen Blick von außen auf die Area Süd warf Christoph Schneider, Geschäftsführer des Economica Instituts für Wirtschaftsforschung: „Je stärker die Zusammenarbeit der Stakeholder, je mehr übergreifend gedacht und gehandelt wird, desto größer werden die Synergien und die messbaren Auswirkungen auf Wertschöpfung, Arbeit, Innovation, Wohlstand und Gesellschaft.“
„Was einer allein nicht vermag, das vermögen viele“ so ein Zitat von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der damit die Intention des „AREA SÜD Wirtschaftsforum Unterkärnten“ auf den Punkt bringt. © WKK | Georg Gutschi
„Als führender Bankpartner in Kärnten stehen wir den Unterkärntner Betrieben in dieser Wachstumsphase mit unserer Expertise zur Seite.“
Manfred Wilhelmer, Vorstandssprecher der Raiffeisen Landesbanken
Für Bernhard Lamprecht, Geschäftsführer des Lakeside Science & Technology Parks, gewinnt die Sicherstellung eines kontinuierlichen Fachkräfteangebots und die Stärkung der Innovationskraft an Bedeutung: „Offenheit und eine starke Alpe-Adria-Identität sind entscheidend, um diese Chancen zu nutzen und die Herausforderungen erfolgreich zu meistern.“
Mit dem Technologiepark Lavanttal entsteht zudem ein besonderes Zukunftsprojekt, das nicht nur eine erstklassige Infrastruktur für Forschung und Entwicklung bieten wird, sondern auch das klare Bekenntnis der BABEG Kärntner Betriebsansiedlungs- und Beteiligungsgesellschaft
m.b.H zur Förderung der Region unterstreicht. „Als Standortagentur sehen wir uns in der Verantwortung, die Potentiale der Area Süd aktiv zu unterstützen und unseren Wirtschaftsraum nachhaltig zu stärken“, so Geschäftsführer Markus Hornböck.
Inspirierender Expertendialog
Abschließend diskutierten Unternehmer:innen und Vertreter:innen aus der Region bei einem spannenden Expertendialog über die Chancen für den neuen Wirtschaftsraum. „Als NCA-Gruppe sehen wir die Area Süd als eine wichtige und positive Weiterentwicklung der
bereits bestehenden guten Zusammenarbeit unserer Unternehmensstandorte in Kärnten und der Steiermark“, sagt Christian Schrammel, Geschäftsführer NCA Container- und Anlagenbau & CTP Chemisch Thermische Prozesstechnik GmbH. „Ich freue mich sehr über die wachsende Bedeutung unserer Region und hoffe, sowohl als Einzelhändlerin als auch als Vermieterin, die „zuziehende Kaufkraft“ nutzen zu können und die Wertschöpfung im Tal zu erhöhen“, betont Christina Kulterer, Geschäftsführerin J.M. Offner Immobilien GmbH.
„Netzwerke und Communities of Practice sind wesentliche Elemente für die Entwicklung und das Wachstum neuer Technologien – die Area Süd wird den Raum für solche Netzwerkbildungen erheblich begünstigen“, ist sich Rita Faullant, Leiterin der M/O/T® – School of Management, Organizational Development and Technology der AAU Klagenfurt, sicher. |
INTERVIEW
mit Markus Puntigam und Thomas Ulmer, Geschäftsführung SMB Industries GmbH
„Wir stellen jetzt die Weichen für die Zukunft“
Markus Puntigam und Thomas Ulmer verantworten seit drei Jahren gemeinsam die Geschäftsführung der SMB Industries. Markus Puntigam ist für die technische Abwicklung (vom Vertrieb bis zum Projektmanagement), Thomas Ulmer für die kaufmännischen und rechtlichen Agenden zuständig. © SMB
WISSENSWERT
Über die SMB-Gruppe: SMB wurde 1968 gegründet und ist ein führendes österreichisches Unternehmen im Bereich Industrieanlagenbau mit Hauptsitz in Hart bei Graz. Die Firmengruppe beschäftigt rund 700 Mitarbeiter:innen an zehn Standorten in Österreich, Deutschland, Ungarn, Slowakei und Serbien.
Über Silicon Saxony: Silicon Saxony ist das größte Hightechnetzwerk Deutschlands, das Hersteller, Zulieferer, Dienstleister, Hochschulen/Universitäten, Forschungsinstitute, öffentliche Einrichtungen sowie branchenrelevante Startups miteinander verbindet.
Über Silicon Alps: Silicon Alps ist ein österreichischer Technologie- und Innovationscluster für elektronikbasierte Systeme. Es unterstützt Unternehmen grenzüberschreitend durch Zusammenarbeit, Innovation und den Austausch von Wissen, um die regionale Wirtschaft und Technologieentwicklung zu stärken.
Inmitten herausfordernder Zeiten für die Industrie setzt die SMB Gruppe einen positiven Gegentrend und unterstreicht einmal mehr die Bedeutung von strategischer Netzwerkarbeit.
Mit der Umsetzung eines Großprojektes für einen internationalen Kunden in Deutschland ist SMB Industries weiter auf Wachstumskurs und wird in der Gesamtheit die zentralen Kaltwassersysteme einer High Tech Fabrik planen, liefern und installieren. Das Auftragsvolumen liegt im hohen zweistelligen Mio.Euro-Bereich und kennzeichnet damit den bisher größten Auftrag in der mehr als 50-jährigen Firmengeschichte. Die beiden Geschäftsführer Markus Puntigam
und Thomas Ulmer sprechen im Interview mit advantage über diesen Meilenstein, die Bedeutung von Kooperationen sowie ihre Visionen für das Unternehmen.
advantage: Wie konnte es SMB Industries gelingen diesen prestigeträchtigen Auftrag in Deutschland zu gewinnen?
Markus Puntigam: Es ist die professionelle Projektabwicklung und das professionelle Projektmanagement, das wir an den Tag legen – in Verbindung mit der langjährigen Expertise und der hohen Ausführungsqualität vor Ort auf der Baustelle. Darauf vertrauen unsere Kunden.
Welche Rolle spielt in diesem Kontext die Netzwerkpartnerschaft mit den Clusterinitiativen Silicon Saxony und Silicon Alps?
„Wenn man möchte, kann man bei uns sehr viel mitgestalten. Das zeichnet SMB doch sehr stark aus.“
Markus Puntigam
Thomas Ulmer: Eine ganz wesentliche. Bei Silicon Alps sind wir schon länger Mitglied und immer wieder im Austausch zu diversen Themen. Silicon Alps hat uns schließlich mit Silicon Saxony verknüpft. Ein Paradebeispiel, wo man sieht, dass Netzwerkarbeit sich wirklich auszahlt und einen absoluten Mehrwert über die Landesgrenzen hinweg bietet, um Großaufträge abzuwickeln und die Innovationskraft zu steigern.
Die beiden Cluster waren maßgeblich daran beteiligt, dass wir einen neuen Standort in Deutschland entwickeln konnten. Unsere strategische Ausrichtung geht auch dorthin, dass wir mit so einem Großprojekt auch bei den Kunden vor Ort bleiben bzw. weiterhin tätig sein wollen.
Sie sind beide quasi SMB-Urgesteine und seit drei Jahren gemeinsam in der Geschäftsführung. Wie verlief Ihre persönliche Laufbahn?
Puntigam: Ich bin direkt nach der HTL in die SMB eingestiegen, habe zunächst ein Jahr auf der Baustelle verbracht und bin als Projektleiter ins Büro gekommen. Parallel dazu habe ich berufsbegleitend studiert. Die Firma hat es mir ermöglicht, was nicht selbstverständlich war. Danach habe ich die Chance
bekommen in der Slowakei die Geschäftsführung einer Tochtergesellschaft zu übernehmen.
Ulmer: Es glaubt mir selten jemand, wenn ich sage ich habe einmal als Ferialpraktikant bei SMB angefangen während meinem Jusstudium. Das hat mir von Anfang an Spaß gemacht und ich habe mich sukzessive weiterentwickelt bis hin zur Kaufmännischen Leitung und zum Prokuristen.
Puntigam: Thomas und ich durften vor drei Jahren als Young Generation ein Konzept ausarbeiten und haben von den Eigentümern die Chance bekommen dieses im Unternehmen umzusetzen. Per 1. Oktober 2024 haben wir alle österreichischen Unternehmen unter dem Dach der SMB Industries vereint.
Ulmer: Wir wissen es sehr zu schätzen, dass uns die Eigentümer das Vertrauen entgegenbringen. Und wir wissen auch, dass es nicht selbstverständlich ist, dass man junge Menschen so schnell mit so viel Verantwortung ausstattet. Wir treten dem mit großem Respekt entgegen.
Was ist Ihre Vision, um das Unternehmen innovativ weiterzuentwickeln?
Ulmer: Die Welt, in der wir heute leben, ist wahnsinnig flexibel, kurzlebig und variantenreich. Wir merken das auch ganz stark an den Kundenwünschen und Pro-
„Uns ist wichtig, dass die Arbeit wirklich Spaß macht. Wir möchten diesen Spirit, diese Energie an unsere Teams weitergeben.“
Thomas Ulmer
jekten, die sich gefühlt täglich ändern. Unsere größte Vision ist, dass wir unsere Organisation so aufstellen wollen, dass sie relativ robust auf diese flexible Welt reagieren kann. Und da spielen natürlich Stichwörter wie Effizienz und Digitalisierung eine große Rolle im Hintergrund.
Puntigam: Und wenn ich flexibel unterwegs bin, muss ich in gewisser Weise auch den Mitarbeiter:innen vertrauen, dass sie im besten Wissen und Gewissen alles dafür tun, die Dinge richtig zu machen.
Stichwort Mitarbeitergewinnung: Was macht SMB zu einem attraktiven Arbeitgeber im Wirtschaftsraum Südösterreich Kärnten – Steiermark?
Puntigam: Ein Faktor, warum Mitarbeiter:innen die SMB spannend finden, ist sehr oft, weil es ein junges Führungsteam gibt und die Ansätze nicht wirklich ver-
krustet sind, sondern eher innovativ und nicht alltäglich. Bei SMB ist es gewollt, sich einzubringen und sinnstiftend mitzuarbeiten. Das ist uns sehr wichtig! Wenn man möchte, kann man bei uns sehr viel mitgestalten. Das zeichnet SMB doch sehr stark aus.
Ulmer: Und was explizit auf den Wirtschaftsraum Südösterreich mit Kärnten und der Steiermark zutrifft: Wir bauen derzeit in Graz-Umgebung einen neuen, modernen Standort mit Büro- und Fertigungsgebäude, den wir 2027 beziehen werden. Gleichzeitig gibt es bei SMB auch die Möglichkeit auf der anderen Seite des Koralmtunnels zu arbeiten, weil wir ja auch nach wie vor ein Büro in Wolfsberg betreiben. Das macht es für Mitarbeiter:innen aus der Region schon attraktiv. Wir haben des Weiteren einen Standort in Villach und sind somit in Südösterreich sehr gut aufgestellt. |
KONTAKT
SMB Industries GmbH Fr. Larissa Ornig Gewerbepark 25 8075 Hart bei Graz marketing@smb.at www.smb.at
Zusammenarbeit als Erfolgsfaktor
Rund 150 Vertreter:innen aus Wirtschaft, Bildung und Politik fanden sich beim 1. Forum Lavanttal in der artBOX in St. Gertaud ein.
Angesichts globaler Herausforderungen wie Digitalisierung, Klimawandel und Ressourcenknappheit gewinnt die Zusammenarbeit zwischen Industrie und Wirtschaft weiter an Bedeutung, wie Patricia Neumann, Vorstandsvorsitzende der Siemens AG Österreich, in ihrer Key Note hervorhob. „Alleine ist man schnell, aber gemeinschaftlich kommt man weiter. Auch für ein Unternehmen wie Siemens gilt: Wir arbeiten nicht alleine, sondern im Ökosystem. Technologie ist der Schlüssel zu den großen Herausforderungen unserer Zeit. Nur durch Diversität und Kooperation –technologisch wie menschlich – werden
wir diese meistern.“ In Hinblick auf den Fachkräftemangel unterstrich Neumann auch die Rolle von Frauen in technischen Berufen.
Kooperation auf allen Ebenen „Das Lavanttal will eine Wachstumsregion werden, wo Kooperation auf allen Ebenen im Vordergrund steht“, bekräftigte VLWObmann Edwin Storfer. Welchen Mehrwert die intensive Zusammenarbeit von Unternehmen und Förderstellen in Hinblick auf Innovationsvorhaben bereits in der Projektentwicklungsphase bietet, hob Roland Waldner, neuer Vorstand des Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds
Überwinde Leadership-Hürden mit Leichtigkeit in der FML Masterclass und werde zu deinem besten Führungs-Ich. Verwandle Unsicherheit in Führungsexpertise, lebe deine Lebensqualität als Leader:in und begeistere dein Umfeld als (angehende) Führungskraft und Selbstständige:r
(KWF), hervor. Durch seine langjährige Erfahrung als Forschungs- und Entwicklungsleiter in der Industrie kennt er beide Seiten bestens.
Das „Forum Lavanttal“, eine Kooperationsveranstaltung des Vereins Lavanttaler Wirtschaft (VLW) und des Regionalmanagements (RML), soll künftig als wichtige Plattform für Austausch und Vernetzung zwischen Wirtschaft, Politik und regionalen Akteur:innen fungieren. Nicht zuletzt aufgrund der bevorstehenden Eröffnung der Koralmbahn im Dezember 2025 positioniert sich die Region als attraktiver Wirtschafts-, Arbeitsund Lebensraum in Südösterreich. |
Begrenzte Teilnehmerzahl: max. 30 Plätze
Unter dem Motto #bettertogether drehte sich beim Zukunftstag 2024 im Messe Congress Graz alles um Zusammenarbeit – u. a. zwischen den Bundesländern der Innovations- und Wirtschaftsregion Süd.
© Bergmann
Gemeinsam besser: Zukunftstag 2024 im Zeichen der Kooperationen
Rund 1.300 Vertreter:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik trafen sich beim Zukunftstag der Innovations- und Wirtschaftsregion Süd im Messe Congress Graz.
Das Leitthema „Kooperation“ war bereits bei der Organisation des diesjährigen Zukunftstages Programm, indem das Event erstmals gemeinsam von der Steirischen Wirtschaftsförderung (SFG) und der JOANNEUM RESEARCH (JR) veranstaltet wurde. „Wir wollen Wissenschaft und Wirtschaft noch enger verbinden, Synergien heben und alle wesentlichen Player aus Wirtschaft und Industrie sowie der Scientific Community ins Boot holen. Der Zukunftstag bietet die ideale Plattform für agiles Netzwerken, neue Ideen, Austausch und innovative Lösungsfindungen,“ freut sich JR-GF Heinz Mayer. Christoph Ludwig, GF der SFG, ergänzt: „Standortentwicklung braucht einerseits hochkarätige Forschung, andererseits starke, innovationsorientierte Leitbetriebe und vor allem den Zusammenschluss dieser beiden mit dem Ziel, Innovationen rasch und effektiv am Markt nutzbar zu machen. Was liegt da näher als die Zusammenarbeit zweier Landestöchter, die genau diese Aufgaben erfüllen und sich in ihren Leistungsportfolios perfekt ergänzen?“
Aktiv Zukunft gestalten
Mit einem Mix aus Keynotes, Talkrunden, interaktiven Sessions und B2B-Meetings schaffte der Zukunftstag einen Rahmen, um Wissen und Ideen auszutauschen,
Netzwerke auszubauen und gemeinsam aktiv Zukunft zu gestalten. Unter der Devise „Gemeinsam besser“ bzw. #bettertogether ging man heuer der Frage nach, wie Wirtschaft, Forschung und Standorte im Südosten Österreichs von Kooperationen profitieren – und wie diese künftig weiter gestärkt werden können.
„Der Zukunftstag bietet die ideale Plattform für agiles Netzwerken, neue Ideen, Austausch und innovative Lösungsfindungen.“
Heinz Mayer, Geschäftsführer JOANNEUM RESEARCH
Kräfte bündeln
„Die Steiermark hat seit vielen Jahren ein herausragendes Klima der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Darüber hinaus kooperieren wir auch über Bundesländergrenzen hinweg sehr intensiv. Gerade der Wirtschaftsund Innovationsraum Süd hat durch die Fertigstellung der Koralmbahn in den nächsten Jahren und Jahrzehnten riesige Chancen, die wir nutzen wollen. Dies geht aber nur, wenn wir weiterhin vertrauensvoll zusammenarbeiten und unsere Kräfte bündeln“, so Barbara Eibinger-Miedl.
In einer Talkrunde diskutierte die Wirtschafts- und Wissenschaftslandesrätin die Key Success Indicators für gelungene Kooperationen im Innovations- und Wirtschaftsraum Süd. Dabei verwies Gaby Schaunig, LH-Stellvertreterin in Kärnten, auf die gute Zusammenarbeit der Steiermark und Kärntens im Bereich der Mikroelektronik. IDer steirische IV-Präsident Kurt Maier und Manfred Kainz (Obmann der WK-Bezirksstelle Deutschlandsberg) betonten, dass die Infrastruktur Koralmbahn allein nicht ausreiche, sondern sich dadurch bietende Chancen tatsächlich genutzt werden müssen.
Digitale Kooperationen
Mit dem niederländischen NanoelektronikForscher Jo De Boeck und Isabell Welpe, Expertin auf dem Gebiet der digitalen Transformation, holte der Zukunftstag zwei weitere Top-Speaker:innen vor den Vorhang, die das Thema Kooperation im Hinblick auf digitale Innovationen bzw. Künstliche Intelligenz beleuchteten. |
→ Den ganzen Artikel können Sie online hier nachlesen!
INTERVIEW
mit mit DI Martin Zandonella, WKK-Fachgruppenobmann UBIT, Vorsitzender des Kuratoriums des Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds (KWF), Internetpionier und Net4You-CEO
Regionale Wertschöpfung im Fokus
Martin Zandonella ist es ein zentrales Anliegen, informatische Kompetenzen in Kärnten nachhaltig zu fördern und den Wirtschaftsstandort weiterzuentwickeln.
advantage: Welche Chancen, aber auch welche Herausforderungen sehen Sie durch KI für die heimische Wirtschaft?
Martin Zandonella: KI ist in vielerlei Hinsicht ein Game Changer! KI kann etwa in der Ausbildung helfen, da es zum Beispiel möglich wird, Kinder einer Klasse und mit verschiedenen Nationalitäten zeitgleich und mit einem Lehrer in ihrer Muttersprache zu unterrichten. Nehmen wir etwa den Mathematikunterricht, den Schüler:innen, die Mängel in der Unterrichtssprache aufweisen, meist schwer folgen können. Wenn KI den Lehrer unterstützt, kann er jedem Schüler in seiner Muttersprache den Stoff vermitteln. Das ist ein Quantensprung für die Qualität des Unterrichts.
Weitere Beispiele finden wir in der Medizin, aber auch in der Verwaltung, wo die KI enormes Potential bietet, um Abläufe zu beschleunigen und die Qualität zu verbessern. Bewusst muss uns dabei aber immer sein, dass blinde Technikgläubigkeit und oberflächliche Betrachtung der Problemstellungen keine positiven Effekte auslösen wird. Wir benötigen einen Schulterschluss der Betroffenen und der Expert:innen, von denen wir in Kärnten genügend haben.
Was sind Ihre Hauptanliegen als Obmann der Fachgruppe UBIT, die 3.500 Mitglieder der Branchen Unternehmensberatung, Buchhal-
tung und Informationstechnologie in Kärnten zusammenfasst?
Mein Hauptanliegen ist es, die Rahmenbedingungen für unsere Mitglieder bestmöglich zu gestalten und ihr Know-How sichtbar zu machen. Es wird viel von regionaler Wertschöpfung gesprochen. Dass es dabei nicht nur um lokale Lebensmittel oder den lokalen Handel geht, ist noch zu wenig bekannt. Daher forcieren wir unsere Experts Groups und spezialisierte Arbeitskreise, die die erste Adresse zu Themen wie Digitalisierung/KI, Nachhaltigkeit, Datenschutz, IT-Security/NIS2, HRM oder Betriebsübergabe sind. Aber wir sind auch treibende Kraft im Bereich Glasfaserausbau und fordern den Aufbau eines internationalen Daten-Hubs in Kärnten.
Mit bereits messbaren Erfolgen und Partner:innen wie der Alpen-Adria-Universität,, kümmern wir uns zudem um die Ausbildung im IKT-Bereich. Über vier Prozent aller in Kärnten Beschäftigten arbeiten in diesem Bereich, was österreichweit den zweiten Platz ergibt, nur Wien liegt vor Kärnten!
Sie sind seit 2023 Vorsitzender des KWF-Kuratoriums. Wodurch zeichnet sich die Neuausrichtung des KWF aus?
Eine breite Einbindung aller Stakeholder, um das Optimum mit den limitierten Budgetmitteln des KWF zu erreichen. Landes-, Bundes- und EU-Mittel zusam-
„Wenn die Entscheidungsträger zu Förderern und nicht zu Verhinderern werden, wird Digitalisierung inklusive KI dazu beitragen, einige der großen Herausforderungen unserer Zeit zu entschärfen!“
Martin Zandonella
men, ergeben ein Jahresbudget von rund 40 Mio. Euro. Das ist nicht viel. Aber gezielt eingesetzt ein ernst zu nehmender Hebel, um einen Beitrag zur positiven Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Kärnten zu leisten. Gerade die aktuell schwierige Wirtschaftslage zeigt, dass rasches Anpassen der Förderprodukte eine deutliche Steigerung der Anzahl der Förderanträge bewirkt. Das war eine erste Bewährungsprobe, die der „KWF-neu“ bestanden hat. Ein wesentliches Ziel der Neuausrichtung ist die Kundennähe und Serviceorientierung. Das geht nicht von heute auf morgen, aber wir werden jeden Tag ein Stück besser und freuen uns über positive, aber auch kritische Anregungen.
Zu guter Letzt geht es auch beim KWF um effiziente Prozesse. Ich unterstütze den Kurs von Neo-Vorstand Roland Waldner zu 100 Prozent, der aus dem KWF eine High Performance Organisation machen will und wird! Wir sind auf dem besten Wege, DIE Vorzeigeorganisation im öffentlichen Bereich zu werden und zu zeigen, dass öffentliche Hand und Kundenorientierung, Effizienz, Flexibilität und Innovation kein Widerspruch sind! |
Expandieren, investieren und erfolgreich kooperieren
In den letzten fünf Jahren hat die BABEG – Success in Carinthia eine beachtliche Entwicklung durchgemacht und sich als Standortagentur hin zu einem Treiber von Innovation und Technologie weiterentwickelt.
Der Fokus liegt nun stärker auf der Förderung von Schlüsseltechnologien wie Mikroelektronik, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. „Wir haben zahlreiche Forschungsprojekte und Beteiligungen in Kärnten etabliert und uns als wichtige Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Forschung und Bildung positioniert. Durch wegweisende Initiativen, wie der Erweiterung des Lakeside Parks und dem Aufbau von Zukunftsprojekten wie dem Technologiepark Lavanttal gestalten wir als BABEG gemeinsam mit unseren Partner:innen den Innovationsraum Kärnten aktiver und attraktiver“, betont Geschäftsführer Markus Hornböck. Ziel bleibt es, als Standortagentur Kärnten für Wirtschaft und Forschung zu etablieren.
Internationale Betriebe im Fokus
Eine Aufgabe der BABEG ist die Betriebs-
ansiedlung. Dabei wird Unternehmen ein umfassendes Service-Paket geboten. Die BABEG unterstützt Unternehmen von der Standortsuche bis zur Finanzierung, bietet Expertise im Steuer- und Abgabenrecht und hilft bei der Erstellung von Businessplänen. „Zudem vernetzen wir Unternehmen mit regionalen Inkubatoren und Forschungseinrichtungen, um optimale Synergien zu schaffen. Unser Service endet nicht mit der Ansiedlung, sondern wir bieten langfristige Unterstützung, um die Integration der Unternehmen in die lokale Wirtschaft erfolgreich zu gestalten“, erklärt Thereza Christina Grollitsch, Leiterin Betriebsansiedlung.
Aktuell wird großer Wert auf die Internationalisierung und die Ansiedlung von Unternehmen aus Hochtechnologiesektoren wie Mikroelektronik, Digitalisierung und nachhaltiger Energie gelegt. „Wir
haben bereits Erfolge mit Ansiedlungen aus Italien, Deutschland und Slowenien erzielt und sehen großes Potenzial, diese Kooperationen weiter auszubauen. Wir versuchen gezielt weltweit Unternehmen zu gewinnen, die nicht nur die Stärken Kärntens ergänzen, sondern aktiv zur Schließung von Wertschöpfungslücken und zur Weiterentwicklung der Region beitragen“, so Grollitsch. Vor allem innovative und forschungsnahe Unternehmen stehen im Fokus der Bemühungen.
Innovative Leuchtturmprojekte
Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Bereich Forschung, Technologie & Innovation. Ziel ist es, strategische Projekte in diesen Bereichen zu initiieren, zu entwickeln und zu fördern. „Dabei fungieren wir als Vermittler zwischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und öffentlichen Institu-
„Durch wegweisende Initiativen, wie der Erweiterung des Lakeside
Parks und dem Aufbau von Zukunftsprojekten wie dem Technologiepark Lavanttal gestalten wir den Innovationsraum Kärnten aktiver und attraktiver.“
Geschäftsführer Markus Hornböck
tionen, um innovative Projekte auf den Weg zu bringen. Wir unterstützen sowohl bei der Finanzierung als auch bei der Umsetzung dieser Projekte und helfen, dass Kärnten weiterhin ein attraktiver Standort für Forschung und Entwicklung bleibt und dass Forschungsergebnisse auch aktiv und erfolgreich in die Wirtschaft einfließen“, bekräftigt Oliver Kathol, Leitung FTI Management.
Derzeit feilt die BABEG an mehreren Leuchtturmprojekten. An erster Stelle steht die Entwicklung und inhaltliche Ausrichtung des Technologieparks Lavanttal. Ebenfalls bedeutend ist der 5G Playground Carinthia, eines der modernsten Testlabore für 5G-Technologien in Österreich. Zudem unterstützt die BABEG den Digital Innovation Hub Süd personell und finanziell. Dieses Kompetenznetzwerk hilft KMUs bei der digitalen Transformation mit kostenlosen Qualifizierungs- und Bildungsangeboten. Weitere wichtige Projekte sind MOBIREG, ein Innovationslabor, welches sich mit neuen Lösungen für Verkehrsprobleme in Kärnten beschäftigt oder AIRlabs Austria, ebenfalls ein Innovationslabor für
„CARINTHIA innovates soll zu einer zentralen Plattform werden, die es ausländischen Unternehmen ermöglicht, sich nahtlos mit inländischen Forschungseinrichtungen und lokalen Unternehmen zu vernetzen.“
Thereza Christina Grollitsch, Leiterin Betriebsansiedlung
Drohnentechnologie. „Wir unterstützen außerdem die Coding School Wörthersee, welche Teilnehmer:innen kostenlos zu qualifizierten Softwareentwicklern ausbildet die großteils direkt im Anschluss von Kärntner Unternehmen angestellt werden. Zusätzlich dazu arbeiten wir noch an diversen Drittmittelprojekten mit, um EU- und Bundesfördermittel für Forschungs- und Innovationsprojekte nach Kärnten zu holen und damit über unser Netzwerk innovative und nachhaltige Projekte zu initiieren“, so Kathol. Diese Initiativen zeigen, wie vielseitig und zukunftsorientiert die Arbeit der BABEG im FTI-Bereich ist.
Save the Date: CARINTHIA innovates
Mit „CARINTHIA innovates“ hat die BABEG im Vorjahr ein zukunftsträchtiges Format ins Leben gerufen. Die Konferenz geht am 21. November im Lakeside Park in Klagenfurt in die zweite Runde. Vor allem ausländischen Unternehmen wird die Möglichkeit geboten, innerhalb eines einzigen Tages alle relevanten Akteur:innen kennenzulernen – von Forschungsein-
„Wir fungieren als Vermittler zwischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und öffentlichen Institutionen, um innovative Projekte auf den Weg zu bringen.“
Oliver Kathol, Leiter FTI Management
richtungen über Technologielabore bis hin zu lokalen Unternehmen. Diese effiziente und fokussierte Vernetzung ist der Schlüssel, um starke, internationale Partnerschaften und Projekte zu schaffen, die sowohl für die Region als auch für die Unternehmen selbst gewinnbringend sind. „CARINTHIA innovates“ soll zu einer zentralen Plattform werden, die es ausländischen Unternehmen ermöglicht, sich nahtlos mit inländischen Forschungseinrichtungen und lokalen Unternehmen zu vernetzen. |
WEITERE INFOS UND ANMELDUNGEN
BABEG Kärntner Betriebsansiedlungs- und Beteiligungsgesellschaft m.b.H. Völkermarkter Ring 21–23 9020 Klagenfurt am Wörthersee office@babeg.at content.babeg.at/carinthia-innovates
(Selbst-)Führung auf dem nächsten Level
Rund 300 Führungskräfte, Unternehmer:innen und HR-Manager:innen quer durch alle Branchen ließen sich beim FE&MALE Leadership Summit inspirieren. Der nächste Schritt: die FML Academy!
Unter dem Motto „Führen mit Herz und Verstand“ ging der FE&MALE LEADERSHIP SUMMIT (Femlead) am 9. Oktober im Casineum Velden in die zweite Runde. „Unsere Vision ist es, nicht nur ganzheitliche Tipps rund um die Führungsposition zu bieten, sondern Leader:innen zu entwickeln, indem wir sie beflügeln, ihr Bewusstsein stärken und Mut auf dem Weg in die obere Führungsetage mitgeben. Es geht darum, Führung wieder menschlich zu machen“, betont Initiatorin Gabriele Stenitzer – selbst Coachin, Supervisorin und Trainerin.
Während der Fokus im Vorjahr ausschließlich auf Frauen gerichtet war, wurden beim diesjährigem Summit auch explizit Männer angesprochen. „Die Einbeziehung beider Geschlechter ist essentiell, um Barrieren in der Führung abzubauen und schafft Raum für innovative Lösungen und neue Perspektiven. Kooperation ist das A und O“, erklärt Susanne Hofer, die gemeinsam mit Gabriele Stenitzer, Marina Salmhofer und Sonja Schilcher das Femlead Summit-Team bildet.
Mut und Solidarität
Und so durften sich die Teilnehmer:innen über ein breit gefächertes Programm mit motivierenden Key-Notes und Impulsen von insgesamt acht TOP-Speaker:innen freuen. Moderiert wurde der Tag von Sabrina Hafner. Nach einer einleitenden Podiumsdiskussion mit der Frauenbeauftragten der Stadt Villach Alisa Herzog, dem Personalentwickler der Kelag, Christian Mörtl und der ehemaligen Chefredakteurin
der Kleinen Zeitung, Antonia Gössinger unterstrich Strategie- und Leadership Coach Sebastian Morgner die Bedeutung von sozialen Dynamiken in der Führung: „Die wichtigste neurosoziale Kompetenz ist Selbstführung. Die Frage ist nur, welches Umfeld man braucht, um sein Potenzial zu entfalten.“ Anschließend referierte Organisationsentwicklerin Nathalie Karré über die erfolgreiche Gestaltung einer Unternehmenskultur. Über „Führungsstile in unterschiedlichen Branchen“ diskutierten Kommunikationsexpertin Nicole M. Mayer, Christina Terle vom Thermenresort Warmbad Villach und ATRIO-Center Manager Richard Oswald gefolgt von einer spannenden Key Note von Jessica Lackner zum Thema „Führen mit Begeisterung“.
Mit dabei war diesmal auch Skisprunglegende Toni Innauer, der ein besonderes Augenmerk auf die sportpsychologische Betrachtung von Leistungserbringung und Gewohnheitsbildung legte: „Ein Tipp ist, nicht einfach aus einer Laune heraus einen Vorsatz zu fassen, sondern sich zu überlegen, dass da etwas dazugehört, wenn man den in eine Gewohnheit bringen will. Sobald der Vorsatz eine Gewohnheit ist, braucht man keine Startkraft mehr, dann wird es quasi zum Selbstläufer.“
Was zukunftsfähige Führung bedeutet und wie man sich selbst und andere mit Herz und Hirn zu Höchstleistungen verführt, darüber sprach Kristina Waltritsch. Yoga-Profi Kerstin Rossmann lud zu einer „mentalen Pause“, gefolgt von Silvia Linder mit ihrem Vortrag „Empathic Leadership“. Abschließend überraschte Andrea Latritsch-
„Wir schaffen einen Raum für Führungskräfte, in dem Wachstum, Selbstfürsorge und unternehmerisches Denken im Vordergrund stehen.“
Femlead Summit-Team
Karlbauer unter dem Motto „Haltung und Humor als Visitenkarte“ mit einer interaktiven Performance. Spannende und vielfältige Netzwerkmöglichkeiten rundeten den FE&MALE LEADERSHIP SUMMIT ab.
Neu – die FML Academy Um die Themen Leadership, Selbstführung und Empowerment auch nach dem Summit erlebbar zu machen, setzt das Team auf den Aufbau einer nachhaltigen Community. Über die Signalgruppe „FEMLEAD to go“ und den You Tube Kanal gibt es etwa die Möglichkeit regelmäßig und kostenfrei Leadership-Impulse zu erhalten.
Zudem wurde ein hochkarätiges Mentoringprogramm entwickelt, das Führungskräfte künftig dabei unterstützen soll ihre Zielvorgaben leichter zu erreichen und gleichzeitig die Lebensqualität zu steigern.
„Mit der FML Academy schaffen wir einen Raum für Führungskräfte, in dem Wachstum, Selbstfürsorge und unternehmerisches Denken im Vordergrund stehen“, bekräftigt das Summit-Team. Im Fokus stehen die drei Säulen Führungs-Skills, Selbstreflexion und Business Mindset.
„Kommunikation macht mehr als 80 % von Führung aus. Führungskräfte, die klar, transparent und empathisch kommunizieren, können besser motivieren, Konflikte lösen und ihre Teams effizienter leiten“, erklärt Gabriele Stenitzer. „Geht es dir nicht gut, geht es keinem gut. Beginne bei dir, um die Grundlage für nachhaltige, leistungsfähige und gesunde Entscheidungen zu treffen, um auch in schwierigen
Führen mit Herz und Verstand: Der FE&MALE LEADERSHIP SUMMIT war ein voller Erfolg © marygoodfoto/Femlead Summit
„Unsere Vision ist es, Leader:innen zu entwickeln, indem wir sie beflügeln, ihr Bewusstsein stärken und Mut auf dem Weg in die obere Führungsetage mitgeben.“
Femlead Summit-Team
Zeiten klar und stabil zu navigieren“, ergänzt Marina Salmhofer. „Als Führungskraft entscheidest du täglich über Geld,
Zeit und andere Ressourcen. Deine Ziele erreichst du dann, wenn du sie produktiv und effizient einsetzt“, ist sich Susanne Hofer sicher. Die erste Masterclass der FML Academy kann ab sofort gebucht werden. |
WEITERE INFORMATIONEN
www.fm-leadership.at
Neue Wege für Männer im Wandel
Mit dem „MannSein“-Event, das am 18. Oktober im WIFI Klagenfurt stattfand, wurde in motivierendes Zukunftsformat für Männer und Frauen geboten.
Intention des Events war es, dafür zu sensibilisieren, dass Persönlichkeitsentwicklung für Männer gleichermaßen wichtig ist, wie für Frauen. „Denn das wissen viele Männer nicht oder schieben es an die Frau ab. Das ist uns ein wesentliches Anliegen“, betont Mentor und Coach Helmut Ranalter vom gemeinnützigen Verein „Institut MannsBild“, der die Veranstaltung bereits zum sechsten Mal organisierte.
Wir spielen, um zu gewinnen! Ziel ist es auch, einen Beitrag zu leisten für ein besseres Miteinander von Mann und
Frau. „Ein wesentlicher Grundsatz für unsere Arbeit ist: Wir betrachten es ganzheitlich! Wenn wir das Männerbild verändern wollen, brauchen wir die Sicht der Frauen dazu. Nur gemeinsam können wir ein erhöhtes Bewusstsein schaffen“, so Ranalter.
Das „MannSein“-Event überzeugte zudem mit einem spannenden Programm, das auch eine inspirierende Keynote von Dieter Kalt beinhaltete. „Teams sind deshalb erfolgreich, weil unterschiedliche
Rollen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten, Charakteren oder Geschlechtern besetzt sind. Gerade diese Unterschiedlichkeit macht das Besondere aus. Das fängt in der Familie an und setzt sich jedem anderen Team fort“, so der ehemalige KAC-Star und nunmehrige Leadership-Coach. „Es wird Zeit, dass Männer wieder für etwas einstehen. Und das fängt bei sich selbst an. Ganz nach dem Motto: Sei der CEO deines Lebens!“ |
Hermagoras/Mohorjeva ist die älteste Druckerei Kärntens und noch immer auf dem neuesten Stand. Mit der Falzmaschine, die nun den modernen Maschinenpark ergänzt, können Druckwerke auf eine Breite von 5,5 Zentimetern gefalzt werden. „Mit der Investition haben wir noch die letzten fehlenden Arbeitsschritte in der Produktion geschlossen“, erklärt der Leiter der Druckerei Hermagoras/Mohorjeva, Peter Oraže.
Die neue Maschine bringt nun Vorteile auf mehreren Ebenen. „Wir können unseren Kund:innen nun ein Gesamtpaket anbieten. Aufträge für Folder bis zu dieser Falzbreite werden nun schneller und kostengünstiger abgewickelt“, führt der Druckereileiter aus. Der Umweltaspekt ist ebenfalls zu berücksichtigen. Da nun alle Arbeitsschritte im Haus erfolgen, fallen Fahrten weg. Die Investition hat sich schon nach wenigen Wochen als richtige Entscheidung erwiesen. Das ist am Auftragsbuch deutlich ersichtlich.
Spezialdruck für Südtirol
Hermagoras/Mohorjeva ist die einzige Druckerei in Kärnten, die noch Ganzbogendruck anbietet. Formate von bis zu 72 mal 102 Zentimetern sind möglich. Daher ist das Unternehmen auch stark im Buchdruck verankert. Allein für den haus-
Peter Oraže, Leiter der Druckerei Hermagoras/Mohorjeva. © Hermagoras/Mohorjeva
Druckerei Hermagoras erweitert Produktpalette
Die Druckerei Hermagoras/Mohorjeva in Klagenfurt hat in eine neue Falzmaschine investiert und erweitert damit auch die Produktpalette.
eigenen Verlag werden pro Jahr mehr als 50 Bücher hergestellt.
Aufgrund dieser Expertise erhält das Unternehmen immer wieder Spezialaufträge, die in hoher Qualität abgewickelt werden. Ein Beispiel dafür ist ein hochwertiges Kunstdruckbuch auf Spezialpapier, das von einem Südtiroler Verlag in Auftrag gegeben wurde. „Der Kunde war mit der Qualität und der gesamten Abwicklung so zufrieden, dass wir weitere Aufträge bekommen haben und auch gleich weiterempfohlen wurden“, freut sich Oraže. Für ihn ist das auch ein Beweis, dass Mundpropaganda effektive Werbung ist.
„Wir gehen auf Spezialwünsche ein oder ermöglichen Änderungen und Korrekturen in letzter Minute. Das ist ein Qualitätsfaktor.“
Peter Oraže, Leiter der Druckerei Hermagoras/Mohorjeva
Qualität im Fokus
Hohe Qualität, Flexibilität, Termintreue und das Eingehen auf spezielle Kundenwünsche – auf diese Kriterien wird bei
Hermagoras/Mohorjeva großer Wert gelegt. „Und in die Zukunft blicken, immer am Ball bleiben und darauf schauen, dass der Maschinenpark dem Stand der Technik entspricht“, beschreibt der Druckereileiter die Firmenphilosophie. Daher wurde auch ein neuer Digitaldrucker angeschafft, weil die Nachfrage nach dieser Form des Drucks, der kostengünstig und schnell abzuwickeln ist, weiter steigt.
Das Internet und die vielen Möglichkeiten über verschiedene Social-MediaKanäle zu kommunizieren, hat die Marketingbudgets in den Betrieben in den vergangenen Jahren verlagert. Das Budget für Druckwerke verringert sich und für die Online – Werbung steigt das Budget.
Die Konkurrenz im Bereich Druck ist groß und liegt heute in erster Linie in Niedriglohnländern und im weltweiten Netz. Der Druckereileiter wünscht sich, dass die Aufrufe zu Regionalität auch in Taten umgesetzt werden, denn Aufträge gebe es in Kärnten noch immer genug. Und immerhin seien damit auch Arbeitsplätze und Wertschöpfung verbunden. „Regionale Druckereien bieten Leistungen, die nur vor Ort erbracht werden können. Wir gehen auf Spezialwünsche ein oder ermöglichen Änderungen und Korrekturen in letzter Minute. Das ist ein Qualitätsfaktor“, sagt Oraže. |
Save the Date: Zero Project Unternehmensdialog Gewerbe & Handwerk
Der Spartendialog am 21. November 2024 zeigt einmal mehr auf, wie Inklusion zur Chance für Arbeitgeber:innen wird.
Der Mitarbeiter:innenmangel und seine Folgen treffen Gewerbe und Handwerk besonders hart. Um weiter wettbewerbsfähig zu bleiben, heißt es daher, den gewohnten Suchradius beim Recruiting zu erweitern, neu zu denken und Wege zu beschreiten, die bis dato vielleicht noch nicht angedacht wurden.
„Mit dem NEBA Betriebsservice sind wir der OneStop-Shop zum Thema berufliche Inklusion in Kärnten. Menschen mit Behinderung und Unternehmen werden nicht allein gelassen.“
Andreas Jesse, Geschäftsführer autArK
Inklusion mit Mehrwert
Ziel des Zero Project Unternehmensdialoges ist es, Arbeitgeber:innen mit dem Thema Inklusion am Arbeitsmarkt vertraut zu machen, offene Fragen zu beantworten und Bedenken auszuräumen, die mit der Einstellung von Menschen mit Behinderungen einhergehen können. Es sind nicht nur arbeitsrechtliche und finanzielle Punkte, die für mehr Offenheit beim Recruiting sprechen, sondern auch soziale Aspekte. So zeigt beispielsweise eine Studie der Wirtschaftsuniversität auf, dass sich bei professioneller vorab Kommunikation
mit den Stamm-Mitarbeiter:innen Menschen mit Behinderungen positiv auf das Gemeinschaftsgefühl sowie die Loyalität des Personals auswirken. Damit wird letztendlich nicht nur Vielfalt gewonnen, sondern es werden auch eine geringere Fluktuation sowie gesteigerte Mitarbeiter:innenzufriedenheit erzielt.
Rund um die Veranstaltung
Initiiert wird die siebte Auflage des erfolgreichen Formates von der Essl Foundation und der autArK Sozialen DienstleistungsGmbH in Zusammenarbeit mit dem Land Kärnten, dem Sozialminsteriumservice – Landesstelle Kärnten, dem AMS Kärnten, der WK Kärnten und weiteren Partner:innen und Sponsor:innen (Designation, Druckbotschafter). Als Termin wurde der 21. November 2024, in der Zeit von 14:00 bis 16:00 Uhr im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung fixiert.
Best Practise Beispiele
Wie auch in den vergangenen Jahren, werden mehrere Unternehmen (z. B. Technoholz GmbH, Gartengestaltung Novak oder CAPITA MFG GmbH) bei der Veranstaltung von ihren Erfahrungen mit Mitarbeiter:innen mit Behinderungen berichten. Anhand der Praxisbeispiele wird auch erörtert, wie Inklusion gut gelingen kann und welchen (wirtschaftlichen) Mehrwert Unternehmen mit einem Umdenken beim Recruiting lukrieren können. Ergänzend dazu gibt es eine Keynote von
Alexandra Unterweger, Dipl. Personalmanagerin, zum Thema „Mehr als nur ein Job. Inklusive Teams im Fokus.“
Maßgeschneiderte Lösungen
Um für Unternehmen die Einstellung von Mitarbeiter:innen mit Behinderungen so einfach wie möglich zu gestalten, und etwaige Bedenken auszuräumen, bietet das NEBA Betriebsservice – im Auftrag des Sozialministeriumsservice, Landesstelle Kärnten – das erforderliche Know-how. Gemeinsam mit interessierten Unternehmen werden individuelle und maßgeschneiderte Lösungen erarbeitet. Förderberatungen und das Koordinieren von Recruitingprozessen zählen dabei zum Angebot. |
SAVE THE DATE
Zero Project Unternehmensdialog „Gewerbe und Handwerk“
Wann: 21. November 2024, 14:00 bis 16:00 Uhr
Wo: 9020 Klagenfurt, Spiegelsaal, Amt der Kärntner Landesregierung, Arnulfplatz 1
Die Teilnahme ist kostenlos. Begrenzte Teilnehmer:innenzahl. Es gilt das Prinzip first come – first serve.
Anmeldungen unter www.autark.co.at/ unternehmensdialog
NEBA Betriebsservice
Potenziale von Menschen mit Benachteiligungen und/oder Behinderungen erkennen und für Ihr Unternehmen nutzen.
Das NEBA Betriebsservice von autArK ist der One-Stop-Shop bei allen Fragen zum Thema „Arbeit für Menschen mit Benachteiligungen/Behinderungen“. Kostenlos & Kärntenweit.
Ihre Benefits:
✓ Informationen zur Ausgleichstaxe und zu rechtlichen Rahmenbedingungen
✓ Förderberatung
✓ Individuelle Arbeitsplätze gestalten
✓ Koordinieren von Recruitingprozessen
✓ Unterstützung bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen
✓ u. v. m.
Interessiert?
Ihre Ansprechpartnerin: Ing.in Tina Malle
M: 0650/355 94 53 · E: tina.malle@betriebsservice.info
autArK Soziale Dienstleistungs-GmbH
Rudolfsbahngürtel 2 · 9020 Klagenfurt am Wörthersee
M: 0650/355 94 53 · E: tina.malle@betriebsservice.info www.autark.co.at
Die Kärntner Familienkarte belebt die Wirtschaft ...
... und entlastet die Kärntner Familien finanziell. Die kostenlose Vorteilsund Servicekarte vereint somit Wirtschafts- und Familienfreundlichkeit.
Die Teuerungen belasten nicht nur Familien sehr stark, sondern auch die Kärntner Wirtschaft. Weniger Geld in der Brieftasche bedeutet auch weniger Kaufkraft. Hier setzt die Kärntner Familienkarte des Landes an: Einerseits entlastet sie Familien finanziell und ermöglicht ihnen gemeinsame Freizeit-Erlebnisse, andererseits greift sie auch der Wirtschaft unter die Arme, indem sie regionalwirtschaftliche Impulse setzt. „Die Kärntner Familienkarte ist mit mittlerweile über 80.000 Besitzer:innen eine echte Erfolgsgeschichte. Die zahlreichen Vorteile und Aktionen werden auch weiterhin laufend ausgebaut“, betont Jugend- und Familienlandesrätin Sara Schaar.
9,4 Mio. Euro an Wertschöpfung
Ein gutes Beispiel ist die gemeinsame Aktion der Familienkarte mit der Kärnten Card, die es auch in diesem Jahr wieder gab. Dabei war die Sommer-Kärnten-Card
„Die Kärntner Familienkarte fördert das Gemeinschaftserlebnis Familie und bietet zusätzlich eine
finanzielle
Entlastung.“
Sara Schaar, Jugend- und Familienlandesrätin Kärnten
mit 127 Inklusivpartnern und 50 Bonuspartnern für Besitzer:innen der Kärntner Familienkarte in einem gewissen Zeitraum stark vergünstigt erhältlich. Im Jahr 2023 wurden rund 66.000 vergünstigte Kärnten Cards ausgegeben (Plus von 32 Prozent gegenüber 2022) und für ca. 465.000 Besuche bzw. Ausflüge in Kärnten genutzt, was einer Gesamtwertschöpfung von rund 9,4 Mio. Euro entsprach. Im Aktionszeitraum 2024 wurden sogar um die 68.800 Kärnten Cards günstiger verkauft (neuer Rekord!), was erahnen lässt, dass die regionale Wertschöpfung in diesem Jahr noch höher ausfallen wird.
Frequenz-Steigerungen
Die Kärntner Familienkarte bietet viele weitere Aktionen, die nicht nur den Familien, sondern auch der Wirtschaft den Rücken stärken. Auch heuer gab es ein kostenloses Sommer-Gutscheinheft im Angebot – mit Gutscheinen für Strand-
„Die
Leistungen der Kärntner Familienkarte werden laufend ausgebaut. Ziel ist es, sie noch besser an die Bedürfnisse von Familien in Kärnten anzupassen und sie noch treffsicherer zu machen.“
Sara Schaar, Jugend- und Familienlandesrätin Kärnten
bäder (kostenloser Eintritt) und starken Ermäßigungen für Freizeit-Angebote, etwa auch für den Kauf von Fahrrad-Schutzausrüstung.
Inhaber:innen der Familienkarte konnten zudem wieder den Vorteil nutzen, über das Land Kärnten organisierte und weitere ausgewählte Sommerferiencamps günstiger zu besuchen, was auch die Camp-Betreiber und angeschlossenen Freizeitbetriebe freut, da sich ihre Auslastung mit dieser Aktion erheblich erhöhte. Eine besonders attraktive Leistung der Familienkarte ist die kostenlose Nachhilfe, 20 Stunden pro Jahr in Mathematik, Englisch oder Deutsch, die in Kooperation mit den Kärntner Volkshochschulen abgewickelt wird. Überhaupt sind es die Kooperationen der Kärntner Familienkarte, welche für Entlastung bei Familien und Betrieben sorgen. Im „GoodieClub“ der Familienkarte findet man zahlreiche
Bonusleistungen und Rabattierungen bei heimischen Betrieben aus den Bereichen Freizeit, Sport, Produkte und Dienstleistungen, laufend kommen neue hinzu.
Familien entlasten
Wertschöpfung für die regionale Wirtschaft ist die eine, die Entlastung von Familien in so schwierigen Zeiten wie diesen sowie die Ermöglichung gesellschaftlicher Teilhabe für alle die andere Seite. „Die Kärntner Familienkarte ist ein wesentliches Werkzeug in Kärnten, um dies sicherzustellen“, so Schaar. Nutzt man die Familienkarte so richtig aus, bleibt wesentlich mehr Geld im Börserl. Konkret kann man dies anhand von zwei Beispielen plakativ erklären: Ausgangslage ist die durchschnittliche Nutzung der Sommer- und Winter-Gutscheinhefte, der Kärnten-CardErmäßigung, von Rabatten bei GoodiePartnern, von zwei kostenlosen Skitagen, der Gratis-Nachhilfe und eines vergünstigten Sommerferiencamps in einem Jahr. Hierbei erspart sich ein/e Alleinerziehende/r mit einem Kind rund 1.160 Euro! Bei Eltern mit zwei Kindern wären es rund 2.330 Euro. „Die Kärntner Familienkarte bringt uns dem Ziel näher, Kärnten zur kinder- und familienfreundlichsten Region Europas zu machen. Sie stützt Familienfreundlichkeit und kurbelt gleichzeitig die Kärntner Unternehmen an“, so Schaar abschließend. |
FAMILIENKARTE
Aktuelle Leistungen der Kärntner Familienkarte
• Gratis-Nachhilfe
• kostenloser Eintritt bei verschiedenen Veranstaltungen („Family on Tour“)
• Bonusleistungen/Rabatte heimischer Partner-Betriebe aus den Bereichen Freizeit, Sport, Produkte und Dienstleistungen
Die Kärntner Familienkarte ist kostenlos – für (alleinerziehende) Eltern, Scheidungseltern, Pflegeeltern oder Großeltern. Der Hauptwohnsitz der Eltern bzw. des Elternteiles muss in Kärnten liegen, für mindestens ein Kind muss Familienbeihilfe bezogen werden. Die Karte ist bis zum 18. Lebensjahr eines Kindes gültig. Infos: www.kaerntnerfamilienkarte.at
Durchschnittliche Ersparnis mit der Familienkarte pro Jahr: Alleinerziehend, 1 Kind: ca. 1.160 Euro Eltern, 2 Kinder: ca. 2.330 Euro
Im Laufe des Jahres 2025 wird die Kärntner Familienkarte vollständig digitalisiert. Damit werden sämtliche damit verbundenen Angebote, Leistungen und Informationen für Familien noch schneller, unkomplizierter, übersichtlicher und serviceorientierter nutzbar. Es wird eine eigene App für das Smartphone implementiert. Die technische Umsetzung soll so erfolgen, dass auch andere (Sozial-) Leistungen des Landes Kärnten darüber abgerufen werden können. Natürlich wird es auch künftig möglich sein, die Familienkarte in haptischer/ analoger Form zu beantragen.
Karriereschmiede mit Zukunftsgarantie
Mit individuellen Ausbildungsmodellen und modernsten Standards ebnet die Technische Akademie St. Andrä im Lavanttal jungen Fachkräften den Weg ins Berufsleben.
Seit 17 Jahren unterstützt die Technische Akademie (TAK) im Lavanttal Nachwuchs-Fachkräfte auf ihrem Weg ins Berufsleben. Maßgeschneiderte Ausbildungsmodelle für Berufsfelder wie Elektrotechnik, Metalltechnik und Mechatronik bieten den Auszubildenden beste Zukunftsperspektiven mit Jobgarantie.
„Da die Nachfrage zum Schweißtechniker, einem Modul des Lehrberufes Metalltechnik, immer größer wurde, haben wir uns entschlossen, diesem Bereich mehr Fläche zu bieten und in die Infrastruktur zu investieren.“
Manfred Vallant © TAK
Ganzheitliche Ausbildung
Das Angebot reicht von der praktischen Grundausbildung über das Basislehrjahr bis hin zur überbetrieblichen Ausbildung. Hier arbeitet die TAK intensiv mit – derzeit 35 – Partnerbetrieben in ganz Kärnten zusammen. Um die Teilnehmer:innen optimal auf die Berufswelt und die Anforderungen des Marktes vorzubereiten, setzt die TAK auf innovative Unterrichtsmethoden und individuelle Konzepte, die auch die Förderung von Sozial- und Sprachkompetenzen beinhalten.
Am Standort St. Andrä wurden mittlerweile bereits 1.000 Lehrlinge zu hochqualifizierten Fachkräften in Industrie und Wirtschaft ausgebildet. Mehr als 3.000 Teilnehmer:innen nutzten das Weiterbildungsangebot, bestehend aus Kursen für Zusatzqualifikationen bzw. fachbezogene Ausbildungen.
Technisch stets up to date Um ein konstant hohes Ausbildungsniveau zu garantieren, arbeiten Auszubildende der TAK stets mit modernsten EDV-Anlagen, Maschinen und Modellen. Die Infrastruktur wird laufend an aktuelle Anforderungen angepasst. Ein Beispiel dafür ist die Schweißwerkstätte, die kürzlich um 70.000 Euro generalsaniert wurde. TAKGeschäftsführer Manfred Vallant erklärt:
„Der Raum vereinte zuvor Schweiß- und Schmiedetechnik. Da die Nachfrage zum Schweißtechniker, einem Modul des Lehr-
berufes Metalltechnik, immer größer wurde, haben wir uns entschlossen, diesem Bereich mehr Fläche zu bieten und in die Infrastruktur zu investieren.“ So wurde Platz für zwölf Kabinenschweißplätze inklusive neuer Schweißgeräte geschaffen. In den Kabinen, die im Vergleich zum Standard 30 cm länger und breiter sind, können Lehrlinge und Ausbilder nun gemeinsam arbeiten. Zusätzliche Fenster und Glastüren, eine neue LED-Lichtinstallation sowie Absauganlagen zur Beseitigung von Schleifstaub verbessern die Arbeitsbedingungen zusätzlich.
Top-Betreuung in den Ferien
Um Kindern und Jugendlichen, aber auch Eltern technische Berufe näherzubringen, rief die TAK ein einzigartiges Betreuungsangebot für die Ferienzeit ins Leben. „Unsere Sommercamps bieten jungen Menschen zwischen 10 und 14 die Möglichkeit, gemeinsam eine abenteuerliche Zeit zu verbringen, dabei frühzeitig technische Berufsfelder kennenzulernen und ihr handwerkliches Geschick zu erproben“, so Vallant. Während der Camps wurden die Teilnehmer:innen von erfahrenem Fachpersonal und geschulten Betreuer:innen begleitet. Dabei erlernten sie nicht nur handwerkliche Fähigkeiten, sondern auch Soft Skills wie Teamarbeit, Problemlösung und Kommunikation; ergänzt wurde das Programm durch ein breites Spektrum an Outdoor-Aktivitäten wie Sport oder Aus-
flüge sowie eine kinder- und jugendgerechte, hochwertige Verpflegung mit Frühstück und Mittagessen.
Unterstützt wurde das Sommercamp heuer auch von der WirtschaftskammerBezirksstelle Wolfsberg und von regionalen Betrieben. Vallant ist überzeugt: „Wenn schon frühzeitig die Interessen und Talente von Kindern und Jugendlichen für Technik geweckt werden, hilft das nicht nur bei der künftigen Berufswahl, sondern auch in weiterer Zukunft den Betrieben mit den Fachkräften.“
Technik-Sommercamp für Mädchen
Besonderes Augenmerk legt die TAK seit jeher auf die Förderung von Mädchen in der Technik. „Es ist wichtig, Mädchen die Möglichkeit zu geben, sich praktisch auszuprobieren und so die Hemmschwelle für technische Berufsfelder abzubauen“, betont Vallant. Deshalb organisierte die TAK heuer in den Sommerferien neben den drei gemischten Camps erstmals auch
„Es ist wichtig, Mädchen die Möglichkeit zu geben, sich praktisch auszuprobieren und so die Hemmschwelle für technische Berufsfelder abzubauen.“
Manfred Vallant
eine Woche lang ein Technik-Sommercamp ausschließlich für Mädchen. Das kärntenweit einzigartige Konzept wurde von „Frau in der Wirtschaft“, der Interessensvertretung der österreichischen Unternehmerinnen, gefördert.
Profis über die Schulter schauen
Ein weiteres Highlight in der TAK ist die Ausrichtung des Landeslehrlingswettbewerbs der Berufsbilder Mechatronik und Elektrotechnik, Anlagen- und Betriebstechnik der Sparte Industrie der WK Kärnten. Der zweitägige Wettbewerb bietet Nachwuchskräften die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen, indem sie knifflige Aufgabenstellungen lösen und dabei von einer Jury bewertet werden. Auch Besucher:innen haben die Möglich-
keit, angehenden Top-Fachkräften über die Schulter zu schauen und dabei mehr über die Lehrlingsausbildung im Industriebereich zu erfahren. Die Planung für 2025 ist schon voll am Laufen: Der nächste Lehrlingswettbewerb für die Fachbereiche Elektro-, Anlagen- und Betriebstechnik und Mechatronik findet am 23. und 24. April 2025 in der TAK in St. Andrä im Lavanttal statt. |
KONTAKT
Technische Ausbildungs GmbH
Siebending 22A 9433 St. Andrä im Lavanttal T: +43 4358 24 147
office@technische-akademie.at
www.technische-akademie.at
LAND LEUTE LEBEN
G’schichteln, Geschichten und Geschichte aus der heimischen Wirtschaftswelt,
gesammelt von Isabella Schöndorfer
Otto Retzer entspannt im malerischen Pool des Cinderella Hotels, während er die Ruhe und den luxuriösen Charme eines seiner Lieblingshotels genießt. © Philipp
Grazer Fresh-Food-Anbieter dean&david expandiert bei REWE
Die dean&david-Erfolgsgeschichte von Christoph und Johanna Hellwagner, die 2015 begann, schreibt erneut ein frisches Kapitel: Die Erweiterung ihres Angebots in weiteren sechs Billa-Filialen. Das Unternehmen bietet gesundes, schnelles Essen, das dem heutigen Bedürfnis nach ausgewogener Ernährung entspricht.
Brozsek
Digitale Pioniere
in der Straßensanierung
Digitale Zwillinge revolutionieren die Straßensanierung in Frantschach –St. Gertraud. Durch die Partnerschaft mit JOANNEUM RESEARCH und mittels 3D-Vermessung werden Straßenschäden präzise analysiert, um Reparaturen effizient zu planen. Dieses Verfahren ermöglicht eine genauere Budgetplanung und erhöht die Straßensicherheit.
Retzers Reise durch Österreichs Traumhotels
Otto Retzer, eine der bekanntesten Persönlichkeiten des deutschsprachigen Films, hat als Schauspieler und vor allem als Regisseur viel von der Welt gesehen und etliche Hotels kennengelernt. Die Tatsache, dass er bei fast allen Folgen der 20-teiligen ARD-Erfolgsreihe „Das Traumhotel“ für Lisa Film Regie führte, zeigte ihm, was ein Hotel zu etwas ganz Besonderem macht. In seinem neu erschienenen Buch „Meine Traumhotels“ entführt Otto Retzer in seine ganz persönlichen österreichischen Lieblingshotels. Es bietet nicht nur Reisetipps, sondern auch spannende Anekdoten aus der österreichischen Hotellerie. Ein Muss für jeden, der Qualität und einzigartige Gastfreundschaft schätzt. Unter die 30 Hotels hat es eine Vielzahl von Betrieben aus Kärnten und der Steiermark geschafft: Schloss Gamlitz, Vitalhotel Bad Radkersburg, Hotel Linde, Hermitage Vital Resort, Werzers, Parkhotel Pörtschach, Strandhotel Kärntnerhof, Falkensteiner Schlosshotel Velden, Warmbaderhof, Hotel Kollers, Tuffbad.
Hier geht es zur Buchbestellung office@lisafilm.at
LAND LEUTE LEBEN
SOLID Solar stärkt nachhaltige Wärmeenergieprojekte
KI im Tourismus
Im Rahmen des ersten KI:Kompass Klagenfurt diskutierten TouristikExpert:innen mit dem Publikum eifrig über das Thema „KI und Tourismus“. Die Themen Authentizität vs. generierte Inhalte, KI-gestützte Marketingstrategien, Datenqualität und Automatisierung sorgten für spannende Gespräche. Organisator Andreas Prohart: „Das Format der offenen Podiumsdiskussion kam sehr gut an - wir freuen uns bereits auf den nächsten KI:Kompass am 26.11.2024 zu ,KI und Ethik‘.“
Was prägt die Künstliche Intelligenz unserer Zeit?
Wir stammen zu 98 % vom Affen ab, was Sprache als Unterscheidungsmerkmal hervorbringt. Heute nutzen Unternehmen diese Fähigkeit, um künstliche Intelligenzen zu trainieren. Dazu stellt sich Neo-Villacher und Innovations-Experte Mario Pricken der kontroversen Frage, was wirklich in dieser „Intelligenz“ steckt? Denn Kritiker bemängeln, dass Trainingsdaten oft problematische Inhalte wie Rassismus enthalten. „Wir müssen erkennen, dass auch unsere tierischen Instinkte, unser ,innerer Affe‘, in den Trainingsdaten verankert sind, was Fragen über die Zukunft und die Natur künstlicher Intelligenz aufwirft.“ Mehr unter mariopricken.com
Die Grazer SOLID Solar Energy Systems tritt einer globalen Plattform bei, um kostengünstige erneuerbare Wärme weltweit anzubieten. Die Partnerschaft mit der EREN Groupe ermöglicht die Entwicklung und Finanzierung von Wärmeprojekten durch ein innovatives Heat-as-a-ServiceModell, das die Nutzung erneuerbarer Energien für Industrie und Fernwärmenetze erleichtert.
KI macht weniger Fehler
„Künstliche Intelligenz bringt das Handwerk auf ein neues Level“, weiß Unternehmer Markus Sylle. Von automatisierten Planungen bis hin zu intelligenten Maschinen verbessert KI die Effizienz und Präzision in allen Bereichen. Sie optimiert Materialnutzung, beschleunigt Arbeitsprozesse und unterstützt Fachkräfte bei der Problemlösung. Besonders im Bauwesen und in der Elektroinstallation wird KI zunehmend zur Standardtechnologie. Doch auch kleinere Betriebe profitieren: von der intelligenten Lagerhaltung bis hin zur Kundenkommunikation. „KI im Handwerk bedeutet: mehr Innovation, weniger Fehler und eine Zukunft, in der Tradition und Technik verschmelzen“, ist der Elektriker überzeugt.
Innovation, Vernetzung und Gründergeist
Viel los im Startup- Ökosystem Kärnten
Das build! Gründerzentrum Kärnten hat auch heuer wieder unter Beweis gestellt, wie wichtig es für die Förderung von jungen Startups und innovativen Geschäftsideen in der Region ist.
Mit Veranstaltungen wie dem „Falling Walls Lab Austria“ und dem „90 Seconds Ideenwettbewerb“, einem neuen Batch von Startups im Inkubationsprogramm, dem einjährigen Bestehen des Kärnten Gründungsnetzwerks und der bevorstehenden „build! Up #3“Workshopreihe, setzt das build! Gründerzentrum Kärnten neue Maßstäbe und zeigt, wie vielfältig die Unterstützung für Gründungsinteressierte sein kann.
„build! Up #3“ Workshopreihe
Beim Falling Walls Lab Austria, das am 26. September 2024 erstmalig in Villach stattfand, bot sich jungen Wissenschaftler:innen und Unternehmer:innen die
Chance, ihre bahnbrechenden Ideen in nur drei Minuten vorzustellen. Das Event, das vom build! Gründerzentrum in Zusammenarbeit mit Silicon Austria Labs, der Stadt Villach und dem Kärnten Gründungsnetzwerk organisiert wurde, zog nicht nur eine beeindruckende Jury, sondern auch zahlreiche interessierte Zuschauer:innen an.
INFORMIERE DICH!
Du hast eine innovative Idee und möchtest selbstständig werden? Dann informiere dich im build! Gründerzentrum über deine Möglichkeiten!
Lakeside B01 | 9020 Klagenfurt T: +43 463 2700 8740 office@build.or.at build.or.at
Die Teilnehmer:innen präsentierten eine Vielfalt an Ideen, die von nachhaltigen Technologien bis hin zu Innovationen in der Medizin reichten. „Wir sind stolz, das Falling Walls Lab in Villach auszurichten und so die Innovationslandschaft in Kärnten und folglich in Österreich zu fördern“, betonte Jürgen Kopeinig, Geschäftsführer des build! Gründerzentrum Kärnten. „Die Präsentationen zeigten, dass in dieser Region enormes Potenzial steckt, das Lösungen für globale Herausforderungen bieten kann. Wir planen die Veranstaltung auch nächstes Jahr auszurichten.“
Kürzlich fand das Onboarding der neuen Startups im build! Gründerzentrum statt.
©build! Gründerzentrum
Volle Fahrt voraus im Inkubationsprogramm
Parallel zu den spannenden Veranstaltungen läuft das Kerngeschäft des build! Gründerzentrums auf Hochtouren. Im Oktober startete ein neuer Batch von vielversprechenden Startups, die nun im Rahmen der Inkubationsprogramme „move“ und „run“ unterstützt werden. Durch intensive Betreuung, maßgeschneiderte Workshops und Finanzierungsmöglichkeiten erhalten die Gründer:innen die notwendige Unterstützung, um ihre innovativen Geschäftsideen zu validieren und auf den Markt zu bringen.
Das Engagement des build! Gründerzentrums sorgt dafür, dass junge Unternehmen nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch begleitet werden – ein entscheidender Vorteil für den langfristigen Erfolg in der Gründungsphase.
Ein Jahr „Kärnten Gründungsnetzwerk“
Neben den individuellen Startup-Programmen spielt auch die Vernetzung eine zentrale Rolle im Kärntner Gründungsökosystem. Das „Kärnten Gründungsnetzwerk“ feierte in diesem Jahr sein einjähriges Bestehen und blickt auf ein erfolgreiches erstes Jahr zurück. Durch die intensive Zusammenarbeit von Startups, Gründungsinteressierten und wichtigen Stakeholder:innen hat das Netzwerk dazu beigetragen, dass innovative Projekte erfolgreich umgesetzt und das gesamte Ökosystem nachhaltig gestärkt werden konnte.
„Wir sind stolz, das Falling Walls Lab in Villach auszurichten und so die Innovationslandschaft in Kärnten und folglich in Österreich zu fördern.“
Jürgen Kopeinig, Geschäftsführer build! Gründerzentrum
Das Netzwerk bietet nicht nur eine zentrale Plattform für den Austausch, sondern unterstützt auch bei der Organisation von Events und der Vernetzung mit Partner:innen aus Wirtschaft und Wissenschaft – ein unverzichtbares Instrument für die wachsende Startup-Szene in Kärnten.
build! Up #3 – Nächster Halt: Gründung!
Wer sich selbst im Bereich der Innovation und Gründung versuchen möchte, hat mit der build! Up Workshopreihe eine weitere Möglichkeit, wertvolle Unterstützung zu erhalten. Die dritte Runde der Workshops startet bald, und Gründer:innen mit technologieorientierten und innovativen Geschäftsideen können sich noch bis zum 30. November 2024 über startup@ build.or.at bewerben.
In den Workshops lernen die Teilnehmer:innen nicht nur, ihre Ideen zu validieren, sondern entwickeln auch erste Geschäftsmodelle und erhalten Einblicke in die Bedürfnisse ihrer Zielkund:innen. Der Austausch mit Gleichgesinnten und Expert:innen ermöglicht es ihnen, ihre Projekte weiterzuentwickeln und ihre Geschäftsideen auf ein stabiles Fundament zu stellen. |
DIE TEILNEHMENDEN STARTUPS
• LeonTalents verbindet IT-Fachkräfte aus Lateinamerika mit Unternehmen in Europa. Ein intelligenter Matching-Algorithmus sorgt dafür, dass freie IT-Stellen mit den passenden Fachkräften besetzt werden.
• Hashlynk denkt Energieverwertung weiter und bietet neue Ansätze für nachhaltigen Energiekonsum.
• Smartlock entwickelt ein energieloses Smartlock, das Sicherheit ohne Stromverbrauch ermöglicht.
• chipsconnect fungiert als zentraler Online-Marktplatz für OEM-, CEM- und EMS-Unternehmen, die elektronische Komponenten und Informationen austauschen können.
• Vertrago entwickelt automatisierte, personalisierte Verträge, die Jurist:innen helfen, Zeit und Personalkosten zu sparen, indem sie Vertragsprozesse effizienter gestalten.
• Clickandshare verwandelt traditionelle Verleihbetriebe in personalfreie 24/7-Self-ServiceAbholstationen.
• TrackBack entwickelt innovative Lösungen für die Betreuung von Menschen mit Demenz.
• Avemoy nutzt Drohnen, künstliche Intelligenz und Big Data für zukunftsweisende Projekte.
• SupGlider präsentiert den ersten lenkbaren Motor für Stand-upPaddleboards (SUPs).
• Fire Totem Games bietet ein gewaltfreies, entspannendes 3D-Computerspiel, in dem Spieler in die Rolle einer kleinen Spinne schlüpfen.
• zeitkapsl schützt persönliche Fotos und Videos vor Technologiekonzernen und Hackern.
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Exzellente Forschung rund um KI
Vor knapp zwei Jahren hat „ChatGPT“ einen Hype rund um Künstliche Intelligenz ausgelöst. Doch wie wirkt sich diese rasant fortschreitende Technologie auf die Forschung an den Hochschulen aus?
Von Julia Braunecker
Egal wo wir uns im digitalen Raum bewegen, Künstliche Intelligenz (KI) ist schon da und erwartet uns. Social Media Beiträge, lustige Bildchen, die in WhatsApp-Gruppen geteilt werden oder auch gefälschte Fotos von Prominenten, die täuschend echt wirken: Sobald wir auf einen Bildschirm blicken, sehen wir die Auswirkungen dieser Technologie.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich auch der österreichische Hochschulsektor intensiv mit KI auseinandersetzt, denn
diese bietet viele neue Möglichkeiten für die Forschung.
Universitäten als Vorreiter
KI mag die breite Öffentlichkeit erst seit einem kurzen Zeitraum beschäftigen. Dennoch reichen derartige Technologien schon Jahrzehnte zurück. „Universitäten spielten eine Schlüsselrolle – weit vor dem aktuellen KI-Hype“, betont Gerhard Friedrich, Informatik-Professor an der Universität Klagenfurt (AAU). Bereits seit
1987 arbeitet er eng mit der Industrie zusammen, insbesondere mit der Siemens AG, um KI-Lösungen zu entwickeln, die bis heute im Einsatz sind, etwa in der Entwicklung, Planung und Konfiguration von Zugsicherungs- und Zugsteuerungssystemen.
Auch in der universitären Forschung ist KI längst etabliert, besonders in den Bereichen Maschinelles Lernen und Deep Learning gab es in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte. Das sind Teilbereiche
der KI, bei denen Computer darauf trainiert werden, sich auf einen bestimmten Anwendungsfall hin selbst zu optimieren. Die Sammlung und Verwendung spezifischer Daten sind hierfür unerlässlich. Darüber hinaus wird Maschinelles Lernen auch in der Produktionsplanung verwendet. „Bei der Chip-Herstellung werden enorme Datenmengen verarbeitet“, so Friedrich. Algorithmen erkennen Muster in diesen Daten und treffen Vorhersagen, die helfen, Produktionsprozesse zu optimieren und Ressourcen effizienter einzusetzen.
Exzellenzcluster
Die österreichischen Hochschulen arbeiten aber nicht nur separat, sondern auch gemeinsam an der Erforschung von KI.
Ein Beispiel ist das interuniversitäre Exzellenzcluster „Bilateral Artificial Intelligence“, dem auch Friedrich von der AAU angehört. Darüber hinaus sind die JKU Linz, die TU Graz, die TU Wien, die WU Wien sowie das Institute of Science and Technology Austria maßgeblich beteiligt. Im Exzellenzcluster arbeiten Expert:innen daran, logikbasierte und maschinelle Ansätze der KI zu kombinieren, um eine sogenannte „Breite KI“ zu entwickeln. Das ist eine KI, die nicht nur Spezialaufgaben lösen kann, sondern flexibel auf neue Situationen reagiert. „Um den nächsten großen Durchbruch in der automatisierten Problemlösung zu erreichen, muss Maschinelles Lernen mit logikbasierten Methoden verknüpft werden“, erklärt Friedrich.
Board of Directors des „Bilaterale KI“ Clusters: Agata Ciabattoni (TU Wien), Christoph Lampert (Institute of Science and Technology Austria), Sepp Hochreiter (Johannes Kepler Universität Linz), Gerhard Friedrich (AAU Klagenfurt), Martina Seidl (Johannes Kepler Universität Linz), Thomas Eiter (TU Wien), Axel Polleres (WU Wien). © FWF/Daniel Novotny
„Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie, die unsere Zukunft gestalten und über kurz oder lang die Arbeitswelt revolutionieren wird.“
Gerhard Friedrich, AAU Klagenfurt
Das Gehirn als Vorbild
Die TU Graz untersucht im Exzellenzcluster, wie man KI-Systeme nach dem Vorbild des menschlichen Gehirns breiter machen kann. Hier fließen u. a. Erkenntnisse aus dem EU-Flagship-Projekt „Human Brain Project (HBP)“ ein, das von 2013 bis 2023 an der Schnittstelle von Neurowissenschaften und Informationstechnologie das Gehirn und seine Krankheiten erforschte. „Wir haben neuronale Netzwerke von Gehirnen simuliert und daraus Prinzipien der Informationsverarbeitung abgeleitet“, berichtet Wolfgang Maass, der dieses Projekt an der TU Graz geleitet hat.
Ein zentrales Hindernis für die breite Anwendung von KI sei derzeit noch ihr hoher Energiebedarf. Ein
„Es ist ein wenig wie Detektivarbeit: Man
sammelt
Hinweise und versucht, ein Bild davon zu erstellen, was im Gehirn tatsächlich vor sich geht.“
Wolfgang Maass, TU Graz
möglicher Lösungsansatz findet sich in den Prozessen des menschlichen Gehirns: Trotz einer Rechenleistung, die mit der eines Supercomputers vergleichbar ist, benötigt das Gehirn nur einen Bruchteil der Energie. Dies liegt am wesentlich effizienteren Informationsaustausch zwischen den Neuronen. „Neuronen senden nur dann Impulse, wenn es wirklich notwendig ist“, erläutert Maass. Im Gegensatz dazu arbeiten viele aktuelle KI-Systeme mit einem ständigen Datentransfer. „Die ereignisbasierte Informationsverarbeitung im Gehirn ist vergleichbar mit einer idealen Diskussion unter Expert:innen – jeder spricht nur dann, wenn er wirklich etwas Relevantes beizutragen hat und bleibt ansonsten still“, veranschaulicht Maass.
Darüber hinaus besitzt das Gehirn bereits von Geburt an eine ausgeprägte Fähigkeit zur Informationsverarbeitung, während heutige KI-Systeme ihre Kompetenzen nur durch intensives Training erwerben. Eine Herausforderung der Gehirnforschung besteht darin, dass man aus ethischen Gründen intelligente Prozesse nur mit nicht-invasiven Methoden wie MRI untersuchen kann. Direkte Erkenntnisse sind daher fast ausschließlich aus Tierversuchen verfügbar. „Wir versuchen, beide Bereiche zusammenzuführen. Es ist ein wenig wie Detektivarbeit: Man sammelt zahlreiche Hinweise und versucht, ein Bild davon zu erstellen, was im Gehirn tatsächlich vor sich geht“, sagt Maass.
Zukunftsperspektive
Wird die Künstliche Intelligenz den Menschen in Zukunft ersetzbar machen? „Die Entwicklungen schreiten enorm schnell voran. Innerhalb weniger Jahre verändert sich sehr viel“, erklärt Maass. Man müsse sich schon überlegen, wo der richtige Kompetenzbereich für den Menschen sei, sowohl im Beruf als auch in der Bildung. „Man müsste viel mehr darauf achten, dass Schüler:innen und Studierende komplementäre Kompetenzen zu KI-Systemen entwickeln“, stellt er fest.
„Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie, die unsere Zukunft gestalten und über kurz oder lang die Arbeitswelt revolutionieren wird“, betont Friedrich. Es sei daher von entscheidender Bedeutung, dass Österreich in der KI-Forschung eine führende Rolle übernimmt. |
WISSENSWERT
Künstliche Intelligenz wird an den Hochschulen auch gelehrt. KI ist fester Bestandteil des Studienangebots der TU Graz als auch der AAU Klagenfurt, welche u. a. den Bachelorstudiengang „Robotics and Artificial Intelligence“ anbietet, der darauf abzielt, den Einsatz von Robotern und Drohnen in Verbindung mit KI weiter zu optimieren – beispielsweise bei Rettungsaktionen in Erdbebengebieten.
FH Kärnten erlangt internationale Strahlkraft
Als einzige österreichische Hochschule konnte die FH Kärnten heuer die Europäische Kommission mit ihrem Antrag einer European University überzeugen.
Die FH Kärnten hat von der Europäischen Kommission kürzlich die Legitimation erhalten, europaweite Hochschulallianzen einzugehen und ist damit eine „European University“. „Damit wird hier auch ein zentraler Beitrag zur Stärkung der Innovationskraft und der Wettbewerbsfähigkeit Kärntens im inter-
nationalen Vergleich geleistet“, freut sich Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser. Verbunden damit sind 2,2 Mio. Euro, die die FH als Fördergelder von der EU erhält.
Bildungspolitischer Meilenstein
Die von der FH Kärnten mitinitiierte
Allianz, „Applied, Connected, Entrepreneurial & Engaged European University“, kurz ACE²-EU, bestehend aus neun europäischen Hochschulen, ist eine von nur 14 erfolgreichen Bewerbungen aus knapp 45 Einreichungen. „Als Mitglied
JUNG SEIN HEISST ZUKUNFT GESTALTEN
von ACE²-EU positioniert sich die FH Kärnten zukunftsweisend in der angewandten Lehre und Forschung. Für Studierende und Mitarbeiter:innen bieten sich damit vollkommen neue Möglichkeiten. Studierende können an acht weiteren Hochschulen studieren und Mitarbeiter:innen profitieren von Austauschprogrammen. Dazu kommen noch die vielfältigen Möglichkeiten in der internationalen Forschung. Damit wird der Bildungs- und Forschungsstandort Kärnten nachhaltig gestärkt“, betont Rektor Peter Granig. |
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Kärnten ist
Innovationstreiber in MINT
Vizerektor DI Georg Sitter ist zuständig für Lehre und Schulentwicklungsberatung an der Pädagogischen Hochschule Kärnten. Damit umfasst sein Aufgabenbereich sämtliche Bachelor- und Masterstudien in der Elementar-, Primar-, Sekundarund Berufspädagogik.
„Wir haben nach wie vor einen steigenden Bedarf an Lehrkräften in allen Schultypen“, beschreibt der Vizerektor den Status quo. Doch die kontinuierliche Information darüber zeigt Wirkung. Es gibt in diesem Semester in allen Bereichen einen Anstieg bei den Studierenden, sowohl in der Primarstufe als auch in der Sekundarstufe.
Die PH Kärnten bietet aber auch Spezialausbildungen wie „Entrepreneurship Education“ für die Primar- und Sekundarstufe an und nimmt damit Bezug auf den gesellschaftlichen und technologischen Wandel. Auch zum Thema Kinderschutz gibt es eine Spezialausbildung, bei der es um Prävention und die Vernetzung mit einschlägigen Organisationen und Institutionen geht. Die PH Kärnten engagiert sich intensiv für den Bereich der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) und hat sich in diesem Bereich zum Innovationsmotor in Österreich entwickelt. Derzeit wird in Kooperation mit anderen österreichischen Pädagogischen Hochschulen ein Hochschullehrgang entwickelt, der im nächsten Jahr in Österreich angeboten wird. Sitter ist auch Teil des Leitungsteams von IMST (Innovationen machen Schulen top), dem österreichweiten Unterstützungssystem für die innovative Weiterentwicklung und Verbesserung des MINT-Unterrichts. Auch arbeitet der genannte Fachbereich mit der Industrie (z. B. Infineon) zusammen, um Lehrpläne praxisgerecht gestalten zu können.
INTERVIEW
mit Dr. Sven Fisler, Rektor der Pädagogischen Hochschule Kärnten
Viktor Frankl Hochschule
„Wir
befinden uns im Aufbruch“
Rektor Dr. Sven Fisler spricht im Interview mit advantage über die Weiterentwicklung der Pädagogischen Hochschule Kärnten. Von Monika Unegg
advantage: Vor welchen Herausforderungen steht die Pädagogische Hochschule Kärnten?
Sven Fisler: Es ist unsere Mission als Pädagogische Hochschule, unsere Innovationsfähigkeit fortlaufend zu entwickeln, indem wir durch Forschung und Entwicklung Innovationen generieren und für den Wissenstransfer ins Bildungswesen sorgen. Derzeit überarbeiten wir unsere Curricula in den Lehramtsstudien, um unsere Absolvent:innen noch besser auf die zukünftigen Herausforderungen vorzubereiten. Zugleich müssen wir Lehrer:innen in ihrer beruflichen Praxis noch qualitätsvoller und zeitnaher unterstützen.
Um die Herausforderungen in Zukunft bewältigen zu können, werden wir die Organisation der Hochschule weiterentwickeln, um insgesamt leistungsfähiger, serviceorientierter und attraktiver zu werden. Zugleich entwickeln wir bis Frühjahr nächsten Jahres unser Corporate Design und unsere Website weiter. Die PH Kärnten befindet sich im Aufbruch. Zudem werden wir in den nächsten Jahren in den Lakeside Park umziehen, ein weiterer historischer Meilenstein in der Entwicklung unserer Hochschule.
Für wann ist der Umzug geplant?
Die PH wird bis Herbst 2027 in den Lakeside Park umziehen, mit mehr als 160 Mitarbeiter:innen in zwei miteinander verbundene Gebäude mit etwa 6.100 Quadratmeter Fläche. Es entstehen moderne Räumlichkeiten und beste Rahmenbedingungen sowohl für die Mitarbeiter:innen der Hochschule als auch für mehr als 2.000 Studierende in der Aus- und Weiterbildung sowie für mehr als 6.800 Lehrer:innen aus Kärnten in Fortbildung und Beratung.
Welche weiteren Standorte hat die PH aktuell?
Wir haben bereits das NAWImix im Lakeside Park, einen außerschulischen Lernort für forschendes Lernen, der bereits etabliert ist, und den wir erhalten werden. Der Hauptstandort der PH Kärnten befindet sich aktuell noch am Bildungscampus in der Hubertusstraße, hier sind auch unsere Praxisvolksschule und unsere Praxismittelschule. Bislang hatten wir einen weiteren Standort in der Innenstadt, in der Kaufmanngasse, den wir Anfang September
aufgelöst haben, da er anderweitig benötigt wird. Bis zum Umzug im Herbst 2027 in den Lakeside Park sind die Mitarbeiter:innen in einem Übergangsquartier in der Kempfstraße 2–4 untergebracht. Zudem stehen fünf Lehrveranstaltungsräume in der HAK Kumpfstraße zur Verfügung. Mit unserem Umzug im Herbst 2027 werden wir jedenfalls zwei Standorte haben, den Hauptstandort im Lakeside Park, und ein weiterer Standort mit etwa 500 Quadratmetern sowie unsere beiden Praxisschulen verbleiben in der Hubertusstraße. Dort können wir und unsere Studierenden auch weiterhin die hervorragenden Sportanlagen nutzen.
Was geschieht mit dem bestehenden Standort?
Die im Herbst 2027 am Standort Hubertusstraße freiwerdenden Räumlichkeiten werden von unseren Nachbarn BRG/BORG und BAfEP dringend benötigt. Sie erhalten die Räumlichkeiten, was für ihre Standorte ebenfalls wichtige Meilensteine sind. Das hat auch zur Folge, dass das Schulsportleistungsmodell am Standort Hubertusstraße bleiben wird.
Welche Vorteile ergeben sich durch den Standortwechsel?
Die PH bekommt eine moderne Infrastruktur und Ausstattung und damit entstehen optimale Rahmenbedingungen für Pädagog:innen. Wir haben im Innovationsraum Lakeside Park starke Partner aus Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft, direkt am Campus der Universität Klagenfurt. Das bedeutet, wir bekommen in Kärnten eine Pädagog:innenbildung durch PH und Uni an einem gemeinsamen Campus. Das ist österreichweit einzigartig, ein weiteres Alleinstellungsmerkmal, das wir miteinander nutzen werden. Es werden insbesondere ein studentisches Leben in einem erweiterten tertiären Umfeld, entsprechende hochschulische, kulturelle und auch gastronomische Angebote entstehen, und das ist eine deutliche Attraktivierung der PH Kärnten. Im Wesentlichen werden von diesem Projekt auch die Lehrer:innen, die Schulen und etwa 68.000 Schüler:innen noch bessere Unterstützung erhalten. Denn vorrangig geht es in diesem Projekt um Lebenschancen und Zukunft in und für diese Region. |
Theorie und Praxis verknüpfen
Dr. Dagmar Unterköfler-Klatzer wurde mit 1. Juli zur Vizerektorin der Pädagogischen Hochschule Kärnten bestellt und ist für die Bereiche Forschung, Bildungskooperationen und Qualitätsmanagement zuständig.
Vizerektorin Unterköfler-Klatzer sieht ihre primäre Aufgabe in der internationalen Vernetzung der Forschung. Die PH Kärnten versteht sich als gleichberechtigte Partnerin in der Forschungslandschaft der tertiären Bildungseinrichtungen. Sie kooperiert mit den Pädagogischen Hochschulen im Entwicklungsverbund Süd-Ost, mit Universitäten im In- und Ausland sowie im Alpen-Adria-Raum. „Es ist uns ein großes Anliegen, unseren Mitarbeiter:innen attraktive Rahmenbedingungen für die Forschung zu bieten. Dazu gehören der qualitätsvolle Forschungssupport und das Mentoring für den wissenschaftlichen Nachwuchs“, erklärt sie. Der Fokus der PH liegt auf Forschungsprojekten in bildungswissenschaftlichen Forschungsfeldern. „Unsere Mission ist die Verbindung von Theorie und Praxis. Mit unserer Forschung wollen wir den aktuellen Herausforderungen im Bildungssystem gerecht werden. Der weitere Ausbau des Wissenstransfers in die Lehrer:innenbildung, in den Unterricht und in die Gesellschaft ist ein zentrales Anliegen“, so die neue Vizerektorin.
Der offensive Ausbau der Forschung im Drittmittelbereich ist an der PH Kärnten von entscheidender Bedeutung. Wir haben den Anteil an Drittmittelprojekten deutlich angehoben. „In diesem Forschungskontext optimieren wir die Forschungsinfrastruktur, setzen hochqualifiziertes Personal ein und steigern insgesamt die wissenschaftliche Exzellenz,“ betont Unterköfler-Klatzer.
Wasserstoff als Schlüssel für die grüne Wende?
Kärnten, die Steiermark und Österreich als Ganzes stehen vor vergleichbaren Herausforderungen als Industriestandorte, insbesondere was die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft betrifft. Von Petra Plimon
Dass der Weg in Richtung Klimaneutralität vielschichtig und komplex ist, scheint unbestritten. Gerade in Bezug auf die energieintensive Industrie wird Wasserstoff künftig eine zentrale Rolle zugeschrieben, wie Robert ObenausEmler, Leiter des Resources Innovation Center (RIC) an der Montanuniversität Leoben, bestätigt: „Wasserstoff kann dabei direkt als Energieträger für Hochtemperaturprozesse dienen, stofflich genutzt werden, im Schwerverkehr eine Alternative zu fossilen bzw. elektrisch betriebenen Fahrzeugen, Schiffen und Flugzeugen liefern sowie die großvolumige Speicherung von elektrischer Energie über längere Zeiträume gewährleisten bzw. unterstützen.“
← Es gibt viele CO2-intensive Industrieprozesse, bei denen Wasserstoff in Zukunft verwendet werden kann.
© Thomas Fazokas/Montanuniversität Leoben
Forschungszentrum Leoben
Mit der Eröffnung des Forschungszentrums für Wasserstoff und Kohlenstoff in Leoben-Leitendorf im Oktober 2024 setzte die Montanuniversität Leoben einen nachhaltigen Schritt. Sie fungiert als zentrale Forschungseinrichtung in Österreich, welche im Technikumsmaßstab unter anderem die Forschung zur Spaltung von
„Im Sinne einer raschen Verminderung von Emissionen wird es wesentlich sein, jene Anwendungsfelder, in denen Wasserstoff den größten Hebel bei der Emissionsreduktion hat, zu stärken.“
Robert Obenaus-Emler, Leiter des Resources Innovation Center (RIC) an der Montanuniversität Leoben
Methan in Wasserstoff und festen Kohlenstoff (Methanpyrolyse) sowie zur Produktion von grünem Kohlenstoff aus Biomassereststoffströmen ermöglicht. „Damit wollen wir gemeinsam mit unseren Industriepartnern – wie der Voestalpine,
Inteco und RAG – einen wesentlichen Beitrag zur weiteren Skalierung und Implementierung dieser zukunftsweisenden Technologien im Industriemaßstab leisten“, erklärt Obenaus-Emler. Die Bruttogroßfläche des neuen Forschungszentrums beträgt 1.858 m², wobei sich die Forschungsfläche innen auf rund 750 m² beläuft . In Summe arbeiten 120 Wissenschaftler:innen im strategischen Kernforschungsbereich Wasserstoff und Kohlenstoff. „Im Sinne einer raschen Verminderung von Emissionen wird es wesentlich sein, jene Anwendungsfelder, in denen Wasserstoff den größten Hebel bei der Emissionsreduktion hat, zu stärken“, so Obenaus-Emler.
Hydrogen Valley
Um einen ersten Hochlauf von Wasserstofftechnologien entlang der gesamten Wertschöpfungskette und über Sektorengrenzen hinweg gezielt zu fördern, dienen unter anderem Projekte wie das Hydrogen Industrial Inland Valley (HI2 Valley). Die Steiermark, Kärnten und Oberösterreich haben sich bei einer Ausschreibung der EU gemeinsam gegen zahlreiche weitere Bewerber durchgesetzt. Insgesamt beinhaltet das Paket Innovations- und Umsetzungsprojekte mit einem Gesamtvolumen von 578 Mio. Euro in den drei Bundesländern. Die Startförderung der EU soll 20 Mio. Euro betragen. Vision ist es, die Region als Vorreiter in der Wasserstofftechnologie zu etablieren und einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten.
„Mobilität und grüne Energie spielen eine tragende Rolle. Wir sind aber das erste Valley mit einem extremen Fokus auf die Industrieanwendung“, erklärt Margherita Matzer vom Forschungsinstitut WIVA P&G in Linz, das die Leitung sowie die bundesländerübergreifende Koordination des Projektes inne hat. Die drei Bundesländer haben zudem jeweils eine eigene Koordinationsstelle ernannt (Kärnten: HyCentA, Steiermark: Green Tech Valley, Oberösterreich: Business Upper Austria).
„Mobilität und grüne Energie spielen eine tragende Rolle. Wir sind aber das erste Valley mit einem extremen Fokus auf die Industrieanwendung.“
Margherita Matzer, Projektleiterin HI2 Valley am Forschungsinstitut WIVA P&G, Linz
Im HI2 – Valley sind 47 nationale und internationale Partner in 17 Projekten beteiligt –jeweils sechs in Oberösterreich und der Steiermark und fünf in Kärnten. Pro Jahr sollen über 10.000 Tonnen grüner Wasserstoff produziert, verteilt (via Trailers und Pipelines), gespeichert und verbraucht werden. Das Portfolio ist sehr breit gefächert und umfasst die Stahl-, Zement-, Kalt- und Chemieindustrie.
Zukunftstechnologie
Gerade die – in der Steiermark stark vertretenen – sehr energieintensiven Wirtschaftssektoren Stahl, Zement und Rohstoffe gelten laut EU als die am schwersten zu dekarbonsierenden Industrien, wie Bernhard Puttinger, Geschäftsführer des Green Tech Valley Clusters, weiß: „Umso essenzieller ist hier der Einsatz von grünem Wasserstoff. Auch deshalb, da der in diesem Bereich teilweise schon jetzt eingesetzte konventionell erzeugte Wasserstoff in der EU bis 2030 auf 50 Prozent grüne Erzeugung umgestellt werden soll. Hier besteht also hoher Handlungsbedarf, diese Sektoren werden allesamt in der Steiermark im Wasserstoff-Valley pilotartig dekarbonisiert. Grüner Wasserstoff gilt
„Grüner Wasserstoff gilt als der Champagner der Energiewende –weil er hochwertig und hochpreisig ist.“
Bernhard Puttinger, Geschäftsführer Green Tech Valley
als der Champagner der Energiewende –weil er hochwertig und hochpreisig ist.“
Grüne Transformation
Das Ziel ist klar: Das HI2 Valley fungiert als Impulsgeber für den Wandel hin zu einem klimaneutralen Energiesystem. Dafür muss jedoch die gesamte Wertschöpfungskette – von der Produktion bis zum Verbrauch – mitberücksichtigt werden. „Denn niemand wird grünen Wasserstoff produzieren, wenn ihn keiner abnimmt. Genauso wenig wird kein Industriebetrieb auf Wasserstoff umstellen, wenn nicht klar ist, woher dieser bezogen werden kann“, ist Matzer überzeugt. Mit dem HI2 – Valley wird demnach eine Plattform geschaffen, bei der die verschiedenen Stakeholder zusammengebracht werden und somit jede:r Einzelne eine größere Planungssicherheit hat. Zusätzlich werden die einzelnen Projekte bei der Planung unterstützt und weitere Projekte im gesamten Konsortium entwickelt. „Somit ebnet das HI2 – Valley den Weg für eine Transformation, bei der wir alle zusammen anpacken und gemeinsam in Richtung Zukunft gehen“, so Matzer abschließend. |
Freiwillige entfernten 260 Kilogramm Müll vom Drauufer
In Südkärnten wurde im Spätsommer die inzwischen dritte Drau-Uferreinigung per SUP, Kajak und Kanu durchgeführt.
40 Personen beteiligten sich an der Aktion. Mit dabei waren auch die Wasserrettung, der Abfallwirtschaftsverband sowie Miha Vivoda vom Verein Naredi Nekaj za Naravo – NNN aus Slowenien. „Die treue Gruppe der Uferreiniger:innen wird inzwischen zum großen Freundeskreis, der sich auch abseits der Aktion zu Ausfahrten trifft. Es entwickelt sich eine freundliche Kooperation von Wassersport, Freizeit und Umweltschutz, mit einem gemeinsamen Ziel: Eine saubere Drau für die gesamte Bevöl-
kerung, und eine intakte Natur für uns alle“, freut sich St. Pauls Bürgermeister Stefan Salzmann, der die Initiative ins Leben gerufen hat.
Neues Rescue SUP
Durch die in den ersten Jahren erfolgte Grundreinigung waren größere Müllreste wie zum Beispiel Autoreifen, Boote oder Fahrräder bereits entsorgt worden. Aber auch in diesem Jahr gab es wieder viel Verpackungsmüll wie Flaschen, Dosen, Styropor und Baumaterialien, die aufge-
PÄDAGOGISCHE HOCHSCHULE KÄRNTEN
Viktor Frankl Hochschule
funden wurden. Insgesamt konnten 260 Kilogramm Müll an den Abfallwirtschaftsverband Lavanttal zur fachgerechten Verwertung übergeben werden. Für die Sicherheit der freiwilligen Helfer:innen sorgten die Einsatzstellen der Wasserrettung St. Andrä im Lavanttal, St. Paul im Lavanttal und die ÖWR Ortsgruppe Lavamünd mit Einsatzstellenleiter Christian Hafner, Nicole-Simone Diex und Rene Götsch. Als Dankeschön für den Einsatz erhielten die Wasserretter:innen ein „Rescue-SUP“. |
Zementbasierte Baustoffe:
Uralt und so modern
Hoch hinauf und tief hinunter. Zementgebundene Baustoffe machen vieles möglich, was im Bau sonst nicht realisierbar wäre, und spielen eine große Rolle beim Bauen der Zukunft.
Obwohl zementbasierte Baustoffe, sprich: alle Arten von Beton, als Werkstoffe der Moderne gelten, setzen ihn die Menschen schon seit fast 2.000 Jahren ein, mit teilweise spektakulären Ergebnissen. Als Beispiel sei hier das Pantheon in Rom, errichtet zwischen 114 und 118 nach Christus, genannt. Mit einer Kuppel von 43 Metern Durchmesser ist sie bis heute die größte, unbewehrte Betonkuppel der Welt. Der so genannte Römische Beton (Opus caementitium – der Begriff „Zement“ leitet sich davon ab) bestand aus Steinen, Sand, gebranntem Kalkstein, Wasser und Kieseln. Diesem Gemisch wurde meistens auch Vulkanasche (Puzzolane) beigemengt.
Ohne zementbasiertes Material hätten auch die heute höchsten Gebäude der
Welt nicht realisiert werden können. Der Burj Khalifa in Dubai liegt mit 828 Metern auf Platz eins dieser Liste, gefolgt von „Merdeka 118“ in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur. Der höchste europäische Bau ist mit 462 Metern das Lachta-Zentrum in St. Petersburg, das im Jahr 2020 in fünf Kategorien mit dem „Award of Excellence“ des „Council on Tall Buildings and Urban Habitat“ ausgezeichnet wurde.
Monumental und filigran
High-Tech-Produkte wie etwa der ultrahochfeste Beton (UHPC) erlauben heute höchst komplexe und filigrane Strukturen, die dem Werkstoff vollkommen neue Einsatzmöglichkeiten eröffnen. UHPC erreicht die Druckfestigkeit von Stahl und verströmt gleichzeitig Eleganz und Leichtigkeit. Zu sehen ist das beispielsweise
beim 2013 eingeweihten „Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers“ (MUCEM) in Marseille. Das durchbrochene Dach wirkt wie ein gehäkeltes Geflecht.
Ein monumentales Beispiel – diesmal aus dem Tiefbau – ist der Panamakanal, der Panama durchschneidet und so den Atlantik mit dem Pazifik verbindet, und damit effizienten Schiffshandel ermöglicht. Aber nicht nur hoch hinauf, auf tief hinunter, mehrere Stockwerke unter die Erde kommt man mit zementbasierten Baustoffen. Dort bieten sie beispielsweise bequeme und sichere Stellplätze für Fahrzeuge bei gleichzeitig optimaler Raumausnutzung. Auch der Eurotunnel, der von Großbritannien tief unter dem Ärmelkanal nach Frankreich führt, wäre ohne zementgebundene Baustoffe nicht möglich.
Bauen mit zementbasierten Baustoffen gestern und heute: das Pantheon in Rom mit der größten, unbewehrten Betonkuppel der Welt, in den Jahren 114 bis 118 errichtet, und das „Merdeka 118“, das derzeit zweithöchste Gebäude der Welt. © AdobeStock, merdeka118.com
Nachhaltig sanieren
Aber es geht nicht immer um monumentale Bauwerke, sondern in Zukunft immer mehr darum, wie moderne Baustoffe Altes sanft und ressourcenschonend wiederbeleben können.
So ist für Reinhard Seiß, Raumplaner, Filmemacher, Buchautor und Fachpublizist, das Bauen der Zukunft, oder besser schon der Gegenwart, im urbanen Bereich in erster Linie die Verdichtung des Bestehenden, Umbau und Sanierung nach strengen Nachhaltigkeitskriterien. So sollen brachliegende Gebäude nicht abgerissen werden, sondern eine neue Nutzung erfahren.
Seiß hat auch Klagenfurt ein halbes Jahr lang mit Kennerblick durchwandert und Tausende von Fotos gemacht. Daraus entstand im Jahr 2018 eine Ausstellung und später ein Buch, in dem er einen kritischen Blick auf Klagenfurt wirft und gleichzeitig erfreuliche Beispiele zeigt. Eines davon ist der „MAKERSPACE“ der Wirtschaftskammer in der alten Postgarage beim ehemaligen Hallenbad, wo jeder im Austausch mit anderen seine Idee in einen Prototyp umsetzen kann. Auch das „Urbaneum“ an der Waidmannsdorfer Straße mit dem Mix aus Wohnungen, Büros und Geschäften, 140 Tiefgaragenstellplätzen, und „einem halbwegs anständigen Grünraum“ bezeichnet Seiß als „selten gewordenen städtebaulichen Anspruch“.
Viel kann und wird künftig mit zementbasierten Materialien realisiert werden. Autos werden aus dem öffentlichen Raum verschwinden, für sie wird mehrere Stockwerke tief unter der Erde Platz geschaffen. Bestehende Jahrzehnte- und Jahrhundertealte Gebäude können mit modernsten Baustoffen, die stetig weiterentwickelt werden, zeitgemäß und ressourcenschonend adaptiert werden. |
INTERVIEW
mit Lutz Weber, Geschäftsführer der Alpacem Zement Austria GmbH
„Zementproduktion steht vor der Revolution“
Lutz Weber spricht im Interview mit advantage über die Zukunft des Bauens.
In Zeiten der CO2-Diskussion – stehen die einzelnen Baustoffe in scharfer Konkurrenz zueinander?
Es geht nicht um Konkurrenz, sondern um ein Miteinander und ein gegenseitiges Ergänzen. Bauten und oder bestimmte Bauteile sind ohne zementgebundene Stoffe nur schwer oder gar nicht realisierbar. In anderen Bereichen wiederum werden Stahl oder Holz bessere Dienste leisten. Wesentlich ist eine intelligente, durchdachte Planung, um für Bauherren und Umwelt das Maximum herauszuholen.
Wodurch entsteht das CO2 bei der Zementherstellung?
Der pulverförmige Zement entsteht in Mühlen, in denen Zementklinker, Gips und Zumahlstoffe vermahlen werden. Die Herstellung des Zementklinkers erfolgt in einem Brennprozess, bei dem CO2 bei der Verbrennung des Brennstoffs entsteht und bei dem CO2 aus dem Rohmaterial Kalkstein entweicht.
Wie sieht die Zementproduktion der Zukunft aus?
CO2-neutral. Im Zement wird der Rohstoff Zementklinker zu mehr als 50 Prozent durch CO2-arme Zumahlstoffe ersetzt. Durch die konsequente Reduktion des fossilen CO2 im Brennstoff und den Einsatz sekundärer Rohstoffe, mit denen der Rohstoff Kalkstein ersetzt wird, schaffen wir es, den CO2-Anfall auf ein technisch bedingtes Minimum abzusenken. Dieses Volumen an CO2 wird in einer neu errichteten Anlage aus der Abluft abgeschieden, gereinigt und verflüssigt und anschließend in geologischen Formationen wie alten Erdgaslagerstätten eingelagert oder zu Produkten weiterverarbreitet.
Wo liegen hier die Herausforderungen?
Wir betreten überall Neuland, die notwendigen Investitionen sind unabschätzbar, jedenfalls aber groß. Die benötigte Anlagentechnik befindet sich weltweit im Entwicklungsstadium und wir arbeiten daran, die Voraussetzungen zu schaffen, um an unseren Standorten Wietersdorf und Anhovo an der Dekarbonisierung aktiv teilnehmen zu können.
Wie kann man sich das Bauen mit dem Zement der Zukunft vorstellen?
Der Bauprozess muss auf CO2-ärmere Baustoffe, deren Eigenschaften sich im Vergleich zu den heutigen verändern, abgestimmt werden. Hier ist jeder in der Wertschöpfungskette Bau, vom Architekten über den Planer bis zur Baufirma, gefordert. Wir können den heißen Erdapfel nicht hin- und herschießen, jeder muss ihn angreifen. Auch die Politik ist gefragt und muss dafür sorgen, dass sparsam mit Grund und Boden umgegangen wird, die richtigen Räume bebaut werden, sodass unser Baustoff seine Stärken – Langlebigkeit, Eignung fürs Bauen in die Höhe und Tiefe, Speichermasse zum Heizen und Kühlen – voll ausspielen kann. |
„KI hilft, Engpässe zu entschärfen“
Digitale Systeme markieren die neue Ära des Gesundheitswesens. Wo sie Mehrwerte für Patient:innen und Mediziner:innen schaffen und welche Rolle Algorhithmen dabei spielen. Von Anja Fuchs
Digitale Anwendungen haben bereits in all unseren Lebensbereichen Einzug gehalten. Sie managen Termine, soziale Kontakte – und unsere Gesundheit. Seit Einführung der eCard 2005 schreitet die Digitalisierung des österreichischen Gesundheitswesens rasant voran. Die Pandemie wirkte dabei als Katalysator, der kontaktlosen Angeboten wie E-Rezept und elektronischer Krankschreibung den Weg ebnete. Auch wenn bestehende digitale Lösungen bereits gute Dienste leisten – um dem Gesundheitsnotstand entgegenzuwirken und künftig eine flächendeckende Versorgung aufrechtzuerhalten, reichen sie nicht aus. Sprich, die Digital-Health-Infrastruktur muss weiter wachsen.
Sichere Diagnosen, schnellere Wege Mit der eHealth-Strategie haben Bund, Länder und Sozialversicherung ein Konzept entwickelt, das digitale Anwendungen bis 2030 fix im österreichischen Gesundheitssystem verankert. Dazu zählen Apps zur Unterstützung bei spezifischen Erkrankungen, ein Ausbau des ELGA-Systems und die Möglichkeit von Terminbuchungen und Videokonsultationen über die Hotline 1450. „Digitale Anwendungen
sollen die Versorgung qualitätsvoller, die Diagnosen gesicherter, die Wege schneller und die Bürokratie effizienter machen“, erklärt Beate Prettner, Kärntner Landesrätin für Gesundheit. „Unser Ziel ist, Patient:innen zu unterstützen und Mitarbeiter:innen im Gesundheitswesen und in der Pflege zu entlasten.“ Auch Karlheinz Kornhäusl, Landesrat für Gesundheit in der Steiermark, lobt die Strategie: „Digitale Gesundheitslösungen ermöglichen eine bessere Versorgung in allen steirischen Regionen. Egal, wo jemand lebt, die Gesundheitsversorgung darf keinen Unterschied machen.“
Herzgesundheit via App
Im Gesundheitswesen herrscht oft massiver Zeitdruck – vor allem, wenn es um Wartezeiten auf Termine, Diagnosen oder die Früherkennung von Krankheiten geht. Einige bereits aktive E-Health-Projekte setzen exakt an diesen Stellen an: Das telemedizinische Versorgungsprogramm „Herz Mobil“ wurde 2022 in Kärnten und in der Steiermark gestartet und erspart Patient:innen mit Herzinsuffizienz Wege und Wartezeiten. Im Rahmen des „Digital Heart Program“ wird an der Med Uni Graz ein digitales Screeningtool untersucht, das – oft symptomloses – Vorhofflimmern mittels Smartwatches oder Smartphones anzeigt. Früherkennung kann hier das Risiko für Schlaganfälle und Herzinsuffizienz erheblich senken.
„Digitale Gesundheitslösungen ermöglichen eine bessere Versorgung in allen Regionen. Egal, wo jemand lebt, die Gesundheitsversorgung darf keinen Unterschied machen.“
Karlheinz Kornhäusl, Gesundheitslandesrat Steiermark
Zeitersparnis durch KI
Einer der wesentlichen Aspekte bei der Entwicklung digitaler medizinischer Anwendungen ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI). Indem Algorhithmen große Datenmengen in Rekordzeit analysieren, werden Muster früher erkannt und schnellere Diagnosen ermöglicht.
So werden z. B. in der Dermatologie teils monatelange Wartezeiten auf Facharzttermine durch KI-Support verkürzt: Die in Graz entwickelte „Skin Screener“-App ermöglicht ein Prescreening von Hautveränderungen inklusive Risikoeinschätzung.
„Algorhithmen eignen sich besonders gut, um Bildinfos zu analysieren, quantifizieren und kategorisieren“, erklärt Kurt Zatloukal von der Med Uni Graz. Die größte Dynamik sieht er aktuell in der Bildauswertung der Pathologie. „Ein einziger histologischer Schnitt
hat bis zu 100 GB. Datenmengen, die vor wenigen Jahren noch nicht wirtschaftlich verarbeitet werden konnten – durch KI nun aber schon. Tumore werden heute sehr spezifisch mit für den individuellen Tumor zugeschnittenen Medikamenten behandelt, die bis zu 100.000 Euro pro Person und Behandlungsjahr kosten. Computer erlauben Veränderungen in Tumoren besser zu quantifizieren, sodass geeignete Medikamente besser ausgewählt werden können. Auch waren viele Befunde bisher stark von individuellen Expertisen abhängig. In Ländern mit Fachärzt:innenmangel ermöglichen Algorithmen, die Arbeitskapazitäten zu erhöhen und international standardisierte Expertise zu nutzen.
Zatloukal ist u. a. Projektleiter für einen der ersten ISO-Standards zum Thema KI in der Diagnostik, der Qualitätskriterien für digitale Pathologie und KI definiert. Dadurch soll einerseits die Bevölkerung vor negativen Auswirkungen von KI – etwa durch falsche Ergebnisse –geschützt werden. Hierfür muss unter anderem transparent bleiben, aufgrund welcher Merkmale ein Algorhithmus entscheidet. Zatloukal betont, dass KI keine autonomen Diagnosen erstellt, sondern ausschließlich als Assistenzsystem dient –die Bestätigung und Überprüfung erfolge immer durch Fachärzt:innen, die auch die Verantwortung für den Befund tragen.
„Digitale Anwendungen sollen die Versorgung qualitätsvoller, die Diagnosen gesicherter, die Wege schneller und die Bürokratie effizienter machen.“
Beate Prettner, Gesundheitslandesrätin Kärnten
„Es besteht also keine Gefahr, dass KI Stellen wegnimmt. Sie hilft Ärzt:innen, ihre Arbeit standardisierter durchzuführen und so Engpässe zu entschärfen.“
Wunde Punkte in der Pflege Engpässe zu entschärfen gilt es auch auf dem Gebiet Geriatrie und Pflege. Bis 2050 wird österreichweit ein Zusatzbedarf von 200.000 Pflegekräften prognostiziert. Um das System in diesen Bereichen zu entlasten, gilt es Komplikationen zu erkennen, bevor sie entstehen – und Patient:innen genau dort hinzubringen, wo sie hin müssen. Georg Pinter, Vorstand des Zentrums für Altersmedizin am Klinikum Klagenfurt und Pionier auf dem Gebiet der intelligenten Datenerhebung für medizinische Anwendungen, bestätigt: Mediziner:innen sind nicht durch KI ersetzbar. Aber: „Sie bekommen Unterstützung durch vernetzte und interpretierte Daten. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, den
↑ KI unterstützt Ärzt:innen dabei, schnellere und präzisere Diagnosen zu erstellen. © AdobeStock
← Durch telemedizinische Angebote werden Wartezeiten für Termine deutlich verkürzt. © Freepik
Krankheits- oder Therapieverlauf richtig vorherzusagen. Das ergibt einen enormen Vorteil für alle Beteiligten – in erster Linie für die Patient:innen. Das Stichwort ist evidenzbasierte Medizin.“
Zu den größten Herausforderungen des Pflegewesens zählt seit jeher die zeitintensive Verwaltung. Auch hier leistet KI bereits gute Dienste, wie Projekte im Raum Südösterreich beweisen. Zum Beispiel im Haus Harbach der Diakonie Kärnten: Seit Februar nutzen Pflegekräfte dort für ihre tägliche Dokumentation die App „Voize“, die aus der Spracheingabe am Smartphone Einträge generiert und ins Dokumentationssystem transferiert. „Einerseits wird Zeit eingespart, andererseits steigt die Qualität der Dokumentation“, zeigt sich Gesundheitslandesrätin Beate Prettner von der Applikation überzeugt, weshalb das Land Kärnten die flächendeckende Umsetzung mit 62 % fördert. |
WEITERE INFORMATIONEN
www.sozialministerium.at/Themen/ Gesundheit/eHealth
Mehr Zeit
für die echte Pflege!
Das Forschungsprojekt N!CA beweist: Pflege ist revolutionierbar. Digitale Systeme schaffen mehr Zeit für die Betreuung von Patient:innen.
Der Pflegenotstand macht dem Gesundheitssektor seit Jahren zu schaffen. Dass die Bevölkerung immer älter wird, verschärft das Problem zusätzlich. Ein aktuelles Forschungsprojekt von Med Uni Graz, JOANNEUM RESEARCH HEALTH und weiteren Partner:innen aus Wirtschaft und Wissenschaft sucht nachhaltige Lösungen – mit vielversprechenden Ergebnissen.
„Ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg von Digitalisierungsprojekten wie N!CA liegt in der Nutzbarmachung von Daten.“
Franz Feichtner
Dokumentationsaufwand reduzieren
Eines der Kernprobleme im Pflegealltag ist der Dokumentationsaufwand, der von einem Acht-Stunden-Arbeitstag zwei Stunden in Anspruch nimmt. Projektleiterin Katharina Lichtenegger von der Med Uni Graz erklärt: „Mit N!CA verfolgen wir verschiedene Forschungsziele – maßgeblich ist die Reduktion des Zeitaufwandes für
die Pflege-Dokumentation. Dadurch wollen wir mehr Zeit für den direkten Kontakt zwischen Pflegepersonen und Patient:innen schaffen.“ Veraltete Prozesse und Strukturen sollen aufgebrochen und verschlankt, administrative Aufgaben automatisiert und standardisiert werden. So können sich Pflegekräfte auf die direkte Patient:innenbetreuung konzentrieren. „Das Forschungsprojekt soll Pflegepersonal unterstützen, das zu tun, wofür sie sich als Beruf entschieden haben – mit Menschen zu arbeiten“, so Lichtenegger.
Zwischen Hightech & Oldschool Zudem sei es wichtig, die Lücke zwischen Hightech-Möglichkeiten und „Oldschool“Praxis zu schließen. „N!CA zielt darauf ab, die Pflege durch technologische Innovationen und organisatorische Verbesserungen zu transformieren. Dies umfasst nicht nur die Reduktion des Dokumentationsaufwandes und die Verbesserung der Datenqualität, sondern auch die Förderung einer evidenzbasierten Pflegepraxis und die Stärkung der Rolle der Pflegekräfte im Gesundheitssystem. Wir sind überzeugt, dass diese Maßnahmen langfristig zu einer nachhaltigeren, qualitativ hoch-
Das Projekt-Konsortium von N!CA. Das FFG-CometFörderprogramm wird vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und dem Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW), dem Land Steiermark sowie von den beteiligten Unternehmen und Forschungsorganisationen finanziert. © Edlinger Thomas
wertigeren Patient:innenversorgung beitragen. All das führt zurück zu der Quelle, warum es dieses Projekt gibt – nämlich mehr Zeit für die echte Pflege“, betont die Projektleiterin.
Gemeinsame Sprache
Um das Pflegepersonal mit seiner Expertise in den Entwicklungsprozess miteinzubeziehen, setzt N!CA auf „Bottom-up-Digitalisierung“. Im Fokus aller Überlegungen stehen die Endanwender:innen – ihre Wünsche und Bedürfnisse werden über Feldbeobachtungen, Fokusgruppen und Interviews erfasst.
Franz Feichtner, Direktor des Instituts HEALTH an der JOANNEUM RESEARCH Graz, erklärt: „Ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg von Digitalisierungsprojekten wie N!CA liegt in der Nutzbarmachung von Daten. Grundlage dafür ist, dass IT-Systeme eine gemeinsame „Sprache“ verwenden. Bei N!CA sind das die Pflegedokumentationssysteme der teilnehmenden Organisationen, also Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser. Diese Sprache wollen wir im Konsortium definieren und damit die Grundlage zur Entwicklung von Anwendungen schaffen, die von der Organisation oder dem IT-System unabhängig sind, zum Beispiel: pflegerelevante Risikovorhersagen, (halb-)automatisierte Pflege-Assessments bis hin zu Pflegebedarfs-Einschätzungen.“ |
Dem Hadn auf der Spur
Der Jauntaler Hadn (Buchweizen) bildet wunderschöne Blüten aus, die nicht nur das menschliche Auge begeistern, sondern auch für die Bienen eine wertvolle Nahrungsquelle sind. © Josef Plimon
Die Hadninitiative in Neuhaus ist ein Erfolgsbeispiel für regionale Wertschöpfung und nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum. Kürzlich wurde die Südkärntner Gemeinde zum Slow Food Village ernannt. Von Petra Plimon
Ursprünglich durch heidnische Wandervölker aus Asien nach Mittel- und Westeuropa gebracht, entwickelte sich der Buchweizen über die letzten Jahrzehnte ausgehend vom Kärntner Jauntal zu einem traditionellen Superfood. Unter der Bezeichnung Hadn strahlt das Kraftkorn inzwischen weit über Südkärnten hinaus.
Zentrum der „Hadnbewegung“ ist zweifelsohne die Gemeinde Neuhaus, die im September zum „Slow Food Village“ ernannt wurde und ab sofort Teil einer Weltmarke ist. Mit der internationalen Zertifizierung des Jauntaler Hadn als „Slow Food Presidio“ wurde der Buchweizen zudem als schützenswertes Kulturgut anerkannt. Advantage hat sich auf eine Entdeckungsreise begeben und mit Menschen aus der Region über die Entwicklung der Hadninitiative gesprochen.
Wertvolle Pionierarbeit
„Die Hadnbewegung in Neuhaus nahm ihren Anfang, als Wirt Peter Rupitz vorschlug, den Buchweizen wiederzubeleben. Gemeinsam waren wir die Initiatoren der Hadnbewegung“, erinnert sich Astrid Steharnig-Staudinger, Geschäftsführerin der Österreich Werbung und gebürtige Neuhauserin. Hadn wurde in der Region immer schon als Zweitfrucht angebaut, aber nie wirklich genutzt. In Zusammenarbeit mit Landwirt:innen und Gastwirt:innen entstand daraus eine neue Initiative und so wurde 1997 der Verein „Wir laden zum Hadn“ ins Leben gerufen. Fortan verschrieb man sich dem Anbau und der Veredelung des Buchweizens.
„Jeder Schritt war eine Motivation weiter zu machen und innovative Produkte zu entwickeln.“
Josef Hirm, Obmann der Vereins Genussregion Jauntaler Hadn „Wir laden zum Hadn“
„Trotz anfänglicher Skepsis in der Bevölkerung – wir wurden auch belächelt –war es unser Ziel, zu zeigen, dass Hadn mehr Potenzial hat, als nur für traditionelle Gerichte wie Sterz. Über die Jahre stieg die Nachfrage nach Hadn-Produkten, vor allem durch das wachsende Interesse an glutenfreien Lebensmitteln“, erzählt Steharnig-Staudinger.
„Wir haben etwas, das eigentlich in Vergessenheit geraten ist, wieder erweckt. Es ist schön, dass es sich für den einen oder anderen Bauern wieder lohnt, daheim zu bleiben und seine Produkte ab Hof zu vertreiben. Ich denke schon, dass hier ein paar Familien mittlerweile davon leben können“, ergänzt Hadnwirt Peter Rupitz.
Buchweizen-Kulinarik
Um das Wirken der Initiative zu bündeln, wurde 2012 im Ortsteil Schwabegg auch ein „Hadnzentrum“ errichtet. Herzstück bildet eine urige „Hadnmühle“, die von den Mitgliedsbetrieben genutzt wird und wo ausschließlich Buchweizen aus der Region verarbeitet wird. „Wir haben eine strenge Qualitäts- und Sauberkeitskontrolle und stellen den Anspruch auf Glutenfreiheit“, erklärt Vereinsobmann Josef Hirm. Des Weiteren befinden sich im „Hadnzentrum“ ein Vortragsraum, Büros
WISSENSWERT
Buchweizen (umgangssprachlich: Hadn) hat sich vom „Arme-Leute-Essen“ zu einem hochwertigen und beliebten Lebensmittel entwickelt. Das Pseudogetreide, ein Knöterichgewächs, enthält kein Gluten und ist demnach vielseitig einsetzbar. Buchweizen ist sehr kohlenhydratreich, leicht verdaulich und enthält einen ausgewogenen Mineralstoff-Mix und ist für alle gut geeignet, die hohen Ansprüche an ihre Ernährung stellen.
„Mich freut es, dass bereits junge Menschen da sind, die unsere Initiative weiterführen.“
Peter Rupitz, Hadnwirt und Gründungsobmann
sowie ein Verkaufsraum, wo die Buchweizenprodukte der Mitgliedsbetriebe erhältlich sind. „Das Sortiment reicht von Hadnmehl, Hadngrieß über Hadnchips, Hadnbusserln bis hin zu Hadncookies“, so Hirm.
Großer Beliebtheit erfreuen sich auch die traditionellen Hadnfeste, die alljährlich im September in und um Neuhaus stattfinden und seit 2023 um die „KunstSinnNeuhaus“ Wochen erweitert wurden. Zahlreiche Besucher:innen aus nah und fern nutzen die Gelegenheit sich von der heimischen Gastronomie und den Direktvermarktern mit kulinarischen Hadnkreationen umrahmt von künstlerischem Ambiente verwöhnen zu lassen. Verkaufsschlager ist nach wie vor die Hadntorte. „Es gibt aber kein einheitliches Rezept, jeder Wirt macht die Torte anders“, schmunzelt Hirm.
Im September wurde die Gemeinde Neuhaus zum Slow Food Village ernannt. Von dieser Auszeichnung profitiert der gesamte Südkärntner Raum. © KSL Tourismus Marketing GmbH
Gudrun Glawischnig und Josef Hirm vor der Hadnmühle im Hadnzentrum in Schwabegg.
© Josef Plimon
Im Kochbuch „Buchweizen-Zauber –Genuss ohne Gluten“ teilt Gudrun Glawischnig schnelle und einfache Hadn-Rezepte für die ganze Familie.
© Stabentheiner
Slow Food Village
Mit der Verleihung des Titels „Slow Food Village Neuhaus“ durch Slow Food Kärnten-Obmann Gottfried Bachler wurde das Engagement der Gemeinde und ihrer 14 teilnehmenden Betriebe für nachhaltige und regionale Lebensmittelproduktion schließlich entsprechend gewürdigt. Die Förderung einer verantwortungsvollen und nachhaltigen Ernährungs- und Esskultur sowie die Produktion von regionalen Lebensmitteln zu fairen Preisen steht im Fokus der Slow Food Initiative in Neuhaus. „Die Anerkennung als Slow Food Village nach 30 Jahren Arbeit war für mich persönlich sehr emotional und erfüllt mich mit großem Stolz, da der Hadn ein wichtiger Bestandteil unserer regionalen Vielfalt und damit auch der gesamten österreichischen Kulinarik ist“, freut sich Steharnig-Staudinger.
Mit dem Hadn aufgewachsen
Ein weiterer Meilenstein ist die internationale Anerkennung des Jautaler Hadn als „Slow Food Presidio“ Produkt, welche den Charakter als schützenswertes Kulturgut mit Alleinstellungsmerkmal untermauert. Die erfolgreiche Zertifizierung durch Slow Food International wurde federführend
„Die Anerkennung als Slow Food Village war für mich persönlich sehr emotional und erfüllt mich mit großem Stolz, da der Hadn ein wichtiger Bestandteil unserer regionalen Vielfalt und damit auch der gesamten österreichischen Kulinarik ist.“
Astrid Steharnig-Staudinger, Geschäftsführerin ÖW
von Gudrun Glawischnig ausgearbeitet. Die 30-jährige stammt von einem landwirtschaftlichen Direktvermarkterbetrieb, Schloss Leifling, in Neuhaus und hat sich nach dem Studium der Agrar- und Umweltpädagogik ganz dem Buchweizen verschrieben. Inspiriert von ihrer Familie und der Liebe zur regionalen Küche, hat Glawischnig innovative und einfache Rezepte entwickelt, die sie in ihrem Kochbuch „Buchweizen-Zauber – Genuss ohne Gluten“ teilt.
„Ich finde, der Jauntaler Hadn ist etwas ganz Besonderes. Es ist mir ein Herzensanliegen, dass das Bewusstsein in der Bevölkerung dafür noch weiterwächst“, betont Glawischnig und ergänzt: „Ein wichtiger Faktor in Zusammenhang mit Slow Food Presidio ist das Thema Nachhaltigkeit. Hier geht es auch um die Transportwege: Von unserem Hof bis zur Hadnmühle sind es gerade einmal acht Minuten. Zudem wird auf Düngung und Pflanzenschutz zur Gänze verzichtet, denn sonst wächst die Pflanze nicht.“ |
von Hans Lach
Steuern begleiten uns ein ganzes Leben lang: Nur die Fleißigen halten den Staat am Laufen
Österreich zählt im internationalen Vergleich zu den Hochsteuerländern. Das komplexe Steuersystem umfasst verschiedene Arten von Steuern.
Privatpersonen wie auch Unternehmen sind davon betroffen.
Das gab es einst bei den Preußen: Frauen, die mit 20 Jahren noch nicht den Bund der Ehe geschlossen haben, wurden mit einer „Jungfrauensteuer“ belegt. Jene, die vor ihrem 20. Geburtstag „unter der Haube“ waren, konnten mit einer Steuerbegünstigung rechnen. Sozusagen eine Steuer als Erziehungsmaßnahme und als Bevölkerungszuwachs-„Steuerung“.
Der italienische Dominikaner, einflussreiche Philosoph und bedeutende katholische Theologe und Priester Thomas von Aquin sah im Eintreiben von Steuern „einen Fall von erlaubtem Raub“. Die Kirche war ja, wenn es um „Steuern“ ging (beispielsweise Ablasshandel), ohnehin nie zimperlich.
Wenn die Bürger:innen diese Raubzüge, welche als Steuern getarnt waren, nicht mehr tragen konnten, kam es oftmals zu Unruhen, mitunter auch zu Revolutionen (französische Revolution 1789). Die Steuerlast war auch so verteilt, dass jene, die ohnedies schon wenig hatten, am meisten zahlen mussten. Hohe Steuern sind ein letzter Ausweg, den Machthaber gehen, um weiterhin ihre Maßlosigkeit zu finanzieren. Dieses Schicksal könnte auch der Europäischen Union blühen.
Bei einem zwangsfinanzierten Österreich-Sender gibt es „Nachrichten in Einfacher Sprache“. Nach diesem Muster soll mit einigen Beispielen ein kurzer Steuer-„Leid“-Faden aufgezeigt werden.
• Wir gehen arbeiten, erhalten dafür einen Lohn –dieser wird besteuert. Die Einkommenssteuer ist eine der wichtigsten Steuern des Staates Österreich.
• Einen Großteil von unserem Lohn geben wir für Nahrungsmittel, Kleidung, Treibstoff, Wohnung usw. aus. Auf den Verkauf von Waren und Dienstleistungen wird die Mehrwertsteuer erhoben.
• Über die Kapitalertragsteuer, die Einkünfte aus Kapitalvermögen wie Zinsen, Dividenden und Kursgewinne betrifft, schneidet der Staat auch mit.
• Das eigene Haus ist der Traum vieler Menschen. Ein Baugrund wird gesucht und mit dem Bau eines Eigenheimes begonnen. Vom Grundstückskauf, Vertragserrichtung, Plan, Arbeitsleistungen, Baumaterial usw. – bis hin zur Energie –wird alles besteuert.
• Das Haus steht endlich. Jetzt ist die Grundsteuer (eine Immobiliensteuer, die von Grundstückseigentümern zu entrichten ist) zu bezahlen. Die Berechnung erfolgt über den Einheitswert.
• Das Haus ist fix und fertig, aber das Geld reicht nicht mehr. Ein Verkauf der Immobilien ist notwendig. Auch in diesem Fall geht es nicht ohne Abgaben.
• Eine Wohnung wird gekauft oder gemietet. Der Staat ist wieder dabei, denn bei Vermietung und Verpachtung ist ebenfalls eine Steuer fällig.
• Stichwort Auto: Steuern beim Kauf, bei jedem Service und jeder Tankfüllung, Autobahnvignette, Kfz-Steuer ...
Wer genau wissen will, welchen Erfinderreichtum es bei den Steuern gibt, kann sich auf der Seite des Bundesministeriums für Finanzen umschauen: https://www.bmf.gv.at/themen/steuern/steuernvon-a-bis-z.html
Parteien fordern vor Wahlen immer wieder steuerliche Entlastungen. Doch es ist nur heiße Luft, die produziert wird. Nur jene, die fleißig arbeiten und in die Staatskasse einzahlen, halten den Staat am Laufen. |
ZUR PERSON
HANS LACH Autor und Verleger office@alpenadria-verlag.at
Lebensqualität für Generationen
Max Palais ist ein zukunftsweisendes Wohnkonzept in bester Villacher Innenstadtlage, kombiniert mit exquisitem Hotelservice und vielen Zusatzleistungen.
ATV-Immobilien ist Spezialist für Außergewöhnliches. Seit mehr als 50 Jahren vermittelt das Unternehmen Seeimmobilien an den Kärntner
Seen und hat mit Max Palais auch ein exklusives Villacher Innenstadtprojekt in seinem Portfolio. Das Ensemble für generationenübergreifendes Leben und Wohnen bietet auch spezielle Service-Einrichtungen für die ältere Generation.
Wohlfühlimmobilien
Im Herzen Villachs entstand unter Federführung von Gerhard Mosser und der Mavida Gruppe mit dem Max Palais ein neues Stadtviertel. Es setzt sich aus Wohnungen, Geschäftsflächen, Hotel, Parkdecks, Kindergarten und Restaurant, aus Praxen von Ärzten und Physiotherapeuten sowie einem Pflegetrakt zusammen. Das Ensemble in attraktiver Innenstadtlage, wenige Schritte von Drauufer und Hauptplatz entfernt, vereint das pulsierende Leben einer Stadt mit der Rückzugsmöglichkeit in eine ruhige, luxuriöse Wohnung.
Nachhaltige Investitionen
„Mit Max Palais ist ein österreichweit einzigartiges Leuchtturmprojekt gelungen.
Es geht auf die neue Altersstruktur der Gesellschaft und damit auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Eigentümer:innen und Mieter:innen ein“, erklärt Immobilienexperte Alexander Tischler. Die Menschen werden immer älter und bleiben gleichzeitig aktiver. Das Max Palais definiert das Lebensgefühl und die Möglichkeiten dieser Generation neu, bietet einerseits Spielraum für Selbstentfaltung und Selbstverwirklichung und andererseits Services, die individuell und flexibel zusammengestellt werden können und mit zunehmendem Alter geschätzt und gebraucht werden.
Selbstbestimmt Leben
Die maßgeschneiderten Eigentumswohnungen sind mit Zusatzleistungen wie Reinigungs- und Haushaltsdiensten, Concierge-Service und bei Bedarf auch mehrstufigen Betreuungs- und Pflegeangeboten kombinierbar. Denn in dem Ensemble sind Tagesstätten, ÜbergangspflegeBereiche und Betreutes Wohnen für ältere und beeinträchtigte Menschen inkludiert. Der Einsatz modernster Technologien und künstlicher Intelligenz erleichtert den Alltag speziell für die ältere Generation
„Mit Max Palais ist ein österreichweit einzigartiges Leuchtturmprojekt gelungen.“
Alexander Tischler
erheblich und ermöglicht ihr ein langes eigenbestimmtes Leben. Angeboten werden verschiedene Appartement-Typen. Besonders hervorzuheben sind die neuen Penthousewohnungen mit 2 bis 3 Zimmern und großen Terrassen ab € 370.000,-. Ein Geheimtipp für Anleger sind die Penthouses mit freiem Blick über Villach mit sehr guten Mietpreisen. Für Informationen, Beratungen und Besichtigungen kann bei ATVImmobilien jederzeit ein Termin vereinbart werden. „Max Palais ist eine einzigartige Möglichkeit. Auch in Zukunft ist keine gleichwertige Immobilie in so guter Lage geplant“, sagt Tischler. |
KONTAKT
Sie möchten mehr über diese Immobilie erfahren oder sich über Immobilien am & um Wörthersee, Ossiacher See, Faaker See, Millstätter See und Weißensee informieren?
ATV-Immobilien GmbH
Mag. Alexander Tischler T: +43 4248 3002 office@atv-immobilien.at atv-immobilien.at @seelage
Ossiacher See Seehäuser mit Grundstücken 8005.000 m². KP ab € 2 Mio.
Wörthersee See-Juwel: 2.839 m² Grund, 190 m² Wfl., 22 lfm. Seeufer, Bootsgarage. HWB i.A. KP a.A.
immobilien in Kärnten / Österreich
Millstätter See Sensationelle Terrassenwohnung mit 180 m² Wfl. 115 m² Terrasse. HWB 49 KP € 2,2 Mio.
Faaker See Cloud P: Moderne Seeresidenzen mit Eigenstrand, Badehaus, Infinitypool. HWB 34 KP a.A.
von Iris Straßer
Leichtes Gepäck
Wo sind sie, die großen Lösungen, die großen Schritte in eine bessere Zukunft?
Wo sind die großen und die „richtigen“ Hebel, die wir betätigen sollten, damit das ökologische und soziale Gefüge nicht bricht und einen Scherbenhaufen Zukunft zurücklässt, auf dem wir sitzen? Keiner von uns möchte das und viele, mit denen ich verbunden bin, möchten wirklich einen Beitrag dazu leisten, dass sich die Dinge zum Guten wenden.
Politisch gedacht brauchen wir eine große Transformation der Wirtschaft und ein weiter entwickeltes faires Gesellschaftsmodell, in dem sich jeder einbringt entsprechend seinen Talenten und seiner Kraft und dies nicht innerhalb politisch gezogener Grenzen, sondern in Räumen, in denen sich Menschen beheimatet, sicher, geschätzt und ermutigt fühlen.
Das sind große Vorstellungen und Gedanken. Zu groß?
Vielleicht reicht es neugierig zu sein?
Ich habe in der letzten Zeit mit vielen Menschen überlegt: Wo setzen wir an? Sind es die vielen kleinen Bausteine, mit denen wir Konkretes zum Guten verändern, wenn wir individuell Ressourcen sparen, unsere Wege mit dem Rad statt dem Auto zurücklegen, wenn wir heimisches Obst und Gemüse einkaufen und Fleisch am Markt beim Bauern, den wir kennen. Sind es Tauschbörsen, die wir initiieren im Unternehmen, damit die Menschen verstehen und erfahren, was mit Kreislaufwirtschaft gemeint sein kann jenseits komplexer Materialströme.
bilden und diese auch im Dialog sich weiter entwickeln lassen.
Vielleicht brauchen wir vor allem eines: Neugier auf das, wie es sein könnte – und wie noch. Auf das, was Gutes in der Nähe ist und auf das, was sich in der Ferne abzeichnet, wenn wir nur hinsehen.
Einfach losgehen
Vielleicht müssen wir die Frage, ob wir nun kleine Schritte gehen oder große, gar nicht beantworten, sondern einfach losgehen; gut gelaunt, leichtfüßig und mit Zuversicht. Dann schließen sich andere an, die mitgehen möchten am Weg in eine gute Zukunft. Und wenn genügend Menschen mitgehen, dann wird der Weg kurzweilig und erbauend.
Vielleicht müssen wir gar nicht entscheiden, ob der Klimawandel, die Digitalisierung, Wirtschaftswachstum oder Integration wichtiger sind. Vielleicht geht es einfach um ein gutes Leben für möglichst alle und wir sollten sehen, was jeder dazu einbringen kann und möchte. Manchmal zitiere ich das Paretoprinzip: Wenn jeder einmal die 80 % anpackt, die einfach gehen, ist für die restlichen 20 % Zeit und mehr Entspanntheit da.
ZUR PERSON
IRIS STRASSER leitet Verantwortung zeigen! (VZ), ein Unternehmensnetzwerk für Nachhaltigkeit in Wirtschaft und Gesellschaft und lehrt Nachhaltigkeit an mehreren Hochschulen. Sie erreichen die Autorin unter iris.strasser@ verantwortungzeigen.at
Oder ist es das Gespräch, der Austausch über Zugänge und Interessen, der Dialog darüber, wie wir unterschiedliche Vorstellungen und Erwartungen miteinander verbinden können. Das braucht Zeit. Und es braucht das, was unter Future Skills subsummiert wird. Die Fähigkeiten, Widersprüchlichkeiten auszuhalten und zu gestalten, unterschiedliche Perspektiven einzunehmen und daraus zu lernen, sich selbst sorgsam und respektvoll zu behandeln, damit dies auch gegenüber anderen möglich wird.
Und nicht alles zu glauben, was geschrieben wird, weder in Medien noch in den neuen Wissensquellen im Netz. Hinterfragen, sich eine Meinung
Es reist sich leichter mit leichtem Gepäck Ich glaube, am wichtigsten wäre es, Leichtigkeit in den Weg in die Zukunft zu bekommen; weniger Druck, weniger Angst und Sorge, weniger Verpflichtung. Mehr Lebensqualität, mehr Ruhe, mehr Schönes – all das geht ohne schweres Gepäck einfacher: weniger Materielles, das wir mitschleppen. Weniger Zusatzstoffe im Essen, weniger vollgestopft der Kleiderkasten, weniger gehetzte Kilometer, weniger voll der Freizeitplan, mehr leere Stunden im Kalender. Mehr Zeit für Gespräche, Zeit für den Moment, mehr Zeit für Musik, den Blick auf ein buntes Blatt im Herbstlaub. Muse. Und mehr Forschung dahin gerichtet, wie es mit weniger auch geht.
Ein Weniger, das Ruhe bringt und Kraft gibt – und das in Summe eine neue Wirklichkeit schafft. Eine, für die ich mich gerne auf den Weg mache. Gehen Sie mit? |
Damit mehr Netto vom Brutto bleibt.
FÜR KÄRNTEN: WENIGER STEUERN AUF ARBEIT!
MODE & GESCHENKE OFFNER
Mag. Christina Kulterer, Wolfsberg
brauchenwir.wko.at