ACR Innovationsradar 2016 Nachhaltiges Bauen

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ACR Innovationsradar 2016 ‒ Nachhaltiges Bauen

wehrungsdurchmessern oder Betondeckungen bewerkstelligt werden. Das ist bei den herkömmlichen Bewehrungssuchgeräten bedingt möglich, so man die Messungen an einer Sondieröffnung kalibriert.

schlaffe Bewehrung Spannglied

(Quelle: OFI)

Abbildung 2: 3D-Auswertung des Radarscans einer vorgespannten Stahlbetondecke (Quelle: OFI)

Potenzialfeldmessung

Abbildung 3: Potentialfeldmessung von Teilflächen eines Brückentragwerkes

Während die bisher genannten Messverfahren Informationen über die Lage von Einbauten liefern, kann mit der überwiegend bei Verkehrsbauten aus Stahlbeton eingesetzten Potentialfeldmessung die Korrosionswahrscheinlichkeit von Bewehrungseisen zerstörungsarm ermittelt werden. Dazu wird das elektrochemische Potential zwischen der Bewehrung und einer auf die Betonoberfläche aufgesetzte Bezugselektrode gemessen. Bei dieser Art der Messung wird üblicherweise ein Messraster über die zu untersuchende Bauteiloberfläche gelegt. Die Ergebnisdarstellung erfolgt über unterschiedliche Farbgebung in Abhängigkeit der gemessenen Potentiale. In Abbildung 3 sind die Bereiche mit hoher Korrosionswahrscheinlichkeit im Randbereich zwischen zwei Brückentragwerken rot dargestellt.

Prüfung der Mauerwerksfestigkeit Bei Bauten aus Vollziegelmauerwerk, wie z.B. die Gründerzeitbauten in Wien, wird oft eine Aussage über die Festigkeitseigenschaften der vorhandenen Mauerwerkskomponenten Ziegel und Mörtel benötigt, um die erforderlichen Nachweise führen zu können. Die Entnahme von Prüfkörpern (mindestens fünf Halbsteine) verursacht in der Regel große Prüföffnungen mit den damit verbundenen Querschnittsschwächungen und Zerstörungen. Seit einigen Jahren wird das sogenannte Rückprall-Eindring-Verfahren herangezogen, um eine orientierende Eingrenzung der Komponentenfestigkeiten zu erhalten. Die Komponente Ziegel wird dabei auf ähnliche Weise wie Beton mit einem Betonprüfhammer geprüft. Zur Prüfung der Komponente Mörtel wird die Eindringtiefe einer speziellen Schneide in die Lagerfuge des Mörtels nach einer definierten Schlagbeanspruchung gemessen und diese Werte in eine Prismenmörtelfestigkeit umgerechnet. Aus den Komponentenfestigkeiten kann dann auf die charakteristische Mauerwerksfestigkeit rückgerechnet werden. Der Vorteil dieses zerstörungsarmen Verfahrens liegt darin, dass keine Proben entnommen werden müssen, sondern lediglich ein Putzfenster hergestellt werden muss.

Die Eingrenzung der Bereiche mit hohem Korrosionsrisiko ist eine wesentliche Voraussetzung für eine wirtschaftlich sinnvolle und nachhaltige Sanierungsplanung.

Ultraschall-Laufzeitmessungen bei mineralischen Baustoffen Während die bildgebende Ultraschallprüfung bei metallischen Werkstoffen schon seit vielen Jahren angewendet wird, ist die Prüfung von mineralischen, porösen Materialien wie Beton, Estrich, Ziegel, Putz oder Stein mittels Ultraschall vergleichsweise schwierig. Hier kann nicht mit den hohen Messfrequenzen im

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