ab5zig Nr. 3/2017

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Aktuell

Foto: Dominik Butzmann

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Nennen Sie einen Bereich des täglichen Lebens, wo sich die ältere Generation nicht konstruktiv zu Wort meldet. Wo wir keine Kompetenz haben. Wo wir keinen Gestaltungswillen zeigen. Wo wir Staat, Wirtschaft, Gesellschaft nicht voranbringen können – und wollen. Ich behaupte: Sie werden keinen derartigen Bereich finden. Denn jedes Themenfeld ist wichtig. Natürlich: Das eine Thema betrifft uns mehr, das andere weniger. Tatsache ist aber: Wir sind mittlerweile überall daheim.

Die Älteren werden für die Politik immer wichtiger

Das ist der Fahrplan: 1. Juli Parteitag, 15. Oktober Wahlen

Weichenstellung zu Kurz

„Ich sehe das sehr positiv.“ So macht Ingrid Korosec, Präsidentin des Österreichischen und des Wiener Seniorenbundes, ihre Einstellung zur neuen ÖVP und zum neuen Obmann Sebastian Kurz klar. Kurz wird am 1. Juli bei einem Bundesparteitag der ÖVP in Linz offiziell gewählt werden. Auch die sieben Punkte, die er zur Führung der Partei gefordert hat, sollen dort bestätigt werden. Die vorgezogenen Nationalratswahlen werden dann am 15. Oktober stattfinden.

Reißverschlusssystem: ein Mann – eine Frau Alle Listen sollen ein echtes Reißverschlusssystem bringen – ein Mann – eine Frau abwechselnd. Auch NichtParteimitglieder sollen auf der Liste Sebastian Kurz kandidieren können. Alle KandidatInnen werden sich über Vorzugsstimmen beweisen müssen. Ingrid Korosec dazu: „Das wird immer wichtiger!“ Die Reihenfolge der Kandidatinnen und Kandidaten auf der Liste wird sich dadurch ändern können. Korosec ist zufrieden darüber, dass mit einem echten Reißverschlusssystem mehr Frauen ins Spiel kommen werden. Auch wenn diese Reihung durch Vorzugsstimmen geändert werden könnte. „Am Start sind auf alle Fälle mehr Frauen“, betont sie.

„Die Älteren werden immer wichtiger“ Wie wird es nun mit der Vertretung der älteren Menschen sein, wenn Kurz – klarerweise – Menschen seiner Generation um sich schart? „Warum sollte man die Älteren nicht mehr aufstellen?“, repliziert sie darauf, „die Älteren werden immer mehr und immer wichtiger.“ Das ist heute in der Politik ganz klar. Sie will beides in der Politik vertreten sehen, Jugend und Erfahrung. Einen nötigen Vorzugsstimmenwahlkampf für ältere KandidatInnen sieht sie gelassen: „Warum sollten wir das nicht schaffen?“

Das ist auch kein Wunder: Denn erstens geht uns Politik alle an – seien es Wirtschaftsthemen, Gesundheitsfragen, die Pensionsmaterie, Umweltthemen oder andere. Die Themenvielfalt ist riesig.

Und zweitens sind die Rahmenbedingungen heute ganz anders als früher. Die „ältere“ Generation wird immer jünger und bleibt damit aktiver – geistig und körperlich. Vor dem Hintergrund dieser geänderten Rahmenbedingungen kündigen wir als Österreichischer Seniorenbund an, dass auch wir künftig noch mehr Mitsprache üben werden.

Foto: Andreas Röbl

K

urz hatte in seiner Grundsatzerklärung angekündigt, als „Liste Sebastian Kurz – die neue Volkspartei“ antreten zu wollen und dafür große Zustimmung erhalten. Er wird bei der Erstellung der Bundesliste für ÖVP-Kandidatinnen und Kandidaten bei den Nationalratswahlen ein Mitspracherecht haben. Auch über die Listen auf Landesebene soll Einverständnis hergestellt werden, im Notfall behält sich Kurz ein Veto vor.

Kurz und Korosec: Gutes Miteinander

Ein neues Team in der Bundespartei, Teil seiner Bedingungen an die Partei, hat sich Kurz mittlerweile bereits zusammengestellt. Auch allfällige Koalitionsverhandlungen nach dem 15. Oktober werden in der Hand des neuen Bundesparteiobmanns liegen.

Wenn man überall daheim ist …

Wir beobachten, melden uns zu Wort, gestalten mit, entscheiden mit. Kein Zweifel: Sich um alles zu kümmern mag mitunter stressig sein. Aber das gehört nun einmal dazu, wenn man überall daheim ist … Herzlichst Ihre

Ingrid Korosec Präsidentin Österr. und Wiener Seniorenbund korosec@ab5zig.at

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