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SPREEWÄLDER

Informationsblatt der WIS

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Wohnungsbau gesellschaft im Spreewald mbH

w w w. w i s - s p r e e w a l d . d e

Ein rundum gelungenes Spektakel

ie Sieben soll ja mitunter eine schwierige Zahl sein – für das Lindenfest trifft das allerdings überhaupt nicht zu. Auch die siebte Ausgabe des Festes der Lübbenaubrücke, das wieder gemeinsam von der WIS, der GWG und der Stadt auf die Beine gestellt wurde, war ein rundum gelungenes Spektakel. Wie nicht anders zu erwarten, hatte sich halb Lübbenau auf dem Roten Platz versammelt, um gemeinsam zu feiern. Der große Festplatz schien an diesem Tag beinahe zu klein geworden zu sein. Zu manchen Zeiten war kaum ein Durchkommen. Und auf der gro-

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ßen Bühne blieb den kleinen und großen Akteuren kaum Zeit zum Durchatmen. Ein Highlight löste das andere ab. Ob das abenteuerliche Indianertreffen, der Showtanz der X-Girls, die mystische Feuerperformance, das Comedy-Spektakel, die einzigartige Artistik der Daidalos oder die rockigen Klänge von den »Fünf Sternen« und nicht zu vergessen das Feuerwerk – für Abwechslung und gute Laune war gesorgt. Daran hatten wieder einmal die Unternehmen aus der Region ihren Anteil, die das Fest auf die eine oder andere Weise unterstützt hatten.

Wohnen wie vor 30 Jahren Orangefarbene Gardinen hängen vor den Schlafzimmmerfenstern, im Kinderzimmmer stehen Doppelstockbetten und in der Küche fehlt nicht die gute alte Brotschneidemaschine. Das sind nur einige Details der Gästewohnung der WIS, die ganz im Stil der Siebziger Jahre, eingerichtet wurde. Wohnen wie vor 30 Jahren – auf 62 m2, drei Zimmer, Küche und Bad. Beim Tag der Offenen Tür am 27.9. konnten die Lübbenauer schon einmal probehalber eine Reise in die Vergangenheit antreten – bei Missener Bier oder Roter Fassbrause Frau Schmidt beim Bohnern zusehen.


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Wer weiß mehr über die Lindenallee? Die WIS ist dabei eine Dokumentation über die Lindenallee zu erstellen. Hier ist Ihre Mitarbeit gefragt. Wer hat alte Bilder, Dokumente oder Kartenmaterial, weiß mehr darüber, wann genau und zu welchem Zweck die Lindenallee entstanden ist. Wie wurde die Lindenallee in den verschiedenen Epochen genutzt? Das sind alles Fragen, auf die wir Antworten suchen. Irgendwann nach 1750 tauchte im Stadtbild die wie mit einem Lineal gezogene Straße zwischen Klein Beuchow und dem Süden der Dammstraße auf. Mit dem Bau der Neustadt verschwand ein Teil der imposanten Allee. Seit sieben Jahren, immer zum Lindenfest, wird sie wieder Baum für Baum ergänzt. Informationen zur Historie der Lindenallee sind bei Antje Springer von der WIS, Tel. 8981-42 und Sindy Weiher, Tel. 8981-62 an der richtigen Adresse.

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Endspurt fürs Entenrennen Es hat sich sicherlich schon herumgesprochen: am 8. Oktober um 13 Uhr lädt die WIS zum verrückten Entenrennen in den großen Spreewaldhafen ein. An den Start dürfen ausschließlich die grünen WIS-Enten gehen. Die ersten 100 Startnummern sind bereits vergeben. Besser gesagt, die ersten 100 lizenzierten Rennenten mit Pass und Starterlaubnis, sind schon verkauft. Zusätzlich hat die WIS die Kitas und ersten Klassen in Lübbenau mit 150 Enten ausgestattet. Die starten jedoch in einer anderen Klasse. Wie in jeder Sportart, gilt auch hier: wer rechtzeitig mit dem Training beginnt, hat die besten Aussichten auf einen vorderen Platz. Mit Training ist allerdings Einfallsreichtum und handwerkliches Geschick gemeint. Schließlich darf jeder seine Ente auf Schnelligkeit trimmen. Bemalen, bekleben, tiefer legen, kleine Segel anbauen – den Ideen sind so gut wie keine Grenzen gesetzt. Nur Motoren sind nicht gestattet und die Maße von 20 x 20 x 20 Zentime-

tern dürfen nicht überschritten werden. Vor dem Start werden die Enten von qualifizierten Mitarbeitern der WIS einer technischen Kontrolle unterzogen, ehe sie ins Rennen geschickt werden dürfen. Die Strecke ist etwa 300 Meter lang, ein Parcours mit Hindernissen. Für ausreichend Geschwindigkeit soll eine künstlich erzeugte Strömung sorgen. Doch auch die Startberechtigten können ein bisschen nachhelfen. Und zwar kann die Ente mit

einer Wasserpistole angetrieben werden. Extra dafür vergibt die WIS für 50 Cent eine Wasserpistolengenehmigung. Nicht nur die schnellste auch die innovativste Ente kann mit einem Preis rechnen. Noch sind Rennenten für 2 Euro im Spreewiesel-Center zu haben. Auch am Starttag können noch welche nominiert werden. Den Erlös spendet die WIS für die Aktion »Lübbenau hilft«.

D r e i Fr agen – Drei Antworten an Michael Jakobs, Geschäftsführer der WIS Was gibt es Neues bei der WIS? Dass wir jede Menge Neuigkeiten zu berichten haben, zeigt schon unsere Mieterzeitung. Beispielsweise die Spreewiesel. Unser Dienstleistungsprojekt hat seinen Service um einige interessante Angbote ausgebaut.Seit dem Sommer ist Spreewiesel Servicepartner der Lausitzer Rundschau, mit allem was dazu gehört. Kleinanzeigen können im Spreewiesel-Center aufgegeben, Abos abgeschlossen oder Briefmarken des Regio Print Vertriebs gekauft werden. Nicht zu vergessen die Tickets, die man von hieraus bundesweit bestellen kann. Und seit kurzem sind sowohl Karten für Bundesligist Hertha BSC als auch für Energie Cottbus im Spreewiesel-Center zu haben. Neu im Programm sind ebenfalls die Tagesausflüge.

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Außerdem haben wir unser einmaliges Serviceangebot auf Altdöbern ausgedehnt. Seit September bieten wir nun auch den Altdöbernern einen Service sozusagen für alle Lebenslagen.

Und wie steht es um die Baumaßnahmen der WIS? Mit dem Spreewaldhaus, unserem umfangreichsten Projekt, liegen wir gut in der Zeit. Dieser Tage wurde Bergfest gefeiert. Das heißt, die Hälfte der Arbeiten ist geschafft. Die Dachterrasse ist so gut wie fertig, im Oktober fallen die Gerüste am Hochhaus und die Dienstleister, die ins Erdgeschoss einziehen, stehen auch schon fest.Wir sind dabei, für das Café das passende Mobiliar auszusu-

chen. Überhaupt ist das Spreewaldhaus, in dem wir eine Art »Servicewohnen« schaffen, ein innovatives Projekt, das gerade bei älteren Leuten auf Interesse stößt. Durch den Concierge können wir den Bewohnern nicht nur verschiedene Dienste im Haus anbieten, sondern geben ihnen auch ein Stück Sicherheit.

Die WIS hat noch ein Vorzeigeprojekt, das Niedrigenergiehaus. Wann ziehen hier die ersten Mieter ein? Voraussichtlich im Dezember. Das Niedrigenergiehaus ist im wahrsten Sinne des Wortes zu einem Vorzeigeprojekt geworden. Nicht nur Fachleute haben sich das Bauvorhaben, das enzige dieser Art in Brandenburg, angesehen. Auch das ZDF hatte das

Haus vorgestellt und zwar zum Thema Energie sparen. Zwar war der Umbau des Dreigeschossers nach energetischen Standards aufwändiger und auch teurer als die sonst übliche Sanierung, doch schon jetzt zeigt sich, diese Investition hat sich doppelt gelohnt – sowohl für uns als auch für die Mieter, die hier einen Teil der Heizkosten sparen.


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Spreewiesel auch in Altdöbern Wiesel sind einfach keine sesshaften Tiere. Und auf die Spreewiesel scheint das genauso zuzutreffen. Bis nach Altdöbern haben sie inzwischen ihren Service ausgeweitet. Seit September vermittelt das Spreewiesel-Center für alle Altdöberner Dienste und bietet damit in der Gemeinde einen einmaligen Rundumservice für Jung bis Alt. »Wir wollen verschiedene Dienstleistungen anbieten, das kann Hilfe beim Umzug sein, Tierpflege während des Urlaubs, aber auch ein Hauswirtschaftsdienst oder die Vermittlung von Babysittern gehören dazu«, zählt Axel Kopsch, Projektleiter der Spreewie-

sel, auf. Natürlich können die Altdöberner auch den umfangreichen Ticketservice nutzen, bei dem zum Beispiel Karten für das Kristallbad oder Tropical Islands zu Sonderkonditonen angeboten werden. Generell gilt, ganz gleich was gebraucht wird, ob ein Handwerker,

eine Konzertkarte oder ein Kleibagger: Spreewiesel sucht das günstigste Angebot heraus und stellt den Kontakt her. Dazu arbeitet das Serviceprojekt mit knapp 60 Kooperationspartnern aus der Region zusammen. Für die Lübbenauer ist das Spreewiesel-Center schon längst zu einer guten Adresse geworden, wenn Dienstleistungen gefragt sind. Etwa 130 verschiedene Serviceleistungen vermitteln die Spreewiesel, die bereits seit Januar 2005 agieren. Die Servicetelefonnummer 03542 2000 sollte man sich merken.Wer eine persönliche Beratung und genaue Informationen über die angebotenen Leistungen wünscht, der ist im Mieterbüro der WIS an der richtigen Adresse. Immer Dienstag von 9 bis 12 und Donnerstag von 14 bis 18 Uhr ist das Mieterbüro in der Weststraße 34a geöffnet.

Einmal Dresden und zurück Mit Spreewiesel auf Tagestour

SpreewieselAktionen Mit der Dampflok unterwegs Dampflokfans sollten sich den 8. Oktober schon einmal vormerken. An diesem Samstag steht eine Tagesfahrt mit einer Dampflok nach Eisenhüttenstadt und Neuzelle auf dem Programm. Planmäßiger Halt ist an der Klosterbrauerei. Die Besucher können nicht nur beim Bierbrauen zusehen, sondern den Gerstensaft auch verkosten. Tickets sind im Spreewiesel-Center zu haben. Herbstliche Dekoration Wenn es draußen wieder kühler wird, sitzt man liebsten zu Hause. Wie sich die eigenen vier Wände mit wenig Aufwand herbstlich dekorieren lassen, darüber kann man sich am Mittwoch, 12. Oktober, ab 9 Uhr im Spreewiesel-Center informieren. Eine Floristin präsentiert verschiedene herbstliche Dekorationen und gibt nüztliche Tipps. Wer will, kann sich die eigene Dekoration gleich vor Ort selbst anfertigen. Skifahren im Herbst Wer nicht auf den Winter warten will und schon mal im Herbst auf den Skiern stehen will, der hat dazu im Snowtropolis in Senftenberg Gelegenheit. Und dazu noch besonders günstig. Im November bietet Spreewiesel allen Kunden einen Rabatt von 30 % für die Snowtropolis-Karten.

Die Spreewiesel lassen sich immer etwas Neues einfallen. So gut wie jeden Monat kommt ein Dienstleistungsangebot dazu. Seit kurzem werden auch Tagesfahrten von Spreewiesel auf die Beine gestellt. Die erste Tour ging Mitte September nach Dresden. Und die Premiere war durch und durch gelungen. So gut wie alle Plätze im Reisebus waren besetzt. 33 Lübbenauer hatten den Tagesausflug gebucht, der in Kooperation mit Dressler-Reisen organisiert wurde. »Meine Erwartungen haben sich voll und ganz erfüllt«, sagt Elke Kretzer. »Nicht nur das Wetter spielte mit, auch das

Programm hat mir gut gefallen. Von allem ein bisschen war dabei – Dresden und seine wunderschöne Umgebung.« Zum Programm gehörte auch eine Schiffstour auf der Elbe. »Ganz nebenbei konnte man so Interessantes über die Schlösser Pillnitz, Blasewitz Loschwitz und die Villen ringsum Dresden erfahren.« Am meisten hat sie allerdings das Kunsthandwerkerdorf Langenwolmsdorf begeistert. In verschiedenen Werkstätten konnten sie Kunsthandwerkern über die Schulter schauen. Und von dem selbstgebackenen Kuchen, der dort serviert wurde, schwärmt die Rentnerin noch Tage später.

Die 63-Jährige hatte den Tagesausflug allein gebucht. Auch das sei kein Problem. »Mit den Anderen bin ich schnell ins Gespräch gekommen. Viele kenne ich vom Sehen und außerdem möchte ich das Schöne, was ich sehe, auch jemanden mitteilen.« Für den nächsten Tagesausflug hat sie sich bereits angemeldet. Das Ziel ist wieder Dresden. Diesmal allerdings der Striezelmarkt. Eine Stadtrundfahrt mit Halt an einer Stollenbäckerei, wo auch gekostet werden darf, wird mit zum Programm gehören.

Kinotag Einen Kinotag veranstalten die Spreewiesel am 2. Dezember. Von zehn Uhr morgens bis zehn Uhr abends werden in der Aula der Jenaplanschule verschiedene Filme gezeigt. Für jedes Alter dürfte etwas dabei sein. Das Kinderkino startet um 10 Uhr. Mit dem Jugendkino soll ab 15 Uhr begonnen werden und der Kinoabend für die Großen wird um 20 Uhr eingeläutet. Welche Filme auf die Leinwand kommen, kann man Ende November im Spreewiesel-Center erfahren.

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Ein Denkmal für die Hochhaushelden?

Mein

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Platz

Martin Habermann muss nicht lange nachdenken. Für ihn ist der Schlosspark der schönste Platz in Lübbenau. »Das Terrain kenne ich schon aus meiner Kindheit. Auf dem Eiskeller bin ich als Junge Schlittschuh gelaufen«, erzählt der 63-Jährige, der im Aufsichtsrat der WIS mitarbeitet. Auch heute noch zieht es ihn oft in den Schlosspark, der die höchste Erhebung in Lübbenau ist. »Hier kann ich mich besonders gut entspannen. Der Park ist so etwas wie eine ruhige Dominante zum hektischen Hafen. Und besonders gefällt mir die Orangerie«, sagt er. Seit 1945 lebt Martin Habermann in der Spreewaldstadt. Und in Lübbenau kennt man ihn. Von 1990 bis 2004 hat er als Landtagsabgeordneter der CDU in Lübbenau gewirkt. »Früher habe ich viele Jahre in der Neustadt gewohnt, später auch in der Altstadt. Ich kenne meine Stadt gut. Hier bin ich zu Hause und möchte unter keinen Umständen woanders leben.«

Was soll das eigentlich werden? Vielleicht ein Denkmal für die Hochhaushelden? Solchen Fragen musste sich Bildhauer Olaf Klepzig eine Woche lang stellen. Eine für jeden befriedigende Antwort hatte der Künstler nicht parat. »Kunst lässt sich nicht immer erklären, jeder sieht etwas anderes darin. Das gefällt mir daran. Doch ich bin mit den Leuten ins Gespräch gekommen«, meint der 42-Jährige. Und dafür habe es sich schon gelohnt. Der Dresdner gehört mit zu den 23 Künstlern, die sich am Bildhauersymposium und KarikaturistenPlenair beteiligten, zu dem im September die Lübbenaubrücke bereits zum zweiten Mal in die Spreewaldstadt eingeladen hatte. Aus ganz Deutschland waren die Bildhauer, Zeichner und Grafiker gekommen, um sich kreativ mit dem Thema »Wohin kommen wir? Wohin gehen wir?« auseinanderzusetzen. Holzstämme und Fassaden-

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Plattenelementen und drei Baumstämmen entwarf der Bildhauer seine Skulptur. »Mir lag daran, den Geraden der Plattenelemente, etwas Rundes, Ungleichförmiges entgegenzusetzen«, sagt der Bildhauer, der sonst viel mit Sandstein und Holz arbeitet. Einen Titel hat sein Kunstwerk in der Straße des Friedens allerdings nicht. Also sind die Ideen und Assoziationen des Betrachters gefragt.

Ein dickes Dankeschön

Elli Lehmann ist zufrieden mit ihrer Wohnung. Aber auch froh, dass die Bauarbeiten am Lindenweg 1 so gut wie abgeschlossen sind. Seit 1961 wohnt die Lübbenauerin hier. »Für mich und meine Nachbarn war das bereits die dritte Etappe der Sanierung.« Als Erstes wurden 1992 die Elektrik und die Sanitäranlagen erneuert.Vier Jahre später haben wir neue Fenster und

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platten des Hochhauses 2 wurden von den Bildhauern mit Kettensäge und Stechbeitel bearbeitet. Zentraler Werkplatz war der Kirchplatz vor dem Rathaus. Etliche Lübbenauer nutzten die Gelegenheit, den Künstlern über die Schulter zu schauen. Olaf Klepzig hatte sein Atelier unter freiem Himmel in der Neustadt, am einstigen Standort vom Hochhaus 2, eingerichtet. Aus alten

eine neue Heizung bekommen und in diesem Sommer wurden die Balkone angebaut und der Hausflur gestrichen. »Natürlich bringt das immer Lärm und Staub und einige Unbequemlichkeiten mit sich, aber das Ergebnis entschädigt uns für die Strapazen.« Ein dickes Dankeschön an die WIS und die Bauleute kommt von ihr und den Nachbarn. »Das kommt

oft zu kurz«, meint die agile Rentnerin, »ist mir aber wichtig.« Das gesamte Quartier habe sich in den vergangenen zwei Jahren rausgemacht. »Die Idee, dem Wohngebiet einen Namen zu geben und das Ganze auch mit der Gestaltung der Fassaden und Grünflächen zu verbinden, gefällt mir. Nur der Zustand der Straße vor unserer Tür passt jetzt überhaupt nicht mehr.«


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WIS-Magazin im Internet Das Magazin der WIS, das seit nunmehr einem Dreivierteljahr im OSR läuft, kann man sich ab sofort auch auf seinem eigenen Computer anschauen. Die neun Folgen, die bereits gedreht wurden, sind auf der Internetseite der WIS unter www.wis-spreewald.de zu finden. Jeden Monat gibt es eine neue Folge, die dann eine Woche lang alle zwei Stunden beim OSR zu sehen. Also wer die eine oder andere Ausgabe des WIS-Magazins verpasst hat, kann sie sich im Internet downloaden.Wichtige Voraussetzung dafür ist ein DSL-Anschluss.

Gelungene Ansichtssache Gymnasiasten Preisträger bei landesweitem Schülerwettbewerb zum Thema Stadt Eine Stadt lässt sich aus vielen Blickwinkeln betrachten – alles reine Ansichtssache. Vier Schüler des Paul-Fahlisch-Gymnasiums haben in den vergangenen Monaten Lübbenau mit ihren Augen erkundet und ihre ganz persönliche Sichtweise in Bild und Ton festgehalten. Sozusagen im Auftrag des Ministeriums. Anfang des Jahres hatte das Brandenburger Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung einen Schülerwettbewerb zum Thema »Ansichtssache Stadt« ausgelobt. »Im Kunstkurs haben wir uns mit dem Thema auseinandergesetzt. Dabei ging es vor allem um Merkzeichen,Wahrzeichen, Zeitzeichen von Lübbenau«, erklärt Frank Thorhauer kurz das Projekt. Dazu haben die 17-Jährigen ihre Ideen

entwickelt. Durchaus erfolgreich. Für ihr Video, die Dokumentation und ihr Plakat zum Thema »Ansichtssache Stadt« haben sie den 2. Preis eingestrichen. Insgesamt 56 Vorschläge aus 10 Kommunen waren ans Ministerium gegangen. Das Projekt der vier Lübbenauer Gymnasiasten überzeugte die Jury wegen der originellen Darstellungsweise, die in besonderer Weise den Charakter der Stadt erschließt. Vor allem gefiel den Juroren die Kameraführung und der Sound, die dem Ganzen etwas Witziges und Selbstironisches geben. Gut drei Monate hatten sich Frank Thorhauer, Alexander Helbig. Erik Paulenz und Florian Franke mit dem Projekt befasst. Die meiste Zeit nach der Schule. »Wir haben verschiedene Merkzeichen inner-

halb der Stadt festgelegt und das Ganze als einen Orientierungslauf präsentiert. Station für Station wurde beschrieben, geschichtliche Hintergründe zusammengetragen und im Bild festgehalten – Schule, Roter Platz, Hochhaus, Kolosseum, Bahnhof,Torbogen, Hafen, Schloss. »Mit dem Motorrad sind wir von Merkzeichen zu Merkzeichen gefahren und haben alles mit der Videokamera gefilmt. Die Bilder wurden von uns kommentiert, nicht immer todernst«, erzählt ›Kameramann‹ Alexander Helbig. Was die Jugendlichen so nebenbei bemerkten – in Lübbenau hat sich in den vergangenen Jahren durch den Stadtumbau einiges getan. Die Stadt ist freundlicher geworden. Ein Beispiel sei ihre Schule, die vor zwei Jahren komplett umgebaut wurde. Wer sich das Video anschauen möchte, kann sich die Datei unter www.ansichtssache-stadt.de herunterladen.

Wie’s wirklich war Einige bekannte oder sogar berühmte Leute haben auch in Lübbenau Station gemacht. Einer von ihnen ist Uwe Kant, der Schriftsteller. Für drei Jahre war Uwe Kant Lehrer in Lübbenau. Uwe Kant kam direkt von der Uni zu uns an die Schule. Die Schüler haben ihn gemocht, weil er so gut erzählen konnte. Auch Gedichte hat er gern selber rezitiert. So mussten die Schüler »Prometheus« auswendig lernen und vor der Klasse

Das Klassenbuch ein tückisch Ding vortragen. Und wenn einer von den Schülern ins Stocken kam, hat Uwe Kant nach der dritten Zeile abgebrochen und das Gedicht selber vorgetragen. Ich war zu der Zeit sein Direktor und musste ihn rügen, allerdings nicht wegen seiner Vorliebe für Gedichte. Das Klassenbuch

war nicht so seine Sache. Doch das musste nun einmal ordentlich geführt werden. Bei einer Lehrerkonferenz wurde das Thema von mir angesprochen. Er meinte dann nur: »So ein Klassenbuch ist ein tückisch Ding«. Und er hatte die Lacher auf seiner Seite.

Hobbyhistoriker gesucht Die Lübbenaubrücke sucht Hobbyhistoriker, die Interesse und Spaß daran haben, die Geschichte der Lübbenauer Altstadt einzufangen. Gemeinsam mit einem Historiker soll zu Häusern, Straßen und Ereignissen Material zusammengetragen werden. Die Recherchen gehen in verschiedene Richtungen. So sollen Informationstafeln zur Geschichte von Häusern, Betrieben, Orten und Ereignissen entstehen. Ein anderes Thema ist der historische Rundgang, mit dem sich jeder die »Stadtgeschichte erlaufen« kann. Eine Broschüre »Lübbenau gestern und heute« ist angedacht. Wer mehr über das geplante Projekt wissen möchte, ist im Projektbüro der Lübbenaubrücke, Straße der Jugend 33, an der richtigen Adresse.Ansprechpartner sind Dr. Jürgen Othmer sowie Bärbel Blaha,Tel: 403692. Grundlagenkurs Fotografie Einen Fotokurs bietet das Projektbüro Lübbenaubrücke in den Herbstferien allen Interessierten an, die ihre Kamera richtig beherrschen wollen. Der Grundlagenkurs befasst sich mit dem Einmaleins des Fotografierens und der Fotolabortechnik. Eine Woche lang gibt ein ausgebildeter Fotograf sein Wissen an die Jugendlichen weiter. In der Dunkelkammer können die Teilnehmer ihre Bilder selbst entwickeln. Wer sich für den Grundlagenkurs interessiert, der vom 10. bis 14. Oktober jeweils von 11 bis 18 Uhr läuft, der kann sich beim Projektbüro Lübbenaubrücke, Straße der Jugend 33, Tel: 40 36 92 anmelden.

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Nahezu 70 Sponsoren Fast 70 Firmen haben in diesem Jahr das Lindenfest unterstützt und damit eine neue Höchstmarke aufgestellt.Ob Geld- oder Sachspende, sie alle haben zum Gelingen des Festes beigetragen: ALBAKON GmbH, AOK, Architekturund Ingenieurbüro W. Schiementz, Augenoptik Schmidt, Autohaus Bernd Lowka, Bäckerei Dreißig, Bau- und Dienstleistungs GmbH T.Böhm, Baumpflege- und Landschaftsbau M. Stein, Bauunternehmen F. Rinka, COSTAR, Dachziegelwerke Nelskamp, Debeka Versicherungen, Der Kaufpunkt, DSHeizung-Sanitär GmbH, ECO clean, EPP Planung und Projektierung GmbH, Fa. Jurischka & Schubert GbR, FliesenKutzner, Flora Handelsgesellschaft mbH, Freiwillige Feuerwehr Lübbenau, Friseursalon Karsten Pflugradt, Glasund Industriereinigung Zimmermann, Gramer GmbH, GWJ Ingenieurgesellschaft, Heizung-Sanitär GmbH Rönnau, Helmut Franke & Sohn GbR, IndustrieElektrik GmbH, Ingenieurbüro F. Springer, Ingenieurbüro M. Frank, Ingenieurbüro S.Bauer, Ingenieurbüro V.Weschke, Ingenieurbüro W. Lehmann, INTRACON GmbH, LTL Landschafts- und Tiefbau GmbH, MAB Metall- und Anlagenbau GmbH, Magoltz & Roy, Mako GmbH, Malermeister Konzack, Malermeister T. Reinhardt, Metall- und Balkonbau Hansmann GmbH, MyMy Shop, Nora’s Boutique, PASA-Bau GmbH, Pfennigpfeifer GmbH, Polykor Bauschutz GmbH, Power GmbH Jänkendorf, REGIO Print-Vertrieb GmbH, Dreßler Reisen GmbH, Reiseclub Cottbus, REWE Markt H. Stange, RKS Kabel-Service Berlin, Roblick & Scherz GbR, Schädlingsbekämpfung H. Kampa, Schuhmarkt, Sparkasse Niederlausitz, Stehimbiss M. Kurt, Subatzus & Bringmann GbR, SÜLL Stadt- und Überlandwerke, Techem,TeGeMa,Tief- und Straßenbau M.Lossagk,Thuringia Generali Versicherungen H. Mittag, Tomicki Schuh- und Schlüsseldienst, TZ Haustechnik, Uhren-Schmuck Weinhold,VSG GmbH, Zimmermann + Partner Freie Architekten BDA.

Stimmung von Mittag bis Mitternacht Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass sich das Lindenfest zu einer Pflichtveranstaltung entwickelt hat. Ein Fest, bei dem man als Lübbenauer einfach nicht fehlen darf. Und das 7. Lindenfest der Lübbenaubrücke scheint einmal mehr alle Rekorde gebrochen zu haben. Die Zahl der Besucher geht in die Tausende, so viele Stände wie in diesem Jahr waren noch nie auf dem Roten Platz aufgebaut worden und die Zahl der Sponsoren ist mit fast 70 Unternehmen bisher auch unerreicht. Die drei Veranstalter hatten wieder einmal ein pralles Programm zusammengestellt, das so gut wie keine Wünsche offen ließ – Showtanz, Musik, Comedy, atemberaubende Artistik, zauberhafter Spaß und sogar eine Fakirperformance waren auf der großen Bühne, zu bewundern. Nicht nur die großen

auch die kleinen Künstler begeisterten mit ihren Darbietungen. Wer selber in Aktion treten wollte, hatte auch dazu ausreichend Gelegenheit. So richtig in Fahrt

konnte man auf der Riesenrutsche kommen, Geschicklichkeit war an der Kletterwand der SÜLL gefragt, bei den Gladiator Games konnten die Kids ihre Kräfte messen und beim Bogenschießen kam es mehr

auf eine ruhige Hand und gutes Augenmaß an. Zwischendurch boten sich ausreichend Gelegenheiten für Gespräche. Am Stand der WIS war die große grüne Ente dicht umlagert. Etliche Lübbenauer ließen sich mit dem kuscheligen Maskottchen fotografieren. Für 2 Euro konnte man am Stand der Sparkasse einen Wachsabdruck seiner Hand machen lassen. Das »Handgeld«, insgesamt kamen 104 Euro zusammen, spendierte die Sparkasse der Kita Storchennest in Boblitz. Die Linde, Namensgeber des Festes, wurde wieder in der alten Lindenallee gepflanzt. Dieses Mal hatte sogar Brandenburgs Bauminister Frank Szymanski mit zum Spaten gegriffen. Und das Feuerwerk setzte zu später Stunde noch einmal einen besonderen Höhepunkt.

Stadtumbau vorbildlich gelöst Mit Brandenburgs Bauminister Frank Szymanski, SPD (im Bild links), hatte sich ein prominenter Gast unter die Besucher des Lindenfestes gemischt. Den Politiker interessierte weniger das abwechslungsreiche Bühnenprogramm. Viel mehr verschaffte sich der Schirmherr der Lübbenaubrücke einen Überblick über die verschiedenen Projekte des Stadtumbaus.

Impressum Herausgeber WIS Wohnungsbaugesellschaft im Spreewald mbH Redaktion Steffi Alburg (verantwortlich), Projektkommunikation: Anke Ziebell, Carsten Hagenau Fotos Tina Merkau, Nicole Kirschbaum, WIS-Archiv Gestaltung und Repro Norbert Haftka

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Wie schätzen Sie den Stadtumbau in Lübbenau ein? Allen daran Beteiligten ist es vorbildlich gelungen, den Prozess der Stadterneuerung in Gang zu bringen und umzusetzen. Die Lübbenaubrücke als städtebauliches, wohnungswirtschaftliches und infrastrukturelles Kooperationsprojekt, hat schon deutliche Spuren in Lübbenau hinterlassen. Nicht nur in der Neustadt, auch in der Altstadt. Lübbenau gehört zu den Städten Brandenburgs, die mit als erste den

Weg des Stadtumbaus gegangen sind. Welche Projekte sind aus Ihrer Sicht besonders gelungen? Wie auch in anderen Städten gab es in Lübbenau keine Alternative zum Abriss.Was auffällt ist, dass die Aufwertungsmaßnahmen hier beispielhaft und ideenreich umgesetzt wurden. Die Reihenhäuser, der Park in der Straße der Einheit, die Häuser für altersfreundliches

Wohnen, das Niedrigenergiehaus oder der Umbau des Hochhauses sind Früchte der Kooperation. Wie sieht die Förderung des Stadtumbaus in den kommenden Jahren aus? Der Stadterneuerungsprozess geht in die zweite Halbzeit. 440 Wohnungen wurden bereits zurückgebaut, bis 2010 soll die Zahl auf 1.100 steigen. Bis zum Jahr 2008 ist eine Förderung in Höhe von rund 2 Mio. Euro vorgesehen.


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Von München nach Lübbenau lem gefällt, ist der persönliche Kontakt mit den Mietern.« In den ersten Tagen hat sie sich erst einmal einen Überblick über das Wohngebiet verschafft, das von ihr betreut wird. Gemeinsam mit dem Hausmeister war sie in der Straße der Einheit, der Straße der Jugend oder der Straße des Friedens vor Ort und hat sich mit den Besonderheiten der einzelnen Quartiere vertraut gemacht. »Noch sitzen nicht alle Straßennamen, doch ich übe«, gibt Katja Reimann zu, die in Calau zu Hause ist.

Neue Mieterbetreuerin bei der WIS ist Katja Reimann. Die 22-jährige Kauffrau der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft ist für mehr als 900 Wohnungen in der Neustadt zuständig. Ihr Handwerkszeug hat die Calauerin in einer Immobilienfirma in München erlernt. Dort hat sie auch die ersten Praxiserfahrungen gesammelt. »Ich wollte zurück in meine Heimat. Zudem ist mein neuer Aufgabenbereich bei der WIS weitaus umfassender und abwechslungsreicher als vorher«, sagt Katja Reimann in ihrer ruhigen Art. »Und was mir vor al-

Ein Unternehmen mit gutem Ruf

Sofort beziehbar Folgende Wohnungsangebote hält die WIS derzeit für Sie bereit. Straße der Einheit 34

3 Zimmer, 4. Etage, 61,6 m 2 mit Balkon, vollmodernisiert, Bad gefliest, mit Fenster und Wanne, Küche mit Fliesenspiegel, Wäscheboden, Zentrale Lage Warmmiete: 394,24 Euro, Nebenkosten: 110,88 Euro Straße des Friedens 7

Die WIS hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der größten Ausbildungsbetriebe in der Region entwickelt. Immerhin ist derzeit jeder sechste Mitarbeiter des Wohnungsunternehmens ein Lehrling. Im August haben zwei neue Azubis ihre dreijährige Ausbildung bei der WIS begonnen.

Nicole Keinitz hat bereits ihre ersten praktischen Erfahrungen im Unternehmen gesammelt. »Schon in der zweiten Wochen durfte ich die erkrankte Sekretärin in der Abteilung Marketing/Bewirtschaftung vertreten. An den ersten beiden Tagen war für mich alles vollkommen neu, doch ich konnte jederzeit alle Kollegen um Rat fragen, nicht nur meine Ausbilderin Frau Jurk«, sagt die 20-Jährige, die zur Kauffrau in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft ausgebildet wird. Sozusagen im zweiten Anlauf. Bereits vor drei Jahren hatte sich die Lübbenauerin bei der WIS beworben. »Die WIS hat einen guten Ruf und bietet viele Weiterbildungsmöglichkeiten«, nennt Nicole Keinitz den Grund für ihre Hartnäckigkeit.

Mittlerweile hat sie eine abgeschlossene Ausbildung als Bürokauffrau in der Tasche. Das hat viele Vorteile, gerade in der Theorie. »Mit Betriebswirtschaftslehre oder Rechnungswesen habe ich mich schon während meiner ersten Ausbildung beschäftigt. Doch das eigentlich Interessante ist für mich die Praxis.« Während der drei Jahre macht die Auszubildende in allen Abteilungen des Unternehmens Station. Anne Diehn wird bei der WIS zur Kauffrau für Bürokommunikation ausgebildet. Nach dem Fachabitur im Bereich Wirtschaft und Vewaltung hatte die 19-Jährige etliche Bewerbungen verschickt. Zwischen zwei Zusagen konnte sie wählen. »Für die WIS sprachen zwei Gründe: Einmal ist Lübbenau von Luckau – dort wohne ich – gut zu erreichen. Außerdem ist die WIS ein relativ großes und vielseitiges Unternehmen«, meint Anne Diehn. Die ersten Aufgaben einer Bürokauffrau werden bereits von ihr erledigt. Dazu gehören Telefonate,

4 Zimmer, 2. Etage, 70,9 m 2 vollmodernisiert, Bad und Küche mit Fenster und gefliest, Balkon, Warmmiete: 447,60 Euro Nebenkosten: 127,08 Euro In verkehrsgünstiger zentraler Lage Bertolt-Brecht-Straße 17

kurze Anschreiben, der Posteingang, Recherchen im Internet sowie das Entwerfen von Tabellen. Kein Neuland für Anne Diehn, die bereits ein einjähriges Praktikum bei einer Versicherung absolviert hat. In ihrer Freizeit sitzt die junge Frau weniger vorm Rechner. Ihre größte Leidenschaft ist das Inlineskaten.

3 Zimmer, 4. Etage, 59,2 m 2 vollmodernisiert, komplett renoviert, Bad gefliest, Warmmiete: 299,00 Euro, Nebenkosten: 103,60 Euro, WG-tauglich sowie für Familien geeignet, an einer Nebenstraße im Grünen gelegen, Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe Info: Herr Butzer,Tel: 89 81 84

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Kürzlich wurde Lübbenau zur sportlichsten Stadt Brandenburgs gekürt. Bereits zum zweiten Mal konnten die Spreewälder die Auszeichnung einstreichen. Aber was heißt das nun genau: sportlichste Stadt. Eine Stadt, wo man an jeder Ecke Sport treiben kann. Ein Ort, aus dem Weltmeister und Olympiasieger kommen. Vielleicht von allem ein bisschen.

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Immer montags und mittwochs ist sie auf dem Sportplatz anzutreffen. »Ohne das Training würde mir etwas fehlen«, ist sich Sophia Didoff sicher. »Ich laufe einfach gern, mir macht das Spaß. Und gerade, wenn ich in der Schule einen schlechten Tag hatte, ist das Training für mich ein guter Ausgleich.« Während der 90 Minuten kann sie sich so richtig auspowern – Ausdauer, Kraft, Gymnastik, Technik. Noch ein Gutes hat der Sport. »Man lernt seinen Schweinehund zu überwinden, durchzuhalten, wenn man eigentlich am liebsten aufgeben möchte.« Ihre Schokoladendisziplinen sind Hürdenlauf und Weitsprung, kein Wunder bei den lan-

In Finnland am Start

mmerhin jeder achte Lübbenauer ist Mitglied in einem Sportverein, das lässt überdurchschnittliche sportliche Aktivitäten vermuten. Die meisten Sportler trainieren bei der TSG, dem größten Verein der Stadt. Und bei internationalen Wettkämpfen, wenn auch keine Olympischen Spiele, ist der eine oder andere auch schon an den Start gegangen Sophia Didoff trainiert seit sieben Jahren bei den Leichtathleten der TSG 63. Mit sechs Jahren hat sie ihre ersten Stadionrunden gedreht. »Meine Mutter hatte schon bei der TSG trainiert, damals sogar bei dem gleichen Trainer«, erzählt die 13Jährige. »Da musste ich nicht lange überlegen, wo ich mitmache.«

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gen Beinen. Bei den Landesmeisterschaften in Cottbus in diesem Sommer hat die 13-Jährige beim Weitsprung mit 4,33 m ihre persönliche Bestleistung aufgestellt. Das ist allerdings noch kein Familienrekord. Von der Bestmarke ihrer Mutter ist sie noch einige Zentimeter entfernt.

Etliche Urkunden hat Sophia Didoff bereits gewonnen. »Früher habe ich mir alle an die Wand gehangen.« Mittlerweile würde der Platz dafür in ihrem Zimmer in der Straße der Friedens längst nicht mehr ausreichen. Überhaupt – das Beste sind die Wettkämpfe. »Wir fahren regelmäßig zu Meisterschaften oder anderen Wettkämpfen, meist in der näheren Umgebung.« In den Sommerferien ging es dieses Mal weiter weg, bis nach Finnland, zu den »21. Finnland Junior Games«. Gemeinsam mit den Athleten des TSV Senftenberg gingen fast 40 Athleten,Trainer und Eltern auf die Reise. Die Lübbenauer Leichtathleten brachten die 1 300 Kilometer im Kleinbus der WIS, der für die lange Fahrt kostenlos zur Verfügung gestellt wurde, hinter sich. Für Sophia Didoff war es der erste internationale Vergleich. Mehr als 3 600 Kinder der verschiedensten

Nationen waren an den Start gegangen. »Solch ein Wettkampf ist schon etwas Besonderes. Ein tolles Gefühl dabei zu sein. Die Stadionansagen sind auf finnisch. Und mit den anderen Athleten konnte ich mich nur auf Englisch oder mit Händen und Füßen verständigen.« »Ich bin in der 60 m-HürdenStaffel mitgelaufen. Und wir haben den 10. Platz belegt«, freut sich die Sportlerin, für die Gewinnen nicht

alles ist. »Leider hatte ich mir eine Muskelzerrung zugezogen und war dann am nächsten Tag beim Weitsprung nicht mehr so gut in Form.« Trotzdem schon für das Drumherum hat sich die Reise gelohnt. Am letzten Wochenende konnte die Mannschaft bei der Eröffnung des Olympiastadions dabei sein und sogar noch die ersten Wetttkämpfe der Leichtathletik-WM verfolgen. Das ist auch ein Traum von Sophia Didoff – einmal bei Olympischen Spielen dabei sein.


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