Waldegg Kalender 14/46

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Auf die Monate Mai, Juni, Juli und August 2014

Gegründet bei der Eröffnung des Schnuggebock im März 2001

Hauszeitschrift für ErlebnisWaldegg 14. Jahrgang, Nummer 46

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Traditionelle appenzellische Gastfreundlichkeit. Am Stammtisch. Im Restaurant. In eleganten Sälen.

Grosis Bauernhaus als nostalgisches Erlebnis, in Stube, Stall, Küche, Mägde-, Knechtechammer und Keller.

Tête-à-têtes. Geschäftsessen. Bankette. Vom Vesperplättli bis zum Gourmet-Menü. Panoramagarten. Kinderspielplatz. Rollstuhlgängig.

Zu zweit. Familien für sich. Gruppen im Schloff. Währschaftes vom Puur, saisonal, einheimisch. Wald-WC, Alpkäserei, Heu­stock und Tierlistall.

Altertümliche Holzofenbäckerei und feinschmeckige Kaffeerösterei. Nostalgisches Einkaufen und Guppen-Plausch um Brötigs.

Spitzbübische Schulstunde in nostal­gischer Stube. Kulinarische Überraschungen statt Znünibrot.

Alle Reservationen an 071 333 12 30

Gesamtes Erlebnis Waldegg jeden Montag geschlossen –2–


Hauszeitschrift mit

Willkommen Grüezi mitenand! Das Erlebnis Waldegg ist ochsenstark. Nach dem letzten Kalender mit den Säuli als Hauptakteuren sind es diesmal unsere Ochsen und ihre Vettern in Amerika. Der hintere Teil des Kalenders hat sich verändert. Statt der Porträts unserer Restaurants finden sich auch dort nun aktuelle Artikel. Vor allem ein neuer Bericht aus Kanada von «Bro­ther Joe». Daneben gibt‘s wieder einen bunten Strauss von Geschichten rund um unsere ErlebnisGastronomie. Die üblichen

Verdächtigen haben sie zu Papier gebracht: Peter Eggenberger, Roland Inauen, Martin Hüs­ ler und der Waldeggschreiber. Wir hoffen, dass Sie auch an diesem Kalender wieder Freude haben. So wie Sie hoffentlich bei jedem Ihrer Besuche freudige Erinnerungen mit nach Hause nehmen. Wenn Sie dann, das Bäuchlein gut genährt, den Durst nachhaltig gestillt mit dem Gedanken von uns gehen «dohäre chömed mer wieder», dann ist die Freude auf unserer Seite. Sie sind jedes Mal herzlich willkommen! Familie Anita und Chläus Dörig und das Erlebnis-Waldegg-Team

Schnuggebock Speisekarte in der Heftmitte Inhaltsverzeichnis 4 8 11 14 17 19 21 24

Das Hackbrett Jock und Sepp US-Ochsen Waldegg-Ochsen Grand Cru-Fleisch Gipfelkonferenz Appenzeller Stickereihaus Angst vor Gewittern?

26 Schnuggebock-Speisekarte 28 Schnuggebock-Getränkekarte 29 31 37 41 45

Chrüter-Fraueli Der Pumpen-Bluffer 2. Waldegg-Spektakel 2014 Linde Teufen Doerigs Nechako Lodge

Impressum Herausgeber: Erlebnis Waldegg, Familie Anita und Chläus Dörig

Redaktion, Bilder, Texte: Roland Kink (rk), Teufen

Layout, DTP, Druckvorstufe, Druck: Appenzeller Medienhaus, Herisau

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Im Erlebnis Waldegg oft gehört

Das Hackbrett, ein Stück Appenzeller Seele (rk) Ehrlich gesagt, sobald irgendwo, sei’s auch noch so weit von der Heimat entfernt, ein Hackbrett ertönt, kommt mir das Appenzellerland in den Sinn. Appenzellischer geht‘s wohl nicht mehr. Aber das ist ein von Regionalstolz geprägtes Vorurteil. Das Hackbrett kommt auf dem ganzen Erdenrund vor. Aber wer hat’s dann erfunden? Eben doch die Appenzeller?

Foto: Andreas Butz

So einfach wie beim RicolaZockerbolle ist die Frage nicht zu beantworten. Eines ist aber sicher: nicht die Schweizer. Also auch nicht ein Dibi-Däbi! Im schmucken Faltprospekt des Herisauer Hackbrettbauers Werner Alder steht zwar «ursprünglich aus Persien stammend, fand das Hackbrett über den Osten den Weg nach Eu­

ropa, wo es 1447 in einem Zürcher Ratsbuch erstmals (in der Eidgenossenschaft) erwähnt ist». Kunststück, dass Huldrych Zwingli gerne darauf spielte! Da waren die Zürcher den Appenzellern im «Appenzellischen» voraus. Doch Werner Alder selbst ist sich seit kurzen nicht mehr so sicher: Neuere Untersuchungen von Reliefs –4–

aus Assyrien, die zwischen das neunte und das siebte Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung datiert werden, zeigen ein Instrument, das mit grosser Wahrscheinlichkeit als Vorgänger des heutigen Hackbretts bezeichnet werden kann. Somit wäre es mit seinen nachgewiesenen circa 2’800 Jahren auf dem Kasten eines der ganz alten Instrumente der Welt. Der älteste europäische Nachweis findet sich in der Hofkapelle des Bischofs von Canterbury auf einem Bild aus dem Jahre 988. Aber getrost: Das Hackbrett blieb hierzulande nicht lange den Zürchern vorbehalten. Schon 1646 passierte «im Dorf» (Appenzell) aktenkundig Folgendes: «Ein Tiroler Hackbrettspieler, der an der Maienkilbi zum Tanze auf-


spielte, über das Mass getrunken und sich Intimitäten mit Mädchen erlaubt hatte, wurde mit fünf Pfund gebüsst und bei Eide aus dem Land verwiesen.» War das Hackbrett vorerst ein höfisches Instrument, «verkam» es, wie der geschilderte Vorfall in Appenzell zeigt, später zu einem profanen Tanzinstrument. Fast in der ganzen Schweiz hatte es zeitweilen diesen Ruf. Vorab im Appenzellerland und im benachbarten Toggenburg, aber auch im Oberwallis, blieb es jedoch allgemein beliebt und wurde vor allem in der Volksmusik eingesetzt.

gar eine wahre Renaissance, sowohl in seiner althergebrachten Heimat, der Volksmusik, aber auch in der Klassik und im Jazz. Es gibt Puristen, die es lieber in der urchigen Musik behalten würden, doch, ob es jenen passt oder nicht, das Hackbrett weitet sein Reich immer weiter aus. Gerade rund um die Waldegg finden sich Vertreter der neuen Generation von Hackbrett-Musikern: Der Teufner Roman Brülisauer gilt als vielseitiger Virtuose seines Instruments, Hackbrettler

Heute wird das Hackbrett ausser in der Schweiz vorwiegend in Bayern, im Tirol, in England, Griechenland, Ungarn, Rumänien und Weissrussland gespielt. In Osteuropa ist das Hackbrett in der Volksmusik durch Zigeuner- und Wandermusikanten bekannt geworden. Dort bezeichnet man es als Psalter, Salterio, Pantaleon, Cymbalon oder Tympanon. Heute hat das Hackbrett aber auch wieder einen sehr guten Ruf. In der Schweiz erlebt es –5–

Jakob Freund aus Bühler amtet als Zentralpräsident des Verbandes Schweizer Volksmusik, und unweit der Grenze zum Inneren Land hat sich Johannes Fuchs als Hackbrettbauer einen Namen gemacht. Nicht zu vergessen in der neuen Generation ist der Wirtschaftsstudent Nicolas Senn, der mit seinem Hackbrett und in der Appenzellertracht die Schweizer Folklore auf vielen TV-Kanälen in die nahe und ferne Nachbarschaft hinausträgt.


Werner Alder gehört der vierten Generation der legendären Urnäscher Streichmusikdynastie an. Vater Arthur wünschte sich 1979 von seinem Sohn, damals im zwei­ ten Antikschreiner-Lehrjahr, er möge das von seinem Gross-

Werner Alder, Herisau, Hackbrettbauer, Hackbrettspieler.

Einer, der mit der Waldegg eng verbunden ist, soll im Waldegg Kalender speziell erwähnt werden, Hackbrettbauer und -Interpret Werner Alder. Er baut als gelernter Antikschreiner das Hackbrett nicht nur, er lebt es. Seiner Werkstatt in Herisau angegliedert ist die «Kulturwerkstatt Appenzellerland». Dort pflegt er appenzellische Traditionen und «sein» Instrument. In diesem Jahr, Stand Erscheinen dieses Kalenders, haben sich bereits mehr als 50 Gruppen für seine Vorträge über Herstellung, Wesen und Spiel des Hackbretts angemeldet. Dass diese Gruppen nach Alders Präsentation oft in den

Foto: Andreas Butz

Schnuggebock zu einem Vesperplättli oder Znacht reisen, rundet das Programm stilgerecht ab. Im Erlebnis Waldegg angelangt, werden sie oft durch dessen Hausmusikanten Hans Sturzenegger unterhalten. Mit dem Hackbrett, natürlich!

Hans Sturzenegger aus dem nahen Speicher, Haus-Hackbrettler vom Erlebnis Waldegg.

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Das Appenzeller Hackbrett in seiner Trapezform mit 125 Saiten ist der bekannteste Schweizer Typ. Jedem Ton sind fünf Saiten zugeordnet. Diese Saitenbündel werden Chöre genannt. Jeder Chor ist durch mehrere Stege unterteilt, was die Anzahl der spielbaren Töne erhöht. Das Appenzeller Hackbrett erstreckt sich so über drei Oktaven. Die Höhe der einzelnen Töne entsteht durch die Länge der Saiten und durch deren Spannung, die sich mit einem Stimmschlüssel variieren lässt. Es bestehen unterschiedliche Arten der Stimmung des Instruments. Die Saiten werden mit zwei Ruten angeschlagen, ab und zu auch mit den Fingern gezupft.


vater stammende, häufig gespielte Hackbrett ersetzen. Werner machte sich an die Arbeit, die zwar kein Meisterstück geworden, aber auch nicht vergroote sei, so der heutige Meister. Seither habe ihn der Hackbrettbau nicht mehr losgelassen. In seinem beruflichen Werdegang betätigte sich Werner Alder vorerst hauptsächlich als Möbelschreiner. Inzwischen nimmt aber der Hackbrettbau die dominierende Stellung in seinem Werken ein. Vor etwa zehn Jahren richtete er in der ehemaligen Stuhlfabrik Inauen an der Herisauer Kasernenstrasse eine neue Budik ein. Hier, im Haus mit den grossen Räumen, das er mittlerweile erworben hat, konnte er mit modernen Maschinen die Hackbrettfabrikation zwar rationalisieren. Er beteuert aber, dass er trotzdem keine industrielle Produktion betreibt. Noch immer sei sein Betrieb eine Werkstatt, in der vor allem Handarbeit geleistet und ein altes Handwerk hochgehalten werde. Für seine Hackbretter verwendet er hauptsächlich

Die ersten Arbeiten für ein Hackbrett sind maschinell, dann aber ist nur noch Handarbeit gefragt.

Foto: Andreas Butz

Rottannen aus der unmittelbaren appenzellischen Umgebung. Wie bei seiner Arbeit achtet er auch hier auf höchste

Qualität. Gute Klangholztannen würden sich aber erst über tausend Metern Höhe finden. Und für höchste Ansprüche bemüht er sich zusammen mit den lokalen Förstern um Mondholz. Was es damit auf sich hat, erfährt der gwundrige Leser am besten beim Besuch einer der Vorträge in Werner Alders Kulturraum in dessen ehemaliger Fabrik, der heutigen Hackbrett-Werkstatt mit der traditionellen Seele. wwww.alder-hackbrett.ch www.kulturwerkstatt-appenzellerland.ch

Alphorn, Schwyzerörgeli und Hackbrett

Die Schweizerische Post, modern «Post CH AG», gibt per 8. Mai dieses Jahres koordiniert mit anderen Postorganisa­ tionen Europas zwei Briefmarken in der Reihe «Sondermarken Europa – Nationale Musikinstrumente» heraus. Auf den beiden Marken mit einem Frankaturwert von je 100 Rappen sind die Instrumente mit der wohl grössten «Swissness» abgebildet, das Hackbrett, das Schwyzerörgeli und das Gröllhalden-Saxophon, auch Alphorn genannt. Beim gezeigten Hackbrett handelt es sich erstens um ein appenzellisches und zweites um eines aus der Werkstatt von Werner Alder!

Quelle: Die Lupe, das Briefmarkenmagazin, © Post CH AG

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Waldegg-Jock und Mölpis Sepp

Walz, Spiini und Götti-Batze

(rk) «Ich komme doch gar nicht mehr von der Waldegg weg, so gut gefällt es mir bei Dörigs. Seit ich Sexi wurde, bin ich nun hier. Die netten Gäste, die Ochsen, die Geissen, sie alle finde ich toll.» So und ähnlich parlierte der Jock nun jahrelang mit den Leuten im Schnuggebock, im Höhenres­ taurant, bei Tante Emma und in der Ziträdli-Backstube. Er hatte nämlich herausgefunden, dass Chef Dörig Freude hat,

wenn er die Gäste unterhält. Und, noch wichtiger: schwätzen ist viel ringer als arbeiten! Witze erzählen und Sprüche klopfen bringt viel mehr Freunde als Mist garettlen und Viecher striegeln. Und auch die Mädchen hören einem dabei zu!

fen feil, dass er auf die Wanderschaft gehen wolle. Es gäbe ja auch noch andere schöne Flecken auf der Welt, sogar auch in der näheren Umgebung. Und dann hat ihm zudem Viehändler Mällis Philemon erzählt, dass händele mehr rentiere als chrampfe. Und er kenne sich doch mit den Rindviechern aus. Vielleicht sollte er dieses Metier erlernen? Oder hat er irgendwo ein Zischgeli, zu dem er – ganz zufällig auf dem Weg zur Handelsakademie – auf die Spiini gehen möchte? Aber ganz sicher ist noch rein gar nichts. Jock wiegelt noch ab. Auch schon meinte er, dass er nach all dem Erlebten doch ab und zu bis immer wieder auf die Waldegg zurückkommen werde. Wie ist jetzt das mit der Rückkehr des Spitzbuben an den Tatort?

Vielleicht ist das der Grund für den Sinneswandel, der im Jock vorgegangen ist. Neuerdings hält er nebst anderen Maulaf-

Nun ja, wenn der Jock halt nicht mehr so oft seine Hände im Schnuggebock in die Hosensäcke steckt und jedermann

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zum Dischgerieren verführen will, dann springt Mölpis Sepp gerne ein. Er darf jetzt manchmal auch die Gäste unterhalten. Das hat ihm Vetter Götti Chläus hochoffiziell erlaubt. Und er bekommt sogar einen kleinen Lohn dafür. Das kam so: Ende letzten Jahres, Sepp hatte gerade seine Lehre als Puur abgeschlossen, ging er noch einmal von der heimatlichen Schwende auf die Waldegg zu Vetter Götti «s guet Johr gi hole». Chläus war alles andere als geizig. Aber er merkte auch, dass sein Götti«Bub», trotz des nun schon recht hohen Alters, den einen oder anderen Batzen nötig hat. Er hat ja noch keinen eigenen Hof und schlägt sich mit einer

Arbeit hier, einem Aufträgli dort mehr schlecht als recht durch, obwohl er ein fleissiger Kerl, fast ein Werchtüüfel ist. Darum hat ihm Vetter Götti gerne angeboten, für den Jock einzuspringen, wenn dieser wieder einmal auf der Walz ist. Den Sepp freut’s. Er kommt gerne auf die Waldegg. Gibt es vielleicht gar einen anderen

Was erwartet wohl den Jock dort draussean? Wie schlägt sich Mölpis Sepp beim Vetter Götti?

Mölpi

Spitzname für einen Zweig des Manser-Geschlechts

of d Spiini goo

auf Abendbesuch bei einer Geliebten gehen

s guet Johr gi hole am Neujahr dem Patenonkel gute Wünsche bringen und dafür ein Geschenk bekommen

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Grund für seine erwartungsvolle Freude, nämlich dass ihm der Jock erzählt hat, dass man halt hier oben immer wieder gar chnuschperigi Meedle kennenlernt? Wie dem auch sei, liebe Gäste, ob mit dem Wald­ egg-Jock oder Mölpis Sepp, der eine oder der andere wird Sie gerne in ein schnuggebockiges Gespräch verwickeln.


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Aufgestöberte alte Bilder

Schwerstarbeit für amerikanische Ochsen (rk) Ende der Neunzigerjahre in der Gegend von Eufaula, einem Nest in den Wäldern nahe des Columbia Rivers im US-Bundesstatt Oregon. Ende der Neunzigerjahre des vor-

letzten Jahrhunderts, wohlbemerkt! Es ist der Beginn des grossen Logging Booms im Westen der USA. Die ersten Holzfällerbahnen sind gebaut, weitere sind im Entstehen. Die

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Holzindustrie steckt noch in den Kinderschuhen, ist noch nicht voll technisiert. Bald wird man auf den Dienst von Pferden zum Transport von Lebensmitteln, Werkzeugen


und Whisky für die Lumberjacks («Holz-Köbis», Forstarbeiter, Fäller) verzichten können, und auch auf die Ochsen, die noch zum schrenzen (rücken) eingesetzt werden. Die Dampflok, das «eiserne Pferd», wird sie vertreiben. Noch aber sind die Ochsen in Gespannen von bis zu zwölf Tieren im Einsatz. Solange die Stämme an einem Abhang geschlagen werden, können sie auf Holzrutschen wie links im Bild ins Tal gleiten, im besten Fall gleich bis an das Ufer eines flössbaren Flusses, zum Beispiel zum nahen Coal Creek und weiter in den Columbia. Wenn’s aber geradeaus geht, dann legen sich die mächtigen Ochsen ins Zeug. Schwer drücken die klobigen Joche auf ihre massigen Schultern. Der Waldeggschreiber schmökert ab und zu in alten Schunken über das amerikanische Eisenbahnwesen. Vor kurzem blieben seine Augen im Buch «Railroads in the Woods» (Berkeley, California 1961) an den hier gezeigten Bildern von Holzfäller-Ochsen haften. Da war der Gedanke an die Och-

sen der Waldegg natürlich spontan nahe. Und auch die Idee, die alten Fotos den Lesern dieses Kalenders nicht vorenthalten zu wollen. Hier sind sie. Im Text werden die Rück-Ochsen mehrheitlich als «bulls» (Stiere) bezeichnet, nur selten als «oxen». Doch es ist klar, dass sich zehn bis zwölf wilde Bullen kaum an einen Wagen oder Baumstamm spannen lassen. Das gäbe wohl eine stiebende Stampede! Das müssen Ochsen sein. Wie gut es die Waldegg-Ochsen doch haben im Vergleich mit diesen Schwerstarbeitern in den amerikanischen Wäldern! Sie sind zwar nur zu zweit eingespannt, doch der Wagen, den sie vom Schnuggebock über den Funkenplatz bis zum Wald hochziehen, hält den Vergleich mit den Riesenbaumstämmen bei weitem nicht aus. Auch die Holzfällerbahnen können nicht jedes Gelände erschliessen. Auch nach ihrem Vordringen in die Wälder von Oregon waren die Ochsen teilweise noch unentbehrlich. Aus schwierigem Gelände rückten sie die Baumstämme bis zu – 12 –

einem von der Eisenbahn erreichbaren Umladeplatz, Dort wurden die Stämme dann seitwärts auf bereitstehende BahnFlachwagen gerollt und so zum Fluss oder direkt in eine Sägerei der Gegend transportiert. Das zweite Bild zeigt diese Situation. Bei genauem Hinsehen ist im rechten Mittelgrund vor dem kleineren Schuppen eine Dampflokomotive auszumachen, dahinter die Flachwagen, deren Ladefläche bündig zum Terrain sind, auf dem der Ochsenzug zu sehen ist.


«This was Brock’s Camp at Eufaula as it looked about 1897. The bulls have brought the logs to the landing in the foreground where they are rolled aboard the railroad cars.» So sah Brock’s Camp in Eufaula um 1897 aus. Die Stiere (statt «Ochsen») haben die Stämme zum Umladeplatz im Vordergrund gebracht, wo sie auf die Eisenbahnwagen gerollt werden.

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Neues aus dem Waldegg-Stall

Ochsen gut im Schuss mit neuen Namen

Michael Fässler und die zum ersten Mal eingespannten Ochsen Paul und Peter

(rk) Der Blüem heisst nicht mehr Blüem, obwohl er ein Blüem ist, weil der Max halt auch ein Blüem, und Blüem sowieso kein Name ist. Wie bitte? Also: «Blüem» ist eigentlich die Bezeichnung für eine Kuh, einen Stier oder Ochsen mit einer (blumenförmigen) Blesse auf dem Kopf. Obwohl das Appenzeller Sprachbuch ungenauer von einer «scheckigen Kuh» spricht. Das wäre vielmehr ein «Scheck». Und so-

lange nur einer der WaldeggOchsen «blüem»-gefärbt war, konnte man ihn ja so nennen. Das hat sich nun geändert. Noch im letzten Kalender war von Blüem als Chef des Ochsen-Quartetts und vom neuen Ochsen Gido die Rede. Leider hat der Gido seine Aufgabe ganz und gar nicht begriffen und musste deshalb schon wieder ersetzt werden. Sein Nachfolger ist der Max, ein Blüem, eben. Er wird der Partner von – 14 –

Moritz, der schon einige Zeit auf der Waldegg ist. Seine Ankunft führte zu einer Umbe­ nennung der beiden anderen Ochsen. Sie heissen nun Peter (ehemals «Blüem») und Paul. Nun stehen also zwei Paare im Waldegg-Stall. Die beiden älteren sind Peter und Paul, die beiden jüngeren Max und Moritz. Max und Moritz sind das Nachwuchs-Team. Peter und Paul sind die erste Mannschaft. Sie kennen sich im Wagenziehen auch schon viel besser aus und sollten noch in diesem Sommer wieder mit Gästen auf Tour gehen. Sanftes Training Waldeggbauer Martin Fässler, seine Frau Susanne und sein Sohn Michael haben Peter und Paul in den letzten Monaten intensiv trainiert. Fast täglich wurden sie am Halfter in den Wald geführt. Martin hatte sich zuvor bei einem bekannten Kuhflüsterer auf die Ausbildung der Ochsen vorbereitet. Sein Ziel ist es, «die


Ochsen nicht mit Stock und Peitsche zu ihrer Arbeit zu zwingen, sondern sie soweit zu kriegen, dass sie Freude daran haben». Sie werden auch langsam an ihre Aufgabe herangeführt. Zudem erhielten sie statt des früheren Jochs nun eigens angefertigte Kummets. Am 5. April war es dann so weit, dass Peter und Paul zum ersten Mal an einen Wagen gespannt wurden, allerdings an einen leichten. Und es hat auf Anhieb geklappt! Peter und Paul waren offenbar schon sehr vertraut mit «ihren Menschen»: Die Fahrt wurde unterhalb vom Schnuggebock kurz für die obere Foto unterbrochen. Nachdem das Bild im Kasten war, genügte ein einziges «hüh!», und schon trotteten die beiden weiter! Nach und nach soll nun die Anhängelast erhöht werden, bis wieder eine fröhliche Gästeschar auf dem Waldegg-Ochsenkarren Platz nehmen kann. Auch wenn Peter und Paul dann den vollen Wagen ziehen, haben sie im Vergleich zu ihren auf den vorderen Seiten erwähnten Kollegen drüben im alten Oregon ein wahres Herrenleben!

Noch ziehen Peter und Paul den leichten Trainingswagen.

Der Waldegg-Stall, einer für höchste Ochsen-Ansprüche.

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Swiss Gourmet Grand Cru

Fleisch am Knochen Diesen Ausdruck nimmt man in den Mund, um auszudrücken, dass etwas wirklich toll ist, einen überzeugenden Inhalt hat, völlig hinhaut. Wenn was Prächtiges dran ist. Genau darum geht es im wörtlichen Sinn bei der neuen Fleischspezialität, die seit kurzem auf den Karten des Waldegg Höhenrestaurants und vom Schnuggebock zu finden ist. (rk) Was würde besser zu Grossmutters Küche im Schnuggebock passen als knochengereiftes Fleisch? Fleisch, genau so, wie es Grossvater reifen liess, ohne Vakuum-Verpackungsmaschine, ohne Tiefkühltruhe. Fleisch, das am Stück aufgehängt wurde, Fleisch am Knochen. Lange war diese Art Fleisch mit dieser Art der Reifung in Vergessenheit versunken. Lange musste der Gourmet auf einen der höchsten Fleischgenüsse verzichten. Nun ist das knochengereifte Fleisch wieder da, dank der

Côte de Veau Swiss Gourmet Grand Cru: Wenn das nicht hungrig macht!

Initiative der siebzigjährigen Berner Firma Mérat. Ihr Chef, ein gebürtiger Ausserrhoder, hat fast ein Jahrzehnt an der modernen Wiederaufnahme der Fleischreifung am Knochen getüftelt. Schliesslich hat Mérat diese alte, traditionelle Spitzenqualität vor kurzem neu lanciert. Unter der Markenbezeichnung «Swiss Gourmet Grand Cru» findet sich das am Knochen gereifte Fleisch nun in immer mehr – 17 –

Spitzengaststätten. So nun auch bei uns im Waldegg Höhenrestaurant. Zurzeit befindet sich dort auf der Karte ein «knochengereiftes Buure-Kotelett vom Schwein» und ein «knochengereiftes Entrecôte vom Rind». Spezieller Reifeprozess Die sorgfältig ausgewählten Schweizer Fleischstücke für die «Swiss Gourmet Grand Cru»Produkte müssen den höchsten


Qualitätsansprüchen genügen. Sie reifen dann je nach Fleischart drei bis acht Wochen am Knochen. Durch die mikrobiologische, enzymatische Reifung wird das Fleisch mürbe und besonders zart. Die Wissenschaft nennt diesen Prozess Proteolyse. Zu dessen Beginn werden Enzyme freigesetzt, die Proteine in ihre geschmacklichen Komponenten (Aminosäuren) aufbrechen und so das Muskelgewebe aufweichen. Dies funktioniert aber nur optimal bei einer kontrollierten Temperatur leicht über dem Gefrierpunkt und einer Luftfeuchtigkeit zwischen 65 und 80 Prozent.

Die Fleischstücke werden in den Klimakammern auf sibirischen Fichtenholz-Regalen gelagert. Die geschliffenen Hölzer stellen kein Hygieneproblem dar, sondern sie unterstützen im Gegenteil die traditionelle Aromabildung. Natürliche Hefen und manchmal sogar ein wenig Edelschimmel tragen zum typischen Geschmack von trockengereiftem Fleisch bei. Der Edelschimmel wird beim Parieren sorgfältig entfernt. Qualität hat seinen Preis, auch hier. Trockengereiftes Fleisch verliert während der Lagerung Feuchtigkeit und deshalb an Gewicht. Allerdings wird die-

Côte de Porc Swiss Gourmet Grand Cru: Bon Appétit !

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ser Verlust in der Pfanne kompensiert. Im Gegensatz zu konventionellen Stücken verliert es bei der Zubereitung kein Wasser mehr, es «saftet» nicht, es spritzt nicht in der Pfanne. So ist ein knochengereiftes Steak nach dem Braten ebenso schwer wie ein «normales» Steak, und unvergleichlich zart, und es bietet dazu noch ein aussergewöhnliches, neues Geschmackserlebnis. Durch die ausgesuchte Qualität und durch den schonenden, kontrollierten Reifeprozess am Knochen hat das Grand CruFleisch einen höheren Preis als das herkömmliche, sei es beim Rind, beim Kalb oder Schwein. Dies, liebe Gäste im Erlebnis Waldegg, wollen Sie bitte berücksichtigen, wenn Sie auf der Karte in unserem Höhenres­ taurant daran denken, ein knochengereiftes Buure-Kotelett vom Schwein oder ein knochengereiftes Entrecôte vom Rind zu bestellen. Im Schnuggebock, mit Blick auf die restliche währschafte Küche von Grossmutter, finden Sie nur das Buure-Kotelett vom Säuli auf der Menükarte in der Mitte dieses Kalenders.


Kulinarische Gipfelkonferenz auf der Waldegg

Martin Hüsler

Die Neugier ward gehörig angefacht, als sie von Grosis geheimer Salatsauce lasen. Der Rindssauerbraten, wie Ueli ihn mag, beschwor manches Fragezeichen auf ihre Gesichter. Und zu gerne hätten sie in Erfahrung gebracht, was es mit der Kalbszunge, wie Vreneli sie liebt, auf sich hat. Vollends ins Rateburgern gerieten sie ob Jocks Lieblingsdessert, dem Appenzeller Dörrbirnenfladen. Eine beträchtliche Schar von Küchenchefs aus ganz Europa hatte sich eingefunden, von

Paul Bocuse bis Alfons Schuhbeck, von Jamie Oliver bis Andreas Caminada, jeder von ihnen mit Auszeichnungen reichlich gesegnet und mit Sternen hochdekoriert – sozusagen ein ganzer Sternenhimmel war da versammelt. Einberufen hatte das Treffen der Vorstand von «Lucullus», der Vereinigung europäischer Spitzengastronomen. Anlass zur Zusammenkunft gab der Hinweis eines Mitglieds der Vereinigung, das beim Surfen mehr zufällig als gewollt über «Erlebnis Waldegg» auf die entsprechende Homepage gelangt und dort über den Link zum Waldegg-Kalender auf die ihn rätselhaft anmutende Speisekarte geraten war. Was sollte an einer Salatsauce geheim sein? Wer überhaupt ist dieses Grosi? Wie gestaltet sich die Liebe von Vreneli zu Kalbszungen? Was hat man sich eigentlich unter einem Jock vorzustellen? Von derlei Fragen umgetrieben, gelangte das – 19 –

Mitglied an den Vorstand und regte eine Diskussionsrunde an, an der es darum gehen sollte, Speisekarten der besonderen Art aufzuschlüsseln. Der Vorschlag stiess auf grosse Resonanz, denn es gab da in der kontinentalen Gastroszene nebst der Waldegg-Speisekarte noch andere Auflistungen kulinarischer Genüsse, die selbst bei den Leuten vom Fach mehr als Denksportaufgaben denn als simple Übersichten über das Angebot wahrgenommen wurden. So hub denn in der Gilde der versammelten Köche eine eifrige Knobelei an. Man erwog und verwarf wieder, man mutmasste und werweisste, so dass die Köpfe unter den Toques – bei den «Lucullus»-Zusammenkünften hatte es sich eingebürgert, in Arbeitskluft zu erscheinen – fast schon zu rauchen begannen. Doch so sehr die Spuren, die zu den feinschmeckerischen Mysterien


hinführen sollten, anfangs auch erfolgversprechend erschienen, irgendwann verliefen sie wieder im Sand, um nicht zu sagen: im Paniermehl. So blieb das Geheimnis um Grosis Salatsauce in gleicher Weise ungelüftet, wie es die Rezepte des Appenzeller Käses und des Alpenbitters von altersher sind. Und ebenso wenig kam man dahinter, weswegen Ueli just den WaldeggRindssauerbraten so mag.

ter», hörte man einen für seine pragmatischen Vorschläge bekannten Koch einwerfen. Reihum pflichtete man ihm bei. «Einverstanden, veranstalten wir eine Reise hin zu geheimnisvoller Salatsauce, zu Kalbszunge, Rindssauerbraten und Dörrbirnenfladen. Dann werden wir sicher auch in Erfahrung bringen, wer Grosi, Ueli, Vreneli und Jock sind», nahm der Vereinigungsvorstand die Idee auf.

«Wenn wir der Sache auf den Grund kommen wollen, bringt uns nur ein Lokaltermin wei-

So begab es sich denn, dass eines Tages ein mit gastronomischer Potenz vollbesetzter

Bus die Strasse hinauf zur Waldegg erklomm. Oben bewunderten die Koryphäen zunächst die phantastische Aussicht, ehe sie sich an die Tische setzten und all das auffahren liessen, was ihnen dermassen Kopfzerbrechen bereitet hatte. Bald liessen sie das Ergründen beiseite und gaben sich uneingeschränkt dem Geniessen hin. Des Schwelgens war kein Ende mehr – und so haben denn die Geheimnisse weiterhin Bestand.

Ein weiteres Geheimnis: Wie kam der Säntis auf diesem Bild genau in die Blickrichtung des Fotografen? Postkarte, aufgegeben in Teufen anno 1972.

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Die letzte Handstickmaschine darf nicht stillstehen!

Ein «Stickereihaus» für das Appenzellerland

Die letzte Handstickmaschine im Appenzellerland, die ausserhalb eines Museums wie früher und noch kommerziell betrieben wird, jene von Lina Bischofberger in Reute.

(rk) Angesichts des Aussterbens der traditionellen Handstickmaschinen ist es kaum zu glauben, dass im Jahre 1873 mindestens 3’000 von ihnen im Appenzellerland in Betrieb waren und weitere 1’000 sich

im Bau befanden. Es waren goldene Zeiten für die TüechliHerstellung. Noch 1876 beschäftigten zehn Fabrikanten beispielsweise in der kleinen Gemeinde Reute 35 StickerFamilien. Es war aber auch die – 21 –

Zeit harter Arbeit, die auch vor den Kindern nicht Halt machte. So auch im Haus von Lina Bischofberger-Bänziger, in das sie nach der Heirat ihres Gatten Roman 1948 eingezogen war, im gleichen Jahr, in


Lina Bischofberger an ihrer Handstickmaschine.

dem die Familie Dörig das damalige Bauern- und Ausflugsrestaurant auf der Teufner Waldegg übernahm. Nach dem Tod ihres Mannes 1977 machte die Witwe, inzwischen völlig in der Arbeit im Sticklokal aufgegangen, das Sticken in Fleisch und Blut, alleine weiter. Inzwischen ist Linas Handstickmaschine die einzige im Appenzellerland, auf der noch kommerziell Tüechli produziert werden. Trotz ihres stolzen Alters (Lina feiert am 24. Juli dieses Jahres ihren 90. Geburtstag) setzt sie sich noch fast täglich an den Pantographen, an Handkurbel und Fusspedal

ihrer Maschine und stickt. Allerdings nicht mehr 12 bis 14 Stunden wie früher, in der alten Zeit. «Das Lokal, die Maschine und die interessanten Arbeits-

abläufe sind mir so ans Herz gewachsen, dass ich mir ein Aufhören fast nicht vorstellen kann», sagt die rüstige und geistig überaus wache Frau. Früher wurden die bestickten Tüechli fast ausschliesslich als Fatzeneetli verwendet. Doch in der heutigen Zeit der Tempound anderer Papier-Schnupftücher werden sie so nicht mehr gebraucht. Aber es hat sich ein neuer Markt aufgetan. Linas Tüechli finden Verwendung als Souvenirs, als Boschettli, für Tischdekorationen oder einfach, weil man sie gern hat. Als Erinnerung an die Zeit, als noch kleine Dinge grosse Freude bereiteten.

Zu Recht ist Lina Bischofberger stolz auf die Früchte ihrer Arbeit.

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Genossenschaft zum Erhalt von Lina Bischofbergers Handstickmaschine Noch füllt Lina ihre Stickereimanufaktur mit Leben. Doch die Zukunft dieses einzigen überlebenden originalen Appenzeller Sticklokals ist noch nicht gesichert. Angesichts der überaus grossen Bedeutung der einheimischen Stickereikultur für die Appenzeller Wirtschaftsgeschichte soll es für die Nachwelt erhalten bleiben. Dieses Ziel verfolgt unter dem Motto «Zukunft hat Tradition» die «Interessengemeinschaft Appenzeller Stickereihaus». Durch die Gründung einer Genossenschaft soll die Handmaschinenstickerei von Lina Bischofberger einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Dies soll nicht im Rahmen eines Museums geschehen, sondern die Maschine und ihre einzigartige Funktion – auf ihr können 104 Tüchlein mit demselben Sujet gleichzeitig bestickt werden – sollen in vollem Betrieb im Appenzeller Stickereihaus gezeigt werden. Zum einen sollen auf der Maschine weiterhin hochwertige Stickereiprodukte

in Kleinserien produziert werden. Ausserdem sollen Auftragsarbeiten gestickt werden. Der Start des Appenzeller Stickereihauses ist auf Anfang 2015 geplant. Für die Gründung der Genossenschaft sucht die Interessengemeinschaft zurzeit das dazu nötige Kapital in der Grössenordnung von 300’000 Franken. Wer die Initiative zur Schaffung vom «Appenzeller Stickereihaus» unterstützen möchte, wende sich für Detailinformationen und Bezug einer Beitrittserklärung zur Zeichnung von Genossenschaftsanteilen an Arthur Sturzenegger, Schachen 163, 9314 Schachen-

Reute; 071 891 43 91; arthur. sturzenegger@bluewin.ch. Aus den Unterlagen der IG Die Handmaschinenstickerei ist lebendige Geschichte des Appenzellerlandes. Leider verschwinden die alten Maschinen nach und nach und können meist nur noch im Museum betrachtet werden, nur selten in vollem Betrieb. Wir möchten durch den Erhalt der Maschinenstickerei in Reute ein faszinierendes Stück Tradition erhalten und für Besucher aller Art erleb- und anfassbar machen.

Das Wohn- und Arbeitshaus von Lina Bischofberger soll zum «Appenzeller Stickereihaus» werden.

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Wer hat Angst vor Gewittern? Man muss früh aufstehen, um wieder einmal ein Mor­ genrot zu sehen, das böse Ahnungen weckt. Kaum jemand wird sich daran stören, wenn es viel zu gsichtig ist, die Berg-

gsichtig = gute Fernsicht

wände zum Greifen nahe sind. Und niemand seufzt mehr, wenn er oder sie die Seile der Kastenbahn sieht. Wer heute auf das Wetter angewiesen ist, weiß seit mindestens drei Tagen, was es macht. Die Wetterregeln bestätigen le­diglich im Nachhinein die seit Tagen gehörten Wettervor­hersagen. Früher waren es der schwitzende Röhrenstock, das stin­ kende Läubli, ein Reh zur Unzeit und vor allem der Baro­meter, die für uns in die Wetterzukunft blickten. Auf <den>

Läubli = WC (Verkleine­rungsform)

Radio war noch kein Verlass – am ehesten noch auf den Österreicher. Die Breemen gebärden sich, als wollte sie Mensch und

Breemen = Bremsen

Tier auffressen. Am Mittag ist noch kein Wölkchen am Himmel zu sehen. Doch d Halbi-ees-Noochrichte, denen sogar die Stubenfliegen für einen Moment gespannt fol­gen, bringen die endgültige Gewissheit: <In den Voralpen zum Teil heftige Gewitter, begleitet von Hagelschlag>. Auch die Kleinsten

Halbi-ees-Noochrichte = Hauptnachrichten des Schweizer Radios um 12.30 Uhr

wussten, wo die Voralpen waren. Was dann folgte, würde man heute mit dem Unwort <Stress> umschreiben. Damals hatte man noodligs, weil der Regen sprengte. Und noodligs

sprengen = drängen

kam von Not. Über dem Kronberg zeigen sich erste Wölkchen. Die Nachbarn sind schon am Einnehmen. Gabeln und Rechen bewegen sich wie Maschinen. Wo richtige Maschinen im Einsatz sind, wird mehr Gas gegeben, was sonst strikte verboten war. D Sonn zücht Wasse. ln Sekundenschnelle wird aus den harmlosen Wolken eine schwere schwarze Joppe. Blei lastet auf unserem Heugschier. Aus Anweisun­gen werden Befehle. Weit weg ein erstes Grollen, aber in Brülisau scheint noch immer die Sonne. Möge ein Föhn­stoß in letzter Sekunde

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D Sonn zücht Wasse = um die Sonne sind radiale Dunst­ streifen sichtbar. Heugschier = Gabeln, Re­chen usw.


das ganze Unheil von uns abwen­den! Graue Regenstriemen über Gonten; das Grollen wird zum Donnern, der Wind zum Sturm. Niemand mag die Sekunden zwischen Blitz und Donner zählen. Das Wetter­glöcklein vom Frauenkloster ertönt. Jetz choots!

jetz choots = jetzt kommt es

Die ersten schweren warmen Tropfen waren für uns Kin­ der – die Erwachsenen mögen es uns verzeihen – wie eine Erlösung. Wir durften unter Dach, Gabeln und Rechen hin­ter uns nachziehend, damit der Blitz nicht in die eisernen Zinggen schlage. Die Mutter ist daran, die Fenster zu schließen, die Lä­den auf der Wetterseite auf- und alle Stecker auszuziehen. Es wird dunkel im Haus und brüetig waam. Blitze zucken durch die

brüetig waam = brütend heiss

Ritzen: Bhüets Gott ond ehaalts Gott! Die Wet­terkerze wird

Bhüets Gott ond ehaalts Gott! = Behüte uns Gott und erhalte uns Gott!

angezündet. Ja nicht aufs Ofenbänkli sitzen, denn dieses steht zu nahe am Kamin. Ein Blitzeinschlag in der nahen Sitter lässt das Haus erbeben. Die Kleinen be­ginnen zu wimmern, die Großen zu beten. Die Mutter ver­sucht zu beruhigen und zuckt selbst bei jedem Blitz zu­sammen. Wo ist der Vater? Regen und Zibolle klatschen an die Hauswand. Die Glühbirne

Zibolle = Hagelsteine

zittert und gibt den Geist auf. Alle rücken noch näher zusammen. Die Zeit steht still, mitten am Nachmittag. Und manchmal kam es vor, dass wir ungläubig die Au­gen rieben, wenn es wieder Tag wurde und die Welt sich weiter drehte. So froh wir darüber waren: Das Zusammenrücken in der Blitz-ond-Tonde-Stobe – beim Schimmer der Wetterkerze – war etwas Einzigartiges.

Roland Inauen

Mit Wer hat Angst vor Gewittern gastiert Roland Inauen, Kurator des Museums Appenzell und Stillstehender Innerrhoder Landammann, zum zehnten Mal mit Erinnerungen an seine Kindheit in Innerrhoden im Waldegg Kalender. Damit greift er eine Frage auf, die sich manch ein Gast im

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Blitz-ond-Tonde-Stobe = Blitz-und-Donner-Stube

Schnuggebock auch schon gestellt hat. Die Geschichte ist wiederum grafisch genau so gestaltet wie im Büchlein. Charesalb ond Chlausebickli 66 Seiten, Fr. 24.–, VGS Verlagsgemeinschaft, St.Gallen. Im Buchhandel.


Speise Vorspeisen Bauernsalat

Fr.

Sepps Fleischsülzli mit hausgemachtem Essiggemüse Grossvaters Lieblingsvorspeise

Fr. 10.50 Fr. 11.50

mit Grosis geheimer Salatsauce

Eingelegter Frischkäse mit frischen Gartenkräutern und Appenzeller Streichwurst, dazu feines Holzofenbrot vom Ziträdli

9.—

Hauptspeisen Appenzeller Schmaus

Fr. 38.50

Appenzeller Schnitzel mit Chäshörnli und Apfelmus

Fr. 33.50

Appenzeller Siedwurst

Fr. 28.50

Appenzeller Chäshörnli mit gehacktem Rindfleisch

Fr. 27.50

Chäshörnli, Siedwurst, Appenzeller Schnitzel, Pouletbrüstchen, Beinschinken und Apfelmus gefüllt mit Siedwurstbrät und Mostbröckli mit Chäshörnli und Apfelmus und Apfelmus

Am Knochen gereiftes Bauernkotelett 300g mit Gartenkräuterbutter Fr. 37.50 mit Bratkartoffeln und Tagesgemüse (Lesen Sie bitte dazu den Artikel auf Seite 17)

Feines Kaninchenvoressen wie es Ueli mag

Fr. 36.50

Grosis zarte Kalbsschnitzel mit sämiger Pilzrahmsauce

Fr. 36.50

Annelis Heuete-Teller

Fr. 27.50

Bauernpfanne mit Salat

Fr. 31.—

mit Maisschnitten und Tagesgemüse

mit Butternudeln und Tagesgemüse Heisser Beinschinken mit Bauernsalat Bratkartoffeln, in Würfel geschnittenes Kalbfleisch, Schweinswürstchen, Schweinefleisch, gebratenes Ei und Gemüse Preise mit Vorbehalt

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karte Grosis fleischlose Gerichte Gebratenes Forellenfilet

Fr. 32.—

Heinis beliebte Pilzschnitte

Fr. 25.50

Appenzeller Chäshörnli

Fr. 25.50

mit Zitronenbutter, Pilawreis und Tagesgemüse und Tagesgemüse mit Apfelmus

Kleine Gerichte Grosis zarte Kalbsschnitzel mit sämiger Pilzrahmsauce

Fr. 29.50

mit Butternudeln und Tagesgemüse

Feines Kaninchenvoressen wie es Ueli mag

mit Maisschnitten und Tagesgemüse

Fr. 29.50

Appenzeller Schnitzel

Fr. 28.50

Appenzeller Chäshörnli

Fr. 22.50

mit Chäshörnli und Apfelmus mit gehacktem Rindfleisch

Desserts

Caramel-Köpfchen

Fr.

6.80

Fr.

8.50

Tonis Vanille- und Erdbeer-Glace

Fr.

6.80

Vrenelis Riesenmeringues

Fr.

8.50

Appenzeller Dörrbirnenfladen

Fr.

6.50

Früchtequarkknödel

Fr.

8.50

mit Rahm

Vronis luftiges Schoggimousse

mit Rahm mit Rahm mit Glace

Jocks Lieblingsdessert

auf kalter Vanillecreme

Preise mit Vorbehalt

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Getränkekarte Flaschenwein im Schnuggebock Stünde im Schnuggebock eine Stüva Grischuna statt einer Appenzeller Stube, befände sich beim Abgang zu Toilette, Keller und Alpkäserei natürlich ein Stägafässli. Neben dem offenen Wein, der im Schnuggebock an den Tisch gebracht wird, birgt sein Keller auch ohne Stägafässli einige Flaschen, für die es sich lohnt, dort hinunter zu steigen. Allerdings stammen diese wie früher aus der europäischen Nachbarschaft und nicht aus Übersee, denn Weine von so weit her zu holen, war in den Jahren, in denen der Schnuggebock «spielt», nicht üblich. Suchen Sie, lieber Gast, Ihren Flaschenwein selbst aus dem Kellerregal und stärken Sie sich fürs Treppensteigen mit einem Glas Most vom Fass. Oben angelangt übergeben Sie bitte Ihre Flasche Ihrer Serviertochter oder Ihrem Kellner. Man wird sie gerne für Sie öffnen und Ihnen den feinen Tropfen kredenzen. Prosit! Wohl bekomm‘s!

Offenausschank

2dl 3dl 5dl 1l

Weisswein Fendant 8.30 20.50 Rotwein Rheintaler Cuvée Pinot noir, Cabernet Dorsa

8.60 21.50

Tüüfner Tafelwasser 3.80 5.40 9.— Halb-Halb (Fruchtgetränk) 4.— 5.50 9.50 Citro 4.— 5.50 9.50 Süssmost 4.— 5.50 9.50 Saft vom Fass 4.20 5.90 Naturtrüb Quöllfrisch 4.20 5.90 Schnuggebock Bier 4.20 5.90

Vor em Esse 2 cl 4 cl Appenzeller Alpenbitter, Cynar, Campari,   Martini weiss 6.50

Noch em Esse es Abihäberli 5.— 8.— Appenzeller Malz-Schnaps 9.— Dörrbirnen-Schnaps aus dem Eichenfass 5.50 10.— Fraue-Kafi 4.— Manne-Kafi 5.70 Schnuggebock-Kafi oder Biberflade-Kafi 8.50 Ovomaltine / Schokolade 4.20 Schwarztee, Pfefferminztee, Hagebuttentee, Lindenblütentee, Kamillentee 4.— Preise mit Vorbehalt

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Neue Köchin, neue Ideen

«Kräuter-Fraueli» Claudia Zeller

Wenn jemand den Namen «Zeller» trägt, dann kommt er wohl aus dem Appenzellerland. Weit gefehlt bei Köchin Claudia! Sie wuchs auf einem Bauernhof im mittelfränkischen Dorf Oberlaimbach zwischen Würzburg und Nürnberg auf. «Dort bin ich schon als Baby immer bei Omi in der Küche gewesen und, sobald ich laufen konnte, mit Opa durch die Pflanzen gestreift. Darum interessiere ich mich heute als Köchin sehr für natürliche Kräuterrezepte.» Gleich nach ihrem Lehrabschluss 2005 begann sie eine ansehnliche Saison-Karriere in der Schweiz, deren Stati-

onen waren: Hotel Victoria, Glion; Hof, Bad Ragaz; Waldhotel und Hotel Waldhaus, Davos; Hotel Handeck, Grimselpass; Jöhri‘s Talvo, Champfèr; Grand Hotel Regina, Grindelwald und Hotel Paradies, Ftan. Dort lernte sie einen ehemaligen Waldegg-Lehrling kennen und erfuhr durch ihn vom Erlebnis Waldegg. Nun ist sie seit Anfang April hier. «Wo immer ich arbeitete, pflegte ich in der Freizeit meinen eigenen kleinen Kräutergarten». Doch nun möchte sie einen Schritt weitergehen und in Tante Emmas Ladebeizli abendliche

Kurse mit gemeinsamem Essen zum Thema «Speisen mit Kräutern aus dem Garten, dem Wald und der Wiese». Diese Idee wurde zusätzlich durch den prächtigen Kräutergarten unterhalb des Waldegg-Gar­ ten­restaurants beflügelt. «Hier bin ich genau am richtigen Ort, Interessierten nicht nur Kräuter, sondern auch Rinde und Moose als Bestandteil der Küche näherzubringen. Und Tante Emmas Ladebeizli bietet den idealen, privaten Rahmen dafür!» Kaum ist Claudia Zeller im Erlebnis Waldegg, sorgt sie für frischen Wind!

Ab Mai 2014 in Tante Emmas Ladebeizli Jeden Donnerstagabend

Natürliche Kräuterküche mit Claudia Zeller, Kräuterspezialistin im Erlebnis Waldegg Wildkräuter, Moose, Rinden, Gartenkräuter kennenlernen, zubereiten, gemeinsam geniessen. Zurück zur Natur. Für Gruppen von 10 bis 25 Personen Anmeldungen und telefonische Auskünfte unter 071 333 12 30

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Der Bluffer auf der Waldegg ben: «Vögelinsegg», «Birt», «Oberhorst», «Äussere Egg» (später «Kulm» genannt), «Waldegg», «Schäflisegg» und «Fröhlichsegg». Tempi passati, hat doch einzig die traditionsreiche «Waldegg» überlebt, die seit 1982 von Chläus und Anita Dörig mit Herzblut geführt wird. Peter Eggenberger

Der Flurname «Egg» ist in beiden Appenzell häufig. Speziell aber sind die sieben Eggen hoch über Teufen und St.Gallen. Zu Recht gilt der aussichtsreiche Höhenweg als eine der schönsten Wanderrouten der Schweiz … Sieben Eggen prägen die herrliche Wanderung ab dem Dorf Speicher via Waldegg zur Lustmühle (Gemeinde Teufen) oder nach St. Gallen: Vöge­ linsegg, äussere Egg, Waldegg, Kunzenegg, Hüslersegg, Schäflisegg und Fröhlichsegg. Und die Zahl der einstigen Orte der Einkehr betrug ebenfalls sie-

Es war an einem der schönen Vorsommer-Sonntage, als einmal mehr unzählige Gäste in der «Waldegg» weilten. Während Anita im Innern zum Rechten schaute, ging Chläus in der lauschigen Gartenwirtschaft mit einem freundlichen «Grüezi ond wöllkomm bi öös!» von Tisch zu Tisch. Kaum hatte er sich für einen kurzen Moment zu einem Grüppchen Einheimischer gesetzt, sorgte ein Höllenkrach für Aufsehen. Und schon tauchte auf dem Parkplatz ein alter Sportwagen auf, dessen Motor mit einem lauten Knall erstarb. Wichtigtuerisch strebte der stilgerecht mit Lederkappe und grosser Staub– 31 –

brille ausgerüstete Fahrer dem ersten Tisch zu. «Oha, de Stoffel vo Sanggalle. En langwilege Bralli. Blöffer seid me hütt. Machid eu auf öppis gfasst …!» warnte Werner Holderegger seine Kollegen. Und schon gings los: «Da gääch Lompe­ schtröössli! Ond die Räänk! Überhaupt keine Übersicht! Eine Zumutung für meinen wertvollen Oldtimer! Und dann diese Bauernwirtschaft! Wieso eigentlich bin ich da nur hochgefahren?» Nachdem Stoffel die kleine Gruppe hochmütig gemustert hatte, fiel sein Blick auf das robuste Velo neben dem Tisch. Es war ein Bike mit einer besonders auffälligen Pumpe, die nun Chläus zur Hand nahm. «Höör doch uf blöffe, Stoffel!», wandte er sich nun an den Automobilisten. «Zugegeben, du hast ein schönes Auto, und ich hab‘ eine tolle Velopumpe. Machen wir doch eine kleine Wette: Ich werde die vier Pneus deiner Karosse in drei Minuten aufpumpen. Wenn nicht, hast


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Illustration Ernst Bänziger


Bücher und CD’s mit vergnüglichen Kurzgeschichten von Peter Eggenberger (Neu: «Vo Wiertschafte ond Wiertshüüsler») sowie die beiden Krimis «Mord in der Fremdenlegion» und «Tod eines Wunderheilers» sind in Meiers Chrom-Egge im Erlebnis Waldegg erhältlich. du eine nigelnagelneue Zwanzigernote gewonnen.» «Selber Bluffer!», ereiferte sich nun Stoffel. «Drei Minuten? Unmöglich, aber ich geb‘ dir eine Chance…» und schon öffnete er die Ventile der Pneus. Nachdem die Luft zischend entwichen war, hatte das Auto viel von seiner Eleganz verloren. Alle lachten, und Schorsch Winkelmann gab ein spöttisches «Sieht aus wie ein kas­ trierter Rennwagen» in die Runde. Mittlerweile war Stoffels Kopf rot angelaufen. «So Dörig, a d Säck. I ha pressant. I lueg uf d Uhr. Los, wierds bald!», befahl er. «Au, da ischt etz aber saublööd», lachte Chläus. «Ich

muss dringend in die Küche. Unsere Gäste warten. Zum Pumpen habe ich jetzt beim besten Willen keine Zeit. Da, nimm, du hast gewonnen!» Und schon drückte er dem Fahrer ein Zwanzgernöötli in die Hand. War das eine Gaudi, als sich Stoffel an die Arbeit machte. «Pumpe, Stoffel! Drauff, gib ihm, nöd loggloo!», wurde er lauthals angefeuert. Trotz aller Anstrengungen aber wollten sich die Pneus nicht mit Luft füllen, und als er aufgab, erinnerte sein erstickendes Luftschnappen an das Keuchen eines untrainierten Langläufers am Engadiner.

Es dauerte unheimlich lange, bis der aufgebotene Pannendienst endlich auf der Waldegg eintraf. Und dann noch der Sonntagszuschlag. Auf jeden Fall reichten die zwanzig Franken bei weitem nicht, um die Rechnung zu begleichen. Mit einem wütenden «Saublöödi Waldegg-Lompebandi!» bestieg Stoffel Stunden später niedergeschlagen sein Gefährt. Und er wusste, dass er sich um den Spott nicht zu sorgen brauchte. So war und ist es, und bis heute wird am Stammtisch geschmunzelt und lauthals gelacht, wenn wieder einmal die sagenhafte Geschichte vom «Pumpe-Blöffer» die Runde macht.

Geschenke, Mitbringsel, Souvenirs Hausgemachte Konfitüren und Apfelringli, Honig, Meringues, Appenzeller Rahm-Likör, Zockerbölle, Alpenbitter, Schnäpse, Pantli, Andenken vom Sennensattler, Bücher und noch viel mehr Chrom.

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Dank der wunderschönen Lage zwischen Bodensee und Alpstein und der Nähe zur Olma ist unser Hotel ideal gelegen. Im Erststock-Restaurant zaubern wir kulinarische Köstlichkeiten von einfach gut bis überraschend anders.

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Appenzeller Spezialitäten Knoblauch Pantli Schwinigi-Stückli Appenzeller Mostbröckli Appenzeller Siedwürste weiter empfehlen wir uns für feine Wurstwaren Grillspezialitäten Fruchtkörbe und Käseplatten

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Aus dem Appenzeller Kalender 1949. Die Familie Dörig hatte ein Jahr zuvor die Waldegg übernommen.


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Das Waldeggspektakel geht in die nächste Runde 22. bis 24. August und 2. bis 7. September 2014 Seit 32 Jahren wirten Chläus und Anita Dörig bereits im Erlebnis Waldegg. Im Januar 2013 durften mit unzähligen Gästen und Partnern die ersten drei Jahrzehnte gebührend gefeiert werden. Mit dem Waldeggspektakel im imposanten Zirkuszelt am Waldrand. Im Zelt tauchten die Gäste in die ganz spezielle Welt vom Erlebnis Waldegg ein. Da gab’s einen Schnuggebock, ein nachgebautes Waldegg-Höhenrestaurant mit Garten, einen Tintelompe, ein Ziträdli mit Estrade, einen stilechten Doppelstöcker-Saloon, eine Bar als Friteuse gebaut und natürlich eine Bühne. Alle Facetten vom Erlebnis Waldegg zeigten sich von der besten Seite, massiv aus Holz gebaut. Sie sorgten für grosses Staunen und boten das perfekte Ambiente für rauschende Geburtstagsparties.

Mit dem Zelt kam auch der Schnee Von der weissen Pracht hatte das Waldeggspektakel mehr als genug! Das Zelt zeigte sich von aussen immer von der romantischsten Seite. Der Schnee führte allerdings auch dazu, dass sich die Organisation als viel schwieriger als angenommen zeigte. Stundenlang musste die weisse Pracht vom Dach geschaufelt werden und die Heizungen hatten immer Hochbetrieb. Last but not least konnte das Zelt erst einen Monat später als geplant wieder abgebaut werden. Im Zelt drin haben mehr als 20 Veranstaltungen stattgefunden: Appenzeller Abend, Schlager- und Oldienächte, Country Night, ein Oktoberfest und vieles mehr. Da wurde gefeiert, was das Zeug hält. Das hat eine Menge Spass gemacht. Für die Gäste und die Waldegg– 37 –

Mannschaft. So viel Spass, dass jetzt das Waldeggspektakel in eine zweite Runde geht. Wieder in einem wunderschönen Zelt; allerdings mit einem komplett neuen Gesicht. Der Wald als Inspiration Das Zelt steht wieder am gleichen Ort wie beim ersten Mal. Die Dekoration wird sich mit dem Thema «Wald» der Umgebung anpassen. Auch kulinarisch spielt der Wald eine Hauptrolle. Die Waldküche wird die Gäste verwöhnen. An den Kochtöpfen wird mit Ramona Dörig die nächste Dörig-Generation Kelle und Szepter schwingen. Oktoberfest und Pianospektakel Mit dem Oktoberfest in der zweitletzten August-Woche startet das 2. Waldeggspektakel. Mit dabei wieder die echt münchnerische Stimmungs-


Nicolas Senn

«Ich freue mich sehr, dass mein Papi mir trotz meiner Jugend die Verantwortung für das Catering beim zweiten Waldeggspektakel anvertraut hat. Auch wenn er natürlich bei Problemen im Hintergrund für mich bereitsteht. So spiele ich für einmal eine Wald-Küchenhexe!» Ramona Dörig hat im letzten Sommer ihre Kochlehre erfolgreich abgeschlossen und arbeitet seither im elterlichen Betrieb.

band Münchner Gschichten. Da ist Party garantiert und die Organisatoren freuen sich schon wieder auf möglichst vielen Gäste in Dirndln und Lederhosen. An den Sonntagen sorgen Lehrer Bünzli vom Tinte Lompe, Jock von der Waldegg, Voll Parat, das Helene Fischer Double Dagmara und und DJ Beat Drittenbass für eine gemütliche Atmosphäre und Stimmung. Nach einer kurzen Pause Ende August startet dann Anfang

September eine Party der besonderen Art. Als echte Schweizer Première. In Zusammenarbeit mit Pete’s Piano Bar in Houston, Dallas, Austin und Addison Texas holen wir die «Duelling Pianists» auf die Waldegg. Da gibt’s Boogie Woogie vom Feinsten, die grössten Oldies der letzten Jahrzehnte und oben drauf auch aktuelle Hits. All dies als Party, zum Mitsingen und Mitmachen. Die Organisatoren sind überzeugt, damit eine – 38 –

echte Sensation auf die Wald­ egg zu bringen. Die Pianisten erhalten starke Unterstützung Mit dabei ist immer auch ein DJ, der für Stimmung sorgt. Dazu konnten wir Nicolas Senn und die deutsche Partyband Threesome von Dan Lucas gewinnen. Ein Special Guest ist noch offen. Alle Details zu den einzelnen Veranstaltungstagen finden


sich auf der Internetseite www. waldeggspektakel.ch. Dort können auch Plätze reserviert und Tickets gekauft werden. Selbst-

verständlich können Tickets und Reservationen ab sofort auch direkt beim Waldeggpersonal gemacht werden. Reser-

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vierte Sitzplätze sind beschränkt. Deshalb: dä schnäller isch dä gschwinder.


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Aus dem Appenzeller Kalender 1915


In loser Folge werden im Waldegg Kalender befreundete Gastro-Betriebe vorgestellt. Mit dem Hotel Linde verbindet das Erlebnis Waldegg nicht nur eine persönliche Freundschaft, sondern auch die Partnerschaft auf der «Appenzeller Gnoss Safari» sowie in der Gilde etablierter Schweizer Gastronomen.

Das kleine Parkhotel

Hotel und Spezialitätenrestaurant Linde (rk) Die «Linde» gehört zur Teufner Gastroszene wie das Erlebnis Waldegg. Nicht nur die Mitgliedschaft in der Gilde haben die beiden Betriebe gemeinsam, sondern auch ihre Philosophie als Familienbetrieb. Beide gehören seit langem zum All- und Festtag von Dorf und Region, die Linde allerdings schon deutlich länger. Denn sie wurde um das Jahr 1600 vermutlich als Gasthof und Kutschenstation gebaut. 113 Jahre Familie Lanker Auf den 1. Januar 1901 übernahm Emil Lanker, Sohn des damaligen Dorfschmieds, die «Linde». Schon 1904 folgte der Neubau des grossen Konzertsaals. Während zweier Generationen baute die «Linde» ihren guten Ruf aus. 1986 kam mit Hans-Jakob und Julia LankerPopp die dritte Generation ans Ruder. Die beiden sind auch

heute noch die Seele des inzwischen mehrmals um- und angebauten Gebäude-Komplexes. Spezialitätenrestaurant, Hotel und Gemeindesaal 1988 wurde der alte Konzertsaal durch einen kompletten Neubau zum Teufner Gemeindesaal, immer noch unter gastronomischer Führung des «Linde»-Teams. Damit wurde – 41 –

die «Linde» definitiv zu einem festen Bestandteil des Dorflebens. Gleichzeitig mit dem Saal-Neubau eröffnete die Familie Lanker auch einen neuen Hoteltrakt und das MöliStübli. Von nun an präsentierte sich das Haus als traditionelles, gediegenes Spezialitätenres­ taurant mit diversen kleinen Sälen, als Gemeindezentrum mit grossem Saal und als komfortables Dreistern-Hotel mit allem heutigen Komfort. In jüngster Zeit, entsprechend den veränderten Usanzen im Gastgewerbe, wurde bei der Neugestaltung des Eingangs zum Restaurant ein Fumoir angebaut. Nicht zu vergessen ist das sonnige und romantische Gartenrestaurant mit anschliessendem herrlichen Park und einem ZwergziegenGehege. Prunkstück im gepflegten Baumbestand ist dort ein über vierhundertjähriger


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Lindenbaum, das Wahrzeichen des «kleinen Parkhotels zur Linde». Lehrbetrieb, familiäre Gastfreundschaft Wie auch das Erlebnis Wald­ egg ist die «Linde» als beliebter Lehrbetrieb einer gezielten gastgewerblichen Nachwuchsförderung verpflichtet. Die bekannte Gastronomin Vreni Giger (Jägerhof, St.Gallen) und der renommierte Restaurateur Christian Koller (Gasthof Hir-

schen, Gais) sind zwei Beispiele erfolgreicher ehemaliger «Linde»-Azubis. Der menschliche Kontakt wird von der Familie Lanker sehr gepflegt. So begrüsst Gastgeberin Julia jederzeit ihre Gäste und kümmert sich um deren Wohl während des Verweilens in ihrer «Linde». Auch Küchenchef Hans-Jakob ist alleweil auch in den Gaststuben präsent. Die Familie Lanker lebt ihren Beruf und pflegt ihr gastronomisches Erbe. Der Funke ist

bereits auch auf die vierte Generation übergesprungen, denn von den vier Kindern Michael, Claudia, Roger und Marcel absolvieren die mittleren beiden zurzeit gerade die Hotelfachschule. Dafür, dass die «Linde» noch lange jeden Frühling wieder in zartem Grün erspriesst, ist also gesorgt! Herzlich willkommen im kleinen Parkhotel! www.hotelzurlinde.ch

Die Familie Lanker im Linden-Park: Michael, Grossmutter Lili, Roger, Julia, Hans-Jakob, Claudia, Marcel.

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Donnerstag Freitag Samstag Sonntag

1 2 3 4

Aufg.

Untrg.

Himmels-Erscheinung und mutmassliche Witterung

Philipp, Jakob C 7.35 22.58 Athanas C 8.22 23.50 Z †-Auffindung Ci08h D 9.12 –.– Misericordia D 10.06 0.35 KR2

18. Woche

Vom guten Hirten

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag

5 6 7 8 9 10 11

19. Woche

Z-Lauf

Mai

V.

Joh. 10

Gotthard Paravizin Juvenal Stanislaus Beat Gordian Jubilate

Nach Trübsal Freude

D E E E E 08h F F F 19h G G Joh. 16

11.03 12.01 13.01 14.02 15.03 16.06 17.11

1.14 1.48 2.19 2.46 3.12 3.38 4.04

2 erdfern 4 5.15 LX0 ?R2

14.35 zeigt 14.38

18.18 4.32 19.26 5.03 P Abschied um 22.49 20.35 5.39 1 21.16, LR2 21.42 6.21 CRM 22.44 7.11 z 23.39 8.09 –.– 9.15 2 erdnah

Jesus verheisst den Tröster

Joh. 16

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag

19 20 21 22 23 24 25

Hildrun Christian Konstantin Helena Dietrich Johanna Rogate

J K K Ki14h L L Li18h A A Ai23h B

0.27 1.08 1.44 2.16 2.45 3.15 3.44

10.25 11.38 12.51 14.04 15.16 16.26 17.35

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag

26 27 28 29 30 31

Alfred Luzian Wilhelm Auffahrt Hiob Mechtild

B B Bi07h C C Ci16h D D

4.16 4.51 5.30 6.14 7.03 7.56

18.43 19.47 20.47 8 20.40 21.42 22.30 Z, BR2 23.12

i12h

Joh. 16

an- 14.41 fangs 14.44

14.46

angeneh- 14.49 mes 14.52

Sonnenaufgang 5.50 Untergang 20.48

20. Woche

So ihr den Vater bittet

Der 14.29 Monat 14.32

Sonnenaufgang 6.01 Untergang 20.39

i20h

Montag 12 Pankraz G Dienstag 13 Servaz Gi03h H Anbruch des Tages um 3.48 Mittwoch 14 Bonifaz H Donnerstag 15 Sophia Hi08h I Freitag 16 Peregrin I i10h Samstag 17 Moses, Bruno I J Sonntag 18 Cantate J

21. Woche

TagesLänge

14.55 14.58

Frühlings- 15.00 wetter. 15.03

Alter Mai 14. Auf 15.05 15.08 einige 15.11 trübe 15.13 Tage 15.15

Sonnenaufgang 5.41 Untergang 20.56

folgen 15.18

15.20 2 14.59, A in c, ? w. rechtl. 15.22 NR2 sonnige. 15.24 Zuweilen 15.27 MR2 regnerische, 15.29 15.31 Q, B am Abend, CR2

Sonnenaufgang 5.34 Untergang 21.05

aber 15.33 fruchtbare 15.35

Lostage im Mai: 3. (†-Auffindung). Vom 30. März früh bis zum 26. Oktober früh sind die Zeiten in Sommerzeit ausgedrückt. Am 11. ist Muttertag. Sonne in c am 21. um 5.00 Uhr.

– 44 –

15.37

Witte- 15.38 rung. 15.40

15.42


Doerigs Nechako Lodge & Aviation

Bären, Wölfe, Flieger und die Doerigs

Thomas, Sepp «Joe», Elisabeth «Bisa» und Martin Doerig vor ihrer Nechako Lodge.

(rk) Geraume Zeit ist’s her, dass der Kalender von Chläus Dörig über dessen Bruder Joe Doerig berichtete, der im Innern von British Columbia mit seiner Frau Bisa eine Abenteuer-Lodge mit eigener kleiner Luftfahrt-Unternehmung betreibt. Seit dem Sommer-Kalender 2005 hat sich einiges getan, darum endlich wieder ein Blick an den Knewstubb Lake! Für Leser, die den früheren «Sepp» und seine Familie kennen, oder gar schon einmal drüben zu Besuch waren, das Wichtigste vorweg: Alle sind

wohlauf, gesund und chäferig. Das Leben nimmt seinen gewohnten, manchmal abenteuerlichen Lauf. Noch immer streift ab und zu ein Bär durch – 45 –

die Nachbarschaft, im Winter heulen die Wölfe, die über den zugefrorenen See schnüren. Für den wöchentlichen Einkauf fährt man gut 100 Kilo-


Sonntag

22. Woche

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag 23. Woche

Z-Lauf

Brachmonat

VI.

Aufg.

1 Exaudi

Zeugnis des heiligen Geistes

2 3 4 5 6 7 8

Marzell Erasmus Fronfasten Reinhard Gottfried Kasimir Pfingsten

Untrg.

Himmels-Erscheinung und mutmassliche Witterung

D 8.52 23.48 Joh. 15

Di04h E E Ei16h F F F Fi04h G G

Sendung des heiligen Geistes

9.50 10.49 11.49 12.49 13.51 14.54 15.59

Joh. 14

Montag 9 Pfingstmontag Gi13h H Dienstag 10 Hildebrand H Mittwoch 11 Lutbert Hi17h I Donnerstag 12 Basil I Freitag 13 Felicitas Ii19h J Anbruch des Tages um 3.01 Samstag 14 Ruffin J Sonntag 15 Dreifaltigk.-So. Ji19h K

Es 15.43

Sonnenaufgang 5.29 Untergang 21.12

–.– 0.20 2 erdfern 0.48 1.15 4 22.39 1.40 2.05 2.32 ?R2

zeigt 15.45 sich 15.46

15.48

kühles, 15.49 unfreund- 15.50 liches 15.52

Sonnenaufgang 5.25 Untergang 21.18

15.53

17.06 3.01 P 15.54 18.14 3.33 N w. rückl., LR2 Wetter. 15.55 19.22 4.12 All- 15.56 20.28 4.58 mählich 15.56 21.28 5.53 1 6.12, z 15.57 Abschied um 23.45 Alter Brachmonat 14. 22.21 6.57 folgt 15.58 23.06 8.08 2 erdnah wärmere, 15.58

24. Woche

Von der Wiedergeburt

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag

16 17 18 19 20 21 22

Justina K 23.45 9.23 zuweilen Folkmar Ki20h L –.– 10.38 regnerische Arnold L 0.19 11.53 NR2 Fronleichnam Li23h A 0.50 13.06 2 20.39 Witterung. Silver A 1.19 14.17 Das Albanus A 1.49 15.27 A in d, Q, MR2 1. S. n. Dreif. Ai05h B 2.20 16.34 frucht-

15.59 15.59 15.59 15.59 16.00 16.00 16.00

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag

23 24 25 26 27 28 29

Edeltrud B Joh. der Täufer B 13h C Eberhard C Paulus C 23h D Gero, 7 Schläf. D Benjamin D 2. Peter und Paul D 11h E

15.59

Montag

30 Pauli Gedächt.

25. Woche

26. Woche

Vom reichen Manne

Joh. 3

TagesLänge

Sonnenaufgang 5.24 Untergang 21.22

Luk. 16

Vom grossen Abendmahl

Luk. 14

Sonnenaufgang 5.24 Untergang 21.24

2.53 3.30 4.11 4.57 5.48 6.43 7.40

17.39 18.39 19.35 20.26 21.10 21.48 22.22

CR2 Z 8 10.09 KR2

15.59

Wetter 15.59

15.58 15.58 hält 15.57

Sonnenaufgang 5.27 Untergang 21.24

E 8.39 22.52 2 erdfern

Lostage im Juni: 8. (Medard); 15. (Vitus); 24. (Johannes der Täufer); 29. (Peter und Paul). Vom 30. März früh bis zum 26. Oktober früh sind die Zeiten in Sommerzeit ausgedrückt. Sonne in d am 21. um 12.52 Uhr: Sonnenwende, Sommeranfang.

– 46 –

bare 15.59

an. 15.56


meter bis nach Vanderhoof. Die «River Rat», das Fischerboot der Lodge, legt ab, sobald der See wieder eisfrei ist. Abends sitzen die Gäste, seien es Jäger, Wanderer, Fotografen, Naturliebhaber, Abenteurer oder Manager in WildnisKlausur am Kaminfeuer, nachdem sie Bisas feine Küche genossen haben. Sie trinken ganz bewusst einen Wein, der in British Columbia gekeltert wurde. Und mit jedem Gläschen werden die Fische, die man tags­ über auf die River Rat gezogen hat, ein paar Inches länger.

Nechako Aviation Hinter diesem Namen versteckt sich eine Flotte von genau einem Flieger, Joes Cessna 180. Im Sommer schwimmt sie gleich neben der River Rat am Steg, wenige Schritte vom Hauptgebäude entfernt, denn, wie in dieser Weltgegend häufig, die C-FPVH ist normalerweise mit Schwimmern ausgerüstet. Mit ihr können die Doerigs den Gästen ein ganz spezielles Erlebnis bieten: Nach Bisas üppigem Zmorge fliegt Joe sie auf eine unbewohnte Insel und setzt sie dort

aus. (Der Knewstubb Lake ist ein Teil vom Nechako Reservoir, das mit einer Wasseroberfläche von 890 km2 mehr als dreimal so gross ist wie der Bodensee. An ihm wohnen weniger als 100 Menschen.) Den ganzen Tag wird dann dort gefischt, ein Bierchen getrunken, ein Feuer gemacht oder schlicht die Einsamkeit genossen. Am Abend werden sie von der Airline namens Nechako Aviation wieder abgeholt und zurück in die Lodge geflogen. Das sollte jeder Waldegg-Gast einmal selbst erleben dürfen!

Die Cessna 180 der Nechako Aviation, ausnahmsweise mit Skiern statt Schwimmern ausgerüstet, nach einer Landung auf dem zugefrorenen See direkt vor der Lodge im Winter 2013/14.

– 47 –


Heumonat

VII. Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag 27. Woche

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag 28. Woche

1 2 3 4 5 6

Himmels-Erscheinung und mutmassliche Witterung

9.39 23.19 10.39 23.44 11.39 –.– 12.40 0.09 A erdfern 13.43 0.34 4 13.59 14.47 1.01 P, ?R2

Joachim Kilian Zirill Gunzo Rahel Nathan 4. Heinrich

H H Hi03h I I i05h I J J Ji05h K

15.53 17.01 18.07 19.10 20.07 20.58 21.41

K Ki05h L L i06h L A A Ai11h B B

22.18 22.52 23.23 23.53 –.– 0.24 0.56 1.32 2.12 2.56 3.45 4.37 5.33 6.32

Balken im Auge

Luk. 15

Luk. 6

Anbruch des Tages um 3.26 Montag 14 Bonaventura Dienstag 15 Margaretha Mittwoch 16 Ruth Donnerstag 17 Lydia Freitag 18 Hartmann Samstag 19 Rosina Sonntag 20 5. Elias 29. Woche

Jesus lehrt im Schiff

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag

21 22 23 24 25 26 27

Arbogast Bi19h C Maria Magdal. C Elsbeth C i05h Christine C D Jakob D Anna Di17h E 6. Magdalena E

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag

28 29 30 31

Pantaleon E 7.31 Beatrix Ei06h F 8.31 Jakobea F 9.31 i18h Erna, German F G 10.31

30. Woche

Untrg.

Theobald Ei23h F Mariä Heims. F Kornel F i12h Ulrich F G Balthasar G 3. Esaias, Ida Gi22h H

Vom verlorenen Schaf

7 8 9 10 11 12 13

Z-Lauf Aufg.

Pharisäer Ruhm

Luk. 5

Matth. 5

TagesLänge

Anfangs 15.55 veränder- 15.55

15.54 lich; 15.53 15.52 bald 15.50

Sonnenaufgang 5.32 Untergang 21.22

1.31 2.06 2.47 3.37 4.36 5.44 6.59

LR2 z

trüb, 15.49 bald 15.48

15.46

sonnig. 15.45 Mitunter 15.43

15.42 1 13.25, B am Morgen Regen- 15.40 2 erdnah

Sonnenaufgang 5.38 Untergang 21.18

Abschied um 23.38 Alter Heumonat 14. 8.16 tage. 15.38 9.34 NR2 15.37 10.51 Anf. d. Hundstage 15.35 12.05 Es 15.33 13.16 Q, MR2 15.31 14.25 2 4.08 zeigt 15.29 15.31 15.27 Sonnenaufgang 5.45 Untergang 21.12

16.33 17.31 18.23 19.09 19.49 20.24 20.55

L wird rechtläufig sich 15.25 in e , w. rückl. sehr 15.22 A M warme 15.20 Z 15.18 CR2, KR0 sonnige 15.16 Witterung. 15.13 Mitunter 15.11 8 0.42

Sonnenaufgang 5.53 Untergang 21.04

21.23 2 erdfern 21.49 22.14 22.39

15.08 15.06 15.03 Gewitter. 15.01

Lostage im Juli: 2. (Mariä Heimsuchung); 4. (Ulrich); 22. (Maria Magdalena); 25. (Jakob); 26. (Anna). Vom 30. März früh bis zum 26. Oktober früh sind die Zeiten in Sommerzeit ausgedrückt. Sonne in e am 22. um 23.42 Uhr. Hundstage 16. Juli bis 27. August.

– 48 –


Die neue Stromversorgung der Nechako Lodge, installiert und «tuned» von Joe Doerig.

Private alternative Energie in der Wildnis Doerig’s Nechako Lodge ist so weit draussen in den Wäldern, dass ein Anschluss an die öffentliche Stromversorgung undenkbar ist. Doch der Gast muss selbstverständlich nicht auf die Annehmlichkeiten all der heutigen elektrischen Geräte verzichten. Seit Joe und Bisa die Lodge vor 27 Jahren gekauft haben, lieferten Generatoren die benötigte Elektrizität. Das war damals die einzige Möglichkeit für eine Stromver-

sorgung, die allerdings sehr teuer produzierte. Deshalb, so sagt Bisa, war die Familie immer darauf aus, möglichst wenig Strom zu verbrauchen, jede Sparmöglichkeit wurde ausgenutzt, «auch wenn es nur eine kleine Sparlampe war». Mit dem Aufkommen von Windund Solarstromanlagen brach aber auch für die Doerigs eine neue Zeit an. Joe, der gelernte Maschinenmechaniker, kaufte sich die nötige Hardware: Windräder, Solarpanels, Antrieb für deren Ausrichtung – 49 –

nach der Sonne und einen Steuerungscomputer. Der ganze Rest der Anlage konstruierte und erbaute er selbst. Die neue autarke Stromversorgung, mehrheitlich durch Sonnen­ energie, etwas weniger durch Windenergie und mit dem alten Generator als Notreserve, wurde im Oktober 2012 eingeweiht. Gleichzeitig wurden die bestehenden Elektroinstallationen erneuert und auf weitere Sparmöglichkeiten untersucht. Nach eineinhalb Jahren können die Doerigs eine sehr posi-


Freitag Samstag Sonntag

31. Woche

Aufg.

Untrg.

Himmels-Erscheinung und mutmassliche Witterung

1 Bundesfeier G 11.33 23.05 2 Gustav G 12.35 23.33 P 3 7. Josias, AugustGi05h H 13.39 –.– ?R2

Jesus speist 4000 Mann

Montag 4 Dienstag 5 Mittwoch 6 Donnerstag 7 Freitag 8 Samstag 9 Sonntag 10 32. Woche

Z-Lauf

Augstmonat

VIII.

Dominik Oswald Sixt, Alice Heinrike Ziriak Roman 8. Laurenz

Falsche Propheten

Mark. 8

H Hi12h I I Ii16h J J Ji16h K K

Matth. 7

Montag 11 Gottlieb K L Dienstag 12 Klara L Mittwoch 13 Hippolit Li15h A Anbruch des Tages um 4.29 Donnerstag 14 Samuel A Freitag 15 Mariä Himmelf. Ai18h B Samstag 16 Rochus B Sonntag 17 9. Karlmann B i15h

Der 14.58

14.55

Monat 14.52

Sonnenaufgang 6.02 Untergang 20.54

14.44 15.48 16.51 17.51 18.44 19.31 20.12

0.05 4 2.50, LR2 zeigt 0.42 anfangs 1.26 veränder2.19 z liches 3.21 4.31 Wetter. 5.47 1 20.09, 2 erdnah Mit-

Sonnenaufgang 6.11 Untergang 20.44

20.48 7.06 21.21 8.25 NR2 21.53 9.43 Abschied um 22.24 22.25 10.58 MR2 22.58 12.11 Q 23.33 13.20 –.– 14.25 2 14.26

14.50 14.47 14.44 14.41 14.38 14.35 14.33

unter 14.30 sonnige 14.27 Tage, 14.24

Alter Augstmonat 14. 14.20 zu- 14.17 weilen 14.14 Ge- 14.11

33. Woche

Ungerechter Haushalter

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag

18 19 20 21 22 23 24

Reinald B C Sebald C Bernhard Ci11h D Irmgard D Alphons Di23h E Zachäus E 10. Bartholomäus E

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag

25 26 27 28 29 30 31

Ludwig E F 6.24 19.54 8 16.13 Witterung 13.46 Severin F 7.24 20.20 folgt 13.43 Gebhard Fi24h G 8.24 20.45 BR2, ?RL, E. d. Hundstage 13.39 Augustin G 9.26 21.10 aber- 13.36 Joh. Enthauptung G 10.27 21.38 P, NXA mals 13.33 Adolf Gi11h H 11.30 22.08 un- 13.29 11. Rebekka, Paulin H 12.34 22.42 LR2 beständige. 13.26

34. Woche

35. Woche

Luk. 16

TagesLänge

Sonnenaufgang 6.20 Untergang 20.31

i01h

Jesus weint über Jerusalem

Pharisäer und Zöllner

Luk. 19

0.12 0.55 1.42 2.34 3.28 4.26 5.24

15.24 16.18 17.06 17.49 18.25 18.58 19.27

CRK Z A in f, KR2 2 erdfern, CR2

witter. 14.08 Auf 14.05 die anhaltend warme

Sonnenaufgang 6.30 Untergang 20.19

14.02 13.59 13.55 13.52 13.49

i12h

Luk. 18

Sonnenaufgang 6.39 Untergang 20.05

Lostage im August: 10. (Laurenz); 15. (Mariä Himmelfahrt); 24. (Bartholomäus); 29. (Joh. Enthauptung). Vom 30. März früh bis zum 26. Oktober früh sind die Zeiten in Sommerzeit ausgedrückt. Sonne in f am 23. um 6.47 Uhr. Hundstage 16. Juli bis 27. August.

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tive Bilanz ihrer «home made» Investition in die alternative Energiegewinnung ziehen. Die Anlage funktioniere viel besser als erwartet. In den ersten 12 Monaten konnte die Betriebsdauer des teuer produzierenden Generators von ehemals 2’000 auf 50 Stunden gesenkt werden. Nun haben die Doerigs Zeit, während einiger Jahre durch diese Einsparungen die Investition in ihre neue Stromanlage zu refinanzieren. Und, so sagte Bisa unlängst zum Waldeggschreiber, gute Gesundheit vorausgesetzt, würden sie bis ans Ende ihrer Lebzeit in Kanada bleiben, am liebsten natürlich in ihrer

Nechako Lodge, die ihr Lebenswerk ist. Liebe Gäste: Ihr müsstet auch einmal dahin! Weitere Informationen Selbstverständlich besitzt die Neckako Lodge eine recht ausführliche Website. Die sei zwar inzwischen etwas in die Jahre gekommen, doch in naher Zukunft soll sie aufgepeppt werden. Dies wird ein weiterer Bruder von Waldeggwirt Chläus tun, nämlich «ThomasMexico». Diesen FamilienSpitznamen trägt der Bruder in Mexico-Stadt deshalb, weil Joe und Bisa zwei Söhne haben, Martin und, eben auch, Tho-

Joe’s Cessna mit Schwimmern hinter der «River Rat».

Am Lagerfeuer.

– 51 –

mas. Thomas-Mexiko hat neben vielen anderen Fähigkeiten auch grosses Geschick in IT-Dingen. www.nechakolodge.com info@nechakolodge.com Für eine Erkundung der Lage der Lodge: Auf Google Earth nach «nechako lodge» suchen. Der Waldeggschreiber hatte bereits zweimal das Glück, Joe und Bisa besuchen zu dürfen. Für nähere persönliche Auskünfte für Leute, die ebenfalls zu ihnen reisen möchten, steht er gerne zur Verfügung: roland.kink@bluewin.ch 079 428 28 88


Finden Sie zur Erlebnisegge des Appenzellerlandes! Mit dem Auto A1-Ausfahrt Nr. 81 SG-Kreuzbleiche Richtung Appenzell. Ende Umfahrung Teufen, beim zweiten Kreisel, Richtung Speicher. 3.2 km bis zur Abzweigung Waldegg (weisser Wegweiser am rechten Strassenrand).

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www.waldegg.ch

Gesamtes Erlebnis Waldegg jeden Montag geschlossen. – 52 –


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