Die Wiederaufbauleistungen der Altösterreicher in der Zweiten Republik

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183 wider, wie sie sich für die Volksdeutschen in Österreich am Beginn der fünfziger Jahre darstellten. Darüber wurde folgendes festgehalten: Most of the people claim that they have given all hopes for resettlement. At the present time this group is discouraged as all avenues toward resettlement are blocked. They do not want to be a burden and problem on the Austrian Economy. The people have no desire to return to their homeland under the political conditions existing presently within the countries of their origin. The only hope that is left, is to become an Austrian citizen.15 Das Lager Anif stand bis 1959 in Bundesverwaltung. Nachdem die Gebäude in kleinere und mittlere Wohneinheiten umgebaut worden waren, wurde es an die Bau­ und Wohnungsgenossenschaft „Gartenbausiedlung“ in Salzburg verkauft und am 29. Juli 1959 übergeben.16

Lager Bergheim Das Flüchtlingslager Bergheim, am Nordrand der Stadt Salzburg gelegen (Oberndorfer Landstraße), war ein ehemaliges Lager der Reichsarbeitsdienstes, das bei Kriegsbeginn auf beschlagnahmten Gründen der Pfarrgemeinde Berg­ heim errichtet worden war.17 Als Deutsches Eigentum wurde es nach dem Krieg von den Amerikanern beansprucht. Im August 1947 übernahm die Landesstelle für Umsiedlung seine Verwaltung.18 In der Folgezeit wurde es mit Volksdeut­ schen belegt, die zum Großteil aus dem Durchgangslager Hotel Europe kamen und dort als ständig wohnhaft registriert waren. Das Durchgangslager sollte da­ durch soweit entlastet werden, dass es seine ursprüngliche Aufgabe wieder er­ füllen konnte.19 Bei der Übernahme bestand das Lager aus 22 Objekten. Zu den bereits bestehenden Holzbaracken des Reichsarbeitsdienstes hatten die Amerika­ ner sechs weitere Baracken aufgestellt, die allerdings wegen ihrer mangelhaften Isolierung und ihres stark beschädigten Zustandes nur während der warmen Jahreszeit und nach vorhergehender gründlicher Instandsetzung für Wohn­ zwecke verwendbar waren.20 Anfang 1950 bestanden noch 19 Gebäude, wovon 16 teilweise oder vollständig für Wohnzwecke genutzt wurden. Der für eine Per­ son in den einzelnen Baracken zur Verfügung stehende Wohnraum schwankte zwischen 3,5 und 7,7 m². Im Schnitt waren es vier bis fünf.21 Im Lager gab es eine Ambulanz, eine Volksschulklasse, einen Kindergarten, ein Geschäft und einen Duschraum, der allerdings aus folgenden Gründen nicht benützt wurde: The camp has a shower room, but the people being farmers from Yugoslavia can not get used to modern bathing facilities. They would rather bathe in a wooden tub and besides they claim, that they are a bit bashful and would rather bathe in private.22


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