Saisonprogramm 2013/14

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3. Lazarus, Messiah und Platée Unter den Verehrern Beethovens befand sich auch ein junger Wiener Komponist: Franz Schubert liebte das Theater. Trotzdem blieb seinen zahlreichen Bühnenwerken der große Erfolg versagt. Auch sein 1820 im Theater an der Wien uraufgeführtes Melodram Die Zauberharfe konnte nicht reüssieren. Im selben Jahr komponierte Schubert auch das geistliche Vokalwerk Lazarus nach der Episode aus dem Johannes-Evangelium. Claus Guth, der bereits Händels Oratorium Messiah erfolgreich auf die Bühne gebracht hat, wird das Mysterium des Lazarus, das bei Schubert Fragment geblieben ist, einer szenischen Vollendung zuführen. Deshalb haben wir uns auch entschlossen, Guths international gefeierte MessiahInszenierung noch einmal zu Ostern 2014 zur Diskussion zu stellen und damit zu untermauern, dass unser Opernhaus Wiens Zentrum für hochkarätige Händel-Pflege ist. Dem stellen wir Rameaus geniale „Musiksatire“ Platée gegenüber. Unter der musikalischen Leitung von William Christie wird diese französische Barockoper als brillantes Meisterwerk des 18. Jahrhunderts erblühen. Robert Carsen garantiert für eine humorvolle wie edle Regiearbeit.

4. Verdi, Chopin und Dumas Giuseppe Verdi war einer der Künstler des 19. Jahrhunderts, die ihr Künstlertum als Gegensatz zum normalen Leben sahen. So wie er sich Zeit seines Lebens in Szene setzen hat lassen, so war auch sein Ende und Begräbnis eine gewaltige Inszenierung mit 800 Sängern, die unter Toscanini den Freiheitschor aus Nabucco sangen. Dass Verdi für uns nicht nur im Jubiläumsjahr 2013 ein geschätzter Komponist ist, beweisen wir einerseits mit der Präsentation der „unbekannten“ Due Foscari mit Plácido Domingo in der Vaterrolle, und andererseits mit Peter Konwitschnys gefeierter „Grazer“ Traviata – mit Marlis Petersen als Kurtisane. Ergänzend dazu bringt das Theater an der Wien John Neumeiers Hamburg Ballett nach Wien und zeigt dessen choreografische Interpretation der „Kameliendame“ mit Musik von Frédéric Chopin zu dessen 200. Geburtstag.

5. Von Wagner bis JET Zeitgemäßes Musiktheater ergänzt das Leben nicht, sondern reflektiert menschliche Problemfelder, erhöht sie künstlerisch und stellt sie der Gegenwart zur Diskussion. Kaum ein anderes Opernhaus hat eine bewegtere Geschichte als das Theater an der Wien. Schikaneders Wunschhaus 4|


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