Saisonprogramm 2014/15

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Neuen, dem sich permanent ändernden Fluss der Vorlieben, Traditionen und Moden mehr konfrontiert gesehen, als das Theater an der Wien. Daher produzieren wir auch in der Saison 2014/15 zusammen mit den Bregenzer Festspielen eine Uraufführung. Mit Geschichten aus dem Wiener Wald schuf der ungarisch-österreichische Schriftsteller Ödön von Horváth eine bittere Satire über die Verlogenheit und Brutalität des Kleinbürgertums und nannte das Stück ironisch nach den im Walzer idealisierten Wäldern bei Wien. In der tragischen Geschichte rund um das süße Mädel Marianne und den biederen Fleischhauer Oskar entpuppt sich die Wiener Gemütlichkeit zur hohlen Floskel, der Schmäh zur Brutalität – nahe am „Blut – Rausch“. Horváth selbst dachte an eine Vertonung und an den Komponisten Kurt Weill, doch dieses Projekt kam nicht zustande. Es erscheint daher logisch, dem vielseitigen HK Gruber – Komponist, Dirigent, Chansonnier und Weillspezialist – dieses Stück ans Herz zu legen. Gruber pendelt in seinem Schaffen zwischen Wiener Tradition und zeitgenössischem Komponieren, zwischen Raunzen und Rappen und verwandelt die Geschichten aus dem Wiener Wald zum modernen Musiktheater. Last but not least möchte ich noch auf unser vielfältiges Spektrum „konzertante Oper“ im Theater an der Wien sowie auf unsere fünf szenischen Opernpremieren in der Kammeroper hinweisen und wünsche Ihnen viel Freude an unserem neuen Programm 14/15 und mir Ihre Treue und zahlreichen Besuch. „So blühet uns allen das herrlichste Glück“.* Ihr

Intendant Roland Geyer

* aus dem Schlusschor von Le nozze di Figaro: „Tutti contenti saremo così.“

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