Sammlung Bachelor- und Masterarbeiten 2014

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General Management

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Masterarbeit

Das Potenzial von Social Media in der Kundenbetreuung bei KMUs

Diplomandin Julia Keller Dozent Dr. Frank Hannich

Die Auswirkungen einer passiv mitverfolgten Interaktion

nen und Lesern, welche eine Dialogkommunikation zwi-

über Social-Media-Kanäle auf die Markenwahrnehmung

schen einem Facebook-User und einem Unternehmen

sowie die Handlungsabsichten sind bislang wenig be-

passiv mitverfolgen.

kannt. Um dies zu erforschen, wurde ein sukzessives Laborexperiment zu verschiedenen Facebook-Kommentaren

Es wurde festgestellt, dass die positiven Korrelationen mit

mit 45 Teilnehmenden durchgeführt. Das Experiment be-

einem relationalen Kommentar stärker erhöht werden kön-

stand aus drei Teilen: Im ersten Facebook-Beitrag bezie-

nen als mit einem sachlichen Kommentar – wenngleich

hungsweise im ersten Teil des Experiments blieb die Frage

nicht immer signifikant, so doch in der Tendenz.

eines Fans unbeantwortet, es gab keine Interaktion zwischen Fan und Unternehmen. Im zweiten und dritten Teil

Das Experiment zeigt, dass Kommentare über Facebook

wurde in einem relationalen beziehungsweise sachlichen

das Potenzial aufweisen, die Leserinnen und Leser emotio-

Kommunikationsstil geantwortet. Mit dem Fragebogen,

nal mit der Marke oder der Unternehmung zu verbinden.

der jeweils nach jedem Teil des Experiments beantwortet

Aus den Ergebnissen lässt sich ableiten, dass es für kleine

werden musste, liessen sich die Effekte des jeweiligen

und mittlere Unternehmen (KMUs) wie Läderach sinnvoll ist,

Kommunikationsstils auf die Markenwahrnehmung sowie

jeden Beitrag zu kommentieren oder diesen wenigstens zu

die Handlungsabsichten untersuchen. Anschliessend an

liken, da damit das gesamte Netzwerk eines Fans erreicht

das Experiment wurden vier Experteninterviews durchge-

wird. Facebook scheint den Unternehmen somit nicht nur

führt, um die Ergebnisse auf praktische Relevanz zu über-

das Potenzial zu bieten, bestehende Kunden zu betreuen,

prüfen und im aktuellen Wissen einzuordnen.

sondern auch potenzielle Kunden anzusprechen und diese emotional mit der Marke oder dem Unternehmen zu verbin-

Die Annahmen der Commitment-Trust-Theory konnten be-

den. Die Experten stützen die Ergebnisse des Experiments.

stätigt werden. Es wurde festgestellt, dass eine positive Korrelation zwischen sämtlichen Variablen des untersuch-

Ein weiteres Ziel der Arbeit ist zu beschreiben, wie KMUs

ten Frameworks, das sich aus Vertrauen, emotionaler Ver-

das Potenzial der Social Media-Kanäle ausschöpfen kön-

bundenheit, Commitment und den Handlungsabsichten

nen. Die Literaturrecherche ergab, dass es wichtig ist, den

zusammensetzt, besteht. Die Studie zeigt weiter, dass die

Kunden zuzuhören, mit ihnen zu interagieren und den Dia-

Antwortkommentare die emotionale Verbundenheit der Le-

log aufzunehmen. Weiter soll eine Unternehmung den Kon-

serinnen und Leser mit dem Unternehmen signifikant stei-

sumenten Wissen weitergeben, Geschichten erzählen und

gerten. Die Theorie konnte somit mit dem Experiment wei-

gemeinsame Werte kommunizieren. Es gilt, wichtige Multi-

terentwickelt werden. Es zeigte sich nämlich, dass nicht

plikatoren zu identifizieren und die Weiterempfehlung gezielt

nur die emotionale Verbundenheit zwischen Personen, die

zu fördern. Die Best-Practice-Beispiele liefern konkrete Ide-

direkt miteinander kommunizieren, erhöht werden kann,

en und veranschaulichen, wie die jeweiligen Erkenntnisse

sondern auch die emotionale Verbundenheit von Leserin-

aus der Literatur in der Praxis umgesetzt werden können.


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