sisterMAG Ausgabe 1

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Adoptiere ein Museum Die Initiative „Adopt-a-museum“ kümmert sich um unbekannte Museen.

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Wann habt ihr das letzte Mal ein Museum besucht? Für viele Menschen stellen Museen lediglich Räume dar, die man in den Ferien besucht: starre Termine auf Reiserouten über die ganze Welt verteilt. Zudem sind es doch meist die gleichen Museen, die es auf die „Unbedingt-anschauen“-Listen schaffen, z.B. der Louvre in Paris, das British Museum in London oder das Smithsonian in Washington, D.C. Wie steht es jedoch um die kleinen Schatzkammern, die nicht im Reiseführer auftauchen? Jene, die man mit etwas Glück zufällig entdeckt? Zum Beispiel das Schweizer Spiele-Museum in der Nähe von Lausanne. Oder das ortsansässige Museum, welches an regnerischen Tagen Wärme und Gemütlichkeit verspricht, wie z.B. die Wolverhampton Art Gallery in Englands West Midlands oder das Museo Geominero in Madrid? Um genau diese Museen geht es in der Initiative Adopt-a-Museum, einem Projekt, welches die unbekannten Helden der Museumswelt ins Rampenlicht stellen möchte. Inspiriert wurde die Aktion durch einen Besuch im Röntgen-Muse-

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um im deutschen Städtchen Lennep. Das Museum liegt in dem Ort, wo meine Eltern leben, sodass ich das Museum häufig besuche. Es ist gerade renoviert und in ein Spezial-Wissenschaftsmuseum verwandelt worden: „ein modernes themenorientiertes Museum für alle Altersgruppen“. Ich war demnach schockiert, als ich hörte, dass nur ca. 30 Besucher pro Tag durch die Räume des Museums wandern – am Wochenende oder in den Ferien steigt die Zahl bis höchstens 100 an. Es muss wohl an meiner Nähe zum Ort gelegen haben, dass ich dieses Museum als Teil meiner Familie ansah und sich Beschützerinstinkte meldeten. Ich wollte hinauslaufen und der ganzen Welt von diesem kleinen Museum erzählen, also startete ich Adopt-a-Museum, um genau dies zu tun. Wie der Name schon sagt, besteht die Idee darin, dass Menschen ein Museum „adoptieren“. Natürlich ist es keine richtige Adoption, es muss auch kein Geld gezahlt werden und verzichtet auf jedwedes offizielles Sponsoring. Man sollte es sich eher als eine Art Botschaftertätigkeit vorstellen. Jede Woche wird


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