sisterMAG Ausgabe 4

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Auf Artik el-T

sp u z e it e S n e g ti h c ri r u z itel klick en, um direkt

wintergarten wintergarten

ankleidezimmer werkstatt

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Startup Spotlight: beliya

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Faire Mode Nachhaltige Modelabels von Doris Neubauer

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I Love Eco

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Kampf um ein Gemüse – The Kale Project

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Amsterdam Walk von Maja Molière

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Interaktive und alternative Beleuchtung

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Zoersel Haus Ein Glashaus in Belgien

küche

ankleidezimmer 74

Auf den Hut gekommen Modekolumne von Susanne Ackstaller & große Huttabelle

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Weite Felder Das Mäntel-Shooting

102 Startup Spotlight: dressipi

gallerie

108 Mémé Lafleur

serverraum

Vorstellung des Modelabels aus NYC

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werkstatt

serverraum

116 Startup Spotlight: Whimseybox

132 Digital Native Kolumne

120 Von ihrem Haupt die Schönste

136 Programmieren für Frauen: Rails

aller Locken Victoria Kau stellt Schmuck der etwas anderen Art vor

125 DIY-Strecke Anleitung Herbstmäntel

küche 238 Startup Spotlight: Yummly 241 Frisch geerntet Frische Rezepte von Tina Jeffers

258 Stylische Tischdekoration für Gäste in Zusammenarbeit mit Kersten Whitnall von dorrienn

Girls

142 Handy verschönern mit Paper’d Interview von Lindsey Tramuta

147 Study Time Das große Workshop-Special

179 Zeit zum Bloggen TJ Dhavale erklärt, was beim Bloggen zu beachten ist

194 Trend Maker Movement: We Make Our World von Julia Kümmel

200 Blog’nhagen Blogger erobern Kopenhagen

263 Beata Nicholson Interview mit der litauischen Kochbuchautorin

274 Hochgehen Alles, was man für Hefeteig, Muffins und Honiggewürzkuchen braucht

276 Gestapelt und gefüllt Österreichische Spezialitäten von Claudia Wurzinger

288 Ingwer-Boost sisterMAG Smoothie-Rezepte

gallerie 218 Startup Spotlight: Grand Art Club 224 Ich darf beides – Portrait von Shermin Voshmgir

230 Filmklassiker für den Herbst ausgewählt von Shermin Voshmgir

233 Raumperspektiven von oben Interview mit Menno Aden von Victoria Kau 04 /1 2

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kontributoren text & foto

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Tina Jeffers L

Ashley Ludäscher L

Ashley Ludäscher L

Claudia Wurzinger L

Rahel Zoller L

Anna Gudat L

Maja Molière L

Cris Santos L

Denise Fickert L

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Christian Burmester L

E. & T. Neubauer L

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übersetzung

Lindsey Tramuta L

Anna Gudat

Antonia Neubauer L

Susanne Ackstaller L

Steffi Flachsa

Thea Neubauer L

TJ Dhavale L

Evi Neubauer L

korrektur

Kersten Whitnall L

Doris Neubauer L Julia Kümmel L

Chinyere Feasey L

illustration

Antonia Neubauer L

Kristen Beddard L

Claudia Herrmann L

Rachna Sahni L

Victoria Kau L

Thea Neubauer L

Anna Schmalfuß L

symbole

Auf der ersten Seite jeden Artikels: Button bringt euch zum jeweils nächsten Artikel Auf jeder Sektionsseite: Button bringt euch zur jeweils nächsten Sektion (Zimmer)

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Dieses Symbol zeigt ein Video an.

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Externer Link

u Interner Link Sound Snippet – Ausschnitt aus dem Interview Link zu themen­ spezifischem ­Pinterest-Board


Kann ich mir beim Hรถrsturz die Beine brechen? Seriรถse Antworten auf alle Fragen rund um Ihre Gesundheit bekommen Sie auf

netdoktor.de


tonis editorial

LIEBE DIGITALE DAMEN auf einen Aspekt unserer sisterMAG Arbeit sind wir besonders stolz: unter den vielen eMails, Briefen und Kommentaren findet sich auch eine größere Anzahl an Fragen von Frauen, die nicht der Kerngruppe der Digital Natives angehören. Da wir fest an die vielfältigen Möglichkeiten glauben, die das Internet bietet, ist dies eine Entwicklung, die uns besonders freut. Indem wir klassische Frauenthemen wie Kochen und Lifestyle in die Online-Welt transportieren und diese mit digitalen Themen wie Start-ups oder iPhoneography mischen, wollen wir die Auseinandersetzung mit Ideen fördern, die außerhalb des normalen weiblichen Interessenportfolios liegen. Diese Ausgabe verfolgt diesen Ansatz weiter. Für den Serverraum haben wir einige inspirierende Frauen aus der digitalen Welt befragt und ein großes Feature über Workshops und Ressourcen für weitergehendes Lernen zusammengestellt. Illustration Hochhaus: Claudia Herrmann L


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Workshops zu erfahren. Und ja, bitte lest den Artikel, auch wenn ihr vorher noch nie etwas mit Programmieren zu tun hattet - die Rails Girls auch nicht! Es ist für jeden. Wahrscheinlich passieren diese ganzen Entwicklungen, weil das Internet immer weiblicher wird. Plattformen wie Pinterest haben - zum ersten Mal im Web - einen höheren Anteil an weiblichen Nutzern. Blogs über

Photo: Ashley Ludäscher

Wir sind absolut begeistert über die Fülle an wunderbaren Workshops auf der ganzen Welt, die sowohl Grundlagen als auch fortgeschrittene Kenntnisse übers Bloggen, Photoshop, HTML und Bloggen als Beruf lehren. Diese Kurse bieten nicht nur nützliches Wissen, sondern scheinen den Teilnehmern auch eine Menge Spaß zu machen (Goodiebags! ;-)). Noch technischer sind die Rails Girls Workshops. Eine Bewegung, die sich zum Ziel gesetzt hat, mehr Frauen Programmierkenntnisse zu vermitteln. Während der letzten 6 Jahre in meinem Job bei einem Mobile Technology Anbieter war nur ein sehr geringer Teil der Beschäftigten in der IT-Abteilung Frauen. Gleiches Bild auf Konferenzen und Events: Je technischer die Veranstaltung, desto weniger Frauen waren anwesend. Initiativen wie die Rails Mädchen könnten hier einen positiven Einfluss haben. Für diese Ausgabe sprachen wir mit der Gründerin der Rails Girls und einigen der Organisatoren der Berliner Veranstaltungen, um mehr über diese spannenden

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Thea & Toni


Auf Pinterest haben wir Boards für diese Ausgabe erstellt und unsere Freunde & Leser eingeladen, ihre Lieblingsbilder zu ergänzen. Ein Klick aufs Symbol bringt Euch hin!

däscher Photo: Ashley Lu

'Origami and Paper Ideas‘

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Lifestyle, Essen und Mode werden oft von Frauen geschrieben. Frauen sehen plötzlich Sinn darin, mehr über die technische Seite zu wissen. Und eine weitere Sache entsteht derzeit überall aus dem Internet heraus: Meetups! Es scheint, als ob sich alle diese virtuellen Freunde unbedingt im echten Leben treffen möchten. Wohin das alles führt, zeigen wir euch in unserem Feature über Blog‘n‘hagen. Außerdem findet ihr viele weitere Meetup-Ideen. Lasst uns uns außerdem etwas mehr über das allgemeine Thema dieser Ausgabe erzählen. Es heißt „Obenauf!“ und findet sich in vielen unserer Sektionen und Artikel wieder. Zum Bei-

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spiel die Origami-Kraniche, die „oben auf“ unserem Cover-Kleid landeten und Teil des Design-Layouts dieser Ausgabe sind. Oder das Interview mit dem Künstler Menno Aden, der Bilder von Zimmern aus der Vogelperspektive erschafft oder unser kleines, umfassendes Feature über Hutmode. Mit unseren zwei Modellen für das Mantel-Shooting fuhren wir „obenauf die Welt“ ins Erzgebirge – dabei fühlten wir uns „obenauf“! Nicht zuletzt scheint sich unser sisterMAG-Apartment in einem Hochhaus mit einem schönen Wintergarten „obenauf“ zu befinden. In diesem Zimmer dreht sich alles um Nachhaltigkeit und grünes Leben. Wir hoffen, dass euch unsere Mischung an Themen und Ideen inspiriert und wir wünschen Euch eine wunderbare Zeit diesen Oktober und November, bis wir uns zur Weihnachtsausgabe wiedersehen. n


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theas editorial

KRANICHE UND PAPIER Sobald wir das Thema für eine Ausgabe erdacht und beschlossen haben (meistens kommen mir die Ideen während langen Autobahnfahrten oder beim Joggen … ich weiß – nicht gerade die romantischsten Orte …!), beginnt das sisterMAG-Team darüber nachzudenken, wie man dieses Thema in die neue Ausgabe integrieren könnte. Wir wollen keinesfalls stur jeden Artikel in das Oberthema quetschen, es soll aber immer als Leitmotiv für Inhalt und Layout dienen. Dieses Mal kam mir die Idee „On Top/Obenauf“ und bereits im April wurde die Idee der Papierkraniche geboren. Zunächst sollten sie nach Evis Vorstellung um den Kopf des Models schwirren, aufgepikst auf Drähten und Stöcken. Während der Konzeptionsphase wird jedoch stets jedes Coverkleid fünfmal überdacht und nach einer langen Recherche alter DIOR Couture-Schauen entstand schließlich das vorliegende Kleid: eine kupferfarbene Organzawolke und darüber ein Top aus Origami. Die langhal-

sigen Kraniche – Geschöpfe der Luft – sind einfach „oben auf“ dem Kleid gelandet. Doch das Titelbild wäre nie so schön geworden, wenn nicht das gesamte Team mitgeholfen hätte: Erstens Evi, die das Top und den Rock nähte. Dann unsere wunderbare Fotografin Ashley Ludäscher (Chasing Heartbeats), die zu dieser Ausgabe mehr als alle anderen beitragen hat. Wir begaben uns nicht nur gemeinsam auf einen Roadtrip nach Freiberg, sondern flogen gemeinsam nach Kopenhagen (Blog’nhagen) und standen in ständigem Kontakt über Telefon, Twitter oder eMail. Vielen Dank, Ashley, dass du all unsere Ideen möglich gemacht und umgesetzt hast. Es ist ein tolles Gefühl mit so vielen Freunden an der Schaffung des Magazins zusammenzuarbeiten. Eine weitere Freundin kam dazu: Anna, unser Cover-Model – die ich schon seit der 11. Klasse im Gymnasium kenne. Wir trafen uns alle mit der talentierten Stylistin Denise Fickert (Book Your 04 /1 2

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Evi beim Rockschneidern

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Look) in einer (meiner) leeren Leipziger Wohnung und bald verwandelte sich Anna in eine Origami-Schönheit. Wir klickten am Ende durch so viele atemberaubende Bilder, dass wir auf der nächsten Doppelseite noch einige Behind-The-Scenes und Fotografien mit euch teilen wollen. Aber die Idee des Origami und Papiers taucht an vielen anderen Orten der Ausgabe auf: in den Sektionsnamen in der rechten oberen Ecke, die sich diesmal nicht als schnödes Rechteck zeigen, auf den Sektionsseiten mit

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Makeup von Denise Fickert L Origami-Faltanleitungen oder in der Amsterdam-Tour mit echt ausgeschnittenen Papierstraßen. Und während unsere Kraniche durch die Luft schweben, können unsere Leser die Aussicht von der neuen Wintergartenterrasse genießen, die Claudia Herrmann an unserem sisterMAG-Haus der vierten Ausgabe angebracht hat. Die Leipziger Architektin hat auch in dieser Ausgabe unser Haus kreiert und überrascht uns immer wieder auf‘s Neue mit ihren individuellen Ideen fürs Magazin. Diesmal


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Ashley, Denise, Anna & Thea ist ein S-förmiger Wolkenkratzer entstanden. Wir hoffen, dass wir euch begeistern können und auch ihr eine Rolle Geschenkpapier schnappt, Quadrate schneidet und beginnt zu falten. Die Möglichkeiten sind endlos, sei es eine Geschenkbox zu verschönern oder ein Mobile fürs Kinderzimmer zu bauen – legt einfach los! Ich hoffe, dass ihr unsere „Papierausgabe“ (kleiner Insiderscherz für digitale Magazinmacherinnen) im Herbst 2012 genießt und freue mich schon jetzt darauf, mit dem Layouten für das nächste (Weihnachts-)Magazin zu beginnen. Wir halten Euch auf dem Laufenden auf Pinterest, FB oder Twitter! n 04 /1 2

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'Origami and Paper Ideas‘

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How to make Paper Airplanes – Gratis App fürs iPhone How to make Origami – Gratis App fürs iPhone Briefumschlag-Clutch. Via Shopbob, €394.94

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Origami-Ohrringe. Via denicheuse.fr, €25.00 Trägerloses Satinkleid mit gefalteter Front. Von Karen Millen via asos.com, €247.01


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9 Origami-Lampenschirm in Kanariengelb. Von nellianna via etsy. com, €89.00 Origami-Lampenschirm in Weiß. Von nellianna via etsy.com, €59.00 Japanisches Origami-Papier. Von craftyjapan via etsy.com, $8.00

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Origami-Set: Fashion. Von Worldwide Co. via fredaldous. co.uk, £5.75

10. Kranich-Kette aus Messing. Von cheapandchicland via etsy.com, $9.99

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evenito bietet eine webbasierte Software zur Planung und Organisation von Veranstaltungen. Kunden kรถnnen kosten- und zeitsparend selbst komplexe Events managen.

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Erklärt in euren eigenen Worten die Idee eures Unternehmens! evenito ermöglicht es jedermann, bequem online und in kurzer Zeit Veranstaltungen aller Art zu planen. Dazu stellen wir diverse Planungstools zur Verfügung. Die Bandbreite der organisierten Events reicht dabei von der Geburtstagsfeier über Firmenevents bis hin zu öffentlichen Veranstaltungen. Was war die Inspiration für eure Idee? Wir beide (Katrin & Katja) kommen aus der Hotellerie und haben über viele Jahre Events organisiert. Dabei sind wir immer wieder darüber gestolpert, dass es für Veranstalter eigentlich keine geeigneten Hilfen in der Web 2.0 Welt des Internet gibt. Hier wollten wir Abhilfe schaffen. Wie verdient ihr Geld? Wie finanziert ihr euch? Wir sind komplett eigenfinanziert und verdienen unser Geld durch die Premium-Mitgliedschaften unserer Nutzer, die Bereitstellung unserer Whitelabel-Modelle (Versionen unserer On-

line-Software, die von Veranstaltern komplett nach eigenen Anforderungen angepasst werden können) und durch Affiliate-Partnerschaften, bei denen wir durch die Vermittlung relevanter Produkte und Dienstleistungen am Umsatz beteiligt werden. Wen seht ihr als Zielgruppe? Wie hoch seht ihr euer Marktpotenzial? Unsere Zielgruppe ist groß – schließlich plant jeder irgendwann mal ein privates Event. Dazu kommen die zahlreichen professionellen und semiprofessionellen Planer, kleine und mittelständische Unternehmen oder Institutionen. Eine weitere Zielgruppe wollen wir durch unsere White Label Lösungen erschließen. Diese sind für alle Unternehmen interessant, die eine unkomplizierte und leistungsstarke Online - Planungssoftware in ihrem eigenen „Look & Feel“ anbieten wollen. Zum Beispiel Direktvertriebsunternehmen, bei denen das Thema Verkaufspartys eine wichtige Rolle spielt. Dazu gehören beispielsweise Tupperware, Avon, Amway oder Vorwerk. Auch das Geschlecht unserer Nutzer hält sich 04 /1 2

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knapp die Waage, wenn auch die weiblichen Nutzer leicht überwiegen. Wo seht ihr euch in 5 Jahren? In 5 Jahren wollen wir nicht nur im deutschsprachigen Raum (D / Ö / CH) aktiv sein, sondern weitere europäische Märkte erobert haben. Dazu kommen einige neue Planungstools, die wir derzeit entwickeln und die bis dahin etabliert sein werden. Wer sind eure Konkurrenten? Ein vergleichbares kompaktes Angebot wie evenito bietet bislang kein anderer Anbieter. In Teilbereichen sind sicherlich zu nennen: amiando (online Eventmanagement) oder die Ticketino AG aus der Schweiz.

Wie seid ihr auf eure Unternehmensfarben gekommen? Dem Namen für das Unternehmen, ebenso wie dem Corporate Design gingen viele Stunden für brain storming, Markt- und Wettbewerbsuntersuchungen und der Wirkung von Farben voraus. Letztendlich haben wir uns für eine Farbkombination entschieden, die gleichermaßen eine Dynamik ausdrückt, aber als Gegenpol auch Seriösität und Ruhe. Beides steht gleichermaßen für den Anspruch an unsere Lösungen. Wer hat das Unternehmenslogo gestaltet – jemand extern oder intern? Wie lang hat es gedauert? Hier haben wir uns, ganz im Zeichen

Was habt ihr vorher gemacht?

der Zeit, der Kreativität der Internet-

Wie schon kurz erwähnt – wir sind beide „Hotelkinder“…

gemeinde bedient (sogenanntes crowd

In welcher Abteilung habt ihr euren ersten Mitarbeiter eingestellt?

wir lediglich unser Ansinnen formu-

Da wir zunächst ein sehr technisch ausgerichtetes Unternehmen aus dem Softwareumfeld sind, waren das Entwickler.

Der beste und geeignetste war schnell

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sourcing), es also extern entwickeln lassen. In einer Ausschreibung haben liert und dann um Vorschläge gebeten. gefunden und nach kleinen Anpassungswünschen auch umgesetzt.


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IMPRESSUM sisterMAG Postanschrift

Korsörer Straße 7 10437 Berlin

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Redaktion & gestalterische Leitung Theresa Neubauer

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In welcher Stadt sitzt ihr? Im wunderschönen Potsdam. Häufigst genutzte Software? In erster Linie unsere eigene! Gepaart mit dem, was Adobe und Microsoft so zu bieten hat, um Rechnungen zu schreiben, Auswertungen zu machen oder grafische Elemente zu gestalten. Wenn möglich, nutzen wir am liebsten cloud-basierte Lösungen, auf die ich immer und überall zugreifen kann und die auf unseren tatsächlichen NutNutzungsbedarf abgestimmt sind. Hauptnahrungsmittel in der Start-up Phase? Kaffee! n

Strategie & Vermarktung Antonia Neubauer Konzeption & Zeichnung Appartment Claudia Herrmann Cover-Model Logogestaltung

Anna Gudat Jim Leszcynski

Schlussredaktion Antonia & Theresa Neubauer, Anna Schmalfuß Mitarbeiter dieser Ausgabe: Tina Jeffers, Claudia Wurzinger, Maja Molière, Kersten Whitnall, Lindsey Tramuta, Susanne Ackstaller, TJ Dhavale, Doris Neubauer, Kristen, Victoria Kau, Ashley Ludäscher, Rahel Zoller, Cris Santos, Christian Burmester, Anna Gudat, Denise Fickert, Evi Neubauer, Steffi Flachsa, Claudia Herrmann, Rachna Sahni, Chinyere Feasey, Linda Liukas, Anika Lindtner, Maren Heltsche, Narie Foster, Sarah Miyazawa LaFleur, Anzeigen:

Antonia Neubauer ads@sister-mag.com l 04 /1 2

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Der Wintergarten



beliya kreiert DesignerHandtaschen mit gutem Zweck: Jeder Kauf ermĂśglicht einem Kind den Schulbesuch fĂźr ein Jahr. Alle Taschen und Accessoires bestehen aus Upcycling-Materialien.

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Wintergarten

Erklärt in euren eigenen Worten die Idee eures Unternehmens. Wir gründen das erste Eco-Designer-Label für Taschen und Accessoires mit gutem Zweck in Deutschland. Jeder Kauf ermöglicht einem bedürftigen Kind in Afrika den Schulbesuch für ein Jahr (Schulgebühren, -essen, -bücher, -uniform und Schulbus – Anm. der Red.). Wir kreieren alle Taschen individuell aus edlen Upcycling-Materialien: weiche Sofa-Leder-Retouren sowie Überschüssen aus Designer- und Prêt-à-Porter-Kollektionen. Jede der sechs Taschen und Accessoires aus dieser ersten Kollektion ist ein Unikat. Was hat euch zu eurer Idee inspiriert?

Handy-Case, Clutch oder geräumige Handtasche – was nutzt ihr selbst am meisten? Annika trägt auf dem Spielplatz die WISH Handtasche Braun Winterviolett. Da hat sie beide Hände frei und wenn ihre Tochter Ava Latte Macchiato darüber kleckert, sieht man nichts. Sonst trägt sie häufig den HOPE Weekender Schwarz Braun. Der passt einfach zu allem. Andrea-Victorias Liebling ist die DREAM Umhängetasche Blau Meerblau. Der Stoff stammt von einem ihrer französischen Lieblings-Haute-Couture Häuser und das Leder ist ein wunderschönes weiches blau. Wenn es noch etwas farbenfroher sein darf, trägt sie sehr gerne die DREAM Umhängetasche Schwarz Goldgelb. Wie finanziert ihr euch? Aus Eigenmitteln und Einlagen aus dem Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis.

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Alles begann vor 10 Jahren, als wir unsere Diplomarbeit über Armut in Mosambik und Tansania schrieben. Unsere Doktorarbeit über Mikrokredite, berufliche Projekte und verschiedene Reisen durch Entwicklungsländer zeigten uns, dass Schulbildung Kindern in Afrika eine bessere Zukunft ermöglicht. Gleichzeitig sind wir wie alle Frauen: wir lieben Taschen und

Accessoires. Das Thema Design lernte Andrea-Victoria u.a. bei Jil Sander und Mulberry kennen und lieben. Uns beiden fehlte in dieser Branche „das Gute“. So entwickelten wir die Idee für beliya.

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Wie verdient ihr Geld? Mit dem Online-Verkauf von Taschen und Accessoires. Wo seht ihr euch in 5 Jahren? Wir haben 10.000 Kindern den Schulbesuch ermöglicht und sind eine etablierte Charity Brand, vielleicht auch außerhalb Deutschlands. Wer sind eure Konkurrenten? Ein vergleichbares Konzept, bei dem jedes Produkt eine Charity Tasche und dazu noch aus nachhaltigen, edlen Materialien hergestellt wird, gibt es in Deutschland nicht. Das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Ohne guten Zweck gibt es natürlich viele Taschen--

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designer z.B. Marc Jacobs, Mulberry, Vanessa Bruno. Wir lassen uns auch von Shannon South in den USA oder

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Takeo Kikuchi in Japan inspirieren. Sicherlich sind auch die Charity Taschen von Liebeskind Berlin eine gewisse Konkurrenz. Was habt ihr vorher gemacht? Wir sind beide Betriebswirtinnen und haben gemeinsam unsere Doktorgearbeit über Entwicklungspolitik ge schrieben. Andrea hat bei Mulberry und Jil Sander gearbeitet und war nach dem Studium mehrere Jahre als Projektmanagerin täbei der Handelskammer in China tä tig. Danach hat sie bei Beiersdorf in der Strategieabteilung gearbeitet. Annika war nach Aufenthalten in Brüs Brüssel und Washington DC PR-und On Online-Managerin bei NIVEA und zuletzt Kommunikati internationale Leiterin Kommunikation bei Schwarzkopf Professional. In welcher Abteilung habt ihr euren ersten Mitarbeiter eingestellt? Noch haben wir keine Mitarbeiter. Wir haben viele Helferinnen und Helfer im Familien- und Freundeskreis. Viola, eine sehr gute Freundin, hilft uns vor allem bei Facebook und Marketing. LagerverAnnikas Vater ist unser Lagerver unwalter. Andrea-Victorias Mutter un


Wintergarten

terstützt uns bei Steuer- und Buchhaltungsfragen. Weitere Freunde wie Marcus, Harriet und Andrea helfen uns beim Thema PR. Sandra und Anna bei Rechtsfragen. Mehra und Fridi beim Thema Design und Einzelhandel. So könnten wir die Liste lange weiterführen. An dieser Stelle ganz herzlichen und vielen Dank an Euch alle!

passt. Unsere super Web- und Design-Agentur yoocon hat diese tolle, unverwechselbare Lederoptik ins Logo eingebracht. Außer bei beliya, wie versucht ihr sonst noch, euer Leben nachhaltig zu

Was bedeutet euer Name? beliya kommt aus dem Lateinischen „belli“ schön/hübsch. Das „a“ am Ende steht für unsere Liebe zu schönen Accessoires. Unser Motto „be good be beautiful“ bringt es auf den Punkt. Wir wollen mit schönen Taschen und Accessoires gemeinsam mit unseren Kundinnen die Welt ein Stückchen bes-

zeitlos ist und gut zu vielen Farben

ser machen.

Wir haben beide kein Auto. Meist sind wir zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Wenn möglich reisen wir mit der Bahn. Auch im Alltag versuchen wir Strom zu sparen. Annika träumt von einem Elektroauto mit eigenen Solarpanels auf dem Carport. Allerdings geht das erst, wenn Elektroautos in Deutschland bezahlbar werden.

Wie seid ihr auf eure Unternehmensfarben

gestalten?

ge-

kommen? Das ursprüngliche Logo haben wir bei 12designer. com erstellen lassen. Die Farbe blau ha-

In welcher Stadt sitzt ihr? Hamburg Häufigst genutzte Software? E-Mail & Dropbox Hauptnahrungsmittel in der Start-up

ben wir ausge-

Phase?

sucht, weil sie

Obst und Latte Macchiato n 04 /1 2

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style mit gutem gewissen

FAIRE MODE Stella McCartney macht es schon lange – und Vivienne Westwood setzt jetzt auch darauf: Faire, nachhaltige Mode, die weder auf Kosten der Umwelt, noch auf die der ProduzentInnen geht. Sie beweisen, dass der Glaube, Öko-Mode beziehe sich auf grauen Schlabberlook oder farblose Klamotten, längst überholt ist. Stil und gutes Gewissen sind längst kein Widerspruch mehr – wie diese DesignerInnen zeigen:

MILCH

100% Upcycling | http://MILCH.mur.at L

Was ist für Euch faire und nachhaltige Mode?

Wenn weder die Umwelt noch die ProduzentIn, sondern die Mode-Kundin den vollen Preis dafür bezahlt.

Für wen macht Ihr Eure Mode?

Meinen Kundinnen gefällt die Idee des Wiederverwendens, des Upcyclings und natürlich auch unsere Hosen und Hemdstoffe und vor allem das Design.

3 Worte

witzig, speziell, tragbar

Lieblingsstück der aktuellen Kollektion

Der Hemd.Top.Rock Hugo, weil er aus einem Herrenhemd gefertigt ist und nun als Oberteil oder Rock getragen werden kann.

Wohin geht der Trend 12/13?

Die weise Frau trägt Winter 2011.


L r e u a b u e N s ri o D l h a w s u text & a

Was ist für Euch faire und nachhaltige Mode?

STUDIO JUX Für wen macht Ihr Eure Mode?

3 Worte Lieblingsstück der aktuellen Kollektion

Wintergarten

Es ist Mode, die dich stolz auf das macht, was du trägst. Nicht nur, weil sie gut ausschaut, sondern auch weil du Gutes tust, indem du sie trägst. Es ist eine Kombination aus Design, Eco & Fair. Design durch die Nutzung moderner Materialien, Farben und Silhouetten. Eco durch die Nutzung umweltfreundlicher Materialien und Fair durch die Schaffung fairer Arbeitsbedingungen durch geschützte Werkstätten dort, wo es am meisten notwendig ist, in Entwicklungsländern.

http://www.studiojux.com L Sie ist in ihren 20ern/ 30ern, lebt in der Stadt und hat einen kulturell und sozial reichhaltigen Lebensstil. Sie liebt gutes Essen und trifft sich gern mit ihren FreundInnen beim Konzert oder in der Bar. Sie ist auf ihre eigene Art modern, sie hat eine starke Persönlichkeit. Du merkst, dass sie ehrgeizig ist und gleichzeitig ihr Leben genießt. Dänisch, Minimalistisch, Design. Die handgestrickten Teile sind meine Favoriten. Sie sind bequem und modisch zur gleichen Zeit. Wenn du sie einmal anziehst, willst du sie nicht mehr ausziehen. Und das Witzige daran ist: Nepalesische Frauen haben die Stücke in ihren Häusern in und rund um die Hauptstadt Kathmandu gestrickt. Die Frauen können ihr Haus nicht verlassen, um Geld zu verdienen, weil sie zuhause bei ihren Kindern bleiben müssen. Stattdessen können sie von zuhause aus arbeiten und gleichzeitig ihre Elternpflicht übernehmen.

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Wohin geht der Trend 12/13?

Eine Chino aus biologischem Kord mit einer Wollbluse, die wie Seide aussieht. Dazu die handgestrickte Weste, von der ich gerade erz채hlt habe. Ein modisches Outfit voller Kontraste: gl채nzend, grob, modisch und bequem.


Wintergarten

TRECHES

Showroom und Concept Store HQ in Berlin | http://www.treches.com L

Was ist für Euch faire und nachhaltige Mode?

Ganz einfach: Mode, wofür kein Mensch oder die Umwelt leiden musste. Wir gehen auch noch einen Schritt weiter, indem wir unsere Mode ethisch nennen und versuchen, auf unsere Mitmenschen Rücksicht zu nehmen. Wir arbeiten am liebsten mit Firmen zusammen, die auch so denken, unterstützen die grüne Community und versuchen, weitere Mitstreiter für diesen Weg zu finden.

Für wen macht Ihr Eure Mode?

Treches Kunden denken mit, sie übernehmen Verantwortung für sich und für die Welt, in der sie leben. Unsere Muse ist urban, kreativ und lebensfroh. Sie arbeitet gegen Unrecht und gilt als VorreiterIn für neue Ideen. Ausserdem sieht sie immer super gestylt aus. Nicht jeder kann wie sie sein, aber Treches-Kundinnen sind ein kleines Stück näher dran.

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unkonventionell, tragbar, lässig

Wohin geht der Trend 12/13?

Im Herbst 2012/2013 steht unsere Trendfrau steht auf be-

Lieblingsstück der aktuellen Kollektion

Das WORK dress, sportlicher Schick vereint mit lässiger Eleganz. Top gestylt, aber genauso passend für einen ganz normalen Tag (siehe nächste Seite)

queme, gut geschnittene Kleidung mit einem Hauch Verspieltheit.


TRECHES Denim Dress

MILDE Was ist für Euch faire und nachhaltige Mode? Für wen macht Ihr Eure Mode? 3 Worte

100% Upcycling | http://milde-berlin.com L Eine Selbstverständlichkeit.

Wir machen Liebhaberstücke für Frauen, die ihre Weiblichkeit zeigen. Weiblichkeit - Liebe - Nachhaltigkeit

Lieblingsstück der aktuellen Kollektion

Der Body „Pliés“ aus schwarzem Jersey und apricotfarbener Seide. Er vereint sportlichen Chic und spielerische Weiblichkeit und lässt sich super in allen möglichen Varianten tragen. Egal ob Jeans oder romantischer Rock, „Pliés“ macht sich in allen Kombinationen gut!

Wohin geht der Trend 12/13?

Der milde Winter wird schwarz und verzaubert mit Materialmix von Seide bis Leder und kontrastierenden Clutch Bags in Orange und Petrol. Die weibliche Form steht im Mittelpunkt, wie der Titel „Silhouettes“ bereits ankündigt.


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KSIA

http://www.ksia-berlin.de L

Was ist für Euch faire und nachhaltige Mode?

In Deutschland entworfene und produzierte Mode aus lokalen, möglichst Bio-Materialien.

Für wen macht Ihr Eure Mode?

Mode für Frauen, die an Design interessiert sind, aber nicht jedem Trend nachlaufen.

3 Worte Wohin geht der Trend 12/13? Lieblingsstück der aktuellen Kollektion

Anschmiegsame tägliche Begleiter Farbe! Natürlich pflanzlich gefärbt. Eindeutig die Eddie Bag. Sie wurde von den Taschen meines Urgroßvaters, der vor ca. 100 Jahren bei Leipzig Lederkoffer und -taschen produzierte, inspiriert.

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Hallo, ich bin Steffi, der Kopf hinter dem Blog ‚I ❤ Eco‘. Ich lebe mit meiner Familie in einem kleinen ruhigen Dorf in Belgien. sisterMAG bat mich, meine Geschichte zu erzählen ...

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Vor etwa zwei Jahren startete ich meine eigene Firma. Vorher arbeitete ich mehrere Jahre mit Anzugträgern zusammen, verdiente meinen Lebensunterhalt, lernte viel und hatte dennoch nie das Gefühl, richtig zufrieden zu sein. Ich wollte einfach mehr vom Leben! Mir wurde klar, dass ich meinen Teil für eine bessere Welt beitragen wollte. Als Kind war ich stets besorgt um das Wohlergeben von Tieren. Der Pandabär war mein liebster Freund (WWF)! Dieses Bedürfnis und die Verbindung zur Tierwelt verlor ich während des Heranwachsens. Erst Jahre später öffnete mir die Dokumentation CRADLE 2 CRADLE L die Augen. Die Leidenschaft der Filmemacher machte mir klar: Wir ha-

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ben nur EINE Erde! Über ein Jahr lang recherchierte ich zum Thema und mir eröffnete sich eine völlig neue Welt. Ich entdeckte eine Fülle an Designern und Unternehmen mit wichtigeren Werten als Wachstum und Gewinn. Stattdessen konzentrieren sie sich auf die Schaffung von Harmonie mit der Natur. So wie es sein sollte. Viele von uns haben heute die Verbindung zur Natur verloren. Häufig denken wir nicht darüber nach, woher das gerade genutzte Produkt kommt, unter welchen Umständen es produziert wurde und welche Auswirkungen es auf uns und die Natur hat. Um ehrlich zu sein: ich bin keine „dunkelgrüne“ Verbraucherin. Ich recycle (sehr gut, wie ich hinzufügen möchte), nutze 100% grüne Energie, fahre häufiger mit dem Fahrrad, reduziere meinen Plastikverbrauch, nutze natürliche Kosmetik, kaufe lokal und saisonal … Ich habe mein Leben nicht um 360° gedreht. Ich möchte mein Auto nicht


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von Steffi von I ❤ Eco L

aufgeben und den ganzen Tag in Hippie-Kleidern herumlaufen. Und wisst ihr was? Das ist ok! Denn jeder kleinste Schritt in Richtung Umwelt- und Naturschutz ist ein guter Schritt. Es ist besser, als nichts zu tun oder zu warten, dass die Regierungen Maßnahmen ergreifen … jeder Beitrag zählt! Um Menschen bei der Suche nach naturfreundlichen Produkten zu unterstützen, habe ich meinen eigenen Platz im Netz geschaffen, wo sich Evo-Lovers treffen können: www.iloveeco.be L. Wir zeigen Ökoprodukte und linken direkt zum jeweiligen Online-Shop. Neben der Präsentation von Produkten gibt es aber noch so viel mehr zu erzählen. Unser zweites digitales Standbein ist daher der Blog mit vielen Inspirationen für das naturliebende Herz. Im Moment gibt es diesen nur auf Niederländisch, aber wir arbeiten dran! Ich zeige die wahre Schönheit von naturfreundlichen Produkten. Und diese ist überhaupt nicht angestaubt oder hippie!

1 Mobile WIFI-Tastatur aus einem Stück Ahorn- oder Walnussholz | Orée Boards L, €125.00 2 Ärmelloses Kleid in Dunkelblau. | studio JUX L, €144.95 3 Katherine Shell Clutch, eingelassene Perlmuttfragmente auf handgefertigter Holzbox. | KAYU L, $569 4 Vegan und frei von Gluten, Parfüm, Giften, Parabenen, Hypoallergenen, biologisch abbaubar: SCOTCH Nagellack L, $14.99 5 Soja-Nagellackentferner | SCOTCH L, $11.99 6 Magazinständer | via babongoshop.nl L, €51.95 7 Maxi-Kleid aus weichem Viskose-Jersey, einem nachhaltigen Stoff. Evelyn Dress in Pfirsich | Nancy Drew L, £29,70 04 /1 2

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kampf um ein gemüse

THE KALE PROJECT text Kristen Beddard (thekaleproject.com L)

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Im vergangenen August, als sich New York City auf den Hurrikan Irene vorbereitete, packten mein Mann und ich unser neuverheiratetes New Yorker Leben ein für einen drei-bis fünfjährigen Auslandsaufenthalt in Paris. Als letzte Mahlzeit in unserer West Village Wohnung bereitete ich mein Lieblingsgericht zu: Kale – in Deutsch Schwarzkohl oder Palmenkohl genannt. Nie hätte ich mir bei diesen letzten Kale-Bissen und den Gesprächen über unser neues Leben vorstellen können, dass es fast unmöglich sein würde, in Frankreich Kale zu finden und zu essen.

zu erkunden. Obwohl Wochenmärkte in den Vereinigten Staaten zunehmend populärer werden, sind Märkte im Freien, die mit frischem Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, Käse, Wein und Gebäck überquellen, nicht wirklich Teil der US-amerikanischen Kultur. Einmal hier, verbrachte ich an jedem Stand Stunden, schaute mit Appetit auf die Berge an frischen Feigen und versuchte, nicht zu lange auf eine Kuhzunge zu starren. Als ich in dieser ersten Woche die täglichen Zutaten fürs Abendessen kaufte, konnte ich nicht umhin zu bemerken, dass ein Gemüse fehlte: mein geliebtes Kale.

Nach der Landung auf dem Flughafen Charles De Gaulle war mit das erste, was ich tun wollte, die Freiluftmärkte

Wie konnte es sein, dass in einem Land, in dem Essen der Mittelpunkt von allem - gut, fast allem – ist, ein

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Standard-Blattgemüse nirgends zu finden ist? Ich könnte es verstehen, wenn Kale nicht so populär wie in den US-amerikanischen

Städten

wäre,

aber es überhaupt nicht zu finden? Ich war am Boden zerstört. Ich nahm an, dass ich in den falschen Märkten geschaut hatte und beschloss, breiter zu suchen. Ich suchte und suchte, von Markt zu Markt nach etwas, das Google Translate als chou frisé übersetzte. Diese Übersetzung führte mich zu Wirsing, das definitiv kein Kale ist. Ich fand meine Augen den einen um den anderen Obst-und Gemüsestand absuchen, immer in der Hoffnung, die langen, dunkelgrünen gewellten Blätter würden magisch erscheinen. Ich zeigte Bauern und Händlern Fo-

tos, aber die einzigen Antworten, die ich bekam, waren ein Achselzucken, ein Kopfschütteln und das klassische Französische phffft.

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So wie es jedes Mädchen im 21. Jahrhundert machen würde, wandte ich mich an das Internet, um „Kale in Paris“ zu recherchieren. Es stellte sich heraus, das ich nicht der einzige Anglo-Expat war, dem die Königin der grünen Blattgemüse fehlte. Fragen, Kommentare und Diskussionen überschwemmten Blogs, Kochforen und Message-Boards. Und als ich auf drei verschiedenem, prominenten Pariser Food-Blogs las, dass Kale 99,99% der Zeit unmöglich zu finden war und dass die meisten Franzosen nicht mal wussten, was es ist, wusste ich: die Mahl-

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zeit, die ich in unserer letzte Nacht in New York zubereitet hatte, war definitiv unsere letzte. Was ist an diesem Gemüse dran, dass es für mich so viel mehr bedeutet als Salat oder Brokkoli? Es gibt ein paar interessante Fakten über Kale und meine Beziehung zu dem Gemüse, die meiner „gesunden“ Besessenheit etwas mehr Sinn geben. Um es gleich richtig zu stellen - obwohl ich US-Amerikanerin bin und Kale im Moment das US-amerikanische „it“-Gemüse ist, ist es kein US-amerikanisches Gemüse. In der Tat wurde es zuerst vor über 2000 Jahren im Mittelmeerraum / Kleinasien angebaut. Als si st er

Teil der Kohl-Familie ist Brassica oler-

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acea acephala, wie es lateinisch heißt, eines der einfachsten Gemüse zum Anbauen. Durch seine Widerstandsfähigkeit gegenüber kälterer Witterung und Frost kann man es fast das ganze Jahr über anbauen und essen. Frost versüßt sogar den Geschmack. Diese Widerstandsfähigkeit ist auch der Grund, warum das Gemüse im 17. Jahrhundert seinen Weg in die Neue Welt fand. Für neue Siedler bedeutete es eine sichere Ernte. Während des ersten und zweiten Weltkrieges wurden die Engländer sogar aufgefordert, Kale als Teil ihres Victory Gardens anzubauen. Schottische Gemüsegärten werden als „Kale Yards“ bezeichnet, da Schwarzkohl immer vorhanden ist. Die Portugiesen verwenden ihn als


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wichtigste Zutat in einer traditionellen Suppe und cavolo nero ist ein vielverwendetes Blattgemüse in der italienischen Küche.

Ballaststoffen und Füllung ist. Es ist mehr Kalzium in einer Tasse Kale als

Innerhalb der amerikanischen Kultur ist Kale nicht Teil eines speziellen Gerichts. Bis vor fünf Jahren oder so wussten überwiegend Amerikaner über Kale, die sich hauptsächlich von Gemüse ernährten. Es war einfacher, Kale in einem Ko-op als in einem durchschnittlichen Supermarkt zu finden. Dann begann langsam ein Wandel, da Restaurants damit zu experimentieren begannen, Kale als Salatzutat zu nutzen. Bevor ich es bemerkte, war es schwer, ein Restaurant in New York zu finden, das kein Kale auf der Speisekarte hatte.

viele Antioxidantien und Aminosäu-

Der Grund, warum Kale so ein wichtiger Bestandteil einer Ernährung auf pflanzlicher Basis war und ist, sind die endlosen gesundheitlichen Vorteile. Es ist eines der dichtesten grünen Gemüse, was bedeutet, dass es reich an

in einem Glas Milch. Es ist voll von Vitamin K, E, B und C, und enthält super ren, die Krebs bekämpfen. Daher ist es keine Überraschung, dass es in der amerikanischen

Gesundheits-Com-

munity als „superfood“ (Super-Essen) bezeichnet wird. Daher ergab es nur Sinn, dass meine makrobiotisch-vegetarische

Mutter

dafür sorgte, dass Kale eines meiner Grundnahrungsmittel wurde, sobald ich feste Nahrung zu mir nehmen konnte. Es gab keinen Nachtisch, wenn ich nicht mein Kale aufgegessen hatte. Und so wie manche Menschen nostalgische Erinnerungen an bestimmtes Wohlfühlessen haben, wie z.B. Mamas hausgemachten Makkaroni mit Käse oder Omas geheimem Schokoladenbrownie-Rezept, verbinde ich Komfort und Sicherheit mit Kale. Und wenn man in ein neues Land zieht, wo 04 /1 2

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man kaum die Sprache spricht, ist es nicht ideal, wenn es das eigene Komfort-Essen nicht gibt. Im November als ich endlich akzeptiert hatte, dass Kale nicht einfach plötzlich erscheinen würde, und nachdem ich einige Kale-Kohlköpfe aus England und Italien eingeschmuggelt hatte, hatte ich eine Eingebung: statt nur über den Mangel an Kale in Paris zu klagen, warum brachte ich Kale nicht einfach nach Paris? Und damit war das Kale-Projekt geboren.

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Der Plan war, einen Bauern zu finden, vorzugsweise einen Bio-Bauern, der aufgeschlossen war, das Gemüse anzubauen und damit ein Angebot zu schaffen. Dann würde ich versuchen, ein Restaurant zu finden, welches Kale in seinen Speiseplan aufnehmen würde, um Nachfrage zu generieren. Natürlich sollte es nicht irgendein altes Pariser Café sein, sondern eines der

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neueren Restaurants, die im Besitz eines Anglo-Expats ist, da ihnen das Gemüse bereits bekannt sein würde und weil deren Besucher eine Mischung aus Expats und jüngeren Franzosen eher dazu geneigt sind, nicht-traditionelles, nicht-französisches Essen zu versuchen. In solchen Momenten dachte ich, wer war ich, ein Expat aus einem Land nur knapp über 200 Jahre alt, um die französische Küche zu kritisieren? Aber das war nicht die einzige Schwierigkeit. Ich spreche Französisch nicht sehr gut. Als ich vor einem Jahr hierher zog, sprach ich überhaupt kein Französisch. Ich begann das Projekt ohne einen Bauern. Wie sollte ich es überhaupt angehen, einen zu finden? Ich weiß nichts über Landwirtschaft. Ich habe mich nie um einen Garten gekümmert. Jede Pflanze, die ich für


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meine Wohnung in New York gekauft hatte, war eingegangen. Unnötig zu sagen, dass ich ein wenig ratlos war, wie sich das alles entwickeln würde, aber ich hatte ja auch nichts zu verlieren. Das Schlimmste, was passieren könnte, wäre, dass es in Paris immer noch kein Kale geben würde. Es gab nichts anderes zu tun als loszulegen. Seit April habe ich die Reise vom Hof zum Markt auf die Gabel dokumentiert. Ich habe über die Höhepunkte geschrieben, z.B. wie ich meinen ersten Bauern fand und das erste Restaurant gewann. Dann gab es natürlich den Tiefpunkt, als wir entdeckten,

dass ein hungriger Haufen an Schnecken die erste Ernte gefressen hatte. Es war wunderbar, so viele Menschen zu treffen, die es nicht abwarten können, endlich Zugang zum Blattgemüse zu erhalten. Und zu meiner Überraschung gibt es eine kleine Gruppe Pariser, die Kale von Reisen in die Vereinigten Staaten oder populären amerikanischen Food-Blogs kannten und das Projekt auch unterstützen. Wegen dieser Gemeinschaft habe ich durchgehalten, wenn ich dachte, ich könnte kein weiteres Treffen in gebrochenem Französisch aushalten oder wenn ich mitten in der Nacht aufwachte und mich fragte, ob die erste Kale-Ernte gedeiht. Ohne diejenigen, die an das 04 /1 2

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1 Kopf Kale 1 Zitrone Olivenöl, Meersalz & Pfeffer Kale-Projekt glauben, bin ich mir nicht sicher, ob ich so weit gekommen wäre. Indem die Pariser Kale Gemeinschaft einander gefunden hat, ist eine Nischen-Bewegung entstanden, und jeden Tag ist Paris Kale einen Schritt näher. Für Updates und News rund um das Kale-Projekt solltet ihr regelmäßig auf die Website L oder Facebook L schauen. n

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1. Kaleblätter vom Strunk entfernen und waschen. In mundgerechte Stücke schneiden. 2. Den Saft einer halben bis ganzen Zitrone hinzufügen. 3. Einen Spritzer Olivenöl hinzufügen und mit Salz und Pfeffer würzen. 4. Den Kale etwa 2–4 Minuten mit den Fingerspitzen massieren. Die Massage macht die Blätter zarter. Der Kale kann mit einer Vielzahl an Zutaten verfeinert werden: Radieschen, Kirschtomaten, Mandeln, Karotten, getrocknete Cranberries, Rosinen, Avocado, Pecorinokäse usw.


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Nachhaltigkeit und Green Living – Schlagworte, die uns auf einer Tour durch Amsterdam begleiten.

zusammengestellt von Maja Molière mulipuli.com L

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DE DROOMKAST Bellamystraat #91–93

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Station AMSTELKADE

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RESTAURIERTE MÖBEL: Stühle, Schränkchen, Tische. Industrial Design. Günstige Preise. Nette Besitzer und Macher! Am Rande des Zentrums im Süd-Osten der Stadt versteckt sich, am Kanal gelegen, in einer unscheinbaren Straße De Droomkast. Das offene und unprätentiöse junge Team patrouilliert die Straßen des Landes auf der Suche nach ausgesetzten Möbeln, um ihnen neues Leben einzuhauchen. Auf Grund unkonventioneller Öffnungszeiten gehört ein wenig Glück dazu, den Laden mit offenen Türen anzutreffen. Einmal drinnen, erwartet einen ein äußerst entspanntes Einkaufserlebnis. Der Laden, der niemals überlaufen scheint, beherbergt eine Sammlung rustikaler Tische, Schränke, Stühle und Lampen im Industrial Style. 04 /1 2

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Obwohl sie sich mit ihrer Aus-Alt-Mach-Neu Devise und der industriell angehauchten Kollektion an Mรถbeln und Co. am Puls der Zeit bewegen, sind die Preise unschlagbar. Man kann nur hoffen, dass es eine Weile dauern wird, bevor die Massen Wind von der Existenz von De Droomkast bekommen.

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CHARLIE + MARY Gerard Doustraat 84 1072 VW Oud-Zuid

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Station ALBERT CUYPSTRAAT

Eine weitere Gattung der Spezies “Fairer Concept Store” ist CHARLIE+MARY, eine Boutique die sich auf stylische und nachhaltige Mode konzentriert. Der Laden möchte Marken, die Waren mit Respekt für Mensch und Planet herstellen, eine Plattform bieten. Dabei wollen die beiden Gründerinnen jedoch keine Kompromisse bei Look und Style eingehen. Die Location im quirligen Viertel De Pijp, die Knallfarben der Wände, freundliche Verkäufer und aktuelle Mode: all das sorgt für ein tolles Einkaufserlebnis.

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Danach kann man sich noch entspannt im hinteren Teil des Geschäfts eine Tasse Bio-Tee, Kaffee oder leckere Kuchen aus dem Café Beter&Leuk gönnen.

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FAIR + FAIR Herengracht 211

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Station DAM oder WESTERMARKT

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GARTINE

steeg 7 BG

tation SPUI

o DE LAATSTE KRUIMEL Langebrugsteeg 4

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Station SPUI

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In einem bezaubernden Wohnhaus an den Grachten von Amsterdam sind die sorgfältig ausgewählten Produkte von Fair+Fair über die jeweiligen Zimmer verteilt. Die Küche beherbergt alles von Karaffen bis zu Gläsern, Besteck, Teller, Backformen und vieles mehr. Der schöne alte Ofen verführt einen regelrecht dazu, all die Küchenutensilien gleich einzusetzen und loszukochen. Zumindest kann man sich Tee, Kaffee und kleine Snacks gönnen, die hier serviert werden.


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Weiter im ersten Stock sind Wohn- und Schlafzimmer mit handgefertigten Möbeln eingerichtet und mit allerlei hübschen Decken, Kissen, Kerzen und Lampen dekoriert. Wie der Name vermuten lässt, sind alle Gegenstände entweder aus fairem Handel, biologisch hergestellt oder recycelt. Teile des Gewinns werden in Wohnprojekte für die Hersteller investiert, die zum Großteil in Entwicklungsländern leben. So kann man zur Abwechslung mit Shopping tatsächlich Gutes tun. Hatte ich schon erwähnt, dass ich in diesem Laden leben will?


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GARTINE, dieses kleine charmante Bistro liegt versteckt in einer engen Seitengasse in der Nähe der immer überfüllten Einkaufsstraße Kalverstraat. Der Außenbereich besteht aus einem kleinen Tisch mit zwei Stühlen, daneben ein paar Pflanzen in großen Weidenkörben. Drinnen geht es gemütlich weiter, mit dunklen antiken Holzmöbeln, einem beeindrukkenden Kronleuchter und Ölgemälden an der Wand. Ohne Reservierung einen Tisch zu bekommen kann schwierig sein, daher empfiehlt sich ein Anruf vorab, vor allem wenn man in größerer Runde speisen möchte.

Hat man sich einen der begehrten Plätze ergattert, kann man in Ruhe das herrliche Frühstück, Brunch oder High Tea genießen. Die Besitzer ernten Obst und Gemüse im eigenen Garten. Diese Liebe und

Hingabe zur eigenen Arbeit spiegelt sich im gesamten Bistro wieder, genau wie in ihrem fantastisch gestyltem Kochbuch, das von den Gerichten des Bistros inspiriert wurde und dort auch erhältlich ist.


Inmitten des touristenüberfüllten Zentrums steckt De LAATSTE KRUIMEL. Schon das Schaufenster sieht vielversprechend aus; unzählige Torten, Brownies und Cookies auf der einen, stapelweise Brote, Quiches und Sandwiches auf der anderen Seite. Drinnen geht es weiter, mit einem Kühlschrank gefüllt mit frisch gepressten Säften und selbstgemixten Smoothies, Regalen voll mit hausgemachten Marmeladen und Curds. Und dieser Duft!

Die Besitzer stellen alles Gebäck vor Ort her und so werden stündlich die wohlriechendsten Köstlichkeiten aus dem Ofen geholt und für den Verkauf angerichtet.

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Im hintersten Eck des Cafés befindet sich eine winzige Terrasse mit Blick über den Kanal, die Platz für eine kleine Obstkiste, die als Tisch fungiert, für zwei Personen oder eine Gruppe gemütlich Stehender bietet. Das wirklich einzige Manko sind die fehlenden Toiletten. Da heißt es dann schon mal ab zum Händewaschen beim Coffeeshop nebenan.

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RESTORED, an der lebhaften Haarlemmerstraat im Norden des Stadtzentrums gelegen, ist Laden und Atelier in einem. Die Besitzer sammeln und verkaufen einmalige Produkte, Klamotten, Einrichtungsgegenstände und Accessoires. Talentierte junge Designer haben hier eine Plattform, um ihre Arbeiten einem größeren Publikum zu präsentieren. Dieses Interesse am Menschen hinter dem Produkt, wird im gesamten Laden deutlich. Alles ist mit Liebe zum Detail hergestellt und eingerichtet und Qualität regiert hier noch über Quantität. Ein Tip: Die Postkarten am Tresen. Genial! n

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RESTORED Haarlemmerdijk 39

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SUKAH Haarlemmerstraat 110

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Ein riesengroßes Tipi begrüßt Dich am Eingang: Kissen, Decken oder Tee!

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alternative zu getunter, grüner architektur

INTERAKTIVE BELEUCHTUNG Erstveröffentlichung auf fairobserver.com L Biologisch inspirierte Materialien und Systeme sind der neue große Trend in Architektur und Design. Sie versprechen nicht nur Energiefreundlichkeit, sondern auch eine positive Wirkung auf ihre Umgebung einschließlich des Menschen. In dem folgenden Artikel stellen uns die Gründer des Architektur-und Designstudios Kinetura, Xaveer Claerhout und Barbara Van Bier, diese neue Design- und Architekturschule sowie ihren neuen Ansatz für Beleuchtungen vor. Lampen designen ist wie Architektur entwerfen nur auf Mikro-Maßstab. Eine Lichtquelle mit ihrer Halterung und das natürliche Licht, das ein Gebäude umgibt, sind offensichtlich miteinander verwandt. Design und Architektur von Gebäuden und Leuchten müssen den Nutzen und die Ästhetik des Lichts maximieren.

INTERAKTIV VERWANDELBARE BELEUCHTUNG

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Seit 2005 haben wir versucht, künstliches Licht enger mit der umgebenden Architektur zu verbinden, ohne dabei die Beleuchtungsfunktion zu verlieren. Wir haben die ersten Prototypen von flexiblel verwandelbaren Lampen entworfen. Derartige Lampen (www.kinetura.com) regulieren

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die Intensität ihres Lichtes durch eine sich allmählich ändernde Form, um entweder den Lichtaustritt zu vergrößern oder zu verkleinern. Für diesen Formänderungsprozess können keine Bimetalle genutzt werden, da die Entwicklung hin zu LED-Licht im Widerspruch zum Wirkungsprinzip von Bimetallen steht. Durch den geringen Energieverbrauch der LED-Leuchten entsteht keine Wärme und damit Formveränderung der Lampe. Die grundlegenden Prinzipien, die wir für das gesteuerte Licht- und Transformation-System entwickelt haben, wurden in einem ersten Patent zusammengefasst und waren der Ausgangspunkt für unser Kinetura Designstudio. Wir entdeckten die Kraft der Zusam-


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menführung von Licht-Modulation und Form-Veränderung unter Verwendung der Flexibilität bestimmter Teile des Lampengehäuses. Auf sinnliche Weise verstärkt das modulierte Licht die physische Transformation der Lampe und umgekehrt. Dieser synergetische Prozess belebt nicht nur die Beleuchtung und die sie umgebende Architektur, die progressive Multifunktionalität scheint auch eine verstärkte geistige Auswirkung auf die Nutzer zu haben, wahrscheinlich, weil er mit den Prozessen in der Natur und dem menschlichen Verhalten verwandt ist. Ein Raum und seine wandelbare Beleuchtung sind in der Lage, auf fast organische Weise mit den sich ändernden Rahmenbedingungen und den verschiedenen Bedürfnissen der Nutzer zu interagieren. Diese Faktoren zusammen mit den Eigenschaften des Formanpassungssystems bestimmen den Transformationsprozess. Wir nennen diesen extra-dimensionalen Funktionalismus: Metamorphose. In diesem Prozess spielen flexible versus

starre Materialien und Betätigungseinrichtungen eine wichtige Rolle. Zum Beispiel verwandelt sich bei der Lampe „Santiago“ das geschlossene, geradlinige Licht langsam in einen offenen, gekrümmten Scheinwerfer. Wir haben unsere wandelbaren Lampen seit 2008 bei Ausstellungen auf der ganzen Welt gezeigt. Wir scheinen dabei eine neue und universelle Ästhetik zu berühren. Von New York bis Italien, Shanghai und Paris fühlten sich die Zuschauer intuitiv verbunden. Sie hatten spontan Gefühle von Erwachen, Leben, Atmen. Tief in unserer geistigen Wahrnehmung scheinen Licht, Wärme und Farbe natürlich verwandt mit geschwungenen und offenen Formen. Dunkelheit, die Farbe schwarz und Kälte stehen eher im Zusammenhang mit geraden und geschlossenen Formen. Allerdings können diese scheinbar gegensätzlichen Kategorien sich ergänzen und Teil eines Ganzen werden. Wir haben eine neue kinetische Ästhetik durch 04 /1 2

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die Kombination dieser Eigenschaften erschaffen. Es ist weder die Form, noch die Bewegung selbst, sondern die Fähigkeit, sich an die sich verändernden Bedürfnisse anzupassen, die eine faszinierende neue Welt der kinetischen Formen induziert. Die Schönheit liegt im Prozess selbst. Licht ist allgegenwärtig, wenn auch auf fast vulgäre und aggressive Art und Weise. Dynamische Beleuchtung wird oft auf Plakatwand-Qualität degradiert, die mit der virtuellen Welt zu konkurrieren versucht. Sie schafft eine sterile, laborähnliche Umgebung und es fehlen die mentalen Auswirkungen auf die Zuschauer. Einige der führenden Unternehmen, die Leuchtmittel herstellen, scheinen durch ihren Fokus auf die Entwicklung von LED und OLED geblendet. Oft wird das Gehäuse um eine Lichtquelle auf eine rein technische oder modische Form reduziert.

Für einen ganzheitlicheren Ansatz an dynamische Beleuchtung braucht es eine fachübergreifende Zusammenarbeit. Die wichtige Entwicklung neuer energie-freundlicher Lichtquellen muss in eine kinetische Ästhetik eingebettet werden, um ihr volles Potenzial zu entfalten.

INSPIRIERENDE & ENERGIEEFFIZIENTE GEBÄUDE Sonnenlicht und künstliche Lichtquellen müssen die Schönheit ihrer Umgebung verbessern. Natürliches Licht liefert die Energie, um unsere physische Welt zu verwandeln und aufrecht zu erhalten. Der Kinetower (siehe Video L) ist das metamorphe Pendant zu unserer „New York“ Lampe. Es ist ein Gebäude als ein großer Energie-Regulator. Die flexible Außenhaut der kinetischen Architektur interagiert auf zyklische Weise mit den Umwelt-Gegebenheiten und mit den Menschen im Inneren des Gebäudes. Die Veröffentlichung dieses visuel-

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len Manifest auf der „Abitare il Tempo“-Ausstellung in Italien im Jahr 2008 scheint nun weniger wie ein Zufall. In den letzten Jahren wurden „grün“ und „Nachhaltigkeit“ immer mehr zum zentralen Thema in den Debatten über die Zukunft der Architektur. Getunte grüne statische Architektur kann nicht das Ziel sein, aber ist zu oft noch das Ergebnis. Wir glauben, dass biologisch inspirierte Materialien und Systeme Architektur und Design der Zukunft bestimmen werden.

fekt ausgewogene Struktur von Spannung und Druck könnte die ultimative organische Bauweise der Zukunft sein. Im vergangenen Jahr schrieben Gennaro Senatore und seine Kollegen einen bemerkenswerten Aufsatz, der bewies, dass adaptive Strukturen nicht nur eine überlegene strukturelle Effizienz erreichen, sondern auch den Energiebedarf senken, der für den Bau und die Pflege eines Gebäudes im Vergleich zu seinen passiven Pendants benötigt wird.

Dieser Fokus wurde erst kürzlich von vielen Wissenschaftlern, Ingenieuren und Designern auf der ganzen Welt

Innerhalb dieses großen Forschungsbereichs entwickelt Kinetura die ersten pragmatischen und adaptiven

geteilt. Die Art und Weise wie das Wyss Institute (http://wyss.harvard. edu/) sich entwickelt und neues Wissen anwendet, ist enorm faszinierend. Die Ähnlichkeit, die Donald E. Ingber zwischen Tensegrity-Architektur und der Weise wie lebende Organismen auf der Mikro-Ebene strukturiert sind, ist von grundlegender Bedeutung. Die extrem leichte und flexible, dabei per-

Lampen und Gebäudeanwendungen, die auf unserem Konzept der Metamorphose basieren. Die Forschung in Richtung eines neuen kinetischen Designs und einer Architektur der Nachhaltigkeit muss durch die Überzeugung der Benutzer und die Nachfrage nach adaptiven Produkten und Architektur getrieben werden. n

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leben im belgischen glashaus

ZOERSELHAUS architekt Arjan de Feyter L photos Christian Burmester L


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Das Zoersel-Haus wurde 1969 vom Architekten Herman Andriessen als Musterhaus in BauhausManier entworfen. Die Originalpläne zeigten eine Stahlkonstrukt-Villa mit halboffenem Erdgeschoss, welches an die Villa Savoye in Poissy erinnert. Nur ein Jahr nach Fertigstellung verstarb Andriessen und erst 2005 wurde das Haus durch den Innenarchitekten Arjaan De Feyter L und dessen Frau gerettet. Es war mittlerweile völlig heruntergekommen und stand kurz vor dem Abriss. Die erste Etage wurde nach den Originalplänen belassen. Heute lebt das Ehepaar in diesen Räumen. Das Erd­ geschoss wurde zum Arbeitsraum umgestaltet und geschlossen. Die visuelle Wirkung des halb­ offenen Erdgeschosses erreichte De Feyter durch riesige Glaswände, deren Rahmen kaum sichtbar sind.

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Die ursprüngliche Intention einer Reproduktion des Hauses im großen Umfang wurde nie verwirklicht. Die umgebende Landschaft – in den 70er-Jahren noch unberührt – wurde im Laufe der Zeit bebaut. Die meisten Häuser zeigen sich im Stil eines „gefaketen“ Landhaus-Stils. Das Stahlhaus von Andriessen blieb fast unberührt und einsam stehen. Als Arjan de Feyter die Arbeiten begann, wurde das Musterhaus zunächst bis auf das Stahlkonstrukt entkernt. An vielen Stellen waren Restaurationsarbeiten aufgrund der Korrosion des Stahls vonnöten. Viel Arbeit und Zeit floss in die Entwicklung neuer Brücken- und Verbindungselemente des Stahlgerüsts. Am Ende löste man dieses Problem mit einem Zwei-Komponenten-Harz, der auf alle Balken und Träger aufgetragen wurde und den Stahl außerordentlich gut zusammenhält. Dieser Harz ist zudem feuchtigkeitsbeständig, sodass der Stahl vor Kondensationsnässe geschützt ist.

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Im Inneren des Hauses ist der Stahl heute durch eine Schicht aus Polymer geschützt und schließlich in MDF-Platten gehüllt. Heutige Wohnstandards sind somit erfüllt, ohne die Erinnerung an Andriessens Originalpläne zu zerstören.

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Jedes Detail der Inneneinrichtung wurde ebenfalls von Arjan De Feyter designt.

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Der Kleiderschrank



obenauf heftthema

AUF DEN HUT GEKOMMEN text Susanne Ackstaller L

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Ein bisschen Ascot steckt doch in jedem Alltag. Zumindest in meinem. Denn ich liebe Hüte. Und Mützen auch. Vor al allem, wenn sie auffällig sind! Für mein Umfeld war das wahrlich nicht immer leicht. Man könnte sogar von einer Bewährungsprobe sprechen: eine Gartenparty neben einem Wagen Wagenrad von Hut. Ein Stadtbummel mit einer wagemutigen Bommelmütze. Stroh Strohhüte mit Riesenkrempe auf dem Wan Wanderweg. Bei solchen Kopfbedeckungen brauchte man schon als Begleiter ein gehöriges Quantum Selbstbewusst Selbstbewusstsein. Von der Trägerin ganz abgesehen. Ja, früher waren auffällige Hüte eine Frage des Mutes. Bild von der Bibliothèque des Arts Décora- In der kommenden Saison allerdings tifs L. Gefunden via FLICKR L sind sie ein Muss. Abzusehen war es ja schon länger: Teenager, die ihre tief über die Augen gezogene Strickmütze nicht mal im Hochst er M AG

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'On top‘

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Abb. 1 Bolerooder Toqueform

Abb. 2 Chaffeurform

sommer ablegten. Hollywood-Stars und -Starlets, die mit Fellkappen über den Broadway eilten. Sieger-Lena, die mit Norwegen-Mütze ihren Fans entgegenjubelte. Lady Gaga, deren Kopfschmuck ihrem Namen nichts an Verrücktheit nachsteht. Oder Udo, der seinen „Stetson“ wohl nur zum Schlafen ablegt – das heißt: hoffentlich. Blicken wir ruhig noch weiter zurück: Auch unsere Großmütter kamen seinerzeit gerne – und reichlich! – unter die Haube. Den Kinderhüten endlich entwachsen putzten sich Backfische mit zierlichen Strohhüten heraus. Als junge Damen dann zierte sie ein schmaler Topfhut zum frechen Bubikopf. Zum ersten Rendezvous zog fräulein die Krempe verführerisch tief ins Gesicht, beim Sonntagsspaziergang mit dem frisch Angetrauten dann sorgte die Feder auf dem Hut für die gewünschten Blicke ...

Abb. 3 Matrosenhut

Nostalgisch extravagant wird es auch diesen Herbst und Winter: Ein wenig Garbo, ein bisschen Marlene, ein Hauch von Valentino – mit Fedora deluxe sind Hingucker garantiert! Das Filzhütchen bringt uns die Zwanziger zurück, mit Leopardenfell (Gott sei Dank imitiert!), Diva-Allüren und allem, was dazu gehört. Oder doch lieber die lässig-luxuriöse Schiebermütze à la Bad Boy zu Jeans und grobem Strick? Mutige tragen sie (angeblich) sogar zur Abendrobe ... Aber man muss ja nicht alles nachmachen. Doch damit noch nicht genug: Die Haute Couture hat die Turbane entdeckt. Raus aus der Sauna, rein ins Vergnügen! Die Farben sind prächtig, der Look exotisch, die Wirkung ... unausbleiblich – nichts für modische Weicheier allerdings. Und dann wären da ja noch die kuscheligen Kaschmir-Varianten. Hach! 04 /1 2

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Als hätte Oma sie selbst gestrickt! Weich. Warm. Wintertauglich. Aufsetzen, wohlfühlen und kalte Ohren einfach vergessen! Die Farben? Von knallbunt bis zu sanften Tönen ist alles erlaubt. Die Formen? Alles von der Pudelmütze bis zur Strickhaube. Oder wie wäre es mit einer Uschanka aus Fell – ja, die mit den Ohrenklappen, wie einst Breschnew sie trug! Jahrzehntelang galten sie als absolutes No-no-go, waren allerhöchstens Roter-Platz-tauglich – aber was schert mich das Geschwätz von gestern, vor allem in Sachen Mode!

Abb. 4 Das Schaufenster und seine Dekoration

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Bleibt noch mein persönlicher Favorit. Ich nenne sie liebevoll: The Bommel. Eine Mütze wie ein Schwarzwaldmädel. Ich trage sie nicht oft, aber mit Leidenschaft. Zu einem schlicht-schwarzen Mantel. Hohen schwarzen Stiefeln. Und vor allem: keine weiteren auffälli-

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gen Accessoires! Denn diese Mütze ist eine Diva, die keine Konkurrenz neben sich duldet und alle Beachtung will. Ein bisschen kapriziös, ein paar kleine Allüren ... ... kurz: Sie ist wie ich. n


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Die Huttabelle

Der ultimative Guide zu Hutformen und passenden Anlässen – entnommen aus dem 1916 von Anna Pabst verfassten Lehrwerk „Das moderne Putzfach“ HUTFORM

AUSSCHNITT AUS FACHBESCHREIBUNG (1916)

Der einfache Filz- und Strohhut

… der meist nur mit einem Band oder kleiner, dauerhafter Garnitur versehen ist. Er dient für Sport- oder praktische Zwecke und wird aus der Fabrik fertig bezogen.

Der Trotteurhut

… ist ein sehr wichtiger Artikel. Er wird das ganze Jahr getragen. … muss chic und hübsch sein, dabei aber in dauerhaftem Material und recht haltbar sein.

Der Blumenhut

„BluDen eigentlichen Hut für die junge Welt stellt der „Blu menhut“ und helle Sommerhut dar. Entsprechend seinem Zweck als eleganter Hut wird er in schönem Material und schöner Ausführung gebraucht.

Der Federhut

Für Damen mittlerer Jahre und besonders für ältere Damen werden reich garnierte Hüte oder Toques und vor allen Dingen „Federhüte“ verlangt. Die Dame wird […] beim Kauf von einem Federhut sehr lange wählen und an die Feder hohe Ansprüche stellen.

Der Tüllhut

Abb. 4 Federhut

… und ähnliche empfindliche Sachen haben weniger einen ausgedehnten Käuferkreis. Ihr Umsatz hängt stark von der Mode ab; dienen vielfach als Besuchshüte und für Hochzeiten und Festlichkeiten. Es ist kaum anzunehmen, dass er allgemein getragen wird.

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AUSSCHNITT AUS FACHBESCHREIBUNG (1916)

Der Reiherhut

… dient nur eleganten Zwecken, er kann nur, wenn er mit echten Reiherfedern garniert ist, Anspruch darauf machen, wirklich elegant zu sein.

Der Pelzhut

Der Artikel, welcher in den letzten Jahren im Winter sehr an Beliebtheit zugenommen hat. Den Pelzhut tragen alle Altersstufen. Für junge Mädchen wird er in hellen Farben und jugendlichen Formen in billigen Pelzsorten gewählt. Für Damen wird er in imitierten Pelzsorten fertig gekauft oder passend zur übrigen Pelzgarnitur angefertigt.

Maid- oder Backfisch-Hut

Zu jugendlichen Gesichtern kleidet leicht etwas und der Verkauf solcher Hüte ist dadurch leicht und angenehm. Der Maidhut wird meist in farbig verlangt; in Schwarz wird derselbe, außer für Trauer, wenig getragen. Für praktische Zwecke kommen einfache Sachen, für bessere Hüte flott garnierte oder sonst jugendlich gehaltene Hüte in Frage.

Übergangshüte

Abb. 5 Backfischhut, 1914

In Großstädten werden in den besseren Geschäften vielfach Übergangshüte verlangt. Als Übergangshüte dienen Seidenhüte mit leichten Garnituren und geklebte Federhüte. Für das Frühjahr kommen in den letzten Saisons Kombinationen von Stroh und Seide sowie allerlei Phantasiehüte aus Stoff für diesen Zweck in die Mode.

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Abb.6 Frühjahrshut, 1914


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HUTFORM

AUSSCHNITT AUS FACHBESCHREIBUNG (1916)

Der Kapotthut

Der Kapotthut ist heute die ausgesprochene Tracht der alten Dame. Beim Kapotthut ist die Hauptsache, dass er gut sitzt und nicht schwer ist.

Der Trauerhut

Der Trauerhut wird das ganze Jahr und von allen Altersstufen gekauft. Für die heutige Trauerhutmode werden englische und französische Crepes, Grenadines und Seiden-Voiles getragen. Für Wit-wentrauer trägt man von altersher kleine Kapotthüte oder Toques mit Kinnband, Trauerschleppe und langem WitwenAbb.6 Hut in Topfform schleier. … Für Verwandten-Trauer werden alle Arten Trauerhüte, der jeweiligen Hutmode entsprechend, getragen.

Theaterkappen

Diese Sachen sind überall zu haben. In Sportgeschäften, Warenhäusern und ähnlichen Geschäften werden sie geführt. Für das Spezialgeschäft genügen einige gangbare hübsche Sachen.

Kinderhüte

Kinderhüte werden in allen Kopfweiten und Formen verlangt. Der Verkauf derselben wird durch die verschiedene Form der Kinderköpfe sehr erschwert. Einfach glatte Formen gehen am meisten. Der Einkauf erfordert vorsichtige Disposition.

Häubchen für alte Damen

Die Häubchen werden oft als Weihnachtsartikel gekauft, da sie als Geschenk für alte Damen dienen. Sie gehören in das Spezial-Geschäft. Die alte Dame wünscht dort, wo sie ihren Hut kauft, auch Häubchen zu sehen.


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Im großen sisterMAG Fotoshooting zeigen wir sechs selbstgemachte Mäntel in Eggshape und A-Form. Die Anleitung findet ihr in der Werkstatt u. Ganz unserem Heftthema „On top“ folgend, bestiegen wir nicht nur die Höhen des Erzgebirges, sondern fragten zwei Frauen, die erfahrungsmäßig „über den Dingen“ stehen, unsere Mäntel zu tragen und zu zeigen. Steffi (50) und Evi (57) zeigen uns, wie chic dieser Winter wird!

TE ITE

Fotos Ashley Ludäscher (Chasing Heartbeats) L Styling E & T Neubauer (Neu4bauer) L Mit freundlicher Unterstützung von Stefanel L und stoffe.de L

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si

Boule-Mantel aus dunkelblauer Seide (Schnitt Nummer 04/3 L) €2,50, Besatz weiße Seide und gemustertes Seidenfutter. Verzierung: Swarovski-Kristalle, Satin-Paspel | Jeans – Ralph Lauren | Bluse – privat

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Mantel


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Lila Oversized Mantel (Schnitt Nummer 04/2 L) €2,50, hergestellt aus Grazer Walkloden, Farbe Flieder (von stoffe.de L) €24,99/m | Weiße Bluse – privat | Skinny Jeans in Dunkelblau – Hugo Boss Orange L €229,00

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Kleiderschrank

Weites weites Feld feld 04 /1 2

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d e z i s over si st er

Hüllenmantel in Blazerform (Schnitt N° 04/2 L) €2,50; hergestellt aus Walkloden, Farbe Weiß von stoffe.de L, rückwärtige Lasche aus schwarzem Lackleder | Jersey-Blazer mit Lederdetails – Stefanel L €239,00 | Gemusterte Hose – H&M €14,99 | Statement Necklace – Marni L

M AG

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weit un si st er M AG

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Hüllenmantel (Schnitt N°04/1) gratis im Heft u; hergestellt aus Vintage Wollstoff von dawanda.de L | schwarzer Rollkragenpullover – privat | Schwarze 7/8-Hosen – H&M €29,95 L, bestickt mit Acryl-Perlen und Swarovski-Kristallen

nd breit 04 /1 2

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Beige Clutch – Stefanel L €129,00

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elegant Hüllenmantel (Schnitt N°04/1) gratis im Heft u; hergestellt aus hochwertigem Wollstoff in Farbe Rot, rotes Seidenfutter | Schwarzes Bleistiftkleid – ASOS L €54,02 | rote Schuhe mit Schleifchen – Salvador Sapena | Kette – Marni L

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Hüllenmantel in Blazerform (Schnitt N°04/2) €2,50; gewaschene Baumwolle, bestickt mit Maxi-Perlen | Beiges Shiftkleid – privat | Schuhe – Paco Gil

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Kleiderschrank

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w

ww .d r ess

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Dressipi ist ein gratis Moderatschlag- und Empfehlungsservice. Die Mitarbeiterinnen des Online-Services bieten Know-How, wie man sich am besten der eigenen Figur angemessen kleidet, den eigenen Stil updated und die Plattoform bietet einen schnellen Weg, die beste Kleidung und Marken zu finden.

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ip i.

com L

|

@dressipi L

|

o o b e c a f

k

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ip s res


Kleiderschrank

Erklärt in euren eigenen Worten die Idee eures Unternehmens.

die Figur abgestimmt sind, angezeigt

Dressipi revolutioniert die Art und

Für alle, die nach der richtigen Grö-

Weise, wie Frauen einkaufen und sich

ße für Stil und Figur suchen, findet

anziehen. Durch die einzigartige Kom-

der Dressipi Größen-Finder die beste

bination aus Technologie und dem

Größe unter allen verfügbaren Klei-

Experten-Knowhow eines Stylisten-

dungsstücken von über 500 Marken

Teams ermöglicht Dressipi Frauen

heraus. Dressipis Größen-Finder ist

Kleidung, Accessoires und Marken zu

darauf ausgerichtet, die Größe zu fin-

entdecken, die perfekt zur Figur, dem

den, die perfekt passt, der Figur der

individuellen Stil und persönlichen

Kundin schmeichelt und die richtige

Vorlieben passen. Dressipi hilft auch

Kaufentscheidung garantiert, so dass

bei der Fragestellung, wie man das

nie wieder die falsche Größe gekauft

perfekte Outfit für jeden Anlass aus

wird. Von Banana Republic bis Ba-

der bestehenden Garderobe zusam-

lenciaga ist Dressipi auch als Smart-

menstellt.

phone App verfügbar, so dass Nutzer

Wir wollen einen Service aufbauen,

auch die richtige Größe finden, wenn

werden.

der dafür sorgt, dass jegliche Art von

sie einkaufen.

Mode-Beratung perfekt zur jeweiligen

Egal ob Kunden den perfekt abge-

Frau und vor allem zu ihrem Stil und

stimmten Kleiderschrank aufbauen

ihrer Figur passt. Dressipi ist leicht zu

oder ihren Stil ändern, neue Marken

bedienen. Kunden geben einfach ihre

entdecken oder lernen wollen, was

Daten in den Fashion-Fingerprint ein,

man unbedingt tragen oder nicht tra-

so dass ihre Figur, ihr Stil, ihre Größe,

gen sollte - Dressipi hilft mit nützlichen

ihre Vorlieben bezüglich Farben und

Tools und persönlicher Beratung von

Marken festgestellt werden sowie die

Stylisten. Durch Outfit-Bilder erzäh-

Teile ihres Körpers, die sie lieber zei-

len Kunden Dressipi, was sich in ihrem

gen bzw. verbergen. Dies identifiziert

Kleiderschrank befindet und ein Team

die perfekte Kleidung, Outfits und Ac-

von Stylisten stellt ihnen daraus 20 Out-

cessoires, so dass nur Empfehlun-

fits zusammen - Lösungen für jede Art

gen, die auf den individuellen Stil und

von Outfit-Dilemma oder Stil-Fragen. 04 /1 3

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fach nicht die Zeit zu haben, um Hunderte von Webseiten nach den richtigen Sachen zum richtigen Preis

Was hat euch zu eurer Idee inspiriert? 2009 hatten wir beide (Donna Kel Kelly und Sarah McVittie) anstrengende Jobs in der Technologie- und Medien Medien-

zu durchsuchen. Und Frustra dann – die finale Frustration, zwei Größen bestellen zu Rück müssen und der Aufwand der Rücksendung. Wir wussten, dass die Technik nun gut genug war, um Lösungen für all Fach diese Fragen zu finden - so lange Fach-

zum Einkaufen. Wir wollten aber wie

wissen aus der Modewelt, in unserem inte Fall von einem Team aus Stylisten, inte-

alle Frauen unbedingt gut aussehen.

griert würde.“

Wenn wir Kleidung kauften, dann oft von den gleichen Marken und nicht

Dres Sarah McVittie, Co-Gründer von Dressipi erinnert sich:

immer Sachen, die uns gut standen!

„Ich war in New York für eine Veranstal Veranstal-

branche und damit nicht genug Zeit

Wir fanden, dass alle Einzelhändler bestimmte Sachen pushten, aber nienie mand wirklich versuchte, die KundinKundin nen zu verstehen und zu beraten.

tung und ging in eine kleine Boutique. Die Verkäuferin warf einen Blick auf mich, führte mich in die Umkleidekabine und brachte mir 5 Outfits, die ich alle nie

Donna Kelly, Co-Gründerin von DresDres sipi: „Die Inspiration für Dressipi war

selbst ausgewählt hätte, die aber alle

unser eigener Shopping-Frust - nicht genug über die besten Schnitte und Stile

kaufte alle 5! Ich dachte, wenn man ei ei-

zu wissen, die sich für uns eigneten; die Schwierigkeiten, dass WOW-Outfit für

logie zu verwandeln, wäre das einer der

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besondere Anlässe zu finden, und ein-

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erstaunlich gut an mir aussahen - ich nen Weg finden könnte, dies in Techno Technobesten Dienste überhaupt, und das ist genau das, was wir mit Dressipi bauen!“


Kleiderschrank

Wer sind eure KundInnenen? Eine jüngere oder ältere Zielgruppe?

ping einfach ist und Spaß macht. Das

Wir bedienen eine ziemlich breite

bedeutet, dass unser Geschäftsmo-

Auswahl an Kunden mit einem Durch-

dell immer den Kunden in den Vorder-

schnittsalter von 34 Jahren. Wir haben

grund stellt. Aber wir sind trotzdem

weniger Kunden unter 20 und über 60,

ein Unternehmen. Im Moment kom-

aber ansonsten ist die Verteilung über

men unsere Einnahmen daher, dass

alle anderen Altersgruppen ziemlich

wir einer kleinen Anzahl an Händlern

ausgeglichen. Wir haben herausge-

und Marken, eine Auswahl unserer

funden, dass größere Gemeinsamkei-

Technologie anbieten, mit der sie ih-

ten bestehen, was den Lebensstil und

ren eigenen Kunden auf ihrer Websi-

ihr Selbstvertrauen, wenn es ums Ein-

te einen personalisierten Styling- und

kaufen oder Ankleiden geht, bestehen

Einkaufs-Service ermöglichen. Dies

- entweder sehr beschäftigte, berufs-

erhöht nicht nur die Kundentreue, son-

tätige Frauen oder Mütter, die nicht die

dern verbessert auch die Effizienz bei

Zeit haben, alle Geschäfte abzuklap-

den Retouren und Umsätzen. Wir se-

pern, die aber dennoch so gut wie mög-

hen auch gute Umsätze aus Daten und

lich aussehen wollen. Dressipi bietet

Trendforschung, die den Einzelhandel

eine perfekte Auswahl aller Kleidung,

bei Merchandising und Produktions-

Marken und Trends, von denen wir wis-

effizienz unterstützen. Diese Daten

sen, dass unsere Kundinnen sie lieben

gehen nicht bis auf Kunden-Ebene, da

werden und gut darin aussehen. Und

wir Datenschutz sehr ernst nehmen,

Frauen, die weniger Selbstvertrauen

sondern sind auf aggregierter Basis,

darin habe, bieten wir eine gute, ehr-

und wir hoffen, dass sowohl die Kun-

liche, unvoreingenommene Beratung,

den als auch die Einzelhändler davon

die dabei hilft, die kleinen Geheimnis-

profitieren. Zum Beispiel konnten wir

se für gutes Kleiden zu entdecken.

einem Einzelhändler dabei helfen, die

Wie finanziert ihr euch? Wie verdient ihr Geld?

bauen, so dass Anziehen und Shop-

Ausschnittsformen in der Kleider-Kollektion zu identifizieren, die ihre Kundinnen absolut nie kaufen – eine Tatsache, die sie selbst nicht herausfinden

helfen, die perfekte Garderobe aufzu-

konnten.

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Unsere Mission ist es, jeder Frau zu

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Unser Geschäft wird durch uns und

Keine direkten Konkurrenten (per-

unsere Angel-Investoren finanziert.

sönliche Stilberatung), aber viel Kon-

Wer ist eure Zielgruppe? Was ist euer Marktpotential? Alle Frauen (und später auch mal Männer), die nach einem hilfreichen und personalisierten Shopping-Erlebnis suchen. Wir erwarten, dass man zukünftig den Dressipi Fashion-Fingerprint zu allen Händlern und für alle Kanäle mitnehmen kann. Das wird uns

kurrenz für die begrenzte Zeit, die Menschen für den Besuch von Mode-Webseiten haben: ShopStyle, StyleCompare, Polyvore machen zum Beispiel alle einen tollen Job darin, Frauen zu helfen, Kleidung über mehrere Marken hinweg zu suchen - sie geben nur nicht die persönliche Auswahl und Ratschläge, wie wir es tun.

dabei helfen, unsere 3 Hauptziele zu

Was habt ihr vorher gemacht?

erreichen:

Donna Kelly l: Donna ist eine erfahrene Digital Media Expertin. Vor der

1. Ein viel besseres Kundenerlebnis zu ermöglichen 2. Einen effizienteren Einzelhandel zu schaffen 3. Ein System aufzubauen, das Empfehlungen geben kann, basierend auf einem Verständnis für Kontext, den Emotionen hinter einer Entscheidung sowie den konkreten Attributen dieser Entscheidung. Wo seht ihr euch in 5 Jahren? Das weltweite Dressipi Erlebnis verbessern. si

Wer sind eure Konkurrenten?

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Co-Gründung von Dressipi war sie Head of EMEA bei IMG, wo sie für die gesamte Multi-Plattform-Technologie und Content-Strategie der IMG Kunden und Unternehmen in den Bereichen Mode, Unterhaltung, Sport und soziale Netzwerke verantwortlich war. Mit vielen Preise ausgezeichnet hat sie eine lange Erfolgsbilanz in der Entwicklung

und

Markteinführung

von neuen Initiativen und hat eine Reihe von Ersteinführungen in den Bereichen Mobile, Web und Broadband begleitet. Sarah McVittie l: Vor der Co-Gründung von Dressipi war Sarah Mitgründerin


Kleiderschrank

und CEO von Texperts, dem weltweit ersten SMS-basierten Frage-Antwort

Wie seid ihr auf eure Unternehmensfarben gekommen?

Service. Das Unternehmen gewann

Zunächst durch einen Markenbil-

zahlreiche

für

dungsprozess - der immer wieder

sein Konzept und seine Technik. In

durch Kunden-Feedback verifiziert

2008 wurde das Unternehmen in

und angepasst wurde.

einem

Auszeichnungen

Multi-Millionen-Pfund-Deal

hat Sarah kürzlich als eine der „Top

Wer hat euer Firmen-Logo entworfen – jemand Externes oder Internes? Wie lange hat es gedauert?

Unternehmer-Aufsteigerinnen“

Zunächst extern (der Prozess dauerte

an KGB, dem Inhaber der 118.118 Telefonauskunft verkauft. The Times in

Großbritannien benannt und sie wurde vom Management Today Magazin als eine der Top 35 Unternehmerinnen unter

35

Jahren

ausgezeichnet.

Sarah liebt Motorräder. 2001 fuhr sie mit ihrem Motorrad mit Beiwagen von London nach Peking entlang der ältesten Seidenstraße.

ein paar Monate) – dann aber intern. In welcher Stadt sitzt ihr? London Hauptnahrungsmittel in der Start-up Phase? Makrele und Rote-Beete-Salat! Eine ganze Menge Kaffee n

In welcher Abteilung habt ihr euren ersten Mitarbeiter eingestellt? Unsere ersten Team-Mitglieder haben wir zusammen eingestellt - einen im Technik-Team und einen im StylingTeam. Wir glauben fest daran, dass es uns gelungen ist, eine erfolgreiche Technologie aufzubauen, weil diese beiden Disziplinen von Anfang nebeneinander her gearbeitet haben.

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Im täglichen Arbeitsleben hat es der Mann leicht: grauer, blauer oder brauner Anzug. Währenddessen steht die Business-Dame vor der Qual der Wahl: Rock, Kleid, Blazer, Bluse oder T-Shirt … Warum also scheinen Frauen in der Unternehmenswelt mit einer schlechtsitzenden und langweiligen Hosenanzugs-Wahl kapituliert zu haben? Das fragte sich auch Gründerin Sarah Miyazawa LaFleur und startete in New York City das Modelabel „Mémé LaFleur“. sisterMAG spricht mit ihr über Stoffe, Produktion und die vielen Facetten, die eine Frau heute alle ausleben kann. /1 9

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&

Wie kamst du auf die Idee?

schlecht genähten und schlecht sitzen-

Die Geschichte geht zurück auf die

den Kleidung. Also beschloss ich, dass

Zeit, als ich sieben Jahre alt war und

es Zeit für eine Veränderung sei: die

meiner Mutter dabei zuschaute, wie sie

schlecht sitzende Kleidung ein für al-

sich für die Arbeit zurechtmachte. Ich

lemal loszuwerden und eine Kollektion

dachte damals, sie sei die mächtigste

mit schönen und dennoch professionel-

Frau der Welt, wie sie ihren ziegelroten

len Kleidern zu designen. Ich schloss

Lippenstift und ihre maßgeschneider-

mich mit Designerin Miyako Nakamu-

ten Kostüme aus Paris anzog. 20 Jahre

ra zusammen, die zuvor bei Zac Posen

später hatte ich meinen Traumjob bei

und Jason Wu gearbeitet hatte, bezog

einer Unternehmensberatung in New

alle Stoffe aus Italien und Japan und

York, aber irgendwie fühlte ich mich

stellte die Kleidungsstücke in New York

nicht wie eine mächtige Frau in meiner

City her. Wir verkaufen nur direkt an

si

Ich habe die Marke nach meiner Mutter benannt - meiner Muse und Inspiration – deren Spitzname „Meme“ lautet. Es ist das Wort, mit dem japanische Kinder „Augen“ bezeichnen und meine Mutter wird „Meme“ wegen ihrer großen, schönen, dunklen Augen genannt.

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Kunden auf Trunk Shows (und ab Dezember über unsere Website). Daher können wir unsere Preise erschwinglich halten. Ein Kleid, welches mit der Qualität und Sorgfalt hergestellt wird, könnte leicht bei einer anderen Marke $1000 kosten.


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Kleiderschrank

Was hast Du vorher gemacht?

kreativen Bereich äußerst selten ist.

Ich arbeitete in Paris und New York für

Wir teilen genau die gleiche Vision der

eine Private Equity-Firma, für die ich

modernen Frau - zielstrebig und femi-

das Luxusgüter-Portfolio verwaltete.

nin, intellektuell und sexy - und sie ist

Davor arbeitete ich in Südafrika, um

in der Lage, diese Vision perfekt umzu-

Geschäftsmöglichkeiten in der Land-

setzen mit ihrem angeborenen Talent

wirtschaft und ihre Auswirkungen auf

für Design.

die Ernährungssicherheit zu untersu-

Wie oft wird es eine neue Kollektion

chen. Wenn ich das so nebeneinander schreibe, merke ich, wie verschieden

diese beiden Jobs klingen müssen, aber für mich waren sie Teil einer großen Reise: wie kann man schöne Dinge kreieren und diese nachhaltig beschaffen und herstellen. Was macht deine Designerin zur perfekten Partnerin für die Marke?

geben?

Fürs Erste zweimal im Jahr, obwohl ich nicht die Absicht habe, dem Mode-Kalender zu folgen. Mir ist es am wichtigsten, dass wir nur Produkte verkaufen, hinter denen wir hundertprozentig stehen. Unsere Produktentwicklung ähnelt eher der eines Technologie-Unternehmens als der eines traditionel-

Oh wow, wo soll ich anfangen? Sie ist

len Modehauses: wir haben eine Vision

auf mehr als einer Ebene perfekt. Wir

für ein Kleid, welches wir dann ent-

verstehen einander instinktiv, was im

wickeln und mehrfach anpassen (im 04 /1 1

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Jede Frau sollte das „mühelose“ Kleid haben: ein Kleid, dass man sich in letzter Minute über werfen kann, in dem man tadellos aussieht und sich fühlt. Das und einige große, mutige, verrückte Schmuckstücke, um etwas Persönlichkeit auszudrücken. Durchschnitt sieben oder acht Mal), bis es genau richtig aussieht und nur dann verkaufen wir es. Wir folgen nicht dem Mode-Kalender und wir müssen es auch nicht. Ich denke, das ist eine

Sie macht sich Gedanken um Qualität zu einem vertretbaren Preis. Sie achtet nicht besonders auf die Stoffqualität, so lange sich der Stoff auf der Haut gut anfühlt, leicht zu pflegen ist und den Test der Zeit besteht. Sie will Schnitte, die schmeicheln aber nicht ersticken. Vor allem aber möchte sie sich besonders fühlen, in dem was sie trägt. Wo werden die Kleider geschneidert? In New York City. Spielt NYC eine Rolle für deine Marke in Bezug auf den Stil der Kleidung?

echte Stärke unserer Marke.

Jemand hat mir gestern erzählt, dass

Was ist dein Lieblingsstück aus der

hen, weil sie keine Farben tragen – das

Kollektion?

Ich weiß, das ist eine einfache Ausrede, aber ich liebe jedes einzelne Kleid. Ich kann das wirklich sagen, weil wir über hundert Designs entworfen und damit experimentiert haben, bevor wir unsere Top 10 für die Kollektion ausgewählt haben. Wir sind sehr wählerisch!

die New Yorker sich echt trist anziemache ich genauso! Ich bin kein großer Fan von hellen Farben und tendiere zu gedämpften Tönen. Es gibt so viele schöne gedeckte Farben und wir arbeiten mit einer italienischen Stoffmanufaktur zusammen, mit der wir eigene Farben entwickeln. Unsere erste Kollektion hat viele luxuriöse Töne: ein

Wo kann man die Kleidung kaufen?

Grau-lila, Aubergine und ein tiefes Zie-

Ab Dezember online unter

gelrot, um nur einige zu nennen.

www.memelafleur.com

Was denkst du, warum sollten Frauen

Was ist dir wichtig in Bezug auf Qualität, Stoffe und Schnitte?

keine Hosenanzüge tragen?

Ha! Ich bin kein absoluter Hosenan-

si st er

In einem Satz - ich sorge mich darum,

zug-Hasser und es gibt einige Frau-

was für die moderne Frau wichtig ist.

en, die in ihnen richtig gut aussehen.

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Kleiderschrank

Ich mag nur einfach die Idee nicht,

ten akzeptieren und denken, dass dies

dass Frauen sich wie Männer kleiden

ein idealer und authentischer Weg ist

oder „eine von den Jungs“ sein wollen.

zu leben.

Frauen sollten für sich selbst anziehen und ich denke, dass Kleider die besten Freunde einer Frau sind. Was ist das Ampersand Girl? Sie ist jemand, der nicht durch ein „Ding“, ein Substantiv oder ein Adjektiv definiert wird. Es begann ursprünglich mit der Idee, dass Frauen gern leistungsstark und sexy, ehrgeizig und feminin sein dürfen, aber ich glaube, dass das Ampersand Girl eigentlich noch viel mehr ist als das: Sie erscheint an der Oberfläche etwas widersprüchlich, ruht aber fest in sich und ist im Inneren glücklich. Ich habe eine Menge Respekt für Frauen, die ihre verschiedenen Sei-

Hast du eine besondere Art Frau im Sinn beim Design der Kollektion?

Frauen, die leidenschaftlich sind und etwas aus sich machen wollen! Ich denke an meine Freundinnen. Wo siehst du Meme LAFLEUR in 5/10 Jahren?

Wir haben gerne große Träume bei Meme LAFLEUR, daher habe ich auch überlebensgroße Ambitionen für die Marke. Aber das Wichtigste für mich ist, dass wir nicht von unserem Kern abweichen: die führende Modemarke für die zielstrebige Frau zu sein und sie gut aussehen und fühlen zu lassen. n 04 /1 3

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Die Werkstatt



Whimseybox liefert monatlich eine kuratierte Auswahl an Handwerk und DIY-Materialien. Zusammen mit jedem Paket erhält man Basteltipps und Anleitungen.

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„Scissor“ by Nathan Thomson from The Noun Project Collection

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Werkstatt

Erklärt in euren eigenen Worten die Idee eures Unternehmens. Mit Whimseybox wollen wir es einfach, interessant und attraktiv machen, Dinge selber herzustellen. Wir schicken unseren Abonnenten monatlich eine Box mit Produkten zum Selbermachen inklusive einer Projektidee und einer Anleitung. Was hat euch zu eurer Idee inspiriert?

oder meinem Team. Jetzt haben wir viele Möglichkeiten, gute Ideen zu bekommen, z.B. durch das Whimseybox Design Team, Partnerschaften mit Bloggern oder den Community-Bereich auf unserer Website, der bald live geht. Was war euer Lieblingsprodukt, welches bisher in einer Whimseybox enthalten war? Irgendwelche Wiederentdeckungen?

Meine Erfahrungen beim Bloggen waren ursprünglich die Basis für die Whimseybox-Idee. Ich habe auf Dismount Creative über DIY, Handwerk und Design gebloggt. Ich habe es immer geliebt, Dinge selber herzustellen und denke, dass es nicht nur Spaß macht sondern auch nützlich ist, dass aber viele Menschen davor zurückschrecken bzw. sich überwältigt fühlen. Es ist auch schwer, das richtige Zubehör zu finden - vor allem online. Es ist so frustrierend, wenn man ein großartiges DIY-Projekt sieht, aber nicht einfach all das kaufen kann, was man dafür braucht!

Wir hatten bereits jede Menge tolle Produkte in den Boxen, aber in letzter Zeit hat es mir insbesondere das neue Produkt von DecoArt Ink Effects angetan. Damit kann man Designs auf Stoffe übertragen ohne nur die äußere Schicht zu bemalen. Tatsächlich verbindet sich Ink Effect mit dem Gewebe und verändert nicht die Struktur der bearbeiteten Fläche. Es gibt viele tolle Farben und hat großes Potential für tolle DIY Projekte!

Woher kommen die Ideen für die Whimseybox-Projekte?

Der DIY Trend der Stunde? Ich denke,

Am Anfang kamen viele der Ideen für die Whimseybox-Projekte von mir

Im Moment mache ich jede Menge verschiedener Schals damit. Was ist für euch der DIY Trend der Stunde? alle Arten von geometrischen Formen liegen im Moment besonders im Trend – ob in der Mode oder zuhause. 04 /1 7

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Graphisch-geometrische Designs, die Formen wie Dreiecke und Sechsecke nutzen, findet man überall, und ich kann auch nicht genug davon bekommen! Wie finanziert ihr euch? Am Anfang haben mein Mann und ich Whimseybox durch eigenes Geld finanziert. Wir haben außerdem eine kleine Investition vom Acccelerator Programm „Excerate Labs“ erhalten, an dem wir während der letzten drei Monaten teilgenommen haben. Wie verdient ihr Geld? Whimseybox verdient Geld durch den Verkauf von Whimseybox Abonnements! Wir verkaufen 1-, 3-, 6und 12-Monats-Abonnements, die $25 pro Monat inklusive Versandkosten kosten. Wo seht ihr euch in 5 Jahren? In 5 Jahren soll Whimseybox ein Ort sein, von dem die Leute wissen, dass sie dort Zubehör, Information und Inspiration für ihr nächstes DIYProjekt finden! Und ich würde gerne weiter basteln, mich austauschen und lernen :) si

Wer sind eure Hauptkonkurrenten?

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Unsere Hauptkonkurrenten sind wahrscheinlich etablierte Händler für Handwerker wie Michael’s und Jo-Ann Fabrics. Den Leuten in den USA und Kanada fallen diese sofort ein, wenn sie an Selbermachen und Handwerk denken. Das sind tolle Geschäfte, aber leider haben sie nicht immer alles im Angebot, wonach ein moderner DIYHandwerker sucht und es ist schwer für sie, mit den aktuellsten Trends Schritt zu halten. Ich gehe regelmäßig in diesen Geschäften einkaufen, glaube aber dennoch, dass es großes Potential für Whimseybox’ andere Herangehensweise an den Markt gibt. Was habt ihr vorher gemacht? Bevor ich mit Whimseybox begann, war ich Lehrerin und Bloggerin und davor für 8 Jahre Chemikerin! In welcher Abteilung habt ihr euren ersten Mitarbeiter eingestellt? Whimseybox ist immer noch so jung, dass eigentlich das gesamte Team das Gründungsteam ist! Aber nachdem ich Whimseybox gestartet habe, wurde mir schnell klar, dass ich Hilfe brauche und Bri Land,


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unsere Director of Operations, war die erste Mitarbeiterin. Wie seid ihr auf euren Namen gekommen? Einen Namen für ein Unternehmen finden ist sehr schwer, aber Whimseybox war eine der ersten Ideen, die ich hatte. Ich wollte einen Namen, der lustig und inspirierend klingt, aber nicht zu wörtlich ist. Ich brauchte außerdem einen Namen, für den noch eine .com-Adresse verfügbar ist, nicht leicht heutzutage! Wie seid ihr auf eure Unternehmensfarben gekommen? Das Whimseybox-Blau kam von einem Farbstift, den ich herumliegen hatte. Die Idee für Whimseybox entstand nicht lange nachdem ich letztes Jahr auf der BlogHer Handmade Konferenz gesprochen habe, auf der Buntstifte als Tischdekoration verwendet

wurden. Irgendwie landete ein blauer Stift in meiner Tasche und ich benutzte ihn, als ich eine Liste möglicher Namen aufschrieb. Also das erste Mal, als ich Whimseybox schrieb, nutzte ich das Whimseybox-Blau! In welcher Stadt sitzt ihr? Whimseybox hat seinen Sitz derzeit in Houston, Texas, jedoch habe ich die letzten drei Monaten in Chicago gelebt, wo ich am Excelerate Labs Accelerator Programm teilgenommen habe. Ich werde bald wieder nach Houston zurückkehren. Danach - wer weiß, was die Zukunft bringt! Häufigst genutzte Software? Meine am häufigsten verwendete Software ist Google Chrome. Wir nutzen eine Menge browser-basierter Services wie Base, Backpack und Trello, so dass ich immer eine Unmenge an Fenstern geöffnet habe! Daneben lebe ich praktisch in GMail und Google Kalender. Hauptnahrungsmittel in der Start-up Phase? Immer eine Diet Coke auf meinem Schreibtisch oder in meiner Hand. Was das Essen angeht: idR thailändisch. n 04 /1 9

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von ihrem haupt die schönste aller locken

SCHMUCK DER ETWAS ANDEREN ART text Victoria Kau L

Erinnert ihr euch noch an die Zeit, in der Fotos noch etwas zum Anfassen waren? Die Zeit, in der man kleine Passbilder in Poesiealben klebte, Schnappschüsse vom Schatz im Portemonnaie aufbewahrte und Brieffreunden Urlaubsbilder in Hochglanz schickte? Aufgeregt wartete man die Entwicklungszeit im Fotoladen ab und freute sich, beim ersten Betrachten der Fotos, die Party, den Ausflug oder Urlaub noch einmal zu erleben.

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Seit jedes Handy eine Kamera besitzt und jedes Bild über Online-Portale innerhalb von Sekunden geteilt werden kann, werden Bilder nur noch selten analog entwickelt – es sei denn, man verschenkt einen Fotokalender an die Großeltern. Nicht falsch verstehen: ich liebe es, meine Bilder immer und überall – am liebsten während langen

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U-Bahnfahrten – meinen Freunden am Minibildschirm zu zeigen oder ab und Bilder von besonders schönen Orten zu posten, um Onlinefreunde neidisch zu machen. Doch mit Papierfotos verhält es sich wie mit Gummitwist oder Stickeralbum – man vermisst es nicht, aber verbindet viele schöne Erinnerungen. Ganz ähnlich lief das vor über 170 Jahren ab, als die Fotografie erfunden wurde. Die Freude war groß, als es plötzlich Portraits gab, die nicht zeitaufwendig gemalt werden mussten und immer ein genaues Abbild der posierenden Person darstellten. Die kleinen Bilder wurden rasch zum beliebten Geschenk unter Freunden, Geliebten und Verwandten. Doch auch die Fotografie löste ein Medium der Erinnerungskultur ab. Heute ist die-


d 1900, n la h c ts u e D , e rt a tk Haarpos , Alfred e .d g n lu m m a s k c u haarschm

Werkstatt

Peters

ses Phänomen kaum noch bekannt: kostbarer Schmuck aus menschlichem Haar. Schmuck aus Haaren? Bei den meisten löst diese Vorstellung sofort Ekel und Unverständnis aus. Man denkt an die Haare der Mitbewohner in der Dusche oder die eigenen in der Bürste. Gesäubert, sortiert und präpariert eignen sich Haare jedoch sehr gut für feingliedrige Schmuckstücke. Populär wurden die Ringe, Armbänder oder Uhrketten – besonders beliebt unter den Herren – in der Biedermeierzeit. Das 19. Jahrhundert war geprägt von einem sentimentalen Erinnerungskult. Nicht nur Liebesbeziehungen, sondern auch Freundschaften und

Verwandtschaftsbeziehungen wurden romantisch ausgelebt. Vor allem dem Liebsten in der Ferne, zum Beispiel auf Reisen oder im Krieg, schenkte man ein Haarschmuckstück, um sicher zu gehen, dass der- oder diejenige regelmäßig an den oder die Schenkende dachte. Mit einem Haarschmuckstück gab man im wahrsten Sinne des Wortes ein Stück von sich. Einen besonderen Status nehmen Objekte ein, die ein Amulett oder eine Schnalle mit einer Fotografie einfassen. Das Haar gehörte im Idealfall der Person, die auch auf dem Foto abgebildet war. Waren gerade nicht genügend Haare vorhanden, konnten auch fremde oder Pferdehaare verarbeitet werden. Das behielt der Schenkende jedoch für sich. Da die Fotografie den Haarschmuck als Erinnerungsmedi04 /1 1

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ich 1900, e rr te s Ö , e rt a tk s o Haarp , Alfred Peters e .d g n lu m m a s k c u haarschm

um ablöste, gab es diese besondere Kombination nur in der Endphase des Haarschmucks und der Anfangsphase der Fotografie, also um ca. 1850. Diese Objekte weisen eine bemerkenswerte semiologische, also zeichentheoretische, Bedeutung auf. Der Semiotiker Charles Peirce definierte Anfang des 20. Jahrhundert die drei Eigenschaften eines Zeichens:

stellt aber ein modifiziertes Objekt desselben dar. Es steht im Zusammenhang (zeitlich, räumlich oder kausal) mit dem referenzierten Gegenstand. So ist z.B. Rauch ein Index für Feuer oder Fußabdrücke im Sand ein Index für einen hiergewesenden Menschen.

» SYMBOL: Das Zeichen steht für et-

» IKON: Dieses Zeichen sieht aus wie

was, hat aber keine ersichtliche

das Objekt, welches es repräsen-

Ähnlichkeit mit dem Objekt. Stellt

tiert. Es ist sozusagen eine kleine-

euch die Toilettenmännchen vor,

re Version davon. So ist jedes klei-

die es an jeder öffentliche Toiletten-

ne Mariabild eine Ikone. Auch die

tür gibt. Die kleinen Figürchen ha-

durchgestrichene Zigarette auf ei-

ben so gar nicht mit einer Toilette

nem Verbotsschild ist ein Ikon.

zu tun, trotzdem verbindet sie jeder sofort mit einem WC.

Im Haarschmuckstück, das eine Fotografie enthält, vereinen sich nun genau diese drei Eigenschaften: Die Fo-

ferenten ebenfalls nicht ähnlich,

tografie ist ein klassisches Beispiel

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» INDEX: Das Zeichen ist dem Rest er M AG

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Werkstatt

für den Index, denn das fotografierte Objekt ist ein Abdruck der Lichtstrahlen auf dem Fotopapier. Das Haar liefert das nötige Potential für die Symbolhaftigkeit. Haar stand schon immer für Erotik, Liebe, Sieg oder Krankheit. Man denke allein an die Bedeckung der Haare im muslimischen oder klösterlichen Kontext, die Haarlocke im Liebesbrief, den Skalp als Kriegstrophäe bei den Indianern oder den Haarverlust bei kranken oder alten Menschen. In unserem Falle steht das Haar im Schmuckstück für die Liebe der schenkenden Person, für die Überwindung räumlicher Distanzen, für die Kraft der Beziehung. Und ikonenhaft kann das Haar ebenfalls sein. Zwar wurden die Haare vom Kopf der schenkenden Person abgeschnitten, doch in gleicher Ausführung ist es noch immer dort vorhan-

den und wächst sogar stetig nach. Das Haar im Schmuckstück sieht aus wie jenes Haar, das der jeweiligen Person gehört und soll im Idealfall auch ikonengleich verehrt werden. Besonders spannend wird die ganze Betrachtung, wenn man es in Wechselbeziehungen zueinander sieht. Das materielle Haar verleiht dem medialen Abbild seine Authentizität, es gibt ihm seine natürliche Gegenständlichkeit zurück. Beides zusammen, Haar und Fotografie, verschmelzen zu einer untrennbaren Einheit – und bieten doppeltes Souvenir-Potential. Welch ein wertvoller Liebesbeweis! Ende des 19. Jahrhunderts löste die Fotografie, die mit den Jahren immer erschwinglicher geworden war, den Brauch des Haarschmucks endgültig ab. Es gab bis ins 20. Jahrhundert hinein noch vereinzelte nostalgische 04 /1 3

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Friseure, die Haarschmuckstücke anfertigten. Doch Fotos waren einfach schneller und günstiger haben, und auch eine veränderte Einstellung zu Hygiene machte die Haarschmuckstücke unbeliebt. Heute gibt es wieder vereinzelte Schmuckdesigner, die entweder traditionelle Schmuckstücke oder moderne Designs herstellen. Bei der Schweizerin Franziska Santschi kann man sich Haarobjekte aus den eigenen Haaren fertigen lassen. Ein Blick auf die Webseite L lohnt sich. Eine Designerin in Brooklyn – Larissa De Souza Varges – wiederum überzeugt mit zeitgenössischem Design, das man ebenfalls auf ihrer Webseite L anschauen kann.

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Fangt doch einfach mal an, euer Haar aus der Bürste zu sammeln – mit einem Haarmedaillon seid ihr bei der nächsten Vintage-Trendwelle garantiert vorne mit dabei! n

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FRANZISKA SANTSCHI hairwork.ch l

Schmuck & Kurse für Einsteiger HAARSCHMUCKSAMMLUNG Website zum Buch haarschmuck sammlung.de l

Zeugen der antiken Kunst des Haarschmucks wurden gefragt, zu einer Sammlung beizutragen und die Erkenntnisse in einem Buch abgebildet. Die vielfarbigen Darstellungen werden durch Beschreibungen der Techniken und Erläuterungen zum geschichtlichen Hintergrund ergänzt. LARISSA DE SOUZA VARGES ecouterre.com l

Moderner Haarschmuck aus Brooklyn.


Werkstatt

Unsere DIY-Strecke

HERBST MĂ„NTEL 04 /1 5

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6 Herbst- bzw. Wintermäntel zu nähen bei sommerlichen 25-30 Grad war eine Herausforderung. Oft habe ich mich schon in der kalten Jahreszeit geärgert: Ich wollte den gerade aus dicker Wolle fertig gestrickten Pullover anziehen und den Mantel überwerfen. Daraus wurde dann ein Geschiebe und Gewurschtel, die nicht in die Ärmel des Mantels passen wollten. Der Gürtel musste zwei Löcher weiter gestellt werden und man fühlte sich eingezwängt. Die Designer in dieser Saison hatten ein Einsehen und bescherten uns Oversized-Mäntel: Schaut z.B. bei Jil Sander L, Celine L und Acne L. Ein wenig fühlt man sich wie im Film aus den 50iger und 60iger Jahren als die unvergleichliche Liz Taylor einen großen Mantel über das Shift-Kleid zog. Keiner wäre damals auf die Idee gekommen zu fragen „Ist der nicht eine Nummer zu groß?“. Ich habe für uns Normalfrauen 3 Schnitte gezeichnet. Die Walklodenstoffe, die uns freundlicherweise Stoffe.de zur Verfügung gestellt hat, sind etwas unterschiedlich in Dicke und Schwere. Es gibt wunderbare Farben dieser Stoffe und das Schönste daran: Man muss die Mäntel nicht abfüttern, sie halten trotzdem warm.

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Bestickte Verzierungen – das andere große Thema in dieser Saison – haben wir auch umgesetzt. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt: 6 Mäntel , 6 Stoffe, 3 Schnitte, 2 Models und 1000 Möglichkeiten!

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Evi

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Hüllenmantel Modell Rot & Retro-Koralle

Download Schnitt Die Anleitung & Schnitt für den Hüllenmantel (N°04/1) findet ihr auf der nächsten Doppelseite u.

Material 2,20 m Wollstoff bei Länge des Mantels: 96 cm 2,20 m Futterstoff


Werkstatt

Mäntel in Blazerform

Boule-Mantel

Modell Weiß & Flieder

Modell Braun & Dunkelblau

Schnitt kaufen

Schnitt kaufen

Anleitung und Schnitt für den Mantel in Blazerform L (N°04/2) könnt ihr für €2,50 bei Dawanda kaufen. Ihr bekommt ein PDF mit allen Infos per eMail zugesandt – fertig zum Ausdrucken und Losschneidern.

Anleitung und Schnitt für den Boule-Mantel L (N°04/3) könnt ihr für €2,50 bei Dawanda kaufen. Ihr bekommt ein PDF mit allen Infos per eMail zugesandt – fertig zum Ausdrucken und Losschneidern.

Material

Material

2,30 m Walk-Loden (z.B. Online bei stoffe.de, sehr schöne, unterschiedliche Farben und Qualitäten)

1,70 m Baumwoll- oder Seidenstoff bei einer Länge von 1,01 m

Rest von Futterstoff für Taschen

1,70 m Futterstoff

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Nähen: Zuschneiden:

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Den Beleg und den Taschenbeutel aus dem Download L „Vorderteil“ herauskopieren. Ebenso Futtervorderteil (ohne Beleg) aus dem Vorderteil herauskopieren. Alle Teile mit Nahtzugabe zuschneiden. An der unteren Mantelkante und an den unteren Ärmelkanten 4 cm Saumzugabe zugeben. Futterteile ebenso zuschneiden, dabei an der hinteren Mitte am Rückenteil 1 cm Bequemlichkeitszugabe zugeben. Futterstoff am Saum ohne Nahtzugabe zuschneiden. Taschenbeutel jeweils einmal aus Oberstoff und einmal aus Futterstoff zuschneiden.

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Abnäher in Vorderteil und Rückenteil schließen. Seitliche Mantelteile an Vorderteile stecken und nähen, jeweils Ansatzziffern beachten. Tascheneingriffe offen lassen.

Nahttaschen: Die Stoffbrüche am Tascheneingriff umbügeln. Das Futtertaschenbeutelteil an den vorderen Tascheneingriff steppen, das Wollstoffbeutelteil so über den Taschenschlitz legen, dass die unteren Taschenbeutelkanten genau aufeinandertreffen. Das Wollstofftaschenteil dicht neben dem Stoffbruch vom hinteren Tascheneingriff feststeppen. Die Taschenbeutelkanten zusammensteppen.


Werkstatt

Hinteres Mantelteil an die seitlichen Mantelteile nähen. Dabei Ansatzziffern beachten. Jetzt vordere Belege ansteppen bis zum Markierungspunkt. Die Steppfäden mit ein paar Rückwärtsstichen befestigen.

Kragen:

die Kanten bügeln. Futter nach demselben Prinzip wie den Oberstoff nähen. Vordere Futterkanten rechts auf rechts an die Belege nähen. Ärmelsäume umbügeln, Ärmelfutterkanten an die Säume nähen. Untere Säume umbügeln, mit Futter verstürzen. Öffnung am Halsausschnitt nun per Hand schließen. Dabei die zusätzliche Weite des Futterrückenteils einschlagen. Den vorderen Kragenbeleg an der Saumunterkante mit dem Saum verstürzen, den Beleg auf 1 cm zurückschneiden. Spitze abschneiden. Saum fertig arbeiten. Falls ein Mantel ohne Kragen gearbeitet wird, sind die Kragenmarkierungen hinfällig. n

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Kragen rechts auf rechts legen und zusammennähen. Die Nahtzugabe bei der Markierung bis an den Steppstich einschneiden. Die Spitzen an den Ecken ganz abschneiden, damit die verstürzten Kanten so flach wie nur möglich liegen. Den Ober- und Unterkragen rechts auf rechts aufeinander steppen. Spitzen ebenso abschneiden. Den Unterkragen an die Halsauschnittskante steppen, die Nahtzugaben auseinanderbügeln. Den Oberkragen an die Belege steppen, die Nahtzugaben auseinanderbügeln. Nun

Belege und Kragen nach außen wenden,

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Der Serverraum



EINE KOLUMNE

Native!

Vor kurzem bin ich umgezogen. In einer neuen Stadt anzukommen, war wohl in jeder Zeit und in jedem Jahrhundert unglaublich aufregend. Wenn eine Dame im 19. Jahrhundert beispielsweise in die britische Hauptstadt zog, so stellten sich die Lords und Ladies des ‚ton’ (high society) bei ihr vor. Ein Kärtchen wurde auf silbernen Tabletts abgelegt und im Salon des wohl meist hochherrschaftlichen Hauses bei einer Tasse Tee stellte man sich einander vor. Entscheidend war die erste öffentliche Gesellschaft, die man besuchte und welcher der anwesenden Gentlemen sich in die Tanzkarte eintrug. Und schließlich komplettierte eine Fahrt im offenen Landauer durch den Hyde Park die Vorstellung in der ‚Upper Class’. Auch im 21. Jahrhundert haben sich kleine Rituale und Bräuche eingeschlichen, sollte die digitale Dame umziehen. Die Nachricht erreicht die Ge-

Illust

ratio n: Th N

sellschaft jedoch nicht mehr über den Klatsch und Tratsch beim Tee oder in den Herrenclubs der Großstadt sondern vor allem über die Kommunikationskanäle des Social Media. Anstatt sich bei den Matronen der Gesellschaft beliebt zu machen, reicht ein kurzer Klick in die Facebook-Timeline des eigenen Profils. Sofort wissen alle Freunde und Bekannte, dass „xx ihren Standort zu Berlin geändert“ hat. Laut deutschem Melsi st

degesetz §11 muss man sich innerhalb von zwei Wo-

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chen nach dem Beziehen der neuen

tale Ummeldung kostet Zeit (und das

Wohnung beim Bürgeramt anmelden. Diese Frist darf nicht überschritten werden, da andernfalls mit einer Geldbuße zu rechnen ist. Bevor ich jedoch vier Stunden auf dem Bürgeramt auf eine nette Sachbearbeiterin wartete (nicht ironisch gemeint, sie war wirklich nett), hatte ich bereits in meinem Facebook-Profil meinen Wohnort geändert, was sofort mit einem kleinen Pin auf der Deutschlandkarte und 5 Likes quittiert wurde. Nun warte ich nur noch darauf, dass mit den nächsten Änderungen der Facebook-AGBs das Soziale Netzwerk ebenfalls mit Geldbuße droht, sofern man nicht den richtigen Wohnort angibt!

Wissen vieler Passwörter)

Der Aufwand eines Umzugs ist heute noch viel größer als früher: erst beim Klicken auf meine diversen Social-Media-Profile fiel mir auf, dass die Adressänderung sich nicht nur auf meinen Ausweis, die Telefonrechnung und Krankenversicherung auswirkt: ob im Blogger-Profil, auf Pinterest oder im Impressum der eigenen Website, immer wieder findet sich der Vermerk auf den alten Wohnort: die digi-

Ob in Google Maps auf dem Desktop-Computer oder in der Twitter-Anwendung: ständig wird man heute gefragt, ob man seinen „Aufenthaltsort“ angeben möchte bzw. ob die App jenen mitteilen darf. Der Ermittlung und Verbreitung der eigenen Geodaten wird immer wieder mit dem Schlagwort „Location Based Services“ gehuldigt. Im Jahr 2003 beschrieb eine Forschungsgruppe um Narushige Shiode am University College of London das Auftreten von LBS als logische Folge, die die Entwicklung von neuen Internet- und Kommunikationstechnologien (Ortungstechnologien, mobile Geräte), Geoinformationssystemen und räumlichen Datenbanken sowie die Durchdringung des täglichen Lebens mit dem Internet mit sich gebracht hat. Das Benutzen von Location Based Services kann auf zwei Arten geschehen: Wird die Information von einem User angefordert, spricht man von reaktiven Diensten (oder auch Pull-Dienste). Suche ich zum Beispiel eine Liste aller in der Nähe befindlichen Cafés in 04 /1 3

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meiner neuen Heimatstadt, wäre dies

Wozu? Vielen geht es darum, den ei-

eine solche Anfrage.

genen Aufenthaltsort mitzuteilen, um

Andererseits gibt es auch Fälle, in welchen der User keine Anfrage stellt. Ich erhalte Informationen als Ergebnis meines Aufenthaltsortes, ohne diese aktiv angefragt zu haben. Die Infos können entweder aufgrund meiner Einwilligung zu einem Angebot (z.B. lokale Angebote in einer Coupon-Applikation) oder ohne vorherige Genehmigung (Werbebotschaft beim Eintreten in ein Geschäft) geschehen. Letzteres wird mir jedoch in Berlin nie geschehen, denn in Deutschland ist eine definitive Einwilligung, d.h. ein „Opt-in“ notwendig.

sich mit Freunden zu verbinden oder

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Die heute wohl bekannteste Form der Nutzung von „Location Based Services“ ist das sogenannte „Einchecken“, d.h. die kurze Registrierung der eigenen Person an einem Ort. Als eine der erfolgreichsten Plattformen in diesem Feld hat sich Foursquare positioniert. Eine Studie der Beratung Accenture ergab, dass heute jeder zehnte jugendliche Nutzer von LBS Diensten wie Foursquare oder Gowalla mindesteins einmal am Tag nutzt.

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zu wissen, wo diese gerade sind. Besonders vorbildliche User hinterlassen an Orten Infos und Tipps, z.B. welches Essen im Restaurant am besten schmeckt. Und manchmal kann man sich des Eindrucks kaum erwehren, dass der Wunsch nach Wertschätzung eine Rolle spielt. Viele der gängigen Dienste bieten Belohnungen für besonders aktive Nutzer an, z.B. werden Orden oder Badges verteilt. Selbst die Auswahl der Orte, in welche man „eincheckt“ zeigt häufig den Wunsch nach Prestige und ein gewisses Elite-Denken. Der exklusive Mitgliedschafts-Club „Soho House“ in Berlin taucht im Aktivitätsfeed meiner Berliner Bekannten ständig auf und auch das für Startups und Gründer beliebte und trendige Café „St Oberholz“ erhält überproportional viele Check-ins. Man möchte seinen Freunden und dem sozialen Netzwerk doch auch zeigen, wo man sich überall aufhält und welch aufregendes Leben man führt. Oder habt ihr schon häufig gesehen, dass


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sich eure Freunde „Zuhause – Sofa“ eincheckten?

deckungsreise mit der Kamera in der

Doch zurück zum Umzug. Nie zuvor war es einfacher, sich ein ausgedehntes Wissen über eine – noch unbekannte – Stadt anzueignen. Stadtführer und Straßenkarten fristen heute ein häufig trostloses Dasein im Regal, während ich mit Smartphone in der Hand die besten „Breakfast Places“ der Stadt anschaue oder auf Travel und City Blogs die versteckten Ecken des Kiez entdeckt. Und wenn ich noch immer nicht den besten Handarbeitsladen mit größtmöglichem Mohair-Woll-Sortiment gefunden habe, dann poste ich die Frage einfach auf Twitter. Irgendjemand wird es schon wissen!

gene Verständnis für die Stadt – durch

Und noch eine Besonderheit bringt das Leben als Digital Native und Blogger mit sich: man ist viel motivierter, die neue Heimat kennenzulernen. Mit dem aufgeregten Blick eines Neuankömmlings mache ich mich auf Ent-

nichtssagende Ortswechsel ein neues

Hand. Denn das bildet nicht nur das eidie Möglichkeit, seinen Lesern auf dem Blog die neue Ecke, das niedliche Geschäft und andere Erlebnisse zu erzählen, kommt einem der Nachmittagsspaziergang durch den nächstgelegenen Park am Sonntagnachmittag plötzlich wichtig und unbedingt notwendig vor. Und wann wurde mir klar, dass der Umzug im digitalen Zeitalter ganz neue Auswüchse hervorbringt: Als eine Freundin, ein Twitter-Hashtag kreierte! Wozu braucht man heute noch Tanzkarten, wenn man eine Twitter-Wall hat? Plötzlich bekommt der Gewicht – die Raute verwandelt den neuen Lebensmittelpunkt nicht nur in einen Twitter-Link: sie führt mir auch vor Augen, dass das Ganze wahr und real ist: #thealivesinberlin. n

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Programmieren für F

Was ist “Rails Girls” und für Programmier-Workshops wie Frauen ist es – interessiert das überhaupt jemanden? Die Grünentstanden? derinnen von „Rails Girls“ dieLinda: „Rails Girls“ ist sind ein jedenfalls eintäser Meinung und die Verbreitung in giger Workshop, umbisherige jungen Frauen über 34 Städten scheint erste Erfahrungen in derIhnen KunstRecht der zu geben. sisterMAG wollte zu mehr darüber wissen Software-Entwicklung vermitteln. und hat Lindadas Liukas aus Ruby on mit Railsder istGründerin ein Framework, Finnland Berliner Rails Girls, Anika auf Basisund derzwei Ruby ProgrammierLindtner gebaut und Maren Heltsche gesprochen. sprache wurde. Dies bedeutet, dass jemand anderes Tausende for(int i = 0; i < 3; i++) { cout << "ha";}

Programmier-Workshops für Frauen – interessiert das überhaupt jemanden? Die Gründerinnen von Rails Girls L sind Abb. 1 Rails GirlsjeLogo denfalls dieser Meinung und die bisherige Verbreitung in über 34 Städten scheint Ihnen Recht zu geben. sisterMAG wollte mehr darüber wissen und hat mit der Gründerin Linda Liukas aus Finnland und zwei Berliner Rails Girls, Anika Lindtner und Maren Heltsche, gesprochen.

von Zeilen Code geschrieben hat, damit du einfacher und schneller entwickeln kannst. Anika:

Bei „Rails Girls“ geht es da-

rum, Frauen das Programmieren näher zu bringen. Sie sollen sich dem Thema „gefahrlos“ nähern und einfach mal reinschnuppern. Daher sind keine Vorkenntnisse notwendig und keiner schaut blöd, wenn man eine Anfängerinnen-Frage stellt. Linda: Ich nahm 2010 an der Railsbridge Veranstaltung namens „Ruby on Rails outreach for women“ teil. Ich wollte etwas ähnliches in Finnland organisieren, jedoch konzentriert auf Produkte und mit ein wenig mehr Ma-

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gie und Spaß dahinter.

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rauen: die Rails Girls Seit Lindas erstem Workshop hat sich die „Rails Girls“Community stark ausgebreitet. Es haben bereits Workshops in 34 Städten stattgefunden, in manchen mehrfach. Hier L gibt es mehr Informationen, ob eine Stadt in deiner Nähe dabei ist.

text Antonia Neubauer L

Linda Liukas

Anika Lindtner

Maren Heltsche

Co-Founder von Rails Girls

Rails Girls Berlin Co-Founder

Teilnehmerin Rails Girls Berlin

Linda: „Rails Girls“ war ein Event, das wir 2010 in Finnland veranstaltet haben. Es war nie beabsichtigt, daraus etwas Globales zu machen. Da sich jedoch Nachrichten im Technologie-Zeitalter rasant verbreiten, bekamen wir viele Anfragen aus anderen Städten außerhalb von Finnland und fingen einfach an, Events zu organisieren. Wir arbeiten immer mit lokalen Entwicklern zusammen und haben erst vor kurzem Materialien und Informationen in den Rails Girls Guides zusammengestellt, wie man seine eigene Veranstaltung aufzieht - wir sind so eine Art Open Sourcing Konzept! Diese Guides bieten Tools und eine Community für Frauen, Technologie zu verstehen, eigene Veranstaltungen zu organisieren, neue Guides einzureichen oder einfach nur über Rails zu lernen. Alles passiert auf freiwilliger Basis. Heute besteht unsere Gemeinschaft aus über 150 Freiwilligen auf der ganzen Welt. Workshops werden von lokalen Sponsoren finanziert und niemand in der Organisation verdient Geld an den Kursen. 04 /1 7

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www.railsgirls.com Was lernt man in einem Rails Girls Workshop? Wie läuft er ab? Linda: Rails Girls macht keine Frau zur Programmiererin, aber es gibt Leuten einen ersten Einblick, wie man Code schreibt und eine einfache Web-Anwendung aufbaut. Darüber hinaus erfahren die Teilnehmer mehr über Open Source, Entwickler-Communities & Kultur und Technik-Jargon durchs Üben. Anika: Die Beginner-Workshops folgen einem strikten Programm. Freitagabend trifft man sich zur Installation-Party, um sich kennenzulernen und seinen Computer mit den entsprechenden Programmen (Rails Girls Programm plus Rails) vorzubereiten. Am Samstagmorgen geht’s dann nach einem gemeinsamen Frühstück los mit einer Einführung ins Programmieren. Danach wird man in Gruppen von jeweils einem Coach mit 2–3 Schülern aufgeteilt, um entweder anhand der Rails Girls Idea App oder einem eigenen Projekt die ersten Programmierschritte zu gehen. Der Tag wird abgerundet durch 3–4 kurze Lightening Talks und natürlich die After-Party.

Gibt es Unterschiede zwischen Männern und Frauen beim Programmieren lernen? Wird Rails Girls überall auf der Welt gleich gut angenommen? Linda: Ich denke, dass die ersten Schritte für Frauen etwas schwieriger sein könnten. Aber wenn wir einmal losgelegt haben, gibt es nichts grundlegend Unterschiedliches beim Verständnis. Wir sagen unseren Teilnehmerinnen stets, dass das Lernen von Code wie das Erlernen einer neuen Sprache ist - und jeder weiß, das Mädchen gut in Sprachen sind! Linda: Wir hatten noch nie Probleme, Teilnehmerinnen zu akquirieren - in der Regel haben wir 4–5 mal so viele Bewerberinnen wie Plätze. Überraschenderweise haben die Leute überall auf der Welt ähnliche Ideen und Ideale und vor allem Entwickler-Communities haben uns mit offenen Armen empfangen. Anika: In Berlin nehmen an den Anfänger-Workshops immer ca. 30–40 Teilnehmer teil. Die Follow-up-Kurse sind kleiner. Es gibt sogar Gruppen, die sich auch in ihrer Freizeit treffen (siehe Interview mit Maren Heltsche).


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Sollte jeder programmieren lernen? Linda: Ich denke, dass Code immer mehr an Bedeutung gewinnt und die Fähigkeit, eine Sprache mit Entwicklern zu sprechen, wichtig ist. Technologie ist der schnellste Weg, die Welt zu verändern. Für mich geht es beim Programmieren darum, tolle Produkte zu bauen, die das Leben von Millionen von Menschen beeinflussen und ganze Branchen verändern. Spotify verändert Musik, Facebook Freundschaften, Amazon Bücher, Google Informationen und so weiter. Es dreht sich alles um Veränderungen. Technologie ist die Zukunft, ein Teil der großen Revolution, die vor uns liegt. Es macht mir Sorgen, dass diese Veränderungen oder Umwandlungen nur von ein paar kalifornischen Jungs in den frühen Zwanzigern mit einer sehr engen Weltsicht angetrieben werden. Ich möchte mehr Vielfalt sehen. Ich möchte, dass die unterschiedlichsten Menschen in der Lage sind, diese Werkzeuge nutzen

zu können, um ihre eigenen Probleme zu lösen und die Welt zu verändern. Die Entwicklerwelt hat eine Kultur, sie ist eine Gemeinschaft und zeigt auch Mitgefühl. Sie ist nicht langweilig oder fade. Es ist eine ähnliche Fertigkeit wie Architektur oder Industriedesign. Man erschafft Dinge, die die Menschen lieben. Technologie ist für mich eine magische, strahlende Perspektive – eine Möglichkeiten eröffnende Linse zur Welt. Ich denke, das größte Potenzial liegt in der Kreativität von Mädchen im Teenageralter. Welche Online-Ressourcen gibt es für jemanden, der anfangen möchte, programmieren zu lernen? Linda: Ich arbeite als Community-Manager für eine Firma namens Codecademy.com und wir haben gerade unseren Ruby Track live gestellt. Ich ermutige alle, es auszuprobieren. Es ist kostenlos und Programmieren macht damit Spaß und ist sozial! Außerdem haben wir eine Menge Links auf railsgirls.com/materials L


Sowohl Linda, als auch Anika hatten beide vor Rails Girls nichts mit Programmieren zu tun. Linda hat BWL, Anika Linguistik und Gender Studies studiert – was wieder beweist: Jeder kann programmieren erlernen! men und bin seitdem dabei. Im "nor-

"Ich hatte keine Ahnung, dass ich in eine Bewegung geraten bin, die etwas Großes erreichen möchte," schrieb eine Teilnehmerin auf dem Rails Girls Blog nach der Teilnahme an einem Berliner Workshop. "Wenn irgendjemand von uns noch Zweifel hatte, dass wir es nicht schaffen könnten, hat Rails Girls das geradegerückt."

Mini-Interview

malen Leben" verbringe ich seit einem Monat eine kreative Auszeit, weil ich mich beruflich verändern möchte. Vorher war ich als Leiterin Social Media Evaluation beim Medienbeobachtungsunternehmen Ausschnitt beschäftigt und habe dort den Bereich aufgebaut, die Produkte und die Infrastruktur entwickelt. WAS WAREN DEINE BEWEGGRÜNDE, DICH FÜR EINEN WORKSHOP ANZUMELDEN?

Ich habe in den letzten 2 Jahren auf der

Maren Heltsche, Teilnehmerin in Berlin

fachlichen Seite ein großes IT-Projekt geleitet. Zu der Programmierung selbst

WIE BIST DU ZU RAILS GIRLS GEKOM-

hatte ich aber keinen konkreten Zu-

MEN? WAS MACHST DU IM "NORMA-

gang und bin häufig auf Übersetzungs-

LEN LEBEN"?

probleme zwischen Entwicklern und

Über die Rails Girls habe ich im Früh-

Anwendern gestoßen. Ich war schon

ling auf Twitter erfahren und war direkt

immer fasziniert von den Möglichkei-

begeistert. Ich hatte Glück und habe ei-

ten der Programmierung. Der Ansatz

nen Platz in einem Workshop bekom-

von den Rails Girls, Leuten ohne Pro-

RailsGirls Facebook

RailsGirls Twitter

RailsGirls Blog


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grammiererfahrung Ruby on Rails bei-

gelmäßig treffen. Hier arbeiten wir

zubringen, hat mir gleich gefallen.

an einem Projekt, das den Arbeitstitel

WAS MACHST DU MIT DEINEM ERWORBENEN WISSEN JETZT?

Das Wissen über die Programmierung kann ich sicherlich im beruflichen Umfeld gut anwenden, um IT- und Pro-

"Text-to-Squares" trägt. Die Idee dahinter ist, jede Art von Text in ein Bild von farbigen Quadraten zu verwandeln. Das Ganze ist inspiriert von Wordle L und Gerhard Richter L. Erste Ergebnisse sind hier L zu

grammierabläufe besser zu verstehen

sehen. In den Treffen

und übersetzen zu können. Ansonsten

haben wir zunächst

werde ich mich sicherlich noch an der

die Basics von Ruby

Programmierung der einen oder anderen Anwendung versuchen. Einfach aus Spaß. Sehr viel stärker als bisher bin ich auch mit dem Open Source-Gedanken vertraut, was mich nochmal mehr darin bestärkt, dass Wissen wächst, wenn man es teilt und die Arbeit im Team oder in Netzwerken einfach klasse ist. WAS MACHT IHR IN EUREN PROJEKTGRUPPEN-TREFFEN?

und Word-String sisterMAG

Programmier-

strukturen

über-

haupt gelernt. Diese

ganzen Prozesse und das neue Wissen wird dann immer wieder in unterschiedlichen Zusammenhängen angewendet und geübt. Irgendwann haben wir dann angefangen unsere Idee konkret in Code zu übersetzen, haben Tests durchgeführt und schließlich auch visuell erste Ergebnisse bekommen. Das

Wir haben im Juli eine kleine Projekt-

war ein tolles Gefühl. Jetzt folgen noch

gruppe gegründet, in der wir uns re-

einige Verbesserungen am Design. n

RailsGirls Materialien


handy verschönern

interview Lindsey Tramuta (lostincheeseland.com) L

Zwei Frauen – sie trafen sich vor drei Jahren auf Twitter und verstanden sich sofort gut. Sechs Monate später waren sie Geschäftspartner und gründeten gemeinsam die Web-Design Agentur Shatterboxx L und starteten Bloggers in Sin City L, ein Networking-Event der unkonventionellen Art für Blogger und Social-Media Enthusiasten. Nun können die beiden super-Unternehmerinnen Jamie Varon L und Nicole Antoinette L mit dem Launch von Paper’d, einer iPhone App für einzigartige Wallpaper, auch noch Mobile Innovator zu ihrem Portfolio an Talenten hinzufügen. Egal ob Schicksal oder eifriges Bestreben, dieses Duo zeigt der Technik-Welt, dass Frauen ein Faktor sind, mit dem in Zukunft gerechnet werden muss. Woher kam die Idee für Paper'd und was macht sie so einzigartig am si

Markt?

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Wir begannen mit den Arbeiten an Paper'd, nachdem uns bewusst geworden war, dass es keine einzige Wallpaper-App gibt, die unser Bedürfnis nach Spaß, Kreativität und besonders hochwertigen Designs erfüllt. Was 2010 mit einem leidenschaftlichen Gespräch am späten Abend mit "wäre es nicht toll, wenn ...?" begann, führte zur Erstellung unserer Traum-App. Es gibt natürlich viele andere Wallpaper-Apps, aber Paper'd ist tatsächlich eine einzigartig in diesem speziellen Genre von Apps. Mit individuell gestalteten Hintergründen, die Kreativität mit hochwertigem Design verbinden, ist Paper'd mehr als nur eine Reihe von Bildern und farbigen Hintergründen, die man seinem Gerät hinzufügen kann. Und während viele der anderen Wallpaper Apps einfach Fotos aus dem Web kuratieren, ist jedes Paper'd Wallpaper 100% original, speziell für diese App


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und seine anspruchsvollen Nutzer erstellt. Was uns noch mehr auszeichnet sind unsere klugen, einzigartigen Wallpaper-Sammlungen – wie die The Valley Girl Collection inklusive eines "Spreche wie ein Valley Girl"-Guide, die Ego-Boosts Collection, mit täglichen Erinnerungen an die eigene Großartigkeit und die Jetsetter Collection, mit wunderschönen Fotos von Traumzielen auf der ganzen Welt - um nur einige zu nennen! Hattet ihr ein bestimmtes Ziel vor

Augen für die geschäftliche Seite des Projekts?

Paper'd wurde als Ableger unserer Boutique Web-Design Agentur, Shatterboxx gegründet, und unser Hauptziel war die Nutzung von Paper‘d L, um Shatterboxx L zu erweitern und hochwertige Designs zugänglicher für jedermann zu machen. Erzählt uns mehr über

Eine App zu entwerfen & zu entwickeln ist völlig verschieden von der Arbeit an einer Website, und obwohl eine wunderschöne und reibungslose User Experience das Endziel für beide Produkte ist, gibt es Usability-Unterschiede, die die Gestaltung einer App zu einer einzigartigen Herausforderung machen. Vielleicht das Schönste aber ist die viel höhere Konsistenz bei einer App im Vergleich zu einer Website, da man keine Rücksicht auf verschiedene Browser nehmen muss. Paper'd sieht auf jedem iPhone gleich aus. Natürlich ist die Fläche, für die man designed, viel begrenzter, so dass die Entscheidung, etwas zu einem beliebigen Bildschirm hinzuzufügen, eine viel wichtigere Entscheidung wird. Das ist eine große Herausforderung. Habt ihr mit anderen Unternehmern bei der Erstellung von Paper'd zusammengearbeitet?

die Arbeit an einer App im Vergleich zur Arbeit

an einer Website – vor

welche neuen Herausforderungen hat euch dieses Projekt gestellt?

Nicole Antoinette

Jamie Varon


Wir haben die App und alle Wallpaper

Junkies, so dass man viele Reise-in-

selbst designed, aber ein Entwickler-

spirierte Einflüsse in den Wallpapers

team, Xhatch, engagiert, welches die

sehen kann. Mehr als alles andere

App zum Leben erweckt hat.

ist Paper'd jedoch eine Lifestyle-ins-

Motivationszitate, Reiseziele, sogar süße Dinosaurier sind in der Paper’d

Sammlung enthalten. Was inspiriert die Design-Entscheidungen?

pirierte App. Das heißt, das Leben ist unsere Hauptinspirationsquelle. Wie verdient ihr Geld mit der App?

Paper'd ist eine kostenlose App mit

Unsere Hauptinspiration kommt von

mehr als 230 Hintergrundbildern so-

Apple selbst. Unser Ziel mit Paper'd

wie einer Galerie von 300 zusätzlichen

war es, eine Wallpaper-Galerie zu

Hintergrundbildern, die durch In-App

schaffen, deren detail-fokussiertes

Purchase für nur $1,99 erworben wer-

Design zu dem des iPhones und iPod

den können.

Touchs passt . Unsere Hintergründe sollen einem bereits wunderschönen Gerät den letzten Schliff geben, und wir wollen Designs erschaffen, die sich nahtlos in die unvergleichliche Apple-Ästhetik integrieren. Abgesehen von Apple selbst kommt unsere Inspiration aus dem ganzen Web - der Humor von Someecards, das Suchtpotenzial von Pinterest, die künstlerischen Einfälle von Etsy - es gibt so viele Plattformen, die einen inspirieren. Offline finden wir Inspiration durch alte Karten und Schwarz-Weiß

Der Name "Paper'd“ ist clever und vielseitig genug, um eine Vielzahl an Erweiterungen zu ermöglichen. Wie

seht ihr die Weiterentwicklung der Marke?

Um ehrlich zu sein, haben wir derzeit keine Pläne für die Weiterentwicklung der Marke, da Paper'd ein Nebenprojekt zu Shatterboxx ist. Wir lieben aber den Namen und die Marke, und wir erwarten, dass jede Art von Markenentwicklung sich organisch ergibt, wenn sich unser Geschäft weiterentwickelt.

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Fotos, Letterpress Hochzeitseinla-

Paper'd wurde in iTunes’ „What’s

dungen oder perfekt angerichtete

Hot“-Liste gefeatured, als sie 100.000

Cocktails. Wir sind auch totale Reise-

Downloads in knapp zwei Wochen

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übertraf. Das ist schon eine erstaunli-

Listings auf "What’s Hot" und "New

che Leistung! Gab es einen bestimm-

& Noteworthy" bei Apple iTunes, dazu

ten Grund für den schnellen Erfolg der

führte, dass wir 100.000 Downloads

App?

in weniger als zwei Wochen erreichen

Paper'd ist wirklich einzigartig im Wallpaper-App Markt. Das hat uns geholfen, die Aufmerksamkeit der Apple-Leute zu erlangen, die unsere modernen Wallpaper-Designs mochten. Mehr als alles andere, glauben wir, rührt der schnelle Erfolg der App von unseren eigenen Social Media Aktivitäten - unseren persönlichen Anhän-

konnten. Ihr wurdet schnell Freunde und noch

schneller Geschäftspartner. Wie hal-

tet ihr die Balance zwischen diesen beiden Beziehungen? Seid ihr immer auf Augenhöhe?

Wir machen immer Witze, dass wir die 0,001% der Menschen sind, für die eine sehr gute Freundschaft und eine

gern auf Twitter und unseren Blogs.

geschäftliche Partnerschaft reibungs-

Wir haben während der Erstellung of-

los funktionieren. Wir wurden Twit-

fen darüber berichtet (gebloggt, Fo-

ter-Freunde, Offline-Freunde, Mitbe-

kusgruppen abgehalten etc.), so dass

wohner und Geschäftspartner in sehr

unsere Leser begeistert waren und auf

kurzer Zeit, und wir sind beide un-

den Launch warteten. Dies half uns,

glaublich froh, dass wir einander ge-

Artikel auf Seiten wie Mashable L zu

funden haben. Wir sind uns in vielerlei

bekommen, was zusammen mit den

Hinsicht ähnlich, aber in den wichtigs04 /1 5

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ten Bereichen, die am meisten zu zäh-

der Branche in irgendeiner Weise. Der

len scheinen, auch so unterschiedlich,

Stereotyp eines Geeks, der im Keller

dass wir uns weiterhin gegenseitig

seiner Eltern an seinem Computer ar-

herausfordern und neue Perspektiven

beitet, hat sich schon dramatisch ge-

aufs Geschäft ermöglichen. Wir sind

ändert. Tech wird immer attraktiver.

oft gleicher Meinung, aber wenn nicht

Kein Zweifel, Tech ist immer noch eine

führen die Diskussionen immer zu ei-

männerdominierte Branche, aber das

nem besseren Endergebnis.

scheint sich zu verschieben, da mehr

Aktuelles Thema: Warum denkt ihr, dass mehr Frauen gerade jetzt in der

Mobile- und Tech-Branche aufsteigen?

Es gibt wahrscheinlich viele Gründe, aber jener, der am meisten Sinn ergibt, scheint der, dass die Mobile- und Tech-Industrie vor ihrem Durchbruch steht, so dass allein die Demografie erfordert, dass sich die Anzahl der Frauen in der Branche erhöht. Tech si

ist alles, es steht im Zentrum fast je-

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Aufmerksamkeit auf die Kultur der Branche und eine gewünschte Verschiebung von Stereotypen gerichtet wird. n

*** Und es ist an der Zeit. Weitere Informationen über Paper'ds lange Reise vom Konzept bis zur Erstellung, lest ihr in Jamies und Nicoles Infografik "Geburt einer App" L. Folgt Paper’d auf Facebook L für Updates und Giveaways von individuellen Wallpapers.


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Study Time Die Blogging-Community wird jeden Tag größer und stärker und dadurch wächst gleichzeitig auch der Drang vieler Blogger, mehr zu lernen und ihre Fähigkeiten beim Bloggen, Fotografieren, Stylen und Programmieren zu perfektionieren. Daher haben wir uns daran gemacht, mehr über diese Workshops und Kurse - online und offline – herauszufinden und haben dafür die Lehrer und Initiatoren dieser Studienmöglichkeiten interviewt. Erhaltet Einblicke in ihre Kurse und findet auf einen Blick alle wichtigen Informationen in der umfassenden "Workshop Tabelle" am Anfang dieses Artikels.

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al zi e p S p o h s rk o W G A rM te is s Study Time – URL

BESCHREIBUNG

GRÜNDERIN

ON / OFFLINE

Kurstabelle Blogging Your Way u

decor8blog.comeKreatives Bloggen courses L

Holly Becker

Ricarda Nieswandt, Bloggen, FotograSusanne Schanz fie, Bildbearbei& Carolin Gräventung, Recht dieck

vor allem ONline

OFFline

BLOGST u

blogst.de L

Blogshop

blogshopla.wordpress.com L

Photoshop für Blogger

Bri Emery & Angela Kohler

OFFline

altitudesummit. com/altchannel L

Bloggen, Social Media, Twitter, Marketing, Life Balance

Alt Summit Gründerinnen

ONline

Alt Summit Channel u

Verschiedene: Fotografie (PhoNicole Hill toshop, Tabletop, Gerulat (+ weitere Retouching), IndeLehrer) sign, Typographie

si st

Nicole‘s Classes

nicoles classes.com L

Pugly Pixel CSS Pretty eCourse

puglypixel.com/category/ecourse L

CSS & HTML

Katrina Tan

ONline

Blog Designer Network

theblogdesignernetwork.com L

Web & Blog Design

April von Creative Girl Media

ONline

Shoot The Food u

shootfood.wordpress.com L

Food Styling & Fotografie

Susanne Schanz & Virginia Horstmann

OFFline

Plate to Page (What‘s For Lunch, Honey) u

whatsforlunchhoney.net L

Food Styling & Fotografie

Meeta K. Wolff

OFFline

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ONline


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STÄDTE

SPRACHE

LÄNGE

GRÖSSE

4 Wochen + 4 200–700 Englisch Wochen Wiemax. derholung

PREIS

NÄCHSTER KURS

$129

5. Okt.

Köln, Hamburg, München, Berlin, Deutsch Frankfurt

1 Tag

20–25 max.

€109–€159

6. Okt. in Hamburg

Städte in USA, außerdem bisher Paris, Englisch London, Berlin ...

2 Tage

~20

$772.71

1. Dez. in Miami

Jeder Kurs 1 Englisch Stunde

100

2–4 Wochen Englisch je nach Kurs

Englisch

2012 : Köln, 2x Hamburg, München bisher: London, Somerset, Weimar, Pistoia, Dubai

1 Monat

Englisch

1–4 Tage

Deutsch

1 Tag

Englisch

2–3 Tage

12–14

10–12

10. Okt. (How to $15 registration start selling ads fee on your blog)

$60-$125

Programm einsehen auf der Website L

$25 für Selbstkurs; $325 für Kurs mit Lehrer-Support

Immer

$25–$249

18. Okt. (Responsive Web Design)

€249–269

2013

€500–€800

23. Okt. in Dubai 04 /1 9

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al zi e p S p o h s rk o W G A rM te is s Study Time – URL

BESCHREIBUNG

GRÜNDERIN

ON / OFFLINE

Kurstabelle

Food Styling & Photography lizandjewels.com/ workshops L Workshop (by Liz & Jewels) u blogLiebe u Hélène Dujardin Photography Workshop

Lisa Nieschlag & Julia Cawley

OFFline

Fotografie & Image Retouching

Melanie Osterried

OFFline

tarteletteblog.com Food Styling & FoL tografie

Hélène Dujardin

OFFline

blogliebe.wordpress.com L

Dewit Design Camp u

abchao.com/camp L

Inneneinrichtung & Design Boot Camp

Anna Beth Chao

OFFline

Unravelling u

susannahconway. com/e-courses L

Persönliche Entwicklung eCourse

Susannah Conway

ONline

Squam

squamartworkshops.com L

Kunst-Workshops & persönliche Entwicklung

lifeismessybootcamp.com L

Lebensorganisation, ausdruckbare Planer, private Community

Life is a messy Bootcamp

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Food Styling & Fotografie

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ONline & OFFline (Retreats)

Maria Alejandra Carles

ONline


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STÄDTE

SPRACHE

LÄNGE

Weimar, New York City ...

Englisch 1 oder 2 Tage

Düsseldorf (schon bald mehr Städte)

Deutsch

1 Tag

Englisch

idR 2–4 Tage

Verschiedene Städte

2012 : New Orleans, Austin, San Francis2 Tage (Mini co, Seattle, Portland, Englisch Camp 1 Tag) NYC, DC, and Chicago Englisch

1. in New Hampshire, auch in Italien und Englisch vielen anderen Plätzen

Englisch

8 Wochen Online: 3–4 Wochen Offline: ~5 Tage

6 Trainingsmodule + Führung + druckbare Planer

GRÖSSE

PREIS

NÄCHSTER KURS

12–14

ab $350

Oktober in New York City

12

€139

November 2012

$1500 (mit Übernachtung …)

November in Charleston (ausverkauft)

15–20

150

$500 ($350 für Mini)

£97

Online: ~$130

Oktober (NYC)

Januar 2013 Online: Oktober (Abundant Wild Life)

Offline: ~1095 limitiert (On-Campus), Offline: 17. Okt. $575 (Off-Cam(Squam by the pus) Sea)

$197

Immer

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NAME

BLOGGING YOUR WAY BESCHREIBUNG

Wir vermitteln unseren Studenten, wie sie ihren Blog als Katalysator für ein best-mögliches Leben verwenden können - kreativ zu sein und Spaß zu haben! LEHRER

Vorrangig Holly Becker (Decor8) L – die auch die Gründerin des Kurses ist. Dazu lädt Holly Gastdozentinnen in viele ihrer Klassen ein, wie z.B. Leslie Shewring, Katrina Tan, Nicole Balch und Jeanette Lunde. ONLINE / OFFLINE

Zum größten Teil Online, aber Blogging Your Way wurde auch schon in meinem Atelier in Hannover unterrichtet, bei den Firmen vor Ort, in Person durch Vorträge und auch in Wochenend-Workshops wie die erste BYW Road Trip Klasse, die wir im März 2012 in NYC abgehalten haben. SEIT WANN

SPRACHE

April 2009

Englisch

KURSLÄNGE

4 Wochen mit einem Bonus von 4 Wochen zusätzlicher Zeit, um alles zu wiederholen.

WORKSHOPGRÖSSE

Offline: normalerweise 20. Online: 200–700 maximal PREIS

VORAUSSETZUNGEN

Blogger Basiswissen und eine Kamera

$129 für den Online-Kurs. Wochenend-Workshops vor Ort: ~ $400 pro Tag pro Person. Privatstunden: ~ $150 pro Stunde. Firmen-Workshops: $1600 für einen Tag plus Reisekosten für eine kleine Gruppe

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NÄCHSTER KURS

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Die nächste Klasse fängt am 5. Oktober 2012 an – die Anmeldung läuft bis 2. Oktober 2012.


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w Wie kamst du auf die Idee zum Workshop? Ich erhielt eine Menge Anfragen per eMail von decor8 LeserInnen, die mich fragten, wie man bloggt, wie man Leser gewinnt, wie man eine Kamera verwendet, wie man Fotos Ränder hinzufügt etc. Ich merkte, dass ich nicht weiter Hunderte von eMails einzeln beantworten konnte. Es war sehr anstrengend und ich erkannte auch, dass noch viel mehr Menschen von mir profitieren könnten, wenn sie Zugang zu meinen Tipps und Tricks hätten. Ich dachte, dass es Spaß machen würde, einen OnlineWorkshop abzuhalten. So startete ich damit im April 2009 und seitdem habe ich immer unterrichtet. Bis heute haben über 5.000 Studenten weltweit teilgenommen und ich liebe es. Es macht mich unheimlich zufrieden, Studenten zu verbinden – sie lieben den Kurs und ich liebe es zu lehren. w Was ist der Fokus deines Workshops? Warum unterscheidet er sich möglicherweise von anderen? Er ist anders, weil er der erste Online-Workshop für Blogger ist und er seinen Schwerpunkt auf kreatives Bloggen legt. Auch ist er anders, weil ich ihn lehre! Für mich ist Bloggen nicht neu und ich versuche auch nicht etwas zu sein, was ich nicht wirklich bin - Ich bin wirklich eine Expertin in meinem Bereich. Als Profi-Blogger lebe ich bereits seit vielen Jahren von meinen Blog-Einnahmen und bin sehr stolz auf die Blogging-Community, die so viele von uns im Laufe der Jahre aufgebaut haben. Ich habe 2005 mit Bloggen angefangen, als sich niemand um Blogs gekümmert hat und die meisten noch nicht einmal 04 /1

wussten, dass sie existieren. Ich war also von Anfang an dabei und habe die Entwicklung seither verfolgt.

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l a zi e p S p o h s rk o W G A rM te is Study Time – s Ich habe eine Menge gelernt! Ich bin selbstbewusst, was den Unterricht dieses Kurses betrifft, weil ich weiß, dass ich eine Menge zu bieten habe und mit anderen teilen kann, und das möchte ich auch sehr gern tun. Ich weiß, dass Blogging Your Way Bloggern auf der ganzen Welt hilft, dass diese wunderbaren Menschen sich selbst gut fühlen, in ihrer Gemeinschaft, mit ihren Meinungen und ihrer Arbeit insgesamt und es gibt keine größere Freude für mich, als wenn Blogger nachdem sie meinen Kurs abgeschlossen haben, mir Monate später über ihre tollen Erfolgsgeschichten schreiben, weil sie meine Tipps angewandt haben. w Hast du GastdozentInnen? Ja, in den meisten meiner Kurse. Ich liebe es, zusammen zu arbeiten. Es ist gut für die Lehrer und toll für die Schüler, Vielfalt zu haben. Aber ich denke, dass ich am meisten davon profitiere, weil mir die Zusammenarbeit mit anderen kreativen Bloggern Kraft gibt. w Was war bisher das schönste Erlebnis?

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Blogging Your Way im vergangenen März mit Leslie Shewring in SoHo zu unterrichten. Wir unterrichteten 25

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Studenten jeden Tag für zwei Tage und Paul Lowe von Sweet Paul kam vorbei, um Hallo zu sagen und für ein paar Minuten zu erzählen - ein echtes Highlight, da er auch ein Blogger ist, der sich eine Karriere im Web aufgebaut hat. Mit den Studenten persönlich zusammen zu sein war wunderbar - einige von uns übernachteten im selben Hotel und gingen sogar an ein paar Abenden zusammen essen und ich konnte meine Beziehungen zu einigen wunderbaren, herzlichen Menschen vertiefen – das Wochenende hat mich wirklich aus erster Hand SEHEN lassen, wie die Themen die Herzen der Menschen erreichen und wie sie sofort darauf reagieren. w Ein Ratschlag, den du versuchst, deinen Schülern mitzugeben? Ja – nach Ende des Kurses über die BYW Facebook Page L verbunden zu bleiben und lokal Treffen für BYW Studenten zu organisieren, so dass man sich persönlich für Ermutigung, Freundschaften, weiteres Lernen und Wachsen treffen kann - Unterstützung ist ein wesentlicher Bestandteil für den Erfolg eines Bloggers – man braucht das Gefühl der Unterstützung und muss diese auch weitergeben. Verbinde dich mit anderen!


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w Sind Alumni-Events entstanden? Ja, am 6. November lade ich BYW Alumnis und andere Blogger-Freunde zu einem besonderen Event bei Anthropologie auf der Regents Street in London ein, um den Launch meines neuen Buches zu feiern. Meine BYW Freunde haben dabei die Möglichkeit, davor ein paar Stunden mit mir allein zu verbringen, bevor alle anderen kommen. Ich halte außerdem Vorträge und lade zu Workshops ein und andere Studenten organisieren in ihrem Teil der Welt Treffen für BYW Alumni – es gab schon Meetups von LA bis Australien – das ist wunderbar! w Gibt es Goodie-bags? Wenn ich persönliche Workshops abhalte, kaufe ich meinen Schülern kleine, schöne Geschenke und stelle sie am ersten Morgen des Kurses auf ihre Schreibtische. Das sind Sachen, die ich selbst aussuche, die etwas Besonderes sind, die etwas bedeuten und einen Wert haben. Ich mag ein hübsches Tagebuch und etwas zum Basteln wie zum Beispiel Washi Tape. Etwas, das wir im Kurs verwenden und das ihnen danach auch zu Hause Freude bereitet. w Welcher Aspekt fällt dir am schwersten beim Lehren? Ich will nie, dass der Kurs zu Ende geht und bin auch immer traurig, wenn es Zeit ist, sich von den Teilnehmern zu verabschieden. Ich fühle mich wirklich mit ihnen verbunden und finde so viele wunderbare Menschen in meinen Kursen, die mich inspirieren. BYW Studenten sind die begabtesten, kreativsten und inspirierendsten Blogger, die es da draußen gibt, und ich liebe sie alle! 04 /1 5

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NAME

w Wie kamst du / ihr auf die Idee zum Workshop?

Shoot the Food BESCHREIBUNG

Ein auf die Praxis ausgerichteter Workshop über Food Styling und Fotografie LEHRER

Susanne Schanz (la-petite-cuisine. blogspot.de) & Virginia Horstmann (zuckerzimtundliebe.wordpress.com) ONLINE / OFFLINE

2012: Köln, 2x Hamburg, München SEIT WANN

SPRACHE

Sommer 2012

Deutsch

KURSLÄNGE

WORKSHOPGRÖSSE

1 Tag, in 2013 planmäßig 2 Tage VORAUSSETZUNGEN

DLSR. Kurs für Amateurphotografen mit Kamera Grundwissen

12–14

PREIS

249€– 269€ (je nach Ort)

NÄCHSTER KURS

2013 Kurse ausgebucht, neue Termine werden bald auf Blog + Facebook genannt si st er M AG

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Viele Kommentare auf unseren Blogs führten uns dazu. „Wie macht man solche Fotos“, „Wie schaffst Du es, daß die Bilder so hell und freundlich sind“, „Meine Kuchen sehen auf den Fotos nie so schön aus wie Deine“ und ähnlich. Zudem reizte uns der Gedanke, bei diesen Workshops andere FoodfotografieInteressierte kennenzulernen und uns austauschen zu können. w Was ist der Fokus deines / eures Workshops? Warum unterscheidet es sich mgl.weise von anderen? Der Fokus liegt auf den beiden Pfeilern Foodstyling und Foodfotografie. Im Gegensatz zu anderen Fotoworkshops spezialisieren wir uns demnach ausdrücklich auf das Fotografieren von Essen, das in der Tat andere Herausforderungen und Freuden beinhaltet als das Fotografieren von Menschen, Landschaften oder Möbeln.


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w Was war Erlebnis?

bisher

das

schönste

Die vielen Feedbacks direkt im Anschluss an den 1. Workshop in Köln. Zufriedene Teilnehmer, die - wie wir nun fast täglich auf deren Blogs sehen können - jetzt noch mehr Freude am Foodfotografieren gefunden haben und für sich selber viel Technik und Gefühl mitnehmen konnten. w Ein Ratschlag, den du / ihr versucht euren Schuelern mitzugeben? Ran an die Kamera, üben, üben, üben. Auch mal herausfordernde Motive anpacken, stylen und fotografieren. Und zwar im vollmanuellen Modus. w Sind Alumni-Events entstanden? Noch nicht. w Gibt es Goodie-bags? Wenn ja, was kann man erwarten? Natürlich und wie es sich für einen Foodbezogenen Fotoworkshop handelt, gibt es schönes und ganz schön leckeres. Genuss für Auge und Zunge.

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Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von Shoot The Food


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NAME

UNRAVELLING: Ways of Seeing My Self e-course BESCHREIBUNG

Ein 8-Wochenkurs zur persönlichen Weiterentwicklung, der dich wieder mit dir selbst verbindet, wer du bist, woher du kommst und wohin du als nächstes gehen möchtest. LEHRER

Susannah Conway (susannahconway.com) L ONLINE / OFFLINE SEIT WANN

SPRACHE

Januar 2009

Englisch

KURSLÄNGE

WORKSHOPGRÖSSE

8 Wochen

150 Teilnehmer

VORAUSSETZUNGEN

Ein Computer, eine Kamera und Internetzugang

PREIS

£97 GBP

NÄCHSTER KURS

Die nächste Klasse beginnt im Januar 2013 – die Anmeldung öffnet Anfang Dezember. si st er M AG

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w Wie kamst du auf die Idee zum Workshop?? Unravelling (entwirren, entflechten) ist das Wort, das ich verwendet habe, um meinen Heilungsprozess nach dem Tod meines Partners 2005 zu beschreiben - ich löste Schicht um Schicht, um herauszufinden, was sich darunter befindet und um zum realen Ich zurückzufinden. In diesem Zusammenhang war das Entwirren keine negative Sache, sondern ein Loslassen und Vereinfachen. 2008 zog ich in eine neue Stadt und mir wurde die Möglichkeit gegeben, einen Fotokurs an einem lokalen Bildungszentrum für Erwachsene zu unterrichten. Da sie bereits einen Kurs über die technische Seite des Fotografierens belegt hatten, beschloss ich, etwas Sinnvolleres anzubieten ... und das war der Beginn des UnravellingKurses. Nach dem Erfolg des ersten Kurses, beschloss ich, den Kurs Online anzubieten und der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte. w Was ist der Fokus deines Workshops? Durch wöchentliche Fotografie- und Tagebuchaufgaben sollen die Unravelling-


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Teilnehmer über ihr Leben nachdenken und zu ihrem wahren Selbst zurückfinden. Die Aufgaben helfen sehr stark, umso mehr wenn man sie in der Gruppe bearbeitet. Jede Klasse hat ihre eigene Flickr-Gruppe, in der die Teilnehmer ihre Fotos, ihre Einträge veröffentlichen und die anderen unterstützen können. Die Unravelling-Teilnehmer formen starke Bindungen untereinander und die Gruppen sind noch lange, nachdem der Kurs eigentlich beendet ist, aktiv. w Was war bisher das schönste Erlebnis? Im Juli 2012 machte ich eine Lesereise durch 7 Städte Nordamerikas, um die Veröffentlichung meines ersten Buches This I know zu feiern. Viele der Leute, die zu den Lesungen kamen, hatten an einem meiner Kurse teilgenommen und es war eine unglaubliche Erfahrung, meine Studenten persönlich zu treffen und von ihren Erfahrungen zu hören. Wirklich toll. w Ein Ratschlag, den du versuchst, deinen Schülern mitzugeben? Ihre Kamera jederzeit dabei zu haben. w Welcher Aspekt fällt dir am schwersten beim Lehren? Es gibt eigentlich nichts, was ich besonders schwierig finde, aber manchmal frustriert es mich, dass ich meine Studenten nicht persönlich unterrichten kann! Ich möchte in Zukunft auf jeden Fall mehr OfflineWorkshops und Klausuren durchführen... 04 /1 16

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Photos: Susannah Conway


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NAME

WHAT‘S FOR LUNCH, HONEY mit unterschiedlichen Angeboten (From Plate to Page, Dubai Food Photography …) BESCHREIBUNG

Food Photography und Styling Workshops LEHRER (FROM PLATE TO PAGE):

Jamie Schler (Life‘s a Feast) L Ilva Beretta (Lucullian Delights) L

Jeanne Horak Druiff (Cook Sister) L Meeta K. Wolff (What‘s for Lunch, Honey?) L

ONLINE / OFFLINE

Ich reise in verschiedene Städte. Bisher habe ich in London – UK, Somerset - UK, Weimar - Deutschland, Pistoia – Toskana / Italien, Dubai – UAE unterrichtet. SEIT WANN

SPRACHE

2011

Englisch

KURSLÄNGE

WORKSHOPGRÖSSE

2–3 Tage VORAUSSETZUNGEN

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Kamera, Laptop + Bildbearbeitungssoftware, Kamera-Grundkenntnisse, aber wir decken eine breite Palette ab

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10–12 Teilnehmer PREIS

€500–800, abhängig von der Länge und den Inhalten des Kurses

w Wie kamst du auf die Idee zum Workshop? Nachdem ich in der Vergangenheit auf ein paar Konferenzen gesprochen habe, war mir klar, dass kleine, intime Workshops, bei denen man direkt mit den Teilnehmern zusammenarbeiten kann, der bessere Weg sind. Die großen Konferenzen sind bis zu einem gewissen Punkt gut. Wenn aber jemand seine/ihre Fähigkeiten noch weiter ausbauen will, dann muss man nach etwas schauen, dass einen echten Nutzen mitbringt und hilft, die eigenen Fähigkeiten zu verfeinern und kreativer zu werden. Zur gleichen Zeit fragte mich Ilva, ob ich Lust hätte, mit ihr einen Workshop mit Schwerpunkt auf Food-Fotografie und Styling in Italien abzuhalten. Ich fand die Idee sofort gut und fragte sie, ob wir nicht gleich noch das Thema Schreiben aufnehmen wollten. Meiner Meinung nach geht das für Blogger Hand in Hand. Wir fragten Jamie und Jeanne und bald hatten wir den Plan ausgearbeitet und einen Ort gebucht. Nach den ersten paar Workshops organisierte ich weitere, die sich


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besonders auf Food-Fotografie und Styling konzentrierten. w Was ist der Fokus deines Workshops? Warum unterscheidet er sich möglicherweise von anderen? Bei From Plate to Page konzentrieren wir uns auf die Themen Food-Fotografie und Styling, bei denen Ilva und ich die Aufgaben und Präsentationen leiten, und Food Writing und die vielen verschiedenen Arten des Schreibens - hierfür sind Jeanne und Jamie die Lehrer. Sowohl in Dubai als auch beim Design & Composition Workshop liegt der Fokus vor allem auf Food-Fotografie und Styling. Die Workshops sind anders, weil die Unterrichtsstunden sehr intensiv und praktisch sind und die Teilnehmer gezwungen werden, sich aus ihrer Komfort-Zone zu begeben. Mir ist es dabei wichtig, den Teilnehmern zu helfen sich zu entwickeln bzw. ihren eigenen, individuellen Stil zu optimieren und das ist, wo wir sie hinbringen. w Hast du GastdozentInnen? Für den Design and Composition Workshop hatten wir die wunderbare Holly Becker von decor8 zu Gast. Sie hielt einen inspirierenden Vortrag zum Thema "Blogging your way". w Was war bisher das schönste Erlebnis? Ich liebe es, meinen Teilnehmern all das weiterzugeben, was ich über die Jahre gelernt habe. Es ist ein 04 /1 16

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absolut fantastisches Gefühlt, wenn man sieht, das ein


al zi e p S p o h s rk o W G A rM te is s Study Time – Teilnehmer etwas verstanden hat, womit er schon länger kämpft. Ich liebe diesen Moment. w Ein Ratschlag, den du versuchst, deinen Schülern mitzugeben? Folge deinen Zielen und genieße die Reise ebenso wie die Erreichung des Ziels selbst. w Sind Alumni-Events entstanden? Für den From Page to Plate Workshop denken wir darüber nach. w Gibt es Goodie-bags? Wenn ja, was kann man erwarten? Oh ja! Die Workshops hatten einige wunderbare Sponsoren, so dass die Bags mit jeder Menge Geschenke gefüllt waren, wie z.B. hochmoderne Messer, Salz, Schokolade, Kochbücher, Nougat, Gutscheine für Kamerataschen ... ich sage den Teilnehmern immer, dass sie genug Platz in ihren Koffern lassen sollen. w Welcher Aspekt fällt dir am schwersten beim Lehren?

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Es ist kein bestimmter Aspekt des Unterrichtens, sondern die Sorge darum, dass die Zusammenarbeit untereinander während des gesamten Wochenendes positiv verläuft.

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Die Teilnehmer arbeiten sehr intensiv allein und in Teams und produzieren eine Menge Stoff. Manchmal gibt es Frustrationen, Irritationen und eine Menge positive und negative Emotionen, so dass ich sie als Lehrer immer wieder von neuem motivieren muss, damit sie ihre Ängste überwinden. Einige Teilnehmer sind sehr offen, so dass es einfach ist. Andere sind eher zurückhaltend und es dauert ein bisschen länger, bevor sie sich völlig öffnen. Aber sie tun es und es ist toll, die Entwicklungen zu sehen, die sie in ein paar Tagen nehmen. w Wann fängt der nächste Workshop an? From Plate to Page ist wieder für Mai 2013 geplant und wir haben gerade einen Ort in Irland in der Nähe von Dublin gebucht. Dubai wird im Oktober 2012 stattfinden und der Design & Composition Workshop ist für April 2013 geplant. Ich bin auch gerade dabei einen anderen Workshop, der entweder im November 2012 oder Anfang nächsten Jahres stattfinden soll, zu planen und zu organisieren.


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Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von Meeta K. Wolff

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w Wie kamst du auf die Idee zum Workshop?

blogLiebe BESCHREIBUNG

Beim blogLiebe Workshop für Bloggerinnen dreht sich einen intensiven Tag lang alles rund um die Themen Fotografie und Bildbearbeitung mit Photoshop Elements. LEHRER

Melanie Osterried ( Menschenskind Blog) & Alina Gross (alina-gross.de) ONLINE / OFFLINE

Derzeit Düsseldorf, evtl. weitere Städte in 2013 SEIT WANN

SPRACHE

Juni 2012

Deutsch

KURSLÄNGE

WORKSHOP GRÖSSE

1 Tag, 10–17.30 Uhr

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VORAUSSETZUNGEN

DSLR, Laptop mit Photoshop Elements. Kurs richtet sich an Anfänger aber auch an BloggerInnen, die bereits einige Vorerfahrung mit Kamera und Bildbearbeitung sammeln konnt en.

PREIS

139 EUR

NÄCHSTER KURS

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Voraussichtlich Ende November 2012

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Ich blogge selbst seit ca. zwei Jahren auf www.menschenskind-blog. de über schöne Sachen, die Kindern UND Eltern Spaß machen. Irgendwann letztes Jahr wollte ich meine Fotokenntnisse auffrischen und war daher auf der Suche nach einem geeigneten Workshop. Aber es gab einfach nichts passendes... Die tollen Kurse fanden online oder im Ausland statt,und das, was bei mir in der Umgebung angeboten wurde war mir zu technik- (und männer- ;-) ) lastig. So entstand die Idee zur blogLiebe! Eigentlich organisiere ich einfach die Art von Workshop, an dem ich selbst supergerne teilnehmen würde. Als Referentin habe ich mit der wunderbaren Alina Gross eine erfahrene Fotografin und Dozentin gewinnen können, die ihren Job mit ganz viel Herzblut macht und große Freude daran hat, ihr Wissen und ihre Erfahrung mit anderen zu teilen.


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w Was ist der Fokus deines / eures Workshops? Warum unterscheidet es sich mgl.weise von anderen? Beim blogLiebe Workshop dreht sich einen intensiven Tag lang alles ausschließlich um die Themen Fotografie und Bildbearbeitung. Gemeinsames Lernen und Lachen, neue Erfahrungen, Eindrücke und Bekanntschaften, eine tolle Location und leckeres Essen, jede Menge Tipps und Tricks – und vor allem – ganz viel Herz! Das alles gibt es bei der blogLiebe. Die Teilnehmerinnen lernen und vor allem üben (!) zusammen. Nach dem Workshop können auch blutige Anfängerinnen wirklich die Bilder auf ihrem Blog zeigen, die ihnen im Kopf vorschweben. w Was war bisher das schönste Erlebnis? Es ist total schön mitzuerleben, wie die Teilnehmerinnen sich untereinander kennenlernen, austauschen und unterstützen! Echte Bloggerinnen eben!! Stolz macht es mich zu sehen, was für wunderbare Ergebnisse am Ende des Tages herausgekommen – richtig toll! w Ein Ratschlag, den du / ihr versucht euren Schülern mitzugeben? Fotografieren und Bildbearbeitung ist ein wenig wie Skifahren lernen. Am Anfang dauert alles lange, es ist anstrengend und manchmal auch frustrierend, aber irgendwann macht es *klick* und man hat den Bogen raus und dann macht es einfach nur noch Spaß! 04 /1 7

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w Sind Alumni-Events entstanden? Wir haben eine blogLiebe Gruppe auf Facebook, in der sich die ehemaligen Teilnehmerinnen austauschen. w Gibt es Goodie-bags? Wenn ja, was kann man erwarten? Jaaa! Es gibt einen tolle Goodie Bag, prallgefüllt mit wunderschönen Dingen unserer Sponsoren aus der Handmade-Szene in Deutschland. w Welcher Aspekt fällt dir am schwersten beim Lehren?

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Ich unterstütze Alina im Bildbearbeitungsteil unseres Workshops und dabei fällt es mir schwer, nicht zu viel auf einmal zeigen zu wollen. Photoshop ist ja am Anfang ganz schön überwältigend, da ist es besser sich auf einige Befehle zu konzentrieren und diese in Ruhe zu erklären. Aber man kann halt soooo viele schöne Dinge damit machen und die würde ich unseren Teilnehmerinnen am liebsten alle zeigen! (U.a. deswegen hab ich übrigens die Freebies eingeführt: in unregelmäßigen Abständen gibt es auf www.blogliebe.de L nette Kleinigkeiten, wie Banner, Fotolayouts etc., zum kostenlosen Runterladen.)

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Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von Melanie Osterried

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w Wie kamst du auf die Idee zum Workshop?

The Alt Channel BESCHREIBUNG

Interaktive Online-Kurse zu den ver verschiedenen Aspekten des Bloggens. Werden jeweils von Experten ihres Gebiets unterrichtet. LEHRER

Sara Urquhart + viele mehr L

SEIT WANN

Feb 2012

ONLINE / OFFLINE

Online, inspiriert vom Alt Summit, der jedes Jahr im Januar in Salt Lake City + erstmalig im August 2012 in NYC stattfindet SPRACHE

Englisch KURSLÄNGE

Jeder Kurs dauert 1h VORAUSSETZUNGEN

Internetverbindung, Browser-Interfaces (sogar für iPad, iPhone + Kindle via Adobe Connect)

WORKSHOPGRÖSSE

unterschiedlich, 100 max PREIS

$15 Registrierung, einige gesponsert = gratis

NÄCHSTER KURS

Zeiten und Tage der Kurse sind verschieden. Programm unter worldfunction.com/channels/ alt-summit L

Ich erhielt eine Menge an eMails von Menschen, die gerne an unserer Konferenz teilnehmen wollten, aber aus Zeit-, Geld- oder Familiengründen nicht in der Lage waren. Ich wollte gerne die gleichen, großartigen Inhalte, nur in einer flexibleren Umgebung anbieten - ganzjährig und bei den Leuten zuhause – und war begeistert, dass es mit dem Fernstudien-Format eine erschwingliche Möglichkeit gibt. w Was ist der Fokus deines Workshops? Unsere Hauptaufgabe ist es, Bloggern Werkzeuge und Inspiration an die Hand zu geben, um ihren Blog als Unternehmen zu verbessern. Auf dem Alt-Channel gibt es daher eine Vielzahl an Angeboten, von den Grundlagen des Bloggens, über die Zusammenarbeit mit Sponsoren, Grundlagen des Web-Designs bis hin zu digitaler Fotografie. Es ist anders, weil es sehr günstig und völlig flexibel und bequem ist.


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w Hast du GastdozentInnen?

Mund aufzumachen und mit anderen

Unsere Lehrer sind je nach Klasse und

zu sprechen. Das sind die Leute, die

Thema verschieden. Das ist eine an-

sich verbinden und auch bereit sind,

dere Sache, die uns einzigartig macht.

um Rat zu fragen.

Wir bieten eine breite Palette an The-

Die Teilnehmer des Alt-Channels ha-

men, die von Experten unterrichtet werden, die zufällig auch hervorragende Lehrer sind. w Was war bisher das schönste Erlebnis? Es ist toll zu sehen, wie sich die Blog-

ben die Gelegenheit dazu und ich ermutige alle, offen zu sein, neue Beziehungen zu Leuten in ihren Kursen aufzubauen. Was man aus einer Konferenz mitnimmt, steht in direkten Zusammenhang dazu, wie man sich ihr

ger untereinander verbinden und zu-

nähert.

sammenarbeiten. Ich glaube fest

w Sind Alumni-Events entstanden?

daran, dass ein großes, berufliches

beiten können.

Es gibt keine offiziellen Alumni-Veranstaltungen, aber Alt Teilnehmer sind auf Twitter, Facebook und Instagram aktiv und wir wissen von Verbindungen, die bei Alt entstanden sind und sich in der Online-Welt fortgesetzt haben.

w Ein Ratschlag, den du versuchst,

w Gibt es Goodie-Bags?

Netzwerk der Schlüssel zum Erfolg in dieser Branche ist und ich bin begeistert, ein Umfeld zu bieten wo sich Menschen treffen und zusammenar-

deinen Schülern mitzugeben? Ich sage den Leuten immer, dass sie auch mal Risiken eingehen müssen, sei es in einer Online-Klasse oder bei einem Offline-Event. Die Menschen, die am meisten aus diesen Events mitnehmen, sind die, die sich trauen den

Keine Goodie-Bags für unsere Online-Kurse. Aber wir haben Geschenke von unseren Sponsoren für die Offline-Konferenz. Hier schauen wir genau hin und geben nur die schönen, interessanten, wertvollen und cleveren Artikel weiter. 04 /1 1

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al zi e p S p o h s rk o W G A rM te is s Study Time –

NAME

Food Styling and Photography Workshop BESCHREIBUNG

Wir unterrichten Grundlagen des FoodStylings und der Food-Fotografie für Blogger und Food-Liebhaber. LERHER

Julia Cawley (Photographer, wwww.juliacawley.com) & Lisa Nieschlag Designer (nieschlag-und-wentrup.de) and cookbook author (www.annikocht.de) + ein Food-Stylist, z.B. Meeta K. Wolff or Sylvia Lachter ONLINE / OFFLINE

Bisher Weimar. New York kommt als nächstes im Oktober dran. Münster folgt im April 2013. SPRACHE

SEIT WANN

Englisch

Beginn 2012

KURSLÄNGE

WORKSHOPGRÖSSE

1 oder 2 Tage

12–14

VORAUSSETZUNGEN

Keine Vorkenntnisse erforderlich. Eine SLR-Kamera wird empfohlen.

PREIS

Ab $350

NÄCHSTER KURS

21. Oktober 2012 in New York in einem wunderschönen Küchenloft in Chelsea.

w Wie kamt ihr auf die Idee zum Workshop? Lisa (Liz) hatte die Idee dazu, nachdem sie erfolgreich zwei Kochbücher veröffentlicht hatte und gerade mit Julia (Jewels) am dritten zusammen arbeitete. Lisa als Autor und Julia als Fotograf. Beide teilen die Liebe zum Essen und zu tollen Bildern. Sie sind ein tolles Team und wollten gerne ihr Wissen über Food-Styling, Fotografie & wie man ein Kochbuch erstellt weitergeben. w Was ist der Fokus Eures Workshops? Warum unterscheidet er sich möglicherweise von anderen? Unsere Workshops sind eine Mischung aus Theorie und praktischer Ausbildung. Und natürlich gutem Essen!


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w Habt ihr GastdozentInnen? In unserem Workshop in Weimar war Holly Becker von decor8 zu Gast, eine sehr inspirierende und tolle Erfahrung! w Was war bisher das schönste Erlebnis? Es ist eine sehr lohnende Erfahrung, wenn man sieht, dass die Workshop-Teilnehmer unter unserer Führung tolle Aufnahmen machen. w Ein Ratschlag, den du versuchst, deinen Schülern mitzugeben? Krümmel sind ok! w Sind Alumni-Events entstanden? Bisher nicht. w Gibt es Goodie-bags? Jaaa! Unsere Goodie-Bags werden mit viel Liebe gepackt und enthalten wunderbare Produkte! w Welcher Aspekt fällt euch am schwersten beim Lehren? Herauszufinden auf welchem Wissenslevel sich jeder Teilnehmer befindet und ihn von dort abzuholen, ohne zu viel zu verlangen oder zu langweilen.

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al zi e p S p o h s rk o W G A rM te is s Study Time –

NAME

w Wie kamst du auf die Idee zum Workshop?

BLOGST – Blog & Stift BESCHREIBUNG

Unter BLOGST soll ein Netzwerk entstehen, um Inhalte rund ums Bloggen zu teilen, bis jetzt sind das Bloggen, Photographie und Bildbearbeitung. LEHRER

Ricarda Nieswandt ( 23 qm Stil) & Susanne Schanz (La Petite Cuisine) & Carolin Grävendieck (Sodapop Design) ONLINE / OFFLINE

Köln, Hamburg, München, Berlin, Frankfurt SEIT WANN

SPRACHE

2012

Deutsch

KURSLÄNGE

WORKSHOP GRÖSSE

1 Tag

20, max. 25

VORAUSSETZUNGEN

Laptop, Testversion von Photoshop CS oder Elements, Spiegelreflexkamera. BLOGST richtet sich eher an Bloganfänger, aber auch "alte Hasen" nehmen noch etwas mit.

PREIS

109–159 EUR (je nach Stadt)

NÄCHSTER KURS

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Februar oder März 2013 in München geplant

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So ganz genau kann ich das nicht mehr sagen. Nach einigen Treffen kam einfach die Idee, ein Treffen auch mal mit der Vermittlung von Wissen zu kombinieren. Nach einem Blogger Meet up in Berlin, das zwar sehr schön war, aber bei dem man wenig Gelegenheit hatte sich zu vernetzen und auszutauschen entstand die Idee zu BLOGST. Bei den Workshops werden Wissen, Ideen und Inspirationen weiter gegeben und abends gibt es ein Get together, bei dem man in entspannter Atmosphäre den Tag Revue passieren lassen kann. w Was ist der Fokus deines / eures Workshops? Warum unterscheidet es sich mgl.weise von anderen? Es geht um die grundsätzlich wichtigen Dinge beim Bloggen. Wie


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fange ich an, welchen Namen wähle ich für den Blog. Wie nutze ich Facebook, Twitter und Pinterest? Welche rechtlichen Aspekte muss ich berücksichtigen? Ein Still-Life-und Foodfotografie-Vortrag für Blogger und ein Photoshop Beginners Workshop runden den Tag ab. w Habt ihr Gastsprecher? Noch nicht. Aber da unter BLOGST ja ein Netzwerk entstehen soll, würden wir uns freuen Gastsprecher dabei zu haben! w Was war bisher das schönste Erlebnis? Die positiven und begeisterten Blogposts der Teilnehmer nach dem Workshop. w Ein Ratschlag, den du / ihr versucht euren Schuelern mitzugeben? Gehe Deinen eigenen Weg, bleibe Du selbst. w Gibt es Goodie-Bags? Es gibt ein kleines Goodie Bag und, soviel kann ich verraten: es sind tolle Dinge darin, die mit Blog und Stift zu tun haben. w Welcher Aspekt faellt dir am schwersten beim Lehren? Keiner. Es macht unheimlichen Spaß die Workshops zu gestalten!


al zi e p S p o h s rk o W G A rM te is s Study Time –

NAME

AB Chao‘s Dewit Design Camp BESCHREIBUNG

Interior Design für Budget-Bewusste. Bootcamp für Beginner, angehende Dekorateure und DIY Profis. LERHER

Anna Beth Chao

SEIT WANN

Mai 2012

ONLINE / OFFLINE

2012 in New Orleans, Austin, San Francisco, Seattle, Portland, NYC, DC und Chicago SPRACHE

Englisch KURSLÄNGE

KomplettCamp dauert 2 Tage, Mini-Camp 1 Tag VORAUSSETZUNGEN

Keine Voraussetzungen. Anfänger willkommen!

WORKSHOPGRÖSSE

15–20 PREIS

$500 für 2 Tage, $350 für Mini

NÄCHSTER KURS

Camp im Oktober ist in NYC, November in DC, Dezember in Chicago si st er M AG

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w Wie kamst du auf die Idee zum WorkWork shop? Ich erhielt viele eMails von Menschen, die nicht über das Einkommen verfügen, einen Inneneinrichter zu beschäftigen oder es gern selbst machen wollen. Sie sagten dabei Dinge wie: "Ich wünschte, ich könnte Dich einfach für zwei Stunden mieten, damit du mir die Grundlagen zeigst.“ Also dachte ich darüber nach, wie ich das für Menschen in verschiedenen Städten anbieten könnte. Und so wurde das Camp geboren. w Was ist der Fokus deines Workshops? Warum unterscheidet er sich möglicherweise von anderen? Der Schwerpunkt liegt auf Design-Grundlagen, Dekorationsgeheimnissen, Profi-Tricks und Beratung in Bezug auf bestimmte Probleme (wie hänge ich Kunst richtig, wie mache ich ein Bett etc.). Die Themen reichen von Inhalten und Prinzipien des Interior Designs bis hin zu wie style ich meinen Couchtisch und alles dazwischen. w Was war bisher das schönste Erlebnis?


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Ich sage immer nach jedem Camp, dass das letzte mein Favorit war. Aber im Camp in New Orleans, meinem ersten – habe ich so viel mehr von den Mädels gelernt, mehr als sie von mir. Dafür werde ich ihnen immer dankbar sein! w Hast du GastdozentInnen? Bisher noch nicht, aber ich versuche gerade jemanden für meine NYC Klasse zu engagieren! w Ein Ratschlag, den du versuchst, deinen Schülern mitzugeben? Ich gebe ihnen das ganze Wochenende Ratschläge! Aber das, woran sie sich am meisten erinnern sollten, ist dabei SPASS zu haben. w Gibt es Goodie-bags? Wenn ja, was kann man erwarten? Ja, jeder Teilnehmer erhält ein Design Camp Toolkit mit einer Vielzahl an hilfreichen Dekorationswerkzeugen (Lineal, Maßband) plus jeder Menge Geschenken wie Briefpapier, Aufkleber, japanisches Klebeband und ähnliches. w Welcher Aspekt fällt dir am schwersten beim Lehren? Wahrscheinlich vor Ort auf gute Dekorationsideen zu kommen. Für Kunden habe ich Zeit, vorab zu Hause durch alle meine Materialien zu schauen, bevor ich meine Ideen dem Kunden präsentiere. Im Camp ist alles viel spontaner und unmittelbarer. Aber es macht immer noch Spaß. n


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Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von AB Chao


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Egal, ob du gerade mit dem Bloggen anfängst oder bereits Deinen 400. Post publiziert hast – TJ Dhavale (theperfectnose.wordpress.com) hat Tipps und Ideen zusammengestellt, die sich für jeden Blogger lohnen durchzulesen. Aus der Vogelperspektive schauen wir auf den Arbeitstisch, damit wir nichts vergessen, was beim Publizieren im Web wichtig ist!

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Und vor allem

denk daran, Spaß zu haben!

Blogging soll keine

lästige Pflicht sein1. n

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Außer du wirst fürstlich dafür bezahlt – in diesem Fall hör auf zu jammern, Prinzessin!

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WE MAKE OUR WORLD text Julia Kümmel L

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120.000 Menschen pilgerten an einem Samstag im vergangenen Mai im US-amerikanischen San Mateo begeistert auf ein eher schlichtes Messegelände. Am Eingang stand ein buntes, aus Metall zusammengeschweißtes Fabelwesen, das rhythmisch Feuer spuckt und auf der Messe scharten sich junge Geeks, Designer, Hacker gemeinsam mit Familien und Schulklassen um Bananenxylophone und 3D Drucker. Angelockt hat sie die größte Maker Messe der Welt. Maker? Klingt ungewöhnlich – ist es auch. Um den neuen DIY Trend zu verstehen, muss man mit der Hardware beginnen: Herzstück vieler Maker-Projekte ist eine kreditkartengroßen Platine mit dem seltsamen italienischem Namen „Arduino“ („starker Freund“). Es

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handelt sich um Arduino L Microcontroller, kleine Computer die es auch für Laien einfach machen, eine Menge verrückter Dinge zu bauen: Pflanzen, die Twitternachrichten senden, wenn sie Wasser benötigen, Schuhe, die blinde Menschen via Vibration auf einer bestimmten Route durch die Großstadt navigieren oder Glascontainer, die es einem via Highscore gutschreiben, wenn man Altglas abgibt. Die Komponenten gibt es auch in einer vernähbaren Variante, die Lilypad L heißt, mit der man Kleidern Funktionen geben kann.

FROM HARDWARE TO KNITWARE Die erste Maker Messe fand im Jahr 2006 statt. Seitdem hat sich das Technik-Fest rasant vergrößert und welt-


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weit bis nach Kairo, Dublin und Tokio ausgebreitet. Dale Dougherty, Gründer der Maker Messe in San Mateo und Herausgeber des Make Magazines L spricht von einer übergreifenden „Philosophie des Machens“. Für ihn steht dabei weniger die Technologie, mit der Dinge gemacht werden, im Fokus, sondern der Einzelne, der Mensch als schöpferisches Individuum. Maker Movement - das ist für Dougherty ein Dach, unter dem er Menschen subsummiert, die anpakken, die Marmelade machen, Möbel bauen, nähen, stricken ebenso wie Tüftler, die an Elektronikkomponenten basteln. Making als übergreifendes Gesamtprinzip der verschiedenen DIY Trends sozusagen. Als Gegenströmung zur zunehmenden Entfremdung

einer Welt, die rasant digitalisiert wurde, liefert die Maker Subkultur dabei Antworten auf Fragen: „Wie funktioniert das alles eigentlich genau? Und was hat das mit mir zu tun?“ nt

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Ist die Maker Bewegung nun die hippe, digitale Fortsetzung des spießigen Heimwerkertums der 60er Jahre? Oder noch schlimmer - wie in manchen deutschen Feuilletons gemutmaßt - Vorbote einer neuen Kultur des Dilettantismus; alles halb können, aber nichts professionell? Hinter dem Begriff DIY steckt erwartungsgemäß mehr und es macht Sinn, die Maker 04 /1 5

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Bewegung hier im Kontext zu betrachten: In der DIY Kultur gibt es sowohl den klassischen Heimwerker, der nach dem Krieg in den 50ern Geld einspart, indem er sein Häuschen selbst renoviert, als auch die Anarchopunks, die in den besetzten Häusern schon seit den 70ern ihre Kutten selber nähen, Buttons pressen und via Siebdruck Poster und T-Shirts designen; nicht um Geld zu sparen, sondern um sich von der vorbehaltlosen Konsumgesellschaft abzugrenzen. Bei der neuen DIY Bewegung, die sich z.B. rund um Onlineplattformen wie Etsy oder DaWanda manifestiert, geht es dann stärker um eine Mischung aus Selbstverwirklichung, der Freude daran, die eigene Kreativität auszuleben und zu teilen, zusammen mit einer Prise Ge-

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genbewegung zum schnellen Konsum von billigen Industrieprodukten. Hierzu gesellt sich seit Mitte des letzten Jahrzehntes die Strömung der Maker Bewegung, kulturell artverwandt auch mit den Hackern.

PHYSICAL COMPUTING & INTERNET OF THINGS In der Maker Bewegung steigt das Interesse, nicht nur in Softwarelösungen, sondern auch in Hardwarelösungen zu denken. Am Stand von Makers & Company auf dem Google Event „Creative Sandbox 2012“ in Berlin sehen die Besucher z. B. einen Kleiderbügel, der mit der Google Wetter API kurzgeschlossen ist und morgens intuitiv via stärker oder schwächer pulsierendem Farbton signalisiert, welche Klamotte


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im Schrank zu warm oder zu leicht für den Tag ist. Hier benötigt es keine App mehr, die man auf einem Display aufruft, um das Internet und seine Dienste zu nutzen. Viele Hände, viele Köpfe, viel Kreativität! Durch die neuen günstigen Elektronikkomponenten ist es für jedermann erschwinglich, Prototypen selbst zu fertigen. Und da die Produktentwicklung nun nicht mehr rein in den Händen einer kleinen Gruppe bezahlter Spezialisten liegt, findet die Crowd kreative Lösungen für grundlegende Probleme: Zum Beispiel für die, trotz aller Fortschritte der vergangenen 15 Jahre, schlechte Usability unserer Endgeräte. Ständig müssen wir tippen, sollen

scrollen, Dinge auf Displays lesen, die kein Sonnenlicht vertragen – jeder Computernutzer kennt die Problematik. Das spiegelt die sehr technische, ursprünglich militärbasierte Vergangenheit des Internets wider und zeigt zugleich, dass es an Hardware mangelt, die auf uns User zugeschnitten ist. Das Display ist für manche Dinge geeignet, für viele aber auch nicht. Hier setzt eine spannende Strömung an, die unter Topoi wie „Internet of Things“ und „Physical Computing“ diskutiert wird.

INTERAKTION OHNE DISPLAY Der Trend geht - wie das Beispiel des intelligenten Kleiderbügels exemplarisch zeigt - weg vom Display. Das In04 /1 7

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ternet schlüpft sozusagen in die Dinge selbst hinein und ermöglicht es dem Nutzer, intuitiv mit Objekten zu interagieren. Wie konkret diese Interaktion werden kann, zeigt das Beispiel der Good Night Lamp L einer „Familie“ kleiner Lampen von Alexandra Deschamps-Sonsino, die es Menschen erleichtern, via Internet intuitiv auch über Distanz in Kontakt zu bleiben. Schaltet man z. B. im Hotel abends die eigene kleine Lampe an, beginnt das Lämpchen bei den Freunden oder Kindern daheim ebenfalls zu glühen.

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Sven Kräuter, Mitgründer von Makers and Company aus Hamburg, präsentiert auf der Social Media Week in der Hansestadt mit seinem MakersBulli eine unorthodoxe Tweetwall: Einen internetfähigen kleinen VW Bus, der auf einer Schallplatte fährt und via integriertem Lautsprecher und eingebauter Nadel Musik abspielt. Je mehr

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Positives über die Session getwittert wird, desto stärker nimmt das Artefakt während des Talks an Tempo auf - bis dann Bohemian Rhapsody von Queen mit ordentlich Speed durch den Raum schallt. Die Kreativität der Szene, die sich mit diesen zauberhaften Projekten beschäftigt, erinnert an die Hobby Computer Bewegung der 70er Jahre, als viele enthusiastische Macher damit begannen, mit neuen Technologien zu spielen. Statt Software steht heute Hardware im Zentrum des Geschehens und im Vergleich zu damals stehen wir technologisch auf den Schultern von Riesen. Wir dürfen gespannt sein, was diese zweite Digitalisierungswelle schafft und verändert; kulturell, in der Art, wie wir unsere Umwelt formen bis hin zu unserem Verständnis von Marken und der Art, wie wir Waren produzieren. n


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von Julia Kümmel

TINKER SOUP Berlin based electronic kitchen http://tinkersoup.com l

Onlineshop für (Wearable) Electronics FASHIONING TECHNOLOGY A blog & book of an experience designer fashioningtech.com l

Syuzi Pakhchyan ist eine „Experience“Designerin, deren Arbeiten das Spannungsfeld zwischen tragbarer Technologie, Physical und Soft Computing und interaktiven Textilien untersucht. Ihr Buch „Fashioning Technologie: A DIY Intro to Smart Crafting“ erforscht diese neuen kreativen Techniken.

Makers SPARKFUN ELECTRONICS Online-Shop für elektronische Projekte http://sparkfun.com l

Für alle elektronischen Projekte, die man plant, findet man die richtigen Teile bei Sparkfun Electronics: ein Roboter, der Frühstück bereitet, eine GPS-Katze etc. Dazu gibt es viele Kurse und Online-Tutorials. OPEN SOFTWEAR Modische Prototypen und tragbares Computing mit Arduino http://softwear.cc l

Open Softwear ist ein Buch über Mode und Technologie. Es nutzt ArduinoBoards, leitfähige Stoffe, ohmsche Fäden, soft buttons, LEDs und vieles mehr.

ARDUINO

TALK2MYSHIRT

http://arduino.cc l

Tragbare Elektronik talk2myshirt.com l

Open-Source-Plattform für Prototypen, welche auf einer flexiblen und einfachen Hard- und Software basiert.

Blog über die Kultur, Produkte, Technologien und Zukunft von tragbarer Technologie. 04 /1 9

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In letzter Zeit werden immer mehr Meetups und Veranstaltungen von und f체r Blogger veranstaltet.

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Im Sommer 2012 organisierten Brittany Watson Jepson (House That Lars Built) L und Maria Helgstrand (Wallnut) L ein eben solches Blogger-Event in Kopenhagen. Sie luden sieben Lifestyle-Blogger aus ganz Europa ein, mit ihnen "das Beste" ihrer Stadt zu erleben. In unserem sisterMAG Blog'nhagen-Feature wollen wir euch nicht nur diese Pl채tze zeigen (die definitiv einen Besuch wert sind, solltet ihr jemals in der d채nischen Hauptstadt weilen), sondern auch eine neue, einzigartige, umweltfreundliche und unterhaltsame Art und Weise vorstellen, eine Stadt zu erleben: im Golf Cart!

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ALLE PLÄTZE SEHEN UND

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Meyer‘s Bageri L

SPEICHERN:

Baum und Pferdgarten L Royal Copenhagen L & The Royal Café L VIPP L Agnes Cupcakes L Coffee Collective L A Xoco L Anton Dam Design Store L Sticks‘n‘Sushi L Ibsens Hotel L & Kong Arthur L Copenhagen by Cart L 04 /1 1

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House That Lars Built

Wallnut EIN KLICK AUFS BILD BRINGT

Annaleena’ s Hem

Brittany & Maria, wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Die Idee für Blog'nhagen kam uns nach zwei ganz bestimmten Ereignissen: Maria dachte, JEWEILIGEN dass es eine coole Idee wäre, das Unternehmen BLOG "Copenhagen by Cart" auf meinem Blog zu präsentieren. Ich suchte nach einem Weg, wie ein solches Feature auf meinen Blog passen könnte. Wir mochten die Idee, ein paar Freunde einzuladen, mit ihnen ein Abenteuer zu erleben und Kopenhagen gemeinsam kennenzulernen. Ich wusste, dass ich an der Blogging-Konferenz "The Hive" in Berlin teilnehmen würde. Vielleicht würde ich dort ein paar Blogger treffen, die an einer solchen Aktion interessiert wären? Während der Konferenz testete ich die Idee und alle antworteten unglaublich enthusiastisch. Es brauchte einige Zeit, die Idee umzusetzen, aber letztendlich entschieden wir, es sei am besten, Blogger nach Kopenhagen zu holen und ihnen an einem Tag verschiedene Orte zu zeigen. So konnten wir Unternehmen kennenlernen und für unsere Leser viele neue und interessante Inhalte zusammentragen. Und nicht zuletzt uns alle ein wenig besser kennenlernen und viel Spaß haben! EUCH ZUM

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Emma’ s Design Blogg

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AL Dos Family

Dos Family

Pret a voyager

Chasing Heartbeats

sistermag

Wie habt ihr die teilnehmenden Blogger ausgewählt?

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Wir wollten Blogger zusammenbringen, die sich gut verstehen würden, aber alle einen anderen Aspekt zur Gruppe beitragen könnten. Wir hatten zwei Interior Design Blogger an Board: Emma Fexus von Emma’s Design Blogg und Annaleena Karlsson von Annaleena’s Hem – beide aus Schweden und mit einer ähnlichen Ästhetik, fokussierend auf Schwarz und Weiß. Das genaue Gegenteil zu den beiden Mädels von Dos Family, Isabella McAllister and Jenny Brandt, die ihren DIY- und Lifestyle-Blog mit viel Farbe und Verrücktheit füllen. Wir hatten zudem Anne Ditmeyer aus Paris dabei, eine Travel-Bloggerin von Pret a Voyager mit Augenmerk auf Design. Wir konnten auch Ashley Ludaescher, eine Fotografin und Bloggerin aus Berlin von Chasing Heartbeats gewinnen, die den Tag mit ihren wunderbaren Fotos wieder aus einem anderen Blickwinkel sah (viele ihrer Fotos könnt ihr in diesem Feature sehen, sie sind mit einem AL in der Fotoecke gekennzeichnet). Und schließlich Thea Neubauer vom sisterMAG aus Berlin. Wir wollten Blogger aus ganz Europa zusammenholen. Am Ende hatten wir eine unglaubliche Zeit und konnten uns alle sehr viel besser kennenlernen, neue Freundschaften schließen und in einem Gebiet unterstützen, in dem die Arbeit meist in einsamer Geheimnistuerei getan wird.

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Monaco Golf Cart

made by GARIA L

B lo g'nhagen Länge/Breite/Höhe Motor Ausgangsleistung

2.65m/1.5m/1.2m Hocheffizienter 3-Phasen A C Motor

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3 kW (4 Hp) Das Beste an diesem Spitzenleistung 11 kW (15 Hp) ungewöhnlichen Tag Max Vorwärtsgeschw. 40 voller Sehenswürdigkeiten km/h | 25mph Max Rückwartgeschw.. und Feinschmeckereien 11 km/h | 6 mph Reichweite war die Art des Reisens. zwischen 40–64 km ( von Geschw., Nutzung, Wetter et Copenhagen by Cart c.) Drehmesser L stellte für uns neun 2,6 mm / 102“ Aufladezeit Blogger drei Golf Carts 7 Stunden (voll geladen) zur Verfügung (hergestellt Trockengewicht 550 kg von Garia L), mit denen Nutzlast 350 kg / 770 lbs wir durch die Straßen von Kopenhagen fuhren. In den 2+2-Carts fand jeder sicher Platz, so dass wir die Stadt auf Augenhöhe und in unserem eigenen Tempo erkunden konnten (was in der Regel ziemlich schnell war!). Die Carts waren auch mit einem Tablet-Computer sowie einem GPS-System ausgestattet. Zum Glück hatten wir Brittany und Maria dabei, die als Einheimische sich besser als jedes GPS-System auskannten! Viel bequemer als mit dem Fahrrad kannst du trotzdem auf umweltfreundliche Art und Weise die Stadt erkunden, weil die Carts emissionsfrei sind und keinen Lärm machen.

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Amalienborg Brittany, wie bewegst du dich normalerweise in Kopenhagen? Wie unterschied sich das Fahren mit dem Golf Cart vom Autofahren? Mit dem Fahrrad! Wenn ich nicht mit dem Fahrrad fahre, dann nutze ich die öffentlichen Verkehrsmittel. Ich bin aus den USA nach Kopenhagen gezogen, wo ich ein Auto hatte und es auch regelmäßig genutzt habe. Wenn man in Kopenhagen ist, gewöhnt man sich sofort an ein anderes Tempo. Es wird davon ausgegangen, dass man mit dem Fahrrad fährt. Ich war vor Blog'nhagen fast ein Jahr kein Auto mehr gefahren und habe es geliebt, den Cart zu fahren. Es war wirklich toll! Plus - weil sie so nett aussehen – wird man ganz schön angestarrt und von den Leuten angelächelt (was nicht allzu häufig in Dänemark passiert). In meiner Traumwelt fahre ich mit einem dieser Carts. Aber ich bin mir sicher, dass ich ihn im Winter wegstellen würde bis zum nächsten Frühling. 04 /1 5

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AL Maria's home

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Brown Prince Baum und Pferdgarten


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Wir starteten unsere Tour an The Little Mermaid (die kleine Meerjungfrau), weil sie ohne Frage das Wahrzeichen von Kopenhagen ist. Dann aßen wir unser Frühstück bei Meyer’s Bakery L. L. Meyer ist die Bäckerei von Claus Meyer, einem der Gründer des Noma Restaurants (was als eines der besten in der Welt gilt) und es ist absolut köstlich. Wir nahmen das Frühstück mit in Marias Wohnung, um ein Gefühl einer echten dänischen Wohnung zu bekommen. Es ging durch die Amalienborg, dem Palast-Gelände der königlichen Familie, zu Brown Prince L,

einem Juwelier, der seinen Schmuck aus einer speziellen afrikanischen Nuss herstellt. Kopenhagen hat eine schöne und große Schmuck-Szene. Wir haben uns für Brown Prince entschieden, weil sie bei ihrer Herstellung Menschen in afrikanischen Dörfern ausbilden. Dann ging es weiter zu Baum und Pferdgarten, L, unserem Mode-Stop. Das Unternehmen ist ein dänisches Modehaus, das sich auf die Mischung von Gegensätzen konzentriert: maskulin vs. feminin, weich vs. hart. Sie sind jung und frisch und ein gutes Beispiel für dänisches Design. 04 /1 7

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Royal Copenhagen Von dort fuhren wir weiter zu Royal Copenhagen L, wo wir an einer Malklasse von einem ihrer Maler teilnahmen. Royal Copenhagen ist eine Ikone und sehr bekannte Marke. Sie haben gerade erst angefangen, diese Klassen zu veranstalten. Daher war es toll, ihnen etwas Aufmerksamkeit zu verschaffen.

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Wir aßen gleich nebenan im The Royal Café L zu Mittag, einer meiner Lieblingsplätze in der Stadt. Das Design ist flippig und frisch und das Essen eine Kombination aus traditionell dänischem Smorrebrod und Sushi, aka smushi.

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AL The Royal Café

Brittany, was war dein Lieblingshalt an diesem Tag?

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Definitiv die Malerei-Klasse bei Royal Copenhagen. Das war für mich mit Abstand der beste. Ich habe schon Ewigkeiten versucht, an einer Tour durch die teilzunehmen, aber sie veranstalten sie einfach nicht mehr. Daher war ich baff, als sie uns dieses Angebot gemacht haben. Ich habe ein persönliches Interesse an Tellern und Malerei auf Tellern, daher war ich so begeistert.

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AL Vipp Nachdem uns The Royal Café mit seinen leckeren Süßigkeiten verwöhnt hatte (Unbedingt die kleinen Trifle in Gläsern probieren!), mussten wir mit unseren Golf Cards durch Mengen an Touristen auf dem Amagertorv Platz manövrieren,- ein wirklich schwieriges Unterfangen. Unsere nächste Station war VIPP L, die berühmte Firma für Tret-Eimer. Sie sind typisch Dänemark! So sauber und minimal.

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Danach fuhren weiter bis zur Torvehallerne, um etwas über den besten Kaffee der Stadt bei Coffee Collective L zu lernen (und von dem, was ich gehört habe, auch einer der besten der Welt! Da ich keinen Kaffee trinke, kann ich nichts garantieren). Dann hielten wir bei Agnes Cupcakes L, die ihren Cupcakes ein klein wenig Skandinavien beimischt.

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AL Torvehallerne

Agnes Cupcakes Coffee Collective

Würdest du sagen, dass Blogger sozialer sind? In einer Social-Media-Art, ja. Ich denke, dass es auch super wichtig ist, eine Balance zwischen seinen Offline- und Online-Beziehungen zu halten und daher wurde Blog'nhagen aus der Taufe gehoben. Ich finde meine Online-Beziehungen sehr bereichernd und erfüllend, aber persönliche Treffen entwickeln sie weiter. 04 /1 1

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Ibsens Hotel Wohin entwickeln sich Blogs in Zukunft? Warum ist Bloggen wichtig aus deiner Sicht? Bloggen ist für mich, wie als würde ich meine eigene kleine Zeitschrift erstellen oder mein eigenes Museum kuratieren. Ich LIEBE es zu bloggen. Ich liebe es, etwas Neues zu machen, sei es ein neues Projekt oder eine neue Firma oder eine neue Art, die Dinge zu machen. Ich hoffe wirklich, dass Unternehmen den Wert von Bloggen realisieren, Bloggen und sich mit Bloggern zusammen tun, die ihre Vision teilen. Ich würde gerne meinen Lesern die richtigen Unternehmen vorstellen und ich denke, dass es sich in diese Richtung entwickelt.

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Persönlich hält mich das Bloggen diszipliniert. Ich habe eine Routine entwickelt, am Morgen zu bloggen und das halte ich durch. Es hält mich in Verbindung mit Menschen, die ähnliche Interessen haben und ich kann als Mensch und als Künstler wachsen

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A xoco Wir hielten am Hotel, in dem die Blogger übernachteten und besichtigten das Hotel Ibsens L. Ibsens Hotel ist ein lokales Hotel, welches durch lokale Designer und Künstler dekoriert wurde. Sie haben auch ein großartiges Green Living und Nachhaltigkeitsprogramm. Außerdem erzählten sie uns von so viel lustigen wie klugen Dinge wie Jogging Ausrüstung, das man an der Rezeption ausleihen kann – damit man sein Reisegepäck leicht halten kann!

Am späten Nachmittag fuhren wir weiter zu A XOCO L Chocolaterie, wo wir an einer wunderbaren flodeboller (Schokokuss) Klasse teilnahmen. A XOCO ist ein großartiger Chocolatier und sie bieten ein erfrischend neuartiges Schokoladenerlebnis. 04 /1 3

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anton Dam

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AL Sticks'n'Sushi

Für ein Glas Sekt und die Möglichkeit, einige der derzeit angesagtesten dänischen Designer zu sehen, hielten beim Interior Design Geschäft Anton Dam L. Nachdem wir alle uns auf den wirklich bequemen Sofas und Couches ausgeruht hatten, eilten wir weiter zu Sticks'n'Sushi L, die einen unglaublichen Berg an vorzüglichem Sushi

Havnebadet

vorbereitet hatten. Die vollen Taschen mit Nigirizushi, Makizushi und Temaki festhaltend, rasten wir in unseren drei Golf Carts zum Havnebadet, um einige Blogger-Kolleginnen zu treffen. Havnebadet of Islands Brygge ist ein herrlicher Picknickplatz von Bjarke Ingels. Wir hielten unser Blogger Meet-up mit Bloggern aus der ganzen Welt ab, aßen zu Abend und genossen die letzten Sonnenstrahlen. n 04 /1 5

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Die Gallerie



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GrandArtClub ist Bühne und Online-Shop für hochwertige Kunstwerke renommierter Künstler. Die Plattform bietet Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen und Grafiken von ausgewählten Galerien aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

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L | @GrandAr tClub L

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Erklärt in euren eigenen Worten die Idee eures Unternehmens. GrandArtClub ist eine kuratierte Kunstplattform für den Online-Verkauf und die Vermietung von Original-Kunstwerken. Kunstinteressenten und -sammler sowie Unternehmen können in Ruhe in einer breiten Auswahl von Kunstwerken stöbern, ihr neues Lieblingsstück finden, vorab dessen Wirkung in einem virtuellen Zimmer testen, es mieten oder – auch per Ratenzahlung – abgesichert kaufen. Was hat euch zu eurer Idee inspiriert? Wir beobachten und analysieren den Kunstmarkt schon seit mehreren Jahren. Dabei haben wir festgestellt, dass der Vertriebsweg Internet für hochwertige Kunst noch vernachlässigt wird, obwohl er enorme Potenziale birgt. Anhand unserer Untersuchungen haben wir GrandArtClub konzipiert: als Plattform, die sowohl für Kunstliebhaber, als auch Kunstanbieter einen deutlichen Mehrwert bietet. Wir wollen den Kunstkauf im Internet nachhaltig etablieren und Kunst für ein breites Publikum attraktiv machen. Was ist eurer Meinung nach der Vorteil, Kunst online zu kaufen?

Zunächst einmal bestehen die allgemeinen Vorteile eines Online-Portals: Der GrandArtClub ist rund um die Uhr erreichbar und weltweit zugänglich. Kunstinteressierte finden eine breite, von Kunstexperten vorab bewertete Auswahl an Kunstwerken aus Galerien in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Viele Kunstinteressierte haben eine gewisse „Schwellenangst“, wenn es um den Besuch einer Kunstgalerie geht oder sie sind schlicht zu beschäftigt zum „Abklappern“ verschiedener Galerien. Zudem hat man im GrandArtClub die Möglichkeit, ein Bild des eigenen Zimmers hochzuladen, für das ein Kunstwerk gesucht wird. So kann man das gewünschte Werk gleich ohne Aufwand in seiner Zielumgebung auf seine Größen- und Raumwirkung testen. Weiterhin bieten die technischen Funktionen unserer Internetplattform bspw. die Möglichkeit, ein Werk auf einen persönlichen Merkzettel zu setzen, einen „Künstleralarm“ zu aktivieren oder das Angebot nach zahlreichen gewünschten Kriterien zu filtern, also gezielt zu suchen. Dies ist offline in dieser Form nicht möglich. 04 /1 9

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Welcher Kunststil ist besonders beliebt?

terium für Wirtschaft und Technologie

Vor allem zeitgenössische Kunst wird

ben wird. Wir haben darüber hinaus

im Moment sehr nachgefragt. Die chinesisch-westlichen Fusion-Motive Musk Mings oder die Diskettenkunst von Nick Gentry bspw. finden unsere Kunden ebenso attraktiv wie die Werke der „Klassiker“ Picasso, Warhol und Richter.

mit dem Geschäftsmodell bei Busines-

Wie finanziert ihr euch?

und die Deutschen Sozialfonds verge-

splanwettbewerben

teilgenommen:

So gelangten wir z.B. bei dem Innotech-Preis unter die Finalisten und konnten neben dem Erhalt des tibb Gründerpreises auch den bundesweiten Senkrechtstarter-Wettbewerb für uns entscheiden –¬ diese Preise sind finanziell gut dotiert. Aktuell generie-

Hier sind verschiedene Quellen zu nennen: Die ersten Schritte haben wir mit unserer GmbH-Stammeinlage sowie dem Erhalt des bundesweit renommiertesten Gründerstipendiums „EXIST“ gemacht, welches durch die

ren wir Einnahmen aus Verkäufen und

Europäische Union, das Bundesminis-

bekommen wir eine Provision von der

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monatlichen Servicepaketen. Wie verdient ihr Geld? Wenn ein Kunde über den GrandArtClub ein Kunstwerk kauft oder mietet,


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verkaufenden Galerie. Neben unse-

Rattenschwanz an zusätzlicher Pro-

rem Basic-Service, mittels dessen Ga-

grammierung, Übersetzung, Lokali-

lerien kostenlos Kunstwerke auf der

sierung, rechtlichen Aspekten, neuen

Plattform präsentieren können, und

Mitarbeitern, Werbung in der jeweili-

einem erweiterten Advanced-Service,

gen Region u.v.m. mit sich bringen und

bieten wir auch einen kostenpflichti-

die Seite zudem verbessert und er-

gen Grand-Service an, mit dem Gale-

weitert werden will, ist es realistisch,

rien verstärkt auf unserer Homepage,

davon zu sprechen, dass wir dieses

in Print und Newslettern von uns be-

Ziel step-by-step während der nächs-

worben werden. Zudem bietet das Pa-

ten fünf Jahre erreicht haben können.

ket Statistiken zum Nutzerverhalten

Einhergehend wollen wir auch unse-

sowie eine vergünstigte Provision.

ren Marktanteil und die Anzahl der

Wo seht ihr euch in 5 Jahren? Für die nächsten Jahre haben wir bereits konkrete Pläne. Zunächst wollen wir die Seite europatauglich machen,

Galerien, mit denen wir zusammenarbeiten, vergrößern. Wer sind eure Konkurrenten? Der Umfang des Kunstportfolios des

später komplett internationalisieren.

GrandArtClub

Da diese Schritte auch immer einen

größte Online-Kunstangebot – keine

ist

das

europaweit

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andere Plattform bündelt so viele direkt erwerbbare Kunstwerke namhafter Kunsthändler an einem Ort. Wir arbeiten nur mit ausgewählten und bedeutenden Kunstgalerien zusammen, so dass man nicht mit Werken von Hobbykünstlern überhäuft wird. Das Angebot der Kunstmiete über mehrere Anbieter ist auch ein Novum. Zusatzoptionen, wie die abgesicherte Ratenzahlung, die buchbare Kunstwerkmontage oder das Virtuelle Wohnzimmer heben uns ebenfalls von bestehenden Portalen ab. Grundsätzlich ist das Gesamtpaket GrandArtClub mit allen Services, Funktionen und seinem umfassenden Sortiment eine Neuheit auf dem Kunstmarkt. Was habt ihr vorher gemacht? Stanislaw Schmidt (28) verfügt über einen BA in Medien & Information und einen MA in Informationsmanagement von der HAW Hamburg. Durch die siebenjährige Tätigkeit bei der TargetUp GmbH konnte er Erfahrungen im Kontext der erfolgsorientierten Realisierung von neuartigen Internetportalen sammeln und dabei mitwirken. Als si

selbstständiger Webentwickler hat er

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mehrere externe Webprojekte mitentwickelt, programmiert, implementiert und vermarktet. Karol Domagalski (28) ist studierter Kommunikationsdesigner mit DFI Diploma und BA (Hons) in Graphic Arts and New Media von der Buckinghamshire New University in der Nähe von London. Nach seiner Studienzeit in Deutschland, China und England war er bei zahlreichen renommierten Designagenturen (z.B. Mutabor Design, superReal, feldmann + schultchen) als Art Director und Senior Designer beschäftigt. Sebastian Braun (31) war für mehr als zehn Jahre bei F.K.A. Huelsmann, einer der führenden und angesehensten Kunsthandlungen Hamburgs, beschäftigt. Nach abgeschlossener Ausbildung übernahm er dort neben Kunsthanalltäglichen Aufgaben des Kunsthan dels die Leitung der EDV und führte das traditionell ausgerichtete Geschäft „in das Zeitalter der Onlinevermarktung“. In welcher Abteilung habt ihr euren ersten Mitarbeiter eingestellt?


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Wir haben einen guten Webentwickler mit ins Team geholt. Wie seid ihr auf euren Namen gekommen? Der Name steht für das Geschäftskonzept der Firma – hochhoch wertige Kunst, also quasi „Grand Art“ über unsere Webpage ansprechend zu präsentieren und dabei ein einmaliges schafErlebnis mit vielen Features zu schaf fen, zu dem man gerne wiederkehrt und in dem man exklusive Inhalte vorfindet – daher der „Club“. Wie seid ihr auf eure Unternehmensfarben gekommen? Wir haben bewusst Corporate Farben ausgewählt, bei denen die Werke stets im Vordergrund bleiben und die Hochwertigkeit nach außen kommunizieren. Die Kombination aus „Gold“ als Primärfarbe und Grauabstufungen als Sekundärfarben transportieren diesen Gedanken sensibel an unsere Besucher. In welcher Stadt sitzt ihr?

Euer Fokus liegt bisher auf Deutschland – gibt es schon Internationalisierungspläne? Klar, natürlich wollen wir als Unternehmen wachsen – zum einen weil wir die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur auch über nationale Grenzen hinweg fördern wollen, zum anderen weil der Kunstmarkt grundsätzlich international „tickt“. Aktuell sind zum Beispiel chinesische Künstler sehr beliebt. Häufigst genutzte Software? Microsoft Paint ;) Hauptnahrungsmittel in der Start-up Phase? Bei uns werden je nach Tagesform geregelte Mahlzeiten eingenommen, die ein oder andere Nervennahrung in Form von Schokolade und selbstverständlich der allseits gern gesehene Kaffee darf bei uns nicht fehlen. Wir können leider keine Pizza- oder Cola-Eskapaden vorweisen, achten alle auf ausgewogene Ernährung, auch, wenn es mal später wird ;-) n

Wir sitzen in der norddeutschen Kunstmetropole Hamburg. 04 /1 3

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ich darf beides

SHERMIN VOSHMGIR interview Thea Neubauer | photos Ashley Ludäscher L

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Was als simple Anfrage nach einem möglichen Startup-Spotlight für die neue Ausgabe des sisterMAGs beginnt, führte im Sommer diesen Jahres zu mehreren Treffen mit einer Frau, deren Startup wir zwar nicht in einem Spotlight vorstellen, die wir aber unbedingt portraitieren mussten. Shermin Voshmgir verkörpert Berlin, obwohl sie aus Wien stammt. Sie lebt das Startup-Leben, obwohl sie sich als Künstlerin versteht. Sie dreht Filme, produziert auf eigene Faust Internet-Comedy und will die Filmdistribution revolutionieren. Einer Frau mit so viel Energie und Schaffensdrang traut man es ohne Weiteres zu. Als sisterMAG Shermin im Juni 2012 trifft, steht der Sommer noch bevor.

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Shermin hat zuvor per eMail angedeutet, dass das Projekt, weswegen wir uns ursprünglich treffen wollen, Cinovu, derzeit ausgesetzt ist. Auch sie selbst würde über den Sommer eine Pause einlegen, nachdem sie sich 1 ½ Jahre auf die Entwicklung der Plattform konzentriert habe: „Cinovu sollte eine Plattform sein, auf der unabhängiger Film ein Sprachrohr bekommt. 99% der Filme haben schlicht und einfach keinen oder einen sehr eingeschränkten Vertrieb.“ Mit der ambitionierten Idee, die Filmdistribution zu revolutionieren, war Cinovu angetreten. Von Shermin wollen wir wissen, was eigentlich in der Filmbranche heute falsch läuft. „Heute wird eine große Menge an Filmen produziert. Zunehmend aufgrund der Tatsache, dass die


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Technologien immer kleiner und billiger werden. Heute kann praktisch jeder Filme herstellen, mit seinem Smartphone Full-HD-Videos produzieren, solang man eine gute Geschichte hat und ein wenig von Licht und Schatten versteht – ganz ohne professionelle Ausleuchtung oder teures Equipment. In den 50er, 60er, ja selbst 70er Jahren vor der Digitalisierung musstest du in die Filmschule gehen. Nicht weil sie dir beibrachten, wie man gute Geschichten erzählt, sondern weil man das Handwerk des Films lernen musste. Nur dort hatte man Zugang zur Technologie, Kameras und das Entwickeln des Filmes wurde bezahlt etc. – es war die einzige Chance, in der Filmbranche Karriere zu machen.“

Ihr eigener Lebensweg, den sie selbst als „voller Irrwege“ beschreibt, hätte also vor 60 Jahren so kaum passieren können: „Als erstes hab ich Betriebswirtschaft/Wirtschaftsinformatik studiert. Ich hab dieses Studium abgeschlossen und Doktorat gemacht, in diesem Bereich gearbeitet und mit Ende 20 hab ich eine Sinnkrise bekommen, weil ich gemerkt habe, dass es nicht ganz meins ist. Über diese Sinnkrise habe ich mich in dieses neue Vorhaben „Filmemachen“ gestürzt und 7-8 Jahre daran gearbeitet. Über meinen letzten Film, den ich auch selbst produziert habe, bin ich nach Berlin für die Postproduktion gekommen. In der ersten Woche habe ich meine ehemaligen Geschäftspartner kennengelernt, die bereits an einem Projekt namens Cinovu arbeiteten, aber noch nicht sehr lange die Idee im Kopf hatten. Ich habe sie privat kennengelernt und plötzlich boten sie mir einen Job an, der zur einer Zusammenarbeit führte und schließlich in einer Partnerschaft mündete. So haben wir die 16 Monate lang versucht, dieses „Ding“ aus 04 /1 5

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der Taufe zu heben – z.T. mit großem Erfolg auf der Marketing-Seite. Aus unterschiedlichen Gründen haben wir jetzt jedoch aufgehört. Für mich war die Erfahrung jedoch sehr spannend, weil sich sozusagen ein Kreis geschlossen hat. Meine betriebswirtschaftliche und Informatik- und Filmausbildung konnte ich plötzlich in einem Job zusammenfassen. Alle Sachen, die ich vorher gemacht hatte, haben plötzlich Sinn gemacht, weil ich all dieses Wissen anwenden konnte und gebraucht habe.“ Denn was sie selbst als Filmemacherin erlebte, kommt ihr bei der Arbeit an Cinovu zu Gute: „Mit der wachsenden Zahl an Filmen steigt auch die Zahl der Filme, die keinen klassischen Vertrieb besitzen. Wenn ich erwähnt habe,

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dass 99% der Filme keinen klassischen Vertrieb haben, ist das keine erfundene Zahl. Die Statistik zeigt, dass selbst 50% der Filme, die auf großen Filmfestivals wie Berlinale, Cannes oder St. Tropez gelaufen sind, nur über eingeschränkten Vertrieb verfügen. Sundance oder Berlinale zeigen die gleichen Zahlen: Jedes Jahr bewerben sich 6000 Filme, 40 werden akzeptiert, 20 kommen in den Vertrieb und das sind weniger als 1 %. Die Filmemacher sind dann gezwungen, wenn sie überhaupt alle Rechte zu den Filmen haben inklusive Musikmaterial, ihre Werke ins Internet zu stellen. Aber wie findet man diese Filme? Meine eigenen Filme habe ich im Internet auf Vimeo gehostet und auf meiner Website verlinkt. Dann teile ich es auf Facebook


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und es sehen meine Freunde. Wenn sie es gut finden, teilen sie es vielleicht mit ihren Freunden, aber die meisten Videos gehen nicht viral. Wir wollten die Plattform sein, die diese Filme aus der Unsichtbarkeit holt und sie nicht nur im Netz hostet, sondern einen Entdeckungskanal liefert. Das Publikum hat eine spezialisierte Plattform und du hättest mit den verschiedenen Filtern deine Filme finden können: mit dem Country-Picker, mit dem Mood-Picker, nach Sprache, nach Länge, Genres, Land, Stimmungslage etc. Unser Anspruch war es, die Filme NICHT zu kuratieren, weil wir glauben, dass genau dieses Kuratieren entlang der Vertriebskette dazu führt, dass diese 99% der Filme herausfallen. Deshalb wollten wir nur die Filmemacher kuratieren, um zu verhindern, dass Leute ihre Katzenvideos hochladen. Cinovu wollte und das will ich nach wie vor: die Filme aus der Unsichtbarkeit herauszubringen, indem man dem Publikum eine Plattform gibt, auf der man spielerisch und einfach die Filme finden kann, die für dich als Zuschauer relevant sind. Ich schreibe dir also nicht vor, welche Filme gut sind, sondern du

entscheidest für dich selbst. Ich könnte – selbst wenn ich wollte – nicht entscheiden, welche Horrorfilme gut oder schlecht sind. Was ist überhaupt ein guter oder schlechter Film? Die Branche hat meiner Meinung nach zwei Probleme, warum so viele Filme herausgefiltert werden: Erstens, in der analogen Welt gibt es nur limitierte Plätze. Es gibt limitierte Kinosäle und Spielzeiten, v.a. da eine Filmkopie sehr viel Geld kostet. TV-Plätze sind limitiert. Auf Filmfestivals hat man keine unbegrenzte Anzahl an Tagen, also kann auch nur eine limitierte Zahl an Filmen laufen. Im Internet ist grundsätzlich nichts limitiert – außer die Zeit des Zuschauers und diese muss man natürlich respektieren. Zweitens: Die Filmbranche kuratiert traditionell die Filme – entweder nach ökonomischen Kriterien oder nach künstlerischen Kriterien – aber eben immer nach diktatorischem Prinzip. Auf der Berlinale gibt es auch immer wieder viele Filme, bei denen ich mir ernsthaft überlege, warum man diesen Film ausgewählt hat. Das passiert, wenn eine kleine Gruppe an Leuten entscheidet, was gut und was schlecht ist. Im 04 /1 22

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Web entscheidet die Masse an Leuten selbst, was sie sehen möchte und wird zum Kurator.“ Was im Bereich Bloggen, Lesen und Fotografieren (Pinterest) schon begonnen hat, hätte Cinovu also weiterführen wollen: Die Demokratisierung des Kuratierens. Eine wunderbare Idee, die in genau dieser Umsetzung unter dem Namen Cinovu wohl nie umgesetzt werden wird. Die Website zeigt schon seit mehreren Monaten die kurze Nachricht „Cinovu is in intermission“. Denn auch das gehört zur Startup-Hauptstadt Deutschlands: die Idee, die es nicht geschafft hat.

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Shermin wirkt jedoch nicht verzweifelt und als wir sie nach mehreren Monaten im September treffen, hat sie wieder eine Menge Ideen und Zukunftsvisionen, Projekte und Erlebnisse, die sie uns enthusiastisch erzählt. Sie will sich stärker in der Kunstszene engagieren. Ein Filmprojekt aus ihrer Hand namens „Black Veiled Woman“ hat es Anfang September als Centerpiece des Critical Art Ensemble für einen Tag auf die dOCUMENTA(13) in Kassel geschafft. In ihren Filmen ist sie selbst das Zielpublikum. Bis-

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her fertigte sie vor allem Dokumentarfilme, hat aber auch Erfahrungen im Bereich Animation und Kurzfilm. So arbeitete sie beispielsweise über 2 Jahre an einer monatlichen Sendereihe zum Thema Demokratie. Ihre letzte Dokumentation war eine Arbeit über Vorurteile namens „Türkischer Marsch“. Ultra-Independant-Filme einer Filmemacherin, die aus der Not heraus ihre Filme selbst produziert. Sie kennt die Unsäglichkeiten der Branche und will daher auch weiter an der Idee von Cinovu arbeiten – unter anderem Namen und abgeändertem Konzept. Nachdem sie sich stärker im Bereich Kunst orientieren will, fragen wir sie nach Ästhetik und Stil ihrer Arbeiten: „Das Hochproduzierte ist mir nicht wichtig, dafür umso mehr die Narration. Das ist ja nicht nur die Geschichte und der Handlungsablauf, sondern auch was im Bild zu sehen ist und was aus dem Blickfeld verschwindet. Darauf lege ich sehr viel wert. Jedes Bild ist eine Geschichte, in dem du dich entscheidest: wo ist der Fokus der Kamera, ist das Subjekt links oder rechts.


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Ich arbeite immer mehr im Quick-andDirty-Style. Ich habe am Anfang versucht mit wenigen Mitteln an eine Hollywood-Produktion

heranzukommen,

aber das ist nicht möglich: dabei hängst du dich auf. Eine wichtige Erkenntnis für mich ist: Wenn du nur wenig Budget hast, brauchst du eine wahnsinnig starke Geschichte.“ Gibt es denn eine Geschichte, die erzählt werden müsste? „Ich finde das Thema „Vorurteile“ faszinierend, aber diesen Film hab ich bereits gemacht und muss ihn nur neu schneiden. Ich wünschte mir und das ist auch ein Grund, warum ich Cinovu machte, dass einfach alle Geschichten eine Plattform bekommen, egal mit wieviel Aufwand und wieviel Geld sie produziert wurden. Ich wünschte mir, es würden mehr diverse Geschichten erzählt: MEHR Geschichten und nicht ein Abklatsch der immer selben Geschichte mit denselben Schauspielern. Mehr Geschichten aus Afrika und Südamerika oder Papa-Neuguinea. Ich wünschte, wir hätten mal einen amerikanischen Hollywood-Blockbuster, der die Vielfalt der amerikanischen Kultur zeigt. Meistens heißen die Protagonistinnen Anna oder Sarah und sind blond. Dann gibt es

die repräsentative Latina oder den repräsentativen Schwarzen und das wars. Selbst in Hollywood wird ja die kulturelle Vielfalt nicht reflektiert: weder in den Filmen, noch in den Fernsehserien. Das wünschte ich mir. Es gibt also nicht die eine Geschichte, die erzählt werden sollte, sondern generell mehr Vielfalt.“ Am Ende erzählt uns Shermin die wichtigste Erkenntnis der letzten Monate, die sie für sich selbst gefunden hat und die uns im Unterbewusstsein schon klar war: Man kann Shermin nicht festnageln auf einen Beruf, eine Leidenschaft und ein Lebenskonzept: „Ich darf beides sein. Ich kann Filmemacherin/Künstlerin sein und ich kann auch in der Schublade Unternehmerin stecken. Ich habe vorher immer versucht, mich immer entweder als Künstlerin oder Geschäftsführerin/Unternehmerin zu verkaufen. Ich war überfordert, wenn Menschen mich nach meinem Studium fragten und ich antwortete: „Wieviel Zeit hast du?“. Heute ist das anders. Ich glaube, Berlin gefällt mir daher so gut, weil hier die Multidimensionalität der Menschen gefördert, akzeptiert wird und gefragt ist. Alles ist möglich und keiner schaut komisch.“ n 04 /1 9

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F

K M IL

M FIL R FU R IKE S S A L

Welche neuen Filme laufen, kann man in jeder x-beliebigen Zeitschrift nachlesen. Shermin Voshgmir hat dagegen ihre Klassiker der Filmgeschichte zusammengestellt, die man gesehen haben muss!

METROPOLIS 1927, FRITZ LANG Ein Klassiker der Filmgeschichte. Ich bin ein groĂ&#x;er Fan des Deutschen Expressionismus und als ich den Film das erste Mal sah, habe ich mir gedacht: Das kann nicht sein, dass dieser Film vor 80 Jahren

NICK KNATTERTON (50ER JAHRE)

gedreht wurde!

SONNTAG IN NE 1963

Eine Serie von kurzen Animationen. Die

Ein unterhaltsame Kom

Detektivgeschichten sind banal, doch das Drehbuch sowie die Regie und der

zeigt, dass die Emanzi noch nicht so lange her

Humor sind einfach genial!

einer junge Jane Fonda

mit langen Ha

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MABENDE IM HERBST DER GROSSE DIKTATOR

GENOSSE DON CAMILLO

1940, CHARLES CHAPLIN

1965

Wie kein anderer vermag es Charly Chaplin Politik und Humor poetisch zu vereinigen. Es

Dieser Film ist eine klassisch italienische Komödie über einen „Ei-

ist leicht, dramatische Geschichten dramatisch zu erzaehlen. Es ist schwer, das Publikum

sernen Vorhang“ in einem kleinen italienischen Dorf und den Wahn-

trotz der Dramatik zum Lachen zu bringen.

sinn des Kalten Krieges.

EW YORK

FAWLTY TOWERS 1975 & EIN FISCH NAMENS WANDA 1988, JOHN CLEESE

ALLE LUIS DEFUNES FILME

mmoedie die uns

Ich musste hier beide erwähnen, denn ich bin ein grosser John Cleese Fan und

Einfach nur grossartig! Muss man alle gesehen

ipation der Frau r ist! Gespielt von da – damals noch

aaren :)

mag alles, was er macht. Die beiden Produktionen sind das beste Bauch-

haben :)

muskeltraining ever!

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FEGEFEUER DER EITELKEITEN

DONNIE DARKO

1990, BRIAN DE PALMA

USA, 2001, RICHARD KELLY

Geniale Satire der New Yorker Gesellschaft der 80er Jahre, mit Starbesetzung (Tom Hanks, Bruce Willis, Melanie Griffith, Morgan Freeman und viele mehr) in zum Teil sehr untypischen Rollen.

Amerikanischer ScienceFiction-Thriller. Ein Meisterwerk, unbeschreiblich, einfach ansehen!

DIE SYRISCHE BRAUT

LITTLE MISS SUNSHINE

ERAN RIKLIS, ISRAEL 2004

2006, JONATHAN DAYTON, VALERIE FARIS

Eine einfach Geschichte 端ber das komplizierte Leben der Menschen an der syrisch-israelischen Grenze.

Ein herzhaft unterhaltsamer und einf端hlsamer Film, der einen gleichzeitig zum Lachen und zum Weinen bringt. Eine disfunktionale Familie in einer disfunktionalen Gesellschaft, doch am Ende siegt die Liebe!

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raumperspektiven von oben

MENNO ADEN L interview Victoria Kau L

Erzählen Sie uns kurz, wie Sie zur Fotografie gekommen sind! Ich fand Fotografie als Medium in meiner Kindheit faszinierend, wurde aber nie so richtig warm damit, weil damals zu viel Zeit zwischen dem Abdrücken und dem fertigen Foto war. Fotografie war damals eher etwas für technikaffine und sehr geduldige Menschen. Wirklich interessant wurde Fotografie für mich eigentlich erst mit dem Aufkommen der ersten Digitalkameras, wo sofort ein Ergebnis zu sehen war. Für Ihre Serie „Room Portraits“ fotografieren Sie Räume von oben. Nach welchen Kriterien wählen Sie die Räume aus? Anfangs habe ich viel ausprobiert. Mittlerweile suche ich Räume nach Symmetrien, Ordnungssystemen in chaotischen Strukturen oder Farbmustern ab.

Wie viel können Räume über die Persönlichkeit ihrer Bewohner verraten? Möbel, Gegenstände, Details können eine Menge über Menschen aussagen, man muss sie nur dechiffrieren können. Ich habe meine Serie Room Portraits genannt, weil die Räume Personen, die mit einem Raum zu tun haben, portraitieren, ohne diese zu zeigen. Fotografie – für viele ist das gerade der eine Klick, der sofort einen Ausschnitt der Wirklichkeit festhält. Sind ihre Foto-Collagen von Räumen im strengen Sinne eigentlich noch Fotografien? Das ist genau, was mich an dem Medium Fotografie interessiert: dass es immer (noch) für ‚wahr genommen‘ wird, es mit authentisch und echt assoziiert wird. Sobald man Bildbearbeitung betreibt, heisst es ja schnell, man verkläre die Wirklichkeit. 04 /1 3

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Bei meinen Arbeiten ist es aber genau umgekehrt: Erst mit Hilfe der Bildbearbeitung ist diese Sicht auf die Wirklichkeit überhaupt möglich. Manchmal braucht man eine spezielle Technik, um der Wahrheit ein Stück weit näher zu kommen, um unter die Oberfläche oder hinter die Fassade blicken zu können - ähnlich wie eine Röntgenaufnahme. Wegen des aufwändigen Werkstattprozesses im Studio nenne ich meine Arbeiten eher Bildwerke si

oder Fotokunst.

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Seit es Google Earth gibt, können wir uns von zu Hause aus Orte und Landschaften von oben anschauen. Was, glauben Sie, fasziniert die Menschen am Blick von oben? Der Blick von oben, dieser „Gottes“-Blick, im Englischen sagt man ja auch „God‘s Eye View“, bedient vermutlich in erster Linie unser Interesse am Voyeurismus und am Gefühl der Erhabenheit. Meine Arbeiten erinnern viele Leute an an einen Blick in eine Puppenstube, gleichzeitig aber auch


'On top‘ an den Blick einer Überwachungskamera. Zum Gefühl der Erhabenheit gesellt sich in meinen Room Portraits zudem scheinbar auch etwas Haltloses oder Schwebendes. Inwiefern hat sich Ihr persönlicher Blick auf Räume, Einrichtungen oder Gegenstände verändert, seit Sie aus der Vogelperspektive fotografieren? Ich schaue mehr nach Ordnungssystemen, Strukturen, Mustern. Nicht nur in Räumen, auch überall sonst wo ich bin.

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Welche Reaktion auf Ihr Werk „Room Portraits“ hat sie am meisten überrascht/geärgert/verwundert? Vielleicht verwundert, wie unterschiedlich dann doch die Leute meine Arbeiten wahrnehmen. Stellen Sie sich einen Raum vor, in den sie möglicherweise niemals Einlass bekommen werden, den sie aber gerne fotografieren würden. Keine Ahnung, Tschernobyl, Fukushima vielleicht..? Spontan fällt mir dazu gerade keine gescheite Antwort ein. n 04 /1 5

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Die K端che



Yummly ist – nach eigenen Aussagen – die weltgrößte und leistungsfähigste Suchmaschine für Rezepte. Yummly dient dabei als Aggregator für Rezepte aus allen Ecken des Internets, durchsuchbar nach Zutaten, Allergien, speziellen Diäten, Inhaltsstoffen, Geschmäckern, Techniken und vielem mehr.

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mly .com

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Küche

Erklärt in euren eigenen Worten die Idee eures Unternehmens. Yummly baut ein digitales Küchennetzwerk. Für alle, die gern kochen, wird das Leben besser und einfacher. Sozusagen Netflix für die Küche. Was hat euch zu eurer Idee inspiriert? Die Idee für Yummly entstand durch meinen Hass auf Senf und meine Liebe zum Kochen. Ich war ständig auf der Suche nach neuen Rezepten, jedoch gab es für mich keine einfache Möglichkeit, im Internet nach Rezepten zu suchen, geschweige denn in einer Art und Weise, die verstand, was ich mag und was nicht und die mir half, die Suche darauf einzugrenzen. Irgendwie erschien es mir verrückt, dass für alles von Filmen über Musik zu Klamotten Technologie existiert, nur nicht für etwas, das wir drei Mal am Tag machen (essen). Das war die Geburtsstunde von Yummly. Was ist derzeit auf yummly die beliebteste Essensrichtung? Alles was frisch ist und zur Jahreszeit passt - so ziemlich jede Richtung. Ich hasse Senf und Mayo. Wie finanziert ihr euch? Wir haben in einer initialen Finanzierungsrunde $6 Millionen von Physic

Ventures, Unilever Corporate Ventures, Harvard Common Press, Harrison Metal, First Round Capital, Intel und anderen erhalten. Wie verdient ihr Geld? Im Laufe der Zeit rechnen wir mit der Umsetzung eines Modells, das sowohl für Werbekunden, als auch für Nutzer funktioniert: zielgerichtete Werbeinformationen und Werbeangebote, die auf individuellen Geschmäckern und Vorlieben basieren. Wer ist eure Hauptzielgruppe? Menschen, die gerne kochen und essen. Wo seht ihr euch in 5 Jahren? Ich sehe mich an der Spitze von Yummly, der weltweiten Nr. 1 unter den Lebensmittel-Webseiten. Wer sind eure Konkurrenten? Ich sehe AllRecipes.com und FoodNetwork.com als unsere Haupt-Wettbewerber. Was habt ihr vorher gemacht? Ich war ein früher Mitarbeiter von Half. com in Philly, verantwortlich für Marketing & Strategie, vor der Übernahme durch eBay. Ich zog nach Kalifornien, um weiterhin für eBay als General 04 /1 2 23

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CEO)

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Ich bin alle möglichen Wörter, die mit meiner Leidenschaft für Essen verbunden sind, durchgegangen und hatte Glück, dass Yummly verfügbar war.

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Manager einen großen Teil des US-Ge US-Geschäfts zu verantworten. Ich verließ eBay 2006 und ging als VP Marketing & Business Operations zu StumbleUpon. Durch eine Akquisition landete ich – wieder - bei eBay. Ich ging Ende 2008, um mich ganz auf meine Koch-Leiden Koch-Leidenschaft zu konzentrieren, auf die Web Webseite, die jetzt Yummly heißt. In welcher Abteilung habt ihr euren ersten Mitarbeiter eingestellt? Unser erstes Teammitglied war Sean McGlinchey, mit dem ich vorher schon bei half.com zusammen gearbeitet habe. Zu Seans Leidenschaften zählen Sommer-Gerichte, hausgemachte Eiscreme und selbstgemachtes Bier. Sean war zuvor bei Infonautics (Basis von Electric Library), Half.com, eBay, TNS Media Intelligence und KidsHealth.org und er ist damit die perfekte Person für unsere Nahrungsdaten und die Strategie. si st er M

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Wie seid ihr auf euren Namen gekommen? 24

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Wie seid ihr auf eure Unternehmensfarben gekommen? Wir untersuchten Farben und deren Auswirkungen auf den Appetit. Warme Farben wie Orange steigern den Appetit, kühle Farben unterdrücken ihn. In welcher Stadt sitzt ihr? Palo Alto, CA Hauptnahrungsmittel in der Start-up Phase? Unsere Hauptnahrung während der Start-up Phase waren frisch gebackene Leckereien. Shelley Adler, unsere erste Marketing-Mitarbeiterin, hat uns mit ihren leckeren Backwaren wie Keksen, Scones, Muffins und Kuchen verwöhnt. Habt ihr eine eigene Küche bei Yummly? Ja, wir haben unsere eigene Küche bei so vielen Feinschmeckern. Sie ist gut gefüllt mit frischen Früchten, Snacks und Schokolade. Wir haben auch einen Vorrat an hochwertigen Bieren für Freitag Nachmittag. n


Küche

von Tina Jeffers scalingbackblog.com L Saisonale Gerichte aus der ganzen Fülle meines Gartens zu kreieren ist unendlich befriedigend. Ein Garten ist ein lebendes, atmendes Wesen und genau so muss man es auch pflegen, füttern und lieben. Belohnt wird man mit atemberaubender Schönheit und Momenten der Ruhe in der eigenen kleinen Oase. Auch beginnt man, das Essen auf die vorherrschenden Jahreszeiten abzustimmen und Zutaten wertzuschätzen, die es nur für eine kurze Zeit im Jahr gibt.

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Ich weiß, dass viele von euch nicht gärtnern, aber alle, die es noch nie ausprobiert haben, verpassen eine einmalige Gelegenheit. Für mich gibt es mittlerweile kaum eine größere Befriedigung, als einen Teller voller Gemüse auf den Tisch zu stellen, die ich selbst geerntet habe. Einen eigenen Gemüsegarten anzulegen muss nicht schwierig oder einschüchternd ein, benötigt lediglich etwas Geduld und wenig Aufmerksamkeit. Wählt einige Arten, die ihr liebt, und beginnt mit einem Versuch in Töpfen. Frische Kräuter und Salate sind der perfekte Einstieg, da sie viele Fehler verzeihen und leicht zu pflegen sind.

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OKTOBER Obst: Äpfel & Birnen, aber auch Quitten (für Suppen oder Gelee), kauft die letzten Pflaumen und genießt Trauben & Feigen! Gemüse: Friseesalat, Kastanien und nicht zu vergessen Rote Beete!

SEPTEMBER Obst: Weintrauben, Pflaumen, Brombeeren, Birnen und auch frische Cranberries können schon geerntet oder auf dem Markt gekauft werden. Auch fängt die Saison der Äpfel an. Gemüse: schaut nach Bohnen, Fenchel, Salaten, Kohlrabi und – natürlich – Kürbis.

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Küche

N OV E M B E R an m te ll so , d ir w r e lt ä k n e ß u Wenn es dra ch, u a L , n e tt ro a K d n u te e e B zu Hause Rote n Topf e d in l e ch n e F d n u e ri e ll e Kartoffeln und S eckeres rl e p su s a in T rt ie b ro p r e d werfen. O eer-Pizza! b m ro B le ch n e F r fü t p ze e R 04 /1 2 24

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1. Karotten, Ingwer, Knoblauch, Miso, Essig, Sesamsamen, Sesamöl und Wasser in einem Mixer oder mit Pürierstab zu einem geschmeidigen Dressig pürieren. 2. Während die Maschine noch läuft, langsam Öl hinzufügen. Mit Salz und Pfeffer würzen. 3. Blattsalat in kleine Stücke reißen und auf vier Teller verteilen. Radieschen in feine Scheiben schneiden, Bohnen der Länge nach aufschneiden und Erbsen über den Salat geben. Gewürfelte Avocado auf Salat verteilen. Mit Sesamsamen bestreuen und Dressig darüberträufeln.

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1 mittelgroße Karotte 1 Stück Ingwer (4 cm, geschält + gehackt) 1 Knoblauchzehe 4 EL weißer Miso 2 EL geröstetem Sesam 2 EL Reisessig 2 TL Sesamöl 60 ml Wasser 60 ml Pflanzenöl Salz und Pfeffer 1 Kopfsalat 1 Pck Zuckerschoten (~170g) 1 Avocado 1 Bund Radieschen 1 Tasse Erbsen 3 TL Sesamsamen 04 /1 2 24

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Küche

2 Kolben frischer Mais, geschält 1 TL asiatisches Sesamöl 1 TL Reisessig 1 EL frisch gepresster Limettensaft ¼ rote Zwiebel, fein gehackt ½ Jalapeño, fein gehackt 1 Avocado, entkernt, geschält und gewürfelt 2 EL Koriander, gehackt 1 EL gerösteter Sesam Salz und Pfeffer zum Würzen

1. Grill vorbereiten oder Grillpfanne bei mittelgroßer Hitze heiß werden lassen und Mais grillen, bis er weich und leicht gebräunt ist (ca. 10 Minuten). Abkühlen lassen. 2. Sesamöl, Essig, Limettensaft, Jalapeño, Koriander und Sesamsamen in einer Schüssel mixen. Maiskerne vom Maiskolben lösen und gemeinsam mit gewürfelter Avocado zur Mischung geben, alles vorsichtig miteinander mischen. Mit Salsa, Salz und Pfeffer je nach Geschmack würzen.

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8 Scheiben Brot ½ Tasse zerbröckelter Blauschimmelkäse 8 Feigen 1 TL gehackter frischer Thymian 1 EL Olivenöl 1 EL Balsamico-Essig 2 ½ EL Honig Salz und Pfeffer nach Geschmack 1. Ofen auf 200 Grad vorheizen. Backblech mit Backpapier auslegen. Feigen vierteln oder dritteln. In einer kleinen Schüssel Olivenöl, Balsamico-Essig und einen Esslöffel Honig vermischen. Feigen mit einem Pinsel leicht mit Dressing bestreichen und Thymian darüberstreuen. Feigen für 10-12 Minuten backen, bis sie zu karamellisieren beginnen.

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2. Backofen auf Grillen umstellen. Weiteres Backblech mit Papier auslegen und Brotscheiben drauflegen. Jede Scheibe mit einem EL Blauschimmelkäse und ein einigen Feigen belegen. Mit Salz und Pfeffer würzen und grillen, bis der Käse zu schmelzen beginnt. Jede Scheibe mit einem TL Honig beträufeln.

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1 mittelgroße reife Avocado, entsteint ½ Limette (Saft und Schale) 2 Knoblauchzehen ¼ Jalapeño 1 Bund Basilikum 100 g Spinat 1 TL Salz 2 EL Olivenöl frisch geriebener Parmesan 500 g Vollkorn-Spaghetti 100 g Spinat Basilikumblätter zum Garnieren

1. In einem großen Topf gesalzenes Wasser zum Kochen bringen. Pasta al dente kochen (9-11 Minuten). Abtropfen lassen und 1 Tasse (250 ml) Kochwasser aufheben. Den Spinat in eine Schüssel geben und die Spaghetti daraufgeben. Einige Minuten miteinander mischen, damit der Spinat in sich zusammenfällt. 2. Während die Nudeln kochen, die Avocado-Sauce vorbereiten. Mit einem Löffel Avocado aushöhlen, Fleisch in der Küchenmaschine mit Basilikum, Zitronensaft, Zitronenschale, Knoblauch, Jalapeño, Basilikum, Spinat, Salz und Pfeffer pürieren. 3. Die Soße über die Nudeln geben und alles mit ein wenig Kochwasser durchmischen (falls die Sauce zu dickflüssig ist). Mit geriebenem Parmesan und Basilikumblättern garnieren.

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2 Pfirsiche 4 Scheiben Parmschinken 25 g geröstete Pistazien, fein gehackt 1 EL weißer Balsamico Basilikumblätter (zum Garnieren) BASILIKUMÖL: 1 Bund Basilikum 125 g gutes Olivenöl

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FÜR DAS BASILIKUMÖL: 1. Basilikumblätter in kochendem Salzwasser für 10 Sekunden blanchieren und sofort ins Eisbad stecken. Überschüssiges Wasser aus dem Basilikum drücken und auf Küchenpapier legen. Im Mixer Basilikum und Öl pürieren, bis die Kräuter fein gehackt sind. Nun durch ein feines Sieb passieren und zur Seite stellen, damit sich die Aromen entwickeln können. Zusätzliches Öl kann im Kühlschrank bis zu 10 Tage lang aufbewahrt werden. FÜR DIE PFIRSICHE: 2. Pfirsiche waschen, in zwei Hälften schneiden und dann jede Hälfte in 4 Scheiben schneiden. Schinken in je vier Teile schneiden. 3. Auf jede Pfirsichspalte jeweils ein Basilikumblatt, eine Scheibe Schinken und einige Pistazienkerne drapieren, mit Basilikumöl beträufeln und mit einige Tropfen Balsamicoessig aufträufeln.

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230 g Kirschtomaten, halbiert 1 Knoblauchzehe, in dünne Scheiben geschnitten 25 g geröstete Pistazien 2 EL frischer Basilikum, plus zusätzliche Blätter 2 EL Olivenöl 1 TL Balsamico Essig 1 Zucchini, längs in dünne Scheiben geschnitten, dann in sehr dünne, lange Streifen schneiden Salz

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1. In einer Schüssel Tomaten, Knoblauch, Essig und Öl mischen. Mit Salz würzen und 20 Minuten stehenlassen. 2. Zucchini und Pistazien dazugeben und mit dem Basilikum garnieren.


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1. Mehl, Maismehl, Hefe und Salz in einer großen Schüssel mischen. 375 ml Wasser hinzufügen und zu klebrigem Teig verarbeiten.

FÜR DEN TEIG: 300 g Allzweckmehl 85 g Maismehl ½ TL Instant-Hefe 1 TL Salz 2 EL Olivenöl FÜR DEN BELAG: 300 g frische oder gefrorene Brombeeren 1 kleine Fenchelzwiebel in dünne Scheiben geschnitten (Grün zum Garnieren behalten) 230 g frischer Ziegenkäse, Brie oder Gorgonzola 25 g gehackte Haselnüsse 2 EL frisch gehackter Thymian Salz und Pfeffer si

1-2 EL Honig

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Küche

2. Schüsselränder mit Teigspatel säubern, Schüssel abdecken und an warmem Ort 6-12 Stunden gehen lassen. 3. Ofen auf 230°C. Teig teilen oder vierteln und jede Portion zur Kugel formen. Leicht mit Mehl bestäuben und noch einmal 1 Stunde ruhen lassen.

4. Teig rund und so dünn wie möglich ausrollen. Mit einem Teelöffel Olivenöl beträufeln. Mit Brombeeren, Fenchel und Ziegenkäse belegen. Mit Thymian und Haselnüssen bestreuen. Für 8 bis 12 Minuten backen, bis der Teig knusprig und der Käse geschmolzen ist. Mit dem zurückbehaltenen Fenchelgrün garnieren und mit Honig beträufeln. Schneiden und lauwarm servieren.

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STYLISCHE TISCHDEKORATION FÜR GÄSTE

Gäste nach Hause einzuladen kann für die eine oder andere Gastgeberin beängstigend sein. Mit dem Planen der Speisen, dem gelungenen Kochen und schmackhaften Servieren ist es noch nicht getan. Hinzu kommt noch die Herausforderung, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich die Gäste wohl fühlen. Es gibt nichts Schlimmeres als unangenehme Stille am Tisch oder einen abgebrochenen Abend, an dem man als Gastgeberin um 21 Uhr ins Bett klettert, da sich die Gäste bereits kurz nach dem Dessert auf den Weg gemacht haben.

nen schönen Abend in der Hinterhand zu haben. Die wichtigsten Komponenten sind natürlich der Tisch selbst, Gläser, Geschirr, Besteck, Tischdecke und Speisen. Für mich stehen jedoch die kleinen Details im Vordergrund, die einen Abend unvergesslich machen. Im Folgenden werde ich ein paar meiner Lieblingstipps vorstellen, die dabei helfen, einen perfekten Abend mit Gästen vorzubereiten und zu genießen.

Ein schön gedeckter Tisch lädt zu einer netten Unterhaltung ein, die sich schnell selbständig macht und zu einer angenehmen Stimmung führt. Diese beiden Elemente gehen im Prinzip Hand in Hand. Daher ist es immer gut und wichtig, ein paar unfehlbare Ideen für einen schönen Tisch und ei-

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'Events und Entertaining‘


Küche

L ll a n it h W n te rs e K d il b & text

GLÄSER Getränke sind ein wichtiger Begleiter eines jeden Essens. Wein sollte stets zur jeweils gereichten Speise passen. Wasser hat die Aufgabe, die Geschmacksnerven zu beruhigen und natürlich den Durst zu stillen. Die Gläser sollten nach Möglichkeit das gewählte Thema oder den Stil widerspiegeln. nutzen r e s ä l G e ig b Wenn Du far Dich u D t s e t l l so möchtest, bigen r a f h c a n che auf die Su Wein . n e h c a m rn Wassergläse er s ä l G r e d e b Far verändert die orteil. V m u z r e m im und das nicht

Cocktails

sollten a usschließl in durchs ich ichtigen Gläsern einfachem mit , elegan tem Des serviert w ign erden, um nicht vom Cocktail, seinen Z utaten, d Dekoratio er n und Farb e abzulenk en!

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GLÄSER Geschirr und Besteck sollten stets den Stil und das gewählte Thema unterstreichen.

TI PP Schlichtes weißes Porzellan und ei n schönes Tafelsilber lassen den Tisc h

immer zeitlos frisch erscheinen.

& R R I H C S E G B E ST E C K

m oder lte ce cy re s au te en em El lte ze in re Ve e oder koloriertem Glas, Flohmarktfund machen Erbstücke Deiner Großmutter Deinen den Tisch einzigartig und bringen persönlichen Stil mit ein.

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Küche

Weiße Stoffservietten sind unaufdringlich und stylisch und lenken nicht davon ab, was auf dem Tisch steht.

SERVIETTEN & TISCHDECKE

Kinsil Serviettenringe (4er-Set), €28,00

DEKORATIVE DETAILS

Wenn Du Dich für ein bestimmtes Thema oder eine Farbe entschieden hast, mache Dich auf die Suche nach passenden Servietten. Wenn Du gerne mit Mustern arbeitest, solltest Du stets einfarbige oder groß gemusterte Tischdecken mit klein gemusterten Servietten kombinieren. Die Kombination verschiedener Größen ist angenehmer fürs Auge. Auf Tischdecken sehen Platzteller besser aus als Platzdeckchen, sie geben dem Tisch mehr Tiefe. Platzdeckchen lassen sich gut mit Tischläufern kombinieren und sind auch perfekt, wenn Du ganz auf eine Tischdecke verzichten möchtest.

ind ein Einstielige Blumen s elasten b d n u g n fa k c li B r e n ö h sc iger. das Portemonnaie wen

Farbkleckse werten die Tischdeko

auf.

Jedoch solltest Du nicht mehr als zw ei

oder maximal drei Farben verwende n.

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fallee g s u A s a w t e Tisch um n e in e D e z n ä g r E Gee t s e b ie d t is s ches. Die li n ö s r e P r e d o s ne zeigen. u z e z t ä h c S n e klein legenheit, Deine

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ersation. nv Ko r de ld lfe ie Sp s da t is h sc Ti Der rächsfluss Auf hohe Objekte, die den Gesp r unbedingt stören könnten, solltest Du dahe h perfekt. verzichten. Teelichthalter sind einfac gewählte s da en ch ei tr rs te un d un n ei kl nd si Sie Thema oder die gewählte Farbe.

Flute Teelichthalter (2er-Set), €11,00 L

Alle Bilder und Produkte findet ihr in Kerstens Online-Shop . Dort verkauft sie alles, was man braucht, um mit der nächsten Tischdekoration Eindruck zu machen! n si

Yvette Glasvasen (2er-Set), €12,00

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wenn du es jedem recht machen willst, machst du es niemandem recht

BEATA NICHOLSON interview Thea Neubauer | photos Rahel Zoller L

Beata Nicholson führt das Leben, von dem viele Frauen träumen: die litauische TV-Moderatorin lebt mit ihrem Mann Tom und ihren beiden Kindern Isabella (7) und George (5) im Norden von London, pendelt zwischen Litauen und Großbritannien und hat vor kurzem ihre ersten eigenen Kochbücher veröffentlicht. Als sisterMAG die charmante blonde Frau, die aus einer kleinen Stadt in Litauen (Kėdainiai) stammt, in einem französischen Café im Westbourne Grove trifft, sehen wir, dass nur harte Arbeit und eine sehr positive und optimistische Lebenseinstellung Beata dahin gebracht haben, wo sie jetzt ist. Ihre Lebensgeschichte erzählt auch eine andere Seite der Globalisierung, bei der man den Mann fürs Leben in einem fremden Land trifft. Beata erzählt uns daher auch, wie sie diese Situation meistert.

Beata, erzähl uns ein wenig mehr über dich! Wie sieht dein Leben aus und wer ist für dich wichtig? Ich denke, da muss ich mit meiner Familie beginnen, weil sie sehr, sehr wichtig für mich ist. Ich habe meinem Mann Tom vor 10 Jahren kennengelernt. Ich war aus Litauen bei einem Freund in London zu Besuch, als ich Tom traf. Wir haben uns sofort ineinander verliebt. Wir wussten, dass wir zusammen sein wollen und haben auch sehr schnell geheiratet. Währenddessen habe ich in Litauen fürs Fernsehen gearbeitet. Im gleichen Sommer, in dem ich meinen Mann kennengelernt habe, wurde mir auch die Moderation einer Game-Show angeboten – ein sehr schöner Zufall. Dadurch konnte ich zwei Wochen am Stück die Shows filmen und dann für ein oder zwei Wochen in London sein. So begann mein 04 /1 2 26

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Leben in London und so mache ich es heute noch. Nach verschiedenen TV-Jobs begann ich bei einer Koch-Show. Als ich herausfand, dass sie eine Moderatorin suchten, bewarb ich mich und bekam den Job. Es war ein ganz einfaches Sonntagsmorgen-Format: jeweils eine berühmte Person kam in die Show und kochte ihr Lieblingsgericht. Dann bekam ich Isabella und setzte für ein Jahr aus. Die längste Phase, die ich je nicht nach Litauen gefahren bin, waren die ersten drei Monate nach der Schwangerschaft. Sie wurde im Juli geboren und ich war schon im September wieder in meinem Heimatland. Als sie ein Jahr alt war, wurde mir wieder eine Talkshow angeboten und das Hinund Herreisen begann von neuem. So-

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bald wir mit den Dreh­arbeiten für die erste Staffel fertig waren, fand ich heraus, dass ich mit George schwanger war! Es war nicht geplant, sondern ist einfach passiert. Da ich sehr religiös bin, glaube ich an Vorbestimmung. Während dieser Zeit grübelte ich, in

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welche Richtung ich meine Karriere entwickeln könnte. Ich bin sehr glücklich als Mutter - eine sehr erfüllende Aufgabe - aber ich denke, dass eine Frau neben der Familie noch etwas für sich selbst machen sollte. Als ich nach London zog, habe ich mit Kochen angefangen. Am Anfang war es nur ein Hobby, aber bald kam mir der Gedanke, dass ich mich beruflich in diese Richtung entwickeln könnte, z.B. als Kochbuchautorin. Als Test begann ich einen Food-Blog. Ich wollte herausfinden, ob ich das hinbekomme. Am Anfang habe ich niemandem davon erzählt. Es war mir fast peinlich! Aber im Laufe der Zeit wurde ich offener und die Presse erfuhr davon. Nach ein paar Monaten bekam ich von einem litauischen Verlagshaus das Angebot, ein Kochbuch zu schreiben. Erzähl uns ein wenig über deine Bücher. Meine Kinder spielen eine große Rolle in den Büchern und sie haben einen starken Familienbezug. An meinem


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ersten Buch habe ein Jahr gearbeitet. Einige der Rezepte stammen vom Blog, andere habe ich eigens für das Buch erstellt. Am Anfang fühlte ich mich überwältigt: Ich hatte so etwas noch nie zuvor gemacht und natürlich hatte ich Zweifel: „Kann ich das wirklich?“ Fotografierst du die Bilder für die Bücher selbst? Einige der Bilder im ersten Buch sind von mir, aber die meiste Zeit arbeite ich mit einem professionellen Fotografen zusammen. Ich bin nicht sehr gut im Fotografieren und denke, dass man nicht alles selbst machen kann. Mein Fotograf und ich sind in der Zwischenzeit ein sehr gutes Team geworden.

Hast du normalerweise ein Thema für die Bücher? Ja! Der erste hieß einfach „Beatas Küche“ und war ein Familien-Kochbuch. Es war sehr erfolgreich in Litauen. Die ersten 5000 Exemplare wurden innerhalb von nur zwei Wochen verkauft, vor Weihnachten war es sogar ausverkauft. Witzigerweise war der gleiche Gedanke verschiedene Personen zur gleichen Zeit gekommen. Vor meinem Buch gab es keine litauischen Kochbücher mit Familienfotos und persönlichem Anstrich. Natürlich hatten sie mir angeboten, ein Kochbuch zu schreiben, weil ich als TV-Moderatorin bereits bekannt war. Im gleichen Jahr kamen dann noch drei weitere Kochbücher 04 /1 2 26

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von TV-ModeratorInnen heraus! Sobald das Buch in den Regalen lag, fragte mich mein Verleger, ob ich ein weiteres schreiben könnte. Für das zweite Buch, das „Ein Jahr in Beatas Küche“ heißt, brauchte ich wieder ein Jahr. Es enthält Rezepte für Weihnachten, Ostern, die Sommersonnenwende, Geburtstagsfeiern und Picknicks. Nachdem ich dieses Buch fertig gestellt hatte, das auch wieder recht erfolgreich war, entschied ich mich, eine Kochausbildung zu machen. Das hatte ich immer machen wollen, aber nie die Zeit dazu, als mein Sohn noch sehr klein war. 2011 belegte ich einen Kochkurs an der Leiths School of Food and Wine. Er hat mir all das Know-

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how, die Grundlagen und Regeln des Kochens vermittelt. Der Kurs begann im Januar und ging bis Juli – mit richtigen Prüfungen etc. Seitdem habe ich erst wieder als Moderatorin gearbeitet, bevor ich mit der Arbeit an meinem neuen Buch, das diesen Sommer erschienen ist, begonnen habe. Man kann nicht viele verschiedene Dinge gleichzeitig anfangen, wenn man alles selber macht. Was ist deine Lieblings-Zutat? Ich mag Rote Beete. Immer wenn in einem Restaurant Rote Beete auf der Speisekarte steht, wähle ich das Gericht aus. Vielleicht werde ich eines Tages über dieses Gemüse ein Buch schreiben! Meine Schwiegermutter


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hatte ziemlich schnell verstanden, was ich am liebsten esse, so dass immer Rote Beete, Gurken, Räucherlachs und Roggenbrot bereitstehen, wenn ich komme. Lieblingsgewürz? Mein Lieblingsgewürz ist Kümmel. Was ist typisch litauisches Essen? Das ist eine gute Frage, die aber sehr schwer zu beantworten ist, denn es ist schwer zu verallgemeinern. Wenn ich an litauisches Essen denke, kommen mir eher Zutaten als Gerichte in den Sinn. Die Menschen essen, was sie bekommen können: Kartoffeln, Roggenbrot, Äpfel statt Birnen, Pilze, Waldbeeren und jede Menge Milchprodukte (Quark und Sauermilch-Produkte). So sieht die typisch litauische Ernährung aus. Wenn man bedenkt, dass die Unabhängigkeit erst vor 20 Jahren erreicht wurde, ist es erstaunlich, was wir jetzt alles bekommen! Natürlich nicht auf dem gleichen Niveau wie in einer Me-

tropole wie London, da es ganz klar ein kleines Land ist, aber Trends setzen sich hier schnell durch. Man findet ganz normales Essen, wie es das in anderen europäischen Städten auch gibts ;) Wie ist dein Essen? Ist es mehr britisch oder litauisch? Ich habe viele neue Dinge in London und Großbritannien kennengelernt, z.B. Shepherd’s Pie. Den findet man in meiner eigenen Variante in meinem neuen Buch. Ich gehe mit offenen Augen durchs Leben, schreibe mir eine Menge Dinge auf. In all meinen Büchern versuche ich, meine eigene Perspektive aufzuzeigen. Es ist wirklich eine Mischung aus allem. Man kann sagen, dass ich meine osteuropäische Palette anpasse - die Dinge, mit denen ich aufgewachsen bin und die ich liebe, wie z.B. Rote Beete, Kartoffeln, Roggenbrot, geräuchertes Fleisch, Fisch und Sauerkraut. Zur glei04 /1 2

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chen Zeit lerne ich viele neue Sachen in London kennen und probiere sie. Ich versuche, alles so zu machen, wie ich es fühle. Wenn man versucht, allen zu gefallen, gefällt man niemandem. So versuche ich, mir selbst zu gefallen. Ich habe nur die Dinge in die Bücher aufgenommen, die ich gerne mache und gerne für Menschen koche, nicht unbedingt die Dinge, die trendy sind oder die wahrscheinlich viele Leser anziehen. Wenn ich mit meiner Arbeit zufrieden bin, dann ist es wahrscheinlicher, dass sie auch anderen Menschen gefällt. Meine Bücher sind sehr persönlich mit Bildern von meiner Familie und meinen Erfahrungen.

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Wie sieht deine tägliche Routine aus, wenn du an den Kochbüchern arbeitest? Ich bin in der Regel sehr auf eine Sache konzentriert. Mit meinem Fotografen mache ich bestimmte Termine aus, an denen wir shooten. Pro Tag schießen wir ungefähr 8 bis 10 Rezepte. Es ist eine sehr intensive und anstrengende

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Erfahrung. Deshalb helfen mir oft Leute, die ich aus der Kochschule kenne. Da wir bei mir zu Hause fotografieren, ist mein Haus danach ein Durcheinander! Wenn die Bilder fertig sind, schreibe ich die Rezepte. Das gesamte Layout und Konzept des Buches steht immer schon vorher. So weiß ich, welche Rezepte ich möchte und brauche nur diese zu entwickeln. In der Regel koche ich alles drei Mal, bevor ich es veröffentliche - und das ist eine Menge! Für das letzte Buch - ein Buch rund ums Backen - hatten wir so unglaublich viel Kuchen im Haus. Am Ende konnte mein Mann keinen Kuchen mehr sehen, auch weil wir einen sehr frechen und ungezogenen Hund haben: Er hat immer versucht, Kuchen zu stehlen und bekam danach Durchfall und hat sich im ganzen Haus übergeben! Was war der beste Rat, den du jemals in Hinsicht auf das Kochen erhalten hast? Ich glaube, ich koche sehr instink-


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tiv: Vertraue deinem Urteilsvermögen und deinen Instinkten, würde ich sagen. Viele Ideen waren einfach so da und ich weiß nicht, woher sie kamen. Man muss nur sensibel sein und auf sein Herz hören. Und natürlich: alles probieren! Was ist die größte Inspiration für dich? Meine eigenen Erfahrungen und ich liebe - ja, ich bin besessen von - Kochbüchern. Ich besitze wahrscheinlich mehr als 200. Ich abonniere Zeitschriften und lese Kochbücher, aber meine größte Inspiration sind eigentlich meine Freunde. Mit Leuten reden und sehen, was sie mögen. Auch Essen gehen und sich umschauen ist

wichtig. Ich muss Dinge berühren, fühlen und sehen statt nur in einem Buch zu lesen. Was war der schwierigste Neuanfang für dich? Irgendetwas neu zu beginnen, fühlt sich immer beängstigend an. Etwas Neues berührt das Innerste. Es schüttelt einen ein wenig durch und man fühlt sich lebendig. Man lernt sich selber besser kennen. Wenn man immer die gleichen Dinge tut, wird man gegenüber der Welt um sich herum ein wenig unempfindlich. Was ist der Hauptunterschied zwischen Litauern und Briten? 04 /1 2

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Die Briten brauchen ein bisschen mehr Abstand. Sie sind verschlossener als Litauer. In Litauen sehen die Menschen manchmal nicht die Grenzen, sie haben weniger Respekt für den privaten Raum des anderen. Briten sind dabei zurückhaltender. Auf einer höheren Ebene sind die Menschen überall gleich. Ich denke, dass Menschen eher eine Verbindung auf Basis ihrer Erfahrungen und Hintergründe finden als aufgrund ihrer Staatsangehörigkeit. Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern haben mehr gemeinsam, als ein Akademiker und ein Fußball-Spieler aus dem gleichen Land. Meiner Meinung nach hat es mehr mit Erfahrung und Ausbildung

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zu tun! Menschen, die sich für Essen interessieren, kommen wahrscheinlich sehr gut miteinander aus - auch wenn sie aus verschiedenen Ländern stammen. Lieblingsort auf der Welt. Das ist, wo meine Familie ist. Ich würde nicht sagen, dass ich einen Platz bevorzuge. Ich mag eine Menge Orte - Ich liebe London, wir waren in Südafrika, wo die Mutter meines Mannes lebt und ich mag Litauen. Dort, wo die Menschen sind, die ich liebe, da ist mein Lieblingsort. Hast du viel mit dem Styling deiner Fotos zu tun? Ja, sehr viel! Ich bin zusammen mit


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dem Fotografen für das Styling verantwortlich. Wir sind ein sehr gutes Team und gemeinsam erzielen wir immer ein gutes Ergebnis. Ich bin sehr wählerisch, wie die Bilder aussehen sollen. Zugänglich und umsetzbar: Ich würde meinen Stil als einfach, rustikal und down-to-earth beschreiben. Nicht zu steif oder angeberisch. Sehr gemütlich. Hast du auch Tiefkühlkost zuhause? Oh, ja! Fischstäbchen und gefrorene Erbsen und all das Zeug! Manchmal habe ich einfach keine Lust zum Ko-

chen. Oder wir haben keine Zeit und werfen einfach ein paar Fischstäbchen in den Ofen! Das ist in Ordnung. Man muss nicht immer kochen. Was ist dein Essen für Überraschungsgäste? Brathähnchen ist immer eine gute Sache. Wenn ich kein Huhn zu Hause habe, Eier gibt es immer. Mit Eiern kann man alles machen! Man kann z.B. alles Gemüse zusammenwerfen, was man noch da hat und daraus ein schnelles Gemüse-Curry oder ein großes Omelett oder eine Frittata zaubern. n

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honiggewürzkuchen mit pflaumen

BEATAS REZEPT FÜR EUCH … stammt aus ihrem neuen Backbuch! Dieser Kuchen steckt voller Gewürze und Aromen. Honig gibt dem Ganzen Feuchtigkeit, dunkler Muscovado-Zucker gibt dem Kuchen die dunkle Farbe. Das Trio aus Ingwer, Nelken und Zimt passt wunderbar zu den sauren Pflaumen. 120 g Butter 120 g Honig 120 g dunkler Muscovado-Zucker L 3 Eier 100 ml Sahne 200 g Mehl 10-15 Pflaumen 1 EL gemahlener Ingwer (sehr viel, aber dieser Kuchen soll stark und würzig werden) ½ TL gemahlene Nelken 1 EL gemahlener Zimt 1½ TL Backpulver.

1. Ofen auf 190°C vorheizen. Tiefes Backblech mit Papier auslegen oder leicht mit Butter einfetten. 2. Pflaumen waschen und entsteinen, teilen. Honig, Zucker und Butter in einem kleinen Topf schmelzen bis ein Sirup entsteht. Sirup 4 Minuten kochen. 3. Dem heißen Sirup Gewürze hinzufügen und in neue Schüssel füllen, damit die Flüssigkeit schneller abkühlt. 4. Eier mit der Sahne schaumig schlagen. Warmen, aber nicht mehr heißen Sirup in die Ei-Mischung geben und alles gut mischen. 5. Mehl mit Backpulver mischen und zur Sirup-Ei-Mischung geben. Der Teig ist ziemlich flüssig, aber das ist ok. 6. Teig in Backblech geben, Pflaumen darauflegen, diese werden während des Backens hineinsinken. 7. Für ca. 40-45 Minuten backen.


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Der Kuchen ist eine echte Herbstleckerei, erinnert aber auch daran, dass die Adventszeit schnell vor der Tür steht. Am besten warm mit Eis oder Sahne genießen. Und natürlich passt er auch perfekt zu einer Tasse Tee!

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hochgehen Alles, was man für Hefeteig, Muffins und honiggewürzkuchen braucht!

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'sisterMAG empfiehlt‘

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Grüne Schürze aus Baumwolle und Leinen. Waschbar. Aus Beatas Schürzen-Kollektion, £65.00 Schürze Vilma Vilnius aus Beatas Schürzen-Kollektion, £70.00 Papierbackförmchen. Via Mignon Kitchen Co., $5.00 Deliziöses Geschirrtuch. Von Anthropologie, €20.00 Fahrrad Geschirrtuch. Von Anthropologie, €22.00

4.5-inch Holzlöffel. Von wrapworks auf etsy.com, $18.00

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Kurbelbetriebenes Handrührgerät. Von hedgehog.co.uk, £7.90 Drahtgitter (2er-Set). Von Cox & Cox, £20.00 Emaille-Teller. Von hedgehog.co.uk, £3.00 04 /1 2 27

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GESTAPELT UND GEFÜLLT Claudia Wurzinger von Clausa Things L hat sich des Heftthemas „OBENAUF“ angenommen und österreichische Spezialitäten – gestapelt, gefüllt und immer zuckersüß – kreiert

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geschichteter apfelstrudel auf karamellisiertem blätterteig

GESCHICHTET 1 Pck Blätterteig Zucker zum Betreuen 150 g gewürfelte Apfel (ca. 2Stück) 160 g Apfelmus 50 g Gelierzucker (1:1) Die gewürfelten Äpfel mit dem Apfelmus und dem Zucker aufkochen. Einige Minuten einkochen lassen. In eine Form, mit Folie ausgelegt, einfüllen und abkühlen lassen. Blätterteig auf ein Blech, mit Backpapier ausgelegt, auflegen. Großzügig mit Zucker betreuen. Mit einem 2ten Blech beschweren (damit der Blätterteig flach bleibt).

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Bei 200 Grad ca. 20 Minuten Backen (bis er leicht braun wird). Nach dem Abkühlen in gleichgroße Schnitten schneiden (5 x 8 cm). Blätterteig und Apfelmasse abwechselnd aufeinanderschichten und mit einer Blätterteigplatte abschließen.

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himbeermakronen

UNGEFÜLLT 150 g Mandeln gemahlen 150 g Puderzucker 100 g (50 + 50 g) Eiweiß 150 g Kristallzucker 50 ml Wasser Für die Makronen die gemahlenen Mandeln mit dem Puderzucker im Mixer zu Pulver verarbeiten. In einem Topf den Zucker mit dem Wasser auf 110 Grad erhitzen. Die Hälfte der Eiweiße (50 g) zu Schnee schlagen. Den heißen Zuckersirup in den Eischnee laufen lassen, damit kontinuierlich weiterschlagen, bis die Masse auf 45 Grad abgekühlt ist. Das ungeschlagene Eiweiß, die Speisefarbe (zB. Rot) und die Mandel-Puderzucker-Mischung dazugeben. Alles mit einem Teigspatel verrühren, bis ein zähflüssiger Teig entsteht, der bandartig vom Teigschaber fließt. Die Masse in den Spritzbeutel mit glatter Tülle füllen und gleichmäßig große Tupfer auf ein Blech mit Spritzbeutel füllen und gleichmäßig große Tupfer auf ein Backblech mit Backpapier dressieren; bei 140 Grad Heißluft etwa 14 Minuten backen. Nach dem Backen vollständig abkühlen lassen.


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weiße mohncreme-füllung

GEFÜLLT 250 g weiße Kuvertüre 250 ml Obers (Sahne) 60 g gemahlenen Mohn 100 g Himbeermarmelade + 3 Blätter Gelatine Kuvertüre fein hacken und im Wasserbad schmelzen. Obers mit dem Mohn in einem Topf aufkochen. Ein Drittel des Obers über die geschmolzene Schokolade gießen. Mit Teigspatel in kreisenden Bewegungen kräftig von innen nach außen verrühren, bis die Masse glatt ist und glänzt. Das zweite und anschließend das letzte Drittel des Obers auf die gleiche Weise verarbeiten. Abkühlen lassen und kurz mit dem Handrührgerät aufschlagen und in einen Dressiersack füllen. Gelatine in kaltem Wasser 5 Min. einweichen. Marmelade aufkochen und die ausgedrückte Gelatine einrühren. Kurz abkühlen lassen und in einem Dressiersack füllen. Zwei gleich große Makronen Schalen nehmen. Eine mit Himbeermarmelade bestreichen; kurz anziehen lassen. Eine zweite Schale mit einem gleich großen Tupfer Creme dressieren. Beide Hälften vorsichtig zusammendrücken. Über Nacht in den Kühlschrank stellen.


topfenobersmousse

GESCHICHTET 6 Blätter Gelatine 50 g Wasser 250 g 20 %Topfen (Quark) 100 g Puderzucker 60 g Sauerrahm Saft und Abrieb 1 Zitrone 250 ml Obers (Sahne) 500 g Erdbeeren oder Himbeeren Zucker nach Bedarf Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Topfen mit Zucker, Sauerrahm, Zitronensaft, Schale glatt rühren. Gelatine kurz erwärmen (nicht zu heiß) mit etwas Creme mischen. Alles zusammen mit dem geschlagenen Obers verrühren. In Gläser füllen und im Kühlschrank ca. 3 Stunden auskühlen lassen. Für den Fruchtspiegel, Erdbeeren oder Himbeeren erwärmen, eventuell mit Zucker anreichern und pürieren.


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creamcheese-schmarren

GEKÄST 300 g Creamcheese 125 ml Obers (Sahne) 1 EL Mehl 1 Prise Salz 2 EL Zucker 10 g Butter 1kg Zwetschgen (Pflaumen) 200 g Zucker 1 Zimtstange 3 Nelken 125 ml Wasser und Zucker mit Gewürzen aufkochen. Entkernte halbierte Früchte dazugeben. Unter wiederholtem Rühren so lange kochen, bis die Früchte halb zerfallen und die Schale beginnt sich einzurollen. Kühlen lassen.

SCHMARREN

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Backofen auf 160 °C vorheizen. Eier trennen. Käse, Obers, Mehl, Salz und Eigelb zu glattem Teig verrühren. Eiklar mit Zucker zu Schnee schlagen und unter den Teig heben. Butter in einer heißen Pfanne mit ofenfestem Griff zerlassen und Teig ca. 4 cm hoch hineingießen. Pfanne in den Backofen stellen und den Schmarren ca. 20 Minuten backen (bis er goldbraun wird) Herausnehmen, mit 2 Gabeln in Stücke teilen und mit dem Zwetschgenröster sofort anrichten.

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ARMERITTER pro Person 2 Scheiben Toastbrot Powidl oder Pflaumenmus 150 g Mehl 2 Eier 1 Prise Salz 1 TL Zucker ¼ Liter Milch Für den Teig alle Zutaten zu einer dickflüssigen Masse verrühren. Die Toastscheiben ordentlich mit Mus bestreichen und jeweils 2 zusammensetzen, dann in den Backteig tauchen. In einer Pfanne reichlich Öl erhitzen und die Pofesen darin schwimmend herausbacken

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FOTO: Nora (www.seelensachen.at)

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sachertorte

GESTOCKT 150 g weiche Butter 120 g Puderzucker 1 Pkt. Vanillezucker 80 g Kristallzucker 150 g weiche Schokolade 6 Eier 150 g Mehl 1 Prise Salz

ZUM APRIKOTIEREN 160 g Marillenmarmelade (Aprikosen) Schokoladeglasur Tortenform mit Butter ausstreichen und mit Mehl ausstreuen. Die handwarme Butter mit Puderzucker, Vanillezucker und dem Salz sehr schaumig schlagen (5 Minuten). Die Eidotter einzeln nach und nach dazugeben. Die geschmolzene Schokolade (nicht zu heiß!) vorsichtig in die Masse rühren. Eiklar und Zucker zu Schnee schlagen. Schnee und Mehl abwechselnd unter die Buttermasse rühren. In die Tortenform füllen. si st er M AG

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Sachertorte 10 Minuten bei 200 Grad backen. Anschließend 50 Minuten bei 170 Grad fertigbacken (Stäbchenprobe machen) Nach dem Auskühlen die Masse mit der Marmelade aprikotieren und glasieren

FERTIGSTELLEN Ausstechen und Aufstocken (siehe Foto) oder mit Fondant eindecken.


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Ingwer ist ein wahres Allheilmittel. Die unscheinbare braune Knolle steckt voller Vitamine, Minerale, Öle und einer unvergleichlichen Schärfe. Während man Ingwer zumeist in Tees oder asiatischen Gerichten vermutet, kann man die heilsame Wirkung bereits zum Frühstück ausnutzen: sisterMAG hat für Euch vier Smoothies entwickelt, denen die Wurzel eine besondere Geschmacksnote verleiht.

Ingwer-Boost fotos cri s santos

Banane & Ingwer

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1 Banane (möglichst reif für intensiveren Geschmack) daumengroßes Stück Ingwer 1 Teelöffel Honig 50 g Sojajogurt

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Ingwer in kleine Schnitzel schneiden. Alle Zutaten im Mixer auf höchster Stufe gut pürieren. Wer gern eine hohe Viskosität möchte, kann die Banane auch vorher in den Eisschrank legen. Weckt Energien und ist ein perfekter Start in den Tag, v.a. weil er durch die Banane lange vorhält.


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Bananen

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Erdbeer & Ingwer

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200 g Melone (am besten Wassermelone) 150 g Erdbeeren (frisch oder TK) daumengroßes Stück Ingwer 2 EL frischer Limettensaft

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Ingwer in kleine Schnitzel schneiden. Alle Zutaten im Mixer auf höchster Stufe gut pürieren.


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pfirsich & Ingwer

zutaten

1-2 Pfirsiche 250 ml Naturjogurt daumengroßes Stück Ingwer 150 ml Kokosmilch (oder auch: Aprikosennektar) 1 EL Kokosraspel

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Pfirsiche in Spalten schneiden und mit allen anderen Zutaten auf höchster Stufe im Mixer pürieren.

Smoothies Brombeer-BananenMinze-Smoothie eatgood4life.blogspot.com L

Erfrischender Mix aus Brombeeren, Bananen mit einer Note Minze. Miryam zeigt auf ihrem Blog „Eat good 4 life“ noch viele weitere tolle und gesunde Drinks L und Smoothies L, also unbedingt hinklicken! BananenMandel-Smoothie cookieandkate.com L

Zucchini & Ingwer

zutaten

½ Zucchini 1 kleine Birne daumengroßes Stück Ingwer 250 ml Jogurt (z.B. Sojajogurt) 250 ml Mangonektar

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Ingwer in kleine Schnitzel schneiden. Alle Zutaten im Mixer auf höchster Stufe gut pürieren.

Kate kocht frisch, vegetarisch und gemeinsam mit Hund Cookie, einem grau-schwarzen Mischling. Der Bananensmoothie ist glutenfrei, vegan und einfach zum Nachmachen! Saftiger BirnenSmoothie thehealthyfoodie.com L

Eine aufregend neue Mischung aus Pistazien, Kardamom, Sojamilch und Birne gibt es bei Sonia auf „The Healthy Foodie“ 04 /1 2 29

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