Stefan Ulrich, Autor Matthias Creutziger, Fotograf
Ein Massaker hat stattgefunden: Trümmer überall, umgestürztes Mobiliar, abgetrennte menschliche Gliedmaßen verstreut auf dem Boden, fahles Licht, das aus Öffnungen – technischen Kontrollaugen gleich – auf die Szene fällt. Ein Ort des Grauens. Verdächtig harmlos-schlichte Türen mit Briefschlitzen, die den Blick freigeben auf verdächtig harmlosschlichte Türen mit Briefschlitzen. Eine Halle vor einem Labyrinth, in dem sich Figuren bewegen … Der Vorhof zur Hölle? Der hochdekorierte Militär mit gezückter Pistole; seine gleißend-weiße Uniform vermag über die Abgrundschwärze seiner Seele nicht hinwegzutäuschen – dem Wahn nahe wandelt er mit aufgerissenen Augen. Direkt vor ihm, in tiefes Blau gewandet, blutüberströmt, ein weiterer Militär, bereits jenseits des Lebens? Etwas scheint die beiden zu verbinden, ein Pakt? Eine Prophezeiung? Vergangenheit? Es wirkt, als seien alle Geschicke in eine unumkehrbar fatale Bahn gelenkt. Ein Strom kalkig-dämonischer Gestalten zieht vorbei: bekrönte Häupter, teils mit Zepter in der Hand. Trotz Machtinsignien sind diesen Männern Stolz und Würde genommen – teils splitternackt, blutüberströmt, ausgestellt. Eine Szene, so unheimlich wie übernatürlich – eine albtraumhafte Prozession verlorener Seelen, abgehoben, der Realität entzogen. Tief im Abgrund, am Boden des Strudels angekommen. Sind Sie interessiert zu erfahren, woher die Figuren kamen und was sie mit sich riss? Kommen Sie und erleben Sie selbst.
Giuseppe Verdi
MACBETH Vorstellungen
14., 20., 27. September & 1., 4. Oktober 2013 Karten ab 21 Euro