Semper Magazin No.2 13/14

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onen führen. Ich glaube, dass dies ganz gut gelungen ist, um choreografisch und inhaltlich substanziell zu arbeiten. Zur inhaltlichen Inspiration arbeiteten Sie sich in Texte und Gedichte des persischen Mystikers Rumi ein. Wie findet dies Niederschlag in Ihrer Choreografie? Voranschicken muss ich, dass dies kein Stück über Rumi ist – eher eine Arbeit, die auf dessen Gedanken und Lehren basiert. Ich fühle mich von seinen Gedichten inspiriert und ich glaube auch, dass ich nicht alleine davon berührt werde. Denn sie sprechen von Dilemmata und Zwängen, die wir auch in der heutigen Zeit kennen; eine zeitlose Erkenntnis. Diese Übertragung wurde mir für meine Arbeit wichtig. Blicken wir etwa auf das zentrale Thema »Zerstörung«, so ist zu sehen, dass jenes damals wie heute in unserem Denken und Leben fest verankert ist. Was ich in Rumis Werk diesbezüglich entdecke, ist das genaue Gegenteil: Er ist ein Meister, der Verehrung und Bewunderung nahelegt – der einen Weg vorschlägt, zu leben und zu sein.

Pontus Lidberg / Johan Inger / Alexander Ekman

Nordic Lights »Kreation« (Uraufführung) Choreografie Pontus Lidberg Musik Max Richter (Uraufführung) »Walking Mad« Choreografie Johan Inger Musik Maurice Ravel, Arvo Pärt duktiv mit der Arbeit zu beginnen. Die thematische Vorbereitung war unerlässlich und für mich sehr sinnvoll, um gleich zu Beginn den Tänzern eine bestimmte Richtung vorzugeben. Dennoch muss ich auch ein Gefühl für die Tänzer entwickeln. Ich nehme also Anteil an ihnen, hole sie aber zugleich für meine Kreation ab. Max Richter, der gerade mit dem ECHO Klassik 2013 in der Kategorie »Klassik ohne Grenzen« ausgezeichnet wurde, schrieb die Musik eigens für diese Produktion. Wir werden also eine Uraufführung im choreografischen und auch im musi­ kalischen Sinne erleben. Was waren Ihre Erwartungen an das Werk und wie erleben Sie es nun, da es fertiggestellt ist?

»Cacti« Alexander Ekman Franz Schubert, Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven Choreografie Musik

Semperoper Ballett Kammerensemble live und Musik vom Tonträger

Premiere

25. Oktober 2013 Vorstellungen

Als ausgebildeter Musiker habe ich viel Erfahrung mit klassischer Musik. Zudem arbeite ich seit einigen Jahren mit zeitgenössischen Komponisten zusammen. Mit Max Richter ist es das erste gemeinsame Projekt, und obwohl ich seine Musik kenne und schätze, mussten wir uns einander künstlerisch annähern. So war es mir wichtig, dass die Komposition eine Textur bekam, die kontrastierende Elemente enthält – Ebenen, die sich von einer rein ästhetischen Schönheit wegbewegen und auch in dunklere Regi-

27., 30. Oktober, 1. & 7. November 2013 Karten ab 8 Euro

Kostenlose Werkeinführung jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung zur Förderung der Semperoper


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