Rundbrief 126

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Rundbrief 126 - Juni / July / Aug. 2017

C r eat ive Eu r op e ME D I A Bila n z für 2016: 236 .5 0 0 Eu r o f ü r N ie d e rs a ch s e n und Bremen MEDIA bleibt ein wichtiger Partner für die Filmbranche. Fast 14 Millionen Euro gingen 2016 aus Brüssel nach Deutschland, das sind 13,7 Prozent der gesamten europäischen Fördersumme. 236.500 Euro davon flossen nach Niedersachsen und Bremen: 13 Filmtheater von Bremen bis Osnabrück wurden 2016 im Rahmen des Kinonetzwerks Europa Cinemas gefördert. Zentrale Aufgabe dieses Netzwerks ist die Förderung von Kinos mit einem hohen Progammanteil europäischer Filme.

„Entwickelt mit MEDIA Development: Molly Monster - Der Kinofilm, Regie: Mikael Ekbladh, Matthias Bruhn und Ted Sieger“.

Im Zuge der Festivalförderung erhielt das Internationale Filmfestival Braunschweig 55.000 Euro von MEDIA. Auch für diese Förderung ist ein hoher europäischer Programmanteil unerläßlich, darüber hinaus sind neben Maßnahmen zur Filmbildung auch Ideen zur Gewinnung neuer und im Idealfall jüngerer Zuschauergruppen gefragt. Ein weiterer Erfolg für Niedersachsen: Das Lumière Kino in Göttingen wurde in diesem Jahr als eines von sechs Kinos für die Initiative „Hands on Cinema!“ ausgewählt. Die Creative Europe MEDIA Desks Deutschland sowie ANCB The Aedes Metropolitan Laboratory riefen Arthouse-Kinobetreiber aus ganz Deutschland dazu auf, sich an einer Ausschreibung für die innovative architektoni-

sche Neugestaltung ihrer Kinos zu beteiligen. Studierende der Münster School of Architecture und angehende Kommunikationsdesigner der Münster University of Applied Sciences stellen nun ihr Können unter Beweis und erarbeiten zusammen mit den Kinos neue Konzepte. Die fertigen Entwürfe werden im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung Ende September auf der Filmkunstmesse Leipzig präsentiert. Doch MEDIA hat nicht nur Kinos und Festivals etwas zu bieten, auch die anderen Sektoren der audiovisuellen Branche profitieren vom Programm: Produzenten von Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilmen und -Serien für Kino und TV können bis zu 60.000 Euro für die Entwicklung ihrer Projekte beantragen. Das Projekt sollte internationales Koproduktions- und Auswertungspotential besitzen, und ausführliche Marketing- und Distributionsstrategien sind schon in der Entwicklungsphase gefragt. Für die Antragstellung muss die Firma mindestens ein Jahr bestehen und ein Referenzprojekt vorweisen können, welches innerhalb der letzten fünf Jahre produziert wurde und innerhalb der letzten zwei Jahre international ausgewertet wurde. „Ted Siegers Molly Monster – Der Film“, produziert u.a. von der Hannoveraner Alexandra Schatz Filmproduktion, wurde beispielsweise mit MEDIA Mitteln entwickelt. Premiere war 2016 auf der Berlinale in der Sektion Generation Kplus, seitdem lief er auf vielen Festivals. Kinostart in Deutschland war im September 2016. „Nachdem die kleine Monsterin bereits in der beliebten Serie im Sandmännchen Programm über 1 Mio. kleine Zuschauer begeistert hat, war der Schritt zum Kinofilm nur selbstverständlich“, so Alexandra Schatz. „Die MEDIA Förderung war sehr hilfreich für die Entwicklung des Projekts, und mittlerweile hat unser Weltvertrieb

den Film in über einhundert Länder verkauft und fünfzig Festivals haben ihn im Wettbewerb gezeigt. Das ermutigt mich, gleich den nächsten Kinofilm für das ganz junge Publikum zu entwickeln“. TV-Projekte mit vielen internationalen Sendern an Bord können im Rahmen von „TV Programming“ Förderung beantragen, im Falle von hochwertigen europäischen TVSerien sogar bis zu einer Million. Auf diese Weise gefördert wurde z.B. „Babylon Berlin“ von Tom Tykwer oder auch „Das Boot“, produziert von der Bavaria Film. Games Produzenten können für die Entwicklung von innovativen Spielekonzepten mit narrativer Erzählstruktur zwischen 10.000 Euro und 150.000 Euro beantragen. Auch hier muss die Firma ein Jahr bestehen und in der Vergangenheit ein narratives Spiel produziert und kommerziell ausgewertet haben. Der höchste Anteil der gesamtdeutschen Förderung aus der EU floss auch 2016 in den Bereich Distribution, nach wie vor das Herzstück des MEDIA Programms. Verleiher und Weltvertriebe wurden mit 4,5 Millionen Euro unterstützt. Aber auch der Bereich Fortbildung ist MEDIA wichtig: Elf deutsche Trainingsinitiativen erhielten insgesamt 1,7 Millionen Euro für die Weiterbildung von Filmschaffenden. 2016 war das Jahr mit dem geringsten Budget im Creative Europe MEDIA Programm. Für 2017 ist eine Erhöhung um knapp 7 Millionen Euro geplant, so dass optimistisch in das nächste Förderjahr geblickt werden kann. Die meisten Aufrufe sind zurzeit geschlossen, Produzenten können voraussichtlich ab September wieder Förderung beantragen, mit Einreichterminen im November 2017 und April 2018. Weitere Informationen sowie Beratungstermine gibt es beim Creative Europe Desk Hamburg, 040 / 390 65 85. Die Zahlen im Überblick finden Sie auf unserer Website.

Britta Erich Quelle für die Statistiken: Creative Europe Desk Berlin-Brandenburg info@ced-bb.eu


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