Ring Award 11 - Dokumentation

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Internationaler Wettbewerb f端r Regie und B端hnengestaltung

dokumentation graz 2010 / 2011


2 termine Opening: „Der Biss der Fledermaus“ 27. November 2009 Aussendung der Wettbewerbsunterlagen Anfang Dezember 2009 Anmelde- und Einsendeschluss 22. Juli 2010 Stufe 1 (Bekanntgabe der Semif inale-Teams) Mitte September 2010 Pressekonferenz 21. September 2010 Vorlage der Konzepte für das Semif inale 5. Jänner 2011 Round Table 14. Jänner 2011 Semif inale 14. und 15. Jänner 2011 Abgabe der Bühnengestaltungspläne und Kostümentwürfe Ende März 2011 Ring Award Präsentation Berlin 28. April 2011 Szenische Proben 16. bis 23. Juni 2011 Generalproben 22. und 24. Juni 2011 Finale 25. und 26. Juni 2011

preise und preisträger

Preise im Finale

Preisgeld für jedes Finale-Team € 5.500,00

€ 22.000,00

Ring Award

vergeben durch die Ring Award-Jury Vertrag für eine Inszenierung einschließlich Bühnen- und Kostümgestaltung an einer Spielstätte der Grazer Oper und Preis des Landes Steiermark vergeben an das Team Brown/Woods

€ 2.500,00

Preis der Stadt Graz ermittelt und vergeben durch die Intendanten-Jury an das Team Brown/Woods € 2.500,00 Sonderpreise für eine Inszenierung einschließlich Bühnen und Kostümgestaltung in Gesamthöhe von ca. € 180.000,00 Preis des Theaters Bonn, vergeben durch Intendant Klaus Weise Preis des Staatstheaters Karlsruhe, vergeben durch Intendant Peter Spuhler Preis des Staatstheaters Cottbus, vergeben durch Intendant Martin Schüler Preis des Theaters Luzern, vergeben durch Intendant Dominique Mentha Preis des Schauspielhauses Graz, vergeben durch Intendantin Anna Badora Preis des Theaters Mainz, vergeben durch Intendant Matthias Fontheim sämtliche Preise vergeben an das Team Brown/Woods

Preise im Semifinale

Anerkennungsbetrag für jedes Semifinale-Team € 2.000,00 Intendantenpreis Publikumspreis

€ 24.000,00 € 1 .000,00 € 1 .000,00

Summe der Preise

Sieben Inszenierungsverträge in Gesamthöhe von ca. sowie Preisgelder in Höhe von

€ 180.000,00 € 53.000,00


3 ring award-jury Die Mitglieder der Ring Award-Jury beurteilen sämtliche drei Wettbewerbsstufen und entscheiden über die Vergabe des Ring Award aus allen Finale-Teams. Der Ring Award besteht aus einem Vertrag für eine Inszenierung mit Bühnen- uns Kostümgestaltung an einer Spielstätte der Grazer Oper. Elisabeth Sobotka Intendantin, Oper Graz (Vorsitz) Laura Berman Leiterin „Kunst aus der Zeit“, Bregenzer Festspiele Gerhard Brunner Direktor, Arts Administration, Universität Zürich Peter de Caluwe Directeur général, „La Monnaie“ Brüssel Johannes Fritzsch Chefdirigent, Oper Graz Andreas Homoki Chefregisseur und Intendant, Komische Oper Berlin Veronica Kaup-Hasler Intendantin, „steirischer herbst“ Peter Konwitschny Chefregisseur, Oper Leipzig Jörg Koßdorff Bühnengestalter Bernd Loebe Intendant, Oper Frankfurt Stephan Mösch „Opernwelt“, Berlin

intendanten-jury Die Mitglieder der Intendanten-Jury tagen nur beim Finale, beurteilen die vier Finale-Teams und entscheiden über die Vergabe des Preises der Stadt Graz. Anna Badora Ole Wiggo Bang Aviel Cahn Christian Kipper Tatjana Gürbaca Michael Klügl Martin Schüler Dietmar Schwarz Peter Spuhler Klaus Weise

Intendantin, Schauspielhaus Graz (Vorsitz) Intendant, Värmlandsoperan Karlstad Intendant, De Vlaamse Opera, Antwerpen Theater Luzern Operndirektorin, Staatstheater Mainz Intendant, Staatsoper Hannover Intendant, Staatstheater Cottbus Operndirektor, Theater Basel, designierter Intendant, Deutsche Oper Berlin Generalintendant, Staatstheater Karlsruhe Generalintendant, Theater Bonn


4 programm Fr eita g, 24. Juni 2011 16.00 – 22.30 „Landpartie“ – Eine Einladung für die Ring Award- und Intendantenjury zu einer kulinarisch-kulturellen Entdeckungsreise in die Weststeiermark

17.00 Schauspielhaus Graz Team B Regie und Bühnengestaltung: Hannes Kapsch (DE), Ausstattung: Trixy Royeck (DE)

19.00 Get-Together im Foyer des Schauspielhauses Graz für alle KünstlerInnen, Mitarbeitende und Gäste

im Anschluss: Speakers‘ Corner: Das Team stellt sich Fragen aus Publikum und Jury (Ebene 3)

18.00

Aperitiv und Snacks auf den Terrassen des Schlossberghotels auf Einladung von Landes- hauptmann Mag. Franz Voves und dem Ring Award für Jurymitglieder, Organisationskomitee, Ehrengäste und Wagner Forum Graz-Vorstand

20.15

Dom im Berg TEAM ring.award.off Regie: Morten K. Roesen (DK), Bühnengestal- tung: Nikolaus Webern (AT), Kostüme: Carla Caminati (CH)

Samsta g, 25. Juni 2011 10.20 Schauspielhaus Graz Eröffnung des Finales William Albright (1944–1998): „An Alleluia Super-Round” Begrüßung Heinz Weyringer, Intendant Ring Award Anna Badora, Intendantin Schauspielhaus Graz

Folke Rabe (*1935): „Rondes“

Grußworte Dr.in Bettina Vollath, Landesrätin Steiermärkische Landesregierung Mag. Siegfried Nagl Bürgermeister der Landeshauptstadt Graz vertreten durch GR in Elisabeth Potzinger Luigi Nono (1924–1990), „Liebeslied“

Eva Behrendt: “Kriminelle Energien” Eröffnungsansprache

Mauricio Kagel (1931–2008): III. Protestchor aus „Hallelujah für Stimmen“

Musikalische Ausführung: Studiochor und Instrumentalensemble der Kunstuniversität Graz, Dirigent: Franz Jochum

11.45 Schauspielhaus Graz DIE FLEDERMAUS, 1. Akt TEAM A Regie: Johannes Rieder (DE), Ausstattung: Thomas Unthan (DE) im Anschluss: Speakers‘ Corner: Das Team stellt sich Fragen aus Publikum und Jury (Ebene 3) 12.30 Schauspielhaus Graz - Foyer, 1. Rang Eröffnung der Ausstellung aller Wettbe- werbseinreichungen 13.00

Burg Empfang durch den Landeshauptmann der Steiermark, Mag. Franz Voves, in den Reprä- sentationsräumen der Grazer Burg für die Wettbewerbsbeteiligten und geladene Gäste

20.15 1. Vorstellung 21.45 2. Vorstellung im Anschluss: Speakers‘ Corner: Das Team stellt sich Fragen aus Publikum und Jury

Sonnta g, 26. Juni 2011 10.30 Schauspielhaus Graz TEAM C Regie: Sam Brown (GB), Ausstattung: Annemarie Woods (IRL) im Anschluss: Speakers‘ Corner: Das Team stellt sich Fragen aus Publikum und Jury (Ebene 3) ca. 12.30 – 13.00 Preisverleihung Intendanten-Jury (Vorsitz: Anna Badora) PREIS DER STADT GRAZ überreicht durch LtAbg. Alexia Getzinger, MAS Ring Award-Jury PREIS DES LANDES STEIERMARK überreicht durch LtAbg. Mag. Bernhard Rinner RING AWARD 11 überreicht durch Ring Award Jury-Vorsitzende Intendantin Elisabeth Sobotka Moderation: Dr.in Claudia Weyringer 13.00 – 14.00

Schauspielhaus Graz - Foyer, 1. Stock Empfang durch den Bürgermeister der Lan- deshauptstadt Graz, Mag. Siegfried Nagl


5 begrüßungsrede

Mit zwei Anliegen möchte ich beginnen: Zuerst Ihnen allen vor und hinter dem Vorhang einen schönen guten Morgen zu wünschen, und dann möchte ich „danke“ sagen. Danke zuerst an die insgesamt 9 Mitglieder unseres OK - sprich Organisationskomitees - für das, was jeder Einzelne in diesen drei Jahren für unseren Wettbewerb, für den künstlerischen Nachwuchs im Bereich des Musiktheaters geleistet hat, zeitlich und gedanklich. Zeitlich waren es insgesamt 11. 000 ehrenamtliche Stunden, nichts Selbstverständliches in Zeiten, wo es vornehmlich um Renditen und Gewinne geht. Gemeinsame Stunden, in denen wir fasziniert und begeistert, oft aber auch unzufrieden und ausgelaugt waren; aber all das haben wir als Gemeinschaft miteinander getragen und daher: danke, wir haben nicht zuletzt damit einem Teil unseres Lebens einen hoffentlich bleibenden Sinn gegeben. Damit haben wir aber auch 30% der Kosten dieses Ring Award selbst finanziert und mit einem sehr kostbaren Gut, nämlich mit unserer Zeit, bezahlt. Aber wahrscheinlich ist das auch ein Teil des Geheimnisses dieser steirischen Erfolgstory dieses jetzt im Musiktheaterbereich wahrlich weltweit bekannten Ring Awards. Heute, nach dieser Riesenarbeit in den letzten 3 Jahren, tut es uns allen gut, ein wenig stolz sein zu können auf all das Bewegte und Vollbrachte. Nachwuchsförderung und Internationalisierung zugleich und das in großem Ausmaß, das ist heute der Ring Award! Danke aber auch unseren 21 internationalen Jurymitgliedern die bis zu 3 x pro Wettbewerb zu festen Terminen – und das im immer enger werdenden zeitlichen Korsett der Mehrbelastungen – ohne Honorar nach Graz kommen, um junge Talente zu erkennen und zu fördern. Wir alle wissen das sehr wohl zu würdigen! Danke aber auch unseren Kooperationspartnern, ohne die der Ring Award ein trockenes, theoretisches Konstrukt bliebe. Die Oper und das Schauspielhaus, das Next Liberty und die Kunstuniversität erfüllen es mit Leben, führen diesen Wettbewerb in die harte aber auch beglückende Realität der Praxis des Theaterlebens. Und auch das ist ein wichtiger Teil unseres Erfolges, dieses gemeinsame Gestalten und Umsetzen mit unseren Partnern.

Ein herzliches Dankeschön aber auch unseren Ermöglichern, dem Land Steiermark und der Stadt Graz und den dafür verantwortlichen Persönlichkeiten. Über den Bund - die Republik Österreich - kann ich nichts sagen – wir haben leider nichts von ihm bekommen. Aber Stadt und Land sind uns verlässliche Partner, etwas das bei einer Produktionsdauer von über 3 Jahren nichts Selbstverständlich ist. Natürlich mussten auch WIR den Gürtel enger schnallen, den Rotstift ansetzen und die Eigenleistungen weiter vergrößern. Da die Zeit der „Medici“ vorbei ist, können wir dies nur in Form von Arbeitsstunden und verstärktem persönlichen Einsatz leisten. Es ist nicht selbstverständlich, was hier von Stadt und Land für den künstlerischen Nachwuchs getan wird, bevor er hinaus muss, um in der harten Realität der Praxis zu bestehen. Dafür, dass wir unsere jungen Künstler ein wichtiges Stück ihres Lebens begleiten konnten, danken wir unseren Förderern. Zum Abschluss aber noch einige Worte zu unserem Wettbewerbsthema: „Die Fledermaus“, die Königin der Operetten, aber verflixt schwer zu inszenieren, wie es uns etliche bedeutende Regisseure schon im Vorfeld gesagt haben, eine Ansicht, die wir inzwischen mehr als teilen. Diese ur-wienerische Operette zwischen Lachen und Weinen, zwischen Ironie und Selbstironie ist eine extreme Herausforderung für unsere jungen Künstler, wobei auch ein „Nicht-Bewältigen der Aufgabe“ möglich sein muss und von uns zu diskutieren und zu akzeptieren ist. Es zeigt letztlich einmal mehr die harte Anforderung an die Teams. Ihnen rufe ich mit Mark Twain zu: „Trenne dich nicht von deinen Illusionen, wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben zu leben!“ Wertes Publikum, geben wir diesen jungen Theatermachern eine Chance für ihre Zukunft und gehen wir mit ihnen gemeinsam auf eine Reise, in der auch Träume und Illusionen Platz haben müssen! Danke! Heinz Weyringer


6 TEAM A: johannes rieder (DE), thomas unthan (DE) Gesangsteam der Oper Graz Rosalinde Margareta Klobučar Adele Lucia Kim Alfred Taylan Memioglu Eisenstein Juraj Hurny Falke Andrè Schuen Dr. Blind Manuel von Senden Frank Wilfried Zelinka Statistin Aldina Topcagic

Bühnenbildmodell, gezeigt beim Semif inale

Musikalische Leitung

Markus Appelt

Teamverantwortliche und Teambetreuung Ring Award

Birgit Amlinger

Re gie: Johannes Rieder

Ausstattung: T homas Unthan

Regiestudium an der seur im Sprech- und gen am Stadttheater theaterpädagoge an mit Jugendlichen aus

Bühnenbildstudium bei Martin Zehetgruber. Seitdem Freier Bühnen- und Kostümbildner. Ausstattung der Kinderoper „Der unsichtbare Vater“ (Regie: Johannes Rieder) und Kostüme für die Zeitoper „Paulinenbrücke“, beide an der Staatsoper Stuttgart.

*1977, München

Otto-Falckenberg-Schule. Freier RegisMusiktheater. Regelmäßige InszenierunBern. In der Spielzeit 2009/2010 Musikder Staatsoper Stuttgart. Inszenierung den Peripherien von Rio de Janeiro.

Inszenierungen: „Wut“, Stadttheater Bern (2011), „Der unsichtbare Vater“, Junge Oper Stuttgart (2009), „Angst essen Seele auf“, Bad Wörishofen, „wohnen.unter glas“, Stadttheater Bern, „Häuptling Abendwind oder Das greuliche Gastmahl“, „Die Insel Tulipatan“, Sommerfestspiele Bad Wörishofen, „Der Hugo isch Zucker“, Stadttheater Bern (2008), „Jackie“, Stadttheater Bern, „Heiratskandidaten“, Otto-Falckenberg-Schule, München, „Der Sturm vor der Ruhe - ein echter Abend“, Pathos-Transport-Theater, München (2007), Teilnahme bei den Werkstatttagen des Wiener Burgtheaters als Regisseur, „Die Oberf läche“, Theater HALLE 7, München, „Christmas-Run“, Theater am Hechtplatz, Zürich (2006)

*1981, Stuttgar t

Für ihr Konzept der „Fledermaus“ erhielten Johannes Rieder und Thomas Unthan den Sonderpreis der Komischen Oper Berlin des Ring Award 11. Eigene Arbeiten: „Nord-Ost“ (2011), Theater der Keller Köln „Récitations“ (2010), Oper Unterwegs Wien, „Der Jäger Gracchus“, Oper Unterwegs Wien und „Memento Mori, Baby“, Spielclub der Alten Jungen Oper Stuttgart (2009), „Der unsichtbare Vater“, Junge Oper der Staatsoper Stuttgart, „Zeitoper VI – Paulinenbrücke“, Staatsoper Stuttgart, „Undine geht“, Oper Unterwegs Wien, „Warte bis der Vater kommt“, HMT Hannover (2008), „Werther“, Theater der Künste Zürich (2007), „Vorher/ Nachher“, Lokstoff Stuttgart, „Récitations“, Theater der Kunstakademie Stuttgart (2006)


7 TEAM B: hannes kapsch (DE) + trixy tiny lucy royeck (DE) Gesangsteam des Richard WagnerVerbands Münster/Detmold Rosalinde Kristin Ebner Adele Frauke Burg Alfred Gonzalo Diaz Eisenstein Bernd Könnes Dr. Falke Christian Grygas Dr. Blind (Oper Graz) Martin Fournier Frank, Bass Friedemann Walthe Musikalische Leitung Hyun Sook Kim

Bühnenbildmodell, gezeigt beim Semif inale

Re gie und Bühne: Hannes Ka psch

Teamverantwortliche Caroline Thomas, Jeannette Hugues- Schwegmann Teambetreuung Ring Award

Walter Bernhart

*1989, Berlin (Ost)

Von 1999 bis 2002 Mitglied des Kinderchores der Komischen Oper Berlin, dort von 2003 bis 2007 insgesamt sechs Regiehospitanzen (u. a. bei Peter Konwitschny, Willy Decker, Hans Neuenfels und Andreas Homoki). Seit 2006 Studium als Gasthörer der Musiktheaterregie an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin bzw. der Theaterwissenschaft an der FU Berlin. Seit 2000 Entwicklung eigener Regie- und Bühnenkonzepte im Bereich Musiktheater (u. a. „Der fliegende Holländer“, „Pique Dame“ und „Der Freischütz“). Als Regisseur und Ausstatter in Personalunion 2008 Semifinalist des Ring Award, danach eine Regieassistenz bei der Kurzfilmproduktion „F(r)ischfleisch“ sowie bis 2009 bühnenbildnerische und konzeptionelle Mitarbeit sowie Regieassistenz am canteatro Berlin. Seit 2009 außerdem inhaltliche und graphische Betreuung von Programmen und weiteren Drucksachen am Berliner Stadttheater Cöpenick, darüber hinaus Tätigkeiten im Bereich Veranstaltungsplanung und -organisation. Als jüngste Arbeit von 2009 bis 2010 Konzept, Produktion, Regie, musikalische Einrichtung sowie Schnitt des experimentellen Opernfilms ONEGIN ZWEI PUNKT NULL (nach Tschaikowsky), wovon eine erweiterte Fassung für 2011 in Planung ist.

Ausstattung: Trixy Tiny Lucy Royeck *1977, Aurich

Studierte Innenarchitektur und Interior Product Design in Mainz. Sie arbeitete als Designerin bei Ed Annink in Den Haag, bevor sie ab 2003 als Bühnen- und Kostümbildassistentin für Timo Dentler und Christof Hetzer an verschiedenen deutschen Opern- und Schauspielbühnen tätig wurde. 2005 bis 2008 war sie als Ausstattungsassistentin am Schauspielhaus Bochum engagiert. Hier entstanden erste eigene Arbeiten. Seit 2008 ist sie als freischaffende Bühnenund Kostümbildnerin im Bereich Schauspiel und Musiktheater tätig. Sie arbeitet u. a. mit den RegisseurInnen Sibylle Broll-Pape, Katrin Lindner, Nora Mansmann, Patrick Schimanski und Manos Tsangaris am Schauspielhaus Bochum, prinz regent theater Bochum, Stadttheater Bremerhaven, Staatstheater Darmstadt. 2008 erhielt sie ein Stipendium der Richard-Wagner-Stipendienstiftung und 2010 ein Stipendium des Internationalen Forums der Berliner Festspiele. Trixy Royeck lebt in Bonn und ist nach wie vor auch als Designerin tätig.


8 TEAM C: sam brown (GB) + annemarie woods (IRL) Gesangsteam des Richard WagnerVerbands München Rosalinde Stefanie C. Braun Adele Herdis Anna Jonasdottir Alfred Sandro Schmalzl Eisenstein Richard Wiedl Dr. Falke Jussi Järvenpää Dr. Blind (aus Graz) János Mischuretz Frank Heinz-Daniel Makra

Bühnenbildmodell, gezeigt beim Semif inale

Re gie: Sam Br own *1982, Leeds

Theatre and opera director. He was the winner of the 2011 Europäischer Opernregie-Preis and he will direct Bellini’s “I Capuleti e i Montecchi” at Teatro Sociale di Como in 2012. He studied at Oxford and on the MFA in Stage Directing at Birkbeck College. In 2006/07 he was assistant director at West Yorkshire Playhouse where he directed “Magpie Park” by Oliver Emanuel, and in 2009/10 was staff director at Opera North. Recent productions include ”Tales from the Vienna Woods” by Ödön von Horvath (Year Out Drama Company, Stratford-uponAvon); “The Truth Will Out” (Jersey Arts Centre); Over Gardens Out (Riverside Studios); and “La Traviata” (Leeds Youth Opera).

Musikalische Leitung

Susanna Klovsky

Teamverantwortlicher

Karl Russwurm

Teambetreuung Ring Award

Claudia Weyringer

Ausstattung: Annemarie Woods *1978, Tir Eoghain / Tyrone

Winning designer of the 2011 Europäischer Opernregie-Preis and will design Bellini’s “I Capuleti e i Montecchi” at Teatro Sociale di Como in 2012. She is currently designing set and costume for Benjamin Britten’s “Albert Herring” opening at the Aldeburgh Festival. Recent designs include video design for Scottish Ballet’s “Alice” choreographed by Ashley Paige at the Theatre Royal Glasgow; set and costume design for Over Garden’s Out at Riverside Studios; “All’s Well That Ends Well”, “Twelfth Night” and “As You Like It” for Classic Stage Ireland at the Helix Theatre Dublin; “Mother Teresa is Dead” and Picasso‘s “Women for Focus” at Theatre Dublin. She has also worked in Northern Ireland, designing “Well of the Saints” and “The End of the Beginning” for Riverside Theatre, Coleraine. For Contact Theatre, Manchester she designed “You Hang Up First”, several shows for Red Ladder Theatre Company, and Bro9, for which she won the Manchester Evening News Theatre Award for Best Design in 2004.


9


10 ring.award.off-TEAM: morten k. roesen (DK) + nikolaus webern (AT) + carla caminati (CH) Gesangsteam Kunstuniversität Graz

Bühnenbildmodell, gezeigt beim Semif inale

Re gie: Mor ten K. Roesen *1984, Kopenhagen

Studierte Dramaturgie und Visuelle Kultur in Aarhus, Dänemark. Seitdem hat er als Regieassistent am Det Kongelige Teater (Royal Danish Theatre), Aarhus Teater und am Teatret ved Sorte Hest gearbeitet. Er war auch Regiehospitant für Kasper Holten am Theater an der Wien. 2008 hat er den Regiekurs an der Yale School of Drama, Yale University Summer Session, absolviert und hat 2006 während seines Studiums für seine eigene Gruppe „Lysander“ am Teater Katapult, Aarhus inszeniert. Seine bisher letzte Arbeit war die Interaktive Performance „Skype – the reality is on the other side“ an der „Scratch Interact“ in Kent, Großbritannien, wo er auch als Dramaturg bei einem Studentenprojekt an der Kent University gearbeitet hat. Außerdem hat er Erfahrung im Repertoire Komitee des Teater Katapult und als Theaterpädagoge sammeln können. Stipendiat bei Theatertreffen Berlin: Internationales Forum 2011.

Bühnengestaltung: Nikolaus Weber n *1982, Leoben

Studierte Bühnengestaltung an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Neben Assistenzen an verschiedenen Theatern in Deutschland, Österreich und den USA – u. a. bei den Salzburger Festspielen, am Theater an der Wien, der Hamburgischen Staatsoper, dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg, am Schauspielhaus Bochum, an der Schaubühne am Lehniner Platz und dem Williamstown Theatre Festival – entstanden eigene Arbeiten als Bühnenbildner u. a. für „Teseo“ (HfMT Hamburg), „Einst lebte ein Prinz“ (Folkwang Hochschule Essen), „Das Geheimnis der

Rosalinde Adele Alfred Eisenstein Dr. Falke Orlofsky Teamverantwortliche und Teambetreuung Ring Award

Cornelia Hübsch Avelyn Francis Milko Elek Robert Bartneck Georg Klimbacher Antonija Fabijanovic Sabina Pinsker

schwarzen Spinne“ (Staatsoper Hamburg), „Die Zofen“ (Körber Stiftung Junge Regie Hamburg), „Zwischen“ (Junges Schauspielhaus Bochum), „Some Girl(s)“ und „Das Sissi Syndrom“ (Schauspielhaus Bochum), „The Swan“ (Nicu´s Spoon Theater, New York), „Extraordinary“ (International Fringe Festival New York), „Tokyo“ (Gasteig München) und „The Liddy Plays“ (Workshop @ Williamstown Theatre Festival). 2008 war er für sein Raumkonzept zu „Hamlet“ für den Offenbacher Löwen der Hessischen Theaterakademie nominiert.

Kostüme: Car la Caminati *1981, Basel

Studierte von 2002 bis 2006 Modedesign in Wien. Berufserfahrungen als Modedesignerin in Antwerpen und Wien. Ab 2007 freie Kostümassistentin Opernhaus Zürich, Salzburger Festspiele und Theater an der Wien. Ab 2008 entwarf sie ihre ersten eigenen Kostümbilder für Produktionen wie „Hiob“ (Regie: Stephan Müller), „Attention Artaud“ (Regie: Stephan Müller/ Joachim Schlömer) und „Wie durch Feuer“ (Regie: Simon Helbling), die im Rahmen der Zürcher Festspiele am Theater am Neumarkt und am Theater der Künste zu sehen waren. In der Spielzeit 2010/11 entwarf sie die Kostüme für Hans Werner Henzes Oper „Phaedra“ am Luzerner Theater/ Lucerne Festival und für „A.N.D.Y.“ nach Andy Warhol am Zürcher Neumarkt Theater. In der nächsten Saison wird sie Kostüme am Opernhaus Zürich (A. Schreier: „Stadt der Blinden“, Uraufführung, Regie: Stephan Müller) und am Linzer Landestheater (G. Donizetti: „Maria Stuarda“, Regie: Olivier Tambosi) machen.


11 ring award präsentation berlin Komische Oper 28. April 2011 Weiters präsentierte in Berlin das Team Sam Brown/Annemarie Woods, welches sich in Folge beim Finale in Graz als Gewinner sämtlicher Preise inklusive des Ring Award in den Vordergrund stellen konnte. Dies geschah in voller Belegschaft auf dem Podium unter heftigen Beifall des zahlreich erschienenen Publikums. Danach wurden die Teams zu einem gemeinsamen Dinner ins Casino der Komischen Oper geladen, wo sie mit der Jury hinsichtlich ihrer Präsentationen ins Gespräch kommen konnten und Feedback erhielten. Die außergewöhnliche und spannende Veranstaltung der Vergabe des Sonderpreises der Komischen Oper Berlin fand beim Vorstellungsbesuch von „RUSALKA“ (Regie: B. Kosky) einen wohlverdienten und gemütlichen Ausklang. v.l.n.r.: Klaus Grünberg, Bettina Auer, Andreas Homoki, Albrecht Thiemann, Stefan Herheim

Die mittlerweile zu einer traditionsreichen Veranstaltung herangewachsene Präsentation der Ring Award Semifinale-Projekte anlässlich des zu vergebenden Sonderpreises der Komischen Oper Berlin fand - wiederum im geschmackvoll designten Foyer - am 28. April 2011 seine Fortsetzung. Sieben von insgesamt zwölf Semifinale-Teams des Ring Award 11 zeigten ihre im Zwischenstadium befindlichen „Fledermaus“-Konzepte mittels Modellen, Entwurfszeichnungen und Videoprojektionen.

Christian Gschier

herstellung der ausstattung Die Bühnen- und Kostümbilder der Ring Award 11 Finale-Teams -ausgenommen die Kostüme ring.award.off- wurden exklusiv in den Werkstätten der Theaterservice Graz – art&event produziert.

Die Teams hatten die Möglichkeit, ihre Konzeption innerhalb von zwanzig Minuten zu präsentieren, anschließend erfolgte jeweils eine zirka zehnminütige Befragung durch die Jury. Die Vergabe des „Sonderpreises der Komischen Oper“ in Höhe von € 1.500,- wurde von der von Intendant und Chefregisseur Andreas Homoki (Vorsitz) zusammengesetzten Jury entschieden: Bettina Auer (Dramaturgin der KOB), Stefan Herheim (Regisseur), Klaus Grünberg (Bühnenbildner) und Albrecht Thiemann (Redaktion Opernwelt) setzten sich intensiv mit den vorgestellten Konzepten auseinander und traten mit den Teams in eifrige Diskussionen. Schließlich befanden die Experten der Musiktheaterwelt die „Fledermaus“ des Teams Johannes Rieder/Thomas Unthan als spannendstes zu verwirklichendes Musiktheaterkonzept. Dieses Projekt kam nun als Gewinner des Sonderpreises der KOB im Finale des Ring Award in Graz zur Aufführung. Hannes Kapsch, dem schon als 19-Jähriger beim Ring Award 08 der Sprung ins Semifinale gelang und der auch schon bei der vorhergehenden Ring Award Präsentation in Berlin 2008 beteiligt war, präsentierte mit der Ausstatterin Trixy Tiny Lucy Royeck das gemeinsam erstellte „Fledermaus“-Konzept, das ebenfalls im Finale in Graz zu sehen war. Die Souveränität erzeugende Übung des oftmaligen in-die-Öffentlichkeit-Tretens der Semifinale Teams ließ diese auch eine stärkere Akzeptanz von der Jury ernten. Hausherr Homoki gab sich beglückt über die hohe Qualität der Inhalte, die er ja schon beim Semifinale in Jänner in Graz miterleben konnte. Gleichermaßen erfreute ihn die neu gewonnene Sicherheit in der Präsentationsform der jungen Opernschaffenden und inhaltliche Weiterentwicklung der Konzepte, was in besonderem Maße beim Team Pamela Recinella/Marlies Pfeifer/Dritan Kosovrasti zu bemerken war. Die Teams Matthias Engelmann (Regie und Ausstattung), Felix Seiler (Regie) und Mareen Biermann (Ausstattung) sowie Fabian von Matt (Regie) und Mechthild Seidemann (Ausstattung) wird man bei weiteren geplanten Semifinale Präsentationen sehen können.

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Auszeichnung des

Landes Steiermark

Technikteam ar t & event – Theaterser vice Graz GmbH Leiter Dekorationswerkstatt Leiterin Kostümwerkstatt

Josef Loibner Claudia Goll


12 preisverleihung Preis des Landes Steiermark

Der Ring Award

v.l.n.r.: Intendantin Anna Badora, Claudia Weyringer, Alexia Getzinger, Sam Brown, Annemarie Woods

v.l.n.r.: Intendantin Elisabeth Sobotka, Annemarie Woods, Sam Brown, Heinz Weyringer, Bernhard Rinner

Die Finale-Teams

Vergabe der Sonderpreise

Finale-Teams und Gesangsteams

v.l.n.r.: Claudia Weyringer, Tatjana G端rbaca, Christian Firmbach, Anna Badora, Christian Kipper, Martin Sch端ler, Peter Spuhler

Vergabe der Sonderpreise

Vergabe der Sonderpreise

Claudia Weyringer mit Intendant Martin Sch端ler

v.l.n.r.: Christian Kipper, Martin Sch端ler, Peter Spuhler, Claudia Weyringer

vergeben durch die Ring Award - Jury an das TEAM C (Brown/Woods)

vergeben durch die Ring Award - Jury an das TEAM C (Brown/Woods)


13 Ring Award - Finale

Heinz Weyringer mit TEAM A (Rieder/Unthan)

Heinz Weyringer mit TEAM C (Brown/Woods) und Gesangsteam Die Ring Award-Troph채e

Heinz Weyringer mit TEAM B (Kapsch/Royeck)

Moderation

Heinz Weyringer mit TEAM C (Brown/Woods)

Claudia Weyringer


14 presse (auswahl) semifinale + finale

Kleine Zeitung, 15.01.2011 / Ernst Naredi-Rainer

Kleine Zeitung 27.06.2011 / Herbert Schranz

Die unausrottbaren Klischees

Preise bei Grazer „Ring Award“ an englisches Team

Beim Semifinale des „Ring.Award“ schafften vier der zwölf Teams den Aufstieg in die Endrunde im Juni. Erstmals steht heuer beim „Ring.Award“, dem 1997 vom Grazer WagnerForum geschaffenen internationalen Wettbewerb für Regie und Bühnenbild, eine Szene aus einer Operette auf dem Programm: Das „Uhrenduett“ aus der „Fledermaus“ von Johann Strauß. Dabei zeigte sich, wie schwierig dieses Genre ist, und wie sehr die zwölf Teams, die aus 138 Bewerbern aus 20 Nationen zum Semif inale eingeladen worden waren, dem Klischee verhaftet geblieben sind. Bis ins Finale, das heuer am 25./26. Juni in Graz ausgetragen wird, vorgedrungen sind vier Teams mit Teilnehmern aus Dänemark, Deutschland, England, Irland, Österreich und der Schweiz. Zufrieden zeigt sich Heinz Weyringer, der Intendant des „Ring.Award“, der die Neuerung, dass die Teams vor der Jury mit Sängern proben müssen, für essenziell hält.

Übergroße Einigkeit beim „Ring Award“: Alle Preise und Inszenierungsaufträge gingen an das englische Team Sam Brown und Annemarie Woods. Vier Mal „Fledermaus“ von Johann Strauß. Die Finalisten-Teams des sechsten Musiktheater-Regiewettbewerbs „Ring Award“ präsentierten an zwei Tagen jeweils den Eröffnungsakt der Operette von Johann Strauß im Grazer Schauspielhaus. 62 Einreichungen gab es heuer für den 1997 gegründeten Regie-Nachwuchs-Wettbewerb des Grazer Wagner-Forums. 5500 Euro Preisgeld war allen vier Finalisten sicher. Über die Preise des Landes Steiermark (inklusive einer Inszenierung an der Oper Graz) und der Stadt Graz in der Höhe von je 2500 entschieden eine international besetzte „Ring Award“- und eine Intendanten-Jury. Deutschsprachige Theater, darunter das Schauspielhaus Graz, vergaben Sonderpreise in der Gesamthöhe von 180.000 Euro, die jeweils mit Inszenierungs-Verträgen verknüpft sind. Die Deutschen Johannes Rieder (Regie) und Thomas Unthan (Ausstattung) erzählten die „Fledermaus“ in der intelligentesten der vier Inszenierungen von einem gedachten Ende aus, an dem Eisenstein seine Frau Rosalinde nach dem Ball ermordet. In einem Wohnzimmer der Achtzigerjahre überlagerten sich schlüssig die Erinnerungen und Fantasien Eisensteins mit dem ansonsten intakten Ablauf.

Kronen Zeitung 16.01.2011 / Martin Gasser

„Ring Award“ in der Montagehalle der Grazer Oper: Das Halbfinale beim internationalen Regiewettbewerb 2011 Die blühende Phantasie junger Theatermacher Halbfinale beim Opernregie-Wettbewerb „Ring Award“! 62 Teams aus 20 Nationen haben sich für den renommierten Theaterpreis aus der Steiermark beworben, zwölf wurden nun in die Montagehalle der Oper geladen, um ihre Regie- und Bühnenbildideen für Strauß´„Fledermaus“ zu präsentieren. „Die Fledermaus“ wurde als Thema gewählt, weil das Genre Operette zum ungeliebten Problemkind im Opernbetrieb geworden ist, das zwischen den Wünschen eines eher konservativ geprägten Publikums und der Tendenz zur Modernisierung durch die Regie hin- und hergescheucht wird. Und dabei oft auf der Strecke bleibt. Streng genommen gilt das natürlich gerade für die „Fledermaus“ nicht, die als musikdramatisches Meisterwerk Ansprüche von Interpreten und Publikum gut aushalten kann. Wie viele Zugänge das Stück erlaubt, bekam man beim Halbf inale vorgeführt. Der britische Regisseur Sam Brown etwa verwandelt die Operette zum Film Noir im Nachkriegs-Wien. Die von der Ästhetik des „Dritten Mann“ inspirierte Geschichte spielt mit den Kontrasten von muff iger Spießbürgerlichkeit. Demimonde und Schwarzmarkt. (...)

Die ernste Operette (...) Als problematisch kann man die zu beobachtende Tendenz beurteilen, Operette als verkappte Oper zu sehen. Das führt zwar zum notwendigen Ernst in der Auseinandersetzung, negiert aber die Stilgeschichte, entsorgt den Entwurf des „anderen Theaters“, den die Operette ja auch darstellt: als vorlaute, oft oberf lächliche Schwester der Oper, die mit ihrer respektlosen Art der pompösen, von hehren Idealen aufgeblähten Verwandten oft die Luft herauslässt. Operettenhafter ist der Zugang des Teams Johannes Rieder/Thomas Unthan aus Deutschland, das das Grundkonzept des Stücks aus den Angeln hebt. Hier fängt die Tragikomödie nach dem Ende an: Der eifersüchtige Eisenstein erschlägt seine Frau und durchlebt die drei Akte in umgekehrter Reihenfolge als surreale Erinnerungsfetzen. Der f lapsige Humor, die Referenzen an TV-Sitcoms: mit einem solch abstrusen Theater-Hybrid fängt man den Geist der Operette heute eventuell am besten ein. Rieder/ Unthan dürfen ihr Konzept beim Finale im Juni ebenso aufführen wie Sam Brown. Die vornehmlich aus Intendanten bestehende Jury wählte auch das deutsche Team Kapsch/Royeck sowie das Trio Roesen/Webern/Caminati ins Finale, das in Schauspielhaus und Dom im Berg stattf inden wird. Fazit: Mag die Zukunft der Institution Oper in halb Europa nicht rosig aussehen, zumindest die künstlerische Zukunft ist in der Vielfalt und Phantasie verheißungsvoll.

Zertrümmerte Rollenbilder Hannes Kapsch (Regie) und Trixy Royeck (Ausstattung), ebenso aus Deutschland, zertrümmerten die Rollenbilder und nahmen den ersten Akt der „Fledermaus“ als für sich stehendes Ganzes. Ihre originelle, clowneske Bühnenarbeit krankte am Ignorieren der ironischen Kräfte, die der Musik von Johann Strauß schon innewohnen. Das „Ring Award“-Off-Team Morten K. Roesen (Dänemark, Regie), Nikolaus Webern (Österreich, Bühne) und Carla Caminati (Schweiz, Kostüme) lud das Publikum im Dom im Berg an die Tafel des Prinzen Orlofsky. Alle Preise gingen an die Briten Sam Brown (Regie) und die Irin Annemarie Woods (Ausstattung). Ihre Arbeit war die konventionellste, handwerklich perfekteste, gleichzeitig aber auch zotigste. Keine Irritationen des Verlaufs, lediglich einige humorige Textanpassungen an die Bühnenzeit 1948.

Kronen Zeitung 26.06.2011 / Martin Gasser

Finale des „Ring Award“ im Grazer Schauspielhaus: Tag eins im Regiewettbewerb „Fledermaus“ auf dem Seziertisch Der erste Akt von Strauss´ „Fledermaus“ war die Aufgabenstellung an die Bewerber des Opernregie-Wettbewerbs „Ring Award“. Beim Finale im Grazer Schauspielhaus, für das sich vier Teams aus Regisseuren und Bühnenbildnern qualif iziert hatten, war zum Auftakt die „Zertrümmerung“ von Stück und Figuren angesagt. Schauspielerin Steff i Krautz verlas für die erkrankte Publizistin EvaBehrendt die Eröffnungsrede, welche die Bedingungen, unter denen Kultur heute produziert wird, zusammenfasste: In der Kreativität erkennt Behrendt den „Fetisch unserer Zeit“, Künstler seien zwar f inanziell oft schlecht gestellt und strukturell ausgebeutet, aber keine Außenseiter mehr, sondern im Mainstream gelandet. Nicht zuletzt hätte sich Philipp Roths Aussage bewahrheitet, dass „alles geht, aber nichts irgendetwas bedeutet“. Gerade deshalb sei der „Ring Award“ so wichtig, weil er nicht nur Produktionsort, sondern auch Wettbewerb, ein Ort der Auseinandersetzung sei. Danach konnte die Auseinandersetzung mit der Kreativität beginnen. Nach zwei von vier Beiträgen ließen sich Trends erkennen. Die Partitur hat als unantastbare, letzte aufführungspraktische Verbindlichkeit auch in der Oper langsam ausgedient; ein Phänomen, das mit zirka 25 Jahren Verzögerung vom Sprech- aufs Musiktheater überwechselt. Die Teams Johannes Rieder/Thomas Unthan und Hannes Kapsch/Trixy Royeck griffen in die vom Text und Musik vorgegebenen Abläufe stark ein, sezierten die „Fledermaus“ gleichsam. Ob und wie schnell solche künstlerischen Strategien abseits von Laboratorien wie dem „Ring Award“ und kleiner Neben-


15 spielstätten tatsächlich den Weg auf die große Opernbühne schaffen, sei einmal offen gelassen. Spannend ist die Frage, weil im Rahmen des „Ring Award“ auch eine ganze Reihe von Inszenierungsaufträgen vergeben wird. Rieder und Unthan zeigten eine auf den Kopf gestellte „Fledermaus“, in dem der erste Akt den Schluss darstellt. Eisenstein hat seine Frau Rosalinde erschlagen und erlebt die Handlung rückwärts, als Kette surrealer Erinnerungsfetzen. Vor einigen Monaten, beim Semif inale, hatte das deutsche Team mit seinem Konzept noch den stärksten Eindruck vermittelt. Ein Eindruck, der von der Bühnenwirklichkeit revidiert wurde: Da man nur den ersten Akt zu sehen bekam, war der Beitrag ohne Gebrauchsanweisung einfach unverständlich. Etwas steif brachte das Ensemble der Grazer Oper die Sache über die Runden, nur das Bühnenbild ließ etwas von der ursprünglichen Stärke des Konzeptes erahnen. Kapsch und Royeck, ebenfalls aus Deutschland, ließen die „Fledermaus“-Figuren über ästhetische und gesellschaftliche Fragen diskutieren, inszenierten dies aber als große Sause – ein bisschen in Anlehnung an das Theater eines René Pollesch, in dem die Figuren und Identitäten kollabieren. Heute geht der Bewerb ab 10.30 Uhr im Schauspielhaus zu Ende.

Kronen Zeitung 27.06.2011 / Martin Gasser

Zweiter Tag und Finale beim „Ring Award“ in Graz: Ein Team holte alle Preise Triumph des gewieften Handwerks Mit einer ins Wien der Nachkriegszeit versetzten „Fledermaus“ räumten Regisseur Sam Brown und Bühnenbildnerin Annemarie Woods beim „Ring Award“ ab. Sie holten sich im Grazer Schauspielhaus mit ihrer vor allem handwerklich sehr gekonnten Inszenierung des ersten Akts alle (!) acht Preise. Eine zwar nachvollziehbare, aber letztendlich auch enttäuschende Entscheidung. Samstagabends präsentierte das Team Morten Roesen (Dänemark), Nikolaus Webern (Österreich) und Carla Caminati (Schweiz) im Dom im Berg seinen Beitrag. Ihre „Fledermaus“ in der Schloßberggrotte war als Hedonisten-Party aufgezogen. Aalglatte Verführer warfen Blicke ins Publikum, hinter transparenten Vorhängen wurde zur Discomusik getanzt: ein gierig von Kameras beobachtetes eitles Treiben, auch dank zwei, drei pf iff iger Einfälle keine schlechte Angelegenheit. Am Sonntag, wieder im Schauspielhaus, stellte sich das vierte und letzte Team der Öffentlichkeit. Der Brite Sam Brown und die Irin Annemarie Woods sowie das ihnen zugeloste Münchener Gesangsteam sorgten für intelligente Unterhaltung: Hier spielt die „Fledermaus“ in Wien, knapp nach dem Zweiten Weltkrieg. Schieber, Strizzis, Spießer und nach Sex und Fleisch vom Schwarzmarkt lechzende Hausfrauen beherrschten die Szene. Obwohl die Idee, ein Stück in einen anderen historischen Kontext zu stellen, mittlerweile extrem abgegriffen ist und das Konzept das schwächste aller Teilnehmer darstellte, siegte das Team – weil es unterhaltsames, spannendes Theater zeigte, Lust an der Sache vermittelte, die Musik im Auge behielt und gute Personenführung bot. Der „Ring Award“ sah also letztlich einen Triumph des gewieften Handwerks über den Intellekt. Der Hauptpreis samt Inszenierungsauftrag der Grazer Oper, der Preis der Stadt Graz und sechs weitere Inszenierungsaufträge (Bonn, Cottbus, Karlsruhe, Luzern, Mainz und Schauspielhaus Graz) gingen an Brown/Woods; die deutlichen Stücke- und Figuren“Zertrümmerer“ vom ersten Tag (wir berichteten) gingen leer aus. Nicht dass dieses Votum unverdient gewesen wäre, aber letztlich warf die eindeutige Antwort der vielköpf igen Jurys neue Fragen auf. Wie stark sind die Intendanten, die die Stückaufträge vergeben, von praktischem Denken und kommerziellen Überlegungen geleitet, dass der konventionellste und publikumsfreundlichste aller Beiträge gleich alle Preise abräumt? Ist der „Ring Award“ nun ein Ort, an dem man – erfolgreich – radikal anders und auch „spinnen“ darf, oder reproduziert er jene Ästhetik, die man aus der aktuellen Bühnenwirklichkeit längst kennt“ Als Branchentreff und Sprungbrett bleibt der Wettbewerb einmalig und unersetzlich, die Richtlinien der Preisvergabe könnte man ruhig überdenken. Bis zum nächsten Wettbewerb 2014 hat man ja genügend Zeit dafür.

Tagesspiegel 02.07.2011 / Christine Lemke-Matwey

Heute Nacht oder nie Wie wird man Opernregisseur? Früher ging nur die Ochsentour, heute gibt es Wettbewerbe. Ein Besuch beim Grazer Ring Award Darben oder gar verdursten hat man nicht müssen an diesem Sommerwochenende in Graz. Freitagabend eine Landpartie in die Weststeiermark mit Schilchersekt und hauseigenem Waldschweinsbraten, dazu Krapfen und ein Schnapserl von der Hirschbirne. Samstagmittag Empfang des Landes Steiermark in der Grazer Burg, abends, nach der dritten „Fledermaus“-Präsentation von insgesamt vieren, gemütliches Beisammensein und ein letztes, allerletztes Absackerl. Sonntagvormittag dann Preisverleihung mit Jurybegründung – und Abschiedsempfang des Grazer Bürgermeisters bei O-Saft, Flaschenbier und belegten Broten. Die Steiermark mag das phäakischste aller österreichischen Bundesländer sein. Von ihr lernen aber hieß immer auch: genießen lernen. Und das hat mit Kunst, mit Theater mehr zu tun, als man denkt. „Wir wollen, dass sich unsere Juroren, Künstler und Gäste wohlfühlen“, sagt Heinz Weyringer, der Intendant des Grazer Ring Awards. Dahinter steht die gelebte Überzeugung, dass Künstler ein Zuhause brauchen, ein Behütetsein. Und dass der Nachwuchs eine Zukunft verdient hat, die ihm der Betrieb nicht mehr ohne Weiteres geben kann oder will. Größen der Theaterbranche wie Andreas Homoki, Intendant der Komischen Oper Berlin, oder Peter de Caluwe, Chef des Brüsseler Theaters La Monnaie, wissen das seit Jahren zu schätzen. Ring Award 2011 also, Internationaler Wettbewerb für Regie und Bühnengestaltung. Der Einzige seiner Art, der den Teilnehmern bereits zum Finale, als Bestandteil der Prüfungsaufgabe, eine veritable Aufführung beschert. Bei der Konkurrenz (etwa beim Europäischen Opernregie-Preis EOP), beschränkt sich das Procedere meist auf eingereichte Konzepte und ein bisschen Vorinszenieren. Hier wie da aber ist der Ansturm enorm: So verzeichnet der EOP mit Sitz in Wiesbaden in diesem Jahr 231 Anmeldungen aus 25 Ländern. Beim Ring Award waren es 138 (mehr als doppelt so viel wie im ersten Jahrgang 1997!), aus denen im vergangenen September 62 ausgewählt und für so tauglich befunden wurden, dass sie in die erste Runde gelangten. Das Semi-Finale im Januar erreichten dann 12 Teams, das Finale noch vier. Ein Team besteht mindestens aus Regisseur und Bühnenbildner, oft kommt noch der Kostümbildner hinzu oder ein Dramaturg. Es gibt erstaunlich viele junge Leute, die nichts dringlicher wollen, als ausgerechnet für das Musiktheater arbeiten. Und das im Zeitalter von Facebook, Twitter & Co.. Die Berliner Journalistin Eva Behrendt spricht in einem Beitrag für Graz – und ohne etwas vom Wettbewerb gesehen zu haben – vom „Prinzip Prenzlauer Berg“: „Die Lebenskonzepte von Bürgern und Bohemiens sind in den vergangenen Jahrzehnten immer näher zusammengerückt. Bürger können und wollen an der auratischen und emanzipatorischen Freiheit der Bohème partizipieren, Künstler an der materiellen Sicherheit der Bürgerwelt. Joseph Beuys’ Fluxus-Schlachtruf ,Jeder Mensch ist ein Künstler’ nimmt mitunter bedrohliche Formen an: Immer mehr junge Menschen entscheiden sich für kreative Berufe – man kann das an den Absolventenzahlen, in Deutschland überdies an der explosionsartigen Vermehrung der Mitgliederzahlen der Künstlersozialkasse (...) ablesen.“ Noch nie wurde an den Kunst- und Musikhochschulen des Abendlands so f lächendeckend und professionell ausgebildet wie heute. Und noch nie gab es so viele Wettbewerbe, Stipendien und Exzellenz-Initiativen, so viele Möglichkeiten, sich abseits der ausgetretenen, klassischen Pfade in kürzester Zeit zu prof ilieren. Wer früher, noch in den Siebziger- oder Achtzigerjahren, Regie führen wollte, heuerte als Regieassistent an, am besten bei den Peymanns, Flimms oder Zadeks – und begab sich anschließend auf Ochsentour durch die Provinz, die Hoffnung auf einen ersten eigenen Auftrag wie einen Mühlstein um den Hals mitschleppend. Wer heute Regisseur werden will, sorgt am besten schon bei seiner Diplom-Arbeit für gehöriges Aufsehen – wie Michael von Zur Mühlen, Absolvent der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin, der seinen „Fliegenden Holländer“ 2008 an der Leipziger Oper mit Kampf hund-Videos garnierte. Oder man


16 gewinnt Wettbewerbe – wie nun der Brite Sam Brown, der mit seiner Bühnenbildnerin Annemarie Woods als der strahlende Absahner 2011 gilt. Im März den EOP gewonnen, im Juni Graz und zwar in sämtlichen Kategorien: Das Team kann sich schon jetzt, im vergleichsweise zarten Alter von 29 bzw. 33 Jahren, vor Aufträgen kaum retten. Die Frage ist nur, wo all die leer ausgehenden Mitbewerber alle bleiben. Der Kunst selbst, den einzelnen künstlerischen Ergebnissen tut ein solch inf lationäres Interesse nicht unbedingt gut. Denn was wird aus der Bühnenkunst, wenn alle nur noch selber im Scheinwerferlicht stehen und sich keiner mehr als originärer Zuschauer begreift? Der Theatermacher René Pollesch bringt es in seinem Stück „Fahrende Frauen“ auf den Punkt (und Eva Behrendt zitiert ihn): „Das Publikum ist schon da. Da draußen sitzen wieder lauter Kreative. Das war doch mal anders. Es gab doch Zeiten, da waren die Kreativen auf der Bühne und da unten saßen Leute, die entfremdeter Arbeit nachgingen.“ Umso erstaunlicher ist es, dass der Ring Award 2011 den Finger nicht in diese klaffende zeitgeistige Wunde legt, sondern mit Sam Brown/Annemarie Woods fraglos den konventionellsten Entwurf und das verlässlichste Handwerk prämiert, den wienerischsten Witz auch, das vitalste Spiel. Man sucht im Sinne einer Zukunftssicherung also nicht in erster Linie nach neuen Theaterformen und Erzählweisen (an denen sich etwa der erst 21-jährige Berliner Finalist Hannes Kapsch und seine Bühnenbildnerin Trixy Tiny Lucy Royeck versuchten, wenig glücklich, aber immerhin), sondern nach der größtmöglichen Nähe zur Tradition, zum eigenen Theatererleben. Ist das legitim? Das wiederum mag auch am Gegenstand liegen, an der Prüfungsaufgabe selbst, dem ersten Akt aus Johann Strauß’ Meister-Operette „Die Fledermaus“. Berührungsscheu und fehlendes Walzergemüt, musikalische Ahnungslosigkeit und mangelnde Erfahrung mit den Chancen und Tücken des Genres prägen die eingesandten Konzepte, deren Bühnenbildmodelle man im Januar in der Montagehalle der Grazer Oper studieren konnte. Was bekam man da nicht alles aufgetischt! Die typische Einfamilienhölle und die Loft-Bar im 89. Stock, zersplitternde Spiegelwände und schiffschaukelnde Riesensofas, ein Raubtier-Karussell, f liegende Salons etc. pp. Die Vielfalt der Entwürfe – und das ist eine Erfahrung, die alle sechs Ring Awards seit 1997 miteinander teilen – ist immer wieder bestrickend. Wie können die Welten, die ein und dieselbe Geschichte, ein und dieselbe Musik in Menschen herauf beschwören, nur so grundverschieden sein? Das Gefühl aber, die „Fledermaus“ machen zu müssen, weil kein anderes Stück hier und heute mehr verrät über Männerfreundschaften und die Untiefen des Ehelebens, über Privilegierte und Gestrandete, Vergnügungsselige und -süchtige und Depressive, über Börsencrashs und das Lachen im Theater als das „höchste erreichbare Soziale“ (Hofmanns-thal) – dieses Gefühl stellt sich 2011 nur selten ein. Umso dankbarer schlägt sich die Jury unter dem Vorsitz der Grazer Opernintendantin Elisabeth Sobotka auf die Schenkel, wenn der Tenor Alfred seine Ex-Geliebte Rosalinde bei Sam Brown mit einer „Blunz’n“ zu verführen trachtet (zu deutsch: Blutwurst), auf der sich jede Menge lecker Senf verreiben lässt ... Sex sells – und Nazis sowieso: Das Ganze spielt 1945 in Wien, die Russen sind da, und die Hitler-Konterfeis und Hakenkreuz-Fähnchen ruhen noch etwas erstaunt in den Schubladen. Denn das ist ja eines der Hauptprobleme von künstlerischen Wettbewerben: Dass man zu einem Text, einer Musik, einem Komponisten „gezwungen“ wird, zu dem man im Moment vielleicht gar nicht so viel zu sagen hat. Wettbewerb aber bleibt Wettbewerb, und in der Vita macht sich jede Teilnahme gut. Das Renommee des Ring Awards ist mittlerweile so groß, dass schon zum Semi-Finale Intendanten anreisen, um sich ihre eigenen Rosinen aus dem Nachwuchs-Kuchen zu picken. Was kann man mehr erreichen. Zur „Fledermaus“ von 1874 hat die Generation der heute 25- bis 35-Jährigen trotzdem offenkundig wenig zu sagen. Ein Problem der Stückwahl und/oder der Gattung? Haben die Verantwortlichen zu weit oder zu kurz gedacht, als sie 2008, nach Verdis „Rigoletto“ und kurz vor einer neuerlichen Weltwirtschaftskrise an den legendären „Gründerkrach“ von 1873 dachten (der mit der Entstehung der „Fledermaus“ eng verwoben ist) und daran, dass es doch allerlei Beziehungen aufzudecken oder zu stiften gäbe zwischen den Ambivalenzen der Jetztzeit und dem Vulkan, auf dem Johann Strauß seine Figuren tanzen lässt? Heinz Weyringer sieht das gelas-

sen: „Operette wird immer gebraucht, das müssen die Jungen lernen. Wir haben hier auch die Aufgabe, sie auf den Theateralltag vorzubereiten.“ Ganz nebenbei erfüllen Ring Award-Stücke keine geringen Anforderungen: Die Rollen müssen in der Anzahl überschaubar und von jungen Sängerinnen und Sängern zu bewältigen sein, es darf keinen Chor geben, und vom Repertoire her bewegt man sich lieber im 19. als im 16. oder 21. Jahrhundert. Ausschnitte aus Wagners „Rheingold“ und „Parsifal“, aus „Hoffmanns Erzählungen“ von Offenbach, Mozarts „Figaro“ und Verdis „Rigoletto“ haben diesen Kriterien in den vergangenen sechs Wettbewerbs-Jahrgängen entsprochen. Und die Riege der Preisträger liest sich wie ein Who’s who der jüngeren Opern-Regie: Vera Nemirova hat hier gewonnen und inszeniert gerade in Frankfurt am Main den „Ring“, Tatjana Gürbaca machte Furore und ist ab nächster Spielzeit Operndirektorin in Mainz, und David Herrmann, Anna Malunat und Tobias Kratzer sind ebenfalls gut im Geschäft. Eins der Erfolgsrezepte des Wettbewerbs ist ganz sicher seine enge, über Jahre gewachsene und emsig gepf legte Beziehung zur Szene. Neben dem Hauptpreis des Landes Steiermark, dem Ring Award (2500 Euro plus eine Inszenierung an der Grazer Oper), und dem Preis der Stadt Graz (2500 Euro) werden von den Theatern in Bonn, Karlsruhe, Cottbus, Luzern, Mainz sowie vom Schauspielhaus Graz insgesamt sechs Sonderpreise für jeweils eine Inszenierung ausgelobt. Den Intendanten möchte man sehen, der sich dazu – apropos Waldschweinsbraten, apropos Zukunft – nicht gern bereit erklärte. Die Komische Oper übrigens vergibt in einem eigens für Berlin arrangierten zweiten Semi-Finale traditionell einen eigenen Preis (1500 Euro). Dieser geht 2011 an das im Grazer Finale ebenfalls leer ausgehende Team Johannes Rieder/Thomas Unthan, die die „Fledermaus“ von hinten nach vorne erzählen, als Krimi der zersplitternden Realitäten und Identitäten. Das Frauenbild, ach ja, ist auch hier nicht sonderlich progressiv: Von den beiden Rosalinden, die die Szene bevölkern, ist die eine tot (nämlich von Eisenstein gemeuchelt) und die andere jene „Schlampe“, die den armen Mann hat „grau und dumpf“ werden lassen. Bei Sam Brown, wie gesagt, darf Rosalinde Senf auf Blutwürste streichen, und es ist der grandiosen Präsenz der Sopranistin Stefanie C. Braun zu verdanken, dass das nicht blöd oder erniedrigend wirkt. Mit welch fragloser Leichtigkeit die durchsexualisierte, latent misogyne Welt des 21. Jahrhunderts Eingang ins Theater f indet, ist allerdings ein Befund, über den sich nachdenken ließe, auch jury-kritisch. Entstanden ist der Ring Award 1997 aus einer Initiative des Wagner Forums Graz, welches sich seinerseits zwei Jahre zuvor als „sezessionistische Bewegung“ gegründet hatte. Der ansässige Grazer Wagner-Verband war dadurch in Verruf geraten, dass er neonazistische Flugblätter verteilte und 1994 einen Aufsatz von Joseph Goebbels nachdruckte. Dem musste etwas entgegengesetzt werden, befanden Heinz Weyringer und sein Mitstreiter Walter Bernhart. Schließlich hatte und hat Graz als Wagner-Stadt etwas zu verlieren. Am 20. Januar 1854 war hier mit dem „Tannhäuser“ die allererste Wagner-Oper auf österreichischem Boden gegeben worden. Tradition verpf lichtet? Widerstand verpf lichtet? Wer sich heute beim Ring Award bewirbt, ist kein blutiger Anfänger mehr, sondern hat mindestens eine gewisse Hochschul- und/oder Stipendien-Karriere hinter sich. Das garantiert Selbstvertrauen und Professionalität. Außerdem kann er zwischen zwei Sparten wählen, der eigentlichen Inszenierung und einer Off-Produktion, der es gestattet ist, die jeweilige „Werkintegrität“ aufzulösen. 2011 hat das dänisch-schweizerisch-österreichische Off-Team um den Regisseur Morten K. Roesen allerdings einen so schwachen Eindruck hinterlassen, dass diskutiert wird, die Spartenaufteilung entweder aufzulösen oder ganz neu zu formulieren. 2014 f indet der nächste Wettbewerb statt. Und wieder stehen 160 000 Euro bereit, um die Welt daran zu erinnern, dass es dabei um sehr viel mehr geht als um lustige Landpartien und kleine Fressereien. Vor allem scheint der angehende Regisseur auf seinem derzeitigen Weg zu lernen, laut und vernehmlich „Ich“ zu sagen. Hannes Kapsch, der 21-Jährige (der zum ersten Mal mit 12 bei Andreas Homoki vorstellig wurde!), kann das am besten, seiner Jugend sei es verziehen. Er begreife Strauß und die „Fledermaus“, sagt er im Publikumsgespräch, als Material, schließlich habe der Mann vor 200 Jahren gelebt – was also soll er uns heute mit unseren heutigen Problemen noch zu sagen haben?


17 So gesehen hat die Jury-Entscheidung für Sam Brown etwas TröstlichUntröstliches. Gefangen im Kokon der Konvention trauen wir uns weder vor noch zurück. Lassen die „Fledermaus“ nicht los und halten sie nicht fest. So klar wie in diesem Sommer in Graz war das noch nie.

Opernwelt 08.2011 / Gerhard Persché

Das schwere Leichte Ein Engländer und eine Irin dominieren den sechsten internationalen Wettbewerb für Regie und Bühnenbild in Graz Der «Ring Award» des Wagner-Forums Graz teilt mit Nikolaus Harnoncourts Styriarte den geograf ischen Ort sowie alle drei Jahre eine kurze zeitliche Gemeinsamkeit. Doch das diesjährige Styriarte-Motto «Im schweren Leichten» hätte wie ein Menetekel auch an die Wände des Grazer Schauspielhauses geschrieben sein können, wo das Finale dieses sechsten Wettbewerbs für Regie und Bühnenbild stattfand. Denn es zeigte sich, wie verdammt schwer das Leichtere (hier Johann Strauß’ «Fledermaus») fallen kann, wenn es überinterpretiert, entfremdet oder durch Arroganz bedroht wird. So erhielt denn zu guter Letzt jenes Team den Zuschlag, das als Einziges die Operette wirklich ernst zu nehmen schien; das einen individuellen und in manchen Details auch provokanten Zugang zum Stück fand, doch dieses Konzept dem Werk nicht überstülpte, sondern es aus den vorgegebenen theatralischen Konstellationen und vor allem aus der Musik entwickelte. Sam Brown aus England und die irische Bühnenbildnerin Annemarie Woods räumten sämtliche Preise ab.

des Autors und Agitators Renée Pollesch – auf dem Niveau von Studententheater. Während das dänisch-österreichisch-schweizerische «Ring-Award-offTeam» mit dem Versuch, das Geschehen medial zwischen realer und virtueller Welt zu orten, scheiterte, konnte das Team Sam Brown und Annemarie Woods wie erwähnt abräumen. Beide sind durch jene britische Szene geformt, für die etwa Namen wie Richard Jones und Antony McDonald stehen, ausgewiesen durch (vom Musical auf die Opernbühne übertragene) handwerkliche Souveränität, Drive, Intelligenz und schwarzen Humor. Dabei gaben Brown und Woods der heute noch virulenten Obsession der Briten für die Nazi-Zeit und ihre Folgen nach, siedelten das Geschehen im Wien des «Dritten Manns» an, mit Eisenstein als ehemaligem Nazi-Mitläufer, der nun alles verleugnet, Falke als aus dem Exil heimgekehrtem jüdischem Rechtsanwalt, Orlofsky als durch Kriegsbeute reich gewordenem russischem Besatzer und Frank als früherem Blockwart, nun Hausmeister, der wie in tausendjährigen Zeiten Widerborstige im Keller wegzuschließen pf legt. Dies alles hätte sich fatal banal äußern können, doch steuerte die Regie solcher Gefahr mit Humor und Stilgefühl entgegen. Die pointierte, aus der Musik und der szenischen Situation entwickelte Exegese, dazu überschäumende Spiellaune (des hier eingesetzten Gesangsteams des Richard-Wagner-Verbands München) und der unter die Gürtellinie gehende, aber stets durch die Musik gedeckte Witz bescherte dem Team nicht nur den Ring Award und den von der Jury internationaler Intendanten vergebenen «Preis der Stadt Graz», sondern auch Produktionsverträge mit sieben europäischen Bühnen und somit jede Menge Terminkollisionen für die kommenden Jahre. Man wäre gespannt, ihrer «Fledermaus» nun auch irgendwo in toto zu begegnen.

Heinz Weyringer, Vorsitzender des Wagner-Forums Graz, und der vormalige Grazer Intendant Gerhard Brunner, vor fast eineinhalb Jahrzehnten Gründerväter des «Ring Award», können mit Stolz darauf verweisen, das dieser mittlerweile zur Fixgröße im Karrierespiel vor allem von Regisseuren geworden ist. Als Referenzen werden gern Preisträger wie Vera Nemirova oder Tatjana Gürbaca genannt. Tobias Kratzer und Rainer Sellmeier, das «Winning Team» des letzten Wettbewerbs 2008, haben mit ihren sehr persönlichen, doch meist originellen Auslegungen (in Graz im Vorjahr etwa Bellinis «La sonnambula» als Kulturbrandstifterin) bereits Furore gemacht. Insgesamt waren es bislang 843 Teilnehmer aus 40 Nationen; diesmal reichten über 60 Teams aus rund 20 Nationen ihre Konzepte ein, die zwischen sanft dekonstruktivistischen Lösungen und dem schieren Palimpsest changierten. Vier davon kamen ins Finale, wobei man sich als in der Vorjury Beteiligter dort durchaus auch andere Beiträge hätte vorstellen können. Zudem schien ein heute in Wirtschaft und Politik virulentes Phänomen zu greifen, dass nämlich das vollmundige Anpreisen und Verkaufen wichtiger ist als die Sache an sich. Denn viele Interpretationen wirkten in ihrer schriftlichen, grafischen und im Halbf inale zudem verbalen Präsentation überzeugender als in der f inalen szenischen Ausführung. Dass bei Letzterer die Inszenierung des ersten Akts gefordert war, wurde dem Team aus Johannes Rieder und Thomas Unthan (München/Stuttgart) möglicherweise zum Verhängnis. Ihr interessantes Konzept, das Geschehen quasi im Rückwärtsgang abzuspulen, als halluzinatorische Bestandsaufnahme Eisensteins (der Rosalinde nach einem Streit auf dem Heimweg von Orlofskys Ball umbringt), macht den ursprünglich ersten Akt zum Stückfinale. Als Exposition hätten sie eigentlich den dritten des Originals als ihren ersten Akt präsentieren müssen. So wurden die nötigen Vorinformationen bloß stenogrammhaft geboten, was die Zuschauer ziemlich ratlos machte. Mit Strauß’ Operette hatten Hannes Kapsch und Trixy Tiny Lucy Royeck (Berlin) in ihrer «sozialen Installation» trotz des Titels «Polis I Strauszf ledermaus» wenig im Sinn. Sie nutzten das Stück als Steinbruch, wollten von der Entfremdung des Künstlers erzählen, dessen «authentisches Ich» unter dem Vorwand von Selbstverwirklichung benutzt werde, um professionell wie privat Klischees zu produzieren. Die Darbietung auf einem mehrstöckigen Theatergerüst mit Brecht-Touch wirkte wie eine Heiligsprechung

Weiters verweisen wir auf die Septemberausgabe der Zeitschrift „Opernglas“ und auf den „Nordbayerischen Kurier“ aus Bayreuth über das Finale des Ring Award 11.


18 Eva Behrendt (Theater Heute)

Das kreative Paradox Zur Eröffnung des «ring award 2011» im Schauspielhaus Graz Sehr geehrte Künstlerinnen und Künstler, werte Jurymitglieder, verehrtes Publikum! Da Sie mich wahrscheinlich nicht kennen, möchte ich mich Ihnen gerne vorstellen. Ich heiße Eva Behrendt, arbeite seit über zehn Jahren als Theaterkritikerin und freie Redakteurin u.a. für die Zeitschrift Theater heute und wohne in Berlin am Prenzlauer Berg, wo außer mir

fast nur Menschen wie ich leben, nämlich Leute, die zwischen 30 und 45 Jahre alt sind, meistens aus bürgerlichen Familien stammen und aus aller bzw der westlichen Welt kommen, die ein oder zwei kleine Kinder haben und «irgendwas mit Kunst und Medien» machen. Zu meinem Freundesund Bekanntenkreis gehören entsprechend vor allem Kulturjournalisten, Lektoren, Dramaturgen, Schauspieler, Graf ikdesigner, Sänger, Bildende Künstler. Wenn ich ihre Facebook-Prof ile konsultiere – sofern sie diese nicht schon wieder geschlossen haben –, staune ich darüber, wie originell die eingestellten Bilder, wie raff iniert formuliert die Pinnwandeinträge und wie gewitzt, trendy und politisch engagiert die Youtube-Videos und Projekte sind, die diese Menschen «gut f inden» und auf die sie verweisen. Sie sehen: Ich gehöre zu der Generation, die Kreativität zum Fetisch unserer Zeit gemacht hat. Tatsächlich glaube ich, dass es nie so leicht war wie heute, Künstler zu werden – und nie so schwer, ein bemerkenswerter und erfolgreicher Künstler zu sein. Lassen Sie mich ein bisschen über dieses Paradox nachdenken und was es gerade für junge Regisseure, die Künstler von morgen, bedeutet – und darüber, wie wichtig fördernde und fordernde Festivals wie der Ring Award sind. Drehen wir zunächst die Zeit etwas zurück, in die Ära der strengen Hierarchien und endlosen Karrieretreppchen, und schauen auf die aktuelle Webseite des Deutschen Bühnenvereins. Dort wird der klassische Ausbildungsberuf zum Regisseur, der Regieassistent, als ein Jobcocktail aus Buchhaltertum, Stenotypisterei und Ferienlagerbetreuung beschrieben: «Der Regieassistent unterstützt den Regisseur bei seiner Arbeit. Im Wesentlichen bedeutet dies das Führen des Regiebuchs, in dem alle für eine Inszenierung bedeutsamen Daten notiert werden: Positionen, Gänge, Textänderungen und -streichungen, Auftritte und Abgänge etc. Diese Arbeit erfordert große Sorgfalt. Des Weiteren hat der Regieassistent die Aufgabe, in Absprache mit dem Regisseur den Probenplan zu erstellen. Zudem ist er die zentrale Kontaktstelle zwischen dem Regisseur und den Mitarbeitern der jeweiligen Produktion sowie allen betroffenen Abteilungen im Haus. Häufig übernimmt der Regieassistent auch die Tätigkeit des Abendspielleiters. Zu welchem Zeitpunkt der Regieassistent zum Regisseur aufsteigen kann, ist nicht vorhersagbar. Meist dauert es mehrere Jahre, ehe ihm die erste eigene Regie anvertraut wird.» Falls diese Schule der Duldsamkeit und Unterwerfung jemals Realität war (und ich fürchte, sie ist es oft genug), dann prickelt sie etwa so künstlerisch wie eine Beamtenlauf bahn im Hauptpostamt. Ich will gar nicht bestreiten, dass im Rahmen einer Regieassistenz ein für beide Seiten inspirierendes und befördendes Meister-Schüler-Verhältnis entstehen kann. Tatsächlich werden aber die besten Assistenten oft die schlechtesten Regisseure. Und die ehemals besten Regisseure sorgten nicht selten dafür, dass neben ihnen keine sehr guten Regisseure heranwachsen. Zumindest kann man das für das Schauspieltheater behaupten, wo Fritz Kortner wahrscheinlich der letzte war, der gleich große Schüler hatte – darunter Peter Stein, der wiederum, wie sein Generationsgenosse Claus Peymann, überhaupt keinen Nachwuchs förderte. Auch Bertolt Brecht achtete diskret darauf, dass seine Jünger einen halbe Kopf kleiner blieben (was ihm zum Beispiel im Fall von Ruth Berghaus nicht ganz gelang), und Heiner Müller hatte am Ende vor allem einen Fanclub. Neben diesen großen Ego-Tieren, die oft wie Feudalfürsten über ihre Bühnen und Ensembles herrschten, konnten also nur ähnlich gestrickte Charaktere bestehen – während wir gar nicht wissen, wie viele tolle Talente mangels Ellenbogen und Machtinstinkt auf der Strecke geblieben sind.

Der auf wenige Großkünstler zugeschnittene Bühnenbetrieb mit seinen Aufstiegs-Einbahnstraßen hat sich jedoch in den vergangenen zwei Jahrzehnten vielgestaltig ausdifferenziert. Allein gegen die anderen: Das ist für viele jüngere Regisseure kein Weg mehr. Sie verweigern sich ausdrücklich dem Chefsein und verbünden sich lieber mit ihren Sängern und Dirigenten, Schauspielern und Dramaturgen, treten gar als Regie-Kollektive auf. Aus Misstrauen gegen das autoritäre alte Modell sind viele Künstler produktive Umwege gegangen, etwa – wie Christoph Marthaler – über die Freie Szene, der sie nebenbei eine ökonomisch fast schon zu effiziente Struktur verpasst haben. Kluge Intendanten haben immer einen Blick für Quereinsteiger gehabt, ob sie nun Christoph Schlingensief oder Doris Dörrie heißen, und Künstler unterschiedlicher Provenienz zusammengebracht (Olafur Eliasson und Hans Werner Henze, Jonathan Meese und Frank Castorf). Neue Ausbildungswege wurden geschaffen; an fast allen Schauspiel- und Musikhochschulen gibt es inzwischen Regiestudiengänge. Aber auch die Theoriefächer haben sich der Praxis geöffnet und gewähren ein Studium des Ausprobierens und Experimentierens im Geist von Kunstakademien. Überhaupt wird der Nachwuchs so f lächendeckend gehegt und gepf legt, dass unentdeckte Talente völlig undenkbar geworden sind. Nicht zuletzt ist, auch im Zuge der Globalisierung, der internationale Austausch – in der Oper und im Tanz schon immer wichtig – noch nie so selbstverständlich und produktiv gewesen wie heute. Von dieser Verschiebung innerhalb der darstellenden Künste – von der Autorität zum Team, von der Einbahnstraße zum produktiven Umweg – prof itieren heute alle. Auch die Anti-Chefs haben eine Chance, es gibt so viele Frauen wie nie zuvor im Regie-Metier, die Bühnen sind offener und produktiver denn je. Und diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Gesellschaft wieder: Die Lebenskonzepte von Bürgern und Bohèmiens sind in den vergangenen Jahrzehnten immer näher zusammengerückt. Bürger wollen und können an der auratischen und emanzipatorischen Freiheit der Bohème partizipieren, Künstler an der materiellen Sicherheit der Bürgerwelt. Joseph Beuys’ Fluxus-Schlachtruf «Jeder Mensch ist ein Künstler» nimmt mitunter bedrohliche Formen an: Immer mehr junge Menschen entscheiden sich für kreative Berufe – man kann das an den Absolventenzahlen, in Deutschland überdies an der explosionsartigen Vermehrung der Mitgliederzahlen der Künstlersozialkasse seit den 90er Jahren ablesen. Womit wir beim Haken der schönen Sache, der Demokratisierung des Kunstbetriebs, angelangt wären. Der Künstler ist Mainstream geworden – mit Auswirkungen auf die Kunst. Anything goes, but nothing matters, hat der amerikanische Schriftsteller Philip Roth einmal das westliche (kapitalistische) Prinzip dem östlichen (damals noch sozialistischen) Nothing goes, but everything matters gegenübergestellt. Das heißt, die Freiheit der Kunst und den Pluralismus der Ästhetiken, die wir heute genießen, hat ihren Preis im Verschwimmen der Bewertungskriterien und in einem generellen Verlust an Bedeutung. Und es ist weniger Trost als Hohn, dass die «Creative Industries» in Künstlern und Kreativen den idealen Arbeitnehmer der Gegenwart ausgemacht haben: Identif ikatorisch mit ihrem «Beruf» verschweißt, lassen sie sich schlecht bezahlen und f lexibel einsetzen – zumal sie immer glauben werden, es könnte auch an ihnen selbst liegen, dass sie noch nicht reicher und berühmter sind. Je mehr partizipieren, umso f lexibler werden die Strukturen. Kreativsein ist keine Karriere-, sondern schon eher Prekariats-Garantie, und das Prinzip Prenzlauer Berg erreicht gerade die Staatsopern. Der Markt ist gesättigt – es gibt mehr Leute, die Kunst machen, als solche, die diese Kunst dann auch sehen, hören, lesen und dafür Eintritt zahlen wollen. Schlimmstenfalls ist es so, wie es der Theaterautor und -regisseur René Pollesch – wann inszeniert er eigentlich seine erste Oper? – in «Fahrende Frauen» formuliert: «Das Publikum ist schon da. Da draußen sitzt wieder lauter Kreative. Das war doch mal anders. Es gab doch Zeiten, da waren die Kreativen auf der Bühne und da unten saßen Leute, die entfremdeter Arbeit nachgingen.» In diesem Anything goes und in der Partizipation der Vielen, hinter die man sich dennoch schwerlich zurückträumen kann, ist nichts wichtiger als fairer Wettbewerb und harte Jury-Arbeit. In seiner einzigartigen Struktur als Wettbewerb und Produktionsermöglicher scheint mir der Ring Award ein großer Glücksfall, der dem Paradox einer zwar immer freieren, aber von Inf lation bedrohten Kunst souverän begegnet. Ich wünsche allen Finalisten viel Erfolg, der Jury eine inspirierte Wahl und Ihnen, liebes Publikum, ein aufregendes, anregendes Festival.


19 retrospektive

1. internationaler wettbewerb für regie und bühnenbild 1997 Richard Wagner: Rheingold Graz, Austria / 1996 - 1997

Jur y

Gerhard Brunner Intendant der Bühnen Graz (Vorsitz) Lutz Graf Regisseur Tim Hopkins Regisseur Peter Konwitschny Regisseur Jörg Koßdorff Bühnenbildner Hans Schavernoch Bühnenbildner Alfred Wopmann Intendant der Bregenzer Festspiele

Teilnehmer

66 Teilnehmende aus 8 verschiedenen Nationen Semifinale / 2. Juni 1997 Montagehalle, Opernhaus Graz

Finale / 13. September 1997 Thalia, Next Liberty (Kinder- und Jugendtheater der Bühnen Graz)

Juha Hemanus (FIN) / Kati Lukka (FIN) Hakon Hierzenberger (A) / Monika Rovan (A) Holger Müller-Brandes (D) / Katrin Lea Tag (D) Silke Kosbü (D) / Christine Tritthart (D) Robert Olwitz, Isabel Ostermann (D) / Christian Gschier (A) Alexander von Pfeil (D) / Piero Vinciguerra (I) Dick Pijnacker (NL) / Ariane Smink (NL) Daniel Prallea-Blaga (RO) / Marius Danut Troader (RO) Michael Schilhan (A) / Andrea Kuprian-Maier (A) Aron Stiehl (D) / Karen Fries (D) Herbert Stöger (A) / Mignon Ritter (D) Kristina Wuss (D) / Karlis Frubergs (LV)

Richard Wagner: Rheingold Szene der Rheintöchter mit Alberich Holger Müller-Brandes (D) / Katrin Lea Tag (D) - Gewinner des 1. Preises Silke Kosbü (D) / Christine Tritthart (D) Robert Olwitz, Isabel Ostermann (D) / Christian Gschier (A)

2. internationaler wettbewerb für regie und bühnenbild 2000 cyberstaging Richard Wagner: Parsifal Special: Cyberstaging Graz, Austria / 1999 - 2000

Jur y

Gerhard Brunner Intendant der Bühnen Graz (Vorsitz) Gisbert Jäkel Regisseur und Bühnenbildner Jörg Koßdorff Bühnenbildner Dominique Mentha Indendant der Volksoper Wien Stephan Mösch Redakteur, Opernwelt Gerard Mortier Intendant der Salzburger Festspiele Hans Schavernoch Bühnenbildner Karen Stone Operndirektorin der Bühnen Köln, design. Intendantin der Bühnen Graz Alfred Wopmann Intendant der Bregenzer Festspiele

Teilnehmer

121 Teilnehmende aus 14 verschiedenen Nationen Semifinale / 17. Jänner 2000 Montagehalle, Opernhaus Graz Tatjana Gürbaca (D, I) / Gerhard Mayer (A) David Hermann (D) / Stefanie Vor Schulte (D) Christine Michaelis (D) / Michael Bachmann (D) Heidi Mottl (D) / Malve Lippmann (D) Vera Nemirova (BG) / Tom Musch (D) Kerstin Pöhler (D) / Frank Fellmann (D) Susanne Rost (D) / Diana Achtzig (D) Detlef Sölter (D) / Frank Lichtenberg (D) Frank Widmaier (D) / Phillip Kiefer (D) Barbara Woi (A) Cyberstaging Christoph Rodatz (D) / Anja Diefenbach (D) Barbara Reineke (D) / Jürgen Runkel (D)

Finale / 16. - 18. Juni 2000 Schauspielhaus Graz Richard Wagner: Parsifal Szenenfolge aus dem 2. Aufzug David Hermann (D) - Gewinner des 1. Preises Tatjana Gürbaca (D, I) / Gerhard Mayer (A) Vera Nemirova (BG) / Tom Musch (D) Cyberstaging Christoph Rodatz (D) / Anja Diefenbach (D)


20 retrospektive

ring award 03 - 3. internationaler wettbewerb für regie und bühnenbild 2003 musiktheater.remixed Jacques Offenbach: Les contes d‘Hoffmann Special: hoffmann.remixed Graz, Austria / 2002 - 2003

Jur y

Ring Award-Jur y Karen Stone Intendantin von Theater, Graz (Vorsitz Ring.Award) Sandeep Bhagwati Professor für Komposition und Multimedia an der Hochschule für Musik, Karlsruhe (Vorsitz hof fmann.remixed) Gerhard Brunner Intendant der Bühnen Graz, 1990-2001 Peter Konwitschny Regisseur Jörg Koßdor f f Bühnenbildner und technischer Direktor von Theater, Graz Stephan Mösch Redakteur, Opernwelt Albrecht Puhlmann Intendant der Staatsoper Hannover Alfred Wopmann Intendant der Bregenzer Festspiele Klaus Zehelein Intendant der Staatsoper Stut tgar t Presse-Jur y

(nur im Finale, Vergabe des Preises des Landes Steiermark)

Frederic Hanssen Reinhard Kager Gerhard R. Koch Claus Spahn Ljubisa Tosic Marianne Zelger-Vogt

Der Tagesspiegel, Berlin SWR, Baden-Baden Frankfur ter Allgemeine Zeitung Die Zeit, Hamburg Der Standard, Wien Neue Zürcher Zeitung

Intendanten-Jur y

(nur im Finale, Vergabe des Preises der Stadt Graz)

Ansgar Haag Michael Klügl Guy Montavon Franziska Severin Christof Seuferle

Theater Ulm Landestheater Linz Theater Er fur t Theater St. Gallen Opéra Comédie Montpellier

Teilnehmer

176 Teilnehmende aus 26 Nationen Semifinale / 13. Jänner 2003 Montagehalle, Opernhaus Graz

Finale / 13. - 15. Juni 2003 Schauspielhaus Graz

Ring Award Javier Andrade Córdova (ECU) / Giovanni de Paulis (D) Paul Barget to (USA) / Mimi Lien (USA) Claudia Blersch (D) / Giulio Bernardi (I) Ralf Budde (D) / Darko Petrovic (HR) Angelina Jankova (D) / Boril Boshnakov (BG) Andrea Kilian (D) / Tassilo Tesche (D) Lothar König (D) / Michael Bachmann (D) Tomasz Konina (PL) / Maja Kleczewska (PL) Leo Krischke (A) / Sof ia Mazzoni (RUS) Bernhard Semmelrock (A) / Falko Herold (D)

Jacques Offenbach: Les contes d‘Hoffmann, Antonia-Akt Claudia Blersch (D) / Giulio Bernardi (I) Andrea Kilian (D) / Tassilo Tesche (D) Leo Krischke (A) / Sof ia Mazzoni (RUS)

hoffmann.remixed Birgit Kadatz (D) / Brit ta Nagel (A) Christoph Rodatz (D) / Anja Diefenbach (D)

Claudia Blersch (D) Giulio Bernardi (I)

Andrea Kilian (D) Tassilo Tesche (D)

Seifenfabrik hoffmann.remixed Birgit Kadatz (D) / Brit ta Nagel (A) Der 1. Preis wurde nicht vergeben: Die Ring Award-Jur y at testier te allen 3 Teams ausgezeichnete und hohe Qualitäten, sah aber einen Mangel an Musikalität in der praktischen Umsetzung der Konzepte auf der Bühne.

Leo Krischke (A) Sof ia Mazzoni (RUS)

Birgit Kadatz (D) Brit ta Nagel (A)


21 retrospektive

ring award 05 - 4. internationaler wettbewerb für regie und bühnenbild 2005 stageXplorer W.A. Mozart: Le Nozze di Figaro Special: stageXplorer Graz, Austria / 2004 - 2005

Jur y

Ring Award-Jur y Jörg Koßdor f f Intendant der Grazer Oper und Bühnenbildner (Vorsitz) Gerhard Brunner Direktor Ar ts Administration, Universität Zürich Regula Gerber design. Intendantin des Nationaltheaters Mannheim Andeas Homoki Intendant der Komischen Oper Berlin Veronica Kaup-Hasler design. Intendantin des Steirischen Herbstes Peter Konwitschny Regisseur Stephan Mösch Opernwelt Peter Weibel Vorstand des ZKM, Karlsruhe

Für die Beur teilung der Teams, die sich in der Kategorie stageXplorer beworben haben, übernimmt Peter Weibel den Vorsitz der Ring Award-Jur y.

Presse-Jur y

(nur im Finale, Vergabe des Preises des Landes Steiermark)

John Allison Reinhard Brembeck Reinhard Kager Gerhard R. Koch Ger t Korentschnig Christine Lemke-Matwey Claus Spahn Marianne Zelger-Vogt

Opera und The Times, London Süddeutsche Zeitung, München Südwestdeutscher Rundfunk, Baden-Baden Frankfur ter Allgemeine Zeitung Kurier, Wien Der Tagesspiegel, Berlin Die Zeit, Hamburg Neue Zürcher Zeitung

Intendanten-Jur y

(nur im Finale, Vergabe des Preises der Stadt Graz)

Georges Delnon Staatstheater Mainz Mat thias Fontheim Schauspielhaus Graz Michael Klügl Landestheater Linz Klaus Pier woß Bremer Theater Mar tin Schüler Staatstheater Cot tbus EMAA-Jur y Die Teilnehmer des Programms „Executive Master in Ar ts Administration der Universität Zürich (EMAA)“ beur teilen die vier Finale-Teams und entscheiden über die Vergabe des Preises der Universität Zürich.

Teilnehmer

186 Teilnehmende aus 26 Nationen Semifinale / 30. Jänner 2005 Montagehalle, Opernhaus Graz

Finale / 25. - 26. Juni 2005 Schauspielhaus Graz

Ring Award Elena Ar tioukhina (RUS) / Etel Ioshpa (RUS) Tomasz Konina (PL) Tobias Kratzer (D) / Rainer Sellmaier (D) Anna Malunat (D) / Jan Kat tein (D) / Magdolna Parditka (H) Damiano Michielet to (I) / Team C.A.P. 30123 (I) Hendrik Müller (D) / Mira Voigt (D) / Olaf Schmit t (D) Esther Muschol (D) / Michaela Buerger (A) Orpha Phelan (IRL) / Leslie Travers (GB) Federica Santambrogio (I) / Maria Spazzi (I)

W.A. Mozart: Le Nozze di Figaro Elena Ar tioukhina (RUS) / Etel Ioshpa (RUS) Anna Malunat (D) / Jan Kat tein (D) / Magdolna Parditka (H) Orpha Phelan (IRL) / Leslie Travers (GB)

stageXplorer Marcus Dross (D) / Christoph Rodatz (D) / Michael Wolters (D) Hans-Jörg Kapp (D) / Mar tina von Holn (D) Sirko Knüpfer (D) / Kerstin Weinbrecht (D)

Elena Ar tioukhina (RUS) Etel Ioshpa (RUS)

Anna Malunat (D) Jan Kat tein (D) Magdolna Parditka (H)

Dom im Berg stageXplorer Marcus Dross (D) / Christoph Rodatz (D) / Michael Wolters (D) Der Ring Award und der Preis des Landes Steiermark ergingen an das Team Anna Malunat (D) / Jan Kattein (D) / Magdolna Parditka (H); Den Preis der Stadt Graz teilten sich das Team Anna Malunat (D) / Jan Kattein (D) / Magdolna Parditka (H) mit dem Team Elena Artioukhina (RUS) / Etel Ioshpa (RUS), das den Preis der Universität Zürich erhielt.

Orpha Phelan (IRL) Leslie Travers (GB)

Marcus Dross (D) Christoph Rodatz (D) Michael Wolters (D)


22 retrospektive

ring award 08 - 5. internationaler wettbewerb für regie und bühnenbild 2008 ring.award.off Giuseppe Verdi: Rigoletto Special: ring.award.off Graz, Austria / 2007 - 2008

Jur y

Ring Award-Jur y Jörg Koßdor f f Intendant / Grazer Oper und Bühnenbildner (Vorsitz) Laura Berman Leiterin der Reihe Kunst aus der Zeit / Bregenzer Festspiele* Gerhard Brunner Direktor Ar ts Administration, Universität Zürich Heiner Goebbels Komponist und Regisseur* Andeas Homoki Intendant / Komische Oper Berlin und Regisseur Veronica Kaup-Hasler design. Intendantin / steirischer herbst Graz Peter Konwitschny Regisseur Stephan Mösch Opernwelt, Berlin Elisabeth Sobotka design. Intendantin / Grazer Oper

*einschließlich ring.award.of f

Presse-Jur y

(nur im Finale, Vergabe des Preises des Landes Steiermark)

Reinhard Brembeck Manuel Brug Reinhard Kager Gerhard R. Koch Christian Merlin Claus Spahn Simon Williams Marianne Zelger-Vogt

Süddeutsche Zeitung, München Die Welt, Hamburg Südwestdeutscher Rundfunk, Baden-Baden Frankfur ter Allgemeine Zeitung Le Figaro, Paris Die Zeit, Hamburg Opera News, Los Angeles/New York Neue Zürcher Zeitung

Intendanten-Jur y

(nur im Finale, Vergabe des Preises der Stadt Graz)

Anna Badora Intendantin / Schauspielhaus Graz Ole Wiggo Bang Intendant / Värmlandsoperan Karlstad, Schweden Georges Delnon Direktor / Theater Basel Mat thias Fontheim Intendant / Staatstheater Mainz Dominique Mentha Direktor / Luzern Theater Barbara Mundel Intendantin / Theater Freiburg Mar tin Schüler Staatstheater Cot tbus Andrejs Zagars Intendant / Let tische Nationaloper Riga

Teilnehmer

156 Teilnehmende aus 22 Nationen Semifinale / 13. Jänner 2008 Montagehalle, Opernhaus Graz

Finale / 20. - 22. Juni 2008 Schauspielhaus Graz

Ring Award Alexander Charim (A), Julia Kneusels (D), Annegret Riediger (D) Michaela Dicu (D), Winnie Karnof ka (D), Christian Kiehl (D), Claudia Köcher (D) Kristina Gerhard (D), Anna Strauß (D) Ginger Holiday (USA), Meik y Bobenstet ter (USA/D) Hannes Kapsch (D) Dorothea Kirschbaum (D), Julia Müer (D) Jim Lucassen (NL), Jeroen van Eck (NL) Alessandro Talevi (GB/SA), Yukiko Tsukamoto (JAP) ATEF - Pedrak Topola (BUL), Nedko Morakov (SER)

Giuseppe Verdi: Rigoletto Alexander Charim (A), Julia Kneusels (D), Annegret Riediger (D) Dorothea Kirschbaum (D), Julia Müer (D) ATEF - Pedrak Topola (BUL), Nedko Morakov (SER) alias Tobias Kratzer (D), Rainer Sellmaier (D)

ring.award.off Beate Baron (D), Justyna Jaszczuk (D), Genoel Rühle (D) Christian Grammel (D), Sebastian König (D), Wolfgang Zamastil (D), Ángela Tröndle (A) Kaspar Wimberley (GB/D), Susanne Kudielka (D)

Alexander Charim (A) Julia Kneusels (D) Annegret Riediger (D)

Dorothea Kirschbaum (D) Julia Müer (D)

Dom im Berg ring.award.off Beate Baron (D) / Justyna Jaszczuk (D) / Genoel Rühle (D) Der Ring Award, der Preis des Landes Steiermark, der Preis der Stadt Graz und der Preis des Staatstheaters Cot tbus ergingen an das Team ATEF: Tobias Kratzer (D) / Rainer Sellmaier (D); Den Preis des Theaters Heidelberg erging an das Team Jim Lucassen (NL) / Jeroen van Eck (NL)

ATEF: Tobias Kratzer (D) Rainer Sellmaier (D)

Beate Baron (D) Justyna Jaszczuk (D) Genoel Rühle (D)


23 wir danken unseren förderern

und unseren sponsoren

veranstalter Ring Award-Kulturverein in Zusammenarbeit mit Bühnen Graz unter Einbindung der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz

projektentwicklung und organisation Heinz Weyringer Birgit Amlinger Walter Bernhart Christian Gschier Albert Held Ulrike Murer Marianne Orthaber Sabina Pinsker Claudia Weyringer

Wagner Forum Graz, Intendant des Ring Award Oper Graz Wagner Forum Graz Universität für Musik und darstellende Kunst Graz Schauspielhaus Graz Öffentlichkeitsarbeit Wagner Forum Graz Universität für Musik und darstellende Kunst Graz Wagner Forum Graz

impressum Herausgeber Redaktion Fotos Druck Gestaltung DVD

Ring Award-Kulturverein Christian Gschier Karim Zataar, Christian Gschier Georg Illek / Kunst & Graf ik Jörg Vogeltanz entrancexit (Gschier / Vogeltanz)

Redaktionsschluss:

5. August 2011

inhalt der dokumentations-DVD video - Filmdokumentationen und Teaser (Britta Lang/Raphael Starman) foto - Fotogalerien: Opening / Semif inale / Finale Ring Award-Präsentation Berlin ton - 7 vor 7 (Orf Steiermark Kultur), 15. Juni 2011

DVD er hältlich auf Anfrage unter of f ice@ringaward.com


Wettbewerbsadresse: Ring Award

Rotmoosweg 67 8045 graz Österreich office@ringaward.com www.ringaward.com www.facebook.com/RingAward

Die nächste Durchführung des Ring Award-Wettbewerbes ist als Teil des künstlerischen Rahmenprogramms für den in Graz abgehaltenen Jahreskongress des Richard Wagner Verbandes International e.V. für 2014 geplant (29. Mai bis 1. Juni). sse

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Wettbew

ard Ring Aweg 67 Rotmoosw z Gra A-8045

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www.ringa


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