LINZ,Design

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LINZ,DesiGN creating desired futures Über die Relevanz von Design-Thinking im Bereich Innovation und Unternehmensführung. 4. Int. Design-Organisation-Media-Konferenz, 14. – 17. Mai 2009

kulturhauptstadt LINZ09 Tagen in Linz, Design in Linzer Hotels, Neues Ars Electronica Center, Design Center Linz, Herbert Bayer, See this Sound, 80+1

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4. INT. DOM-KOnferenz in Linz Creating Desired Futures Internationale Konferenz über die Relevanz von Design-Thinking im Bereich Innovation und Unternehmensführung. 14. – 17. 5. 09, Lentos Kunstmuseum, Linz/Österreich. Kuratiert von Michael Shamiyeh.

Design als effektive strategische antwort Die diesjährige 4. Internationale DOM-Konferenz (Design-Organisation-Media) im Lentos Kunstmuseum Linz geht der Frage nach, inwieweit Problemlösungsansätze aus dem Designbereich für die Wirtschaft relevant sein können. Vertreter­ Innen von global agierenden Unternehmen wie NIKE, Shell, Siemens oder IDEO werden neben Vertretern aus dem Bereich Unternehmensberatung, Bildung und Forschung dazu Stellung nehmen. Zwei darauf folgende Workshops demonstrieren die praktische Anwendbarkeit dieser Ansätze im Kontext der Unternehmensführung.

Große Probleme bedürfen daher eines umfassenden, ganzheitlichen Lösungsansatzes. Der klassisch rational-analytische Problemlösungsansatz, bei dem das Problem in einzelne Teile zerteilt und danach Stück für Stück untersucht und im Anschluss dann entsprechend modifiziert wird, erweist sich hierbei als eher hinderlich bzw. unzulänglich.

Grosse probleme. chaos und Komplexität

Schon in den späten 1960er Jahren wurde auf die Bedeutung von Design im Umgang mit komplexen Problemen hingewiesen. Design wurde dabei nicht unmittelbar im Sinne eines formgebenden Prozesses verstanden, sondern vielmehr als kreativ-analytische Methode zur Entwicklung und Testung unzähliger alternativer Lösungen für ein komplexes Problem. Seit ein paar Jahren wird dieser Betrachtung an führenden Management Ausbildungsstätten wie etwa Stanford oder Harvard wieder große Bedeutung beigemessen.

Die heutige Gesellschaft erbringt Spitzenleistungen im Streben nach immer mehr und vor allem spezifischerem Know-how in den unterschiedlichen Fachbereichen. Paradoxerweise konstituieren sich heute aber die „großen“ Probleme an der Schnittstelle zu den einzelnen Fachbereichen. Hinzu kommt, dass sich im Kontext heutiger Unternehmen oder Organisationen eine Vielzahl von unterschiedlichen Arten von Komplexitäten ableiten lassen. So wird etwa der Zusammenhang von Ursache und Wirkung von Problemen schwer erfassbar oder die Wahrnehmung des Problems aufgrund vielleicht verschiedener AkteurInnen erschwert.

Design, als eine holistische und nahezu einzige integrative Disziplin, kommt dagegen dem strategischen Bedarf nach einem umfassenden Verständnis von Systemen sowie deren Gestaltung sehr effektiv nach.

Genau hier setzt thematisch die 4. Internationale DOM-Konferenz an. Sie stellt zur Debatte, inwieweit kreativ-analytische Lösungsansätze von DesignerInnen und ArchitektInnen helfen können, eine Vielzahl von Problemen in Unternehmen (Strategiebildung etc.) zu formulieren, einzuschätzen oder gar zu lösen vermag.

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DOM Research Lab

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Das DOM Forschungslabor hat seinen Sitz an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz und operiert gemeinsam mit dem Ars Electronica Center Linz. Kurator der internationalen DOM-Konferenzen ist Michael Shamiyeh. Er hält Abschlüsse von Harvard, AA London sowie der TU Wien und beschäftigt sich mit der Relevanz von kreativ-analytischen Ansätzen zur Lösung komplexer Probleme im Bereich Strategic Business Thinking und Innovation. 2007 bis 2008 untersuchte er die Resultate seiner Erhebung im Kontext von McKinsey. Seit 2008 erforscht er dieses Thema am Institut für Strategisches Management an der Universität in St. Gallen. Er gewann mehrere Preise wie u.a. den hoch dotierten Innovation Prize (2008) des österreichischen Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung (AWS). Die Kooperationspartner der 4. DOM-Konferenz:

Die Förderer der 4. DOM-Konferenz:

Eine ungewöhnliche Broschüre liegt vor Ihnen. Die Einladung zur 4. internationalen DOM Konferenz und eine Einladung nach Linz, die sich 2009 als Kulturhauptstadt Europas präsentiert. Neue Kulturbauten wie das Ars Electronica Center, das Schlossmuseum, der Wissensturm, das OK – Offenes Kulturhaus Oberösterreich oder das Kunstmuseum Lentos setzen moderne architektonische Akzente in der Donaustadt. Zahlreiche Ausstellungsprojekte, wie Best of ­Austria, Biennale Cuvée, Zauberkünste, das grüne Band Europas, die Gesamtinstallation des Ars Electronica Centers und weitere rd. 200 Projekte vermitteln neue Einsichten, geben Überblick und ermöglichen ungewöhnliche Zugänge zu Kunst und zahlreichen Welten, die uns umgeben. Festivals erproben neue Formate und schaffen Bühnen für Themen, die man so nur in Linz und in einer Kulturhauptstadt Europas erleben kann. Damit bietet der konzeptionelle Ansatz der DOMKonferenz den Zugang, den die Kultur in Linz schaffen will. Neues muss sich entwickeln können. In der Wirtschaft und in der Kultur – und das findet in Linz nicht nebeneinander sondern miteinander statt. Dies führt auch zu einem besonderen Spirit für Konferenzen und Tagungen. In Linz mietet man nicht nur Räume und Hotelzimmer – man nutzt die Chance zur Veränderung und die Gelegenheit, Fragen und Herausforderungen unserer Zeit in sein Programm einzubauen. Die eigenen Grenzen und Fachbereiche zu durchbrechen – Interdisziplinarität zu erfahren – dazu hält Linz zahlreiche Projekte bereit. Nur wenn wir scheinbar Getrenntes zusammenbringen, sind wir zu neuen Lösungen fähig. Das kann man erleben und das kann man fühlen. Das schafft immer neue Zugänge. Das Leben wird nicht nur interessanter, sondern wir finden auch bessere Lösungen für unsere Probleme. Georg Steiner, Tourismusdirektor Linz


4. int. Dom-Konferenz KEYNOTEs & Panel 1

Zusammenhang zwischen Design Thinking, System Thinking, Corporate Sustainability. Lösung komplexer Probleme in der Praxis.

John Thackara (NL) Doors of Perception John Thackara ist ein inspirierender Redner – aber nicht nur das. Als Direktor von Doors of Perception (Doors) schafft er Events, bei denen Personen und Unternehmen gemeinsam Aktivitäten des täglichen Lebens im Kontext der Nachhaltigkeit gestalten. Zwei Fragen inspirieren seine Projekte: „Wie könnte das Leben in einer nachhaltigen Welt aussehen?“ und „Welche gestalterischen Schritte sind notwendig, um uns von hier nach dort zu bringen?“. Seine Reden sind voll von Inspiration und Geschichten über diese praxisbezogenen Projekte.

Ilya Prokopoff (USA) IDEO Designing Systems at a scale. Ein Sprichwort besagt, dass jede Organisation optimiert ist, die Ergebnisse zu erzielen, die sie gegenwärtig erreicht. Die logische Schlussfolgerung: Eine Organisation muss – um neue und bessere Resultate erzielen zu können – anders reagieren, um eine neue wünschenswerte Zukunft zu gestalten. Zum Beispiel neue Mittel zur Problemevaluierung aufgreifen, neue Gelegenheiten identifizieren und zusammenarbeiten. Ilya Prokopoff ist Partner bei IDEO und leitet deren Transformation Practice.

ALBIN KÄLIN (D) EPEA

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Die EPEA Internationale Umweltforschung GmbH wurde 1987 von Prof. Dr. Michael Braungart gegründet. Ein Team aus WissenschaftlerInnen und IndustrieberaterInnen arbeitet für einen internationalen Kundenkreis daran, das „Cradle to Cradle Design Konzept: Materialkreisläufe“ auf Produkte, Prozesse und Dienstleistungen anzuwenden. Das ­Cradle to Cradle-Design Konzept ist durch die Natur inspiriert, in der es keine Probleme mit „Abfall“ gibt, in der vielmehr „Abfall“ gleichbedeutend ist mit „Nahrung“. Albin Kälin ist gemeinsam mit Michael Braungart Geschäftsführer von EPEA.

Geladene Workshopteilnehmer: Markus Miessen (Studio Miessen, D), Martin Herrndorf (Universität St. Gallen, CH), David Griesbach (SKGROUP, RISE Management Research, CH), Juan Palop Casado (LPA, ES), Christian Presslmayr (voestalpine, A) Weitere Mitwirkende: Adam Kahane (Reos, USA), Heather Fraser (Rotman School of Management, CDN), Jeanne Liedtka (Dardon School of Business, USA)


die Entwicklung eines besseren Verstehens dieses Gegenstandes. Zwischen 2005 und 2008 entwickelte Arnab Chatterjee neue chemische Prozesse für die natürliche Benzinproduktion und zukunftsweisende Selbstantriebsaggregate. Von 2007 bis 2008 leitete er zudem ein Innovationsnetzwerk, das es sich zum Ziel gesetzt hat, eine große Auswahl an Ideen für gegenwärtige und zukünftige wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu erfassen und deren grundsätzliche Umsetzbarkeit zu demonstrieren.

Marco Murillo (USA) NIKE Vor ungefähr einer Dekade wäre die Analyse noch typisch zur Identifikation einer Marktchance im Sportschuh-Segment gewesen. Dieser Ansatz ist linear und betrachtet speziell die Wettbewerbslandschaft, um neue Chancen zu finden.

Alejandro Gutierrez (UK) ARUP

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Vor einigen Jahren erstellten McKinsey-Berater einen Business Plan für einen großen Klienten, der eine kleine Stadt am Rande von Shanghai errichten wollte. Das besondere an diesem Auftrag war, dass das Bauland, welches auf einer nahezu unberührten Insel an der Mündung des Yangtze Flusses lag, die Heimat eines der seltensten Wandervögel der Welt, des Schwarzgesichtlöfflers, ist. McKinsey wollte wissen, ob der Projektentwickler, die Shanghai Industrial Investment Corporation, ökonomische Unternehmungen auf diese Insel lancieren könnte, ohne dabei den Lebensraum der Vögel zu zerstören. Alejandro Gutierrez ist Partner bei ARUP, tätig in der Abteilung Integrated Urbanism.

Arnab Chatterjee (CDN) Shell Die immer größer werdende Wichtigkeit von nachhaltiger und sicherer Energie führte Arnab Chatterjee 2005 zu seiner jetzigen Position bei Shell Global Solutions, Innovation Research. Dieses intellektuell fruchtbare Umfeld betrachtet nicht nur die Erfindung und Entwicklung von Technologien, die für die gegenwärtigen wirtschaftlichen Bedingungen notwendig sind, sondern auch die Gestaltung von potentiellen Wegen, die in den kommenden 50 Jahren in unserer „Energie-Welt“ eingeschlagen werden könnten, sowie die Vorbereitung von Technologien oder

In der heutigen Zeit müssen scheinbar mit einander nichtinVerbindungstehendeBereichebeiderEntwicklung von neuen Produkten anerkannt und berücksichtigt werden. Ein synthetischer bzw. methodisch am Designprozess orientierter Ansatz bringt ein abstrakteres System mit sich, dass diese scheinbar nicht miteinander verwandten Produkte bzw. Faktoren ins Spiel bringt, wenn es darum geht ein neues Produkt in einem bestimmten Markt zu entwickeln. Heutzutage wächst Wissen schneller als je zuvor. Neue Plattformen zur Kommunikation sowie soziale Netzwerke haben ein neues Netz grenzenloser Information geschaffen. In der Geschäftswelt ist Synthese notwendig. Ohne neue Systeme und Modelle, die neue Chancen entdecken und soziale Bewegungen und kulturelle Einflüsse berücksichtigen, besteht die Gefahr, dass Ideen bereits irrelevant sind, bevor sie die Produktentwicklungs­ stufe hinter sich gelassen haben.

Collagen: M. Murillo


4. INT. DOM-KOnferenz panel 2 Management innovativer Problemlösungsprozesse

Greg van Alstyne (CDN) strategic innovation lab

Sonja zillner (D) osb international Consulting AG

Welche Rolle spielt Design bei der Befassung mit komplexen Problemen? Beim Aufgreifen dieser Frage argumentiert Greg van Alstyne für strategische Voraussicht und dem Lernen aus Szenarien als die wohl wichtigsten Formen des Design Thinking.

Sonja Zillner studierte Mathematik und Psychologie, ihre Doktorarbeit schrieb sie in Informatik mit Schwerpunkt Wissensmanagement. Projektleiterin für Technologie- und Innovationsprojekte im Bereich Corporate Technology der Siemens AG, außerdem Beraterin bei der osb Tübingen GmbH mit Spezialisierung auf Innovation und Veränderung sowie Vortragende an der Uni Wien.

Gerald Fliegel (a) Siemens VAI

Strategische Voraussicht beinhaltet das Nachdenken, das Erörtern, das Planen und das aktive Gestalten der Zukunft. Sie fordert das Vorstellen, das Verstehen und das Treffen von Entscheidungen während dem Voraussehen und der Anleitung von Veränderung. Strategische Voraussicht beinhaltet das Begreifen und das Bestimmen der Bedeutung von entstehenden Signalen aus Wissenschaft und Technologie, dem sozio-kulturellen Bereich, dem Marktplatz und dem rechtlichen/politischen Umfeld. Sie verlangt die klare Vorstellung und die ehrliche Einschätzung organisatorischer Leistungsfähigkeit und effektiver Kommunikation um Erkenntnisse in Gelegenheiten für Innovation und Erfolg umwandeln zu können. Greg Van Alstyne ist Professor und Direktor des Strategic Innovation Lab am Ontario College of Art.

Ab 1998 Leiter des Innovation Management bei Siemens VAI, beschäftigte er sich mit der Identifikation und der Entwicklung von neuen Marktchancen für Siemens Austria. Von 2003 bis 2007 verantwortlich für den neu geschaffenen Bereich „Intellectual Asset Management“, der Synergien zwischen Innovations-Management, Patent-Abteilung und dem innerbetrieblichen Vorschlagswesen nutzt. Zu Siemens nach Linz kam Gerald Fliegel 2007 und ist seitdem Senior Vice President „Research and Development“. Außerdem hielt er Vorlesungen in „Business Communication“ an der Universität Salzburg und der FH Kuchl.

Wolfgang schwaiger (A) königswieser & network Projektleiter von KÖNIGSWIESER & NETWORK. Kann auf eine 30jährige Erfahrung in Führungspositionen im internationalen Maschinen- und Anlagenbau zurückgreifen. Seine Aufgaben in den letzten Jahren lagen in den Bereichen Strategie, Konzernentwicklung, Kommunikation, Public Relations, Kapitalmärkte sowie Veränderungsmanagement.

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WORKSHOPs Designing business architecture Zwei Workshops vertiefen das Wissensspektrum der DOM-Konferenz Linz auf praxisbezogene Weise. Anmeldung: www.domresearchlab.com. Konferenz-Workshop: 16. – 17. Mai 2009

follow-up-Workshop: 16. – 17. September 2009

Managing Chaos & Complexity: A Platform for Designing Business Architecture

Architektur, Design und Strategische Unternehmensentwicklung

Direkt im Anschluss an die Konferenz findet ein Workshop statt, dessen Ziel es ist grundlegende Design-Methoden im Kontext von Management darzulegen. Geleitet wird der Workshop von einem der wichtigsten Systemdenker im Wirtschaftsbereich: Jamshid Gharajedaghi, Managing Partner von INTERACT, sowie Autor des Buches „Systems Thinking: Managing Chaos and Complexity: A Platform for Designing Business Architecture“.

In der klassischen Fachberatung stehen speziell ausgebildete Fachleute verschiedener Bereiche dem Unternehmen zur Seite. Die systemische Prozessberatung versucht dagegen, die Denk- und Handlungsmuster einer Organisation transparent zu machen. Die Komplementärberatung integriert beide Beratungsansätze. Schnelligkeit und Nachhaltigkeit als integriertes Ergebnis von inhaltlichem und von ProzessKnow-how ist mehr als ein „added-value“. Es ist ein Beitrag zum Überleben und zum Erfolg.

„Jamshid connects Holistic thinking, operational thinking, sociocultural models/conceptions, and interactive design into a complementary whole. Our organization has learned and is using Jamshid’s methodology and it is fundamentally changing the way in which we see the world and the organizations that will be able to compete in this new ‚flat‘ world.“

In einem von Roswitha Königswieser und Michael Shamiyeh geführten Workshop wird ein spannender Einblick in die Komplementärberatung geboten und praktische Tools aus dem Designbereich für Praktiker zur Verfügung gestellt.

Linz,Tagen Die zentrale Lage im Wirtschaftsraum OÖ, ein tolles Stadterlebnis und ausgezeichnete infrastrukturelle Anbindungen machen Linz zu einem interessanten Veranstaltungsort. Linz verfügt über 11 Veranstaltungshäuser, 12 Konferenzhotels und 17 Häuser mit Seminarräumen. Als passender Ort für inspirierende Tagungen oder für abendliche Come-together kann man aus 19 Eventlocations wählen. Die einzigartige Symbiose von Kultur, Natur und Industrie in Linz ermöglicht spannende und abwechslungsreiche Gruppenerlebnisse und unvergessliche Augenblicke. Das Team des Veranstalterservice des Tourismusverbandes Linz berät Organisatoren gerne unabhängig und kostenlos, und stellt ein individuell abgestimmtes Programm zusammen. Die Planungsunterlagen „Handbuch Tagungen/Events“ und „Incentives“ sind kostenlos erhältlich bei: Tourismusverband Linz, ­Abt. Veranstalterservice. Tel.: +43 732 7070-2924 oder -2928, vas@mag.linz.at, www.linz.at/tagung, www.linz.at/incentives


4. INT. DOM-KONFERENZ PANEL 3 Theorienbildung über Management und Design

Simonetta Carbonaro (S, D) universität borÅs/realise Mitten in einer der schwersten Weltwirtschaftskrisen kann sich Design nicht einfach weiter nur mit den kosmetischen Aspekten unserer Produktwelten beschäftigen. Die Disziplin des Designs ist weit mehr als nur Handlanger des Marketings. Design kann fordern, herausfordern und stimulieren und kann den Wandel anstoßen

und vorantreiben. Dafür brauchen wir aber ein Re-Design des Designs. Ein neues Verständnis von Design also und eine neue Generation von Designern, die glücklicherweise schon am Ent­ stehen ist. Simonetta Carbonaro ist Professorin für Humanistic Marketing und Design Management an der Universität Borås in Schweden und Partnerin der Unternehmensberatung REALISE in Karlsruhe.

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Design Thinking: Problem und lösung Design Thinking operiert im Spannungsfeld von Problem und Lösung, von lebensweltlichen Erfahrungen und virtuellen Konzepten/Ideen. Design Thinking umfasst drei Operationen: „Understanding“ zielt auf ein Tiefenverständnis (Innensicht) der Erfahrungs­welt der Kunden (User); „Dreaming“ testet im risikolosen Reich der Phantasie möglichst viele, möglichst neue Handlungsoptionen; „Building“ greift aktiv in die Welt der Kunden (User) ein, verändert sie durch Angebote für neue Erfahrungen. Jede Operation umfasst zwei Schritte, die auf verschiedene Arten rationales Denken mit Sinneswahrnehmung, Emotion und Intuition kombinieren: „Immersing“ bedeutet die Lebenswelt der Kunden am eigenen Leib spüren und einfühlend miterleben; aus dieser Erfahrung extrahiert „Redefining“ durch systemisches Denken das „eigentliche“ Problem, das gelöst werden soll; „Imagining“ heißt Welten (und Lösungen) erträumen, die sein könnten oder sollten; und „Opting“ verwirft, was nicht gut oder machbar genug scheint; was sich durchsetzt wird durch „Prototyping“ realisiert und in vielen kleinen, schnellen Schritten – Verbesserungen von Prototyp zu Prototyp – aus der virtuellen Sphäre der Ideen (rück-)implantiert in die Lebenswelt der Kunden (User); „Presenting“ inszeniert schließlich die Übergabe des Endresultats an die Kunden (User), die über seine Brauchbarkeit entscheiden. (R. Bauer)

Impressum. F. d. I. v.: DOM Research Lab in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Linz. 4020 Linz, Austria. Konzeption & Gestaltung: reklamebüro. Fotos: DOM, Tourismusverband Linz, Referenten, Paul Ott, Spitz Hotel, Landgraf Hotel & Loft, Arcotel Nike, Pixelhotel (Dietmar Tollerian, www.archipicture.at), Lentos Kunstmuseum, Design Center Linz, Ars Electronica Center. Druck: Druckerei Berger, Horn.


Fred Collopy (US) WEATHERHEAD SCHOOL OF MANAGEMENT In seinem Buch „Managing as Designing“ verfolgt Fred Collopy den Ansatz der „Design Attitude“: Manager sollen nicht nur als Entscheidungsträger handeln, sondern genauso als Designer. „Boland and Collopy (…) portray management (…) as an art of generating visions and pathways for reaching these visions within an uncertain and dynamic world. This fresh glimpse of the managerial role provokes a series of fleeting but revealing insights regarding the truly exceptional leader.“ Robert Zmud, University of Oklahoma

KAMIL Michlewski (UK) STRATEGY LECTURER/BUSINESS CONSULTANT

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Es gibt zwei wichtige Wege für professionelle Designer eine Unternehmensstrategie zu beeinflussen. Der erste ist ein von der Basis her angetriebener Prozess. Sobald sie ein bestimmtes Ausmaß erreichen, werden „Design Thinking“ und „Design Attitude“ ansteckend. Schließlich infizieren Tendenzen, wie der Fokus auf Nutzer-Identifikation, auf die tiefer liegende Ästhetik und auf die beständige Suche nach Neuem und Originellem die breitere Organisation. Der zweite Weg ist ein Top-Down Ansatz. Er äußert sich darin, wenn die höchste Ebene, im besonderen der Managing Direktor, Design-Sensibilität durch enge Kooperation mit Designern erlangt hat und die Corporate Strategy und ihre Umsetzung abstimmt. Beide Wege bieten ein großes Potenzial bzw. sind Quelle eines verstärkten Wettbewerbsvorteils.

Robert Bauer (A) Johannes Kepler universität Design Thinking – die Art, wie erfolgreiche Designer an Gestaltungsaufgaben herangehen – ist eine Alternative zum vorherrschenden quantitativ analytischen Managementdenken, das vielen immer noch – zu unrecht – als Ideal für wirtschaftliches Entscheiden gilt und die Managementausbildung dominiert. Analytisches Denken dient primär dem Identifizieren und Aneignen existierender Werte, der Umverteilung von Vorhandenem. Design Thinking ist umfassender, schließt Analyse als integralen Bestandteil mit ein und zielt auf wertschöpferisches Management, auf Schaffung und Verteilung zusätzlicher neuer Werte.

80+1 – Eine Weltreise Inspiriert von Jules Vernes weltberühmtem Klassiker schicken Ars Electronica, voestalpine und Linz09 die Landeshauptstadt auf Reisen. „80+1 – Eine Weltreise“ lautet der Titel der von 17. Juni bis 5. September 2009 anberaumten Expedition um die Welt und in die Zukunft. Keine physische, sondern eine virtuelle Reise via Satellitenverbindungen und Glasfaserkabel, die 80 und einen Tag lang dauern und an 20 Orte führen wird. Orte, die für Schlüsselthemen unserer Zukunft stehen. Am 81. und letzten Tag werden die Ergebnisse dieser Recherche in einer globalen Konferenz zusammengefasst – als ein Highlight des Ars Electronica Festival 2009. www.80plus1.org Das Ars Electronica Center Das neue AEC ist ein Ensemble zweier Gebäude, die mit einem gläsernen Kubus – einer 5.100 m2 großen LED-Fassade – eingefasst sind. Das gesamte Ars Electronica Center ist Präsentationsort für Projekte an der Schnittstelle von Medienkunst, Technologie, Design und Wissenschaft. Ein Haus, das sich dabei weniger der Präsentation, sondern vielmehr der Produktion und Kreation verschreibt, das Laborcharakter hat. Schwerpunktlabors und interaktive Installationen erschließen hier neue Bilder vom Menschen. ww.aec.at


Linz-Blick mit Weitblick Prof. Dieter Gorny, künstlerischer Direktor der Kulturhauptstadt Ruhr 2010, im Gespräch mit Thomas Duschlbauer über Innovationen, „Fachidioten“ und die Unterschiede in den Kulturhauptstädten. Im April veranstaltete Siemens VAI, der weltweit tätige Anlagenbauer für die Metallindustrie, das Symposium „Was Linz verändert“ im Lentos Kunstmuseum, um sich besonderen Fragestellungen rund um neue Entwicklungen der Arbeitswelt und deren Auswirkungen auf den Standort zu widmen.

Wie kann in Ihren Augen der Denkstil von Kulturschaffenden mit Innovationsaufgaben in Unternehmen verbunden werden?

Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten gibt es zwischen Linz und Ihrem Wirkungsbereich im Ruhrgebiet?

Gorny: Innovation entsteht meist aus der Tatsache, dass gänzlich unterschiedliche Dinge, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, zum rechten Moment zusammen kommen und auf einmal gemeinsam Sinn ergeben, dies vor dem Hintergrund gelernter Strukturen. Für eine solche Situation braucht es zwei Dinge: erstens die Kompetenz, das Neue und Zukunftsfähige in der neuen Konstellation zu erkennen, und zweitens die Freiheit, eine solche Situation überhaupt erst zu ermöglichen. Dass wir in der Arbeitswelt von morgen keine reinen „Fachidioten“ mehr brauchen können, ist ja schon länger bekannt. Dass wir aber auch Freiräume und Impulse schaffen müssen, um neue Ideen anzuregen, wird die Herausforderung von morgen sein. Daher sind Arbeitszeitflexibilisierung, Home-Offices, Kunst im Büro, Ehrenamtstage und ähnliche Dinge, die den Arbeitnehmer aus seinem gewohnten Büroalltag herausholen, absolut wünschenswert. Letztlich wird das Vertrauen, das dem Arbeitnehmer auf diese Weise geschenkt wird, auch wieder zu einer stärkeren Identifikation mit dem Arbeitgeber führen, so dass die Firma nicht täglich befürchten muss, den hoch qualifizierten Mitarbeiter an die Konkurrenz zu verlieren.

Gorny: Der auffälligste Unterschied ist natürlich die Größe selbst. Auf der einen Seite eine Stadt mit 190.000 Bewohnern, auf der anderen Seite ein Ballungsraum aus 53 Städten mit 5,3 Millionen Menschen. Insofern geht es in meiner Arbeit weit mehr um demokratische Prozesse bei denen es gilt, eine Vielzahl von Interessen auszugleichen, um Exzellenz zu erzeugen, während man in Linz wenige Beteiligte leichter von der reinen Lehre überzeugen kann. Gemeinsam sind wir jedoch auf der Suche nach einem neuen Image, also im wahrsten Sinne des Wortes neuen Bildern, die wir in die Welt kommunizieren können, um für das Besondere und Einzigartige unserer Regionen zu werben. Wie können Städte wie Linz künftig den Wettbewerb um die klügsten Köpfe gewinnen? Gorny: Es wird darum gehen, Schwerpunkte zu bilden und sich dort zu professionalisieren. Kleine Städte haben hier meist den Vorteil, dass sie sich nach Festlegung auf Schwerpunkte viel schneller an die Umsetzung machen können, während große Städte eine größere Vielzahl von Bedenken und Begehrlichkeiten abarbeiten müssen. Weitere Informationen unter: www.siemens.at/linz09 Die Nachlese des Symposiums können Sie anfordern ­unter: thomas.duschlbauer@siemens.com

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design center linz & bergschlößl

Viel raum für viele ideen Design Center Linz

modern und barock das BERGSCHLÖßL

Viel Raum, viel Licht & ganz viele Möglichkeiten finden Veranstalter im DESIGN CENTER LINZ. Die moderne, multifunktionale Location besticht durch ihre einzigartige Architektur aus Stahl und Glas. Ein flexibles Raumkonzept auf rund 10.000 m² bietet die gleichen optimalen Voraussetzungen für Messen, Kongresse, Incentives, Galas, Events, Tagungen, Weihnachtsfeiern und Präsentationen. Das Glasdach sorgt für eine Tageslicht-Atmosphäre im Inneren, die den Gestaltungsmöglichkeiten keine Grenzen setzt!

Das revitalisierte Barockschlösschen aus dem 18. Jahrhundert bietet einen exklusiven Rahmen für Veranstaltungen mit 10 – 150 Teilnehmer­ Innen. Hier können Sie im Grünen tagen aber auch Feste feiern inmitten eines 30 ha großen Parks.

Das Design Center setzt Maßstäbe im Hinblick auf zukunftsweisende Veranstaltungstechnik: z.B. durch HD-, 16:9- oder 3D-Projektion, multimediale Laser- und Lichtshows, digitale Licht- & Tontechnik und modernstes Screen-Management.

Die Strategie des Locationmanagement hat sich bewährt: Veranstalter profitieren von einem Gesamtangebot aus einer Hand, welches die Planung erleichtert. Neben dem Design Center und Bergschlößl werden auch andere Linzer Locations für Side Events mitangeboten. Agenturen werden bei Buchungen des Design Center & Bergschlößl mit 5 % Agenturprovision auf die jeweilige Raummiete belohnt. Der Linz09-Effekt ist deutlich sichtbar: 365 Tage lang Kultur, 365 Tage lang Europa und die Welt, 365 Tage lang Linz mit seiner Geschichte, Gegenwart und Zukunft. Der größte Kulturevent Europas ist 2009 in der ganzen Stadt spürbar und bereichert Linz mit internationaler Atmosphäre.

DESIGN CENTER LINZ Betriebsges.m.b.H. Europaplatz 1, 4020 Linz, Austria Tel.: +43–(0)732–6966–0 E-Mail: info@design-center.at www.design-center.at


AHOI HERBERT! BAYER UND DIE MODERNE Ausstellung 8. 5. – 2. 8. 2009 im Lentos Kunstmuseum Linz

Dass Bayer die Bedeutung des profiliertesten Gebrauchsgrafikers seiner Zeit zugeschrieben wurde, hängt fast ausschließlich mit der in seiner Zeit anachronistischen Orientierung am Künstlerideal zusammen, die ihm zumindest die Aufmerksamkeit der mehrheitlich hochkulturell gesinnten (Kunst)-Historiker eingebracht hat. Tatsächlich war Bayers Karriere in der Werbung ein ungewöhnlicher Einzelfall, dessen Prominenz mit dem Rückzug anderer Kreativer aus einer künstlerisch ambitionierten Werbegestaltung erklärt werden kann.

Bauhaus-Karriere Herbert Bayer, 1900 im oberösterreichischen Haag am Hausruck geboren, genoss eine typische Bauhauskarriere. Nachdem er in der Wandmalerei unter Kandinsky ausgebildet worden war, hatte er die Gebrauchsgrafik als idealtypisches Feld der Einheit von Kunst und Technik entdeckt, die er als notwendigen Kulturausdruck der Zeit beschrieb. 1925 war er zum Meister der neu eingerichteten Werkstatt für Typografie und Werbung ernannt worden und machte sich als Vertreter der „elementaren Typographie“ verdient. Trotz dieses Erfolgs verließ Bayer das Bauhaus. Er wollte in die Praxis, weg von der Lehre, für die er sich zu jung fühlte. Infolgedessen suchte er nach neuen Erfahrungen und Herausforderungen. Ein Freund Bayers, der ehemalige Direktor des Kunstmuseums Hannover, Alexander Dorner, interpretierte den Schritt von der programmatisch eingegrenzten, aber sicheren Position eines Hochschullehrers in die Werbewirtschaft als Versuch, öffentliche Kommunikationsmittel mit

dem Kraftpotential der modernen Kunst zu verschmelzen, um auf diese Weise das praktische Leben zu aktivieren – ein Versuch, der nach Ansicht Dorners zuvor in Dessau gescheitert war, weil die Einbindung in das Bauhaus bedeutet hatte, den Kontakt zur Wirklichkeit des Alltags zu verlieren.

Der weg in die werbung Den Weg in den Alltag wies die Arbeit bei der Berliner Werbeagentur Dorland, für die er als selbstständiger Leiter des „dorland-studios“ ab 1928 tätig wurde und wo er seine zuvor eingeübte Gestaltungssprache bei einer Vielzahl von Aufträgen einsetzen und weiterentwickeln konnte. Bayer arbeitete in Berlin zielstrebig an seinem Ruf als avantgardistischer Gebrauchsgrafiker und hob

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Bildnachweis: Gottfried Bechtold, Medienkoffer, 1972, Koffer aus braunem Kunststoff mit Werken in unterschiedlichen Medien, Foto: Werner Kaligofsky, © Sammlung Generali Foundation

SEE THIS SOUND Ausstellung: 28.  August 2009 bis 10.  Jänner 2010, Symposium: 2. bis 3. September 2009

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sich so in den 1920er Jahren über die Alltagsrealität der meisten Kreativen in der Werbung hinweg. Seine Arbeiten wurden nicht nur in verschiedenen Kunstzeitschriften besprochen, sondern auch im Ausland durch zahlreiche Auszeichnungen gewürdigt. Dorland wurde mit ihm zum Inbegriff moderner Werbegestaltung.

Das dorland-studio Das Bauhaus-Dorland-Netzwerk existierte seit 1928 und verdichtete sich nach 1933. Neben Herbert Bayer ist Kurt Kranz zu nennen, der ab 1933 einer der wichtigsten Mitarbeiter des „dorlandstudios“ war. Außer Kurt Kranz arbeiteten im „dorland-studio“ Hans Ferdinand (1906-1978) und Hein Neuner (1910-1984). Neben Bayer und Kranz gehörten die beiden Brüder zu den profiliertesten Werbegrafikern in den 1930er Jahren. Außerdem arbeiteten im „dorland-studio“ Max Gebhard, Carl Schlemmer, der Bruder von Oskar Schlemmer, Albrecht Heubner, Xanti Schawinsky und Hein Bredendiek. In nicht so engem Kontakt zu Dorland arbeiteten Heinz Loew, Joost Schmidt und Werner Graeff. Neben der Beschäftigung dieser zwölf Personen war Dorland zeitweise bis zur Emigration der entsprechenden Personen Treffpunkt für den „inneren Bauhaus-Kreis“ der Schüler der ersten Generation und der BauhausMeister, so für Ilse und Walter Gropius, Marianne Brand, Otti Berger und Marcel Breuer.

Text: Alexander Schug. Die Ausstellung: „Ahoi Herbert! Bayer und die Moderne“ im Lentos Kunstmuseum Linz, von 8. Mai bis 2. August 2009.

Die künstlerische Auseinandersetzung mit Bild und Ton sowie den audiovisuellen Medien ist aufs engste verknüpft mit einer Diskussion über Medien- und bildende Kunst. Ein Blick über den Tellerrand der „Medienkunst“ ist gerade an einem Ort wie Linz interessant, an dem diese schon fast wie eine „Trademark“ wirkt, die losgelöst vom restlichen Kunstgeschehen positioniert wird. In der Ausstellung sowie dem Symposium SEE THIS SOUND im Lentos Kunstmuseum Linz sollen daher Bezugspunkte von teilweise sehr verschiedenen Herangehensweisen sicht- und hörbar gemacht werden. Das Lentos Kunstmuseum Linz Mit einem klaren, schlüssigen Bauwerk der Spitzenklasse, geschaffen von den Zürcher Architekten Weber & Hofer hat Linz im Jahr 2003 ein städtebaulich hervorragend positioniertes Kunstmuseum von internationalem Rang erhalten. Das in seinem Erscheinungsbild von Glas und Sichtbeton geprägte Gebäude ist für die bestmögliche Präsentation von Kunst ausgerichtet. www.lentos.at


PIXELHOTEL Stadtleben pur Kann man eine Stadt vom Hotelzimmer aus begreifen? In Linz ja. Denn die einzelnen Zimmer des Pixelhotels sind über die Stadt verteilt.

Ein Pixel wird in Linz als die kleinste Einheit des Hotels definiert: der temporäre Raum für den Besucher. Das Pixelhotel lässt nun aus ungenutzten städtischen Räumen Hotelzimmer entstehen. In leer stehenden Gebäuden, Industriehallen und sogar auf einem Industriekahn werden Zimmer unterschiedlichster Form und dahinter liegendem Konzept angeboten. Abseits des Mainstreams werden damit Facetten von Linz inszeniert, die den Besuchern sonst verborgen bleiben würden.

Stadt entdecken Die Idee zum Pixelhotel ist im Rahmen einer Diskussion über leer stehende Laden- und Betriebsflächen entstanden. Die Idee: Zimmer wie Pixel über den Stadtraum zu verteilen und den für Hotels üblichen Service an die umliegende Gastronomie auszulagern. Alle Dienstleistungen eines herkömmlichen Hotels finden sich somit in der Stadt selbst: Das Pixel bietet lediglich den Komfort eines Hotelzimmers, für das Frühstück muss sich der Gast bereits das erste Mal auf das Stadtleben einlassen – das kann er in den umliegenden Kaffeehäusern genießen. Auch für alle anderen kulinarischen Angelegenheiten ist er eingeladen, die Stadt mit Hilfe von Stadtplan und Tagesticket für sich zu entdecken. So werden die Linzer Lokale zum Speisesaal und die Viertel-Beisln zur Hotelbar mit lokalem Kolorit. Stadtalltag als touristisches Ereignis.

Sechs einzigartige Hotelpixel Bislang haben sich sechs Hotelpixel etabliert. Zum ersten das „Pixel im Hof“, das Camping mit Komfort anbietet. In einer ehemaligen Kunsttischlerei entfaltet sich das 90 m2 große Hotelzimmer, dessen zentrales Objekt ein ausgedienter Campingwagen darstellt, der inmitten des Raumes von früheren Zeiten träumt. Die grüne Seele der Arbeitergeschichte bietet das „Pixel mit Garten“. Ein Wohnraum mit Garten plus einer Bild- und Toninstallation, die vom Leben des heimischen Präkariats erzählt – mitten im Arbeiterviertel Franckstraße.

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hotels mit designanspruch in Linz Linz bietet natürlich für anspruchsvolle Gäste Beherbungsbetriebe höchster Güte. Das Spitz Hotel zum Beispiel, das sich in jedem Stockwerk von der Kunst- und Farbwelt der wichtigsten Linzer Gebäude inspirieren ließ. Oder Landgraf Hotel & Loft, hinter dessen neugotischer Fassade sich ein Hotel mit jungem, kreativem Anspruch verbirgt. Im brandneuen Hotel am Domplatz trifft Design auf Behaglichkeit, das Arcotel Nike schließlich hält gleich drei Themen-Suiten für seine Gäste bereit. Zentrale Anlaufstelle für alle Kulturhauptstadt-Besucher: Das Linz09 Infocenter – Tourist Information, an prominenter Stelle am Linzer Hauptplatz. Tel.: +43 (0)732/7070-2009, E-Mail: tourist.info@linz.at. www.linz09.at, www.linz.at/tourismus

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Das „Pixel in der Textilpassage“ liegt mitten im alten Herzen von Linz. Der Raum wird dominiert vom schwebenden Schlafnest, das als Wohnmöbel, Stauraum, Sitzmöglichkeit und Schlaffläche dient. Über dieses Möbel erreicht man auch das angrenzende Nimmerland, einen kleinen Raum, dessen niedrige Decke einem Erwachsenen kaum erlaubt, aufrecht zu gehen. Dieses Zimmer wurde speziell für Kinder aber auch das ewige Kind in uns konzipiert. Am Standort des Architekturforums Oberösterreich befindet sich das „Pixel in der Volksküche“: Ein Hotelzimmer, das mit Eternit gestaltet wurde. Das einfallende Licht flutet den Raum, führt die Fugenstruktur des Eternits an den Wänden weiter und gibt ihm so Atmosphäre. Wogende Industrieromantik garantiert das „Pixel am Wasser“. Auf dem altem Zugschiff „Traisen“ ergeben drei zum Teil original restaurierte Kabinen eine geräumige Suite, die trotz herben Industrie-Charmes hohen Hotelkomfort bietet. Unweit des Linzer Landestheaters, liegt schließ­ lich die Galerie Simone Feichtner, die sich auf zeitgenössische Kunst junger Künstler spezialisiert hat. Sie macht Platz für das Pixelhotel und zeigt Design, das zum Wohlfühlen und Schlafen verführt. Jede einzelne Pixelhotel-Einheit verführt also Besucher dazu, die Stadt unmittelbar und hautnah kennen zu lernen und sich auf das Abenteuer Stadt selbstbewusst einzulassen.

www.spitzhotel.at

www.hotellandgraf.com

www.hotelamdomplatz.at

www.pixelhotel.at www.arcotel.at/nike


365 TAGE FRISCHEGARANTIE

Linz ist 2009 Kulturhauptstadt Europas und bietet 365 Tage lang ein ebenso buntes wie anspruchsvolles Programm zum Staunen, Genießen und Denken.

80+1 EINE WELTREISE

THEATERLUST2: SONNENBRAND

18. Juni – 5. September 09 Hauptplatz, Ars Electronica Center

27. Juli – 2. September 09

HÖHENRAUSCH

DAS GRÜNE BAND EUROPAS

29. Mai – 31. Oktober 09 OK Offenes Kulturhaus Oberösterreich

5. Juli 09 – 8. Januar 10 Schlossmuseum Linz

SEE THIS SOUND 28. August 09 – 10. Januar 10 Lentos Kunstmuseum Linz


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