Paracelsus Today August

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Paracelsus Today Das Magazin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Salzburg

Nr. 2 I AUGUST 2012 I € 3,–

Geschafft!

Unter diesen Hüten stecken viele kluge Köpfe.

Adipositas. Eine EU-Studie gegen Übergewicht.

Die Gesundheit zählt.

Innovative Krebstherapie.

Sepp Eder über Reichtum.

Die Kunst der Bestrahlung. SEITE 36

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Editorial

Wenn die Zeit vergeht „Schon wieder Promotion“. Diese Feststellung ist kürzlich in einem Meeting an der Paracelsus Universität getroffen worden. Nein, werte Leserin, werter Leser, interpretieren Sie nicht in eine verkehrte Richtung. Diese Aussage hat die Freude zum Ausdruck gebracht, dass wir bereits zum fünften Mal jungen Ärzten den Doktorhut bei der akademischen Feier im Hangar-7 aufsetzen durften. Erstmals haben auch Pflegewissenschafter spondiert. Wie rasch doch die Zeit vergeht. „Schon wieder Promotion“ bedeutet für die Universität auch Reflexion. Was machen wir gut, vielleicht sogar sehr gut? Wo können wir uns verbessern – in der Lehre, in der Forschung, im Umgang mit Studierenden, Kollegen? Tun wir genau das Richtige, um diesen motivierten, jungen Menschen das perfekte Rüstzeug für ihren künftigen Beruf als Arzt mitzugeben? Fragen, denen wir uns täglich stellen und nach Antworten suchen. Einer wird uns leider nicht mehr helfen können, die richtigen Antworten zu finden. Ehrenrektor Julian Frick ist im 80. Lebensjahr einer schweren Krankheit erlegen. An der Promotionsfeier konnte er persönlich nicht mehr teilnehmen, doch sein Geist lebt in all den frischgebackenen Doktoren und Pflegewissenschaftern weiter. Sie sind Botschafter der Paracelsus Universität und damit auch von Julian Frick. Er wird die Lebenswege dieser jungen Ärzte mit einem zufriedenen Lächeln von anderer Stelle verfolgen. Zum 75. Geburtstag von Julian Frick hat Paracelsus Today im Jahr 2008 ein Interview geführt. „Es werden gute Ärztinnen und Ärzte rauskommen“, sagte er damals. Wir werden dafür weiterhin jeden Tag arbeiten. Danke Julian! Dr. Gottfried Stienen Chefredakteur

Inhalt 4 Spotlight. Habemus doctores! Habemus baccalaureos! 6 Short Cuts. Neues aus der Uni. 8 Inside. Paracelsus Förderklub. 10 Inside. Die Universität trauert um Ehrendoktor Julian Frick. 12 Research. Übergewicht wiegt schwerer als man meint. 16 Fokus On. Follow me! Mayo Clinic und Social Media. 18 Education. Die Online-Pfleger. 20 Inside. Lange Nacht der Forschung. Ein Rückblick. 22 Alumni. 100 Kilometer & ein Doktorhut für Alfred Niederberger. 24 Research. Forum exzellenter Forscher. 26 Research. Modernste Technik für innovative Krebstherapie. 28 Very Personal. Primaria Uta Hoppe: eine mitochondriale Erscheinung. 30 Update. Wenn der Architekt zum Freund werden kann. 32 Body Check. Das Wichtigste über FSME. 36 Friends. Der Reichtum von Sepp Eder. 38 Point of View. Mensch, nicht nur Patient.

Paracelsus Today ist das Magazin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg • Auflage: 30.150 Stück • Medieninhaber und Herausgeber: Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg - Privatstiftung, Strubergasse 21, 5020 Salzburg, +43 (0)662/4420020, www.pmu.ac.at • Verlag: Magazinmanagement und Verleger: Schoaß & Partner GmbH, Albrechtgasse 9, 8010 Graz, +43 (0)316/820082, www.schoass.at, Geschäftsführer: Mag. Helmut Schoaß • Chefredakteur: Dr. Gottfried Stienen • Chefin vom Dienst: Stefanie Illmer • Art-Direktor: Tom Wagner • Produktion: m4! Mediendienstleistungs GmbH & Co KG, Schönaugasse 64, 8010 Graz • Mitarbeiter/-innen dieser Ausgabe: Andreas Aichinger, Mag. Dorothea Kölblinger, Dr. Helmut F. Novak, Ilse Spadlinek, Dr. Gottfried Stienen, Sabine Ritzinger • Fotos: Berger+Parkinnen Architekten, wild&team fotoagentur gmbH, iStock, Mayo Clinic, MedAustron GmbH, Paracelsus Uni, Privatfotos, SALK • Coverfoto: wild&team fotoagentur gmbH • Herstellung: Druck Styria GmbH & Co KG • Alle Angaben ohne Gewähr. Haftung für Irrtümer und Änderungen ausgeschlossen. Satz- und Druckfehler sowie alle Rechte vorbehalten.

Paracelsus Today 2/2012

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Spotlight

Habemus doctores! Habemus baccalaureos!

Der 13. Juli 2012 war ein besonderer Tag – voller Emotionen kennzeichnete er den Sprung in einen neuen Lebensabschnitt der jüngsten Absolventinnen und Absolventen der Paracelsus Universität.

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Fotos: Paracelsus Uni/wild+team

ach Jahren intensiven Studiums feierte der fünfte Abschlussjahrgang der Humanmedizin seine Promotion und der erste Abschlussjahrgang des 2in1-Modells Pflege seine Sponsion. Mit der im Hangar-7 stattfindenden akademischen Feier wurden hoch qualifizierte Ärzte und

Pflegewissenschafter in das Berufsleben entlassen. Für diesen Weg gab es eine wichtige Botschaft von John Geibel, dem diesjährigen Festredner und Professor der Yale University: Es zählt nicht nur die Behandlung auf höchstem medizinischen Niveau, sondern auch die Gestaltung der Beziehung zum Patienten. Lesen Sie mehr auf Seite 38. •

AUSZEIT AUF SEE

Absolventen 2012 Doctores Medicinae Universae: Alexander Aichmair ∙ Mira Baumgartlinger ∙ Rudolf Deibel ∙ Johanna Fürthauer ∙ Lukas Grassner ∙ Anna Gschwandtner ∙ Lukas Hingsammer ∙ Maximilian Horetzky ∙ Gerda Huber ∙ Jörg Kaiser ∙ Anna Klicpera ∙ Barbara Lindmoser ∙ Stefan Mitterwallner ∙ Raphael Morscher ∙ Elisabeth Oberschneider ∙ Ian Pirker ∙ Christopher Pleyer ∙ Nina Röthel ∙ Isabel Thaler ∙ Mia Vidovics ∙ Catharina Wacker ∙ Robert Wakolbinger ∙ Laurenz Weitgasser ∙ Anton Wicker ∙ Theresa Weber ∙ Christoph Wohlmuth ∙ Christoph Zandanell ∙ Nora Zetsche Bachelor of Science in Nursing: Beate Albert ∙ Carina Bauer ∙ Eleonore Bauer ∙ Helena Berger ∙ Lisa Anna Bräuml ∙ Julia Buhmann ∙ Andreas Dombrowski ∙ Verena Eckstein ∙ Stephanie Feßl ∙ Viktoria Fürnsinn ∙ Margit Gansfuß ∙ Cornelia Graf ∙ Kristina Heilinger ∙ Helene Huber ∙ Maria Humer ∙ Petra Karner ∙ Stefanie Kremaier ∙ Irene Lengauer ∙ Michaela Linsbod ∙ Raphaela Mayr ∙ Stefanie Maria Mayrhofer ∙ Sarah Novosel ∙ Katrin Pühringer-Sturmayr ∙ Catharina Raschke ∙ Stefanie Raschke ∙ Karin Reisenberger ∙ Julia Rittberger ∙ Sabrina Schmid ∙ Barbara Schawarz ∙ Jakob Spulak ∙ Miriam Strauss ∙ Désirée Toggenburg ∙ Christa Maria Wesely

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I H R E E X K LU S I V E

2/2012 Paracelsus Today

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Short Cuts

Short Cuts

Im Dienste der Humanität

Rektor Herbert Resch geehrt An Auszeichnungen kann man sich gewöhnen – Herbert Resch, Rektor der Paracelsus Universität, ist ein Mann, der sich des Wertes von Ehrungen bewusst ist. Kürzlich wurde der Primar der Salzburger Universitätsklinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie zum Ehrenmitglied der Gesellschaft für Chirurgie ernannt. Fast zeitgleich erhielt Resch die Ehrenmitgliedschaft der ungarischen chirurgischen Gesellschaft in Eger. Sein Können, sein Engagement, sein Forschergeist – kurz seine Leistungen – wurden damit gewürdigt. Gratulation!

„Blaue Bienen“ auf der Baustelle Jeder Mitarbeiter der Paracelsus Universität ist allwöchentlich vom Tempo der Bauarbeiten überrascht. Auf dem ehemaligen Stadtwerke-Areal wird emsig wie in einem Ameisenhaufen gearbeitet. Derzeit ist die Tiefgarage des geplanten neuen Forschungshauses im Entstehen, und Dutzende blaue Mischmaschinen rühren quasi den Beton dafür an. Hitze, Regen und Gewitter haben den Zeitplan bislang nicht umgeworfen, das Forschungshaus soll bis Spätherbst 2013 errichtet sein.

Die Medizinstudierenden der Paracelsus Uni stellen ihr Wissen und ihre Freizeit künftig auch in den Dienst der Humanität: Sie können im Anschluss an die verpflichtende 56-stündige Notfallmedizin-Grundlagenvorlesung freiwillig die Ausbildung (100 Stunden Theorie und 160 Stunden Praxis) zum Rettungssanitäter des Roten Kreuzes machen und bei Einsätzen mitfahren. Dieses Angebot erfreut sich inzwischen regen Zuspruchs: 35 aktive Rettungshelfer machen regelmäßig Dienst beim Roten Kreuz. „Wir hatten ursprünglich mit einer zeitweiligen Unterstützung durch die Studierenden gerechnet, doch mittlerweile fahren jeden Samstag fünf bis 15 der angehenden Ärzte bei den Einsätzen mit“, erzählt Landesrettungskommandant Anton Holzer. Das Ausbildungsprojekt geht auf die Initiative der zwei Medizinstudenten Michael Stäuble (re. im oberen Bild) und Florian Sperl zurück. „Wir sind der Meinung, dass die Ausbildung zu handlungskompetenten Notfallmedizinern wichtig ist, und dass alle Ärzte – vom Augenarzt bis zum Radiologen – im Notfall imstande sein sollten, kompetent zu handeln“, sagen die beiden Initiatoren. Eine Ausbildung dieser Art fördere außerdem den offenen Umgang von Medizinstudenten mit Patienten, weil

sie bereits in den ersten Studienmonaten Kontakt zu ihnen erhielten. Eine eigene Organisationseinheit des Roten Kreuzes unter dem Ausbildungsarzt Alexander Franz kümmert sich um die Studierenden. „Die Medizinstudenten werden durch die Arbeit im Rettungsdienst zu routinierteren, besser ausgebildeten Ärzten. Zusätzlich lernen sie die Werte und Haltung des Roten Kreuzes kennen, die auch von einem Arzt erwartet werden, und trainieren die zwischenmenschliche Komponente.“

Für ein sauberes Klima

Stars der Krebsforschung in Salzburg Bei einem Network Expert Meeting Anfang Juli weilten in Salzburg und an der Paracelsus Universität namhafte Krebsforscher aus dem In- und Ausland. Thema des Meetings war die Translation von Pharmakogenetik von der Labortechnik zum Patientenbett. Zu den Stars der Krebsforschung zählen auch Robert B. Diasio (im Bild), Direktor des Krebsforschungszentrums an der Mayo Clinic, oder Frederico Innocenti, Associate Director für Krebsforschung am Institut für Pharmakogenomics und Individualized Therapy von der Universität North Carolina. Salzburgs Beitrag leistete der bekannte Vorstand der Universitätsklinik für Innere Medizin III, Richard Greil.

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Danke, Klaus Albegger!

Eine glänzende Premiere Die Wundversorgung ist so alt wie die Menschheit selbst – der erstmals durchgeführte Universitätslehrgang für Wound Care Management an der Paracelsus Universität ist in seiner Form dennoch einzigartig. Im Juni schlossen die ersten Absolventen die interdisziplinäre Ausbildung ab. Die Universität gratuliert den frisch gebackenen Masters of Science (MSc) in Wound Care Management: Katrin Baade, Zeynep Babadagi-Hardt, Jürgen-Dietmar Cech, Patricia Frenz, Barbara Kaiser-Matner, Sindy Lier, Michael Schmitz, Martin Schösser, Christine Schreiner und Gabriele Stern.

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Mit einer Danksagung durch Rektor Herbert Resch hat sich die Universität von einem hochverdienten Mitarbeiter und treuen Wegbegleiter verabschiedet: Klaus Albegger, Programmdirektor für Humanmedizin der Paracelsus Universität, tritt in den Ruhestand. Albegger hat sich mehrere Jahre intensiv mit den unterschiedlichsten Anliegen, Aufgaben, Herausforderungen und Problemen der Studierenden beschäftigt. Der ehemalige Primar der Salzburger Universitätsklinik für HalsNasen-Ohren-Krankheiten wird in seine steirische Heimat nach Graz zurückkeh-

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ren. Für all die Jahre großartigen Engagements wurde Albegger mit der bronzenen Paracelsus-Ehrenmedaille – gestaltet von der bekannten Salzburger Künstlerin Lotte Ranft – ausgezeichnet. Die Universität wünscht alles Gute für die Zukunft!

Die PRISMA Salzburg erhält für die Entwicklung am Competence Park SALZBURG die vom Bundesministerium gemeinsam mit klima.aktiv vergebene Auszeichnung für Kompetenz im Klimaschutz. Auf dem ehemaligen Stadtwerke-Areal, wo die Paracelsus Universität bekanntlich ein neues Forschungs- und Lehrgebäude errichtet, werden mehrere klima- und ressourcenschonende Maßnahmen umgesetzt: Hinter der Hochhaussanierung steht ein ausgeklügeltes ökologisches Konzept, die Häuser in der Mitte sind Niedrigenergiehäuser mit Solarpanelen, die Energiespeicherung läuft direkt über den Pufferspeicher der Salzburg AG. Die CO2-Gesamteinsparung durch die gesetzten Maßnahmen der Hochhaussanierung: 180 Erdumrundungen mit einem Kleinwagen. „Der Competence Park SALZBURG ist stolz, als Multiplikator zu wirken und steht mit seinem Maßnahmenpaket für innovative Technologien und Dienstleistungen, die zum Klimaschutz beitragen“, meint Geschäftsführer Alexander Mandl zufrieden.

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Aus Überzeugung fördern und helfen

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Freunde an seiner Seite zu wissen, ist ein schönes Gefühl. Die Paracelsus Universität darf dieses Gefühl auskosten, denn zahlreiche Förderer, Mäzene und Freunde unterstützen die Arbeit in Forschung und Lehre – auch finanziell. Ein größer werdender Kreis von Freunden ist der noch junge Förder-Klub. Autor: Gottfried Stienen ∙ Fotos: Paracelsus Uni/wild+team

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chon der erste Teil des Namens erklärt den Zweck dieses Klubs. Menschen, die der Paracelsus Universität helfen wollen, treten dem Förder-Klub bei. Die Universität benötigt Menschen, die um die Bedeutung der Ausbildung von hoch qualifizierten Ärzten für unsere Gesellschaft wissen. Immer mehr fühlen sich der Paracelsus Universität verbunden und wollen auch finanziell helfen. Der Förder-Klub ist eine Möglichkeit, einerseits pekuniär zu helfen, aber auch eine Gemeinschaft, die Gutes will und die Ideen und Ziele der Universität weiterträgt. Mit einem Mindestbeitrag von Euro 1000,– pro Jahr wird man Mitglied im Förder-Klub der Paracelsus Universität und gestaltet unmittelbar die Gegenwart und Zukunft der Medizin und Wissenschaft mit. Immer mehr Persönlichkeiten wollen Mitglied im Netzwerk der Universität werden und schließen sich dem noch jungen Förder-Klub gerne an. Frau Edith Lukesch aus Wien ist mit voller Überzeugung beigetreten: „Die Paracelsus Universität legt nicht nur auf erstklassige medizinische Ausbildung ihrer Studenten größten Wert, es kommt auch der soziale Aspekt nicht zu kurz. Es haben auch besonders engagierte junge Menschen die Chance auf ein Stipendium. So viel Einsatz verdient unsere volle

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Unterstützung: Wir investieren nicht nur in die Zukunft begabter junger Studenten, sondern auch in die eigene!” Klubmitglieder zu werben ist eine Sache, Klubmitglieder zu halten, der nächste Schritt. Wir können nicht nur die steuerliche Absetzbarkeit Ihrer Spende garantieren, sondern wollen auch aktiv in Kontakt treten und präsent sein. Einmal jährlich laden wir den Klub daher an die Universität in der Strubergasse, um gemeinsam einige Stunden zum Kennenlernen und beim Gedankenaustausch zu verbringen. Führende Persönlichkeiten der Universität werden Sie über die aktuellen Geschehnisse der Paracelsus Universität informieren. Ein kleines Geschenk beim Eintritt in den Klub wird Ihnen zugesandt, auch Paracelsus Today werden Sie kostenfrei erhalten. Wir garantieren, dass wir jeden gespendeten Euro verantwortungsvoll einsetzen werden. Ihr Beitritt in den Paracelsus FörderKlub würde uns sehr freuen. Kontaktieren Sie uns per E-Mail (petra.schwarz@pmu. ac.at) oder informieren Sie sich über Details im Internet (www.pmu.ac.at/klub). •

„Wir investieren nicht nur in die Zukunft begabter junger Studenten, sondern auch in die eigene!“ Edith Lukesch

„Ich mach mir keine Sorgen im Alter, denn bei SeneCura fühle ich mich rundum wohl.“ Cäcilia Wichernik, Bewohnerin SeneCura Sozialzentrum Grafenwörth

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www.senecura.at


Inside

Inside

Julian Frick ist tot

schreibt oder persönlich intensive Kontakte knüpft. Die Kooperation mit der Mayo hat mit diesen guten Kontakten zu tun. Wir führten viele Gespräche in Rochester. Ich habe viel vorgearbeitet. Wir haben uns sehr bemüht. Und sie haben an uns geglaubt.

Im Jahr 2008 feierte Ehrenrektor Julian Frick seinen 75. Geburtstag. Paracelsus Today hat damals ein Interview mit ihm geführt. Aufzeichnungen, die den Menschen Julian Frick in all seiner Bescheidenheit treffend darstellen.

Paracelsus Today: Im Forschungstri-

Autorin: Ilse Spadlinek ∙ Foto: Paracelsus Uni/wild+team

Paracelsus Today: Herr Professor Frick, Sie sind in Leogang geboren, leben aber seit vielen Jahren in Innsbruck. Fühlen Sie sich als Tiroler oder Salzburger? Julian Frick: Ich fühle mich als Leoganger. Dort hat man mich vor mehr als 15 Jahren zum Ehrenbürger gemacht, und es ist immer noch meine Heimatgemeinde. In meinem Leben musste ich mich viele Jahre beruflich irgendwo durchsetzen, in Österreich oder im Ausland. Da war die Bindung nicht so groß. Aber je älter ich werde, desto mehr fühle ich mich wieder zu meiner Ursprungsgemeinde hingezogen.

Paracelsus Today: Wollten Sie immer Arzt werden? Julian Frick: Gegen Ende des Gymnasiums, ja. Nicht so sehr zur Freude meines Vaters. Als ich ihm mein Maturazeugnisgezeigt habe, hat er gesagt, lieber wär’s mir, du hättest die Gesellenprüfung gemacht. Er meinte, Arzt, das sei ein Hungerberuf. Als Arzt hat man damals wirklich sehr wenig verdient. Aber das Finanzielle war nicht so wichtig. Ich hab dann in Wien und Innsbruck studiert, dort promoviert und an der Klinik als Urologe zu arbeiten begonnen. Paracelsus Today: … und zu forschen. Julian Frick: Ich hab immer wissenschaftlich gearbeitet. Auf der anderen Seite hab ich schon gemerkt, dass ich ganz gut mit Patienten umgehen kann, und mich dann doch für den klinischen Part entschieden. Ich bin aber jedes Jahr für einige Monate ins Ausland gegangen – nach Schweden, England, Polen und in die USA vor allem. Mein damaliger 10

Chef, Professor Marberger, hat uns immer an der langen Leine gelassen. 1969 hab ich mich dann habilitiert, mit einer Arbeit über eine neue Methode zur Bestimmung des männlichen Keimdrüsenhormons im Blut. Ende der 70er konnten die Gynäkologen schon alles bestimmen – Östrogen, Progesteron, alle wichtigen Hormone. Wir Urologen hatten überhaupt nichts. Auf der männlichen Seite lagen wir weit zurück.

Paracelsus Today: Ist viel von den Erfahrungen, dem Interesse für Neues ins Curriculum unserer Universität eingeflossen? Julian Frick: Ich habe meine Lebenserfahrung eingebracht, meine internationalen Kontakte, meine Forschungserfahrungen aus den USA, alles. Ich hab ja mit der Arbeit am Curriculum erst nach meiner aktiven Tätigkeit als Primar in Salzburg begonnen. Aber meinen Vertrag 1976 hab ich seinerzeit nur unter der Voraussetzung unterzeichnet, dass es hier eine Medizinische Fakultät geben wird. In meiner aktiven Zeit hab ich das leider nicht erlebt. Bei meinem Abschied hab ich versprochen, falls es dazu kommen sollte, werde ich mich ums Curriculum kümmern. Interessiert hat mich das schon vorher. Ich habe das Curriculum der Mayo Medical School schon zur aktiven Zeit auf dem Schreibtisch liegen gehabt.

Vieles hat mir gefehlt, vor allem das Forschungstrimester. Ich hab mir überlegt: Wie soll das Curriculum am besten ausschauen – vor allem: Wie lange soll es dauern? Als uns bewusst war, dass wir die Studierenden auswählen werden, dachte ich: Das sind 42 hoch qualifizierte junge Leute, die zahlen viel Geld, die wissen, was sie erwartet, und wollen was leisten. Es kann doch nicht sein, dass das so lange wie an öffentlichen Universitäten dauert. So kam ich auf die fünf Jahre, das wurde gut angenommen. Dann habe ich mir eine Gruppe von 16 Leuten für die Curriculums-Kommission ausgesucht.

mester lernen Studierende auch im Ausland. Julian Frick: Ja, im vierten Jahr, das möchte ich nie geändert haben. Für unsere Studierenden ist wissenschaftliches Arbeiten, auch im Ausland, selbstverständlich. Davon können andere nur träumen. Das ist wirklich einmalig bei unserem Studium.

Paracelsus Today: Wenn im Sommer die ersten Absolventen ihr Studium abschließen – ist damit auch Ihr Lebenswerk erfolgreich abgeschlossen? Julian Frick: Mein Lebenswerk war es, dass ich ein anständiger Arzt werd’ und dass mein medizinisches Hobby,

dieses „besondere“ Curriculum? Julian Frick: Von den europäischen Curricula mit ihren sechs Jahren Studienzeit hat mir keines so richtig imponiert.

Paracelsus Today: Sie wurden im Jänner 75 Jahre, die Paracelsus Universität gibt es fünf Jahre. Wann werden Sie das Kind loslassen? Julian Frick: Es wird schwerfallen, es ganz auszulassen. Aber für mich ist der 19. Juli heuer ein entscheidendes Datum, wenn der Jahrgang 2003 seine Diplome bekommt. Dann weiß ich: Was da auf meinem Schreibtisch entstand, ist machbar. Es werden gute Ärztinnen und Ärzte herauskommen, die anständige Medizin betreiben. Damit ist meine Aufgabe erfüllt. Wenn man mich um Rat ersucht, werde ich ihn auch weiterhin gern geben, so gut ich kann. •

Meinungen über Julian Frick Herbert Resch: „In Salzburg ist jahrelang über eine Medizinische Fakultät diskutiert worden. Den Wunsch dazu hatten viele – wirklich daran gearbeitet haben wenige. Julian Frick gehörte zu ihnen. Er war eine Persönlichkeit, die sich einer Sache wirklich um ihrer selbst willen angenommen hat, mit großem Engagement und ohne jede Eitelkeit. Seine Vorstellungen eines modernen, innovativen Curriculums hat er optimal für die Paracelsus Universität umgesetzt. Ich schätzte ihn als aufrichtigen und immer streitbaren Freund.“ Günther Galvan: „Meine persönliche Freundschaft mit Julian Frick entstand aus der Zusammenarbeit auf endokrinologischem Gebiet mit regelmäßigen Diskussionsabenden für alle Interessierten aus Klinik und Praxis. Er war ein Arzt aus Berufung. Ich habe ihn als Mann mit Handschlagqualität erlebt, ehrlich, bescheiden und ungemein fleißig. Seine kollegiale Haltung, sein ermutigend-väterlicher Führungsstil und sein immer auf die Patienten ausgerichtetes Handeln waren sicher Teil seines Erfolges. Auch die Standespolitik innerhalb des Krankenhauses wurde von ihm mitbestimmt – immer in Hinblick auf eine angestrebte Medizinische Fakultät.“

Paracelsus Today: Das ist aber schon ein hartes Stück Arbeit für die Studierenden. Julian Frick: Mir war klar, es ist nicht einfach, etwas, das an öffentlichen Unis bestenfalls sechs Jahre dauert, in fünf zu schaffen. Und dass vor allem das österreichische Ferialverhalten komplett geändert werden muss. Drei Monate Ferien im Sommer gibt’s da nicht. Es sind zwei Wochen, und auch in denen wird gelernt. Es ging darum, das so zu kompensieren, dass es keinen Ausfall von Studierenden gibt. Anders als an den Medizinunis, wo in den ersten ein, zwei Jahren so und so viele ausscheiden sollen, sonst kann man den klinischen Part nicht gestalten.

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Paracelsus Today: Wie kam es zur PartParacelsus Today: Wie entstand nun

die Wissenschaft, nicht zu kurz kommt; dass ich meine Abteilung zur Zufriedenheit von Patienten und Vorgesetzten führen kann. Ich war immer traurig, dass in meiner aktiven Zeit mein großer Wunsch, eine Medizinische Fakultät zu erleben, nicht in Erfüllung ging. Dass es doch noch gelungen ist, macht mich heute sehr glücklich.

nerschaft mit der weltberühmten Mayo Medical School in den USA? Julian Frick: Einige Universitäten hätten das auch gern gehabt. Aber es ist ein Unterschied, ob man einen Brief

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Research

Research

Übergewicht wiegt schwerer als man meint Übergewicht und Fettleibigkeit bei Kindern und Jugendlichen – ein verbreitetes Problem mit weitreichenden körperlichen und psychischen Folgen. Eine internationale Studie mit Forschern aus sechs europäischen Staaten soll nun gegensteuern. Die Paracelsus Universität und die Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde sind Teil des Teams.

Adipositas: Der Bogen muss von der Vorsorge bis hin zu medikamentöser Behandlung gespannt werden.

Autorin: Sabine Ritzinger ∙ Fotos: istockphoto, SALK

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ereits jedes vierte Kind in Österreich ist übergewichtig – Tendenz steigend! Je nach Region und Alter sind bis zu einem Drittel der Kinder und Jugendlichen betroffen. Die Zahlen von Patienten mit Adipositas und Diabetes mellitus Typ 2 steigen stetig an. „Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen sind kein rein kosmetisches Problem, sondern eine ernstzunehmende chronische Erkrankung, die nur durch die langfristige Zusammenarbeit von erfahrenen Spezialisten und niedergelassenen Ärzten mit den Betroffenen und deren Familien erfolgreich behandelt werden kann“, betont Wolfgang Sperl, Primar der Salzburger Uniklinik für Kinder- und Jugendheilkunde.

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Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Sperl, Vorstand der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde

erhöhte Harnsäure, Gallensteine. Wenn mehrere dieser Erkrankungen gleichzeitig auftreten, sprechen die Mediziner vom so genannten „Metabolischen Syndrom“. Neben den zahlreichen gesundheitlichen Folgen kann Übergewicht für Kinder und Jugendliche auch zu einem großen sozialen Handikap werden, zu Isolation und in Folge bis hin zur Depression führen. Dem Problem der Fettleibigkeit bei Kindern und Jugendlichen soll jetzt im größeren – internationalen – Kontext sprichwörtlich „zu Leibe gerückt werden“. Die Studie „Beta cell function in Juvenile Diabetes and Obesity – Beta-JUDO“, ein

Der Zuschlag für Salzburg erfolgte aufgrund jahrelanger Erfahrung. „Ein zentraler Ansatz ist die Suche nach den Ursachen von Übergewicht im Stoffwechsel“, betont Sperl. Ein Fokus liege auf der überschießenden Insulinausschüttung, die sich bei adipösen jungen Patienten zeigt. Es gehe darum herauszufinden, inwieweit die erhöhte Insulinausschüttung den Teufelskreis der Gewichtszu-

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„Übergewicht hat gigantische Folgen. Wir müssen viel stärker in Richtung Prävention gehen.“ Em. Univ.-Prof. Dr. Kurt Widhalm, Studienkoordinator

nahme begünstige. Die Universitätsklinik hat eine hohe Expertise bei Stoffwechselstörungen und ist damit prädestiniert für ein Projekt solchen Ausmaßes. Studienleiter Daniel Weghuber, Oberarzt an der Uniklinik für Kinderund Jugendheilkunde, erklärt: „Unser Hauptziel ist es, verschiedene Behandlungsmethoden zu überprüfen und neue Strategien zu entwickeln. Dabei verschmelzen einerseits klinische, patientennahe Forschung und andererseits Grundlagenforschung, z. B. durch die in vitro-Untersuchung von menschlichen Bauchspeicheldrüsenzellen, miteinander.“ Es sei wichtig, der Öffentlichkeit

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zu vermitteln, dass in Beta-JUDO Grundlagenforschung und konkrete Anwendung des erworbenen Wissens bei betroffenen Kindern und Jugendlichen Hand in Hand gehen. Das ambitionierte Ziel: Forschung auf höchstem Niveau, von der auch österreichische Kinder und Jugendliche direkt profitieren. Der Bogen müsse von der Vorsorge bis hin zu medikamentöser Behandlung gespannt werden. Maßgeschneiderter Ansatz, gezielte Therapie. Konkret werden interessierte adipöse Kinder bzw. Jugendliche und deren Familien aufgerufen, an der Studie teilzunehmen – auch bereits betreute Patienten. Mittels Durchuntersuchung inklusive Blutabnahme, Zuckerbelastungstest können die Ärzte herausfinden, ob die Vorstufe von Diabetes oder ein manifester Diabetes mellitus besteht. „Nicht alle Adipösen sind auch krank. Es gilt herauszufiltern, wer behandelt werden muss“, meint Sperl. Metabolische Komplikationen und psychische Probleme sollen erfasst werden, um einen maßgeschneiderten Ansatz für die jeweilige Person zu entwickeln und geeignete Therapien zu veranlassen. Die therapeutischen Schrit▲

Fatale Folgen. Adipositas führt in vielen Fällen zu körperlichen und psychischen Folgeerkrankungen, die sich bereits im Kindesalter manifestieren können. Die Krankheitsbilder sind mannigfaltig: zum Beispiel Störungen des Stütz- und Halteapparats, Atemprobleme beim Schlafen, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Lebererkrankungen, Typ-2-Diabetes mellitus, Erhöhung der männlichen Geschlechtshormone bei Mädchen,

„Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen sind kein rein kosmetisches Problem, sondern eine ernstzunehmende chronische Erkrankung.“

von der Europäischen Union initiiertes und mit neun Millionen Euro cofinanziertes Projekt, vereint ein interdisziplinäres Team aus sechs europäischen Ländern. Wissenschafter aus Schweden, Luxemburg, England, Deutschland, Schweiz und Österreich wollen das wachsende Problem auf mehreren Ebenen erforschen, neue Ansätze für Therapien entwickeln und den Kindern und Jugendlichen damit eine Chance auf gezielte Behandlung geben. Österreichischer Partner der auf vier Jahre angelegten Beta-JUDO-Studie ist die Paracelsus Universität, die mit der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde ein Team von kompetenten und erfahrenen Forschern auf dem Gebiet von Übergewicht und Fettleibigkeit bei Kindern und Jugendlichen aufbieten kann.

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Research

te umfassen – je nach Bedarf – individuelle Lebensstiländerung, Bewegung unter Gleichaltrigen, psychologische Hilfestellung und/oder medikamentöse Behandlung. „Für eine erfolgreiche Therapie wird in Zukunft möglicherweise mitentscheidend sein, ob jemand besondere genetische Merkmale aufweist“, sagt Weghuber. „Ebenso relevant ist die Frage, wie jemand auf Medikamente anspricht – das geschieht durch gezieltes Testen.“ So wollen die engagierten Studienverantwortlichen einem wachsenden Patienten-Kollektiv mit individuellen Maßnahmen entgegentreten. •

Gesundheit: Privat oder öffentlich? Gesundheit ist das höchste Gut, das wir Menschen haben. Diese Feststellung ist über jeden Zweifel erhaben. Die Diskussion über das Ausmaß der Eigenverantwortung in Zusammenhang mit Gesundheit und Ernährung ist zulässig – auch im Licht der hohen Kosten bei der Behandlung von fettleibigen Menschen. Ist die Gesundheit eine Angelegenheit des Einzelnen oder Thema einer gesamten Gesellschaft, deren Politik und öffentlichen Institutionen? Das „forum. ernährung“, ein Verein zur Förderung von Ernährungsinformationen, beleuchtet aktuell das Thema „Freiheit oder Fremdbestimmung: Wie privat ist Essen?“. Im Zuge eines Symposiums sollen Begriffe wie Privatheit, Autonomie und Eigenverantwortung in Zusammenhang mit Gesundheit und Ernährung diskutiert und aus soziologischen, religiösen, philosophischen und gesellschaftspolitischen Blickwinkeln betrachtet werden. Wie weit geht die persönliche (Ernährungs-)Freiheit? Bedeutet „gesund“ sein auch gleich-

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zeitig „frei“ sein? Schließt die Freiheit einer liberalen Gesellschaft nicht auch die Freiheit zu einem selbstbestimmten und mitunter auch ungesunden Lebensstil ein? Die Zielgruppe ist groß und mannigfaltig, betrifft es doch so gut wie jeden: als Individuum, als nach Gesundheit strebender Mensch, als Teil der Gesellschaft, als Teil des Gesundheitssystems. Aktuelle Daten und Fakten zum Thema lassen eine konstruktive Diskussion zu: • Die Zahl der übergewichtigen und adipösen Menschen hat in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich zugenommen, so auch in Österreich. 1) • In Österreich sind zwei von fünf Erwachsenen sowie jedes fünfte Kind übergewichtig. 1) • Jeder 2. Österreicher gibt an, schon einmal eine Diät gemacht zu haben. 2) • 47 % essen jeden Tag bzw. ein- bis zweimal wöchentlich bewusst kaloriensparend. 2) • 38 % der Österreicher geben an, dass sie mindestens einmal pro Woche Sport treiben und liegen somit im

EU-Schnitt (40 %). 29 % sagen, dass sie nie Sport treiben (EU: 39 %). Mehr als ein Viertel der Österreicher (27 %) möchte „durch Sport sein körperliches Erscheinungsbild verbessern“ (EU: 24 %). 3) • 75 % fühlen sich gesundheitlich sehr oder eher gut – und das relativ konstant über die vergangenen Jahre. 4) • 85 % machen sich zumindest manchmal Gedanken um ihre Gesundheit (30 % sogar oft bzw. sehr oft). 4) • 81 % der besser situierten Österreicher beurteilen ihren Gesundheitszustand als sehr gut oder gut, während dies nur 59 % der Menschen mit sozio-ökonomisch niedrigerem Status so wahrnehmen. 4) • Die große Mehrheit der Österreicher sieht zumindest einen gewissen Zusammenhang zwischen Gesundheit und eigenem Verhalten – allerdings sinkt dieser Wert konstant: Sah 2010 noch mehr als ein Drittel einen deutlichen persönlichen Anteil an der Erhaltung der eigenen Gesundheit, ist es 2011 nur noch etwa ein Viertel. 4) • Die Weltgesundheitsorganisation

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(WHO) definiert „Gesundheit“ als „einen Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur des Fehlens von Krankheit oder Gebrechen“. 5) • In Europa werden ernährungs(mit)bedingte Erkrankungen wie Herzkreislauferkrankungen, Diabetes und bestimmte Krebsarten für die Hauptkrankheitslast (77 %) verantwortlich gemacht und stellen mit 86 % die Haupttodesursachen dar. 5) • Am 1. Oktober 2011 hat Dänemark als erstes Land der Welt eine Fettsteuer und Ungarn im gleichen Jahr eine Sondersteuer auf Süßes, Salziges und Fettes eingeführt. Die „Top-7-Verursacher“ für nicht-übertragbare Erkrankungen in Europa sind: 5) • Tabak • Alkoholmissbrauch • Erhöhtes Cholesterin • Geringer Obst- und Gemüse-Verzehr • Übergewicht • Hohe Blutdruckwerte • Bewegungsmangel

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Quellen: 1) Österr. Ernährungsbericht, 2008 . 2) Market-Umfrage, 2010 . 3) Spezial-Eurobarometer 334 der Europäischen Kommission: „Sport und körperliche Betätigung“, 2010 . 4) GfK-Austria Gesundheitsstudie, 2011 . 5) WHO

Gemeinsam gegen Adipositas: Univ.Prof. Dr. Felix Sedlmayer (Vizerektor der Paracelsus Universität), Primar Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Sperl (Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde), Gesundheitslandesrätin Mag. Cornelia Schmidjell, Studienmitarbeiterin Dr. Katharina Paulmichl, Studienleiter Priv.-Doz. Dr. Daniel Weghuber und Studienkoordinator Em. Univ.-Prof. Dr. Kurt Widhalm

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Fokus On

Fokus On

ollow me!

An der Mayo Clinic wird dem Thema Social Media ein großer Stellenwert beigemessen. Ein eigenes Zentrum koordiniert, steuert und entwickelt alle Aktivitäten.

Facebook, YouTube und Twitter – alles nichts für ernsthafte Mediziner, oder? Weit gefehlt. Besonders souverän am SocialMedia-Klavier spielt eine vertraute Institution: die Mayo Clinic. Autor: Andreas Aichinger ∙ Fotos: Mayo Clinic

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nglaubliche 374.000 Follower auf Twitter, die Facebook-Page glänzt mit mehr als 100.000 „Likes“, und die über 2000 hochgeladenen Videos des YouTube-Kanals wurden insgesamt schon über sieben Millionen Mal abgerufen. Gar kein Zweifel: Die renommierte Mayo Clinic in Rochester, Minnesota – der Paracelsus Universität Salzburg seit Gründungstagen freundschaftlich verbunden – feuert in Sachen Social Media aus allen Rohren. Überaus erfolgreich spielen die US-Amerikaner auf praktisch der gesamten Klaviatur des Web 2.0, von Blogs über Podcasts bis hin zu Facebook, Twitter, YouTube und Co. Seit zwei Jahren existiert sogar ein „Mayo Clinic Center for Social Media“, um alle einschlägigen Aktivitäten zu steuern, zu koordinieren und weiterzuentwickeln. Die Mission des Zentrums – „die Social-Media-Revolution im Gesundheitswesen anzuführen und einen Beitrag zu Gesundheit und Wohlergehen von Menschen in aller Welt zu leisten“ – geht dabei über ein reines PR- und Marketing-Instrument weit hinaus. Dass beim Start des Zentrums gleich acht neue Mitarbeiter angestellt worden waren, spricht ebenfalls Bände.

Thematische Tiefe. Klingt unglaublich, ist es auch. Doch wozu – die Frage muss erlaubt sein – all der Aufwand? „Massenmedien wie Fernsehen oder Zeitungen können Themen nicht in be-

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sonderer Tiefe abdecken, weil sie ein breites Publikum ansprechen müssen“, holt Lee Aase, seines Zeichens Direktor des erwähnten Social Media Zentrums der Mayo Clinic, auf Anfrage von Paracelsus Today aus. Aase: „Mit Social Media Tools wie YouTube oder Blogs sowie mit Hilfe von Facebook und Twitter als Multiplikatoren ist es möglich, eine Community zu versammeln, die sich für tiefer gehende Informationen interessiert. Oder für eine Diskussion über Krankheiten, die eher selten sind.“ Als Beispiel nennt Aase das „posturale orthostatische Tachykardiesyndrom“ (POTS, Symptome: Herzrasen, Schwindel, Übelkeit), von dem immerhin ein bis zwei Prozent aller Teenager irgendwann betroffen wären. Allerdings würden die Symptome oftmals noch immer nicht richtig erkannt und diagnostiziert, so der Social Media Experte. „Unser detaillierter Podcast und unser YouTube-Video zu diesem Thema haben viele Patienten in die Lage versetzt, mit ihren Ärzten zu sprechen und eine Linderung ihrer Symptome zu erzielen“, freut sich Aase. Danke, Mayo! Aufrufe zu Blut- oder Knochenmark-Spenden, Informationen über seltene Krankheiten („Orphan Diseases“), Austausch mit Betroffenen – eigentlich braucht es gar nicht so viel Fantasie, um sich bestens für Social Media geeignete Anwendungsszenarien vorzustellen. Studien, die von Erstautoren selbst erklärt werden,

Personalrekrutierung, Dialog mit Kunden und Patienten, dazu Beschwerde- und Empfehlungsmanagement: Die Liste ließe sich nahezu beliebig fortsetzen. Eine Mayo-Reise-Reportage zum Mount Everest beispielsweise zeigt, was Extrembergsteiger und Herzpatienten gemeinsam haben. Und selbst als klassisches PR-Instrument beziehungsweise zur Image-Pflege lassen sich die sozialen Medien sehr elegant einspannen. Die pointierten Kurztexte auf der

„Die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen Handelns darf Sie nicht davon abhalten, sich auf Social Media einzulassen.“ Lee Aase, Direktor Mayo Clinic Center for Social Media

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Mayo-Facebook-Seite, aber vor allem auch die professionell gestalteten Kurzvideos zeugen davon. Da wäre etwa die Geschichte eines Schlaganfallpatienten aus den Reihen der US-Küstenwache. In höchsten Tönen spricht er von den Ärzten und Pflegekräften, die ihm an der Mayo Clinic den Weg zurück in ein normales Leben ermöglicht haben. Jede Wette: Dieses Video – erst recht, wenn es sich viral verbreitet – bleibt im Gedächtnis haften. Was ja bei schlechten Pressetexten bekanntlich nicht immer der Fall sein soll. Wissen weltweit teilen. Kein Geringerer als Mayo-Clinic-Präsident und CEO John Noseworthy selbst ist eine der treibenden Kräfte hinter der groß angelegten Social-Media-Strategie. Erst vor wenigen Wochen, im Rahmen eines Besuchs am schwedischen Karolinska-

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Institut, gab Noseworthy Einblick in die zukünftige strategische Ausrichtung der renommierten Institution: Unter der Devise „Mayo Clinic everywhere“ solle letztlich ein Ziel verfolgt werden: „Unser Wissen weltweit zu teilen.“ Geht es nach dem Mayo-Manager, sollen mit Hilfe unterschiedlicher Technologien in zehn Jahren sage und schreibe 200 Millionen Menschen in aller Welt auf die Wissensund Erfahrungsressourcen der Mayo zugreifen können. Kein Wunder, dass potenzielle Social-Media-Schüler aus aller Welt längst an die Mayo pilgern, um von den Amerikanern zu lernen. „Das ist eine große Vision für uns“, so Noseworthy. Und Lee Aase hat längst begonnen, ein Netz von Partnerinstitutionen zu spinnen, die beispielsweise gemeinsame Webinare zur Weiterbildung abhalten und sich ganz generell über Best Practices in Sachen Social Media austauschen. Übrigens: Als „Kanzler“ der nur virtuell existierenden „Social Media University, Global“ (SMUG) ist Lee Aase auch jenseits seiner Mayo-Tätigkeit einschlägig hochaktiv. Große Macht – große Verantwortung. Tatsache ist aber auch: Gerade an vielen Kliniken, aber auch an medizinischen Universitäten gibt es noch Berührungsängste. Aase, der auf der SMUG-Seite gleich 35 „Thesen“ zur Thematik formuliert hat, sieht die Sache pragmatisch. Die Sozialen Medien sind nun einmal da – und werden auch da bleiben. Logische

Konsequenz: Wer den Online-Gezeiten nicht steuer- und hilflos ausgeliefert sein will, sollte also lieber selbst lernen, sein „Schiff“ aktiv zu steuern. Klar, dass es dabei einige Regeln zu befolgen gilt. „Social Media Tools legen die Macht von Massenmedien in die Hände von uns allen“, sagt Aase und verweist auf einen Satz aus dem Spiderman-Movie: Große Macht bedeutet auch große Verantwortung. Es sei also wichtig, dass die offiziellen Vertreter von Krankenhäusern und Medizin-Unis sich mit diesen Werkzeugen vertraut machen und lernen, wie sie verantwortungsvoll eingesetzt werden können. Lee Aase zu Paracelsus Today: „Die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen Handelns darf Sie aber nicht davon abhalten, sich auf Social Media einzulassen.“ Patienten und auch Pfleger wären schließlich längst online vertreten. Die Konsequenz daraus: „Verantwortungsvolle medizinische Experten müssen es ihnen gleichtun und ihnen vertrauenswürdige Informationen und Quellen zur Verfügung stellen.“ •

INFO

Links http://socialmedia.mayoclinic.org www.facebook.com/MayoClinic www.youtube.com/mayoclinic www.twitter.com/mayoclinic www.social-media-university-global.org

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Education

Education

Die OnlinePfleger Wer mit beiden Beinen erfolgreich im Berufsleben steht, hat oft keine Zeit für ein Studium. Nicht so an der Paracelsus Universität.

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ieser Hörsaal hat keine Fenster. Er braucht nur Windows. Oder ein anderes Betriebssystem. Und einen Laptop. Peter Nydahl hat seinen – wie so oft – hervorgeholt. Diesmal, um Paracelsus Today an seinen Erfahrungen teilhaben zu lassen, während der Zug irgendwo zwischen Bremen und Hamburg monoton seinem Ziel entgegenrattert. Hintergrund: Der 49-jährige Norddeutsche repräsentiert geradezu perfekt die Zielgruppe eines ganz besonderen Studienangebots der Paracelsus Universität. Denn Nydahl ist beides: Ein berufstätiger Pfleger, der seit 20 Jahren erfolgreich am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in der Intensivpflege tätig ist. Gleichzeitig geht der End-Vierziger aber auch einer Beschäftigung nach, die für verheiratete Väter dreier Kinder in seinem Alter nicht gerade eben typisch

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Autor: Andreas Aichinger ∙ Fotos: istock, privat

ist: Nydahl ist nämlich auch Student. Seit Juli 2010 gehört der Deutsche zur ersten Generation von Studierenden des berufsbegleitenden Online-Studiums Pflegewissenschaft an der Paracelsus Uni. Seine Motivation: „Ich will nicht vom Bett, vom Patienten weg. Und gleichzeitig will ich aber auch noch mehr Pflegewissenschaft.“ Pfleger im Probehörsaal. Eigentlich wollte Nydahl seit langem ein Studium an der Universität Witten/Herdecke in Nordrhein-Westfalen beginnen. Das Problem: „Ich lebe in einer großen Patchwork-Familie und bin örtlich an Kiel gebunden.“ Also beschließt der ambitionierte Pfleger, der sich in seiner Freizeit auch selbst der Weitergabe seines Wissens verschrieben hat, sich nach Alternativen umzusehen. Während er sich gerade für Studienangebote in

Schottland und Australien zu interessieren beginnt, stößt Nydahl in der Fachzeitschrift „Die Schwester Der Pfleger“ auf einen interessanten Artikel: Darin ist die Rede von einem neuen Online-Studium Pflegewissenschaft in Österreich. Ein Probehörsaal mit Andre Ewers vom Institut für Pflegewissenschaft und -praxis der Paracelsus Uni überzeugt Nydahl in der Folge auf Anhieb. Ein weiteres gewichtiges Argument für den Deutschen: die „für den deutschsprachigen Raum unschlagbar geringen“ Präsenzzeiten. Lediglich 20 Prozent der Studiendauer während des gesamten Studiums sind als Präsenzzeit – neben einer Prüfungswoche in Salzburg – vornehmlich in Form von Live-Lehrveranstaltungen in virtuellen Hörsälen zu absolvieren. Präsenzstudium? No way. „Die relativ geringe Anwesenheitspflicht in den ‚vir-

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tuellen Hörsälen’ lässt sich in meinem Fall gut mit der beruflichen Tätigkeit koordinieren“, hat auch Roland Eßl-Maurer entsprechende Erfahrungen gemacht. Dabei muss der 41-Jährige neben seinem Online-Studium ebenfalls in einem fordernden Job seinen Mann stehen: als leitender Stationspfleger im Sonderauftrag für Suizidprävention der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie I in Salzburg. Doch trotz der räumlichen Nähe zur Paracelsus Uni wäre auch für den in Hallein ansässigen Salzburger ein „normales“ Pflegewissenschafts-Studium keine Option gewesen. Zwar hatte sich Eßl-Maurer schon vor Jahren für ein einschlägiges Studium zu interessieren begonnen, doch familiäre, berufliche und finanzielle Verpflichtungen versperrten auch ihm den Weg in ein klassisches Studium. „Somit war die Form eines Online-Studiums mit geringer Präsenzzeit für mich persönlich eine Chance, die zu ergreifen ich nicht lange überlegen musste“, erzählt Eßl-Maurer. Eine strukturierte Vorabplanung der geforderten Lehrveranstaltungen vorausgesetzt, ließen sich Arbeit und Studium tatsächlich gut unter einen Hut bringen. Lediglich von Freizeit und Schlaf müsse zwangsläufig ein Teil „abgezweigt“ werden, so der Vater zweier Kinder. Höchste Töne. Von ihrem Studium und ihren bisherigen Erfahrungen sprechen beide, Nydahl und Eßl-Maurer, in höchsten Tönen. Peter Nydahl: „Durchbeißen kann man sich überall, aber ich will Pflegewissenschafter werden. Und hier gibt es Menschen, die mir dabei helfen.“ Mehr noch: „Die Dozentinnen und Dozenten der Paracelsus Uni fordern, ohne zu überfordern und sind durch die Bank gute Coaches.“ Auch Eßl-Maurer hat „überwiegend positive“ Erfahrungen gemacht: „Die Organisation, die individuelle Betreuung, die Erreichbarkeit der Dozentinnen und Dozenten, der wertschätzende kollegiale Umgang und die konstruktiven Feedbacks und Anregungen schätze ich persönlich sehr.“ Der

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sukzessive Wandlung der Gesundheitsund Krankenpflege vom medizinischen Hilfsdienst zu einer eigenständigen wissenschaftlich fundierten Praxisdisziplin.“

„Die relativ geringe Anwesenheitspflicht lässt sich gut mit der beruflichen Tätigkeit koordinieren.“ Roland Eßl-Maurer

hochwertige Abschluss als „Bachelor of Science in Nursing“ (BScN) wird von den beiden Vollblut-Pflegern ebenso positiv ins Treffen geführt wie die Möglichkeit, berufliche Erfahrungen in das Studium einbringen zu können. Doch damit nicht genug: Sogar sein Verständnis von Pflege hätte sich durch die Auseinandersetzung mit Pflegewissenschaft „bedeutsam“ gewandelt, findet Roland Eßl-Maurer: „Was mich motiviert, ist die

„Ich will noch mehr Pflegewissenschaft.“ Peter Nydahl

Offline-Highlight. Es gibt noch einen Punkt, in dem die beiden ParacelsusStudenten übereinstimmen: Trotz des Arsenals moderner Online-Kommunikationsmittel von E-Mail bis Skype sei die „echte“ Begegnung mit Lehrenden und anderen Studierenden direkt vor Ort an der Paracelsus Universität eine besondere Erfahrung. Für Roland Eßl-Maurer war die Präsenz- und Prüfungswoche an der Uni mit all den realen „Offline“-Begegnungen ein echtes Highlight seines bisherigen Studiums: „Natürlich ist diese gemeinsame Zeit atmosphärisch wesentlich intensiver als der Austausch via E-Mail, Chat, Forum oder Skype.“ Herzlich und „sehr spannend“ sei das gewesen, erinnert sich auch Peter Nydahl: „Alle haben sich real gesehen, sich die Hände geschüttelt oder sich umarmt. Aus der virtuellen Realität wurde eine reale Erfahrung.“ Die Prüfungswoche sei somit zwar einerseits fordernd, bringe aber andererseits auch viel Rückhalt und Motivation mit sich. Apropos Motivation: Vielleicht kann der ambitionierte Deutsche beim nächsten Zusammentreffen ja auch noch andere Kolleginnen und Kollegen mit seinem Ehrgeiz anstecken. Denn Nydahl, übrigens Preisträger des Georges-C.-M.-Evers-Stipendiums 2011 und Autor zahlreicher praxisnaher Veröffentlichungen, hat längst auch schon das übernächste Etappenziel „klar“ vor Augen: das Online-Masterstudium Pflegewissenschaft… •

INFO

Online-Informationsveranstaltung Mittwoch, 29. August 2012, von 14 bis 15 Uhr Nähere Details und ein Vorlesungsbeispiel unter www.pmu.ac.at

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Inside

Lange Nacht der Forschung

ÄRZTEBANK-MED-STUDENTENKONTO

Was tun Wissenschafter? Welche Fragestellungen beschäftigen sie? Einblicke und Antworten darauf erhielten die Österreicherinnen und Österreicher in der „Langen Nacht der Forschung“ im April dieses Jahres. In Salzburg begaben sich rund 500 Besucher auf die Entdeckungsreise des medizinischen Forschungspfades der Paracelsus Universität. Auf neun Stationen wurden mit interaktiven Präsentationen, Simulationsabläufen und Live-Untersuchungen spannende Forschungserkenntnisse und -prozesse aus der Medizin veranschaulicht. Fotos: Paracelsus Uni/wild+team

Ein Funktionstest zeigte auf, wie fit die Schultersehnen der Besucher sind. Ein Blick durch das Mikroskop zeigte, mit welchen modernen zellbiologischen Methoden versucht wird, Sehnen- und Knochenverletzungen zu regenerieren.

Der „Human Patient Simulator“ reagiert, atmet, schwitzt und kommuniziert wie ein wirklicher Patient und ermöglicht den Ärzten das Training kritischer Situationen unter realitätsnahen Bedingungen.

Der aufrechte Gang ist ein herausragendes Merkmal des Menschen. Die Besucher konnten sich über die evolutionäre Entwicklung der Wirbelsäule, die Auswirkungen von Fehlentwicklungen und moderne Behandlungsmethoden informieren.

Die Universitätsklinik für Innere Medizin II widmete sich dem Herzen. Unter anderem wurde gezeigt, wie das Herz Strom produziert, was uns der Ultraschall über Herz und Gefäße zeigt und wie man Herzklappen ohne Operation austauscht.

Im Synthes Innovation Workshop wurde beispielhaft die Entwicklung von neuen Implantaten zur Frakturversorgung demonstriert. Zuerst wurde am Computer ein virtuelles Modell entwickelt, danach folgte die Herstellung eines Kunststoffprototyps mittels 3D-Drucker – und zuletzt wurde ein finaler Prototyp auf den hochmodernen Mehrachsen-Fräsmaschinen gefertigt.

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! Das Gehirn ist die Schaltzentrale unseres Körpers, die Denken, Fühlen und Bewegung möglich macht. Dazu benutzt das Gehirn unzählige Nervenzellen, die Informationen an unsere Muskeln weitergeben. Die Besucher konnten „sehen und hören“, wie Neurone diese komplexen Prozesse steuern.

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1090 Wien, Kolingasse 4 Tel. +43/1/521 07-0 4020 linz, Hafnerstraße 11 Tel. +43/732/77 00 99-0 5020 Salzburg, Makartplatz 7 Tel. +43/662/87 04 83-0

6020 innsbruck, Museumstraße 8 Tel. +43/512/56 09 05-0 8010 graz, Herrengasse 9 Tel. +43/316/81 10 41-0 9020 Klagenfurt, St. Veiterstraße 34/3 Tel. +43/664/886 36 411


Alumni

Alumni

100 Kilometer & ein Doktorhut Ein Mechaniker macht mehr aus sich: Alfred Niederbergers Weg war nicht geradlinig, aber sehr erfolgreich. Lohn der Mühe: ein Knochen-Job. Autor: Andreas Aichinger · Fotos: Paracelsus Uni/wild+team

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lfred Niederberger hatte alles perfekt arrangiert. Freundin und Schwester waren angereist, ebenso der Patenonkel mit seiner Frau, und sogar der Chef aus der Schweiz war gekommen, um bei einem besonderen Ereignis mit dabei zu sein: der Promotion Niederbergers zum Doktor der Medizinischen Wissenschaft. Nur eine ahnte nichts an jenem Märztag des Jahres 2011: Niederbergers Mutter. Der 35-jährige Geheimniskrämer gesteht: „Ich hatte meiner Mutter während der ganzen Dauer des Studiums nie erzählt, dass ich studiere, sondern es vor ihr geheim gehalten.“ Unter einem Vorwand nach Salzburg gelockt, riecht die Frau Mama den Braten bis zuletzt nicht. „Die Überraschung war ein voller Erfolg, als meine Mutter während der Verleihung live den Grund ihrer Anwesenheit präsentiert bekam“, freut sich Niederberger noch heute. Doch die Freude hat auch einen bitteren Nachgeschmack:

spendet, ist sich Niederberger sicher. Und tatsächlich muss der Stolz der Mutter enorm gewesen sein, vielleicht noch größer als in anderen vergleichbaren Fällen. Schließlich war die Biografie des in der Uhren-Metropole Biel geborenen Schweizers ursprünglich alles andere als linear verlaufen. Im Gegenteil: Im Gymnasium schien eine akademische Laufbahn in weite Ferne gerückt – schlechte Noten und schließlich eine MechanikerLehre waren die Folge. Alfred Niederberger: „Damals war mir nicht klar, warum ich so schlechte Noten hatte. Heute weiß ich, es waren Desinteresse und Faulheit.“ Nach einem weiteren Jahr mit mauen Noten in der Berufsschule folgt so etwas wie der Moment der Erkenntnis: „Ich be-

Leben als Herausforderung. Nur wenige Tage nach der Promotion zum Dr. scient. med. am 29. März 2011wird bei Niederbergers Mutter völlig überraschend Krebs im Endstadium diagnostiziert, sie stirbt wenige Wochen später. Die Erinnerung an den „unbeschwerten Abend“ an der Universität habe ihr immerhin bis zuletzt Kraft und Trost ge-

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schloss, das Leben als Herausforderung zu sehen.“ Im zweiten Anlauf. Der Gesinnungswandel und die neue Lust am Lernen führen zu Kursen in Robotik, Englisch, Elektrotechnik und Programmierung. Auch ein Lauf über unglaubliche 100 Kilometer wird im zweiten Anlauf erfolgreich bewältigt. Der Eidgenosse: „Viele Menschen sind sich nicht bewusst, wozu sie in der Lage wären, weil sie sich nie in die Lage bringen, es auszuprobieren.“ Anders gesagt: „Wer etwas versucht, kann verlieren. Wer es nicht versucht, hat schon verloren.“ Die frisch entdeckte Liebe zu neuen Herausforderungen bleibt auch nach dem erfolgreichen Lehrabschluss erhalten. Bald tut sich die Möglichkeit auf, an einer Fachhochschule zu studieren. „Mach das doch berufsbegleitend, du kannst das“, ermutigt der damalige Chef. Und Niederberger kann es wirklich, beginnt neben seinem Job sein Studium, schließt 2004 als Diplomingenieur ab. Und beruflich? Schon seit seiner Lehre ist der Schweizer in der Entwicklung von Medizintechnik-Produkten beschäftigt und heuert schließlich 2005 beim großen Schweizer Medizintechnik-Spezialisten Synthes an. Zwei Jahre später tut sich hier auch schon das nächste Window of Opportunity auf. Horizont-Erweiterung. Synthes Österreich eröffnet an der Paracelsus Universität seinen „Innovation Workshop“. „Professor Röbi Frigg hat mich darauf aufmerksam gemacht und mir dann diese unglaubliche Möglichkeit geboten, hier zu arbeiten“, ist der NeoDoktor noch heute dankbar. Niederberger wird also gemeinsam mit Johann Fierlbeck Entwicklungsingenieur im Synthes Innovation Workshop. Mit insgesamt 525 Chirurgen aus verschiedensten Disziplinen ha-

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„Ich beschloss, das Leben als Herausforderung zu sehen.“ Dr. scient. med. Dipl.-Ing. (FH) Alfred Niederberger

ben die Entwicklungsingenieure dort seither zusammengearbeitet. Produkte aus den Bereichen Trauma und Wirbelsäule sowie Implantate, die in Schädel, Kiefer und Gesicht zum Einsatz kommen, bilden hier den Schwerpunkt seiner Arbeit. Kaum in Salzburg angekommen, leckt der 35-Jährige aber gleich wieder Blut: Das postgraduelle Doktoratsstudium der Medizinischen Wissenschaft weckt sein Interesse. Ab 2008 ist er also wieder Student, schließlich wartet eine neue Herausforderung. Was Alfred Niederberger besonders reizt: „Das tiefere Verständnis für die Zusammenhänge und Funktionsweise des menschlichen Körpers.“ Die Perspektive: „Dieses erweiterte Wissen, welches sich nicht nur auf das Skelett beschränkt, hilft mir auch, meine Arbeit als Entwickler besser zu machen.“ Oberarm-Diss. Als Thema für die Doktorarbeit werden OberarmkopfFrakturen beim alten Menschen („eine Thematik, die mich seit 1999 in meiner beruflichen Laufbahn begleitet“) auserkoren. Die Herausforderung dabei: Herkömmliche Implantate finden in osteoporotischen Knochen oft nicht genügend Halt, können sogar zu einer Perforation des Oberarmkopfes beitragen.

Niederberger hat im Biomechaniklabor der Paracelsus Uni in Murnau die Mechanik bisheriger Implantate untersucht und gleich ein neues Implantat-Konzept entwickelt, das diesem Problem abhelfen könnte: „Zumindest zeigen das die biomechanischen Ergebnisse.“ Ein besonderes „Highlight“ im Rahmen dieser Arbeit an der Dissertation waren die Treffen mit Doktorvater Herbert Resch – der Rektor der Paracelsus Uni ist ja bekanntlich eine internationale Koryphäe in der Schulterchirurgie. Während die biomechanischen Untersuchungen in der Arbeitszeit durchgeführt werden können, wird abends recherchiert und geschrieben. Für Blockunterricht muss Niederberger Urlaub nehmen. Freizeit oder Arbeit? „In dieser Zeit war ich immer froh, in meinem Arbeitskollegen Johann Fierlbeck einen wahren Freund zu haben“, so der JungDoktor heute. Denn: „Ohne ihn wäre ich zweifelsohne gescheitert. Er stand mir wirklich mit Rat und Tat zur Seite.“ Seit seiner Promotion hat der akademische „Medizin-Mechaniker“ jetzt wieder etwas mehr Zeit zur Verfügung, nutzt sie für sportliche Aktivitäten mit seiner Freundin und plant auch „die eine oder andere“ größere Reise. Niederberger: „Dieses Hobby musste während des Studiums fast drei Jahre lang zurückstehen und so versuchen wir, das jetzt zu kompensieren.“ Doch eine scharfe Trennung von Freizeit und Arbeit ist dem ambitionierten Schweizer ohnedies fremd. „Wenn in der Arbeit etwas spannend ist, beschäftigt es mich während meiner Freizeit weiter. Das ist für mich auch kein Problem.“ Recht so. Denn wer weiß, welche neuen Herausforderungen das Berufsleben noch für den jungen Doktor der Medizinischen Wissenschaft bereithält. Frei nach Niederbergers Lebensmotto: Wer es nicht versucht, hat auch schon verloren. •

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Research

Competence Park SALZBURG

Forum exzellenter Forschung Beim „Paracelsus Science Get Together“ am 29. Juni wurden bereits zum fünften Mal die Wissenschaftspreise der Paracelsus Universität verliehen. Autorin: Dorothea Kölblinger ∙ Foto: Paracelsus Uni/Alexander Mitter

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ie Forschungsaktivität an den Salzburger Universitätskliniken, den universitätseigenen Instituten und den akademischen Lehrkrankenhäusern hat sich neuerlich deutlich erhöht. Mit dem Titel „Forscher des Jahres 2011“ wurden Jörg Kraus für die größte Publikationsleistung im Bereich „Klinische Fächer“ und Johannes A. Mayr im Bereich „Theoretische Fächer“ ausgezeichnet.

Jörg Kraus, seit 2006 an der Universitätsklinik für Neurologie und Leiter der dortigen Multiple-Sklerose-Ambulanz, untersucht immunologische Vorgänge an der Blut-Hirn-Schranke bei neurologischen Erkrankungen, insbesondere bei der Multiplen Sklerose zur Etablierung von Biomarkern in Blut und Liquor zur Diagnostik und Therapieüberwachung. Kraus: „Es macht mich besonders stolz, hier durch kontinuierliche Aufbauarbeit

Forschungsdekan Univ.-Prof. Dr. Christoph Stuppäck mit den Forschern des Jahres 2011, Dipl.-Ing. Dr. Johannes A. Mayr (li.) und Priv.-Doz. Dr. Jörg Kraus (re.).

etwas entwickelt und geschaffen zu haben. Besonders bemerkenswert ist dabei die wirklich großartige Unterstützung faktisch aller ärztlichen und nicht-ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universitätsklinik für Neurologie, vor allem natürlich aus der Arbeitsgruppe und der MS-Ambulanz, sowie das große Vertrauen und die Unterstützung Gunter Ladurners und Eugen Trinkas, des ehemaligen sowie des aktuellen Vorstands der Universitätsklinik für Neurologie. Durch die neu etablierten Strukturen konnten das Forschungsteam und ich wissenschaftliche Ergebnisse erzielen, die für die Therapie der einzelnen Patientinnen und Patienten entscheidende Bedeutung haben.“ Johannes A. Mayr hat seinen Forschungsschwerpunkt in der Untersuchung von pathologischen Veränderungen des mitochondrialen Energiestoffwechsels. Gemeinsam mit Primar Wolfgang Sperl und der Unterstützung von Barbara Kofler hat der Chemiker ein Zentrum für Mitochondriopathien an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde aufgebaut. Im Zuge der Forschungsarbeit gelang die Erstbeschreibung mehrerer Krankheiten mit genetischer Ursache in der ATP Synthese und im Cofaktor Metabolismus

(z. B. von Vitamin B1) sowie eine biochemische und genetische Klassifizierung von onkozytären Tumoren, bei denen ein einheitlicher mitochondrialer Energiestoffwechsel-Defekt gezeigt werden konnte. Der Reiz der Forschung an Mitochondrien liegt für Mayr in der Vielfältigkeit dieser Zellorganelle, die von entscheidender Bedeutung für die Lebensenergie, jedoch auch für den Zelltod ist. „Ich bin überzeugt, dass Mitochondrien noch für einige Überraschungen in der Medizin gut sind, und hoffe, dass wir mit unserer Arbeit auch in Zukunft international punkten können“, so Mayr. •

Info Die Paracelsus Wissenschaftspreise werden nach publikatorischem Output – gestaffelt in den Kategorien Gold, Silber und Bronze – an Einzelpersonen vergeben. Zudem werden die bestpublizierenden Kliniken und Institute ausgezeichnet sowie die Einrichtungen mit der stärksten Steigerung der Forschungsleistung im Vergleich zum Vorjahr.

Raum für Wirtschaft, Wissen und Kreativität Am Competence Park SALZBURG entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Salzburger Landeskliniken (SALK) und zur Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) bis Ende 2013 ein neuer Standort mit Fokus auf die zukunftsgerichteten Branchen: Life Sciences, Kreativwirtschaft und Bildung. Die modern ausgestatteten Mietflächen reichen von klassischen Büros über Ordinationen bis zu Labors mit individueller Ausstattung. Erste bezugsfertige Büromietflächen im Hochhaus ab Frühjahr 2013.

Paracelsus Today gratuliert allen Preisträgerinnen und Preisträgern (www.pmu.ac.at/de/1953.htm)

PRISMA Unternehmensgruppe, www.prisma-zentrum.com

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Salzburg (A) - Dornbirn (A) - Innsbruck (A) - Wien (A) - Friedrichshafen (D) - Heerbrugg (CH)


Research

Research

Modernste Technik für innovative Krebstherapie

Das radART-Institut und MedAustron – eine Kooperation für zukunftsträchtige Forschung (v.l.n.r.): Mag. Heinz Deutschmann (Administrativer Leiter des Instituts), Univ.-Prof. Dr. Herbert Resch (Rektor der Paracelsus Universität), Univ.-Prof. Dr. Felix Sedlmayer (Leiter des Instituts), Univ.-Prof. Dr. Ramona Mayer, MSc (Medizinische Leiterin von MedAustron), Mag. Klaus Schneeberger (Aufsichtsratsvorsitzender von MedAustron) und Dr. Bernd Mößlacher (Geschäftsführer von MedAustron).

Das radART-Institut und MedAustron entwickeln eine neue hocheffiziente Ionentherapie zur Tumorbestrahlung. Die Kooperation stellt mit 3,1 Millionen Euro den bis dato größten Einzelforschungsauftrag der Paracelsus Universität dar. Autorin: Sabine Ritzinger ∙ Fotos: Paracelsus Uni/wild+team, MedAustron

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xzellente Forschung und Entwicklung braucht exzellente Köpfe. Das Institut für Technologieentwicklung in der Strahlentherapie (radART) der Paracelsus Universität hat derer viele – und damit schon bislang international anerkannte Forschung auf den Weg gebracht. Mit dem Ergebnis, dass das Forschungsinstitut den bislang größten Einzelforschungsauftrag der Universität an Land ziehen konnte. Maßgeschneidertes Softwarepaket. Bei der langfristigen Forschungskooperation mit der EBG MedAustron GmbH geht es um die Entwicklung von Konzepten und Software für die in Wiener Neustadt errichtete MedAustron-Anlage, eines der modernsten Zentren für Forschung und Ionentherapie in Europa. Weltweit existieren erst drei derartige Zentren. Diese Einrichtung dient der Beschleunigung von Protonen und

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Ionen und soll ab 2015 eine fortschrittliche Strahlentherapie von Tumorpatienten ermöglichen. Im Endausbau sollen pro Jahr 1400 Patienten aus ganz Österreich ambulant behandelt und 24.000 Bestrahlungsvorgänge durchgeführt werden. Das Herzstück der vom Land Niederösterreich errichteten und betriebenen 200 Millionen Euro teuren Anlage ist ein in Zusammenarbeit

mit CERN entwickelter kreisförmiger Teilchenbeschleuniger. Der Synchroton – 80 Meter Ringdurchmesser und 700 Tonnen Stahl – beschleunigt die Ionen auf bis zu 75 Prozent der Lichtgeschwindigkeit und appliziert sie punktgenau auf den Tumor. Zunächst wird vor allem ein Kontrollsystem geschaffen, das den gesamten Patientenbehandlungsablauf regelt und sämtliche Schnittstellen zwi-

Das Ziel: Punktgenaue Tumorbestrahlung dank modernster Technologie und einem maßgeschneiderten Softwarepaket.

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schen dem Ionenbeschleuniger, den drei Therapieräumen, dem Forschungsbereich sowie allen Geräten, die die Patientenlagerung steuern, sicherstellt. Als Software-Plattform der neuen MedAustron-Anlage wird das am radART-Institut über viele Jahre entwickelte und im klinischen Betrieb an der Universitätsklinik für Radiotherapie und Radio-Onkologie etablierte Programm open-radART gemeinsam weiterentwickelt und eingesetzt. „Die Kombination unserer Stärken – Hard- und Softwareentwicklungen in der Strahlentherapie, rasche klinische Translation, Vernetzung in der radioonkologischen Community und wissenschaftliche Ausrichtung einer raschen, breiten Streuung erworbenen Wissens – hat das radART-Institut als Kooperationspartner für MedAustron empfohlen“ sagt Felix Sedlmayer, der Leiter des Instituts und Primar der Universitätsklinik für Radiotherapie und Radio-Onkologie. Energiebündel und Präzisionswunder. Ionenstrahlen weisen andere physikalische Eigenschaften auf als die in der Krebstherapie bisher verwendeten Photonenstrahlen (Röntgenstrahlen). Man kann ihnen erstens eine ganz genaue Energie „mitgeben“: Das bedingt, dass sie auf den Millimeter genau so tief eindringen, wie man das möchte. Darüber hinaus sind die „Schweren“ unter den Ionen, wie etwa Kohlenstoffionen, biologisch effektiver als die Photonenstrahlung: Sie wirken etwa dreimal so stark auf Tumorzellen, sind dabei aber schonender für das Normalgewebe. „Aufgrund dieser Eigenschaften wird in Österreich erstmals die Behandlung von anatomisch schwierigen Situationen und von Tumorarten möglich sein, die heute gar nicht oder nicht effizient behandelbar sind“, erläutert Sedlmayer.

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„Es wird die Behandlung von anatomisch schwierigen Situationen und von Tumorarten möglich sein, die heute gar nicht oder nicht effizient behandelbar sind.“ Univ.-Prof. Felix Sedlmayer

Um die Strahlendosis punktgenau auf den Tumor abzugeben, ist eine millimetergenaue Ausrichtung des Patienten nötig. Dies soll mittels eigens entwickelter Patientenpositionier-Roboter mit integrierten bildgebenden Geräten gelingen, welche die ständige Überwachung und Korrektur der Lage von Bestrahlungszielgebieten vor und während der The-

„Die Steuerung eines Linearbeschleunigers ist ähnlich riskant wie das Führen eines Skalpells.“ Mag. Heinz Deutschmann

rapie ermöglichen. „Die Steuerung eines Linearbeschleunigers ist ähnlich riskant wie das Führen eines Skalpells“, meint Heinz Deutschmann, administrativer Leiter des Institutes. Projekt als nationale Chance. „Das Projekt eröffnet uns neue Möglichkeiten für das Gesundheitswesen in Österreich und gibt neue Hoffnung im Kampf gegen die heimtückische Krankheit Krebs“, betont Klaus Schneeberger, Aufsichtsratsvorsitzender von MedAustron. Das Zentrum werde vor allem als nationale Chance zur hochinnovativen Behandlung und gleichzeitig zukunftsträchtigen Forschung begriffen, die für jede der 14 österreichischen strahlentherapeutischen Kliniken eine Bereicherung des eigenen Behandlungsportfolios darstellt. Zu diesem Zweck sollen in möglichst vielen Zentren Ärzte und Physiker ausgebildet werden, die dann in Wiener Neustadt in der Behandlung tätig sein und das „Bindeglied“ in die Bundesländer sein sollen. An der Universitätsklinik in Salzburg als erstem Kooperationspartner wird derzeit ein Facharzt mit Schwerpunkt Ionentherapie ausgebildet, der ab 2016 in Wiener Neustadt für die Salzburger Patienten zuständig sein wird. Seit letztem Jahr wird zusätzlich auch eine Medizinphysikerin für ihre zukünftige Tätigkeit geschult. •

Das Institut für Technologieentwicklung in der Strahlentherapie (radART) Eine wesentliche wissenschaftliche Stärke der Universitätsklinik für Radiotherapie und Radio-Onkologie liegt in der medizinisch-technischen Entwicklung. Durch die Gründung des radArt-Instituts an der Paracelsus Uni wurde eine Plattform zur kooperativen Entwicklung von robotierten Bestrahlungstechniken geschaffen. Das Institut betreibt anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung, um Technologien, Verfahren und Erkenntnisse zu produzieren, die einen Fortschritt in der Radiotherapie bei der hochpräzisen und -effektiven Behandlung von Tumorpatienten ermöglichen. Dabei werden Prototypen und Konzepte auf den Gebieten Medizinische Physik, Informationstechnologie, Robotik und Bildgebung erarbeitet, die rasch klinisch einsetzbar sind, kontrolliert evaluiert und weiter verbessert werden können.

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Very Personal

Very Personal

Hoppe und die Herzen

„Zuerst einmal bin ich Arzt, dann kommt gleich die Wissenschaft.“ Univ.-Prof. Dr. Uta Hoppe

Mitochondrien sind so etwas wie die Kraftwerke von (Herzmuskel-)Zellen. Uta Hoppe will sie besser erforschen. Und damit Herzpatienten helfen.

Uta Hoppe ist seit September 2011 Primaria der Salzburger Universitätsklinik für Medizin II, Kardiologie und internistische Intensivmedizin.

Autor: Andreas Aichinger ∙ Fotos: Paracelsus Uni/wild+team

D

ie Orchideen fühlen sich offenbar wohl in Uta Hoppes Büro. Wunderschön sind sie anzuschauen, und die Zierde des kleinen, funktionell eingerichteten Raums, der genug Platz wenigstens für die wichtigsten Bücher zu bieten scheint. Seit September des Vorjahres hat die 46-jährige Deutsche am Universitätsklinikum der Paracelsus Universität in Salzburg ihre Zelte aufgeschlagen: als neue Primaria an der Universitätsklinik für Medizin II, Kardiologie und internistische Intensivmedizin. Doch die Übersiedlung von Blumen und Büchern dürfte ein Klax gewesen sein im Vergleich zu dem, was Hoppe – zuletzt am Herzzentrum des Uniklinikums Köln tätig – in erster Linie unbedingt nach Salzburg mitbringen wollte: ihr Forschungslabor. Und so geschah es, dass die gesamte Laborausstattung in einen LKW gepackt und vom Rhein an die Salzach gebracht wurde. Ohne Uni keine Hoppe. Doch gerade diese Episode spricht Bände: Hier ist es nicht nur gelungen, eine Top-Kardiologin und -Klinikerin nach Salzburg zu holen, sondern gleichzeitig auch eine ambitionierte Wissenschafterin mit großem Forschungs-Impetus. Eine Frau also, die einfach perfekt zu einem Universitätsklinikum passt, das in den letzten Jahren auch der Forschung ein immer größeres Augenmerk widmet. Aber wie wichtig war die Anbindung des Klinikums an eine Universität, an die Paracelsus Universität, wirklich für Hoppes Entscheidung, nach Salzburg zu wechseln? Hoppe

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lässt keine Zweifel aufkommen: „Das war essenziell. Sonst wäre ich nicht gekommen.“ Gleichzeitig stellt die gebürtige Krefelderin, die Fachärztin für Innere Medizin, Kardiologie und Intensivmedizin ist, im Gespräch mit Paracelsus Today klar: „Zuerst einmal bin ich Arzt, dann kommt gleich die Wissenschaft.“ Man merkt rasch: In Klinik und in der Forschung erfolgreich zu sein, das ist der Neo-Salzburgerin – im wahrsten Sinn des Wortes – eine Herzensangelegenheit. Die Primaria, die gleich über zwei Schienen zu einer Bewerbung aufgefordert worden war, hatte im Vorfeld rasch den Eindruck gewonnen, dass in Salzburg „Medizin auf dem international höchsten Niveau“ betrieben werde. Zudem habe sie den Ansatz einer Privatuniversität „interessant und vielversprechend“ gefunden, so Hoppe. Dass an der Paracelsus Universität auch „hervorragende Wissenschafter“ (speziell auch solche mit inhaltlichen Anknüpfungspunkten, wie z. B. Markus Paulmichl vom Institut für Pharmakologie und Toxikologie) tätig waren, hätte ein Übriges für das positive Gesamtbild getan. Detail am Rande: Hoppe ist (neben Eva Rohde, der Primaria für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin) eine von zwei Frauen als Primarärztin am Uniklinikum. „Es gab und gibt noch Vorbehalte“, sagt Hoppe und meint das ganz grundsätzlich. Und weiter: „Ob eine Frau auch eine Leitungsfunktion übernehmen kann, das wird schon irgendwo in Frage gestellt.“ Männern würde viel zugetraut, sie müssten die positive Erwartungshaltung nur

bestätigen. Hoppe: „Aber als Frau muss man sich immer beweisen.“ Kraftwerke und Kanäle. Uta Hoppe hat das längst getan. Jüngster Beweis: Hoppe wurde erst vor wenigen Wochen der diesjährige Paul-Morawitz-Preis der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK) verliehen, der für hervorragende Forschungsleistungen in der Kardiologie vergeben wird. Einen zentralen Schwerpunkt in Hoppes Forschung stellt vereinfacht gesagt die Herzmuskelzelle dar, und hier insbesondere die Mitochondrien, also jene „Zellorgane“, die über die Bildung des energiereichen Moleküls Adenosintriphosphat (ATP) gleichsam als Kraftwerke einer Zelle fungieren. „Herzmuskelzellen sind voll gepackt mit Mitochondrien“, weiß Hoppe und versteht es, selbst komplexe Inhalte verständlich, spannend und mit einem Lächeln auf den Lippen zu vermitteln. Besonders interessiert sie sich für die so genannten Ionenkanäle, die den Transport elektrisch geladener Ionen ermöglichen und so die elektrischen Potenziale im Zellinneren beeinflussen. Schutz gegen Infarkte? Genau diese elektrischen Potenziale im Inneren von Herzmuskelzellen weichen nämlich im Fall von Herzrhythmus-Störungen von ihren normalen Mustern ab und bieten so einen Ansatzpunkt für klinische Maßnahmen. Am Ende der Forschungsanstrengungen könnten also neue Medikamente stehen, die eine bessere Behandlung von Arrhythmien erlauben oder die – auf

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Basis der so genannten ischämischen Präkonditionierung – Herzmuskelzellen sogar gegen Infarkte wappnen könnten. Während die Wissenschaft oft erst abends zu ihrem Recht kommt, gehören Hoppes Arbeitstage in erster Linie den Patienten an ihrer Klinik. Die Universitätsklinik für Innere Medizin II verfügt über 82 Betten auf den Stationen und 13 Intensivbetten, behandelt werden Patienten mit allen Formen von Herz-Kreislauferkrankungen. Die Primaria streut ihren Mitarbeitern Rosen: „Die Klinik ist hervorragend. Wir haben ganz hervorragende Kollegen hier.“ Darunter seien viele junge, engagierte Ärzte mit großem Potenzial, die mit viel Freude bei der Sache wären, dazu „sehr nette“ Schwestern. Hoppe ist happy. Mit der so genannten renalen Denervierung – dabei werden um die Nierengefäße gewickelte Stressnervenfasern verödet – bieten Hoppe und ihr Team auch eine interessante Option für sonst nicht behandelbare Bluthochdruck-Patienten an. „Wir haben hier in Salzburg dafür erstmals einen neuen Ballonkatheder eingesetzt“, erzählt sie. Damit könne mit Hilfe von Radiowellen eine Niere in nur 30 Sekunden komplett denerviert werden. Die Primarärztin: „Wir haben hier die ersten sieben Patienten weltweit mit hervorragendem Erfolg so behandelt.“ Auch an diesem Tag – es ist kurz nach 16.00 Uhr – hat Hoppe schon ein intensives Programm in ihrer Klinik hinter sich. So hat die Primaria nach der Visite Katheder gesetzt, Blutgefäße via Ballon aufgedehnt und Stents (Gefäßstützen) implan-

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tiert. Hoppe: „Ich komme gerade von einer Besprechung, in der wir laufend die Fälle mit den Herzchirurgen diskutieren.“ Die Wissenschaft muss heute noch etwas warten. Auch erste Lehrveranstaltungen für die Studierenden der Paracelsus Uni hat die Primaria schon gehalten. Dennoch: „Ich hoffe, dass ich mich in der Lehre noch mehr einbringen kann.“ Viel Zeit für Freizeit – außer „etwas Sport, am liebsten in der Natur“ – bleibt einer Vollblut-Medizinerin wie Uta Hoppe da naturgemäß nicht mehr. Und wie entspannen Sie sich, Frau Professor? „Ich hoffe, dass ich entspannt bin“, sagt Hoppe. Und wirkt auch bei dieser Antwort überaus überzeugend. Nachsatz: „Ich bin happy hier.“ •

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Update

Update

Im neuen Haus der Paracelsus Universität werden State-of-theArt-Forschungseinrichtungen – mitunter ein Querschnitts- und Geweberegenrationszentrum – Platz finden.

Wenn der Architekt zum Freund werden kann Die Paracelsus Universität baut. Schon wieder, möchte man fast behaupten. Stimmt auch. Noch nicht zehn Jahre alt und das Management setzt sich erneut symbolisch gelbe, weiße oder blaue Bauhelme auf die Köpfe. Benötigt wird ein Haus für Forschung und Lehre, möglichst rasch und mit hohen Anforderungen. Ein Architekt wurde gesucht und ein Pongauer mit finnischer Schlagseite gefunden. Autor: Gottfried Stienen ∙ Fotos: Berger+Parkkinen, Martin Müller

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er den (klein gedruckten) Fotovermerk gelesen hat, kennt den Architekten, exakt: das federführende Zweierteam. Alfred Berger und seine finnische Frau Tiina Parkkinen haben dieses Haus gezeichnet. Auf mehr als 7200 Quadratmetern soll ab Spätherbst des kommenden Jahres geforscht und gelehrt werden, sollen sich Wissenschafter aus aller Welt treffen und vielleicht sogar den einen oder anderen Stein der Weisen finden. Ein Gebäude für Wissenschaft und Forschung zu planen und zu errichten, ist keine leichte Aufgabe. Jeder Häuslbauer weiß um die Schwierigkeiten, das „richtige Haus“ zu bauen. Die Paracelsus Universität wird in diesem neuen Haus auf dem vormaligen Stadtwerke-Areal mehrere Forschungsinstitute beherbergen, damit verbunden sind relativ komplizierte Abläufe auch technischer Art für den Bauherrn und Planer zu berücksichtigen. Allein das vierte und fünfte Stockwerk bestehen in der Innenausstattung de facto nur aus medizintechnischen und versorgungstechnischen Geräten. Mittendrin wird gearbeitet – wohlgemerkt geforscht und gelehrt. Für beide Tätigkeiten ist die Kommunikation Kern der Wissensvermittlung bzw. des Wissenserwerbes. Ein Punkt, den jeder gute Architekt zu berücksichtigen hat. „Für mich war bei der Planung besonders wichtig, dass sich die Menschen, die in diesem Haus arbeiten, wohlfühlen. Es wurde mir mitgeteilt, dass die besten Köpfe geholt werden. Damit auch die Kommunikation funktioniert, muss ein passendes Umfeld geschaffen werden“, erklärt Architekt Berger. Zonen der Erholung, Plätze für einfache Kommunikation, Orte zum unkomplizierten Kennenlernen sind mindestens so wichtig wie der Arbeitsplatz per se, der Laborplatz etc. Offenheit im Inneren, Helligkeit sollen für Entspannung und Wohlgefühl sorgen. Dazu sind die technischen Notwendigkeiten unauffällig, aber effizient und

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„Der Neubau wird irgendwie zu einem Kind.“ Architekt Alfred Berger

womöglich platzsparend einzubauen. „Grundsätzlich ist dieses Haus als Labor geplant. Das bedeutet mehr Bautiefe, in unserem Fall über sieben Meter, freie Grundrisse mit klaren und zugleich flexiblen Strukturen für die VersorgungsSchächte, Gänge und so genannte Core Facilities“, sagt Berger. Mit einer OstWest-Orientierung werden annähernd gleiche Arbeitsbedingungen (Licht, Sonnenbestrahlung etc.) geschaffen. Dass dafür hunderte Arbeitsstunden mit Planung, zeichnen, diskutieren, ändern notwendig waren, ist selbsterklärend. Auch die Installierung eines Audi-Max mit einem Fassungsvermögen von rund 300 Besuchern, neuester Technik, Teilbarkeit des Raumes und vieles mehr sind im neuen Gebäude zu implementieren. Alfred Berger nimmt viel Erfahrung in dieses Bauvorhaben der Paracelsus Universität mit. 1995 hat er mit einem Großprojekt Aufmerksamkeit erregt. Er hat den Auftrag für die Planung der Nordischen Botschaften in Berlin erhalten. Zu konzipieren war eine Gruppe von sechs Gebäuden im Herzen der „Boom-town“ Berlin. Berger spricht in der Erinnerung von einer tollen und faszinierenden Aufgabe, die er gemeinsam mit seiner Frau gemeistert hat. Eines wollte Berger übrigens nie: gemeinsam mit seiner Frau arbeiten… Es kam anders! Alfred Berger hat bei der Planung des Forschungs- und Lehrgebäudes der Paracelsus Universität auch die Umge-

bung intensiv miteinbezogen. Prisma als Standort- und Regionalentwicklungs GmbH hat 2007 den Auftrag erteilt, mit der Bebauung des Stadtwerke-Areals eine Verbindung zwischen der Salzburger Altstadt und Lehen herzustellen. „Die öffentliche Bedeutung dieses Stadtteils ist anders geworden – und zwar von der urbanen Industriegegend zur Forschungsgegend. Schon der Name Competence Park Salzburg, Raum für Wirtschaft, Wissen und Kreativität, führt dazu hin“, betont Berger. Es gehe darum, nicht ein Haus allein, sondern das Ensemble zu sehen. „Das einzelne Haus allein ist nicht entscheidend.“ Es müsse eine neue Identität entwickelt werden – laut Berger „stark genug, um Aufmerksamkeit auf das neue Wissenschaftsquartier zu erregen“. Ein Architekt habe eine ethische Verpflichtung und müsse Verantwortung übernehmen. Die Arbeit, besser die Zusammenarbeit mit der Paracelsus Universität, dauert Jahre. „Da entsteht eine fast freundschaftliche Verbundenheit, der Neubau wird irgendwie zu einem Kind“, äußert sich Berger. Sein erstes Praktikum hat er übrigens in Finnland absolviert. Die von den Skandinaviern gewohnte Ruhe strahlt auch er aus. Sportliche Liebkinder der Skandinavier sind bekanntermaßen der Langlauf und Eishockey. Was lag also näher, als von 2008 bis 2011 in Wien die neue Eishalle für die dortigen Cracks mit einem Fassungsvermögen von knapp 7000 Zuschauern zu planen und bauen? Salzburg hat eine solche Spielstätte (noch) nicht, ist auf dem Eis jedoch stärker als die Wiener Mannschaft. In Salzburg will die Paracelsus Universität mit den großartigen Möglichkeiten im neuen Forschungshaus (von Dietrich Mateschitz und Red Bull, aber auch dem Land Salzburg großzügig unterstützt) mit exzellenter Forschung nicht nur in Österreich aufmerksam machen. Vielleicht profitieren einmal Patienten aus aller Welt von den Leistungen der Wissenschafter in diesem Haus – auch Eishockeyspieler. •

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Body-Check

FSME - hilft die ZeckenSchutzimpfung wirklich? Mit Anfang Juli 2012 sind in Österreich bereits 17 Menschen an FSME (Früh-Sommer-Meningo-Encephalitis) erkrankt. Die Erreger gehören zu der Familie der Arbo-Viren und werden durch Zeckenstiche übertragen. Die meisten Patienten hatten „nur“ eine „leichte“ Meningoencephalitis, also eine Gehirnhautentzündung mit mehr oder weniger schwerer Gehirnbeteiligung und mussten nicht auf die Intensivstation. Die Sterblichkeit kann dennoch bei 0,8 % bis zu 2 % liegen. Autor: Helmut F. Novak

∙ Fotos: privat, istock

Dr. Helmut F. Novak ist Facharzt für Neurologie und Psychiatrie mit Additivfach Intensivmedizin und leitet als Oberarzt die Intensivstation der Universitätsklinik für Neurologie, wo er auch vor 20 Jahren seine Ausbildung begonnen hatte. Seine Schwerpunkte liegen in der Akutversorgung lebensbedrohlicher neurologischer Erkrankungen wie Schlaganfall, Gehirnblutung oder Entzündungen des Nervensystems, aber auch in der speziellen Schmerztherapie, der Palliativ- und Tauchmedizin sowie im Riskmanagement. Darüber hinaus ist er als Systemischer Psychotherapeut in freier Praxis tätig.

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Nach einer Inkubationszeit von 7 bis 14 Tagen kommt es nach einem kurzen Vorstadium mit Fieber, Kopfschmerz, Lichtscheue, Abgeschlagenheit, Übelkeit und Erbrechen zu Verwirrtheit, Delir und Bewusstseinsstörungen. Schwere Verläufe sind von neurologischen Ausfällen durch Einblutungen ins Gehirngewebe gekennzeichnet – mit Bewegungsstörungen, epileptischen Anfällen und zunehmendem Hirndruck bis zur Bewusstlosigkeit. Zur Diagnose führt eine Anamnese mit Zeckenbiss, ein klinisches Bild mit oft

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typisch zweigipfeligem Verlauf und Entzündungszeichen in der Liquorpunktion (Rückenmarksflüssigkeit) mit Antikörpernachweis.

Mit bleibenden neurologischen Ausfällen (Lähmungen, Bewegungs- und Gedächtnisstörungen, Epilepsie) ist jedoch zu rechnen.

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Da es keine spezifische antivirale Therapie gibt, können nur die Symptome behandelt werden. Schwere Komplikationen wie Hirndruckentwicklung, epileptische Anfälle, drohende Atemlähmung, Blutsalzentgleisungen, Blutgerinnungsstörungen, Leber- und Nierenbeteiligung und Herzrhythmusstörungen müssen auf der Intensivstation behandelt werden.

Wenngleich ein Vermeiden von Zeckenstichen grundsätzlich vorstellbar wäre, sollte man besser die jährlichen Impfaktionen nützen und sich auf den Schutz einer aktive Impfung mit regelmäßigen Auffrischungen verlassen, zumal die FSME nicht nur in ganz Österreich, sondern in praktisch allen typischen Reiseländern Europas vorkommt.

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Friends

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Mein Reichtum ist die Gesundheit Lachen, Heiterkeit, gute Laune können ansteckend sein. Das hat wohl jeder schon erlebt – hoffentlich. Wenn nicht, lassen Sie sich darauf ein. Optimismus ist eine Triebfeder zum Vorankommen, für Entwicklungen, für Lösungen. Versuchen Sie ihn zu leben. Beide Eigenschaften hat Josef Eder inne, Kommerzialrat Eder. Doch diesen Titel dürfen wir mit Zustimmung von Herrn Eder getrost in der Folge weglassen. Das ist dem Firmenmitgründer, Miteigentümer und Gesellschafter der Salzburger Sand- und Kieswerke nicht wichtig. Der Mensch zählt.

osef Eder gegenüber zu sitzen, mit ihm ein Gespräch zu führen – in diesem Fall war es der misslungene Versuch eines Interviews, doch davon später – ist kurzweilig, unterhaltsam (leitet sich von Unterhaltung ab) und lässt das Gefühl aufkeimen, dass (fast) alles machbar sei. Josef, oder besser Sepp Eder (so kennen ihn alle Salzburger), ist ein Mann voller Energie, Ideen, Tatendrang und Kraft. Ob das immer so war ist nebensächlich, man darf angesichts seiner Lebensgeschichte davon ausgehen. Die 69 Jahre sieht man dem Sepp Eder keinesfalls an, möglicherweise ist ihm selbst das gar nicht so bewusst – oder besser gesagt – wichtig.

Der Chef eines Unternehmens mit 468 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Österreich – der Firmensitz ist in Salzburg – hat seine Ärmel wahrlich hochkrempeln müssen. Damals, im Jahr 1963, als sein Vater starb, hat Eder eine noch kleine Firma übernommen. Sein Geld hat Sepp Eder mit dem meist gebrauchten Rohstoff der Welt verdient und tut es immer noch. „Pro Person werden im Jahr zehn Tonnen Sand, Kies, Schotter benötigt“, sagt Eder. Diese Behauptung zu glauben, fällt im ersten Moment schwer. Der Unternehmer legt nach: „In Österreich werden pro Jahr

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110 Millionen Tonnen dieses Rohstoffes gebraucht.“ Damit kann man durchaus Geld verdienen – Sepp Eder hat sich das wohl auch gedacht und umgesetzt. Der in der Stadt Salzburg geborene Eder ist nicht unbedingt ein Mann der vielen Worte, obwohl vor Entscheidungen diskutiert und natürlich gut überlegt wird. Mit dem Motto „Jede Schwierigkeit ist eine Herausforderung“ und dem einleitend erwähnten Optimismus ist für Eder „vieles zu bewältigen“. Er beschreibt sich selbst als „offen, ich rede mit jedem und ich kann mit allen“. Seine Kommunikationsstärke war immer wesentlich für das Gedeihen und das Wachstum seines Unternehmens. Vor allem dann, wenn es um einen neuen Standort für den Abbau von Schotter, Sand und Kies ging, also um die Erschließung neuer Betriebsstätten. Die Bemerkung „Jeder will und benötigt diesen Rohstoff, aber dieser soll nur nicht in meiner Umgebung abgebaut werden“ kann sich Eder nicht verkneifen. Man müsse mit den Leuten reden. Sein Potenzial für Lösungen, seine Umgänglichkeit und seine ausgezeichneten Verbindungen in der Wirtschaft, aber auch in der Politik, haben Sepp Eder zu einem erfolgreichen Unternehmer gemacht. Für Reichtum hat Eder eine eigene Version: „Reichtum ist die Gesundheit.“ Nur wer

Der Unternehmer darf als „Macher“ bezeichnet und gesehen werden. Zwei seiner drei Kinder arbeiten bei den Salzburger Sand- und Kieswerken. Als Senior ist er stolz darauf, dass er seine Kinder in keiner Form überreden und überzeugen wollte oder gar zwingen musste, in den eigenen Betrieb einzusteigen. „Ein Muss ist belastend, das wollte ich ihnen nicht antun. Heute sind sie gerne im Unternehmen“, sagt Eder. Er selbst hält große Stücke auf die Jugend, will sich Stimmen, die von einer verlorenen Generation, von antriebslosen jungen Leuten reden, nicht anschließen. „Überall gibt es sehr gut ausgebildete und motivierte junge Menschen, die arbeiten und gestalten wollen.“ Gestalten wollte Sepp Eder auch viele Jahre in der Salzburger Wirtschaft – politisch betrachtet. Er war etliche Jahre Vizepräsident der Wirtschaftskammer und hat in diesem Bereich Impulse gesetzt. In die Politik an sich wollte er nie, obwohl er als Mann der Wirtschaft ein politisch sehr interessierter Mensch ist. Die SSK – aus dem Zusammenschluss der Unternehmen Berger, Eder und Webersberger, welche im Sektor Sandund Kiesgewinnung tätig waren, 1971 entstanden – hat Beteiligungen an weiteren Firmen; eine Erweiterung ins benachbarte Ausland war für Sepp Eder nie ein Thema. Er schwärmt von seinem Heimat-Bundesland („Salzburg ist das schönste Land, hier gibt es Seen, Berge und vier Jahreszeiten“) und bezeichnet sich als bodenständig.

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Die „Verliebtheit“ zu Salzburg hat der Paracelsus Universität damals bei der ersten Kontaktaufnahme auch geholfen. Der Standort Salzburg benötige eine medizinische Universität – dies war schon 2002 die Überzeugung Eders. Es bedurfte keiner großen, schon gar nicht vieler Worte, Eder als Förderer zu gewinnen. Heute ist Sepp Eder stolz auf die Paracelsus Universität. „Das ist ein Vorzeigemodell. Privat geführt, mit viel Engagement betrieben, mit Herz und Optimismus, und der Erfolg gibt allen recht.“ Das Kopfnicken des Gesprächspartners auf der anderen Tischseite ist Ausdruck des tiefen Dankes und des spontanen Gefühls von Überwältigung ob dieses Lobes. Doch Sepp Eder legt nach: „Ich bin stolz, dass wir diese Uni haben und die Leute hier in Salzburg sollten das alle sein“. Man muss auch Lob aussprechen können. Loben und motivieren treibt zu großen Leistungen. Sepp Eder unterstützt die Paracelsus Universität gerne, will aber die lokale Politik nicht aus der (finanziellen) Mithilfe entlassen. Salzburg profitiere von der Paracelsus Uni, diese Ausbildung sei ein Leitbild und die Wirtschaft habe hier zu unterstützen. „Das duale Ausbildungssystem ist richtig“, sagt Eder. Grundsätzlich habe der Staat für die Ausbildung der Jungen zu sorgen, aber für besondere Modelle sollen private Unternehmen und Menschen helfen. Die steuerliche Absetzbarkeit der Spenden sei zudem ein nicht unwesentlicher Faktor. Die Verbindung von Praxis und Theorie, besonders der hohe Anteil an Praxis in der medizinischen Ausbildung, sei in Salzburg außergewöhnlich und wichtig. Spätestens nach diesen vielen lobenden Sätzen von Sepp Eder ist dem Interviewer bewusst, dass etliche vorbereitete Fra-

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gen nicht mehr gestellt werden müssen. Kein Interview im klassischen Sinn – siehe Anfang der Geschichte. Über Geheimnisse von Erfolg zu reden, ist müßig und spekulativ. Hinter Erfolg steckt Arbeit. Im nächsten Jahr wird Sepp Eder die Geschicke seines Unternehmens 50 Jahre leiten. Ob denn eine große Fete geplant sei, beantwortet er mit einem vielsagenden Lächeln und eher wortkarg. Mit einigen Freunden werde er schon zusammensitzen. Es werden viele zur Gratu-

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Autor: Gottfried Stienen ∙ Fotos: Paracelsus Uni/wild+team

gesund sei, könne arbeiten und dann finde sich immer ein Weg. Geld zu besitzen ist beruhigend, aber dahinter steckt zumeist viel Arbeit. Neid ist Sepp Eder im Gegensatz zu anderen fremd, aber: „Die Arbeit neidet dir keiner, den Erfolg und das Geld eher schon.“ Klare Worte.

Das Firmengelände der SSK ziert ein seltenes Exponat aus den 50er-Jahren: Diese Maschine zertrümmerte seinerzeit Steine in alle gewünschte Größen.

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Friends

Sepp Eder ist ein erfolgreicher Salzburger Unternehmer. Die Paracelsus Universität unterstützt er aus Überzeugung.

Dank den Förderern

lation kommen, auch viele Jagdkollegen. Womit auch Eders liebstes Hobby nebst Skifahren genannt ist. „Die Jagd ist nicht um des Schießens willen, sondern insgesamt faszinierend, der Aufenthalt in der Natur unglaublich schön und beruhigend, die Pflege von Wald und Wild für unser Leben sehr entscheidend.“ Worte des Salzburger Landesjägermeisters Sepp Eder. Hoppla, da wäre doch eine weitere Funktion von Eder. Er hat viel Zeit und Energie (Jagdzentrum Stegenwald) investiert und mit teils einzigartigen Strukturen Salzburg in diesem Bereich führend in Österreich gemacht. Vom „Macher“ Eder war schon vorhin mal die Rede. Doch die Jagd ist nur ein Teil des Lebens von Kommerzialrat Josef Eder, pardon Sepp Eder. Ein kräftiges Waidmannsheil an dieser Stelle vom Jungjäger und ein herzliches Danke im Namen der Paracelsus Universität! •

E  D Neben dem Land und der Stadt Salzburg sowie den Salzburger Gemeinden unterstützen folgende namhafte Persönlichkeiten, Firmen und private Mäzene die Paracelsus Medizinische Privatuniversität:

Aktive Förderer: ACM Projektentwicklung GmbH | Aicher, Max | Bankhaus Carl Spängler & Co. AG | Brettenthaler, Rainer | Capsumed Pharm GmbH | DBS Gesellschaft - Kubin, H. und Kainberger, P. | DBW Industrieberatung Naue KG | die ärztebank | Die Hayward Privatstiftung | dm drogeriemarkt GmbH | Frey, Bernhard | Fürst Developments GmbH | G. Hinteregger & Söhne Bauges. mbH. | Gebrüder Woerle Ges.m.b.H. | Genelin, Ellen & Frank | General Electric Austria GmbH | Georg Pappas Automobil AG | Greither, Andreas | Großglockner-Hochalpenstraßen AG | HALI Büromöbel GmbH | Hansjörg Wyss Foundation | Imtech ICT Austria GmbH | Intertops Sportwetten GmbH - Train, Detlef | Jacobs, Klaus J. † | Jacoby Pharmazeutika AG - Jacoby, Heinrich | Johnson & Johnson | Kastner & Partners | Kellerhals, Helga & Erich | Knauf-Wahl, Jutta | Krones AG | Kuhn Baumaschinen GmbH | Kuhn, Irmgard | Lenz, Gerhard | Lohmann & Rauscher GmbH | M. Kaindl Holzindustrie | MED-EL | Medpreneur GmbH | Miele GesmbH | Mubea Carbo Tech GmbH | Mundipharma GmbH | Neumann, Jacob und Daniel | Oesch-Hayward, Irene | Österreichische Lotterien | Papp, Christoph | Paracelsus Rotary Club | Pro Salzburg Stiftung - Ruckser-Giebisch, Gertraud | Rauch Fruchtsäfte GmbH & Co | Red Bull - Mateschitz, Dietrich | Rexam | Roche Diagnostics GmbH | Roche Group | Sallmann Bürotechnik | Salzburg Aluminium AG | Salzburger Sand- und Kieswerke GmbH | Salzburger Sparkasse Bank AG | Sanitas Ges.m.b.H | Schön Privatstiftung | Schröcksnadel, Peter | Segafredo Zanetti Austria Ges.m.b.H. | SeneCura Kliniken- und HeimebetriebsgmbH | Senoplast Klepsch & Co GmbH & Co KG | Stahlwerk Annahütte Max Aicher GmbH & Co KG | Stieglbrauerei zu Salzburg. Privatbrauerei | Straniak Stiftung, Hermann und Marianne | Synthes Österreich GmbH | von Schilgen, Eva Maria und Wolf | VR | meine Raiffeisenbank eG, Altötting-Mühldorf (D) | Wozabal Textilservice GmbH & Co KG | Zürcher Kantonalbank Österreich AG | Bankhaus Carl Spängler & Co. AG | Lagermax | Landeshypo Salzburg | Moosleitner Ges.m.b.H | Siemens AG Österreich | Straniak Stiftung, Hermann und Marianne | Vormalige Förderer: Ambience Sound + Light GmbH | Angora Med Gesellschaft mbH | Asamer & Hufnagl Kiesund Betonwerke GmbH | Bayer AG Austria | Boston Scientific GmbH | Ebewe Pharma Ges.m.b.H. Nfg. KG | Eli Lilly Gesellschaft m.b.H. | Gasteiner Mineralwasser G.m.b.H. | Institut für Computerthomographie - Schuster, Werner | Kahn, Donald | Kirchmair, Veronika & Haslauer, Claus | KTM Sportmotorcycle AG | Laber Holding und Laber Druck | Laber, Inge | Molkerei Meggle Wasserburg GmbH & Co. KG | Omnimed Medizintechnik | Österr. Gesellschaft für Zahn-Mund-Kieferheilkunde Sbg. | Pfizer Cooperation Austria GmbH | Quehenberger, Rudolf | Sanitätshaus Tappe | Schwarzkopf, Klaus | von Mierka, Johanna † | Wiberg GmbH | Windhager, Gernot | Wittschier, Otto † | Wüstenrot Versicherungs-AG

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Point of View

Mensch, nicht nur Patient

Intelligentes Kapital für innovative Unternehmen

Gerhard Mey, Firmengründer und erfolgreicher Unternehmer aus der Automobilzulieferindustrie

Forschergeist ist der Ursprung jeder Idee und jeder großen Erkenntnis. Wissenschafter aus Biotechnologie, Medizintechnik und Gesundheitswirtschaft – den Life-Sciences – forschen daran, Krankheiten frühzeitig zu erkennen und gezielter therapieren zu können. Mit großem Engagement gehen viele junge Life-Science-Unternehmen dieser Frage nach. Verwurzelt im wissenschaftlichen Umfeld von Universitäten oder Forschungseinrichtungen fehlt es diesen Unternehmen meist an zwei Dingen: Kapital und Management-Know-how.

John Geibel ist Professor für Chirurgie, Zell- und Molekularphysiologie an der renommierten Yale University. Als Festredner der Akademischen Feier am 13. Juli im Hangar-7 teilte er ein sehr persönliches Erlebnis mit den frisch gebackenen Doktoren und Pflegewissenschaftern: Anfang dieses Jahres zog er sich einen Aorta-Riss zu. Ein hervorragendes Ärzteteam rettete John Geibel in einer Notoperation das Leben und machte ihm die Fragilität des Lebens bewusst. Lesen Sie einen Auszug der Gedanken eines Menschen, der plötzlich Patient war – zum Nachdenken. Autor: John Geibel ∙ Foto: Paracelsus Uni/wild+team

It

was during this traumatic time as a patient that I realized what really happens when you are lying in a hospital bed. You notice there are many strangers or ”visitors” to your private little world that is the bed you now lie in. There were many nurses and physicians who would come in and out of the hospital room, checking I.V’s, measuring vital signs, turning a machine on or off. They were the visitors in this tiny corner of our lives who were doing their jobs as they used all the technology and experience that they had to keep me alive without interaction, questions, or explanations.

But that very small trivial thing is what matters most. All that really matters in this career that you have chosen to pursue is the person you are treating. The person. The patient. The individual. The frightened soul.

You will need to choose how you reach out to each and every patient separately based on their specific needs. What is at stake here may seem a trivial thing in the face of the immense health care world.

Those who are suffering will need you to be something more than just a doctor in a white coat; they will need you to be a healer. To become a true healer, you will have to be willing to take your white coat

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In each moment of your medical career, it will always be about the choice you will make. It is how you will interact with your patients while employing all of the training, and advancements in technology, to cure their disease. Take the time to talk with your patient. Find out the person behind the patient. Show the patients that they really matter.

off. It will be up to you to embrace and treasure the memory of your own shared frail humanity – of the dignity that is in each and every soul you treat. When you remove that white coat in the hallowed presence of those for whom you are caring – in the hallowed presence of people just like you – and no longer tower over them, you have learned the most important message. You have chosen to join those you serve, you have become a true healer in a world full of fear, that has never needed healing more than that time you spend with them. I leave you with a final quote from Paracelsus “Medicine is not merely a science but an art. The character of the physician may act more powerfully upon the patient than the drugs employed.” This statement from the past holds true – even in this world of high technology. •

2/2012 Paracelsus Today

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rundgedanke der MEY Capital Matrix GmbH ist es, unternehmerische Beteiligungen an jungen Unternehmen einzugehen und diese sowohl mit finanziellem Background als auch mit ManagementKompetenz aktiv zu unterstützen. Dazu haben uns vor allem die Wachstumsstärke und die Innovationskraft der Life-Science-Branche überzeugt. Experten gehen davon aus, dass der Weltgesundheitsmarkt in den kommenden Jahren deutlich stärker als andere Branchen wachsen wird. Dazu kommt: Kaum ein Forschungsbereich bietet so spannende Investitionsmöglichkeiten. Diese reichen von der Diagnostik über die Medizintechnik und Bioinformatik bis zur industriellen Biotechnologie und dienen unmittelbar dem Wohlergehen der Menschen. Investitionen in diesen Sektoren sind ausgesprochen widerstandsfähig gegenüber den zum Teil dramatischen Schwankungen der weltweiten Wirtschaftskonjunktur und stabilisieren so jedes Portfolio. Das Team der MEY Capital Matrix GmbH besteht aus Experten mit langjähriger Führungserfahrung und profunder Kenntnis des Life-Science-Beteiligungsmarktes. Dabei sehen wir uns nicht nur als Investoren, sondern als Mitunternehmer. Wir beschaffen das

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.meycapital.com

notwendige Kapital für weiteres Wachstum und geben dem Management aktive Starthilfe in der Führung und Weiterentwicklung mittelständischer Unternehmen. Auf diese Weise wird die wissenschaftliche Expertise der jungen Unternehmen durch unser ManagementKnow-how sinnvoll ergänzt. Darüber hinaus sehen wir unsere Portfoliounternehmen innerhalb einer Matrix, durch deren Zusammenwirken Mehrwerte generiert werden. Es ist nicht beabsichtigt, in teure, singuläre Medikamentenentwicklung zu investieren, vielmehr ist es Ziel, Plattformtechnologien aufzuspüren, die Basis zur Medikamentenentwicklung sein können. Die MEY Capital Matrix GmbH ist zurzeit an fünf aussichtsreichen jungen Unternehmen beteiligt. Mittelfristig streben wir 15 bis 20 Beteiligungen an. Dazu verfügen wir bereits über eine gut gefüllte Pipeline besonders aussichtsreicher Kandidaten. Durch Zeichnung unseres „Life Science Bond I“ können Sie uns in die spannende Zukunftsbranche Life-Science begleiten und am Wachstumskurs von MEY Capital Matrix GmbH teilhaben. Investieren Sie gemeinsam mit uns in eine gute Sache! Ihr Gerhard Mey


WI R SI N D KEI N U NTER N EHMEN WI E J EDES AN DER E. Innovative Produkte zur Behandlung von koronaren und peripheren Gefäßerkrankungen wie z.B. Katheter und Stentsysteme für unterschiedliche Indikationen Innovative Produkte zur Diagnose und Behandlung von Herzrhythmusstörungen wie Carto-3D-Navigationssystem Lösungen für verschiedenste Indikationen der Orthopädie mit Schwerpunkt Knie, Hüfte und Schulter sowie innovative Implantate und Instrumente der Unfallchirurgie Systeme für das gesamte Spektrum der Wirbelsäulenchirurgie-Implantate und Instrumente für traumatologische, degenerative und Bewegung erhaltende Eingriffe sowie Deformitäten und Tumore Fixationssysteme und Instrumente für Gelenk erhaltende Chirurgie, insbesondere Arthroskopie und Sportmedizin Instrumente und Implantate für den gesamten Bereich der Neurochirurgie, - radiologie und - modulation wie z.B. Hydrocephalus Shunts, implantierbare Schmerzpumpen sowie Stents und Coils Innovationen für die minimal-invasive und offene Chirurgie Plasmasterilisationssysteme, Aufbereitungsautomaten für flexible Endoskope, Reinigungs- und Desinfektionspräparate, Raum- und Flächendesinfektionssysteme Produkte zur innovativen Behandlung der Morbiden Adipositas wie gastric banding und gastric bypass Chirurgisches Nahtmaterial und indikationsspezifische Implantate wie teilresorbierbare Netze für die Hernienchirurgie, Hautkleber und Silikon-Drainagen Minimalinvasive gynäkologische und urologische Operationsverfahren zur Therapie von Stressharninkontinenz, Beckenbodensenkung und Erkrankungen der Gebärmutter Resorbierbare Hämostyptika, humaner Fibrinkleber und synthetischer Kleber für die intraoperative Blutstillung sowie Versiegelung von Gefäßanastomosen Optimale Versorgung mit zuverlässigen und modernen Blutzuckermessgeräten sowie Schulungsmaterialien für Patienten Innovative Kontaktlinsen für hervorragenden Tragekomfort

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