Städtisches Altenheim Am Pixbusch 2010

Page 7

Zitat:

„Mir ist es wichtig, dass die Bewohner ihren Alltag mitbestimmen und die Mitarbeiter dies auch respektieren.“ Birgit Jütten (40), Einrichtungsleitung bis März 2010

Wir können uns keinen Grund vorstellen, dass ein unverheiratetes Paar nicht gemeinsam in einem Zimmer wohnt. Es sei denn, sie wollen es selber nicht. Unsere Einstellung gilt genauso für das Glück einer späten Liebe.

Nein, Ihren Mitbewohner können Sie sich nicht aussuchen. Aber Sie können und müssen entscheiden, ob Sie mit dem Menschen, der mit Ihnen das Doppelzimmer teilt, klar kommen können. Das ist nicht einfach. So machen wir das im Pixbusch: Ist in einem Doppelzimmer ein Platz frei geworden, wird zuerst einmal, ausgehend von dem Bewohner, der zurzeit dort lebt, überlegt: Wem können wir das Zimmer anbieten, wer könnte passen? Im nächsten Schritt wird sich der Interessent, gemeinsam mit Angehörigen und einer Mitarbeiterin des Sozialen Dienstes, den Wohnbereich und das Zimmer anschauen. Dann ist auch ein erstes Kennenlernen angesagt – und dafür nehmen wir uns Zeit, um zu erfahren, was Gewohnheiten und Wünsche sind. Die Wahrung der Privatheit spielt für uns dabei eine wesentliche Rolle. Ein aktuelles Beispiel: Frau L. und Frau B. teilen sich ein Doppelzimmer. Die beiden gehen durch dick und dünn. Frau L. lebte eine kurze Zeit alleine in diesem Zimmer und fragte sehr häufig, wann denn endlich jemand zu ihr ziehen würde. Mit Frau B., die kurze Zeit später einzog, hatte sie die ideale Partnerin gefunden. Nun gehen sie morgens gemeinsam ins Bad und helfen sich gegenseitig. In der Wohnküche wird dann gefrühstückt. Wenn sie nicht gerade am Hausangebot teilnehmen, steht ein Spaziergang auf dem Programm. Der Tag endet mit dem abendlichen Fernsehprogramm, und ob man es glaubt oder nicht, gibt es wie bei echten Freundinnen immer noch was zu erzählen. Aber es passt nicht immer: Herr H. und Herr C. haben ein eigenes Zimmer, müssen sich jedoch das dazwischen liegende Badezimmer teilen. Und das führte zu Problemen, denn Herr H. – körperlich eingeschränkt und hilfebedürftig – kam mit den Aktivitäten des leicht demenziell erkrankten Herrn C. im gemeinsamen Bad einfach nicht klar. Wir mussten so eine Lösung finden und das haben wir auch. Sobald wie möglich wurde beiden ein Einzelzimmer mit eigenem Bad angeboten. Und jetzt sind sie zufrieden. Katrin Slabon (25), Pflegefachkraft Haus 2 , 1. & 2. Etage


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.