RAD im Pott 2011-3

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Im Pott

Selbstbewusst und sicher auf der Fahrbahn Mit der Kampagne »Ab auf die Straße!« wirbt der ADFC Hamburg für das Rad fahren auf der Fahrbahn, weil es sicher, zügig und komfortabel ist. Was viele nur verständnislos oder ängstlich den Kopf schütteln lässt, gehört für andere längst zum mobilen Alltag. Stellen Sie sich vor, Sie steigen aufs Rad und fahren ganz bequem, zügig und vor allem sicher auf Wegen, die keine unvorhergesehenen Hindernisse wie Mülltonnen, parkende Autos oder kreuzende Fußgänger aufweisen, die eben und breit genug gebaut sowie gradlinig geführt sind. Das Radfahrerparadies, denken Sie? Nicht von dieser Welt? Mitnichten. Es gibt diese Wege in Städten bereits heute flächendeckend! Und sie beginnen meist sogar direkt vor der Haustür: die Fahrbahnen! Allgemeine Ängste Allerdings: Obwohl das Glück der Radfahrer scheinbar so nahe liegt, meiden immer noch die meisten von ihnen die Fahrbahn. Statt dessen nutzen sie lieber kaputte und verschlungene Radwege oder gar stark fre-

quentierte Gehwege. Warum? „Weil das aggressive Verhalten der Autofahrer ihnen Angst macht, und weil man ihnen seit vielen Jahren eingeimpft hat, dass das aber sicherer sei da im Seitenraum“, antwortet der Kieler Verkehrs- und Rechtsexperte Dietmar Kettler. Die Folge dieser Konditionierung: Viele Radfahrende fühlen sich subjektiv immer noch auf unbenutzbaren Bürgersteigen sicherer, obwohl die Gefahrenlage dort objektiv höher ist als auf der Fahrbahn. Verkehrsplaner sind sich seit langem darüber einig, dass das Radfahren auf der Fahrbahn viele objektive Sicherheitsvorteile hat: • Sehen und gesehen werden – Auf der Fahrbahn werden Radfahrende von allen gesehen und wahrgenommen, besonders von anderen Fahrzeugführern, deren Aufmerksamkeit auf die Fahrbahn konzentriert ist. Und Sie selbst haben als Radfahrender auf der Fahrbahn auch den besten Überblick über den Verkehr. • Fahrbahnen sind fast immer frei von unvorhersehbaren Hindernissen, sie befinden sich meist in einem gepflegten Zustand, sind in aller Regel breit genug und gradlinig geführt. Denn: Die Fahrbahn ist zum Fahren gebaut! • Auf der Fahrbahn geraten Sie kaum in Konflikt mit Fußgängern, denn diese geben üblicherweise besonders Acht, bevor sie die Fahrbahn betreten und queren.


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