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schweiz

25. Juni 2008

Astronaut 351 Schweizer wollen einen Job im All

fraunörgeli

Von Lukas Mäder

Die Stellen als europäischer Astronaut sind bei den Schweizern besonders begehrt. Doch der Weg zum Traumberuf ist noch lang. Im Fussball hat es nicht geklappt, dafür in der Raumfahrt: Die Schweiz ist Vizeeuropameister der Astronautenselektion. 351 Schweizer haben sich für einen Job im Weltraum beworben – nach Finnland im Verhältnis zur Bevölkerung die höchste Teilnahmequote. Aus Deutschland sind prozentual nur halb

Also ich sage Ihnen: Wenn

Politiker eine Aussage zurückziehen, dann distanzieren sie sich in der Regel von der Wahrheit. So wie Charlie Black. Der Berater von John McCain hat gesagt, ein Terroranschlag vor den US-Wahlen wäre «ein grosser Vorteil» für seinen Chef. McCain sah sofort schwarz und Black musste sich gestern entschuldigen. Barack Obamas Augen hingegen leuchteten hell vor Empörung. «Eine Schande» sei diese Aussage, sagte der Demokrat. Also was denkt sich der eigentlich? Die Wahrheit ist doch keine Schande! Wenn das Klima kurz vor Wahlen verrückt spielt, profitieren davon die Grünen. Wenn Al Kaida zuschlägt, wollen die Amis im Weissen Haus einen kriegerischen Republikaner. Und wenn dieser Obama das abstreitet, dann ist ihm die Wahrheit offensichtlich nicht mehr wert als diesem Bush.

Welcher Partei geben Sie künftig Ihre Stimme? SMS A Der alten SVP B Der neuen BDP C Keiner von beiden Senden Sie eine SMS an 919: Keyword CHV und Antwort. Bsp. CHV A (50 Rp./SMS) oder stimmen Sie ab auf www.punkt.ch

votingvongestern Wann haben Sie die letzte Lohnerhöhung erhalten? 46% Dieses Jahr 25% Vor 2 bis 4 Jahren 29% Das ist länger als 4 Jahre her

Überraschung Schweiz Die zahlreichen Schweizer Bewerbungen sind für die ESA eine Überraschung. «Mit Claude Nicollier hat die Schweiz bereits einen erfolgreichen und bekannten Astronauten», sagt ESASprecher Jean Coisne als mögliche Erklärung. Der Bund hat dafür eine nüchterne Erklärung: «Wir haben eine grosse und gut

vorbereitete Informationskampagne durchgeführt», sagt Peter Erni vom Swiss Space Office. Sie führten an den Technischen Hochschulen in Lausanne und Zürich Informationstage durch und verschickten Informationsmaterial an die Zielgruppen. «Andere Länder haben spät oder gar nicht informiert», sagt Erni. Weniger positiv sieht die Schweizer Bilanz bei der Frauenquote aus: Nur 13,8 Prozent der Bewerbungen stammen von Frauen. Europaweit sind es 15,9 Prozent. Damit bleibt die Raumfahrt wie der Fussball eine Männerdomäne.

SELEKTION Aus den 8413 Bewerbungen wählt die ESA nun bis Ende August 700 bis 1000 Personen aus, die zu einem ersten psychologischen Test am Astronautenzentrum in Köln antreten müssen. Danach folgen weitere Hürden wie ein mehrtägiger medizinischer Check-up und ein Bewerbungsgespräch. Bis in rund einem Jahr sollen die vier neuen ESAAstronauten bestimmt sein. (mdr)

Bild: Keystone

fragedestages destages tages

so viele Bewerbungen eingetroffen, aus Dänemark gar siebenmal weniger. Die Anforderungen waren hoch. Die Interessenten mussten eine medizinische Zulassung zum Pilotenbrevet vorweisen, um ihre Bewerbungsunterlagen überhaupt einreichen zu können. Diese neue Einstiegshürde ist für die

Europäische Raumfahrtorganisation ESA auch der Grund, warum sich europaweit nur 8413 Personen beworben haben. Bei der letzten Selektion 1992 waren es noch 22 000 Interessenten.

Rütlifeier: Dieses Jahr fehlt der Bundesrat Es dürfte am diesjährigen Nationalfeiertag auf dem Rütli ruhiger bleiben als 2007: Bundesräte werden nicht erwartet, Festredner ist der Urner Regierungsrat Josef Dittli. Man wolle eine friedliche Bundesfeier veranstalten, sagten Vertreter der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft gestern. 2007 war nach dem kontroversen Rütli-Auftritt

Josef Dittli. Bild: Keystone

von Bundesrätin Micheline Calmy-Rey ein Sprengsatz detoniert. (sda)

Freier Personenverkehr: Referendumsfrist läuft Die Gegner des freien Personenverkehrs mit Rumänien und Bulgarien haben bis am 2. Oktober Zeit, die 50 000 Unterschriften für ein Referendum einzureichen. Mit der Publikation im Bundesblatt hat gestern die Sammelfrist für das Freizügigkeitspaket begonnen. Gegen die Ausdehnung der Personenfreizügigkeit

haben die Lega dei Ticinesi und Jugendorganisationen aus dem Umkreis der SVP das Referendum ergriffen. Ob die SVP selber das Referendum unterstützt, ist noch offen – die Delegierten entscheiden darüber am 5. Juli. Die Partei ist in der Frage gespalten. SVP-Vizepräsident und Alt-Bundesrat Christoph Blocher rät von einem Referendum ab. (sda)


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