Lausitzer Industriekultur für Kinder

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Lausitzer Industriekultur f端r Kinder Mit Laura und Ingo durch ein spannendes Leseabenteuer auf den Spuren der Lausitzer Industrie Eine Brosch端re f端r Kinder der dritten und vierten Klassenstufe


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Inhaltsverzeichnis

Ein tolles Heft mit spannendem Inhalt: Hallo Kinder Brauwesen Eisenbahn Energie Elektroporzellanproduktion Wusstest du schon? Rätselfragen Merke dir Gerberei Glasindustrie Granitindustrie Spiel und Spaß Sprichwörter Holzverarbeitung Zwergenhochzeit Textilindustrie Auf Wiedersehen Buchbare Angebote Übersichtskarte Impressum

Lausitzer Industriekultur für Kinder

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Hallo Kinder

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HALLO, ich heiße Laura und das ist mein Freund Ingo. Gemeinsam wollen wir dir zeigen, was es neben Tierparks, Museen und Freizeitbädern noch Tolles in der Lausitz zu entdecken gibt. Wenn du dich dafür interessierst, wie eine Eisenbahn fährt, wie aus Sand ein Saftglas oder aus einem Faden ein Stück Stoff entsteht, dann wird diese Broschüre zu einem echten Leseabenteuer für dich.

17 Orte, Gebäude und Museen, in denen vor vielen Jahren Arbeiter in der industriellen Produktion tätig waren, öffnen nun ihre Türen, gewähren Einblicke in ihre Tätigkeit und stellen Produktionserzeugnisse aus. In einigen Einrichtungen wird sogar heute noch gearbeitet. Erfahre Interessantes über die verschiedenen Lausitzer Industriezweige, denen die Betriebe angehören, und besuche mit deinen Eltern die Industriestandorte. In dieser Broschüre gibt es Spannendes zu lesen, Rätsel zu lösen und Beeindruckendes zu sehen.

Viel Spaß beim Lesen wünschen dir Laura und Ingo!

Das spannende Leseabenteuer


Das Brauwesen

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Foto: Gelände Landskron Brauerei

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In der Landskron Brauerei wurden schon Kinofilme gedreht.

BRAUWESEN Beim Brauvorgang wird Bier hergestellt. Es enthält Alkohol und darf von Kindern nicht getrunken werden. Nach dem Deutschen Reinheitsgebot von 1516 werden drei Zutaten für die Herstellung verwendet: Gerste, Hopfen und Wasser. Später kam die Hefe (kleine Organismen) dazu. Aus der Gerste wird Malz hergestellt, welches mit Wasser erhitzt wird. Feste Bestandteile werden herausgefiltert. Die flüssige Bierwürze wird eingekocht. Als nächstes kommt Hopfen, die Seele des Bieres, dazu. Er verleiht dem Bier einen bitteren Geschmack. Zum Schluss wird Hefe beigemengt, die den in der Würze enthaltenen Zucker in Alkohol umwandelt. Bevor das fertige Bier in Flaschen oder Fässer abgefüllt wird, filtert man es nochmals.

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Entdecke wie aus Schaum Kronen werden! Landskron Brauerei Görlitz GmbH – Die Private BRAU-Manufaktur An der Landskronbrauerei 116 02826 Görlitz Telefon: +49 (0) 3581 4650 Internet: www.landskron.de

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Foto: Zittauer Schmalspurbahn

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Die Eisenbahn

Alles einsteigen, bitte!

EISENBAHN Die erste deutsche Dampflokomotive wurde im Jahr 1838 gebaut. Sie erhielt den Namen »Saxonia«. Nur ein Jahr später wurde die erste deutsche Ferneisenbahn zwischen Leipzig und Dresden durchgängig eröffnet. Sachsen gilt daher als das Pionierland der Eisenbahn innerhalb Deutschlands. Die Oberlausitz wurde ab 1845 von Dresden ausgehend mit der Bahn erschlossen. Auch mehrere Schmalspurbahnen wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts in der Lausitz angelegt. Im Museumsbahnhof „Anlage Mitte“ der Waldeisenbahn Muskau in Weißwasser werden etwa 20 historische Lokomotiven aus der Region ausgestellt. Im Innenraum der Lokomotiven ist zu sehen, welche Geräte ein Lokomotivführer beherrschen muss, um einen Zug steuern zu können.

Mal einen Tag Lokführer sein! Ostsächsische Eisenbahnfreunde e.V. Maschinenhausstraße 2 02708 Löbau Telefon: +49 (0) 3585 219600 Internet: www.osef.de Waldeisenbahn Muskau Jahnstraße 5 02943 Weißwasser Telefon: +49 (0) 3576 207472 Internet: www.waldeisenbahn.de Sächsisch-Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft mbH – Zittauer Schmalspurbahn Bahnhofstraße 41 02763 Zittau Telefon: +49 (0) 3583 540540 Internet: www.soeg-zittau.de

Das spannende Leseabenteuer


Die Energie

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Foto: Tagebau Welzow Urheber: Vattenfall

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ENERGIE

Mit „Glück auf!“ grüßt man sich unter Bergleuten.

BERGBAU

In einem Tagebau wird Kohle für Kraftwerke und Brikettfabriken gefördert. Das »schwarze Gold« liegt viele Meter tief unter der Erde. Die Schichten, unter denen es verborgen liegt, werden Abraum genannt und mit verschiedenen Baggertypen abgetragen. Über Bandanlagen wird die Kohle zu einer Verladestation gebracht und von dort aus mit Zügen zu ihrem Bestimmungsort gefahren. Teile des Abraums werden für die Rekultivierung eingesetzt. Das bedeutet, dass aus den riesigen Löchern, die bei der Braunkohleförderung entstehen, wieder schöne Landschaften gestaltet werden. Viele dieser Löcher werden mit Wasser geflutet. In manchen von ihnen darf man nach einigen Jahren sogar baden gehen. Und wenn man auf eine Reise entlang der ENERGIE-Route geht, erfährt man, wie Kohle zu Energie wird und wie sich dadurch die Landschaft verändert. Das ist total spannend!

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Lerne das schwarze Gold kennen! Besucherbergwerk F60 Bergheider Straße 4 03238 Lichterfeld Telefon: +49 (0) 3531 60800 Internet: www.f60.de Besucherzentrum „excursio“ – Erlebnis aktiver Tagebau Heinrich-Heine-Straße 2 03119 Welzow Telefon: +49 (0) 35751 275050 Internet: www.bergbautourismus.de ENERGIE-Route der Lausitzer Industriekultur Internet: www.energie-route-lausitz.de


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Foto: Brikettfabrik LOUISE Urheber: M. Passek

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Die Energie

Feuert man einen Ofen mit Kohlen, gibt es eine wohlige Wärme.

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BRIKETTFABRIK Der Weg von der abgebauten Rohkohle bis hin zum fertigen Brikett ist sehr erlebnisreich und wird unter Bergleuten Veredlung genannt. Die Kohle wurde getrocknet, gemahlen und zu pfundschweren Briketts gepresst, damit sie sauber in jeden Ofen passte und einen guten Heizwert hatte. (Ein Pfund entspricht 500 Gramm. Das ist so schwer wie eine halbe Packung Kristallzucker.) So war Kohle leichter zu transportieren, einfach zu verwenden und für alle, die ihren Ofen feuerten, gut einzuteilen. Die dafür notwendigen technischen Geräte gingen schon vor über 100 Jahren in Betrieb.

Erfahre, wie ein Brikett entsteht! Sächsisches Industriemuseum – Energiefabrik Knappenrode Ernst-Thälmann-Straße 8 02977 Hoyerswerda Telefon: +49 (0) 3571 604267 Internet: www.saechsisches-industriemuseum.de Technisches Denkmal Brikettfabrik LOUISE Louise 111 04924 Domsdorf Telefon: +49 (0) 35341 94005 Internet: www.brikettfabrik-louise.de

Das spannende Leseabenteuer


Die Energie

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Foto: Luftbild Kraftwerk Plessa

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Spannend ist auch, dass die verschiedenen Bereiche der Energie miteinander zusammenhängen: Die Isolatoren, über die wir gerade etwas gelesen haben, sind notwendig, damit der Strom auf dem Weg in die Haushalte in den Leitungsdrähten bleibt und nicht im Erdboden versickert.

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KRAFTWERK Im Kraftwerk entsteht aus Braunkohle Strom. Das Abkippen der aus dem Tagebau angelieferten Kohle erfolgt im Kohlebunker. Danach wird die Kohle im Brecher zerkleinert und in die Kessel zum Verbrennen transportiert. Durch die entstehende Wärme wird Wasserdampf erzeugt. Mit dem Dampf wird eine Turbine angetrieben. Daran ist ein Generator angeschlossen, welcher den Strom erzeugt. Mittels Überlandleitungen wird der Strom in die Haushalte transportiert.

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Hier wird noch Dampf gemacht! Erlebnis-Kraftwerk Plessa Am Kraftwerk 1 04928 Plessa Telefon: +49 (0) 3533 60720 Internet: www.kraftwerkplessa.de Stiftung Technisches Denkmal und Museum – Kraftwerk Hirschfelde Straße zum Kraftwerk 3c 02788 Zittau OT Hirschfelde Telefon: +49 (0) 35843 22372 Internet: www.kraftwerk-hirschfelde.de

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Foto: Isolatoren für Hochspannungsleitungen Urheber: Bilderdienst Dresden, 2007

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Die Elektroporzellanproduktion

Sieh dir einmal die großen Isolatoren an, Laura.

Die sind wirklich riesig! Stell dir vor, in der Margarethenhütte darf man beinahe alles anfassen und vor allem auch viel selbst ausprobieren – zum Beispiel eine Abdrehspindel. Wer sich eher für Steine interessiert, erfährt im Museum viel darüber oder kann bei einer Exkursion selbst schöne Steine finden.

ELEKTROPORZELLANPRODUKTION Als bei der Förderung von Braunkohle nahe Großdubrau vor über 150 Jahren Ton und Sand gefunden wurden, begann man, daraus einfache Tonwaren herzustellen. Das waren zum Beispiel Rohre, Tröge oder Dachziegel. Später wurde dann Porzellan produziert, vor allem Isolatoren für Hochspannungsleitungen.

Achtung, hier ist Spannung garantiert! Museum Margarethenhütte Hermann-Schomburg-Straße 6 02694 Großdubrau Telefon: +49 (0) 35934 66564 Internet: www.museum-mhuette.de

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Wusstest du schon?

WUSSTEST DU SCHON?

Die Landskron Brauerei produziert so viele Liter Bier, dass sie die größte Brau-Manufaktur Deutschlands ist. In einer Manufaktur werden die meisten Arbeitsschritte ohne die Hilfe von Maschinen durchgeführt. Hör mal, Laura: die Zittauer Schmalspurbahn ist eine von fünf Schmalspurbahnen in Sachsen, mit denen man das ganze Jahr über täglich fahren kann.

Die Waldeisenbahn Muskau fährt auf nur 600 mm breiten Schienen. Das ist so breit wie zwei 30-Zentimeter-Lineale. Foto rechts: 600 mm schmale Schienen

Wusstest du schon, dass die Brikettfabrik LOUISE die älteste Brikettfabrik in ganz Europa ist? Laura, ihr Mädchen mögt doch so gern Prinzessinnen. Da kenne ich eine prima Geschichte für euch. Hast du eine Idee, woher die Margarethenhütte in Großdubrau ihren Namen hat? Ich erzähl es dir: Sie wurde nach Margarethe, einer Tochter des sächsischen Königs Johann, benannt. Na was sagst du dazu? Spannend, oder?

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RÄTSELFRAGEN BRAUWESEN

Rätselfragen

GLASINDUSTRIE

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Lösungsfeld 17

Was braucht man nicht zum Bierbrauen? a) H O P F E N b) W A S S E R c) K L E E

Aus welchem Glas kann man trinken? a) F E R N G L A S b) T E E G L A S c) B R I L L E N G L A S

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GRANITINDUSTRIE

Wann entstand das Deutsche Reinheitsgebot? a) V O R 1 3 7 2 b) I M J A H R 1 5 1 6 c) N A C H 1 9 9 5

Welche Farbe hat Lausitzer Granit? a) R O T - O R A N G E b) B L A U - G R A U c) G E L B - G R Ü N

EISENBAHN

HOLZVERARBEITUNG

Lösungsfeld 20

Wo gibt es die einzige Doppelausfahrt für Dampfloks? a) S P R E M B E R G b) B E R T S D O R F c) B E R L I N

ENERGIE

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Lösungsfeld 12

Lösungsfeld 2

Was besteht nicht aus Holz? a) H O L Z H A U S b) V O G E L H A U S c) S C H N E C K E N H A U S

TEXTILINDUSTRIE

Lösungsfeld 7

Welche Kohleart wird in der Lausitz abgebaut? a) B R A U N K O H L E b) H O L Z K O H L E c) S T E I N K O H L E

Lösungsfeld 11

Mit welchem Gerät stellte man früher Stoff her? a) W E B S T U H L b) S P I N N R A D c) N Ä H M A S C H I N E

Lösungsfeld 24 Nach wem wurde die Magarethenhütte benannt? a) M I T A R B E I T E R I N b) G R Ü N D E R I N c) P R I N Z E S S I N

GERBEREI

Lösungsfeld 19

Aus welchem Material wird Leder hergestellt? a) T I E R H A U T b) S T O F F c) P L A S T I K

Beantworte die Fragen und trage die Lösungsbuchstaben in das Kästchen mit der richtigen Nummer ein.

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Merke dir

MERKE DIR

Ingo, wir Kinder dürfen kein Bier trinken. Das ist erst ab 16 Jahren erlaubt. Die Landskron Brauerei bietet für uns Kinder leckere Himbeer-Fassbrause an. Wenn du einmal eine Schauvorführung in einer Glasmacherei besuchst, dann halte ein bisschen Abstand, da beim Glasmachen sehr hohe Temperaturen entstehen. Fasse das fertige Werkstück bitte erst dann an, wenn es der Glasmacher erlaubt, damit du dich nicht verletzt. Strommasten sind keine Klettergerüste. Gehe nicht zu nahe an sie heran. Bei Führungen in ehemaligen Fabrikgebäuden kann es sein, dass man einen gelben Helm aufsetzen muss. Er soll zum Beispiel davor schützen, sich den Kopf zu stoßen. Für eine Zugfahrt braucht man eine gültige Fahrkarte.

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Foto: Weißgerbermuseum

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Die Gerberei

Haben dir deine Großeltern schon einmal gezeigt, mit welchen Schultaschen sie früher zur Schule gegangen sind? Sie hatten Schulranzen aus Leder. In dem Regal liegen große, kleine, grüne und braune Ledertaschen. Ganz links ist auch ein roter Schulranzen zu sehen.

GERBEREI Unter dem Begriff Gerbung versteht man die Herstellung von Leder. Durch einen chemisch-physikalischen Prozess kann man verderbliche Tierhaut in Leder umwandeln. Je nachdem, mit welchen Chemikalien man eine Tierhaut behandelt und welche Bearbeitungsmethoden man anwendet, entstehen unterschiedliche Lederarten. So gibt es Leder zum Beispiel in vielen verschiedenen Farben, wie rot, braun, grün und sogar weiß.

Leder in tollen Formen und Farben! Weißgerbermuseum Potsdamer Straße 18 03253 Doberlug-Kirchhain Telefon: +49 (0) 35322 2293 Internet: www.weissgerbermuseum.de

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Die Glasindustrie

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Foto: Fensterbild aus Weißwasser

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Ingo, möchtest du gern einmal ein Glas selbst mit einem Motiv verzieren? Unter Anleitung eines erfahrenen Glasschleifers werden im Glasmuseum Weißwasser Grundkenntnisse des Glasschleifens in der Praxis vermittelt. Kinder und Jugendliche können selbst an einer Schleifwerkstelle schleifen.

GLASINDUSTRIE Die wichtigsten Rohstoffe für die Glasherstellung sind: Quarzsand, Soda, Pottasche, Kalk und Glasscherben. Durch Zusätze kann man Glas in verschiedenen Farben herstellen. Die Mischung aus den Zuschlagstoffen nennt man Gemenge. Das Gemenge wird bei ca. 1450 °C geschmolzen und das fertige Glas dann bei ca. 1250 °C verarbeitet. Die Arbeit der Glasmacher ist sehr anstrengend. Für die manuelle Herstellung von Glas ist eine Vielzahl von Werkzeugen erforderlich. Die meisten von ihnen sahen schon im Mittelalter so aus wie heute. Am Ende jedoch entscheiden die goldenen Hände des Glasmachers über die Güte des geformten Produktes.

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Hier brauchst du Puste! Glasmuseum Weißwasser Forster Straße 12 02943 Weißwasser Telefon: +49 (0) 3576 204000 Internet: www.glasmuseum-weisswasser.de

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Die Granitindustrie

Magst du gern Kuchen, Laura? In DemitzThumitz werden auf Bestellung Kuchenstücke gebacken, die aussehen wie Pflastersteine aus Granit. Und die schmecken lecker … hmmm …

Ja, Kuchen esse ich sehr gerne. Aber lass uns doch mit unseren Eltern vor dem Kaffeetrinken nach Haselbachtal fahren. Dort kann man sich in der Schauanlage und dem Museum der Granitindustrie den historischen Abbau von Granit ansehen.

GRANITINDUSTRIE Granit ist ein besonders hartes und seit Jahrhunderten verwendetes Baumaterial. Am Klosterberg in Demitz-Thumitz wird seit 300 Jahren Granit gewonnen. Mit dem Bau der Eisenbahn vor etwa 150 Jahren begann die Geburtsstunde des Granitabbaus mit viel Technik. Heutzutage wird der Granit aus dem Berg gesprengt, mit Kran und Lader in großen Blöcken herausgehoben und zu Werkstein, Mauersteinen, Schotter und Zuschlagstoffen für den Straßenbau weiterverarbeitet.

Stein auf Stein! Granitdorf Demitz-Thumitz & Schauanlage und Museum Haselbachtal Tourismus-Kontaktbüro Demitz-Thumitz Hauptstraße 43 01877 Demitz-Thumitz Telefon: +49 (0) 3594 77590 Internet: www.demitz-thumitz.de Schauanlage und Museum der Granitindustrie Haselbachtal Dorfstraße 18 01920 Haselbachtal OT Häslich Internet: www.steinbruchmuseum.de

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Spiel und Spaß

SPIEL UND SPASS

Braunkohle-Domino Die Dominosteine sehen aus wie echte Braunkohlebriketts. Male die richtige Punktzahl in die freien Dominosteine.

Fadensalat Kannst du mir bitte helfen? Ich weiß nicht, welche Fadenspule zum Stoffteil führt.

Scherben bringen Glück! Lauras orangenes Lieblingsglas ist kaputt gegangen. Male die passende Scherbe orange an.

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Sprichwörter

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SPRICHWÖRTER

Ingo, hast du dich nicht auch schon einmal gefragt, was deine Eltern manchmal für komische Sätze sagen? Sowas können geflügelte Wörter, Redewendungen oder Sprichwörter sein. Lies dir durch, was ich herausgefunden habe: Früher haben die Gerber die Felle, aus denen sie Leder herstellen wollten, in den Flüssen gewässert. Passten sie nicht richtig auf, schwamm manchmal eines der Felle davon. Da ärgerten sich die Gerber natürlich sehr, weil dies einen großen finanziellen Verlust bedeutete. Wenn sich heutzutage jemand ärgert oder etwas verloren hat, dann sagt man, dass er aussieht, „als seien ihm die Felle davongeschwommen“. Oder kennst du den Spruch „Spinnen am Morgen bringt Kummer und Sorgen?“ Dieser Ausspruch hat gar nichts mit den tierischen Achtbeinern, den Spinnen, zu tun. Er hat historische Hintergründe. Wer früher schon sehr zeitig am Morgen anfangen musste, zu spinnen, hatte meist finanzielle Sorgen und arbeitete hart, um sich Geld für das tägliche Brot zu verdienen. Es gibt noch mehr Redewendungen, deren Ursprung im industriellen Bereich liegt. „Da sind Hopfen und Malz verloren.“ – Es ist zwecklos, sich weiter um etwas Bestimmtes zu bemühen. „Auf dem Holzweg sein.“ – Das sagt man, wenn eine Idee, die jemand hat, nicht zum richtigen Ziel führen wird. „Bei jemandem auf Granit beißen.“ – Dieser Ausspruch wird für Personen verwendet, die sehr hartnäckig auf ihrer Meinung beharren.

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Die Holzverarbeitung

Ingo, hättest du gedacht, dass es Katalogbestellungen schon in den frühen 1920er Jahren, also vor über 90 Jahren, gab? Damals konnten die Nieskyer Holzhäuser per Katalog bestellt werden und wurden dann innerhalb von wenigen Tagen aufgebaut. Sie konnten sofort bezogen werden.

Aha! Weißt du überhaupt, aus welchem Holz die Häuser gefertigt wurden? Soll ich es dir verraten? Aus Kiefernholz, einem hellen Holz. Kiefern wachsen gern auf sandigen Böden.

HOLZVERARBEITUNG In der Gegend um Niesky wurden aus gefällten Bäumen nicht nur Gegenstände wie Tische, Stühle oder Schränke sondern besonders Fertigteilhäuser aus Holz gebaut. Wer sich ein solches Haus kaufen wollte, musste sich zwischen vielen Varianten entscheiden. Alle Häuser wurden mit großen Fenstern ausgestattet und boten ihren Bewohnern viel Platz. Noch heute prägen fast 100 industriell vorgefertigte Musterhäuser das Stadtbild von Niesky. Alle Häuser sind bewohnt und stehen unter Denkmalschutz.

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Foto: Holzfertigteilhäuser in Niesky

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Schau dir an, was aus Holz gefertigt wird! Holzfertigbauten – Museum Niesky Zinzendorfplatz 8 02906 Niesky Telefon: +49 (0) 3588 25600 Internet: www.museum.niesky.de www.wachsmannhaus.niesky.de

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Die Zwergenhochzeit

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Laura, weißt du eigentlich, wie hart manche Berufe vor mehreren Hundert Jahren waren? Damals gab es noch keine leistungsfähigen Maschinen. Die Arbeiter mussten auch ganz schwere Tätigkeiten in Handarbeit verrichten. Die Menschen erzählten sich zu jener Zeit gegenseitig ihre Erfahrungen und Erlebnisse und überlieferten sie, über Generationen hinweg, immer weiter. Noch heute werden diese Sagen erzählt und gelesen. In einem Buch habe ich eine Sage gefunden, die von einem Mann berichtet, der von Beruf Holzhacker war (passt also zu der eben vorgestellten Branche der Holzverarbeitung) und für sein fleißiges Arbeiten belohnt wurde.

Hol deine Buntstifte, Laura. Hier können wir die Goldtaler und den tollen Kuchen ausmalen.

ZWERGENHOCHZEIT „Ein armer Holzhacker, der sich bei seiner Arbeit überaus verspätet hatte, begegnete auf dem Gußhübelweg vom Valtenberg nach Neukirch dem lustigen Völkchen der Querkse. Es trat gerade aus dem Wald heraus. Er blieb stehen, um den Zug nicht zu stören. Voraus ging ein Trupp, der lustig aufspielte. Dann folgte das Brautpaar, und hintendrein kamen die vielen Gäste. Der Holzhacker grüßte freundlich, indem er sein Haupt entblößte. Auf einmal marschierte er mit. Zwei der Burschen hatten ihn in den Zug hineingezogen und schleppten ihn mit zum Tanzplatz. Hier wurde zuerst geschmaust und gezecht, dann aber fleißig getanzt.

Der Holzhacker musste überall fleißig mittun. Erst als der Morgen graute, durfte er Abschied nehmen. Für seine Frau und Kinder erhielt er einen großen Berg Kuchen. Als er sich umsah, wurde er gewahr, dass er auf der anderen Seite des Dorfes stand. Der Tanzplatz lag zwischen Neukirch und Gaußig. Endlich kam der Vater zu Hause an. Die Freude war so groß; so guten Kuchen hatten Frau und Kinder noch nicht gegessen. Nur einige Krümchen blieben übrig. Die verwandelten sich schließlich sogar noch in Gold.“ Quelle: Nachtigall, W. und Werner, D.: Der böse Advokat und andere Volkssagen um Stände und Berufe aus dem Sächsischen, Verlag Die Wirtschaft, 2. Aufl age, Berlin, 1987, Seite 96 f.

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Die Textilindustrie

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Foto: Schmuckbänder aus Großröhrsdorf

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Schau mal Ingo, wie schön diese Schmuckbänder aussehen!

TEXTILINDUSTRIE Zur Lausitzer Textilindustrie gehörten früher unter anderem die Tuchherstellung und die Bandweberei. Die Bandweberei ist schon mehr als 330 Jahre in der Lausitz verwurzelt. Die Bandindustrie wurde in ihrer Entwicklung sogar über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Für beide Verfahren wird das Weben angewendet, welches sich leicht erklären lässt: Eine bestimmte Anzahl von Fäden liegt genau nebeneinander und wird durch Heben und Senken so in zwei Hälften geteilt, dass ein Zwischenraum entsteht. Die erste Webverbindung entsteht dann, wenn ein Faden rechtwinklig durch den Zwischenraum gezogen und festgedrückt wird. Früher webte man mit einfachen Handwebstühlen,heute gibt es weiterentwickelte, moderne Webautomaten.

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Einmal die Fäden in der Hand halten! Brandenburgisches Textilmuseum Forst (Lausitz) Sorauer Straße 37 03149 Forst (Lausitz) Telefon: +49 (0) 3562 97356 Internet: www.textilmuseum-forst.de Technisches Museum der Bandweberei Schulstraße 2 01900 Großröhrsdorf Telefon: +49 (0) 35952 48247 Internet: www.grossroehrsdorf.de


Auf Wiedersehen

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Auf Wiedersehen, Kinder! So heißt es am Ende der Lesereise. Wir hoffen, es hat dir Spaß gemacht, mit uns die Lausitzer Industriekultur kennenzulernen. Mit deinen Eltern kannst du nun die Standorte besuchen oder eines der vielen buchbaren Angebote nutzen. Die Adressen und die große Übersichtskarte helfen euch bei der Planung.

Frag doch einmal deine Freunde, ob sie auch die Schätze der Industriekultur entdecken möchten. Hast du alle Rätselfragen gelöst? Dann setze die Lösungsbuchstaben in die passenden Felder des gesuchten Satzes auf der Antwortkarte ein und schicke uns deine Lösung. Zweimal im Jahr verlosen wir tolle Preise! Den kleineren Teil der Antwortkarte kannst du abschneiden und ihn als Aufkleber oder Lesezeichen verwenden oder du gibst ihn deinen Freunden, die sich auch für die Industriekultur interessieren. Wir wünschen dir viele aufregende Erlebnisse bei deinen Ausflügen und sagen Auf Wiedersehen!

Laura und Ingo

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Buchbare Angebote

Buchbare Angebote Was und wo?

Buchungshinweise

„Pagran, der kleine Pflasterstein“

jederzeit buchbar (ab 7 Jahre) 2,00 EUR pro Kind, ca. 90 min www.demitz-thumitz.de

unterhaltsame Tour in Demitz-Thumitz

Altersgerechte Führung durch das Weißgerbermuseum und Maschinenvorführung in der Technischen Ausstellung in Doberlug-Kirchhain

Altersgerechte Kinderführungen bei den Ostsächsischen Eisenbahnfreunden in Löbau

Archäologische Reise in Welzow Von der Steinzeit zum schwarzen Gold der Lausitz

Erkundungstour „Der LOUISE in den Bauch geschaut“ in Domsdorf

Führerstandsmitfahrten bei den Ostsächsischen Eisenbahnfreunden in Löbau

Kinder- und Schülerprojekte mit praxisbezogenem Lernen in der Brikettfabrik LOUISE in Domsorf

Kleine-Kumpel-Tour: Arbeiten für die Kohle Energiefabrik Knappenrode

Kleine-Kumpel-Tour: Auf Schicht in der Fabrik in der Energiefabrik Knappenrode

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ganzjährig nach telefonischer Anmeldung Telefon: +49 (0) 35322 2293

Buchung auf Nachfrage Eine Jugendgruppe führt den Nachwuchs an das Hobby Eisenbahn heran. www.osef.de jeden 2. Samstag im Monat von Mai bis Oktober www.bergbautourismus.de

nach Absprache buchbar, ab 10 Personen 3,00 EUR pro Teilnehmer, ca. 45 min www.brikettfabrik-louise.de

ab 10 Personen rechtzeitige Voranmeldung erbeten www.osef.de

nach Absprache buchbar www.brikettfabrik-louise.de

ganzjährig an Wochentagen buchbar 3,00 EUR pro Schüler www.saechsisches-industriemuseum.de

ganzjährig an Wochentagen buchbar 3,00 EUR pro Schüler www.saechsisches-industriemuseum.de


Buchbare Angebote

Was und wo?

Buchungshinweise

Kleine-Kumpel-Tour:

ganzjährig an Wochentagen buchbar 3,00 EUR pro Schüler www.saechsisches-industriemuseum.de

Heiße Öfen, coole Köpfe in der Energiefabrik Knappenrode

Mitfahrt auf der Dampflokomotive im Bahnhof Jonsdorf der Zittauer Schmalspurbahn

Museums- und Stadtführungen zum Thema „Fertigteilhäuser aus Holz“ in Niesky

Museumspädagogische Angebote für Schulklassen zum Thema „Textilgeschichte – textiles Gestalten“ (beispielsweise: Patchwork, Filzen, Seidenmalerei) im Textilmuseum Forst (Lausitz)

Schatzsuche am Kindergeburtstag Energiefabrik Knappenrode

Schmalspurbahn-Sonderfahrten (Züge mit historischen Dampflokomotiven, Mondscheinfahrt für Kinder, thematische Ausflugsfahrten, Nikolaus- oder Weihnachtsmannzüge, Zugfahrten an Veranstaltungstagen wie Historik Mobil, Geoparktage oder Maschinenhausfest)

Thematische Führungen im Glasmuseum Weißwasser (beispielsweise: „Glasherstellung“ oder „Zusammenhang Glas und Bergbau in der Region“)

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während der Hauptsaison täglich zwischen 16:50 Uhr und 17:10 Uhr

nach Absprache buchbar www.museum.niesky.de

Buchung auf Anfrage Begleitperson kostenlos www.museumsverein-forst.de

ganzjährig für Gruppen buchbar 25,00 EUR Grundpreis + 2,00 EUR pro Kind und 5,00 EUR pro Erwachsenem www.saechsisches-industriemuseum.de

www.osef.de www.soeg.de www.waldeisenbahn.de

nach Absprache buchbar auf Wunsch Schauvorführungen ausstellungsbegleitend zwangloses Gespräch mit einem erfahrenen Glasmacher www.glasmuseum-weisswasser.de

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Die Ăœbersichtskarte

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Lausitzer Industriekultur fĂźr Kinder

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Die Übersichtskarte

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Unsere Orte, Gebäude und Museen im Überblick: 1 2a 2b 2c 3a 3b 3c 3d 3e 3f 3g 4 5 6

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Landskron Brauerei Görlitz Ostsächsische Eisenbahnfreunde, Löbau Waldeisenbahn Muskau Zittauer Schmalspurbahn Besucherbergwerk F60, Lichterfeld Besucherzentrum „excursio“, Welzow Energiefabrik Knappenrode Brikettfabrik LOUISE, Domsdorf Kraftwerk Plessa Kraftwerk Hirschfelde Margarethenhütte Großdubrau Weißgerbermuseum, Doberlug-Kirchhain Glasmuseum, Weißwasser Granitdorf Demitz-Thumitz, Schauanlage Haselbachtal Holzfertigbauten Niesky Textilmuseum Forst Bandweberei Großröhrsdorf

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Anzeige »Freizeitknüller der Oberlausitz«

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Das Impressum

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Impressum Redaktion und Herausgeber: Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien mbH Tzschirnerstraße 14 a 02625 Bautzen Telefon: +49 (0) 3591 4877-0 E-Mail: info@oberlausitz.com Internetadresse: www.oberlausitz.com

Gestaltung & Illustrationen: Sven Laubig E-Mail: info@laubig.de Internetadresse: www.laubig.de

In Zusammenarbeit mit den Partnern des touristischen Produktes Lausitzer Industriekultur.

Schicke deine Rätsellösung an die MarketingGesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien mbH. Frage zuerst deine Eltern, ob du an dem Gewinnspiel teilnehmen darfst. Vergiss nicht, deinen Namen und deine Adresse anzugeben, damit wir uns bei dir melden können, falls du der Gewinner / die Gewinnerin bist. Viel Erfolg!

Der Druck der Broschüre wurde mit Fördermitteln aus dem Regionalmanagement Lausitz unterstützt.

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Das spannende Leseabenteuer


Unser 1. Tipp für dich: »Lausitzer Industriekultur«

Lausitzer Industriekultur Wenn dir diese Broschüre gefallen hat, empfehlen wir dir und deinen Eltern die Broschüre Lausitzer Industriekultur. Sie kann telefonisch angefordert oder online unter www.oberlausitz.com/shop beziehungsweise www.lausitzer-industriekultur.de bestellt oder heruntergeladen werden.

Unser 2. Tipp für dich: »ENERGIE-Route«

ENERGIE-Route Interessierst du dich für das Thema Energie und möchtest du mehr darüber erfahren? Dann ist der Flyer ENERGIE-Route genau das Richtige für dich. 10 industrielle Einrichtungen aus dem Bereich Energie haben sich zur ENERGIE-Route zusammengeschlossen und informieren darüber. Den Flyer kannst du genauso bestellen, wie die Broschüre Lausitzer Industriekultur, oder lade sie dir einfach unter www.energie-route-lausitz.de herunter.


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