2011-02_Akzente

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Akzente Neues aus der Nordzucker-Welt | Ausgabe 1 | Februar 2011

Knappes Gut

Kampagne 2010/11

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Marktchancen für Industrierüben

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EU-Zucker 2011

Stevia – neuer Ansatz beim Süßen


Inhalt

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10 Ertragskraft plus: Neue Brunnen senken Wasserkosten am Standort Arlöv.

Die Einführung von E10 lässt fuel 21 optimistisch in die Zukunft sehen.

Tolle Torten waren Thema auf der 2. Hamburger Tortenshow.

MARKT UND KUNDE

4 „Die Rübe ist in der Marktwirtschaft angekommen“ Interview mit Dr. Niels Pörksen 6 REIHE „Ertragskraft plus”– Nordic Sugar: Vorschläge übertreffen das Ziel 8 Agrarpolitik der EU nach 2013 9 PRION startete in die heiße Phase 10 Deutschland darf E10 tanken 11 Erlebnis:Bauernhof mobil in Braunschweig 12 Bericht zum 3. Quartal 2010/11 12 Neu im Werk Clauen: Markus Biering 12 Verkauf Maribo Seed abgeschlossen 12 Nordzucker verkauft Hübner 13 Winterversammlungen 2011/ Termine

20 Markt im Blick 21 Mátra Cukor schließt Verpackungsstandort 22 Industriezucker: Der Löwenanteil wandert in die Chemie, nicht in die Energie 23 2. Hamburger Tortenshow 23 Norddeutsch backen – leckere Rezepte mit Tradition 24 Stevia – neuer Ansatz beim Süßen 26 Zucker – bestes Beispiel für ein echtes Fairtrade-Produkt 27 Neue Lebensmittelkennzeichnung 27 Nordzucker-Stand mit Preis ausgezeichnet

14 Anbaujahr 2010/11 – ein Rübenjahr der Extreme 16 Schnee und Eis erschwerten die Kampagne 17 Roderfahrer trainieren für bessere Leistung 18 Zuckerrüben für Biogas 19 Prüfbesuch zur Nachhaltigkeitszertifizierung

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AKTUELL

RÜBE t t

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TREFFPUNKT 28 Nordzucker-Zelt auf der Mumme-Meile 28 Ehemalige Führungsriege traf sich in Klein Wanzleben 29 Internationale Grüne Woche in Berlin 29 Bundestagsabgeordneter Hubertus Heil zu Besuch in Clauen 29 Bundestagsabgeordnete Kirsten Lühmann besucht Uelzen 30 Die Sachsengänger kommen 31 Vermischtes 32 Lübecker Marzipantorte

Titelbild: Laborleiter Dr. Eugeniusz Rychter kontrolliert die Zuckerqualität im polnischen Werk Opalenica. Impressum Herausgeber: Nordzucker AG, Küchenstraße 9, 38100 Braunschweig, Telefon +49 531 2411-314, Telefax +49 531 2411-378, akzente@nordzucker.de | Redaktion (red): Helmut Bleckwenn, Susanne Dismer-Puls (sdp), Oliver Ditsch, Rolf Hoffmann, Tanja Schneider-Diehl (tsd), Marion Stumpe (ms), Dr. Ulf Wegener | Gestaltung und Satz: Sieler Kommunikation und Gestaltung GmbH, Frankfurt | Druck: Leinebergland Druck GmbH & Co. KG, Alfeld | Bildnachweis: Fotolia, iStockPhoto, Nordic Sugar, Nordzucker

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Editorial

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, liebe Leserinnen und Leser, die vor wenigen Tagen beendete Kampagne 2010/11 war konzernweit von einigen Widrigkeiten und Problemen geprägt: So hatten unsere Landwirte schon mit Beginn der Aussaat mit den Witterungsverhältnissen zu kämpfen – erst war es zu kalt und feucht, dann zu heiß, im Hochsommer wieder viel zu nass und nach einigen erfreulichen Herbstwochen zog auch schon der Winter mit tiefen Minusgraden und Schnee ein. Und dennoch hat die Rübe gezeigt, dass sie in der Lage ist, auch unter schwierigen Bedingungen noch akzeptable Ergebnisse mit rund 17 Prozent Zuckergehalt – das liegt nur knapp unter dem fünfjährigen Mittel – abzuliefern. Dieses Resultat ist erfreulich, zeigt es doch, dass die Rübe einen großen Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg der Betriebe leistet. Hartwig Fuchs

Offensichtlich sehen das auch unsere deutschen Rübenanbauer so: Mit der Zeichnung der einjährigen und längerfristigen Industrierübenverträge sind wir sehr zufrieden. Bis zur Aussaat bleibt allerdings noch Zeit, weitere Mengen zu kontrahieren. Nutzen Sie die Chance!

Erfreulich ist auch die operative Ergebnisentwicklung der Nordzucker aus dem dritten Quartal. Sie zeigt einen deutlichen Aufwärtstrend und bestätigt, dass unser Programm Ertragskraft plus greift und die erheblichen Anstrengungen zur Verbesserung unserer Struktur im Konzern Früchte tragen. Allerdings profitierten wir auch von dem Umstand, dass Zucker innerhalb der EU aufgrund fehlender Importe relativ knapp und teuer geworden ist, was unsere Kunden dazu bewog, ihre kontrahierten Mengen verstärkt vor­zuziehen. Für das vierte Quartal erwarten wir dank der hohen Zuckernachfrage einen weiterhin starken Quoten­

»Zucker ist in diesem Jahr ein knappes und teures Gut auf dem Weltmarkt und in der EU! «

zuckerabsatz und für das laufende Geschäfts­jahr 2010/11 insgesamt einen Jahresüberschuss, der deutlich über dem Ergebnis der beiden Vorjahre ­liegen dürfte. Der genannte Vorzieheffekt dürfte dann allerdings im nächsten Geschäftsjahr für eine Reduktion der Nachfrage und damit für eine gewisse Beruhigung sorgen. Wie bereits gesagt: Zucker ist in diesem Jahr ein knappes und teures Gut auf dem Weltmarkt und in der EU! Diese Preisentwicklung zieht sich auch durch die Getreide- und Ölsaatenmärkte. Das ist gut für die Landwirtschaft – stellt aber natürlich an uns hohe Anforderungen in Bezug auf die Versorgungssicherheit in Europa. Persönlich freue ich mich darauf, Sie bei einer der im Februar stattfindenden Winterversammlungen zu treffen. Meine Kollegen und ich werden uns bemühen, auf den allermeisten Winterversammlungen persönlich vor Ort zu sein, um den Dialog mit Ihnen fortzusetzen – das haben wir Ihnen auf den Hauptversamm­ lungen versprochen: Jetzt ist dazu eine gute Gelegenheit. Schon jetzt wünsche ich Ihnen das Allerbeste für eine erfolgreiche (zeitige) Aussaat und ein ertrag­ reiches Anbaujahr 2011. Herzlichst Ihr

Hartwig Fuchs

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Aktuell

„ Die Rübe ist in der Markt­wirtschaft angekommen“ Agrarvorstand Dr. Niels Pörksen zu Entwicklungs­chancen im Zuckerrübenanbau Dr. Niels Pörksen, Vorstand Agrarwirtschaft, Nordzucker AG

Nordzucker stellt die Zeichen auf ­Aus­­­­dehnung des Zucker­rüben­an­baus. Denn die süße Feldfrucht soll nicht nur für die Zucker- und Bio­ethanol­erzeu­ gung be­reitstehen, sondern auch für die Bio­gaserzeugung eingesetzt wer­­den und einen attraktiven Indus­trie­zucker­­ markt mitversorgen. Diese anspruchsvollen Ziele erfordern neue Wei­chen­­ stellungen für den Zucker­­rübenanbau auf allen Seiten. ­Zu Pers­pektiven und Maßnahmen sprach Tanja Schneider-­ Diehl mit Dr. Niels Pörksen. Herr Dr. Pörksen, die abgelaufene Kam­ pagne hielt einige Herausforderungen für unsere Landwirte und Dienstleister bereit! Dr. Niels Pörksen: Das ist richtig. Eis und Schnee haben teilweise das Roden, die Mie­ tenpflege, die Verladung und den Trans­ port, aber auch die Verar­beitung in unseren Werken erheblich ­erschwert. Nur gemein-

sam mit viel Engagement auf allen Seiten ist es gelungen, die Rüben in unsere Fabri­ ken zu transportieren und dort zu verarbeiten. Das war eine hervorragende Mann­ schafts­leistung, für die ich mich ausdrücklich bei allen bedanken möchte. Landwirte haben die Wahl, welche Feld­ früchte sie anbauen. Wie beurteilen Sie die Bereitschaft der Landwirte, den Zuckerrübenanbau aus­zudehnen? Dr. Pörksen: Die Zuckerrübe spielt sozusagen in der Champions League der landwirtschaftlichen Kulturen und die Land­­ wirte, die sie anbauen, tun dies ebenfalls. Kaum eine landwirtschaftliche Kultur­pflanze hat derartige Er­tragsentwicklungen erlebt, noch immer steigt der Ertrag jährlich um rund zwei Prozent und ein Ende ist nicht erkennbar. Viele andere Kulturen weisen dagegen stagnierende Erträge auf. Die Rübe bringt den Blattfruchtanteil in die Fruchtfolge eines Betriebs und im Quoten­ bereich einen sehr wettbewerbs­fähigen Deckungs­beitrag über viele Jahre. Ein ­weiterer Vorteil sind die Stabilität und Be­

rechenbarkeit der Preise. Der Landwirt kann mehrjährige Ver­träge abschließen und minimiert somit das Risiko von Preisschwan­kungen. Des Weiteren ist der Service, der die Rübe umgibt, enorm. Aussaat, Rodung, Lagerung am Feldrand und Abfuhr sind sehr häufig durch Land­ wirtskooperationen organisiert. Trotz länger werdender Kam­pagnen, die wirtschaftlich notwendig sind, mit unsicheren Wetter­ phasen geht das Risiko von Verlusten ab dem 23. Dezember auf die Nordzucker über, sofern die Rüben ordnungsgemäß abgedeckt werden. Es gibt eine hohe Transparenz hinsichtlich der Qualitäts­ bestimmung in den Werken, so dass jeder Anbauer verfolgen kann, wie ­seine Maß­ nahmen sich in Qualität und Ertrag niedergeschlagen haben. Landwirte entscheiden nach wirtschaftlichen Gesichts­punkten, und ­daher muss auch der Preis für Rüben im Nichtquoten­bereich attraktiv sein. Mit unseren Vertragsangeboten für 2011 haben wir dem Rechnung getragen. Rüben bleiben für den Landwirt auch in Zukunft sehr attraktiv.

Nordzucker sieht gute Marktchancen für Industrierüben­ Wer sich noch an das Startdatum für die Industrierübenverträge zu den Feldtagen 2010 erinnert, reibt sich ungläubig die Augen. Die Preise für Brotweizen sind um 75 Prozent gestiegen. Auch die Rapspreise scheinen derzeit nur eine Richtung zu kennen, und zwar nach oben. Niemand kann sagen, wie lange noch. Anbauer können weiter optimieren Für die Industrierübenverträge 2011 sichert Nordzucker den Landwirten einen Aufschlag zu. Anbauer, die fünfjährige oder kurzfristige Verträge abschließen oder abgeschlossen ­ha­ben, tragen lediglich die halbe Fracht­ beteili­gung für 2011. Möglich wird das durch neue Marktchancen für Industrierüben, die Nordzucker kurzfristig wahrnehmen konnte. 4

An den Vorteilen werden alle unsere Indus­ trierübenanbauer teilhaben. Nordzucker ist weiter von guten Marktchancen für Indus­trie­ zucker überzeugt. Obwohl die ursprünglich geplante Menge bereits kontrahiert ist, können Anbauer daher bis zum Beginn der Aus­ saat Industrie­rüben­verträge abschließen, sei es mehrjährig oder nur für den Anbau 2011. Wir werben dafür, den Industrierübenanteil besonders in den leistungsstarken Betrieben deutlich auszuweiten und sämtliche Mög­ lichkeiten für den erfolgreichen Rübenanbau auszuschöpfen. Zudem hat jeder Rüben­an­ bauer die Chance, seinen Anbau in der Kom­ bi­nation von Quotenrübe, Überrübe I mit verbesserter Vergütung und Industrie­rüben individuell zu optimieren. Fragen dazu beantworten gern die regionalen Rübenbüros.

Beim Fünf-Jahres-Kontrakt dominiert bisher der Festpreis Aktuell hat Nordzucker 725.000 Tonnen Ver­ tragsmenge für 2011 vereinbart. Rund 2.200 Anbauer halten davon Verträge über 600.000 Ton­nen, die für fünf Jahre abgeschlossen wurden. Bei aller Euphorie in den Wett­bewerbs­ märkten ist das ein Beweis, dass Anbauer den hohen und gleichmäßigen Ertrag der Zucker­ rübe schätzen. Zum der­zeitigen Zeichnungs­ stand wurden die mehrjährigen Verträge mit rund 70 Prozent auf Fest­preis­basis und zu 30 Prozent variabel abge­schlossen. Für die kurzfristigen Vertrags­mengen ­haben die Rüben­ anbauer mit etwas mehr als der Hälfte der Ver­ tragsmenge das flexible Preismodell gewählt. Volker Bückmann, Leiter Rübenbeschaffung Zentraleuropa


Aktuell

sehr geschätzt wird. Bisher wurde für rund 30 Prozent der Menge aus den langfristigen Verträgen ein variables Preis­niveau abgeschlossen. Bei Kurzfrist­verträ­gen liegt der Anteil derzeit bei rund 50 Prozent. Die Mühe für die Rübe wird sich weiter lohnen. Dr. Niels Pörksen (rechts) ist überzeugt, dass die Rübe auch ­künftig ihren Platz im Wettbewerb der Feldfrüchte behauptet. Links Spediteur Christian Reimann, in der Mitte Landwirt Wolfgang Könnecker aus Lahstedt.

Gibt es signifikante Unterschiede zwischen den drei Nordzucker-Regionen? Dr. Pörksen: Der fundamentale Unter­ schied liegt darin, dass die Rübenanbauer in Norddeutschland auch Aktio­näre der Nordzucker sind. Sie haben eine doppelte Beziehung zum Unternehmen und zu den Zuckerfabriken. Dadurch spielt viel Herz­ blut mit beim Anbau und bei der Verar­bei­ tung der Zuckerrübe. In den Regionen Nordeuropa und Ost­ europa ist die Verbindung zu Nordzucker vergleichbar mit der zu Verarbeitungs­part­ nern anderer Kulturen. Ansonsten haben wir es mit den gleichen Voraussetzungen zu tun. Die Rübe hat sich überall dem Wett­­ be­werb mit anderen Feldfrüchten zu stellen. Die künftige Rohstoffstrategie der Nordzucker muss viele Einsatzmöglich­ keiten für Rüben unter einen Hut bringen. Ist die Versorgung für Zucker, Bioethanol und Biogas auf Dauer gesichert? Dr. Pörksen: Die Rübe ist in der Markt­ wirt­schaft angekommen. Wenn Nord­

zucker hohe Zuckerpreise erwirtschaf­tet, wird auch der Rübenpreis folgen und wettbewerbsfähig bleiben. Dies gilt auch für Ethanol- und Biogasrüben. Wenn die Rübe für die Biogasbetreiber eine Ergeb­ nisver­besserung bringt, dann leitet sich daraus der Rübenpreis ab. Ist dieser attrak­ tiv für den Anbauer, ist die Versorgung gesichert. Das ist der Grund, warum wir den flexiblen Preis anbieten und für I1-Rüben einen sehr guten Preis zahlen. Ein spezielles An­gebot für Biogas­anlagen wurde in 2010 in Schles­wig-Hol­stein getestet und wird ­momentan für 2011 aus diesen Er­ fahrun­gen heraus vorbereitet. Auf volatile Märkte hat Nordzucker mit ­flexiblen Verträgen bereits Antworten ­gefunden. Akzeptieren die Landwirte die neue Vielfalt? Dr. Pörksen: Eindeutig ja! In meinen Ge­ sprä­­chen mit den Landwirten wurde diese zusätzliche Möglichkeit ausdrücklich positiv bewerten, obwohl das Argument der stabilen, berechenbaren Preise auch weiterhin

Industrierüben-Kontrakte nach Regionen in Tausend Tonnen Rüben Clauen Schladen Schleswig-Holstein Klein Wanzleben Nordstemmen Uelzen

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Ethanolvertragsrübenmenge 2010 gesamt: 718.000 t Industrievertragsrübenmenge 2011 gesamt: 723.000 t Stand: 12.01.2011

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Welche neuen Anstöße haben Ihnen Ihre jüngsten Gespräche mit Landwirten vor Ort gegeben? Dr. Pörksen: Zuerst einmal wurden ­diese Gesprächs­runden sehr positiv aufgenommen. Es herrschte ausnahmslos eine sehr konstruktive Stimmung. Viele der uns im letzten Jahr entgegengebrachten Kritik­ punkte wurden ­bestätigt, aber teilweise mit deutlich anderer Gewichtung. Die Abhängigkeit der Preise von den Ent­wick­ lungen an den Märkten wird generell ak­­ zeptiert, da sie bereits aus anderen Kul­tu­ ren (wie Raps, Weizen oder Kartoffel) bekannt ist. Die empfundene Entfrem­dung zwischen Nordzucker und dem Anbauer wird jedoch mit Be­sorgnis gesehen. Das ist auch der Anstoß für unser Team, Kon­ takt zu unseren Anbauern zu intensivieren und gemeinsam den Rüben­anbau profi­ tabel zu hal­ten, so dass der Rübenanbau Freude macht. Wenn Sie auf 2020 blicken: Wie optimis­ tisch sind Sie, dass die Rüben für alle Verwen­dun­gen ausreichen werden? Was tut Nordzucker dafür? Dr. Pörksen: Bis 2020 sind es keine zehn Jahre mehr. Aber wenn wir zehn Jahre zurückblicken, dann hat sich bis heute eine enorme Ertrags­steige­rung bei der Rübe gezeigt. Das motiviert uns, mit allen aktiven und interessierten Part­nern aus der gesamten Rübenprozesskette ein Ziel zu definieren, das uns gemeinsam eine weitere deutliche Ertragssteigerung bringen wird. In der Spitze erreichen wir schon heute Zucker­ erträge von 15 bis 16 Ton­nen je Hektar, ­ im Schnitt liegen wir bei rund elf Tonnen. Züchtung, die Ver­mei­dung von Verlusten und die weitere Op­ti­­mie­rung der Anbau­ techniken werden uns helfen, die Erträge weiter zu steigern Da­mit bleibt die hohe Wettbewerbs­fähigkeit der Rübe auch zukünftig erhalten. Auch die aktive Suche nach weiteren Verwer­tungs­­möglich­keiten wird die Rübe als permanente und für den Land­wirt unverzichtbare Kultur im Anbau halten. Das Interview führte Tanja Schneider-Diehl Akzente 01/11

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REIHE: Ertragskraft plus

Aktuell

Nordic Sugar: Vorschläge übertreffen das Ziel Die Region Nordeuropa mit gutem Start beim Ertragskraft plus-Programm

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Bertil Isaksson Programmkoordinator Region Nordeuropa

„Nach dem ersten Jahr verläuft Ertragskraft plus absolut planmäßig, und wir sind überzeugt davon, unser Ziel zu erreichen.”

Wichtige Projekte Silo in Nykøbing, Dänemark Ein neues Silo mit 60.000 Tonnen Kapa­ zität in der Zuckerfabrik in Nykøbing bietet den anderen dänischen Zuckerfabriken wesentliche logistische Vorteile für die Kam­ pagne 2010. Da Nykøbing nun zusätzliche 60.000 Tonnen Zucker am Standort lagern kann, wird Platz in den Silos frei, die vom Werk Nykøbing bisher genutzt wurden. Das hat es dem anderen Werk in Nakskov ermög­ licht, nun leer stehende Lagerkapazitäten zu nutzen und sich so den kostenintensiven Transport – einschließlich Fährüberfahrt zu einem Silo in einer stillgelegten Fabrik auf Fünen – sparen zu können. Insgesamt erlaubt diese Investition von knapp unter elf Millionen Euro jährliche Einsparungen von über zwei Millionen Euro. Verpackungsanlage in Kėdainiai, Litauen Nordic Sugar verfügte einst über zwei Zucker­ fabriken in Litauen – Kėdainiai und Panevėžys. Die Zuckerproduktion in Panevėžys wurde schon vor einigen Jahren eingestellt, die Ver­ packungsanlagen wurden jedoch weiter be-

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30,4 Millionen Euro – das ist die Kos­ten­ verbesserung, die die Region Nord­eu­­ropa zum konzernweit implementierten Nordzucker-Programm Ertragskraft plus beitragen soll. Dieses Ziel muss bis 2014/­ 15 erreicht worden sein, auch wenn diese Summe zuerst einmal sehr hoch er­scheint. Bertil Isaksson, der Programm­koor­dinator für die Region, ist dennoch­zuver­sicht­­lich, dass Nordic Sugar das Ziel nicht nur erreichen, sondern sogar übertreffen wird. „Die Initiative entwickelt sich planmäßig. Bei uns sind mehr als 400 Ideen und Vor­ schläge eingegangen. Und jetzt sind wir dabei, 227 dieser Eingaben, die vom technischen und finanziellen Standpunkt am ehesten realisierbar erscheinen, ziel­gerich­ tet umzusetzen”, erläutert Bertil Isaksson den aktuellen Status des Pro­gramms, das nun seit einem Jahr in Kraft ist. „Unseren Berechnungen nach werden diese Projekte eine Kostenverbesserung herbeiführen, die

trieben. Als letzter Bauabschnitt im Rah­men eines 7,5 Millionen-Euro-Projekts zum Umbau und zur Erhöhung der Verpackungskapazitä­ ten im Werk Kėdainiai um 50 Prozent wurde bereits 2010 eine neue Verpackungsanlage in Betrieb genommen. Natürlich gibt es offensichtliche logistische Vorteile, kombiniert man Verpackung und Produktion am gleichen Standort, aber da es sich hier um eine nagelneue hoch automatisierte Verpackungsanlage handelt, die eine manuell betriebene An­lage in Panevėžys ersetzt, ergeben sich auch so signifikante Effizienzverbesserungen. Fernwärme für das schwedische Örtofta Eine Investition von knapp zwei Millionen Euro, die zu gleichen Teilen von Nordic Sugar und dem örtlichen Energiedienstleister getragen wurde, ermöglichte es, dass der Anteil an Fernwärme, der von der Zuckerfabrik in Örtofta abgegeben werden kann, maßgeblich erhöht werden konnte. Ein neuer Rauch­ gaskondensator wurde in der Trocknungs­ anlage installiert, so dass wir nun weitere Energie an rund 4.500 schwedische Fern­ wärme­verbraucher liefern können und gleichzeitig den CO2-Ausstoß des Werks um

das Ertragskraft plus-Budget um mehr als eine Million Euro übertreffen wird. Und es gehen immer noch weitere gute Vorschläge ein, so dass wir möglicherweise sogar noch besser abschneiden werden.” Prioritäten setzen „Es gibt zahlreiche vielversprechende Projekte, die unser Unternehmen in den kommenden Jahren stärken können, wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass viele Projekte erst einmal nicht unbedeutende Investi­tio­nen erforderlich machen. In einem Kon­zern wie Nordzucker gibt es so viele In­vestitions­vorschläge und -anfragen, dass nie alle erfüllt werden können, ­so dass die Zuord­nung der Projekt­priori­­täten sehr wichtig ist”, erklärt Jesper Thomassen, Executive Vice President Technology & Operations bei Nordic Sugar; Jesper Thomassen ist gleichzeitig auch der Vor­ sitzende der Nordzucker Investment Co­ ordination Group, des Komitees, das die

7.000 Tonnen jährlich reduzieren können. Die Zuckerfabrik stellt bereits seit dem Jahr 2006 anfallende Restwärme zur Weiternut­ zung im Fernwärmesystem der Region zur Verfügung. Heute können wir mit den neuen Anlagen während der Kampagne 68 Kilo­ watt­stunden zur Verfügung stellen.

Ein neuer Rauchgaskondensator für die Trocken­ anlage im schwedischen Werk Örtofta von Nordic Sugar ermöglicht die Verdoppelung der Menge an Restwärme, die in das örtliche Fernwärmenetz eingespeist werden kann.


Aktuell

» Vor­schläge und An­fragen prüft, ihnen eine entsprechende Priorität zuweisen lässt und final mit Produktions­vorstand Axel Aumüller diskutiert Insgesamt liegen die jährlichen Investi­tio­ nen der Gruppe im Bereich von rund 6,7 Millionen Euro (50 Mio. DKK). Die Investi­ tionen erfolgen in drei Bereichen: 1) Com­pliance – das sind Investitionen, die für die Einhaltung regulativer und ­kundenspezifischer Anforderungen ge­ tätigt werden; 2) Reinvestment – das sind Investitionen, die in den laufenden Betrieb gehen und das operative Geschäft sichern, und 3) Profitability – dies sind langfristig angelegte Investitionen. Jesper Thomassen erklärt: „Der Profita­ bility-­Pool macht einen großen Teil der Gesamtinvestitionen aus, denn er stellt für das Unternehmen eine zukunftsorientierte Wertschöpfung dar. Natürlich ist es für uns auch von immenser Bedeutung, wie schnell sich die Investitionen wieder amortisieren. Vier Jahre – das ist üblicherweise die längs-

Wasserentnahme in der Zuckerfabrik im schwedischen Arlöv Erhöhte Systemsicherheit, verringerter Wasser­ verbrauch und Kostenreduzierung insgesamt – ohne Einbußen an Qualität: Das sind die Hauptvorzüge eines Projekts im Zusam­men­ hang mit der Prozesswasser­bereitstellung von Privat in der Arlöv Zuckerraffinerie. Die Fabrik bezog das Wasser bisher vom örtlichen Wasser­ werk. Die Ankündigung einer Preiserhöhung um 100 Prozent führte aber dazu, dass sich das Unternehmen nach alternativen Lösungen umsah. Da das Werk in Arlöv schon seit 1964 über die Genehmigung verfügt, 330.000 Kubik­meter Grundwasser jährlich entnehmen zu können, war der größte Teil des für die Produktion benötigten Wassers bereits ab­ gedeckt. Drei neue Brun­nen wurden auf dem Werksgelände gebohrt. Das Grundwasser

Jesper Thomassen Leiter Produktion Region Nordeuropa

„Es gibt zahlreiche viel­ versprechende Projekte, die unser Unternehmen in den kommenden Jahren stärken können.”

te für uns annehmbare Amortisationszeit. Aus Erfahrung wissen wir, dass Investi­tio­ nen in die Verbesserung der energetischen Effizienz im Allgemeinen kurze Amortisa­ tionszeiträume haben, denn die Energie­ kos­ten sind in den letzten Jahren in beacht­ lichem Maße gestiegen. Dieser Aufwärts­ trend wird sich vermutlich auch fortsetzen, und als Folge davon steht der Energiever­ brauch schon seit Jahren bei Nordic Sugar unter genauer Beobachtung.”

verschiedene Projekte zur Energieeffizienz. Da­runter sind Projekte in kleinerem Maß­ stab, im Rahmen derer z. B. Anlagen von geschlos­senen Fabriken an andere Stand­ orte verlegt werden, aber auch Groß­pro­ jekte wie z. B. die 14,5 Millionen Euro, die für die Installierung eines neuen Dampf­ trockners im schwedischen Örtofta im Zeitraum 2013  bis 2014 vorgesehen sind.

Weitere Energiespar-Projekte Die Programmplanung von Nordic Sugar für den Zeitraum 2011 bis 2015 umfasst

„Das ist eine größere Investition. Da die neue Schnitzeltrocknungstechnologie ­je­­doch durch die geringeren Energie­­­kos­ten vier Millionen Euro jährlich einspart, ist ­diese Investition ein gutes Bei­spiel für eine >>

­ r­füllt alle Qualitätsan­forderungen. Der e Jahres­verbrauch des Werks in Arlöv bewegte sich in den letzten Jahren im Bereich von 450.000 Kubikmetern und die Dif­ferenz von 120.000 Kubikmetern wurde entweder vom örtlichen Wasserwerk bereit­gestellt und/oder

durch eine Ver­brauchs­redu­zie­rung eingespart. In Arlöv geht man derzeit davon aus, dass sich der Jahres­ver­brauch um bis zu 80.000 Kubik­meter Was­ser reduzieren lässt, z.  B. indem ein Teil des Wassers zu Kühl­zwecken ­wiederverwendet wird.

Jimmi Johansson, Department Manager, an ei­nem der neuen Grundwasserbrunnen am Standort Arlöv. Er war Projektleiter für die neuen Brunnen und die Wiederver­wen­ dung des Prozesswassers.

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Aktuell

Agrarpolitik der EU nach 2013 Die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP) hat in den letzten zehn Jahren zahlreiche gravierende Veränderungen erfahren. Ne­ben einer stärkeren Markt­orientierung ging es dabei vor allem um die Entkoppelung der Direktzahlungen an die Land­wirte von der Produktion. Jetzt steht der nächste ­R e­f ormschritt an.

Auch die Marktordnung für Zucker könnte Teil der Diskussionen werden.

Im letzten Jahr hat die Kom­mission der EU ­damit begonnen, Ideen und Vorschläge für die GAP nach 2013 zu unterbreiten. In 2011 und 2012 werden das Parla­ment der EU, der Agrarministerrat und die EU-Kom­ mis­sion über diese Vorschläge beraten und entscheiden. Die Reformbeschlüsse werden dann erstmals 2014 zur Anwen­dung kommen. Im Vordergrund der Beratungen zur

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Neugestaltung der GAP werden vor ­allem die zukünftige Finanzierung der GAP und die Ausgestaltung der Direktzahlungen stehen. Die Höhe des Agrarhaushalts der EU wird dabei unverändert vom Gesamt­haus­ halt der EU abhängen. Über das zur Ver­ fügung stehende Geld für die GAP werden deshalb vor allem die Finanzminister und die Regierungschefs der EU-Mitglieds­staa­ ten im Rahmen der Verhandlungen über den gesamten Finanzrahmen der EU für die Jahre 2014 bis 2020 entscheiden. Diese Verhandlungen werden 2011 aufgenommen. Allgemein wird erwartet, dass der Agrarhaushalt in Höhe von zurzeit rund 58 Milliarden Euro insgesamt weitgehend unverändert bleiben wird. Den Grundstein für die Debatten um die Zukunft der GAP in 2011 und 2012 hat die EU-Kommission bereits im November 2010 mit ihrer Mitteilung „Die GAP bis 2020: Nahrungsmittel, natürliche Ressour­ cen und ländliche Gebiete – die künftigen Heraus­forderungen“ gelegt. Mit der Neu­ ausrich­tung der GAP nach 2013 sollen vor allem eine gerechtere Verteilung der Di­rekt­

zahlungen an die Landwirte sowie die Stärkung der Wettbe­werbsfähigkeit der Landwirt­schaft und der ländlichen Räume erreicht werden. Ferner sollen nachhaltige Wirt­schaftsweisen gefördert werden. ZMO nach 2014/15 Eine weitere Reform der bestehenden Marktordnungen steht zurzeit nicht im Vordergrund der Beratungen. Allerdings wird die Gemeinsame Marktordnung für Zucker in der Mitteilung der Kommission erwähnt: „Für Zucker und Isoglucose läuft die derzeitige Regelung 2014/15 aus, und es müssen verschiedene Optionen für die Zukunft (einschließlich eines ‚sanften’ Aus­ laufens der Quoten zu einem noch festzusetzenden Zeitpunkt) erörtert werden, um die Effizienz und die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors zu steigern.“ Deshalb kann nicht ausgeschlossen werden, dass während der Verhandlungen um die GAP nach 2013 auch die Marktordnung für Zucker Teil der Diskussionen werden wird. Hierfür sprechen auch die internen Überlegungen, die bereits heute durch die EU-Kommission angestellt werden.

FORTSETZUNG VON SEITEN 6 / 7 „Nordic Sugar: Vorschläge übertreffen das Ziel“

sinnvolle Investition, die sich in weniger als vier Jahren wieder amortisiert und die da­nach weiterhin signifikante Einspa­run­ gen im täg­lichen Betrieb ermöglicht”, so Bertil Isaksson. Eine ähnlich geartete In­ vesti­tion ist noch vor der Kam­pagne 2012 auch für die Nordzucker-Fabrik Uelzen ­geplant. Die Unternehmenskultur stimuliert die Ideenvielfalt Von der Tatsache, dass Nordic Sugar in der Lage gewesen ist, mehr als 400 Ideen und Vorschläge in der ersten Phase von Ertrags­kraft plus erzeugen zu können,

zeigt sich Jesper Thomassen nicht überrascht:

siert und können die ­geprüf­­ten Ideen schnell nach oben weiter­leiten.”

„Wir haben in unserer gesamten Organi­ sa­tion eine gesunde Kultur des Ideen- und Ge­dankenaustauschs darüber verankert, wie wir unser Unternehmen noch weiter ver­bessern können. Wir denken in Busi­ ness-Dimen­­­sionen, auch in Produktions­ dimen­sionen. Darum hatten wir bei Pro­ gramm­start auch schon eine optimale Startposi­­tion. Und selbst wenn in der ­ersten Phase bereits über 400 Vorschläge eingegangen sind, ist ein Ende nicht ab­ zusehen. Wir haben uns optimal or­ga­ni­

Bertil Isaksson ergänzt: „Wenn sich die ­aktuellen Annahmen bestätigen, ist es ­unser erklärtes Ziel, die 227 Vorschläge auch umzusetzen, die wir in den Investi­ tionsplan für die kommenden fünf Jahre aufgenommen haben. Und wenn sich dann herausstellt, dass eine oder zwei der Ideen doch nicht zu verwirklichen sind, wird es mit Sicherheit andere, realisierbare Vorschläge geben. Was auch passieren mag, wir werden die Kostenverbesserung von 30,4 Millionen Euro bis 2014/15 schaf­fen.”

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Ulrik Larsen, freier Autor


Aktuell

Szenarien zur Quotenregelung Dort werden vor allem verschiedene Sze­ narien zur Zukunft der Quotenregelung ­erörtert: Ist eine Ver­län­ge­rung der jetzigen Regelung bis zum Jahre 2020 notwendig? Was würde passieren, wenn die Quoten­ regelung bereits früher enden würde? Soll­ ten Quoten innerhalb der EU handelbar sein? Was würde dies für den Zückerrüben­ anbau in der EU bedeuten? Für eine Diskussion über die zukünftige Ausgestaltung der Zuckermarktordnung spricht auch, dass die Quotenregelung für Milch 2015 beendet wird und eine Fort­ führung der Quotenregelung für Zucker aus politischer Sicht nicht mehr in das System der GAP passen würde. Zusätzlicher Druck auf die Zuckermarktordnung könnte zudem entstehen, wenn es in 2011 doch noch zu einem Abschluss der Doha-Runde der WTO kommt. Aller Voraussicht nach müsste die EU dann zusätzliche Präferenzimporte von Zucker erlauben, so dass das Quotensystem erneut unter Druck geraten würde. Reform 2006 nachhaltig bewältigen Was folgt hieraus? Wir als Nordzucker müssen die Diskussionen um die Ausgestaltung der GAP nach 2013 intensiv verfolgen und begleiten. Deshalb werden wir von jetzt an auch regelmäßig über den Fortgang der Ver­handlungen in „Akzente“ berichten. Da­ rüber hinaus müssen wir über unsere nationalen Verbände und unseren europäischen Dachverband CEFS unsere Interessen und die der gesamten Zuckerwirtschaft in die

Unsere Ziele in Brüssel sind die Verlängerung der Quotenregelung und der Erhalt eines wirksamen Außenschutzes.

politische Debatte einbringen und verteidigen. Ziel muss es dabei vor allem sein, eine Verlängerung der bestehenden Quo­ten­rege­ lung über 2014/15 hinaus zu erreichen und einen wirksamen Außenschutz zu erhalten. Wich­tig ist aber auch, dass wir die von der EU-Kommission diskutierten Szenarien selbst analysieren und für uns bewerten.

den internationalen Agrarmärkten und die Diskussion um die Zukunft der EU-Agrar­ politik werden dabei eine entscheidende Rolle spielen. Die Herausforderungen, aber auch Chancen in einem sich rasch verändernden Umfeld nehmen weiter zu.

Dr. Klaus Schumacher Leiter Economics, Communications, Public Affairs

2011 wird ein spannendes und wichtiges Jahr für alle Landwirte, unsere Aktionäre und für Nordzucker. Die Entwicklungen auf

PRION startete in die heiße Phase Vertrieb und Einkauf sollen zur Jahresmitte einheitlich abgebildet sein PRION, das konzernweite IT-Projekt zur Prozessintegration, geht weiter. Die Detail­ konzeptphase, in der die festgelegten Pro­ zesse detailliert geplant werden, hat be­ gon­nen. Bis Juni 2011 soll der Prototyp für die Kern­prozesse Vertrieb und Einkauf durchgängig und gesamtheitlich auf SAPBasis abgebildet werden. Die dafür notwendige Systemlandschaft wird derzeit aufgebaut.

Nahezu alle Abteilungen und Bereiche sind in dieses wichtige Projekt eingebunden. Mit der Planung wurde deutlich, dass es großer Anstrengungen bedarf, um den Anspruch an Qualität, Zeit und Ressourcen zu erfüllen. Parallel zu diesem Projekt läuft die Inte­ gration der Nordic Sugar-Standorte wie geplant weiter. Fünf Standorte sind bisher in die IT-Landschaft integriert und die vor-

bereitenden Planungen für die weiteren Standorte haben begonnen. Bisher liefen die Migrationen ohne große Probleme.

Franz-Josef Elsing Leiter IT

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Aktuell

Deutschland darf E10 tanken Bioethanol punktet nachhaltig Seit dem 1. Januar 2011 dürfen Mineralöl­her­steller dem Benzin bis zu 10 Prozent Bio­ethanol beimischen. Erlaubt waren bisher maximal fünf Prozent. Die Freigabe von E10 für den deutschen Markt passierte Ende November den Bundesrat. Sie gilt ausschließlich – und auch das ist neu seit Jahresbeginn – für Bioethanol aus nachhaltiger Erzeugung. Ein Prädikat, das bio­ gene Kraftstoffe gegen die lückenlose Doku­mentation ihres nachhaltigen Anbaus mit Schutz von ökologisch wertvollen Flä­chen wie zum Beispiel Wälder und Moore und der nach­ gewiese­nen Einsparung an Treib­hausgasen gegenüber fossilen Kraft­stoffen erhalten. Jährlich muss auch Nordzucker den Nach­weis führen, dass die Erzeugung von Bio­ethanol der Tochter fuel 21 zunächst 35 Prozent, ab 2017 sogar 50 Pro­ zent we­niger CO2 verursacht als fossile Kraftstoffe.

Biokraftstoffe und fossiler Kraftstoffverbrauch in Deutschland 2009*

„Mehr Bio im Benzin“, heißt es derzeit an Deutschlands ­Tank­stellenkassen. In einer Broschüre informiert Bundes­ umweltminis­ter Norbert Röttgen Autofahrer über die Vorzüge von E10 für Klima und Erdöl­reserven.

In Millionen Tonnen Biokraftstoffe insgesamt: 3,5 fossiler Diesel 28,7

reines Pflanzenöl 0,1 Bioethanol 0,9

Biodiesel 2,5 fossiles Benzin 19,3

Wer kann E10 tanken? Laut ADAC fahren 90 Prozent der in Deutschland zuge­ lassenen Benziner problemlos mit E10. Bei älteren Fahr­ zeu­gen (Baujahre vor 2000) sowie Fahrzeugen mit Direkt­ einspritz-Systemen der ­ersten Generation kann es Unver­ träglichkeiten geben. Wer sicher gehen will, informiert sich vor dem Tanken beim Autohersteller. Die PKW-Typen-Liste zur E10-Verträglichkeit finden Auto­ fahrer bei der Deutschen Automobil Treuhand GmbH unter: www.dat.de/e10liste/e10vertraeglichkeit.pdf

*Angaben ohne Bahn- und Luftverkehr Quellen: Statistisches Bundesamt, Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP); Stand: 7/2010

Benzin und Diesel für den Trans­portsektor in Deutsch­land enthalten zurzeit rund 5,5 Prozent Biokraftstoffe. Bis 2020 soll ihr Anteil EUweit auf mindestens zehn Prozent steigen.

Deutschland ist das erste EU-Land, das die Erneuerbare-Ener­gienRichtlinie der EU vom 6. Juni 2009 in nationale Vorschrif­ten umsetzt und E10 als Zusatzangebot neben Benzin zulässt. Französi­ sche Autofah­rer tan­ken E10 bereits seit April 2009. Aller­dings lässt die Umsetzung der EU-Richtlinie und der Nachhaltigkeits­ verordnung hier – wie in den übrigen 25 EU-Staaten – noch auf sich warten.

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Wir punkten mit Nachhaltigkeit „Die Einführung von E10 wird weder unseren Absatz noch die Ethanolpreise verdoppeln“, bremst der Geschäftsführer der fuel 21, Dr. Albrecht Schaper, vorschnelle Milchmäd­chenrechnungen. Den Start von E10 sieht er dennoch als „deutlich positives Zei­ chen“ für die Zukunft der Bio­etha­nolanlage in Wanzleben. Kurz­ fristig kann die fuel 21 mit ihrem Nachhaltigkeits­zertifikat im Markt punkten. Denn bisher können laut Schaper weder Anbie­ter aus den übrigen EU-Staaten noch Importeure aus Dritt­län­dern mit dem Prädikat aufwarten, das BLE und Zoll seit Januar einfordern. Schon allein deshalb werde sich die Nach­frage nach Bioethanol kurzfristig beleben.


Aktuell

Bioethanolabsatz in Deutschland 2007– 2010 Linke Skala: in Tausend Tonnen je Monat; rechte Skala: E85 in Tausend Tonnen je Monat

140

1,4

120

1,2

100

1,0

80

0,8

60

0,6

40

0,4

20

0,2

0 Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai Sep 2007 2007 2007 2008 2008 2008 2009 2009 2009 2010 2010 2010

Bioethanol gesamt

Bioethanol als ETBE

Bioethanol als Direktblend

0

E85

E10 wird nicht reichen Rohstoffpreise, Rohstoffverfügbarkeit und Wechselkurse machen Ethanol von Anfang an zu einem hoch volatilen Geschäft. „E10 wird den Ethanolabsatz und die Preise positiv stabilisieren“, meint Schaper optimistisch. Perspektivisch rechne fuel 21 damit, dass es bis 2020 nicht bei E10 bleiben wird. „E10 reicht gar nicht aus, um zehn Prozent der bisher aus Benzin gewonnenen Energie durch Bioethanol zu ersetzen“, betont der Geschäftsführer: Ein Liter Alkohol hat einen um ein Drittel geringeren Energiegehalt als Benzin. Mindestens E15 sei deshalb nötig, um 2020 das Bio­ energieziel für EU-Benzin zu erreichen. Keine Angst vorm E-Mobil Vor dem Elektroauto hat Schaper keine Angst: „Der Verbren­nungs­ motor wird in den nächsten 20 bis 30 Jahren die dominierende Technik bleiben“, meint er. Selbst die Bundesregierung sehe 2020 erst eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen. Heute sind in Deutschland 50,2 Millionen Kraftfahrzeuge zugelassen, darunter 41,7 Millionen Pkw.

Quelle: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)

Im Monat der Inbetriebnahme der Bioethanolanlage in Klein Wanzleben (Dezember 2007) wurden dem Benzin in Deutschland 7.700 Tonnen Bioethanol beigemischt. Fast drei Jahre später (September 2010) ­waren es 86.000 Tonnen im Monat.

Susanne Dismer-Puls Freie Autorin

Erlebnis:Bauernhof mobil 19. bis 21. Mai 2011 in Braunschweig Vom 19. bis 21. Mai 2011 veranstaltet die Nordzucker AG zusammen mit der Förder­gemeinschaft Nachhaltige Land­ wirtschaft e. V. (FNL) und dem Landvolk Braunschweig in Braunschweig den Erlebnis:Bauernhof mobil. Auf dem Kohl­ markt mitten in der Innenstadt wird Landwirtschaft zum Anfassen und Ver­

stehen präsentiert. Von lebenden Tieren über Landmaschinen bis hin zur Zuberei­ tung von leckeren Gerichten – alles, was ein Bauernhof zu bieten hat, zeigt auch der Erlebnis:Bauernhof mobil. Das Programm richtet sich an Verbrau­ cherinnen und Verbraucher aller Alters­ gruppen. Für Schulklassen gibt es an den Vormittagen ein besonderes Pro­gramm. Zentral bei allen Aktionen auf dem Erlebnis:Bauernhof mobil ist die Vermittlung von Wissen über die Her­stellung unserer Lebens­mittel durch ­aktives Er­leben. Der Erlebnisbauernhof ist seit mehr als zehn Jahren auf der Internatio­nalen Grünen Woche

in Berlin präsent und in seiner mobilen Version schon in Berlin, Frankfurt, Han­ nover und Münster auf­getreten. In diesem Jahr wird Nordzucker besonders auf sich aufmerk­sam machen. Zucker – seine ­Ent­ste­hung und Gewin­nung sowie ­seine ­vielseitige Ver­wendung – bildet natürlich einen Schwer­­punkt. Es gibt Tipps zum Marme­lade­kochen und die Jüngs­ten werden Gelegenheit haben, selbst leckere Früchte zu verarbeiten. Der Ministerpräsident des Landes Nieder­ sachsen David McAllister hat die Schirm­ herrschaft übernommen und der neue Landwirtschaftsminister Gert Lindemann hat diesen Termin bereits in seinem Kalender notiert. Kommen Sie im Mai nach Braunschweig und besuchen Sie den Erlebnis:Bauernhof mobil. Christian Kionka

Auch für Kinder eine Attraktion: Landwirtschaft in der Stadt.

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Aktuell

Abschluss des dritten Quartals

Nordzucker profitiert von hoher Nachfrage In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2010/11 erwirtschaftete Nordzucker einen Konzern-Umsatz von 1.360,9 Millionen Euro nach 1.380,6 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Verkauf der Beteiligung in Serbien im März 2010 und die Absenkung der Verkaufspreise für Quotenzucker nach der letzten Stufe der Zuckermarktreform führten zu Umsatzeinbußen. Diese konnten jedoch durch höhere Umsätze aus Ver­ käufen von Nichtquotenzucker und als Folge der hohen Nachfrage nach Quoten­ zucker nahezu wieder ausgeglichen werden. Gleichzeitig reduzierte sich der Aufwand in vielen ­Un­ternehmensbereichen. So führ­ ten die Ver­äußerung der serbischen Beteili­ gung und die Maßnahmen aus unserem Effi­zienz­programm „Ertragskraft plus“ zu­ sammen mit rückläufigen Aufwendungen für Zuckerkäufe aus Drittländern zu einem Absinken sowohl des Materialaufwands als auch des Personalaufwands und der Abschreibungen. In den ersten neun Mo­ naten des Geschäftsjahrs 2010/11 ­ergab

sich alles in allem ein operatives Ergebnis des Konzerns (EBIT) von 134,3 Millionen Euro nach 54,9 Millionen Euro im Ver­ gleichszeitraum. Die erfreuliche operative Ergebnis­entwick­ lung, der Abbau von Beständen durch die umfangreichen Verkäufe von Zucker wie auch die Veräußerung der Beteiligung in Serbien und des Saatgutgeschäfts Maribo Seed wirkten sich positiv auf die Finanzund Vermögenslage aus. So war die Netto­ verschuldung deutlich rückläufig. Damit einher ging auch ein erheblicher Rück­ gang der Zinsaufwendungen. Unter dem Strich ergab sich ein stark angestiegener Konzern-Periodenüberschuss von 64,4 Millionen Euro nach 9,3 Millionen Euro in der Vorjahresperiode.

Markus Biering Das Rübenmanagement im Werk Clauen hat einen neuen Leiter: Seit dem 1. Oktober 2010 ist Markus Biering (32) der neue Kopf im Rübenbüro des Werks. Nach einem agrar­­ wissenschaft­lichen Studium mit Schwerpunkt Agribusiness und einer ersten Tätigkeit als Zucker­rüben­anbau­berater in Sachsen-Anhalt und Branden­ burg für das Saat­gut­unter­ nehmen Hilleshög war er seit 2006 bis zu seinem Wechsel zur Nordzucker als Vertriebsleiter im Lohnunternehmen Blunk tätig. Dort lagen seine Aufgaben im Auf- und Ausbau des Ver­triebs sowie im Aufdecken und Entwickeln neuer Geschäftsfelder.

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Zwi sch enb eric ht

Nor dzu cke r AG Ges chä ftsja hr 201 0/1 1 Neun Monat e 1. März bis 30. Novem ber 2010

Für das vierte Quartal erwarten wir einen weiterhin starken Quotenzuckerabsatz und für das laufende Geschäftsjahr 2010/11 insgesamt einen erfreulichen Jahresüber­ schuss, der deutlich über dem Ergebnis von 2008/09 liegen wird. Geringere Zucker­

Neu im Werk Clauen:

Sie erreichen Markus Biering unter: +49 5128 405268, Mobil: +49 170 926 3388 E-Mail: markus.biering@nordzucker.de

mengen und gleichzeitig höhere Herstell­ kosten in der Kampagne 2010/11 werden allerdings dazu führen, dass die Ergebnisse des kommenden Geschäftsjahres 2011/12 aller Voraussicht nach weniger gut ausfallen werden.

Verkauf Maribo Seed abgeschlossen Nach der Überprüfung durch die Wettbewerbsbehörden in ­allen relevanten Ländern ist der Verkauf der Nordic Sugar-Saatgut­ak­ tivitäten Ende September 2010 ab­geschlossen worden. Der neue Besitzer Syngenta übernimmt die Aktivitäten von Maribo Seed International sowie den Marken­namen Maribo®. Die Belegschaft wurde ebenfalls von Syngenta übernommen.

Nordzucker verkauft Hübner Nordzucker hat sich zum Jahresende aus dem Engagement in ­der Gesundheitsbranche zurückgezogen und die Hübner-Gruppe an das Pharmaunternehmen Dermapharm AG, Grün­wald, verkauft. Dieser Schritt eröffnet der Hübner-Gruppe eine positive langfristige Ent­wicklungsperspektive, denn mit der Dermapharm AG konnte Nordzucker einen Käufer gewinnen, der in der Pharmabranche über ein breites Produkt­port­folio ­sowie ein hervorragendes Vertriebs­netz verfügt und somit Syner­gien innerhalb der eigenen Unternehmens­ gruppe nutzen kann.


TERMINE

Aktuell

Winterversammlungen 2011

Termine

Zu den Wintersammlungen 2011 laden Nordzucker und der Dachverband Norddeutscher Zucker­rüben­anbauer e. V. (DNZ) gemeinsam mit den regionalen Zuckerrüben­anbauer­ver­ bänden ein. Bitte nutzen Sie die Treffen für Information und Austausch aus erster Hand.

19. – 21.05.2011

Datum

Zeit

Veranstaltungsort, Straße

29.05.2011

Dienstag, 01.02.2011

09:00 09:00 14:00

Halberstadt, Bildungs- und Gesundheitszentrum, Kirschallee 6 Satrup, Angelner Hof, Flensburger Straße 26 Meldorf, Ballhaus Erheiterung, Rosenstraße 6

Bürgerbrunch

Mittwoch, 02.02.2011

09:00 09:00 09:00 09:00 14:00 14:00

Stendal, Rathaus, Markt 1 Groß Elbe, Bürgerschänke, Landstraße 3 Esbeck, Gasthaus Hennies, Geseniusstraße 18 Wasbek, Kühl's Gasthof, Hauptstr. 41 Peine, Schützenhaus, kleiner Saal, Kantstraße 1 a Hotel Fredenkrug, Am Wildgehege 5

26.05.2011

Donnerstag, 03.02.2011

09:00 09:00 09:00 09:00 14:00 14:00 14:00

Hundisburg, Landesforstbetrieb „Haus des Waldes”, Schloss Lengede, Landhaus Staats, Brückenweg 6 b Lenglern, Landgasthaus Fricke, Mittelstraße 13 Güstrow, Gästehaus am Schlosspark, Neuwieder Weg 1 Nordstemmen-Nord, Zuckerfabrik, Calenberger Straße 36 Gieboldehausen, Niedersachsenhof, Am Schützenplatz 1 Rehna, Hotel Stadt Hamburg, Am Markt 5

Hildesheim, Berghölzchen, 9:00 Uhr

Freitag, 04.02.2011

09:00 09:00 09:00 14:00 14:00

Bornum, Landgasthaus & Hotel Lindenhof, Im Winkel 23 Clauen-Nord, Werkskantine Zuckerfabrik, Zuckerfabrik 3 Einbeck-Edemissen, Gasthaus „Zur Linde”, Immenser Straße 4 Clauen-Süd, Werkskantine Zuckerfabrik, Zuckerfabrik 3 Nordstemmen-Süd, Zuckerfabrik, Calenberger Straße 36

Hauptversammlung Nordzucker Holding AG

Montag, 07.02.2011

09:00 09:00 14:00 14:00

Schladen, Zuckerfabrik, Bahnhofstraße 13 Ahlerstedt, Schützenhof Bockelmann, Stader Straße 2 Altgandersheim, Köhlers Landgasthaus, Rük 18 Meine, Gemeindezentrum, Am Kiebitzmoor 2

Braunschweig, Stadthalle, 10:00 Uhr

Dienstag, 08.02.2011

09:00 09:00 09:00 14:00 14:00

Lehrte, Tenniscenter, Mielestraße 11 Schöppenstedt, Gasthaus Zum Zoll, Braunschweiger Straße 13 Lüchow, Ratskeller Lange Straße 56 Wunstorf, Hotel Wehrmann, Kolenfelder Straße 86 Amelinghausen, Schenck's Hotel und Gasthaus, Lüneburger Str. 48

Die Gemeindegebietsreform der bis­herigen Verwaltungsgemeinschaft „Börde“ Wanzleben hat im Herbst 2010 zu einer Umbenennung in Stadt Wanzleben-Börde geführt. Dadurch ändert sich die postalische Anschrift unseres Werks in Klein Wanzleben sowie der fuel 21 GmbH & Co. KG.

Mittwoch, 09.02.2011

09:00 09:00

Neustadt-Helstorf, Gasthaus Wienhöfer, Brückenstraße 6 Bergen, Stadthaus, Lange Straße 1

Sie erreichen beide Werke jetzt unter ­folgender Adresse:

Donnerstag, 10.02.2011

09:00 09:00 14:00

Bönnien, Gasthaus Maas, Störyer Straße 8 Winterfeld, Rasthaus Wieseneck, Dorfstraße 7 Uelzen, Stadthalle, Am Schützenplatz 1

Freitag, 09:00 11.02.2011

Emmen, Gasthaus Pasemann, Emmer Dorfstraße 35

Montag, 09:00 14.02.2011

Walsrode-Hünzingen, Forellenhof

Erlebnis:Bauernhof mobil Braunschweig, Kohlmarkt (siehe Seite 11)

Braunschweig, gesamte Innenstadt, ab 11.00 Uhr mehr unter www.buergerstiftungbraunschweig.de

Bilanz-Pressekonferenz Braunschweig/Unternehmenszentrale, 11:00 Uhr 28.06.2011

Gesellschafterversammlung Union-Zucker Südhannover 05.07.2011

Hauptversammlung Nordharzer Zucker AG Braunschweig, Stadthalle, 10:00 Uhr 06.07.2011

Braunschweig, Stadthalle, 10:00 Uhr 07.07.2011

Hauptversammlung Nordzucker AG

Magdeburger Landstraße 1– 5 39164 Stadt Wanzleben-Börde

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Kampagnerückblick 2010/11

Rübe

2010 kam der Schnee reichlich und einige Wochen früher als im Vorjahr.

Anbaujahr und Kampagne 2010/11

Ein Rübenjahr der Extreme Wechselhaftes Wetter mit Extre­men ­bestimmte in allen Anbauregionen von der Aussaat bis zur Verarbeitung der Rüben das Jahr 2010/11. Das begann mit einer eher späten Aussaat in allen Regionen, der ein außerordentlich ­küh­ler Mai folgte. Das dadurch eingeschränkte Wachstum konnte in der Folge nicht kompensiert werden und ein später Reihenschluss war die Folge. Über den Sommer begrenzten besonders im Juli außerordentlich hohe Tempe­­ra­ turen und fehlende Niederschlä­ge das Massenwachstum und die Zucker­bil­ dung. Nachdem die Rodeperiode besonders im Oktober und November durch erhebliche Niederschläge in allen Regionen erschwert war, begann der Mo­natswechsel November/Dezember mit Frost und Schnee, die bis zum Kampagneende blieben.

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Norddeutschland Die Kampagne in Norddeutschland war geprägt von geringen Zucker­gehalten zu Kampagnebeginn. Gute Wachs­tumsbedin­ gungen im September und Anfang Okto­ ber bewirkten einen deut­lichen Massen­ zuwachs in Verbindung mit steigenden Zuckergehalten. Im Ergeb­nis wurde ein leicht unterdurchschnittlicher Zuckerertrag von 10,1 Tonnen je Hektar erzielt. Die ­ins­gesamt 7,5 Millionen Tonnen Rüben wurden in 115 Tagen verarbeitet. Das im letzten Kampagnedrittel ausgeprägte Win­ter­wetter beeinträchtigte die gesamte ­Lo­gis­­tikkette deutlich. Schnee und Eis führten besonders über die Weih­nachtsfeier­ tage zu erschwerten Transport- und Ver­­ arbeitungsbedingungen und verlangten sowohl den Logistik­dienst­leistern als auch den Mitarbeitern in den Zucker­fabriken einen hohen Einsatz ab.

Nordic Sugar Ähnliche Witterungsbedingungen wie in Norddeutschland, die sich allerdings bereits im November mit außergewöhnlichen Schneehöhen ausprägten, beeinflussten Rü­ benernte, -lagerung, -transport und -verar­ beitung in Skandinavien und Litauen. In Dänemark wird ein Zuckerertrag von 10,5 Tonnen je Hektar erwartet. In Schwe­ den wurden die letzten Rüben Anfang Januar verarbeitet und ein Zuckerertrag von 8,9 Tonnen je Hektar erzielt. Litauen und Finnland beendeten die Kampagne noch 2010 und erzielten mit 7,6 und 6,3 Tonnen je Hektar durchschnittliche Zucker­erträge. Osteuropa In Polen und der Slowakei war die Jahres­ witterung durch deutlich überdurch-


Rübe

Schweden Rübenertrag (t/ha) Zuckergehalt (%)

2010

2009

52

60,4

17,1

17,9

Zuckerertrag (t/ha)

8,9

10,8

Kampagnedauer (Tage)

109

133

Finnland

2010

2009

Rübenertrag (t/ha)

37,1

37,4

Zuckergehalt (%)

16,9

17,1

Zuckerertrag (t/ha)

6,3

6,4

Kampagnedauer (Tage)

73

77

Helsinki Stockholm Dänemark

2010

2009

Rübenertrag (t/ha)

59,5

65,8

Litauen

2010

2009

Zuckergehalt (%)

17,6

19,2

Zuckerertrag (t/ha)

10,5

12,6

Rübenertrag (t/ha)

46,2

47,1

Kampagnedauer (Tage)

124

118

Zuckergehalt (%)

16,4

17,3

Malmö

Kopenhagen

Zuckerertrag (t/ha)

7,6

8,1

Kampagnedauer (Tage)

103

112

Polen

2010

2009

Rübenertrag (t/ha)

57,1

60,4

Zuckergehalt (%)

16,9

17,4

Zuckerertrag (t/ha)

9,6

10,5

Kampagnedauer (Tage)

83

88

2010

2009

61

59,8

16,1

17,0

9,8

10,2

106

102

Wilna

Berlin

Posen Warschau

Braunschweig Deutschland

2010

2009

Rübenertrag (t/ha)

59,4

66,9

Zuckergehalt (%)

17,1

18,1

Zuckerertrag (t/ha)

10,2

12,1

Kampagnedauer (Tage)

115

128 Slowakei Rübenertrag (t/ha) Bratislava

Zuckergehalt (%) Zuckerertrag (t/ha) Kampagnedauer (Tage)

Stand: 24. Januar 2011

schnittliche Nie­der­schläge geprägt. Diese führten bereits im Mai zu Überflutungen. Nach weiter anhaltenden Nieder­schlägen waren zahlreiche Bestände bis zur Ernte nahezu wassergesättigt. Das erschwerte die Rübenernte enorm, so dass erst im Dezember die letzten Rüben unter widrigen Bedingungen gerodet werden konnten. Speziell diese Rüben erschwerten die Verarbeitung in den Zuckerfabriken und stellten die gesamte Wertschöpfungs­kette auf die Probe. Trotz dieser Rahmenbedingungen wurde in Polen und der Slowakei ein überdurchschnittlicher Zuckerertrag von 9,6 bzw. 9,8 Tonnen je Hektar in erzielt.

Dr. Ulf Wegener Leiter Beschaffungsstrategien Agrarrohstoffe

Erst räumen, dann roden. Ein Bild, das hoffentlich einmalig bleibt.

Akzente 01/11

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Kampagnerückblick 2010/11

Rübe

Schnee und Eis erschwerten die Kampagne in allen drei Nordzucker-Regionen Norddeutschland Dr. Michael Gauß Geschäftsführer der Region Zentraleuropa und verantwortlich für die deutschen Werke

»

Das Wetter hatte entscheidenden Einfluss auf die Ergeb­nisse der diesjährigen Kampagne. Eher durchschnittliche Zucker­ge­halte und Hek­ tar­erträge zeichneten sich bereits zu Beginn der Ernte ab. Über­raschend für alle waren der frühe Wintereinbruch und die lang anhaltend schwierigen Rodungs-, Mie­ten­pflege- und Trans­

portbedingun­gen. Die Mitarbeiter in den Wer­ken und im Rüben­ manage­ment leisteten einen gewaltigen Beitrag, die Zucker­pro­ duktion nicht abreißen zu lassen. Mit großer Erfah­rung konnten schwie­rige Situationen, wie der Brand einer Trocken­trommel im Werk Nord­stemmen oder Ver­ar­beitungs­pro­bleme durch hohen Stein- und Erdanteil beim Schneiden der Rüben und Extrahieren, gemeistert werden. Die Werke waren gut auf die Kampagne vorbereitet. Viele Ver­ besserungs- und Einspar­maßnahmen, wie die Umstellung des Kessel­ hauses in Klein Wanz­leben von schwerem Heizöl auf das preisgünstigere Erdgas, ­halfen Energie und Rohstoffe effizient zu nutzen.

«

Nordeuropa Jesper Thomassen Leiter Produktion der Region Nordeuropa und verantwortlich für die Werke in Dänemark, Schweden, Finnland und Litauen

»

Bei Nordic Sugar verlief die Kampagne insgesamt zufriedenstellend. Wir hatten zwar einige Maschinenschäden, diese bewegten sich aber in einem normalen Rahmen wie in den vergangenen Jahren. Bereits An­ fang Dezember kam der Winter überraschend früh mit sehr niedrigen

Temperaturen und einer Menge Schnee. Zu der Zeit hatten wir noch nicht alle Rüben gerodet, so dass es eine sehr große Heraus­­forderung war, noch so viele Rüben wie möglich zu ernten und zur Fabrik zu transportieren. Die Abläufe in den Werken und die gesamte Logistikkette waren sehr stark betroffen von den Witterungsbe­din­ gun­gen und besonders in den Werken in Nakskov, Nykobing und Örtofta hat das Wetter dazu geführt, dass die tägliche Rübenverar­ beitung gedrosselt werden musste. Die Zuckerqualität war während der gesamten Kampagne gut und im Ganzen wird die Produktion von Nordic Sugar etwas über der Zuckerquote liegt.

«

Osteuropa Joachim Rüger Leiter Produktion der Region Osteuropa und verantwortlich für die Werke in Polen und der Slowakei

» In der Region Osteuropa haben wir in dieser

Kampagne eine leicht höhere durchschnittliche Tagesverarbeitung erzielt. Der sehr stabile Kam­ pagneverlauf in allen drei Werken in den ersten zwei Dritteln der Kampagne – von einigen witterungsbedingten Stö­rungen bei der Rübenversorgung und Verarbeitung abgesehen – hatte zu deutlich

Landwirte und Nordzucker-Mitarbeiter leisteten ganze Arbeit, um die Zuckerproduktion nicht abreißen zu lassen.

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überdurchschnittlichen Ergebnissen geführt. Starke Schneefälle und sehr niedrige Temperaturen im Dezember haben dann allerdings das Gesamtergebnis stark beeinträch­tigt. Den­noch haben wir die ­geplanten Zuckermengen und Qualitäten, sowohl Quoten- als auch Nichtquotenzucker, produziert. Die Verbräuche an Energie und Hilfs­ stoffen sind zum Ende der Kampagne allerdings deutlich angestiegen. Durch den bis zum Kampagne­ende anhaltenden Frost blieben die Rüben gut verarbeitbar. Mit den Inves­titionen in 2010 konnte in allen drei Werken die Verarbeitungs­kapazität stabilisiert werden. Gleiches gilt hinsichtlich der geforderten Zucker­qualität. Bestätigt wurde das auch in allen durchgeführten Audits.

«

Bei anhaltendem Frost bleiben die Rüben gut verarbeitbar.


Rübe

Nordzucker-Rodetraining 2010

Alles herausholen Roderfahrer trainieren für bessere Leistung Zwar sitzen die Roderfahrer im Cockpit ihrer großen Maschinen ergonomisch günstig – dennoch sitzen sie dabei „zwischen allen Stühlen“. Roderfahrer sind dem Span­nungs­ feld „Wirtschaft­lichkeit – Effizienz – Kosten – Kunden­wünsche“ unmittelbar ausgesetzt und haben oft genug auch die Witterung im Nacken. Deshalb fanden Anfang Oktober 2010 im Gebiet der Nordzucker Rode­trai­nings statt, bei denen Experten der Maschinen­ hersteller den Rodeprofis aus Norddeutsch­ land Rede und Antwort standen. Die Roderfahrer müssen eine gute Arbeit ab­ liefern und dafür ein Gleich­gewicht zwischen den eigenen An­sprüchen, den Anforderungen des Chefs, den Bedürf­nissen der Zuckerfabriken und den Erwartun­gen des Landwirts herstellen. Sie bedienen Groß­maschinen im Wert eines Ein­ familienhauses. Ihnen steht eine Vielzahl von Einstellmöglich­keiten zur Verfügung. Alle wichtigen Aggregate lassen sich vom Fahrersitz aus justieren. Elektro­nische Über­wachungssensoren informieren den Fahrer unmittelbar über Dreh­ zahlen, Drücke oder Füllstände. Verschiedene Videokameras sind an schwer einsehbaren Stellen installiert, damit der Fahrer auch dort nichts verpasst. Den Überblick behalten Der Fahrer muss in der Fülle der ihm angebotenen Informationen den Überblick behalten. Zu seinem Job gehört auch die Wartung oder Fehlerbehebung, denn unnötig stehen dürfen

die Maschinen nicht. Das Management des Roders entscheidet zusätzlich über den Rode­erfolg. Denn die Auslastung mit Fläche ist ein wesentlicher Faktor, der über Rodezeit­punkt und Rode­qualität entscheidet. Ist ein Roder mit Fläche voll ausgelastet, so kann es ­un­ter schwierigen Witterungs­­bedin­ gun­gen leicht dazu kommen, dass die Roder wieder zu früh auf die Äcker müssen. Sie legen die Rüben dann mit einem zu hohen Erd­besatz in die Miete. Und dies kann unter extremen Witterungsbedingungen wie im Dezember 2010 dazu führen, dass die Mie­ten zusammenfrieren und die Mie­ten­ ab­de­ckung nicht ihren Effekt haben kann. Die schwierige Kampagne 2010/11 zeigt, dass ein so erzielter niedriger Hek­tarpreis für das Roden schnell zum Pro­blem werden kann, wenn die Rüben nicht ohne Zu­ satzaufwand verladen werden können. Ist die Flächen­auslastung eines Roders nicht überstrapaziert, so bleibt auch für die War­ tung und Einstellung der Maschine etwas mehr Zeit – dies kann dann der Rode­quali­ tät zugute kommen.

die wenig beachteten Rübenschwänze sollen mit zum Ertrag beitragen und nicht einfach tief im Boden stecken bleiben. Ist der Roder „etwas falsch“ eingestellt, kann eine zu hoch abgebrochene Wurzelspitze leicht mal eine Ertragsminderung von bis zu 150 Euro je Hektar ausmachen. Eine andere Rechnung anhand von praxisüb­ lichen Ergebnissen ergibt leicht einen Mehrerlös von 75 Euro je Hektar, wenn Rodeverluste von acht Prozent halbiert werden. An solchen Rechnungen wird sehr schnell deutlich, dass die Rodequalität von entscheidender Bedeutung für den wirtschaftlichen Erfolg des Landwirts ist.

Auch der Rübenanbauer kann durch ein ebenes Saatbett, eine sortenreine Aussaat und ein kleines Saatfenster seinen Beitrag zum verlustarmen Roden leisten.

Auch weit angereiste Roderfahrer waren mit der Schulung zufrieden. Sie haben Impulse bekommen, die sie im vollen Arbeitseinsatz so nicht erhalten können. Wo kann man sonst so viel unterschied­ liche Erfahrung auf einem Fleck vorfinden? Deshalb sollen diese Schulungen auch 2011 fortgesetzt werden.

Rodequalität entscheidend für den Erfolg Bruchverlust minimieren durch richtige Feineinstellungen – so soll es sein. Auch

Über die Roder, das Rode­er­geb­nis und die geköpften Rüben wurde auf hohem Niveau und mit viel Engage­ment diskutiert und dabei Know-how ausgetauscht. Das war auch für die Experten der Roderher­stel­ler interessant. Wichtig ist und bleibt die gute Köpftechnik. Nur scharfe Messer ermöglichen eine minimale gute Köpf­arbeit ohne Bruchverluste.

Holm Kemmer Manager Rübenlogistik

Rodetrainings gaben neue Impulse für die Rodeprofis und sollen 2011 fortgesetzt werden.

Akzente 01/11

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Rübe

Das Erdbecken als Rübenbreilager war für viele Besucher etwas Neues.

Gebröckelte Rüben: Einsatz schwerpunktmäßig in BGA mit Technologiebonus/Trockenfermentation.

Dynamit für den Fermenter Die Zuckerrübe wird für Biogas „salonfähig“ Bioenergy Decentral „Die Zuckerrübe für Biogas ist in aller Mun­de“, das ist das Fazit der Messe ­Bio­energy Decentral, die vom 16. bis 19. ­No­vember 2010 in Hannover stattgefunden hat. Nordzucker hat an der Messe mit ­einem eigenen Stand teilgenommen. Mit etwa 1.000 an Rüben ­interessierten Besu­chern haben wir diskutiert, wie man Rüben zur Ganzjahres­ver­sorgung von Biogas­an­lagen silieren und auf­bereiten kann. Ein Besuchermagnet war ein großes Glasgefäß mit Rübenbrei und dem Auf­ druck „Rüben­brei, siliert ­pH-Wert 3,5”.

Nordzucker prüft alternative Ver­wen­ dungs­mög­lichkeiten für die Rübe Derzeit sind die Silierung als Lagermöglich­ keit und die Optimierung des Aufberei­ tungs­­pro­zes­ses ein Schwerpunkt. Die vielen Diskussionen auf der Mes­se haben gezeigt, dass ein großes Inte­r­esse existiert, Biogas­ substrat aus Zucker­rüben von einem kompetenten Partner wie der Nordzucker direkt zu beziehen. Zuckerrüben eignen sich als Substrat für die Biogaserzeugung ganz hervor­ ragend, vor allem in maisbasierten Bio­

gasanlagen. Sie sind schnell vergärbar, ­haben einen höheren Gasertrag je Hek­tar Anbaufläche im Vergleich zum Ener­gie­­ mais, fördern den Zersetzungs- und Gas­ bildungsprozess des Energiemaises und eine geringere Verweildauer. Weiter­hin verringern sie den Eigenstromver­brauch für das Rühren im Fermenter. Wie viel Rübe braucht das Gas? In Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Sach­ sen-Anhalt und Mecklenburg-­Vorpom­mern wurden bis 2009 etwa 1.700 Biogasanlagen mit einer Leistung von 840 Megawatt gebaut. Wir erwarten in den nächsten fünf Jahren (bis 2015) ­einen Anstieg auf 2.200 Biogasanlagen mit 1.120 Megawatt. Für diese Anlagen wird 2015 eine Fläche von rund 450.000 Hek­tar Energie­mais benötigt. Um beispiels­weise zehn Prozent des Ener­gie­ mais durch Rüben zu ersetzen, wird eine Rüben­fläche von etwa 40.000 Hektar oder 2,5 Millio­nen Tonnen Rüben notwendig. Bei einem Einsatz von 20 Prozent Rüben verdoppelt sich der Bedarf auf fünf Millio­ nen Tonnen Rüben. Kennenlernaktion 2010 in SchleswigHolstein – erste Erkenntnisse

Rund 1000 Besucher besuchten den Nordzucker-Stand auf der Bioenergy Decentral.

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Wie bereits in der Oktober-Ausgabe von Akzente berichtet, hat Nordzucker in der Kampagne 2010 eine Kennenlernaktion 2010 in Schleswig-Holstein durchgeführt. Biogasanlagen konnten die Zuckerrübe als Substrat ausprobieren. Nordzucker sorgte für die Rübenaufbereitung und die dazugehörige Logistik. Dazu wurden etwa 20.000 Tonnen Rüben auf zwei Umschlagsplätzen zu Substraten für Biogasanlagen auf­be­reitet


Rübe Saatgut für Biogasrüben erhalten Sie von Nordzucker Sie wollen Saatgut für Biogasrüben bestellen oder interessieren sich für Biogassubstrat? Mehr Informationen zum Thema finden Sie unter: www.nordzucker.de ➔ ➔ Partner & Services ➔ Biogas Wir beraten Sie gern!

und an Biogasanlagen geliefert. Rund die Hälfte der Rüben wurde als ­ge­brö­ckelte Ware an Biogasanlagen mit Technologiebzw. Trockenfermentations­bonus geliefert. Für diesen Bonus ist eine Voraussetzung, dass das Substrat stapelbar ist. Dies ist bei gebröckelten Rüben der Fall. Insgesamt gab es positive Rückmeldungen, wonach eine Tonne Rüben etwa die gleiche Menge Mais ersetzt. Wichtiger ist, dass sich die Biogasanlage nicht mit der Rübenauf­be­­ reitung und der Lagerung beschäftigen

Überrascht war dieser Besucher über den niedrigen PH-Wert 3,5 des silierten Rüben­breis und dem ­typischen sauren Silier­geruch. Verkostet wurde Substrat ­allerdings nicht.

muss, sondern das Biogassubstrat einfach bestellen kann. Rübenbrei ist deutlich reaktionsfreudiger als die gebröckelte Rübe. Ein Biogasanlagenbetreiber meinte: „Rübenbrei ist wie Dynamit im Fermenter, man muss ihn vorsichtig dosieren.“ Einstieg in den Handel mit Rübensubstrat Nordzucker wird in Deutschland in den Handel mit „Biogasrübensubstrat“ einsteigen. Hiermit soll die Zuckerrübe als Biogas­ subs­trat im Markt etabliert werden. In Kürze

ermitteln wir die Nachfrage nach Biogas­ substrat und das Angebot von Biogasrüben­ anbau in der Nähe der Biogasanlagen. Ob und in welcher Form die Rüben aufbereitet werden, ergeben die Anforde­run­gen der Abnehmer.

Claus Pommerehne Leiter Alternative Rübenverwendung

„ Nachhaltigkeit ist für mich nichts Neues.“ Für die Nachhaltigkeitszertifizierung der Nordzucker wurden die Angaben von Christoph Rokahr aus Holtensen bei Springe durch die Zertifizierungsstelle vor Ort überprüft. Rolf Hoffmann sprach mit Christoph Rokahr über den Prüfbesuch. Herr Rokahr, was bedeutet für Sie nachhal­ tiger Rübenanbau? Christoph Rokahr: Der nachhaltige ­Rü­benanbau ist für mich nichts Neues. Wir bauen die Rüben schon immer nachhaltig an. Die Rübe war die erste Frucht, bei der wir nach den Untersuchungsergebnissen der Bodenproben gedüngt haben. Ziel ist es, die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten oder zu verbessern, damit zukünftige Genera­ tionen unser Ackerland weiterhin erfolgreich bewirtschaften können. Welche Auswirkung hat die Nachhaltig­ keitsverordnung für Ihren Betrieb? Rokahr: Da ich schon immer nachhaltig angebaut habe, hat die Nach­haltigkeits­ verordnung für meinen Betrieb keine Aus­ wirkung gehabt. Eine zusätzliche Doku­ mentation ist nicht notwendig.

Ihr Betrieb ist im Rahmen der Nachhaltig­ keitszertifizierung überprüft worden. Wie empfanden Sie diese Überprüfung? Rokahr: Wer wird schon gerne überprüft? Durch das Vorgespräch wurde ich unterrichtet, was überprüft wird und welche Unterlagen hierzu benötigt werden. Hierdurch wurde mir die Angst genommen. In der Regel reichen die Agrar­an­trä­ge und Bewilligungsbescheide als Nachweis aus. Diese sind in jedem Betrieb vorhanden. Wo sehen Sie Handlungsbedarf bei dieser Überprüfung oder der Verordnung? Rokahr: Handlungsbedarf sehe ich dort, wo Flächen nach dem Re­ferenzzeitraum 01.01.2008 neu in Bewirt­schaftung genommen oder wo Flächen nach diesem Zeit­ raum getauscht wurden. Hier besteht die Schwierigkeit, von dem Vorbewirt­schaf­ter

„Wer wird schon gerne geprüft?“ Christoph Rokahr, Rübenanbauer aus Holtensen regt die Verein­fachung der Nach­haltig­keits­prüfung an.

die Information zu erhalten, dass die Fläche schon vor dem 1. Januar 2008 Ackerland war. Was ist mit den Flächen, die aus der Flur­bereinigung neu entstanden sind? Was ist in zehn Jahren, wenn diese Unterlagen aus dem Jahre 2007 nicht mehr vorhanden sind? Hier müssten neue Weg gefunden werden, die diesen Nachweis vereinfachen. Akzente 01/11

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Markt im Blick

Europäische Union vor dem Zuckerengpass Der Weltmarkt für Zucker war 2010 durch große Schwankungen der Preise gekennzeichnet. In 2011 wird sich diese Entwick­lung aller Voraussicht nach fortsetzen. Als im Februar 2010 die Preise auf dem Welt­markt innerhalb eines Monats um mehr als 100 Dollar pro Ton­ne fielen, hatten viele Markt­beobachter noch ­damit gerechnet, dass demnächst Rekordpreise für Zucker erzielt würden. Ende 2010 gab es die gleiche Situation: Wieder näherten sich die Weltmarkt­preise historischen Höchst­stän­den an. Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieser Ausgabe werden die März-Termine für Rohzucker an der Börse in New York mit über 30 US-$-Cents je Pfund (mehr als 500 Euro je Tonne) gehandelt. Auch auf diesem hohen Preisniveau steigt die Nach­ frage nach Zucker weltweit weiter an. Die Produktion kann mit diesem Nachfrage­ wachs­tum gerade eben mithalten. Ent­ spre­­­chend schnell reagieren die Märkte auf neue Nachrichten. Hohe Weltmarktpreise begünstigen Zuckerengpass Im Herbst und Winter 2010 wurde offensichtlich, dass diese historisch ungewöhnliche Weltmarktsituation sehr direkte, nicht vorhergesehene Auswirkungen auf den EU-Zuckermarkt hat. Aufgrund der hohen Weltmarktpreise, kombiniert mit einer ­gro­ßen Nachfrage, war die EU kein für Ex­ port­länder interessanter Abnehmer. Das be­deu­tet, dass die Grundannahme der

E­ U-Zuckermarktreform, dass die EU eine Wandlung vom führenden Exporteur zum Nettoimporteur erfahren sollte, uns heute mit ihrer ganzen Kraft trifft. Der Selbst­ versorgungsgrad der EU liegt heute nur noch bei 80 bis 85 Prozent. Da die erwarteten Importe ausbleiben, werden wir wahr­ scheinlich vor der nächsten Kampagne ­einen Zuckerengpass erleben. Der Fairness halber sei erwähnt, dass dies alles bereits während des letzten Zucker­ wirtschaftsjahrs begann. Die Importe erreichten die prognostizierten Mengen nicht, und die Liefersituation für Raffinerien wurde dadurch sehr problematisch, was dem Zuckerverbraucher jedoch verborgen blieb. Warum? Weil die Zuckerlager der EU-Produ­ zenten groß genug waren, um diesen Eng­­ pass bewältigen zu können. Letztlich gelang dies jedoch nur, weil die EU-Zucker­produ­ zenten auch die letzten Kilos aus ihren Silos kratzten, noch bevor die Kampagne

Weltmarktpreise Zucker 2004 – 2010 800

600 500 Weltzuckerpreis $/t

300 200 Weltzuckerpreis €/t

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2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

Quelle: Weißzuckerbörse London, London Nr. 5, Stand 19. Januar 2011

Die Weltmarktpreise für Zucker erreichen ein Rekord-Hoch. Das gilt sowohl für die Notierungen in Dollar je Tonne als auch für die wechselkursabhängigen Euro-Werte.

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Was kann getan werden? Die Kommission hat bisher nur eins getan. Sie hat die Im­ portzölle für CXL-Zucker befristet aufge­ hoben; der Zollsatz beträgt normalerweise 98 Euro je Tonne, nun beträgt er 0 Euro. Damit ist das zugrunde liegende Problem – der Mangel an Zucker in der EU – jedoch nicht gelöst. Diese Maßnahme begrenzt das Problem, löst es aber nicht. EU-Zuckermarkt ohne Anbindung an den Weltmarkt Der Kern des Problems liegt darin, dass der EU-Marktpreis deutlich unterhalb der aktuellen Weltmarktnotierung liegt. Der letzte gemeldete Durchschnittspreis in der EU liegt bei 485 Euro je Tonne – im Ver­ gleich dazu die aktuelle Weltmarktno­tie­ rung für Weißzucker von 574 Euro (Stand 19.01.2011). Natürlich liegt hier eine zeitliche Verzögerung vor, der EU-Preis hat sich seit Oktober 2010 jedoch nicht wesentlich bewegt. Der EU-Zuckermarkt hatte über viele Jah­ ren keine Anbindung an den Weltmarkt. Und tatsächlich war diese fehlende An­ bindung auch eines der Hauptargumente für die letzte Reform. Dabei ging es darum, den Abstand zwischen Weltmarktund EU-Preisen zu verringern und den Wett­ bewerb innerhalb der EU zu beleben. Heute verursacht die mangelnde Anbin­dung an den Weltmarkt das Problem: einen Zucker­ engpass.

700

400

2010/2011 begann. Und das lässt sich nun mal nicht wiederholen, so dass wir uns einer problematischen Situation ­gegenübersehen.

Einfache Lösungen gibt es nicht Die aktuelle Situation ist für uns alle neu, und eine einfache Lösung gibt es nicht. Kurzfristig, also für dieses Zuckerwirt­schafts­


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jahr, bedeutet das, dass einige viel mehr für ihren Zucker werden bezahlen müssen und dass zusätzlicher Zucker nur zu viel höherem Preis als dem aktuellen verfügbar sein wird. Dieser Effekt wird alle Marktteil­ nehmer treffen, den Wettbewerb verzerren und leider manches Unternehmen vor ernst­hafte Probleme stellen. Und man kann dem Problem dieses Jahr nicht mehr aus dem Wege gehen. Was aber kann ­unternommen werden, damit uns das Gleiche nicht noch einmal passiert? Zuerst einmal muss akzeptiert werden, dass der EU-Zuckermarkt – heute und zukünftig – an die Entwicklungen auf dem Welt­zucker­ markt gekoppelt ist. Zweitens müssen wir akzeptieren, dass man Situationen wie diesen nicht mit politischen Entscheidungen alleine begegnen kann, sondern sie sind vor allem durch den Markt zu lösen. Mats Liljestam Vorstand Marketing und Vertrieb

Neue Situation in der EU: Vor der Kampagne 2010/11 wurden die letzten Zuckervorräte aus den Silos verkauft.

» Mátra Cukor schließt Verpackungsstandort Bereits 2008 war Mátra Cukor im Zuge der Reform der europäischen Zuckermarktordnung aus der unga­ rischen Zuckerproduktion komplett ausgestiegen und hatte zwei Werke geschlossen. Eine wirtschaft­lich sinnvolle Weiterführung der Verpackungs­linie ist wegen des ­logistischen Aufwands nicht mehr sinnvoll. „Im November 2010 wurde der Umstrukturierungs­­prozess von Nordzucker Eastern Europe zur ­Stär­­kung der Aufstellung des Unternehmens und der logistischen Plattform fortgesetzt. Die Ver­ packungsaktivitäten im ungarischen Hatvan werden schrittweise eingestellt. Ab Januar erfolgte die Umsetzung der Ein-Kilogramm-Verpackungslinien auf die polnischen Standorte. Der Prozess soll mit dem Transfer der Spezialitäten in die Slowakei im Mai abgeschlossen werden. Nordzucker Eastern Europe kann die Kunden heute kostengünstiger versorgen, denn der Zucker wird am gleichen Stand­ort produziert und verpackt. Das ist ein logistischer Vorteil. Zudem gelingt es uns mit diesem Schritt, unsere Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Nordzucker Eastern Europe bleibt damit ein starker und wettbewerbsfähiger Player in Ost- und Südosteuropa mit anspruchsvollen Umsatzzielen für diese strategisch so wichtige Region.“ Flemming Lyngholm Geschäftsführer der Region Osteuropa

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Industriezucker

Der Löwenanteil wandert in die Chemie, nicht in die Energie Was ist eigentlich Industrie­z ucker und was unterscheidet ihn vom Zucker, den die ­Lebens­­mittel- und Getränke­industrie einsetzt? Industriezucker unterscheidet sich in nichts vom Lebensmittelzucker. Beide werden in Europa aus Zucker­rüben gewonnen, chemisch gesehen sind beide Produkte absolut identisch. Sie werden sogar in den gleichen Siloanlagen vorgehalten. Industriezucker unterliegt keiner EU-Marktordnung Was sie unterscheidet, ist die Einteilung beider Produkte in Quoten- und Nicht­ quotenzucker (NQS – NonQuotaSugar). Der Nichtquotenzucker, also der sogenannte Industriezucker, wird aus Rüben, die außerhalb der Quote angebaut werden, produziert. Er unterliegt keiner festgelegten Produktionsmenge und sein Preis

orientiert sich in der Regel am Weltmarkt­ preis für Zucker, der derzeit auf Höchst­ niveau liegt. Dazu tragen unter anderem schlechte Ernten in Südamerika bei. Nicht­ quotenzucker darf nicht in beliebiger Men­ ge aus der EU auf den Weltmarkt exportiert werden, die Mengen sind reglementiert. Besonders spannend sind neben den eher administrativen Aspekten des Nicht­ quotenzuckers vor allem dessen vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Großabnehmer Chemieindustrie Ein Großabnehmer ist die chemische Indus­­trie. Hier ist insbesondere der Bereich der Fermentation hervorzuheben. Durch beson­dere, zum Teil komplizierte Prozesse

las­sen sich viele Pro­duk­te herstellen, die uns tagtäglich begegnen. Zu nennen sind hier Antibiotika, Vitamine, Enzyme, Kunst­stoffe, Aminosäuren für die Futtermittel­industrie und auch Zitronen­ säure, produziert zum Beispiel von der BASF, Bayer, Jung­bunzlauer, Novoenzyme, Evonik oder Cargill. Da­rüber hinaus werden Koh­­len­­hy­drate bei der Her­stel­lung von Kosme­tika, Elektronik, Zement und Waschmitteln eingesetzt. Bei allen Anwendungen steht der Zucker im direkten oder indirekten Wettbewerb zu anderen Feldfrüchten, wie z. B. Mais, Weizen oder Kartoffeln. Denn auch aus ihnen werden Kohlenhydrate hergestellt (z. B. Traubenzucker). Was letztlich zum Einsatz kommt, darüber entscheiden die Verfügbarkeit des Produkts und der Preis. Ein dritter in Europa immer bedeutenderer Anwendungsbereich für Industriezucker ist die Herstellung von Bioethanol. Unsere Toch­ tergesellschaft fuel 21 stellt aus Zucker und Vorprodukten Bioethanol in Klein Wanz­ leben her. Durch die Einführung von E10 (Artikel Seite 10) wird der Bereich der Bioethanolherstellung gestärkt. Große Marktchancen für Industriezucker Um langfristig im Konzert der bedeutenden Industriezucker-Anbieter mitspielen zu kön­ nen, sind eine permanente Verfügbarkeit und zuverlässige Lieferfähigkeit absolut notwendig. Wichtige Schritte mit mittelfristigen An­bauverträgen haben wir bereits unternommen. Denn die Marktchancen für Industrie­zucker sind groß!

Industriezucker wird auch als Sackware auf Paletten ausgeliefert. Er ist wichtiger Grundstoff für viele Chemie- und Pharmaprodukte.

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Ludger Neyer Key Account Manager Industrie


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Empfindliche Torte aus Schanghai reiste im Cockpit eines Airbusses an Am 2. November-Wochenende fand im Curio-Haus im Hamburger RotherbaumViertel die 2. Tortenshow statt, ein Forum, bei dem sich die geschätzt 10.000 deutschen Anhänger dieses Hobbys auch jenseits von Internetforen treffen können, um sich persönlich auszutauschen, Vorträge zu hören, Zutaten zu erwerben und sich auch in einem Wettbewerb zu messen. Mehr als 1.500 Teil­nehmer und Gäste – nicht nur aus Deutsch­land, Österreich, Holland, Russ­ land und England – bereicherten die Schau. Eigens aus Schanghai reiste ein Künstler mit Torte an, die den Weg im Cockpit des

Für den Hobbyhandwerker zum 60. Geburtstag (Betty's sugar dreams).

Airbusses zurücklegen durfte. Die Wettbe­ werbe finden in den Kategorien dekorierte Festtorte, Hochzeitstorte, Free­style, Deko­ ratives, Blumen, Gruppen­arbeit und Kin­ der­beiträge statt und werden nicht nur von speziell ausgebildeten Punktrich­tern, sondern auch vom interessierten und sachkundigen Publi­kum bewertet. Und schließlich soll das Werk ja nicht nur die Zeit der Anreise und Ausstellung optisch und geschmacklich überleben – es soll dann ja auch im ausgewählten privaten Kreis gemeinsam genossen werden. Schon die Römer kannten Event-Torten Den meisten Schaustücken der Torten­show sieht man die Leidenschaft und das Talent des Künstlers wirklich an. Die bekannteste Eventtorte ist die Hochzeitstorte, die seit dem 19. Jahrhundert anlässlich der Ver­mäh­­ lung einer Tochter Queen Viktorias gefertigt wurde und die auf einem Brauch aus der Zeit der alten Römer basiert. Aber auch Singles brauchen nicht zu verzweifeln, können Sie doch Eventtorten aller möglichen Art optisch und kulinarisch ­genießen. Die Zutaten bestehen aus Roll­ fondant, Lebensmittelfarbe, Kris­tall­zucker,

Kein Kaffee im Himmel – dann bleib ich lieber hier, sagt sich die Oma zu ihrem 90. Geburtstag (Künstlerin Andrea Klick).

Marzipan, Butterkrem und Scho­ko­lade. Stilistische Taktgeber sind die amerikanischen, australischen und englischen Tortenkünstler. Der Materialwert einer solchen Torte von 30 bis 50 Euro ist eher gering – verglichen mit der Zeit der Planung, Organisation und Anfer­tigung, die zehn Stunden nicht selten locker überschreitet. So nimmt etwa die Anfer­ti­gung eines Blumenarrange­ments mehrere Wochen in Anspruch und man muss schon sehr genau hinschauen, um festzustellen, dass es sich (nur) um eine Nachbildung handelt. Interessierte finden nähere Hinweise auf folgender Webseite: www.cakecentral.com. Fragen beantwortet gerne Bettina Schliep­ hake-Buchardt (info@sugardreams.de)

Norddeutsch backen – leckere Rezepte mit Tradition SweetFamily von Nordzucker steht für norddeutsche Tradition und langjährige Erfahrung. So wie die Marke und unser Zucker in der Region verwurzelt sind, so sind es auch zahlreiche norddeutsche Köstlichkeiten. Das SweetFamily Süße Küche-Team hat sich nun auf die Spuren der besten Backrezepte des Nordens begeben und für die neue Broschüre „Norddeutsch Backen“ 15 traditionelle Rezepte zusammengetragen. Von klassischen Blechkuchen über festliche Torten hin zu regionalem Gebäck ist alles dabei, was den Gaumen erfreut.

Wollten Sie schon immer mal eine Lübecker Marzipantorte selbst backen (Rezept auf der Rückseite dieser Ausgabe) oder suchen Sie schon lange das Rezept, mit dem der Sandkuchen endlich so locker und saftig wird wie bei Oma? Die neue Backbroschüre können Sie ganz einfach telefonisch bestellen unter 0531/2411-441 oder unter www.sweet-family.de in unseren InternetShop als „Rezeptpaket Backen“ ordern. Christina Onken Produkt Managerin

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Neuer Ansatz beim Süßen Joint Venture mit dem weltweit größten Stevia-Produzenten öffnet neuen Produktbereich für Nordzucker Nordzucker bereitet ein Joint Venture mit dem Unternehmen PureCircle vor, das für rund 80 Prozent der weltweiten Produk­tion des natürlichen Süßstoffs Stevia verantwortlich zeichnet. Stevia ist ein kalo­rienfreier natürlicher Süß­ stoff, der die 200- bis 300-fache Süßkraft von Zucker aufweist. Mit dieser neuen ­geschäftlichen Initiative wird Nordzucker ­nun auf einem für den Konzern ganz neuen Produktbereich aktiv. Lars Bo Jørgensen, Product Development Mana­ger bei Nordic Sugar, wurde mit den Vorbereitungen für dieses Joint Venture beauftragt. Jørgensen erklärt den Hinter­grund dieser Zusam­men­ arbeit: „Viele Verbraucher auf unseren Märkten wünschen sich einen natürlichen Süßstoff mit weniger Kalorien, so dass wir die Chan­ cen und Möglichkeiten, die ein SteviaErzeugnis bietet, natürlich ergreifen. Stevia passt als natürliches und nachhaltig produziertes Süßungsmittel einfach sehr gut zu uns und unserer Strategie, unseren Kunden eine möglichst umfassende Pro­ dukt­palette anbieten zu können. Darüber hinaus lässt sich Stevia ganz hervorragend als Kombination zusammen mit Zucker einsetzen.“ In den Startlöchern Lars Bo Jørgensen erklärt, dass bisher nur Vorbereitungen getroffen werden, weil Stevia als Lebensmittel in der EU noch nicht über die benötigte Zulassung ver-

Stevia wird als Süßungsmittel voraussichtlich 2011 zugelassen.

fügt. Diese Zulassung wird in naher Zu­ kunft erwartet. Das Produkt ist bereits in vielen Ländern der Erde zugelassen und auch in der Schweiz und in Frankreich darf Stevia als Süßungsmittel – zumindest vorerst – eingesetzt werden. Die Planung geht dahin, das Produkt unmittelbar anbieten zu können, wenn die Zulassung vorliegt. „Im Moment investieren wir etwas Zeit

Zur Person

Lars Bo Jørgensen Leiter des Stevia-Projekts

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Lars Bo Jørgensen (53) hat im Oktober 2010 die SteviaProjektleitung für das Joint Venture mit PureCircle übernommen. Zuvor war er viele Jahre lang Manager für Produktentwicklung im Bereich Sales&Marketing bei Nordic Sugar. Jørgensens Team besetzt die Funktionen Vertrieb, Produktentwicklung, Logistik, Produktion und Administration. Das Joint Venture greift auf Dienst­leis­ tungen der Nordzucker zurück.

und untersuchen das allgemeine Interesse an diesem Produkt. Wir wissen bereits, dass viele unserer Kunden den Süßstoff im

» Viele unserer Kunden berücksichtigen Stevia bereits im Rahmen von Entwicklungen. « Rahmen ihrer Produktentwicklungen bereits berücksichtigen, so dass wir natürlich auch bereit sein müssen, diese zu beliefern, wenn die Zulassung erfolgt ist“, erläutert Jørgensen, der einem Projektteam, bestehend aus zwölf Mitarbeitern von Nordzucker und Nordic Sugar, vorsteht. Ganz aktuell arbeitet das Team alle relevanten Themenbereiche um das neue Produkt auf. Der Vertrag mit PureCircle sichert Nordzucker die Exklusivrechte, Stevia in Deutsch­­land, Skandinavien, den baltischen


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Staaten, Polen, Ungarn, den Nieder­ landen, der Slo­wakei und Österreich zu verkaufen. Am besten in Flüssigprodukten Lars Jo Jørgensen erläutert, dass Stevia kein direkter Ersatzstoff für Zucker sein kann. „Stevia ist am besten für Getränke und flüssige Milchprodukte geeignet, wo die Masse, die durch Zucker normalerweise hinzukommt, nun stattdessen mit Wasser erreicht werden kann; wir gehen davon aus, dass der größte Bedarf an Stevia dann auch in diesen beiden Produktkategorien anfallen wird. Auch wenn Stevia viele der anderen funktionalen Vorzüge von Zucker nicht erfüllen kann, besteht ein großes Po­ tenzial für Mischungen mit Zucker. Stevia weist einen relativ bitteren Nachge­schmack auf, der sich jedoch durch Kombination mit Zucker wesentlich verändern und abmildern lässt. Testproduktionen mit solchen Mischungen finden im Rahmen eines Pilotprojekts bereits statt, und auch die Vorbereitungen in allen anderen Bereichen sind in vollem Gange. Die Verhandlungen mit PureCircle sind bis auf kleinere Vertragsdetails bereits abgeschlossen. Nordzucker geht davon aus, dass der Vertrag schon bald unterzeichnet werden kann.

Stevia-Anbau in China: Hier werden 90 Prozent des gehandelten Stevia angebaut und verarbeitet.

Die Fakten

Süß, süßer, Stevia l Stevia ist ein Erzeugnis der Pflanze Stevia ­rebaudiana (auch „Süßkraut“

oder „Honig­­kraut“), die in 16 Ländern in Südamerika, Afrika, Asien und den USA angebaut wird. „Stevia“ ist die übliche allgemeinsprachliche Bezeichnung für die Steviol-Glykoside der Blätter der Pflanze, die in einem Pro­zess extrahiert und gereinigt werden, der ähnlich dem der Zucker­ extraktion verläuft. l Stevia ist das einzige natürliche Süßungs­mittel neben Zucker. l Stevia wird als Lebensmittel eingesetzt, aber auch als Medizin, z. B. zur

Behand­lung von Diabetes und Fettleibigkeit, sowie in Kos­metikprodukten angewendet. Stevia ist nahezu kalorienfrei, karies- und zahn­belag­hem­ mend und eignet sich für jede industrielle Anwendung. l Mit einer Süßkraft, die dem 200- bis 300-­­fachen der Süßkraft von Zucker

Dorthe Lindgreen Manager Kommunikation Nordeuropa

entspricht, ist Stevia ein sogenanntes stark süßendes Süßungsmittel. l Stevia stammt ursprünglich aus Paraguay und Brasilien. 90 Prozent des

handelsüblichen Stevias werden heute in China angebaut. Die Verar­ beitung erfolgt ebenfalls mit Schwerpunkt in Asien. l Für das Joint Venture sind keine umfangreichen Anfangsinvestitionen

geplant.

Steviol-Glykoside der Stevia-Pflanze bieten großes Potenzial für Mischungen mit Zucker.

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Zucker – bestes Beispiel für ein echtes Fairtrade-Produkt Das Engagement von Nordic Sugar für den fairen Handel zeigt gute Ergebnisse. Die derzeit sechs Produkte mit dem Fairtrade-Label verkaufen sich gut Eine starke Verbindung Die Zusammenarbeit mit der FairtradeOrgani­sa­tion bietet darüber hinaus auch umsatzspezifische Vor­teile, denn Nordic Sugar kann an vielen Marktaktivitäten der Organisation teilnehmen. Das gilt besonders für Schweden und Däne­mark, trifft aber auch für Finnland und die baltischen Märkte zu, wo Fairtrade mehrmals jährlich Kam­pagnen mit ­großem Verbraucher­ zuspruch durchführt. Johan Neikell, Leiter Handel, ist auch für die Fairtrade-Produkte von Nordic Sugar zuständig, die unter dem Markennamen Dansukker vertrieben werden.

Durch die Kombination von Rohrzucker mit dem Fairtrade-Konzept ist es Nordic Sugar in den vergangenen Jahren gelungen, einen Verbrauchertrend der Märkte Skandinaviens und der baltischen Länder erfolgreich zu bedienen. „Fairtrade, das ist ein internationales Pro­ gramm für den Fairen Handel, zertifiziert durch entsprechende Gütesiegel. Fairtrade trägt dazu bei, die Arbeits- und Lebens­ bedingungen der ärmsten Bauern weltweit zu verbessern, ist aber gleichzeitig auch auf eine umweltschonende Produktion ausgerichtet. Das Fairtrade-Konzept ergänzt unsere Nachhaltigkeitsbestrebungen damit perfekt. Da der Rohr­zucker, den wir aufkaufen, häufig von Erzeugern stammt, die die Fairtrade-Standards erfüllen, war es für uns eine logische Schluss­folgerung, beides miteinander zu kombinieren. Wir bieten viele in Skandinavien und den baltischen An­ rainerstaaten beliebte Erzeug­nisse als Fairtrade-Produkte an, z. B. verschiedene Rohr­­zucker­varianten”, erklärt Johan Neikell der Leiter für den Produktver­kauf an den Einzelhandel und an die Lebens­mittel­ service­kunden von Nordic Sugar ist.

„Wir sind Markt­­führer für Spe­zial­produkte und leisten unseren Kunden inspirierende Unterstüt­zung bei der Ver­wendung solcher Pro­dukte”, ergänzt Johan Neikell. „Wir ­erzeugen eine Nachfrage nach unseren Produk­ten, indem wir unsere Kun­den mit Re­zep­ten und Anleitungen zur kreativen Produkt­verwendung inspirieren. Con­ venience-Produkte gehören auch dazu, so dass der Verbraucher unkompliziert und ohne großen Aufwand zu Hause seine ­eigene Kon­fitüre herstellen kann. Unsere Fairtrade-Rohrzucker­produkte sind eine ­exzellente Er­gän­zung unseres Produkt­ portfolios.” Nordic Sugar vertreibt derzeit sechs Fair­ trade-Produkte: Rohrzuckersirup, Kristall­ rohrzucker, Rohrzuckerwürfel, Bio-Rohr­ zucker, Vanillezucker und Farinzucker aus Rohrzucker. Ein weiteres neues Produkt lässt übrigens auch nicht mehr lange auf sich warten.

Sorgfältige Prüfungen Knapp 1,5 Millionen Erzeuger und Arbeits­ kräfte sind derzeit im Rahmen der von der Fairtrade-Organisation zertifizierten Produk­ tion tätig. Eine unabhängige Körperschaft führt diesbezüglich unabhängige Prüfungen von unter anderem Arbeits- und Produk­ tions­be­din­gun­­gen im Namen der Orga­ nisa­tion durch. Johan Neikell ergänzt: „Gleich­zeitig führen wir aber auch unsere eigenen Prüfungen in Sachen Lebensmittel­ sicher­heit und Einhal­tung sozialer Standards durch.” Unterstützung für die Ärmsten Die Fairtrade-Produkte von Nordic Sugar verwenden – bis auf die Ausnahme BioRohrzucker – alle Rohrzucker aus der in Südostafrika gelegenen Republik Malawi. In der unwirtlichen Region Kasinthula haben sich 280 Bauern zur Kasinthula ZuckerrohrKooperative zusammengeschlossen. Hier werden rund 70.000 Tonnen Rohrzucker jährlich erzeugt. Seit 2008 wird die gesamte Produktion unter dem Fairtrade-Label in die USA und nach Europa verkauft. Nordic Sugar ist bereits drittgrößter Abnehmer. Die Prämie, die die Fairtrade-Lieferan­ten erhielten, belief sich 2009 auf fast 560.000 Euro. Dieser Betrag wird dreigeteilt, wobei ein Teil den Bauern, ein Teil der Er­trags­ verbesserung der Ernten und ein Teil ört­ lichen Gesundheits- und Bildungs­pro­jekten zugute kommt.

Fairtrade-Produkte passen hervorragend ins Programm.

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Pro Portion (eine Portion entspricht 50g)

Energie

Zucker

Fett

gesättigte Fettsäuren

Salz

6%

11%

1%

2%

5%

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113 kcal 10g 0,8g 0,3g 0,3g Richtwerte in % für Tageszufuhr

So sehen Lebensmittel­ kennzeichnungen künftig aus.

Erste Entscheidungen zur neuen Lebensmittelkennzeichnung Seit Längerem läuft die Diskussion um eine in Europa einheitliche Nährwert­kenn­ zeich­nung. Viele Systeme standen zur Auswahl, u. a. die Ampelkennzeichnung, die allerdings im letzten Sommer abgelehnt worden ist. Am 7. Dezember 2010 hat sich der Europäische Rat für ein anderes Modell, das der Nährwertdeklaration, entschieden. Wenn dieses Modell, das Bestandteil der „Lebensmitttel-Informationsverordnung“ ist, in der 2. Lesung im Europäischen Parlament (wahrscheinlich im Juni 2011) so akzeptiert wird, wird die Verordnung voraussichtlich Ende dieses Jahres verabschiedet werden können. Da es für die Nährwertdeklaration Übergangsregelun­ gen von fünf Jahren gibt, wird diese

Regelung allerdings nicht vor 2016 ­voll­­ends umgesetzt sein. Die neue Verordnung sieht für alle Lebens­ mittel eine verpflichtende Nährwertkenn­ zeich­nung vor. Dies ist neu, denn bislang mussten nur Lebensmittel, die einen Hin­ weis auf besondere Nährwerteigen­schaf­ten trugen, mit einer Nährwerttabelle gekennzeichnet werden. Es wird jedoch einige Ausnahmen geben wie z. B. Lebens­mittel, die nur aus einer Zutat bestehen, nicht verarbeitete Lebensmittel, Wasser, Kräuter, Gewürze oder Mischungen aus diesen sowie Tafelsüßen. Die neue Kennzeichnung wird folgende sieben verpflichtende Elemente haben: Energie, Fett, gesättigte Fettsäuren,

Kohlenhydrate, Zucker, Eiweiß und Salz. Prinzipiell müssen der Energiegehalt und die Menge der Nährstoffe in 100 Gramm oder 100 Milliliter angeben werden. Zu­ sätzlich dürfen diese Angaben in Prozent bezogen auf die tägliche Referenz-Verzehrs­ empfehlung angegeben werden (die sogenannte GDA-Kennzeichnung). Die Diskussion um eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung ist hingegen noch nicht abgeschlossen.

Marion Schaefer Manager Nachhaltige Entwicklung

Nordzucker-Stand auf polnischer Industriemesse mit Preis ausgezeichnet

Von links: Eva Krook, Lubomir Fischer, Mariusz Tomczak, Dr. Volker Diehl, Danuta Dabrowska, Dirk Clauss.

Im September 2010 stellte die Nordzucker Eastern Europe GmbH unter der Leitung von Nordzucker Polska ihre geschäft­lichen Aktivitäten in Osteuropa auf der Industrie­ messe Polagra International Food Product Trade Fair vor, die mit mehr als 800 Aus­ stellern aus über 30 Ländern und mehr als 40.000 Besuchern die ­größte und bedeutendste Lebensmittelmesse im „Neuen

Der Nordzucker-Stand war ein Besuchermagnet.

Europa” ist. Vertreter aller NordzuckerRegionen haben diese güns­tige Gelegen­ heit wahrgenommen und sich nicht nur mit ­ihren wichtigs­ten Kun­den getroffen, sondern haben auf der Messe auch neue Geschäfts­beziehun­gen geknüpft, um die Nordzucker-Ver­triebs­aktivitäten in den verschiedenen Ge­schäfts­­bereichen weiterentwickeln zu können. Die Nordzucker-

Präsenta­tion war pro­fes­sio­nell vorbereitet, und der Messe­stand wurde ­folgerichtig auch mit dem Acanthus Aureus-Preis ausgezeichnet. Der Acanthus Aureus-Preis wird von den Messe­organisa­toren verliehen: „Für den Messe­stand, der die Marke­ ting-Strategie ­eines Unterneh­mens am wirtsd kungsvollsten umsetzt.“

Akzente 01/11 01/10

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Tr e f f p u n k t

Nordzucker-Zelt auf der Mumme-Meile lockte mit buntem Zuckerlöwen und süßen Törtchen Ganz im Zeichen der „Mumme“ stand Braunschweigs Innenstadt am ersten Wo­ chen­ende im November. Zum fünften Mal veranstalteten der Arbeitsausschuss Innen­ stadt sowie das Braunschweiger Stadt­­marke­ ting die sogenannte „Mumme-Meile“, diesmal mit Nordzucker als Haupt­sponsor. Mit einem Aktionszelt direkt auf dem Kohlmarkt zeigte Nordzucker als Braunschweiger Un­ terneh­men Flagge, um das Aktions­wochen­ ende kulinarisch zu beleben. Denn zum his­ torischen Mumme­-Getränk aus Malz und Wasser passt Süßes ganz hervorragend. Als Zuschauermagnet fungierte Konditor­ weltmeister Bernd Siefert, der – bekannt aus Funk, Fernsehen und von den Sweet­ Family-Tüten – einen Braunschweiger Löwen samt Mumme-Dose im Maul kreierte. Das Zuckerschaustück wog – komplett geschmückt – am Ende des zweiten Tages unglaubliche 30 Kilogramm und war selbstverständlich ganz aus Zucker­ lösung. Dass dies die Arbeit eines Profis sein musste, ließ sich auf den ersten Blick erkennen. Selbstverständlich aber gefiel es Bernd Siefert auch, mit der ihm zunächst unbekannten Mumme zu experimentieren. Heraus kam ein wundervoll schmeckender Mumme-Cupcake, der ohne allzu großen Aufwand nachgebacken und verziert werden kann.

Vorstandsvorsitzender Hartwig Fuchs (rechts) überreicht gemeinsam mit Konditorweltmeister Bernd Siefert das Zuckerschaustück an Gerold Leppa vom Stadtmarketing (links).

Das Rezept der Mumme-Cupcakes finden Sie jederzeit auf www.sweet-family.de/ Rezepte/Backen. Den Besuchern schmeckte dieses feine Küch­lein ausgesprochen gut. Besonders am Sonntag bei kühlem, aber trockenem Wetter griffen viele begeistert zu. Der gute Verkauf freute nicht nur uns, sondern auch die Schüler der Hauptschule Sophien­stra­ße. Ihnen wird der gesamte Erlös, rund 1.500 Euro, zugute kommen. Die Auswahl fiel nicht schwer: Der gute Ruf der „ChillKüche“ – im Rahmen dieses sozialen Pro­

jekts kochen Eltern, Lehrer und Schüler täg­ lich für rund 50 Schüler ein gesundes und ausgewogenes Mittagessen in den Räumen der Schule – war bis zu Nordzucker vorgedrungen. Gern erklärten sich die Schü­le­ rinnen und Schüler bereit, den Ver­kauf im Zelt tatkräftig zu unterstützen und zur Ver­ kaufsförderung aktiv beizutragen. Pas­send vor Weihnachten überreichte Nordzucker dann den Scheck sowie von NordzuckerMitarbeitern gespendeten Zu­cker an die Schule. Das Geld wird für die An­schaffung eines neuen Tiefkühlers sowie weiterer Küchenutensilien eingesetzt werden. tsd

die Zucker­situation in der EU und weltweit sowie das Programm „Ertragskraft plus“ ein. Alle Fragen rund um neue Projekte wie Stevia und Biogas waren Gesprächsstoff für angereg-

te Unter­haltungen. Mit einem Rundgang durch das Werk und über den Rübenhof ließ Direktor Udo Harten das Treffen ausklingen. tsd

Ehemalige Führungsriege traf sich in Klein Wanzleben Ende November 2010 trafen sich traditionell die ehe­maligen Vor­stände, Direktoren und Füh­rungs­kräfte der Nordzucker, diesmal im Werk Klein Wanz­leben, um hier aus erster Hand von Vorstand Axel Aumüller Neuig­kei­ ten von Nordzucker sowie zur laufenden Kam­pagne zu ­hören und zu dis­kutieren. Vor dem offiziellen Rundgang skizzierte der Produktions­vor­stand die Heraus­forde­run­gen der diesjährigen Kam­pagne in Deutschland und konzernweit und ging ins­besondere auf

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Internationale Grüne Woche in Berlin Kaum vereidigt, schon voll im Amt – der frisch gekürte niedersächsische Landwirtschaftsminister Gert Lindemann auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin. Hier auf dem Niedersachsen-Stand vor der Vitrine mit den NordzuckerProdukten neben Hartwig Fuchs (Mitte), Dr. Niels Pörksen (2.von rechts), Dr. Klaus Schumacher (rechts) und Christian Kionka (links).

Bundestagsabgeordneter Hubertus Heil zu Besuch in Clauen

Clauen unter Dampf wollte Hubertus Heil sehen. Von links: Erich Strelau, Cord Molsen (ZAV Niedersachsen Mitte), Zoltan Tóth (Direktor Werk Clauen), Hubertus Heil, Christian Kionka, Dieter Woischke (GesamtBetriebsrats­vor­sitzender), Hans-Heinrich Philipps (DNZ)

Hubertus Heil, SPD Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Giforn/­ Peine, machte sein Versprechen aus der Sommerreise wahr und kam „unter Dampf“ ins Werk Clauen. Anfang November informierte er sich über die Zuckerherstellung von der Rübenanlieferung und Bepro­ bung bis zum Versand. Besonderes Interesse zeigte Heil für die Vertrags­ beziehungen zu den Landwirten und die Vorzüglichkeit des Rüben­ anbaus in dieser Region. Er würdigte außerdem die Bedeu­tung des Werks Clauen als Ausbildungsbetrieb, Arbeitgeber und Förderer von Infrastruktur.

Bundestagsabgeordnete Kirsten Lühmann besucht Uelzen Seit Kirsten Lühmann den Wahlkreis Celle/Uelzen von Peter Struck übernommen hat, zeigt die begeisterte Marmeladenkocherin ebenso großes Interesse am Nordzucker-Werk Uelzen wie ihr legendärer Vorgänger. Ende November kam sie in der Kampagne, um sich im Gespräch mit Sven Buhrmann (Direktor Werk Uelzen, links), Wolfgang Wiesener (Betriebsratsvorsitzender Werk Uelzen), Jürgen Winter (Dach­ verband Norddeutscher Zuckerrübenanbauer, rechts) und Christian Kionka (Public Affairs Nordzucker AG) über Rübenver­ar­bei­tung und Zuckererzeugung sowie die aktuellen Themen zu informieren. Besondere Betonung fand die Bedeutung der Zuckerfabrik in der Region. Kirsten Lühmann würdigte die Bemühungen des Standorts um Ausbildung und Mitarbeiterbindung, auch im Hinblick auf die demografische Entwicklung. Nordzucker sei hier von beispielhaftem Weitblick, betonte sie. Zur Zukunft der Zuckermarktordnung im Rahmen der Gemein­ samen Agrarpolitik unterstrich Lühmann die Bedeutung von Zucker­ erzeugung in dieser Region nicht nur zur Sicherung von Arbeits­plät­ zen und Einkommen, sondern auch für die sichere Versorgung mit dem hochwertigen Lebensmittel Zucker. Schließlich schaffe Zucker Lebensfreude und wie überall komme es auf die richtige Balance an.

Zu Gast in Uelzen: Kirsten Lühmann lobte die beispielhaften Bemühungen der Nordzucker um Ausbildung und Mitarbeiterbindung.

Christian Kionka Leiter Zentrale Öffentlichkeitsarbeit

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e & Cie © Deleplanqu

© Zucker-Museum Berlin

Frauen um 1900 beim Rübenhacken in Klein Wanzleben.

Frauen um 1900 beim Köpfen der gerodeten Rüben.

Wanderarbeiter im Zuckerrübenanbau

Die Sachsengänger kommen

© Nordzucker-Archiv

Im 19. Jahrhundert zählte die Zuckerrübe zu den handarbeitsreichsten Feldfrüchten. Beson­ders in den Arbeitsspitzen während Rüben­aussaat und -ernte brauchte die Landwirt­schaft mehr Arbeitskräfte, als in den Dörfern vorhanden waren. Mit dem Aufstieg der Zuckerindustrie begann die Landbevölke­rung in Städte und Industrie­ zentren mit ganzjähriger Beschäftigung abzuwandern. Die Folge war massiver Arbeitskräfte­mangel auf dem Land. Die Bauern begannen, Sai­son­kräfte aus ärmeren Gebieten anzuwerben. Anfänglich stammten diese noch aus dem Eichsfeld. Ab 1850 kamen die Wander­arbeiter vermehrt aus den preußischen Ost­provinzen und schließlich aus Polen, Galizien und Russland. Die Bezeichnung Sachsengänger bürgerte sich ein, weil die Nachfrage nach Saisonkräften zuerst in ­den Zuckerrüben­ anbaugebieten in Sachsen, Anhalt und später auch auf den Gütern in Braun­ schweig und Hannover besonders groß war. Bis 1907 stieg ihre Anzahl auf 300.000: Das waren rund 70 Prozent aller damals im Zuckerrübenanbau Beschäftigten.

Steinerner Zeitzeuge, ehemalige Wanderarbeiterkaserne Ossenkopp in Groß Germersleben.

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Arbeit auf Zeit – vor allem für Mädchen Fast ausschließlich junge Leute und vor ­allem junge Mädchen verpflichteten sich vom Frühjahr bis zum Herbst fest bei ­einem Bauern. Je nach Arbeit und Akkord­ zuschlag verdiente ein Sachsengänger 350 bis 700 Mark pro Saison. Der Tageslohn war drei- bis viermal so hoch wie in den Heimatgebieten. Die Sachsengänger lebten auf den Höfen, waren aber meistens separat in Arbeiteroder Schnitterkasernen untergebracht. Das waren einfache Gebäude mit Koch­ stelle und mehreren Schlafsälen. Pro Saal waren 16 bis 20 Personen auf engstem Raum untergebracht. Für Außen­ste­hende war die Trennung von Männern und Frauen nicht immer ersichtlich, was dazu führte, dass die Saisonkräfte als moralisch anrüchig ­galten. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang Die schwere Feldarbeit war ihnen vertraut. Gearbeitet wurde von Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang mit ein bis zwei Stunden Vesperpause. Nach der Aussaat im Frühjahr verzogen und hackten sie die Zuckerrüben in gebückter Haltung. Waren die Arbeiten in den Rübenfeldern erledigt, blieben einige für die Pflege und Ernte­ arbeiten des Getreides, andere fuhren in ihre Heimat zurück und kamen erst wieder im September zur Zuckerrübenernte. Die Männer übernahmen das oft schwierige und kräftezehrende Roden und spätere Aufladen der Rüben, während die als leichter geltenden Arbeiten wie Köpfen und Blatt­aufladen den Frauen zugeteilt wurden. Nach dem Ende der Zuckerrübenernte und der Rodung der Äcker fuhren fast alle zurück

bis auf wenige, die in der Zuckerfabrik ­gebraucht wurden. Wer nicht pünktlich heimreiste, war polizeilich zu melden Nicht alle waren mit dem jährlichen und scheinbar unkontrollierten Zustrom an Wanderarbeitern einverstanden. Bei steigenden Zahlen gab es vermehrt den Ruf nach einer Kontrollinstanz. 1905 gründete die preußische Regierung die Deutsche Feldarbeiterzentrale, die mit 141 Dienst­ stellen entlang der Deutschen Reichsgrenze die Wanderarbeiter registrierte. Gegen eine Gebühr und gültige Heimatpapiere händig­ ten sie den Wanderarbeitern eine ArbeiterLegitimationsbescheinigung aus. Diejenigen, die am Rückreise-Stichtag, der für alle Wan­ derarbeiter galt, ihre Heimatpapiere nicht zurücktauschten, wurden polizeilich gemeldet. In dem Maße, wie der Anteil an Hand­arbeit beim Anbau von Zuckerrüben sank, verschwanden auch die Sachsen­gän­ger. Mono­germes Saatgut, Pflanzenschutz­mit­ tel und Vollerntemaschinen – die erste Rü­ benvollerntemaschine der Welt entwickel­te Otto Wilk 1945 – machten die Handarbeit weitgehend überflüssig. Mehr erfahren Sie über „Die Sachsen­ gänger, Wanderarbeiter im Rübenanbau 1850 –1918“ in den Schriften aus dem Zucker-Museum Berlin. Die Blaue Reihe, Verlag Bartens, Berlin 1999.

Manuela Obermeier Freie Autorin


ZUCKER UND ERNÄHRUNG Zucker und Eine Frage

Ernährung

Eine Frage der Balance

Gesunde Ernährung hält Fit

der Balance

Eine gesunde Ernährung kombiniert mit ausreichender Bewegung ist die beste Vorsorge gegen ernährungsmitbedingte Krankheiten und Übergewicht. Als Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung und eines gesunden aktiven Lebensstils kann Zucker bedenkenlos genossen werden.

Zucker und Ernährung Eine Frage der Balance

Zutaten für 4 Personen: 1 kg säuerliche Äpfel, 750 ml naturtrüber Apfelsaft, 1 unbehandelte Zitrone, 1 Stange Zimt, 75 g SweetFamily Feiner Zucker, 45 g Speisestärke, Schlagsahne zum Verzieren Zubereitung: Die Äpfel schälen, vierteln, das Kerngehäuse entfernen und würfeln. Apfelsaft, Zitronenschale und Zitronensaft, Zimtstange und Zucker in einem Topf zum Kochen bringen. Die Apfelwürfel darin portionsweise gar kochen, aus der Flüssigkeit nehmen. Die Speisestärke mit kaltem Wasser anrühren und die Flüssigkeit damit binden. Die Äpfel dazugeben und kalt werden lassen. Die fertige Apfelgrütze in Teller füllen und mit Schlagsahne verzieren.

Glossar der Kohlenhydrate Saccharose | Haushalts-/Kristallzucker gehört zu Kohlenhydraten. Sie ist ein Disaccharid (Zweifachzucker) und besteht aus je aus einem Baustein Glukose und Fruktose. Enthalten in: Früchten (wie Beeren), Zuckerrüben

Weitere leckere Rezepte und Tipps unter www.sweet-family.de

Glukose | Traubenzucker, gehört zu den Kohlenhydraten. Enthalten in: Früchten (wie Weintrauben), Gemüse

Fon: +49 531 2411-0 Fax: +49 531 2411-100

Stärke | Mehrfachzucker (Polysaccharid), der aus Glukose-Einheiten besteht und zu den Kohlenhydraten gehört. Enthalten in: Kartoffeln, Gerste, Weizen, Mais, Reis

Für mehr Informationen zur Nordzucker AG besuchen Sie unsere Internetseiten: www.nordzucker.de/ernaehrung www.sweet-family.de

September 2010

Nordzucker AG Küchenstraße 9 38100 Braunschweig

Fruktose | Fruchtzucker, gehört zu den Kohlenhydraten. Enthalten in: Früchten, Honig

Grundlegende Infor­mationen zum The­ma Zucker im Speise­plan liefert der neue Nordzucker-Flyer „Zucker und Ernäh­rung – Eine Frage der Balance“. In ihm werden die vielen positiven Funktionen von Zucker vorgestellt, denn der Energielie­ferant trägt neben dem Geschmack auch zur Konser­vie­rung von Speisen bei. Zucker ist ein Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung und eines aktiven Lebensstils.

IN NEUEM GLANZ

Energetische Sanierung abgeschlossen Der erste Bauabschnitt der energetischen ­Sanie­rung der Unterneh­mens­zentrale in Braun­ schweig ist rechtzeitig vor Weihnachten ab­ geschlossen worden und dauerte insgesamt fünf Monate. Vor allem Fenster, Jalousien und Außendäm­mung sowie -verkleidung wurden am 60er-Jah­ren-Zweck­bau verändert und auf den neuesten Stand gebracht. Das wirkt sich ­positiv auf die Arbeitsplatzqualität der 250 Mitarbeiter vor Ort aus, da ­jedes Büro individuell zu belüften ist und auch die Sonnen­ einstrahlung über intelligente Rollos besser

­ esteuert werden kann. Rund 2,5 Millio­nen g Euro kostete diese Maß­nahme, die das ­Ge­bäude auch optisch aufwertet und nun ­passend zum Kernprodukt Zucker ganz in Weiß erstrahlt. Blaue Fens­ter­elemente akzen­ tuieren zusätzlich die Nord­zucker-Farb­welt. Die größte Heraus­forderung bestand ­darin, den Um­bau bei laufendem Be­trieb und voll besetzten Büros zu realisieren. Der zweite Bauabschnitt, der den An­bau zur alten Waage hin betrifft, wird im März 2011 in Angriff ­genommen.

IMAGEKAMPAGNE

Siemens Image­kam­pagne setzt auch auf Zucker

© Foto: Peter Sierigk

Wie wird Zucker immer weiß? Diese und andere spannende Fragen des Alltags greift Siemens in einer internationalen Image­kampagne auf, um mit den Ant­ worten die Leistungs­fähigkeit des weltweiten Technologieunterneh­mens in konkreten Beispielen zu demonstrieren. Schauplatz für die Auf­nahme war das Werk Klein Wanzleben.

WISSENSWERTES

Wussten Sie schon  …? … dass Zitronen nicht mehr so schnell austrocknen, wenn Sie die übriggebliebene Hälfte mit ein wenig Zucker einreiben? Sie bleibt rund zwei Wochen frisch.

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-Tor. : das Holsten

rzeichen Lübecks Wah

Lübecker Marzipantorte Zutaten für den Mürbeteig:

Für den Biskuitboden:

Für die Füllung und Verzierung:

75 g 50 g 125 g 1

3 2 EL 125 g 125 g

600 ml Sahne 50 g SweetFamily Feinster Zucker 1 Päckchen Vanillezucker 150 g Haselnüsse, gemahlen

Butter, weich SweetFamily Feinster Zucker Mehl Ei

Eier Wasser, lauwarm SweetFamily Feinster Zucker Mehl

4 Blatt Gelatine, weiß 50 g Kuvertüre (Vollmilch) 350 g Marzipanrohmasse 40 g SweetFamily Puderzucker 100 ml Sahne 1 EL SweetFamily Feinster Zucker 12 Haselnüsse

Zubereitung Für den Mürbeteig Butter, Zucker, Mehl und das Ei miteinander verkneten. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und 30 Minuten kalt stellen. Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Den Boden einer Springform (26 cm Ø) mit Backpapier auslegen. Den Teig darauf aus­ rollen, Überstehendes wegschneiden und den Boden mit einer Gabel mehrmals einstechen. Den Mürbeteigboden auf der mittleren Schiene ca. 15 Minuten backen, aus der Form nehmen und auskühlen lassen. Für den Biskuitboden die Eier mit dem Wasser schaumig schlagen und den Zucker unter Rühren hinzufügen. Das Mehl daraufsieben und unterheben. Den Springform­boden mit Backpapier auslegen und die Form schließen. Die Biskuitmasse einfüllen, glatt streichen und ca. 20 Minuten backen, dann auskühlen lassen. Die Sahne mit Zucker und Vanillezucker steif schlagen und die gemahlenen Haselnüsse unterheben. Die Blattgelatine in kaltem Was­ ser einweichen, ausdrücken und im Topf schmelzen. Einige Löffel von der Nuss-Sahne-

Masse in die Gelatine einrühren, anschließend alles unter die Nuss-Sahne-Masse rühren. Die Kuvertüre im Wasserbad schmelzen, den ausgekühlten Mürbeteigboden mit ­einem Tortenring umlegen und mit der Kuvertüre bestreichen. Den Biskuitboden waagerecht halbieren. Den unteren Boden auf die noch flüssige Kuvertüre drücken und mit der Hälfte der Nuss-Sahne-Mischung bestreichen. Den zweiten Biskuitboden darauflegen, mit der rest­lichen Nuss-Sahne-Mischung bestreichen und mindestens sechs Stunden kalt stellen. Marzipan und Puderzucker verkneten und zwischen zwei Folien kreisrund ausrollen. Den Tortenring entfernen. Die Folie von der Marzipanmasse abziehen und die Marzi­pan­ platte mittig auf die Torte legen. Den Marzi­ pan-Rand vorsichtig andrücken. Die restliche

Sahne mit Zucker steif schlagen, mit einem Spritzbeutel gleichmäßig zwölf Sahnetupfen aufspritzen und je einen Haselnusskern aufsetzen. Zubereitungszeit: ca. 70 Minuten ohne Wartezeiten


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