mushroom magazine July/August 2012

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TARIFREFORM 2012

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Musikveranstalter entscheiden. Der Haken daran ist, dass dies bis Juni 2013 dauern kann. Bis dahin müssen die neuen Tarfie der GEMA bezahlt werden- was vor allem kleinen und mittelgroßen Clubs und Veranstaltern das sprichwörtliche Genick brechen würde. Es gilt nun also, auch auf anderen Wegen Druck auf die GEMA auszuüben. Reaktionen Einer der ersten, der gegen die Tarifreform und die dadurch gegebene Bedrohung der deutschen Musikkultur vorging, war Matthias Rauh. Mit der folgenden Begründung rief er eine Online-Petition ins Leben, die zum Redaktionsschluss rund 234.000 Unterzeichner zählte: „Die Tarifänderungen führen zu existenzbedrohenden Erhöhungen der GEMAGebühren für Livemusik- und Tonträgerveranstaltungen. Die GEMA will offensichtlich ihre Einnahmen auf Kosten der Musikveranstalter erheblich steigern“. Alle, die bisher noch nicht unterzeichnet haben, seien hiermit ausdrücklich aufgerufen, dies möglichst schnell zu tun: Suche im Internet einfach nach „Gegen die Tarifreform 2013 – GEMA verliert Augenmaß“. (openpetition.de/petition/online/gegen-dietarifreform-2013-gemaverliert-augenmass)

„Wir müssen genau so heftig reagieren, wie uns hier gedroht wird - sonst sehe ich schwarz für 2013!“ sagt Ananto, der vielen aus unserer Szene unter dem Namen Infin-E.T. als Dekokünstler z.B. für seine Faden-Skulpturen auf der Antaris bekannt sein dürfte. Seit 1994 veranstaltet er die Mystic Rose in Berlin, seit 5 Jahren den Mystic Friday. Er gehört zu den engagierten Aktivisten, wenn es um die Verhinderung der GEMA-Tarifreform 2013 geht. An dieser Stelle sei ihm übrigens ganz herzlich für die vielen Gespräche und Informationen gedankt! Auf seinen Veranstaltungen im Berliner KitKat Club wird mitten in der Nacht die Musik gestoppt, eine kurze Rede gehalten und auf die Problematik aufmerksam gemacht. Im Foyer können die Besucher sich dann weiter informieren und direkt an der Petition teilnehmen.

pic: Nachtagenten.de

„Vom drohenden Clubsterben sind ja nicht nur die Betreiber und Veranstalter betroffen. Da hängen etliche Leute drin: Theken- und Kassenpersonal, Grafiker, Putzkräfte, Disc Jockeys, Licht- und Sound-Techniker, Türsteher, Musikmedien mit ihrem Personal… das geht sogar soweit, dass z.B. Berlin einen nicht unerheblichen Teil seines Tourismus verlieren könnte, wenn ein Großteil der Clubs dicht macht bzw. der Eintritt und die Getränkepreise unermesslich teuer werden, um die hohen Gebühren rein zu kriegen!“ (Ananto, Infin-E.T./ KitKat Club & Mystic Friday)

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