Dewa Gazetesi - Sayi 4

Page 35

Nowember 08 Kasım 08

Osama statt Obama Peinlicher Druckfehler auf Wahlunterlagen im US-Staat New York New York- Auf hunderten Stimmzetteln im US-Staat New York hat sich ein peinlicher Druckfehler eingeschlichen. Die Briefwähler müssen zwischen den Kandidaten „Barack Osama“ und John McCain entscheiden. Der Schreibfehler macht den demokratischen Kandidaten Obama zum Namensvetter von Al-KaidaChef Osama bin Laden. Die Kommission in New York entschuldigte sich und sprach von einem „unglücklichen und peinlichen Missgeschick“. Die betreffenden Unterlagen erhielten nur rund 300 Briefwähler. Die restlichen Stimmzettel wurden bereits vernichtet und neue Unterlagen versandt. Die Stimmzettel mit „Barack Osama“ bleiben dennoch gültig.

Marokkanischer Muslim wird Bürgermeister in Holland

Rotterdam- Zum ersten Mal in der Geschichte der Niederlande und Europa wird ein eingewanderter Muslim Bürgermeister einer Großstadt. Ahmed Aboutaleb übernimmt in Rotterdam das höchste Amt. Der 47-jährige Ahmed Aboutaleb wurde vom Parlament in der zweitgrößten niederländischen Stadt in das höchste politische Amt gewählt. Er war als Jugendlicher nach Holland gekommen und hat bis heute auch einen marokkanischen Pass. Der Beschluss durch die sozialdemokratische Mehrheit im Rotterdamer Stadtrat leitete neue politische Diskussionen im Lande ein. Die Berufung eines bekennenden Muslims an die Spitze einer Großstadt sei ein „enormer Fortschritt in der nationalen Debatte über die Integration von Einwanderern“, kommentierte die christlichliberale Zeitung „Trouw“. Auf Kritik stieß diese Entscheidung bei der rechtsliberalen Partei für Freiheit und Demokratie. Aboutaleb´s Berufung zum Rotterdamer Stadtoberhaupt wird mit Wirkung am 1. Januar 2009 durch das Innenministerium bestätigt werden, was jedoch nur als Formsache gilt.

Kardinal Schönborn mit Ali Bardakoğlu in der Türkei Wien/Ankara- Bei der Zusammenkunft zwischen den Wiener Erzbischof Christoph Schönborn und dem Vorsitzenden der staatlichen Religionsbehörde Ali Bardakoğlu (Diyanet) in Ankara, wurden aktuelle Themen zur Politik und Gesellschaftsentwicklung behandelt. Dass der Rechtsruck bei den Nationalratswahlen in Österreich kein Produkt rassistischer Ideengut, sondern eher ein Ausdruck des Protestes gegen die vorherigen Regierungsparteien sei, ließ der Kardinal nicht unerwähnt. Schönborn und Bardakoğlu diskutierten auch über die Wurzeln der weltweiten Finanzkrise. Gier, Verantwortungslosigkeit und Maßlosigkeit sollen wesentlich zu den dramatischen Entwicklungen geführt haben. Kardinal Schönborn, der von Bardakoğlu eingeladen wurde, ist der höchste katholische Würdenträger, der die Türkei seit der Reise von Papst Benedikt XVI. im Jahr 2006 besucht. Bardakoğlu war im Vorjahr anlässlich der Eröffnung eines Zentrums der Türkisch-Islamischen Union nach Wien gekommen.

IMPRESSUM

3

1 Milliarde Menschen hungern Welt- Durch die Welternährungskrise sind nach neuesten Erhebungen des UN-Welternährungsprogramms bereits 2007 weitere 75 Mio. Menschen dem Hunger ausgefallen. Während zuvor der Anteil der Hungernden weltweit stetig sank, leiden nun rund 923 Millionen Menschen darunter. Bald könnte die Marke von einer Milliarde weltweit erreicht werden. In Österreich hingegen lebt man im Überfluss. 833.000 Tonnen Fleisch, 755.500 Tonnen Milch, 1,96 Milliarden Eier und 68.700 Tonnen Fisch wurden in Österreich

im vergangenen Jahr verbraucht. Vor allem Schweinefleisch, Erdäpfel, Tomaten und Äpfel landeten

laut Statistik Austria Tag für Tag in rauen Mengen auf den heimischen Esstischen.

Türkei: Prozess gegen mutmaßliche Verschwörer der Ergenekon begonnen Ankara- Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen müssen sich vor einem türkischen Gericht 86 mutmaßliche Mitglieder einer mutmaßlichen nationalistischen Verschwörergruppe verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, als Mitglieder der Organisation Ergenekon einen gewaltsamen Umsturz der Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan geplant zu haben. Sie werden beschuldigt, Mitglieder einer bewaffneten Terrorgruppe zu sein und enge Verbindungen zu Sicherheitsbehörden gehabt zu haben.

Was bedeutet Ergenekon?

Das Ergenekon ist ein Mythos vom Zerfall und der Wiederbelebung des Göktürkischen Reiches in den Jahren 552-742. Die Legende wurde nach dem sagenhaften Tal benannt, in dem die Göktürken nach den Niederlagen gegen das chinesische Reich, Zuflucht fanden. Der Legende nach beschlossen sie mit ihren

gesamten Eisenbesitz den Zugang zum Tal zuzuschweißen. Nach mehreren Generationen wurden die Göktürken so zahlreich, dass das Tal überbevölkert war. Sie beschlossen, das eiserne Tor einzuschmelzen, um daraus Waffen zu schmieden. Der Völkerzug irrte dann durch die Berge, bis ihnen

eine graue Mutterwölfin (die Asena) begegnete, die sie aus den Bergen führte. In die Steppen zurückgekehrt, erlangten die Göktürken nach zahlreichen Rachefeldzügen ihre alte Bedeutung wieder. Die Legende wurde von der rechten Bewegung in verwendet, um die eigene Herkunft zu mythologisieren.

Stand der Weltbevölkerung Die Weltbevölkerung umfasste bei den letzten ausgewerteten Statistiken im Juni 2008 rund 6,7 Milliarden Menschen, bei einem momentanen Wachstum von 78 Millionen pro Jahr.

Meist bevölkerte Staaten der Erde sind:

1. Volksrepublik China: 1332 Millionen (etwa 19,9 % der Weltbevölkerung) 2. Indien: 1149 Mio. (etwa 17,1 %) 3. USA: 305 Mio. (etwa 4,5 %)

4. Indonesien: 240 Mio. (etwa 3,6 %) 5. Brasilien: 195 Mio. (etwa 2,9 %) 6. Pakistan: 173 Mio. (etwa 2,6 %) 7. Nigeria: 148 Mio. (etwa 2,2 %) 8. Bangladesch: 147 Mio. (etwa 2,2 %) 9. Russland: 142 Mio. (etwa 2,1 %) 10. Japan: 128 Mio. (etwa 1,9 %) 11. Mexiko: 108 Mio. (etwa 1,6 %)

12. Philippinen: 91 Mio. (etwa 1,4 %) 13. Vietnam: 86 Mio. (etwa 1,3 %) 14. Deutschland: 82 Mio. (etwa 1,2 %) 15. Äthiopien: 79 Mio. (etwa 1,2 %) Die Angaben sind dem DSWDatenreport 2008 der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung vom August 2008 entnommen und entsprechen der Publikation des Population Reference Bureau: 2008 World Population Data Sheet.

Herausgeber: Tulpe, Verein für Interkulturelle Orientierung; Rauchfangkehrergasse 36, A-1150 Wien - Kontakt: office@dewa.at Chefredakteur: Yakup Geçgel - Redaktion: Mustafa Uçar, Tuğba Kacır, Mahmut Bülbül, İlknur Özyürek, Murat Solmazgül, Serdar Kacır - Anzeigen: Mehmet Akkaya Layout und Art Director: Musdi - Druck: Sun Print & Vertriebs GmbH Deutschland - Der Herausgeber übernimmt keine Haftung für den inhalt der Anzeigen und Kolumnen


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.