Wicked_Magazine_Issue_002

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COVERSHOT Michael Marte & Christian Dobler Dominik Hartmann

ISSUE 002 04 Featured Rider: CHRISTIAN PASSENEGG

Kite-Pro „BB“ gibt einen Einblick in das Leben eines Kitesurfers.

16 DOWN THE HILL

Im Westen Österreichs boomt das Abwärtsfahren wie nie zuvor.

30 SHOOTING CHALLENGE

Die Gewinner, die Preise, und die besten Bilder der Wicked Magazine Shooting Challenge.

46 DUSTY DIRTS IM SCHNABELHOLZ

Der Dirt Riders Club Altach stellte im vergangenen Jahr in kürzester Zeit einen der größten Dirtparks im Westen Österreichs auf die Beine.

56 TRAVELSTORY / SPOTCHECK: ROCKLANDS

Dominik checkt die besten Kletterspots in Südafrika

70 AUSTRIAN Rookie challenge 2011

Das Wicked Magazine war vor Ort und begutachtete die Skills der Pro´s von morgen.

80 FLATLAND IM BERGLAND

Im Land der Berge gibt es auch Beschäftigungsmöglichkeiten, die nichts mit Gefälle zu tun haben.

90 WILD FACE PITZTAL

Ein Rennen der besonderen Art für Freerider der harten Sorte.

96 SICK MOVE 98 OPFER DES MONATS 100 IMPRESSUM

Michael Marte

Dominik Hartmann


short cut s

aus dem Leben eines Kite-Profis

Chris BB Passenegg


Michael Marte



short cut s

Massive Indy Glides zelebriert BB mit der Extraportion Style. Boat Gap unhooked, eh klar.

Michael Marte


Michael Marte

Chapter 1

Behind the scenes 5:30 uhr am Morgen...die Sonne scheint ins Zimmer, das Meerrauschen möchte man am liebsten noch ein paar weitere Stunden mit in den Schlaf nehmen... Aufstehen heißt es, denn der Tag beginnt. Schokomilch ziehn, ein paar Eier ins Gesicht und ab gehts vor die Türe, in die Karre und 20 Minuten Fahrt in eine spiegelglatte Lagune. Perfekte Bedingungen, um neue Tricks zu üben, bestehende auszubauen und noch mehr Sicherheit zu bekommen. Angekommen, wird nicht lange geschnackt, kurzer Hand 2, 3 Kites aufpumpen und die erste Session beginnt. Schön abpacken, ordentlich aufs Maul bekommen, und das immer und immer wieder.

Teils granitg vom Wasser kommen, teils mit unglaublichem Smile im Gesicht. 12 Uhr Lunch, danach wieder aufs Wasser, um 6 Uhr Abends zurück... Steak einbauen, How i Met your Mother konsumieren, Eiweisshake hinter die Birne knallen und ab in die Heia. Um laufend am Ball zu bleiben, ziehen sich diese Trainingseinheiten über viele Monate, besser gesagt Jahre hinweg. Ist man mal für 2-3 Wochen am Stück nicht mehr auf dem Wasser, braucht es wieder ein paar Wochen, um Manöver gleich gut zu beherrschen wie davor. An längere Pausen ist eigentlich nicht zu denken.


Michael Marte

Chapter 2 The Pro

Anruf aus dem Headquarter, da wir überall verstreut am Riden sind. Mich trifft es gerade, als ich in Ägypten am hängen bin. Eine Stimme ertönt: Sachen zusammenpacken, ab ins Headquarter nach Europa. Kites, Boards, Pumpen, Neos und Bars in die Tasche, mit ca. 60 Kilo Gepäck an den Flughafen. Auf die Schnelle gibt es nur einen Flug nach Salzburg. Check in, ganz großes Kino wie immer... In Salzburg gelandet, kurz nach Hause, die Karre schnappen und 11h Stunden Fahrt ins Headquarter. Dabei den Auspuff verlieren, und mit 12 Harleys im Backyard noch weitere 8h anreisen. In der Firma werden die Pläne und die Orgainisation durchgegangen,

danach machen alle zusammen natürlich noch die Insel unsicher. Am nächsten Tag packen wir neuen Kitestuff in die Taschen und mit 120 Kilogramm an Material düsen wir mit bereits repariertem Auto nach Hamburg. Check in Cineplexx Saal 1. Ab Nach Paris, eine Weile hängen am Flughafen, und von da aus weiter nach Mauritius. Kurze Inselrundfahrt, wieder an den Flughafen, nach einer Flugzeugpanne erreichen wir dann beim 2. Anlauf die Rodrigues Islands inmitten des Indischen Ozeans. Gleich mal einen Local (chachabings ähnlicher Typ) in unsere Top Secret Mission einweihen, der uns von nun an auf unserer abenteuerlichen Tour begleitet. Insel abchecken, Spots auswählen, Windrichtungen, Wellen und Strömungen mit einplanen... ein paar Tage vergehen und die Insel stellt sich als wahres Paradies heraus. Fotografen und Filmer trudeln ein, die Shootings beginnen.


4 Uhr morgens aufstehen, keine Spur von Sonne oder Wärme, lediglich das Rauschen massiver Wellen ist zu hören. Nach massig Materialverlagerung in Nusschalenboote geht es auch direkt los. Eine kleine Insel wird angesteuert, die Kites aufgepumpt und ab ins kalte Wasser. Nach ein bisschen Einfahren klickt es das erste Mal, und wir geben alles. Riskieren Kopf und Kragen in teils nur knöcheltiefem Wasser. Das Wort Pro kommt einem dabei sehr oft in den Sinn, denn verkackt man einen Trick, ist die Bestrafung dafür sehr hart. Riffe, Steine, spitzige Muscheln und alles, auf das man eigentlich verzichten möchte. 3 Wochen shooten von früh am Morgen bis spät in die Nacht. Du denkst du hast das Härteste überstanden, als du diese Wellen reinrollen siehst und dich zum ersten Mal

vor Mutter Natur in die Boardshort pisst! Einmal hinter der Welle, und man ist für eine Zeit lang verloren, da man warten muss, bis einen die Strömung aufs offene Meer hinauszieht, um vom Boot dort gerettet werden zu können. 3o Minuten sind verdammt lang, wen man im Kopf behält, was hinter dem Riff auf einen lauert, vor allem, wenn man diese Dinger vorher mit Booten sogar noch gesichtet hat. Wobei diese guten Jungs ja noch die Kleinsten aller Probleme da draussen sind.

IES R A I D E COR FEAT. BB e video watch th


short cut s

feinste unhooked Wakesytle Action in Ilha do Guajiru, Brasil.

Michael Marte


short cut s Michael Marte

BB rockt die Cauipe Lagoon in Brasilien beim Nigthshooting mit Mike. Es hat sich rentiert: B채ng! Covershot in der Kiteboarding 02/2010


Chapter 3 Back Home

Es klingelt an der Tür, der Postler steht da und hält deinen neuen Covershot in der Hand, der für die einen nur ein Foto ist, und für dich das Ergebnis von jahrelangem harten Training. Für diesen du alles riskiert hast, und ohne Rücksicht auf Verluste über deine eigenen Grenzen hinweggegleitet bist. Die Freude ist enorm... Ein paar Partys mit den Ruffnecks und auf gehts an den nächsten Spot...lets say Brasil Baby, Karibik oder doch Venezuela?

Chapter 4 Lifestyle

Pro Kitesurfer zu sein ist auf jeden Fall sehr cool, vor allem deswegen, weil man sein Sportgerät im Schlaf beherrscht, und damit Dinge möglich sind, die einen in eine andere Welt katapultieren. Durch die ganzen Reisen wird die Welt ein echter Spielplatz für dich, überall knüpfst du Kontake und hängst mit verdammt coolen Leuten herum. Travelbuddies sind Dudes, die du ein Leben lang nie vergisst, weil du mit ihnen Dinge erlebst, von denen man zu Hause nur träumen kann. Mal eben die Hand ausstrecken und sich eine frische Lime pflücken, und damit den besten Cuba zuzubereiten. Oder mit Fischern so dick sein, dass sie dir jeden Morgen Langusten vor die Türe schieben. In Strandhäusern wohnen, mit Langstreckenpools vor der Terasse oder im fettesten Beachhaus am main

Kitesurfing Beach in Venezuela wohnen. Kitesurfer müssen sich ja auch gut erholen können. Die Gastfreundschaft und die Liebe zum Leben immer wieder aufs neue von Locals ablesen zu dürfen, die Zufriedenheit in ihren Gesichtern. Das Lächeln, dass sie einem schenken, ist eine wahrhaftige Bereicherung. Das ganze Jahr über in Boardshort und Flip Flops, keine Elektronik, keine unnötigen Luxusgüter, einfach nur deine Dudes, das Meer und deine Kites. Frische Fruchtsäfte wohin das Auge reicht, und Kokosnüsse direkt vom Garten ziehn... Partys, Hangovers, & Hospitals... Leider gehen die meisten Trips nie ohne kürzere Krankenhausaufenthalte über die Bühne. Sei es wegen tiefen Cuts von Riffen, Knochenbrüchen, Krankheiten, extremen Sonnenstichen, Vergiftungen, Infektionen aller Art oder auch mal wegen einem MonsterHangover der dich zurück in die Embriostellung versetzt, wie wir auf einer kleinen Insel in Venezuela nach einer wilden Partynacht erleben durften. Dabei wünscht man sich nichts mehr, als zu Hause in bewusst guten Händen zu sein. Aber diese Dinge gehören nun mal dazu, und wie wir sicher alle wissen: Who rocks hard pays hard. In meinen Augen kann man nicht nur in einer Sache extrem sein, wenn du jegliches Gedankengut und Vernunft auf dem Wasser abstellst, musst du auch in der Nacht komplett durchdrehen. Je steiler die Nacht, um so härtere Tricks am nächsten Tag. keep the stoke & rip hard! BB Beleza


Axel Reese

RIDER PROFILE CHRIS BB PASSENEGG 27.01.1983

Homebase Nüziders & Ozeanien FAV. Spot all over North Brasil Boards

Carved Tantrum Custom 132 x 42 Carved Burner 6‘0

KITE

Core GTS all sizes

STYLE

Wakestyle, Wave

SPONSORS

Carved, Core

HOBBIES

studying life

QUOTE

go big or go home! stay away from tv go surf

INSPIRED BY the girls standing at the beach looking at me while kitesurfing Tom Brendt


Lars Franzen



down the hill

Freeride- und Downhill-Mountainbiking auf dem Vormarsch

Michael Marte

Dominik Hartmann



Christian Dobler

Michael Marte


Andreas Wulz

Michael Marte


„Sobald es auf dem Bike abwärts geht, ist man komplett fokussiert. Keine störenden Gedanken, nur du, das Bike und der Trail. Dieses Gefühl habe ich so intensiv noch bei keiner anderen Sportart erlebt. Unten angekommen wird die Anspannung von einem unglaublichen Freiheitsgefühl abgelöst. Der absolute Wahnsinn!“ Michael Marte

Dominik Hartmann


Michael Marte

Heftige Action im „Mountain Style“ Park in Chatél: Chris Held und Manfred Schallert droppen um die Wette.


Immer mehr Mountainbiker entdecken, was

Das hat einen einfachen Grund: Das Ab-

die Schifahrer schon vor Jahrzehnten ge-

wärtsfahren auf technisch anspruchsvollen

macht haben: Die Freude am Abwärtsfah-

Strecken macht unglaublich viel Spaß. Wur-

ren. Während für viele Menschen der Begriff

zelpassagen, Absätze, Sprünge und Steilkur-

Mountainbiking immer noch das Aufwärts-

ven machen einen Trail interessant. Und ab-

fahren mit einem Drahtesel bedeutet, hat die

wärts geht´s leichter - das meinen zumindest

Generation der Freerider und Downhiller

viele. Denn in Wahrheit geht es bei diesem

diesen Begriff bereits neu definiert.

Sport um Koordination, Ausdauer, Kraft und

Mit Bikes, die zum Bergab fahren gebaut

sehr viel Fahrtechnik. Fährt man also mit

sind, haben schon vor vielen Jahren die ers-

dem Lift auf den Berg, dann geht es nicht da-

ten Downhiller und Freerider die schönsten

rum, mit möglichst wenig Anstrengung den

Trails des Landes befahren.

Tag hinter sich zu bringen, sondern vielmehr

Doch während Downhiller noch vor wenigen

um das Sparen der Kraft- und Ausdauerre-

Jahren echte Exoten waren, gab es in dieser

serven für die fordernde Fahrt nach unten.

Szene in der letzten Zeit einen regelrechten

Doch in ganz Vorarlberg gibt es keine offi-

Boom. Immer mehr junge Leute können sich

zielle Möglichkeit, diesen Sport auszuüben.

für diesen Sport begeistern.

Mancherorts wird man toleriert, anderswo

Andreas Wulz

Dominik Hartmann


wie ein Krimineller behandelt.

schon vor Jahren den Trend erkannt und in

Mittlerweile gibt es schon so viele Biker die-

den Mountainbikesport investiert.

ser Art, dass es auf den Wanderwegen immer

Dass es sich beim Downhill und Freeride

wieder zu Konflikten zwischen Wanderern

MTB nicht nur um einen kurzlebigen Trend,

und Bikern kommt.

sondern um eine ernstzunehmende Sportart

Obwohl Vorarlberg über die perfekten

handelt, haben in Vorarlberg dennoch die

Grundvoraussetzungen

wenigsten durchschaut.

verfügt,

nämlich

haufenweise Berge mit der notwendigen Infrastruktur an Liftanlagen, gibt es bisher noch

Dabei wäre das alles so einfach: Ein Lift, eine

keine Anlage speziell für Mountainbiker.

interessante Strecke - und alle sind glücklich.

Und während die heimischen Liftbetreiber

Die Liftbetreiber, die Wanderer und natürlich

über schwache Beförderungszahlen in der

die Mountainbiker. Ganz nebenbei wäre eine

Sommersaison klagen, haben andere Regi-

solche Investition auch aus wirtschaftlicher

onen, die bereits vor meheren Jahren genü-

Sicht sehr interessant, wie es andere Regio-

gend Weitblick bewiesen haben, mehr als

nen beweisen.

genug zu tun. Denn Tourismusregionen wie Saalbach Hinterglemm oder Leogang haben

Armin surfin´the Trails

Text: Marte Michael


Big Mountain Riding: Der Osterhase hat zwar bunte Eier, Manfred daf端r richtig dicke! Denn wer 端bernimmt schon gerne den Speed Check bei so einem massiven Drop?

Manfred Schallert

Michael Marte


Bei solch einer traumhafte Kulisse macht Freeriden doppelt so viel SpaĂ&#x;. Mike im Bikepark Leogang.


Michael Marte

Andreas Wulz


Step up in Portes du Soleil, Mountainbike Park ChatĂŠl. Monster-Whip von Christopher Ăźber dieses 10 Meter Gap.


Christopher Held

Michael Marte


Danke f端r die Unterst端tzung_


Die erste Wicked Magazine Shooting Challenge ist Geschichte. Wir danken allen Fotografen f端r die Einsendungen. Die Jury hatte einen harten Job, und konnte erst nach stundenlanger Beratung ein Ranking finden. Das hohe Niveau unter den Einsendungen machte es nicht leichter. Wir gratulieren den Gewinnern und den Fotografen, die es ins Magazin geschafft haben! Wir danken allen f端rs mitmachen, und wer diemal nichts abgestaubt hat, kann sein Gl端ck im Herbst nochmal versuchen - Die Wicked Magazine shooting challenge geht weiter!


Foto: Rider:

Roger Gr端tter Martin Zumb端hl

Der Shot von Roger Gr端tter 端berzeugte die Jury neben dem durchdachten Bildaufbau durch perfektes Timing und eine technisch einwandfreie Umsetzung. Aus fotografischer Sicht eine runde Sache - Roger for the Win! 1. Preis: Burton Process Board 157cm, Burton Custom EST Binding



Foto: Rider:

Roland Bickel Peter Bickel

Eine leichtere Aufgabe war die Ermittlung des Siegers der Facebook Wertung. Mit 142 Likes bis zum 1. Mai konnte Roland Bickel diese Kategorie f端r sich entscheiden. Nichts desto trotz fand auch die Jury, dass sich der Shot nicht verstecken muss, der somit den 2. Hauptpreis abstaubt! 1. Preis: K2 Kung Fujas Twintip



Foto: Rider:

Lui Summer Timm Kittliz

Timm Kittliz scheint schon nach dem Pokal zu greifen, als das Foto von Lui Summer geschossen wurde. Und tats채chlich rutschte Lui mit diesem soliden Shot, der durch Gesamtkonzept und Stimmung 체berzeugte, nach ganz oben in der Kombination von Jury- und Facebook-Wertung. 1. Preis: PIEPS Freeride Set (LVS, Backpack, Sonde)



Foto: Rider:

Martin Meßmer Peter Christiansson

Dieser offenbar gut vorbereitete und durchdachte Shot hatte es der Jury angetan. Die schönen Formen, das Spiel mit Licht und Schatten und die klar erkennbare Bildidee bringen Martin Meßmer den 2. Platz! 2.Platz: 1 Paar Leki Rodeo Pro Poles Salomon Big Bud Beanie



Foto: Rider:

Johannes Klotz Pius Schneider

Johannes Klotz zeigt vor, wie man auch ohne Bluebird einen feinen Shot hinbekommt. Die schรถne Tiefenwirkung und die sehr gut eingefangene Stimmung bringen Bronze! 3. Platz: Salomon Lord 20 +5 Salomon Big Bud Beanie




Foto: Patrick Elgert Rider: unkonwn 4. Platz: HOOK Softshell Jacke Nature Ride

Foto: Bernhard Steiner Rider: Peter Aichinger 5. Platz: HOOK Softshell Jacke Nature Ride


Foto: Stephan Scheunig Rider: Mack McKelton Wicked Magazine Shirt

Foto: Sam Strauss Rider: Stefan Kasmanhub Wicked Magazine Shirt


ber

Foto: Pascal Heidegger Rider: Felix Kaufmann Wicked Magazine Shirt


Lukas Spohn

Michael Marte


dusty dirts


Mario Kranz

Michael Marte


Einmal abstylen, bitte! Beim Wicked Mag Shooting im Dirtpark Altach gaben die Rider alles und hauten ihre Tricks mit extra viel Style raus. Die Fotografen hats nat端rlich gefreut!

Jeffrey Oehri

Dominik Hartmann


s t r i d y t s du holz

l e b a n h c s im

Was man auf zwei Rädern alles anstellen kann, hat uns bereits die Downhillfraktion weiter vorne im Heft gezeigt. Das ist aber noch lange nicht alles. Wir sind in Altach beim Schnabelholzstadion. Irgend ein wichtiges Fußballmatch findet gerade statt. Die eigentliche Action passiert aber ein paar Meter weiter hinten. Hier haben ein paar Jungs einen Dirtpark aus dem Boden gestampft und rippen die Dirts gerade, was das Zeug hält. Freestyle BMX Rider und Dirtbiker hatten in Vorarlberg bisher kaum Möglichkeiten, Ihre Sportart auszuüben. Meist mussten sie, ähnlich wie die Downhiller, weite Fahrstrecken auf sich nehmen, um

in Dirtparks zu trainieren und Spaß zu haben. Aus diesem Grund schlossen sich Downhiller, BMX Fahrer und Dirtbiker zusammen, um diesem Notstand abhilfe zu schaffen. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Altach konnte ein Areal gefunden werden, um einen Dirtpark zu bauen. Die initiativen Biker gründeten einen Verein, um rechtliche Schwierigkeiten bezüglich Haftung in den Griff zu bekommen. Der DRC Altach wurde im März 2010 gegründet, und in der ersten Aprilwoche starteten bereits die Arbeiten. Mit der RIP BMX IBK, einer engagierten Tiroler BMX Crew und Joscha Forstreuter wurde innerhalb einer Woche der größte Pumptrack Europas


zu der Zeit gebaut. Zusätzlich wurden 3 Jumplines mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden aufgestellt. In den weiteren 4 Wochen wurde Feintuning der Dirts betrieben und das Gelände begrünt. Dank der ca. 40 Helfer ließ sich dieses Projekt in kürzester Zeit verwirklichen. Bei der offiziellen Eröffnung des Dirtparks wurde neben einer feiner Grillsession ordentlich gerockt - Rider aus Deutschland, Tirol, Salzburg, Liechtenstein und aus der Schweiz zeigten dem Publikum, wie eine solche Anlage standesgemäß benutzt werden sollte. Bei einer JAM Session und dem Best Trick Contest packten die Rider ihre besten Moves aus. Auch in dieser Saison wird einiges los

sein. So wird es neben einem Dirtcontest auch eine „Pumptrack Open“ geben. Auch der U16 Jugendworkshop, welcher sehr gut angenommen wurde, wird auch diesen Sommer wieder durchgeführt. Für die Saison 2011 wird der Park zudem überarbeitet und neue Jumplines werden integriert. Text: Lukas Spohn, Marte Michael Veranstaltungen 2011: 09./10. Juli: Dirtcontest 20./21. August: Pumptrack Sommer 2011: U16 Jugendworkshop www.drca.at



Mario Kranz

Dominik Hartmann


Lukas Spohn

Dominik Hartmann

Tailwhip vom Chef-Park-Shaper Lukas.


Jeffrey Oehri

Michael Marte


Wer die Kreation ‚Feel the Flow‘ (7B) von Felix Limmer sucht, muss eine halbe Stunde durchs Hinterland hiken. Wer‘s hinter sich hat findet ein super Problem in traumhafter Kulisse. Dominik Hartmann


Rocklands

Dominik Hartmann berichtet 端ber Sandstein, Rechtslenker, Linksfahrer und spontane nicht-gef端hrte Township-Tours in S端dafrika


Dominik Hartmann


Rocklands Als ich morgens um 7.00 Uhr aus dem Flugzeug stieg, traf mich die schwüle Hitze wie ein Schlag direkt ins Gesicht. Und das trotz mehr oder minder klimatisiertem Gateway. ‚Nach einem achtstündigen Flug kann Dich so was ganz hart treffen‘ dachte ich mir, als ich mit weichen Knien durch die enge Röhre schlenderte. Der schwere Fotorucksack tat sein übriges und für einen Moment sah ich mich vor meinem inneren Auge an Ort und Stelle in die Knie gehen. Es wurde besser als ich den Eingang zum Flughafen vor mir sah, und so nahm ich nochmals alle meine Kräfte zusammen und stapfte auf das helle Ende dieses Tunnels zu. Ich trat ins Licht und wurde erneut von einem Schlag getroffen.

Eine verhältnismässig absolut unangebracht klimatisierte Luftböe verpasste mir die zweite Klatsche nach der schlaflosen Nacht im Himmelzwinger. ‚Mann, da kann man nur froh sein wenn man endlich in kühleren Gefielden angekommen ist.‘ dachte ich mir mit beinahe gefrorenen Schweißperlen auf der Stirn. Bis Kapstadt waren es ja nur noch 7 Stunden Flug und die 2 Stunden Aufenthalt hier würden schon irgendwie zu knacken sein. Und so saß ich morgens um halb 8 mit meiner Freundin Mirjam im Starbucks am Flughafen in Dubai, wunderte mich über 34° Aussen- und gefühlte 12° Innentemperatur mitten in der Wüste, und sehnte mich nach den letzten Wintertagen in Südafrika...

Kap der guten Hoffnung - Hier treffen der Atlantik und der Indische Ozean aufeinander.


Tobias ‚Zlu‘ Haller gibt alles in einem der allerhärtesten Testpieces in den Rocklands - ‚Moiste Maise‘ 8B+ Dominik Hartmann


Es war kurz vor 17.00 Uhr Ortszeit als ich mit Mirjam das Gepäck in der Mietkarre verstaut hatte, und mir das erste Mal seit ich diese Reise plante, überlegte, wie es mit dem Rechtslenken denn so sein könnte. Jetzt, als ich im Begriff war hinterm Steuerrad meinen Weg aus der südafrikanitschen Metropole zu suchen, kein wirklich hilfreiches Gedankenspiel. Die Dämmerung setzte bereits ein, und wer mich kennt, weiß, daß ich mir nach der zweizeiligen Beschreibung eines Freundes der schon unten war, keine weiteren Gedanken dazu machte, wie ich auf den richtigen Weg Richtung Norden kommen würde. Knapp zweieinhalb Stunden im Hinterland verstecken sich die Felsblöcke der Rocklands, welche seit einigen Jahren Kletterer aus aller Welt and die südlichste Spitze des afrikanischen Kontinenten locken. Ich setzte mir also meine weiße Oakley auf meine weiße Nase, warf einen Blick in den Rückspiegel um zu checken ob mein Kumpel Flo auch bereit war, legte mit der rechten Hand den ersten Gang ein, fuhr souverän vom Parkplatz des Car-Rentals um noch viel souveräner auf die rechte Seite der Hauptstrasse einzubiegen. Ein lockerer Riss am Lenkrad brachte mich dann vorbei am 40-Tonner auf die richtige, nämlich die linke Seite des mehrspurigen Flughafenzubringers. Als alles mal rollte, fühlte sich das Ganze rasch recht geschmeidig an, und so führte ich unseren kleinen Konvoy mit solider Leichtigkeit ins nächstgelegene Township. Bewusst wurde mir das, in der mittlerweile eingetretenen Dunkelheit, vor allem auch dadurch, dass mir der nette schwarze Mann im Auto gegenüber an der roten Ampel freund-

lich empfahl, die Brille aus den Haaren zu nehmen und die Fenster zu schliessen, wenn ich schon als weißer Tourist hier rumfahren wolle. Im nächsten Satz fragte er mich, ob wir uns verfahren hätten. Ich nickte und versuchte zu erklären, dass unser Ziel Clanwilliam seie, zweieinhalb Stunden nördlich von Kapstadt. Ich solle die Nächste rechts nehmen, dann die Dritte links und gleich nochmal links auf die Autobahn... So viel verstand ich, bevor das Hupen der anderen Autos einsetze - die Ampel war auf grün. Also los - rechts lenken links fahren - dabei noch an was anderes denken war da nicht mehr drin, und so fuhr ich bei der Ersten gerade, die Nächste Links, und stand schon wieder bei rot in einer noch weniger vertraunserweckenden Gegend. Scheiße! ‚Follow me!‘ rief jemand aus dem Auto neben mir und ich sah, dass uns der ‚Guide‘ von der roten Ampel von vorhin gefolgt war. Ich weiß nicht, was ich mir dachte, als ich im Dunkel dem Auto vor mir auf einen großen Parkplatz eines geschlossenen Geschäfts folgte. Vielleicht war es die simple 4 gegen 1 Rechnung die ich mir kurzerhand zurechtlegte. Das Auto vor mir hielt, ich 10 Meter daneben. Ein blick in den Spiegel verriet mir, dass hinter mir niemand mehr wa. Flo und seine Freundin waren weg und ich hier am Parkplatz, und der ‚Guide‘ stieg aus und ging auf uns zu. ‚Jau - ca. 1,95 sind ja die meisten schwarzen Kapstädlter, also nur ruhig. Und dass es hier so dunkel war, lag ja an der Jahreszeit, es war ja Winter und erst kurz vor 6 Uhr - also alles easy. Und Mirjam ist zwar nur 1,56 m aber


Mirjam Moosburger cruist durch den Klassiker im Sector ‚Plateau‘ ‚Human Energy‘ 7A+/7B Dominik Hartmann

Dave Pillaj ‚hot einigfiecht wia a sau‘, aber der Kollege ‚Ulan Bator‘ verwehrte ihm dieses Mal ein Top-Out Dominik Hartmann


dennoch stärker als ich - ich war also keineswegs alleine. Außerdem war Sonntag, und da die Supermärkte geschlossen haben waren halt wenige Autos auf so einem Parkplatz... Ich hatte die Situation also definitiv unter Kontrolle. Mir blieb beinahe das Herz stehen als der ‚Guide‘ neben der Türe stand und eine Karte hervorzauberte. Ich hatte mit allem gerechnet - jedoch nicht mit einer Strassenkarte. Ich stieg aus und er gab sich wirklich Mühe, dem Weißbrot aus Vorarlberg den Weg aus dem Township auf die Autobahn zu erklären. Er resignierte aber nach einigen Minuten und bot mir an voraus zu fahren. Gerade in diesem Moment fuhr Flo auf den Parkplatz, der zuvor falsch abgebogen war. Ich erkärte ihm kurz, dass alles easy seie und ich alles im Griff hatte. Und so flogen wir nur wenig später über den Highway N7 Richtung Norden. 155 km/h bei sechstausendfünfhundert Umdrehungen im Kia Picasso irgendwo in South Africa - life was good! Als Kletterer dauert die Eingewöhnungsphase in den Rocklands ca. so lange wie man dazu benötigt, in der Früh zu sich zu kommen. Das heisst, es gibt nicht viel, an was man sich gewöhnen müsste. Nahrung und Lebensmittel sind auf mitteleuropäischem Niveau, Unterkünfte und sanitäre Anlagen sicher besser wie an manchem Spot in Spanien oder auch Italien, und wer das erste Mal eines der endlos erscheinenden orangen Blockfelder gesehen hat, ist dann sowieso im Ausnahmezustand angekommen - und das im schwer positiven Sinne. Es gibt unzählige Blöcke

und erstaunlich viele davon sind auch kletterbar. Es gibt steile und flache, kurze und lange Lines. Löcher, Leisten, Zangen und Sloper - in der Regel fast alles davon in einem Boulder mit verhältnismässig vielen Zügen. Die Kletterei ist also sehr abwechslungsreich und in schönstem südafrikanischen Naturambiente, ausnahmslos geprägt von perfektem Sandstein mit einfach schönen und teilweise auch bizarren Formen. Der Alltag in Südafrika verlief zwischen besagten orangen Blöcken und endete in der Regel mit eher ausgedehnten Grillagen an den kühlen Abenden. Denn wenn die Lebensmittel grundsätzlich auch auf dem selben preislichen Niveau sind wie in Österreich, so ist Fleisch in Südafrika sehr billig und gleichzeitig doch richtig gut. Insgesamt ist Südafrika eine landschaftliche Augenweide und es gibt auch zahlreiche Ziele für Daytrips an Resttagen. Kapstadt ist eine Stadt mit ganz besonderem Flair, welches nicht zuletzt auch vom Tafelberg ausgeht, der fast von überall in der Stadt auszumachen ist. Innert gut 30 Minuten erreicht man von Clanwilliam ausgehend die Westküste, und ans Kap der guten Hoffnung braucht man mit dem Auto ca. 3 Stunden – je nachdem wie man durch den Stadtverkehr kommt. Fazit: ZA rules. Immer eine Reise wert!



Die meisten Menschen die in die Rocklands fahren, wollen da hin um zu klettern. Bei mir stand bei diesem Trip mal wieder die Fotografie an erster Stelle. Nicht zuletzt auch wegen einem Bild von Lisa Rands in ‚Roof on Fire‘, welches Keith Ladzinsky 2007 gemacht hat und mich extremst inspirierte. Dies ist meine Interpretation dieses Boulders mit Mirjam Moosburger, die einfach nicht loslassen will. Dominik Hartmann


So besorgt man sich am ersten Tag ein Topo. Abfotografiert vom Moleskine von ein paar netten Finnen die es abgezeichnet haben. Restday chillage


Whalewatching ohne Touristenkutter am Cape of Good Hope hmm - who is the boss?

all

Dominik Hartmann


Mirjam Moosburger lässt sich von dieser namenlosen 7A nicht verars.... und löst auch die Schlüsselstelle kompromisslos und mit einer gehörigen Portion Style. Dominik Hartmann


Frenchman Arnaud Petit presst was das Zeug hält und wrestelt mit den Delphinen am Campground. Doch nichts wars bei diesem Trip mit einem ‚send‘ von ‚Gliding through waves likes Dolphins‘. Dominik Hartmann



Michael Marte


Der Wicked Ruffneck Crew Teamrider David Loibl war auch am Start, und bewies bei der Kickersession massig Style. F端r ein Top-Ranking hat es f端r den Vorjahres-Overall-Sieger dann leider knapp nicht gereicht.


David Loibl

Michael Marte


Das Setup f端r die Nightsession an der Uga Talstation wurde von den Shapern innerhalb weniger Stunden aus dem Boden gezaubert. Kein Wunder, dass die Shapecrew dannach sehr durstig war. Marvin Salmina

Michael Marte


Hinten anstellen, bitte! Die Railsession am Samstag nachmittag war gut besucht.

Eine der erfolgreichsten Nachwuchsveranstaltungen im Snowboardbereich findet jährlich in Damüls statt. Rookies aus ganz Österreich und auch aus den Nachbarländern werden von ihren Sponsoren zur Austrian Rookie Challenge geladen, um dort mit Gleichgesinnten zu shredden. Obwohl die ARC kein Contest im eigentlichen Sinne ist, beobachten die Editoren und Redakteure von den wichtigsten Magazinen die Rider das ganze Wochenende über - um zum Schluss die Besten der verschiedenen Kategorien zu ehren. Das Wicked Magazine wurde für das ganze Wochenende nach Damüls eingeladen, um beim Judging mitzuwirken, Fotos zu schiessen und ein Contestvideo anzufertigen.

Nachdem wir in unsere Pension eingecheckt hatten, wurde uns vom etwas vergreisten, aber sehr netten Vermieter mitgeteilt, dass wir aufgrund von Platzmangel in seinem privaten Schlafgemach nächtigen können - er würde es sich auf dem Fußboden gemütlich machen. Beim Fußboden handelte es sich zum Glück um einen Scherz, denn sonst hätte uns das schlechte Gewissen noch lange geplagt. Das Zimmer erwies sich als wahrer Glücksfall: Unterhosen und Unterhemden waren schon im Schrank, und auch im Badezimmer wartete ein ausrangiertes Ersatzgebiss auf seinen Einsatz. Dieser Anblick motivierte uns täglich zum


Michael Marte


mehrfachen 3-minütigen Zähneputzen. Ausserdem versuchten wir möglichst reinlich zu bleiben, um mit unserer eigenen Unterwäsche auszukommen. Der erste Abend begann mit dem Riders Meeting, einem feinen Buffet im Chilly`s und einer gemütlichen Party im Anschluss. Eigentlich wollten wir früh heimgehen, um uns auszuschlafen, aber Roman, unser Filmer, brachte zu Recht den Einwand, dass uns noch ein paar hochprozentige Sachen das Zittern in den Händen nehmen, und wir deshalb die Kameras ruhiger halten können. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen, und so wurde noch bis in die Morgenstunden gefeiert, um sich möglichst gut auf den kommenden Tag vorzubereiten.

Am nächsten Morgen ging es topfit in den perfekt geshapten Burton Snowpark Damüls, wo wir den ganzen Tag dicke Moves vor die Linse geliefert bekamen. Bei der Kicker Session am Vormittag wie auch beim Rail-Jam am Nachmittag. Jeder der Rider versuchte, das Maximum an Style in die Tricks einzubauen um die Blicke der Judges auf sich zu ziehen. Dazu hatten die Rider auch am Abend nochmals die Möglichkeit - bei der Night Session an der Talstation. Auf einem 10m Downrail und einem 9m Riffelrohr wurde die Dunkelheit gerockt. Danach war wieder Party angesagt wie üblich und fast schon legendär im Chilly´s an der Talstation der Uga Bahn.


Der Backcountry Shoot erwies sich aufgrund des allgemeinen Schneemangels als eine echte Herausforderung. Nach langer Suche fanden wir eine Wächte, die sich perfekt zum Shapen eignete. Unser Guide David Loibl zeigte den anderen Ridern dann gleich mal, wie man einen Double Flip raushaut. Nach der anschliessenden Judging Besprechung wurden die Besten der einzelnen Kategorien sowie der Overall-

Sieger verkündet, die sich alle über ein stattliches Preisgeld und über Wildcards bei wichtigen Contests freuen durften. Nicht nur für die Rider, auch für uns war die ARC ein feines Wochenende. Organisation, Parkshaping, Action und Party - alles top! Text & Fotos: Michael Marte Video: Roman Nöstler

ARC 2011 VIDEO


RESULTS Best Style: Felix Georgii (Rome) Gewinner des all inclusive Package f端r die Pleasure Spring Session in Laax Best Trick: Luca Schranz (Bonfire) Gewinner der Wildcard f端r das Wir Schanzen Finale am Stubaier Gletscher Best Rail Trick: Marvin Salmina (Atomic) Gewinner des Red Bull Mobile Vertrages Best Chicken: Lea Baumschlager (Alton) Gewinnerin der Wildcard f端r den 26. KTO Pro Contest Best Young Blood: Jesse Augustinus (The Program) Overall Winner: Felix Georgii (Rome) Gewinner der Wildcard f端r den 26. KTO Pro Contest Rodelpartie Gewinner: Luca Schranz (Bonfire) und Alois Lindmoiser (Burton) Luca Schranz

Michael Marte



Flatland im Bergland

Dany NuĂ&#x;baumer

Dominik Hartmann


Dany NuĂ&#x;baumer

Dominik Hartmann


Dany Nußbaumer Hey Dany, stell dich doch bitte kurz vor! Hallo, ich heiße Dany Nussbaumer, bin 19 Jahre jung, mein Hobbys sind Auto & Mopedtuning, Partys und meine größte Leidenschaft ist BMX Flatland. Wie bist du zu BMX gekommen und warum gerade Flatland? Es war im Frühling 2006 , ich war damals mit meinem Nachbarn auf dem Mountainbike unterwegs.Wir bauten Rampen um zum springen, und wollten immer höher und weiter, bis sich mein Bikerahmen verabschiedete. Darauf legte ich mir ein panzerschweres BMX zu, weil ich dachte das es stabiler ist und cool aussieht.

Also sprangen wir weiter und weiter, bis ich Ende Sommer 2006 extrem gestürzt bin, aber zum Glück nur einen Schock hatte.Von dort weg war die Springerei nichts mehr für mich. Doch ich konnte einfach nicht die Finger von meinem BMX lassen, also entschloss ich mich, einfach Wheelys und Endos zu machen, so wie die meisten Jungs, die mit BMX Rädern herumfahren. Dann brach der Winter ein und es war Schluss mit dem Radeln für diese Saison. Im Frühjahr 2007 zog ich mein BMX wieder aus dem Schuppen. Beim Surfen im Internet habe ich über Videos die Sportart „Flatland“ entdeckt, und es faszinierte mich sofort, was alles mit einem kleinen Fahrrad und einem flachen Boden möglich ist. Da wollte ich die Tricks doch gleich nachma-


chen, aber mein Rad war einfach zu schwer. Also begann ich zu sparen und kaufte mir mein erstes Flatland BMX, das mit 10,8 kg für damalige Verhältnisse sehr leicht war. Das richtige Rad war nun da, doch die Tricks funktionierten immer noch nicht. Aber ich übte weiter, versuchte die Tricks, die ich im Internet gesehen hatte, und wurde nach und nach besser. Mein BMX wurde immer leichter, und nach einem Jahr demontiere ich beide Bremsen. Das macht die Tricks zwar schwieriger, aber dadurch ist ein flüssigerer Style möglich. Wie ist die Flatland Szene hier in Vorarlberg? Mit dem Können kam auch die Lust, andere zu finden, die ebenfalls diesen Sport in Vorarlberg betreiben. Doch meine Suche war erstmal erfolglos, bis ich nach einem halben Jahr hörte, dass sich im Möslepark ein Flat-

landfahrer rumtreiben soll. David Müller fuhr damals seit 12 Jahren Flatland und ging für meine Verhältnisse richtig ab, und ich war einfach nur begeistert. Später traf ich noch einen weiteren Flatlander. Bene, der damals auch noch Anfänger war, war sehr viel mit mir unterwegs, und wurde zu meinem besten Kollegen. Doch dass jemand in Vorarlberg besser Flatland fuhr als ich, motivierte mich natürlich extrem. Flatland ist ein sehr schwieriger Sport, da man für kleine trix/combos ewig braucht, bis man die auf dem Kasten hat. Doch ich wollte immer besser sein, und freute mich immer mehr, fahren zu gehen. Doch wo ein Hoch kommt, kommt auch ein Tief, und so kam es, dass die berühmte Mopedzeit bei mir einschlug, und ich nur noch am tunen und Moped fahren war, was mich tricktechnisch wieder zurückschlug. Ein Jahr später fand ich meine Liebe zu meinem kleinen Fahrrad wieder, die bis jetzt anhält. Ich bin einfach


Dany NuĂ&#x;baumer

Dominik Hartmann


Dany NuĂ&#x;baumer

Dominik Hartmann


nur glücklich, wenn ich auf einem guten flachen Boden fahren gehen kann. Was macht den Sport für dich so besonders? Was soll ich sagen, ich liebe BMX einfach so, dass ich mir sogar ein I ♥ BMX Tattoo gemacht habe. Außerdem liebe ich es, das scheinbar “unmögliche“ mit dem BMX möglich zu machen, und viele Menschen damit zu begeistern. Was würdest du dir für den Sport wünschen? Die Flatland Szene hier in Österreich, besonders in Vorarlberg ist sehr klein (nur noch 2 aktive Fahrer), was nicht gerade motiviert, und ich würde mich irre freuen wenn wir in Vorarlberg noch ein paar Fahrer mehr bekommen. Ich hoffe, ich hab ein paar Leute motiviert anzufangen und auch dran zu bleiben, denn wenn mann erst mal richtig drin ist will man nie wieder raus!


Dany NuĂ&#x;baumer

Dominik Hartmann




Wildface Pitztal 24.03 – 26.03.2011 Rider, Fotos und Bericht: Andi Rohri, Joe Rauch, Flo Frießnegg


Riders Meeting

Tag 1, Donnerstag 24.03.2011 (Streckenbesichtigung) Joe, Andi und meine Wenigkeit brachen nicht wie üblich nach Brand oder ins Montafon auf, sondern fuhren ins urige Tirol um dort eines der härtesten Freeride-Rennen der Welt zu bestreiten - das „Pitztal Wildface“. Nicht wie üblich wird hier nach Style, Linienwahl oder Airtime gewertet, hier kommt es darauf an, wer am schnellsten 1500 Höhenmeter bewältigt. Der Start befindet sich auf dem 3200m gelegenen Mittagskogel, von dort aus wird über Cliff’s, Powder und pickelhartem Backcountry Terrain die schnellstmögliche Line ins 1500 Höhenmeter tiefer gelegene Ziel gesucht und geshreddet was das Zeug hält. Alle Rider versammelten sich bereits an der Talstation und bekamen diverse Instruktionen betreffend der anstehenden Quali-Streckenbesichtigung, während wir noch unsere Boots adjustierten. Am Gipfel hatten wir die Truppe mit ihrem Leader wieder eingeholt und konnten uns noch rechtzeitig wichtige

Infos besorgen. Die Qualifikationsstrecke befindet sich einige Höhenmeter unter dem eigentlichen Contesthang, doch sie hatte es in sich. 45° Hangneigung , über Kicker und hinein in ein noch steileres, von der Sonne erwärmtes und daher extrem slushes Backcountrygelände. Hochkonzentriert besichtigten die knapp 100 Teilnehmer das Gelände, das von einer Downhillbike-Strecke kaum mehr zu unterscheiden war. Der Schnee war auch hier im Pitztal Mangelware geworden und es lautete das Motto: „Triffst du ne Kuh, mach einfach Muh“. Nach der sehr anstrengenden Besichtigung des Quali-Hanges ging es Richtung Gletscher-Express. Uns stand ein dreiviertelstündiger, zu unserem Gunsten, wunderschöner Aufstieg bevor. Atemberaubend und einfach nur pompös umgab uns die Bergwelt der Pitztaler Alpen, und wir vergaßen für eine kurze Weile unsere schon völlig mit 2 Liter Schweiß durchnässten Unterhosen. Nach einem „Berg Heil“ und einer kurzen Streckeninfo dropten Joe, Andi und ich in die erste pickelharte Rinne des Mittagskogel.


was Kleines gegen den Durst

Von eisig bis pulvrig, und am unteren Streckenstück sogar firnig, war alles dabei. Nach der sehr anstrengenden Streckbesichtigung gönnten wir uns bei strahlendem Sonnenschein ein kühles Cola-Weizen und diskutierten über die schnellste Line des Finallaufes, sollten wir die noch vor uns stehende Qualifikation meistern. Tag 2, Freitag 25.03.2011 (Qualifikationstag) Nach einer erholsamen Nacht in unserer Homebase im Pitztal bei Joe’s Schwester, füllten wir das Auto mit unseren getrockneten Klamotten und fuhren gut erholt, gestärkt mit einem Frühstück 1. Klasse, Richtung Gletscher. Im In-Lokal Hexenkessel wurden die Riderpackages bzw. Startnummern ausgehändigt und noch die genaue Startzeit angegeben. Nach dem großem Geschenkeauspacken ging es zur Talstation, und wir fuhren, mit den Blicken bereits im Contesthang, recht angespannt nach oben. Die Strecke selber war in einem miserablen

Zustand, man musste als Rider einen Kompromiss zwischen kraftsparend fahren und voll attackieren finden, um am nächsten Tag bei dem Rennen dabei zu sein. Leichter gesagt als getan. Ich hatte die Startnummer 33 und war hochkonzentriert, bis kurz vor dem Start ein Rock ‚n‘ Roll Klassiker aus den Lautsprechern kam und wir alle mitshakten. Kurze Zeit später lautete das Kommando: „Rider mit der Startnummer 33 am Start 3 – 2 – 1 Drop-In“, und ich shreddete los was das Zeug hielt, doch im Zielhang musste ich einen Gang zurückschalten, denn das Gelände ließ keine geringsten Fehler zu. Es waren die strengsten Minuten, die ich je auf Skiern verbracht hatte. 15 Minuten lag ich mit einem gewaltigen Sauerstoffdefizit im Zielbereich. 5 Minuten später waren auch Andi und Joe eingetroffen, die mit den Startnummern 58 und 65 die knapp 700 Höhenmeter bewältigten. Sauerstofftechnisch gesehen ging es keinem Athleten besser als mir – bei einigen kam sogar der Kakao der Erstkommunion wieder ans Tageslicht.


Offenbar haben die Jungs Joe aufgrund seines Irokesenschnitts mit Glenn Plake verwechselt!

Nach einer Gulaschsuppe und einem kühlen isotonischen Blonden, serviert von einer ansehnlichen Blonden, wurden die qualifizierten Rider für das „Pitztal Wild Face“ bekanntgegeben. Andi, Joe und Ich wurden aufgerufen und somit waren wir Fixstarter beim anstehenden Race. Der aufkommende Enthusiasmus legte sich ein wenig nach folgenden Gedankenzügen: -

Der Mittagskogel liegt auf 3200m

-

Es sind mehr als doppelt so viele Höhenmeter zu bewältigen

-

Oberschenkel werden über Nacht nicht größer

Die letzten Sonnenstrahlen und die entspannte Atmosphäre, welche die „Wild Face“ Crew an den Tag legte, lies uns guter Dingen diesen harten Tag zu Ende bringen.

Tag 3, Samstag 26.03.2011 (Day of the Big Race) Nun war der große Tag des Rennens gekommen und die Anspannung stand uns allen 3 ins Gesicht geschrieben. Der anstrengende Qualifikationstag war nicht ohne Muskelkater an uns vorbei gegangen. Zum letzten Mal machten wir uns auf den Weg zum Gletscher-Express, der nur ca. 15 Minuten Fahrzeit von unserer Homebase in Anspruch nahm. Wieder, wie schon am ersten Tag, mussten wir die letzten 400 Höhenmeter auf den Gipfel des Mittagskogels hiken. Oben angekommen, wurden uns noch letzte wichtige Anweisungen für den Contest gegeben bevor das Spektakel seinen Lauf nahm. Mit den Startnummern 20, 53 und 36 hatten wir sehr unterschiedliche Reihungen, die aber bei diesen Bedingungen kein Problem darstellen sollten, dachten wir. Die Nervosität stieg und es gab leider auf dem 3200m gelegenem Mittagskogel kein „Rock ‚n‘ Roll“ Klassiker der uns die 1500 Höhenmeter erleichtern könnte. Kritisch betrachteten wir


Leider wurde den Ridern für den Aufstieg kein Helikopter zur Verfügung gestellt

den ersten Hang, denn vom Start weg gab es genau 3 Möglichkeiten zu „droppen“. Nach 10 Läufern nur noch 2, denn es kam schon das von Fels durchsetztes Gelände zum Vorschein. Es waren die besch**** Bedingungen die man sich zum Freeriden wohl vorstellen kann und somit meldeten sich meine Oberschenkel nach wenigen Fahrminuten. Ich versuchte dennoch den Schi so gut wie es ging in die Falllinie zu drehen um Speed aufzubauen. Nach ca. 10 Minuten Fahrt war ich am letzten Streckenstück angekommen und holte meine letzten Reserven für das kommende Waldstück raus. Weil es so schön ist, warum nicht noch die letzten 500 Meter ein Flachstück mit warmen, ansaugendem Schnee einbauen. Vollkommen übersäuert und mit weitoffenem nach Luft ringendem Maul kam ich nun mit einer Zeit von 12:27,93 ins Ziel (20.Rang) . Ich hatte keine Ahnung, ob die Zeit gut war oder nicht, doch zu diesem Zeitpunkt völlig bedeutungslos. Nach einer Weile konnte ich mich wieder vom Boden hochraffen und einigermaßen gut atmen. Auch Andi (9:55,62

Andi nach seinem Run im Ziel - wie immer topfit!

– 10. Rang) und Joe (12:59,21 – 22. Rang) shreddeten den Hang ohne Crash und hatten eine Bomben-Zeit. Zum Letzten Mal blickten wir nach oben zum heiligen Mittagskogel und dachten uns nur „F*** des war einfach nur wild!“ Zum Glück ohne Verletzungen und mit einer Freeride-Erfahrung reicher, ließen wir diesen Tag im „Hexenkessel“ mit einigen Birra`s, Vino`s und Chica`s ausklingen. Ein wicked Wochenende ging leider zu Ende – „Wildface“ man sieht sich nächstes Jahr hoffentlich wieder! mit bestem Dank an: - Familie Walser für die 1a Verpflegung und ein Plätzchen zum Schlafen (Homebase) - dem gesamten Organisationsteam „Pitztal Wild-Face“ und allen Teilnehmer für die perfekte Stimmung … eine Rüge an den Wettergott für VIEL zu wenig Schnee und dass er sich nächstes Jahr bessern soll.



BACKMOBE

Wir hatten einen richtig guten Run an diesen Tagen in Brasilien. Zuerst hatten wir den Covershot f체r die Kiteboarding in Cauipe produziert, und ein paar Tage sp채ter diese Sequence von einem perfeito executado Backmobe, der ebenfalls den Weg in die Kiteboarding fand. Aufgenommen wurde der Shot in Ilha do Guajiru, wo wir aufgrund der richtig guten Windbedingungen und des angenehmen Lichts viel zum shooten kamen. Und wenns um das Shooten geht, legt BB erst richtig los, und haut dem Fotografen einen Move nach dem anderen vor die Linse.

Chris BB Passenegg

Michael Marte



Text

e el Mart a h c i M : & Foto

Opfer des Monats: April Adam tha Bomb Die erste Fahrt der Saison ist meistens ein ganz besonderes Highlight. Egal ob auf dem Snowboard, dem Wakeboard oder wie in diesem Fall - dem Downhillbike. Für Adam war die erste Fahrt dieser Saison besonders. Besonders schmerzhaft, sei der Vollständigkeit halber erwähnt. Mit einer gehörigen Portion an Motivation weckte Adam sein Kona Stab Supreme aus dem Winterschlaf. Wahrscheinlich hätte sich auch Adams Sportgerät ein angehmeres Aufwachen vorstellen können, als nach gerade mal 200 zurückgelegten Metern in einer stattlichen Fichte zu kle-

Abweichung vom Normalzustand Fraktur des 1. Lendenwirbels ben. Adam konnte sich aufgund seines ausgezeichneten Reaktionsvermögens an dem Nadelbaum vorbeischleichen: Er trennte sich etwas unsanft von seinem Bike, und landete nach einer ordentlichen Airtime noch unsanfter mit seinem Rücken auf einem Baumstumpf. Wir freuen uns mit Adam, dass er auf das Tragen von umfangreicher Schutzausrüstung nicht verzichtet hat. Denn ohne Rückenprotektor, Helm und einem Leatt Brace Nackenschutz wäre er wahrscheinlich nicht mehr zum Scherzen aufgelegt. Gute Besserung und take care!

Adam tha Bomb

Michael Marte


IMPRESSUM HERAUSGEBER

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REDAKTION & REALISIERUNG Michael Marte mike@wicked-mag.com

Fotografen Dominik Hartmann Michael Marte Ein Projekt der Wicked Ruffneck Crew zur Verbreitung von Vereinsnachrichten. www.wicked-mag.com www.facebook.com/wickedmagazine

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Michael Marte

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