m:con Visions - Ausgabe 08/Juni 2008

Page 1

Ausgabe 08/Juni 2008 Schutzgebühr 5,– 7

METROPOLREGION: Die Zwei-Millionen-Destination

Das m:con-Magazin für die Kongress-Branche

An Rhein und Neckar entsteht ein Convention-Bureau, das die gesamte Metropolregion vermarktet. MARKT: So kommen Sie günstig zum Kongress m:con visions bringt Licht in den Tarif-Dschungel von Deutscher Bahn, Lufthansa & Co. MAGAZIN: Wissenschaftsstandort Greifswald Eine Universität mit Stadt drumrum. WISSEN: Events im Konzern Die Inszenierung einer Marke am Beispiel des Chemieriesen BASF.

Informations- und KommunikationsManagement High Tech, High Touch und zurück


Ideen säen, Begeisterung ernten Jetzt neu auf 22.000 qm zwischen Himmel und Erde

Neue Ideen und Visionen bewegen unsere Zeit. Menschen begegnen sich, um Informationen auszutauschen, Zukunftskonzepte zu entwickeln und Visionen zu säen. Wir haben einen Ort geschaffen, an dem Ideen von Menschen auf Menschen treffen, die Zukunft neu gestalten möchten. Wir geben Ihnen den Freiraum dafür: 22.000 qm grenzenlose Möglichkeiten zwischen Himmel und Erde. Willkommen im Rosengarten – Deutschlands neuer Dimension im Kongress- und Veranstaltungsmanagement. Exklusiv in Mannheim. Erleben Sie die neue Dimension des Rosengartens hautnah in 360° bei einem virtuellen Rundgang unter www.mannheim-rosengarten.de oder rufen Sie uns an: +49 (0)621 4106-123/-125


Standpunkt

m:convisions 08/Juni 2008

Ein Angebot für anspruchsvolle Kunden Verantwortung für Ihren Erfolg

Unser neuer Rosengarten erfüllt in seiner Größe, seinen technischen Möglichkeiten und mit seinem stilistischen Anspruch alle Anforderungen, die wir brauchen, um Menschen zu begeistern. Mitten in Europa, Mitten in Deutschland. Vom Flughafen Frankfurt / Rhein-Main International bis zum Rosengarten sind es mit dem Hochgeschwindigkeitszug ICE 30 Minuten. Von und nach Paris sind es gerade mal 3 Stunden, um die Zukunft im Kongressgeschäft zu erleben. Der neue Rosengarten bietet ein ganzheitliches Angebot und ein umfassendes Spektrum an ganz neuen und zeitgemäßen Möglichkeiten für Ihre Veranstaltungen.

Michel Maugé Geschäftsführer m:con Mannheim und Honorarkonsul der Republik Frankreich

Lichtdurchflutete Räume, Multifunktionsflächen, neueste Technologie und Ausstattung, zeit­ gemäßes Design und passende Lounge- und Entspannungsbereiche gehen Hand in Hand – als Plattform für die neue „Dimension im Veranstaltungsmarkt – als Angebot für anspruchsvolle Kunden. Mit dem Umbau – und Ausbau auf „22.000 qm über dem Mehr“ haben wir einen unverwechsel­ baren, einmaligen Platz geschaffen, um Ihre Veranstaltungen zum Mittelpunkt zu machen. Wir sind nicht einfach der Veranstalter Ihrer Veranstaltung – wir sind vielmehr ein Spezialistenteam mit Verantwortung für Ihren Erfolg. Als m:con bieten wir Ihnen den vollen Service eines kompetenten Dienstleistungsunternehmens – Rundum - Service eingeschlossen. Mit dem Wandel zur Informations- und Wissensgesellschaft und den damit verbundenen neuen Chancen und Möglichkeiten wird ein konzeptioneller Rahmen sichtbar, der das bisherige sprengt. Wir sind darauf vorbereitet. Unsere bisherige führende Stellung in der Rhein-Neckar-Region, in Deutschland und der Welt wird damit unterstrichen. Sie sind herzlich eingeladen diese Plattform zu nutzen – und zu genießen. Willkommen im neuen Rosengarten.

Ihr

Michel Maugé

seite 03


Seite 29 High-Tech vom Feinsten ist das Markenzeichen des „neuen“ m:con Congress Center Rosengarten. Im neuen Arnold-Schönberg-Hörsaal lässt sich Konferenztechnik per Knopf­druck optimal von den Kongress­teilnehmern steuern.

seite 04


Inhalt

m:convisions 08/Juni 2008

Das m:con-Magazin für die Kongress-Branche m:convisions

Standpunkt m:con-Geschäftsführer Michel Maugé über die Zukunft der Kongressbranche.

03

WISSEN EDV für das Kongresshaus Informations- und Kommunikationsmanagement – High Tech, High Touch und zurück zu den Basis-Aufgaben.

08

Events im Konzern – die Inszenierung einer Marke Welche Regeln braucht ein Konzern für seine Events? Wie werden sie angewendet? „m:con visions“ hat versucht, dies beim Chemiekonzern BASF in Ludwigshafen heraus zu finden.

12

MARKT Konrad-Duden-Preis für Professor Dr. Peter Eisenberg Der streitbare Linguist erhielt den Preis, weil er sich um die deutsche Sprache und ihre Erforschung besonders verdient gemacht hat.

17

Erfolgreiches Change Management Rahmenbedingungen schaffen, dass Mitarbeiter die Zukunft des Unternehmens direkt mitgestalten können am Beispiel der Mannheimer Versicherungsgruppe.

20

So kommen Sie günstig zum Kongress m:con visions hat Angebote unter die Lupe genommen und Licht in den Tarif-Dschungel bei der Deutschen Bahn, der Lufthansa und der Billig-Fluglinie Air Berlin gebracht.

24

M:CON Das Instrumentarium des Online-Marketings voll ausschöpfen Wie in den meisten anderen Branchen weist auch in der Kongress- und Tagungswirtschaft der Trend der letzten Jahren hin zu technologisch immer raffinierteren Online-Auftritten.

26

Das dürfen Kunden im neuen CC Rosengarten erwarten Wenn m:con-Chef Michel Maugé seine Kongresskunden über die neuen, großzügigen Flächen führt, ist er in seinem Element. Eine Begeisterung, die ansteckend wirkt.

29

Das m:con Congress Center Rosengarten besteht seine Feuertaufe Ein halbes Jahr ist das „neue“ m:con Congress Center Rosengarten nun bereits in Betrieb und längst den Kinderschuhen entwachsen. Lesen Sie, was die m:con-Kunden sagen.

36

Eichbaum Bier: Erfolg mit der Rückbesinnung auf die regionale Tradition Eichbaum gehört zu Mannheim wie der Wasserturm und das Schloss. Und so wie die Metropole der Rhein-Neckar-Region sich wandelt, geht auch das Bier der Region mit der Zeit.

40

seite 05


Inhalt

m:convisions 08/Juni 2008

Kongress-Ticker

42

News

42

MAGAZIN Wissenschaftsstandort Greifswald Eine Universität mit Stadt drumrum: Ein Drittel der Einwohner hat direkt oder indirekt mit der Universität zu tun.

44

Der vierte Aggregat-Zustand der Materie Was das Leibniz Institut für Plasmaforschung und Technologie vor hat, würde wahrscheinlich auch den legendären Zauberer Merlin in Staunen versetzen.

48

m:con organisiert Kinderärzte-Kongress in Greifswald Deutsche Kinderärzte und Jugendmediziner machen sich stark für Aufklärung über die tägliche Gewalt gegen Kinder.

49

Neues Mitglied bei HCCE Kongresszentrum Stadthalle Heidelberg nun auch dabei.

50

METROPOLREGION Die Zwei-Millionen-Destination In der Metropolregion Rhein-Neckar gibt es erstmals ein Convention Bureau, das die Region in ihrer Gesamtheit vermarkten soll.

51

Dichtes Verkehrsnetz in Rhein-Neckar Kaum ein Ballungsraum ist verkehrstechnisch so vernetzt wie das Dreieck Mannheim – Heidelberg – Ludwigshafen.

57

Event-Ticker

59

Die Fracht fährt selbst aufs Schiff Weltbekannte Produkte werden vom Mannheimer Hafen aus in alle Welt verschifft, darunter die Traktoren von John Deere.

60

Fortbildung in der Kreativ- und Kongresswirtschaft „m:con visions“ hat sich bei Popakademie, Berufsakademie, IECA und Fachhochschulen umgehört.

64

m:con jetzt auch in Rheinland-Pfalz Zwischen dem m:con Congress Center Rosengarten in Mannheim und dem Pfalzbau in Ludwigshafen liegen nur ein paar hundert Meter – und Welten. Bisher jedenfalls.

70

Perspektiven Die Zukunft der Kongressbranche

72

Impressum

71

seite 06


Seite 59 Komiker Helge Schneider zeigt wo es langgeht: Mit seiner „Apokalüze Nau“-Tour ist der Improvisationskünstler im November zu Gast im Rosengarten. seite 07


Wissen

m:convisions

„EDV für das Kongresshaus“ Informations- und Kommunikationsmanagement – High Tech, High Touch und zurück zu den Basis-Aufgaben Von Professor Stefan Luppold

Die jüngere Geschichte der Entwicklung von Kongress- und Tagungszentren ist verbunden mit einer Professionalisierung; ausgerichtet auf die generelle Aufgabenstellung – dem Schaffen von Räumen für die Begegnung von Menschen und die damit verbundene Planung und Organisation von Veranstaltungen – haben sich die Verantwortlichen mit den notwendigen Werkzeugen ausgestattet. Dazu zählt, unter anderem auch eine elektronische Informations- und Kommunikationsstruktur – kurz „EDV für das Kongresshaus“.

In den 80er Jahren begann die IT-Branche – Hardware-Hersteller und Softwarelieferanten als Allianz – mit der Konzeption spezieller Lösungen für die Veranstaltungswirtschaft. Textverarbeitung und Tabellenkalkulation als Standardanwendungen waren vorhanden, es fehlte an einer spezifischen Organisationsunterstützung. So entstand der Belegungsplan oder das elektronische Raumbuch. Spezifikum hier war und ist der Veranstaltungsstatus – was im Kalender steht kann fest gebucht, angefragt oder auch storniert sein! Ein nächster logischer Schritt folgte: die Planung und Durchführung von Veranstaltungen mit allen logistischen Aufgaben – externe Beschaffung von Leistungen, Überprüfung vorhandener Ressourcen und Abrechnung in einem software-gestützten System. Einem Trend folgend – Erkenntnisgewinn ist branchenübergreifend! – starteten die Verantwortlichen in Kongresszentren auch konzeptionelle Überlegungen hinsichtlich einer EDV-Unter-

stützung für ihr Marketing. Elektronische Karteikarten, digitale Kundenakten, Adress-Software und in der Folge IT-basiertes Customer Relationship Management wurden zur Unterstützung implementiert. Die Verfügbarkeit von immer „runderen“ Lösungen mündete schließlich in der Forderung nach Werkzeugen, die für Strategie- und Managementaufgaben bereit stehen sollen. Umsatz- und Liquiditätsplanungs-Software, Verkaufssteuerungs- und Auswertungsfunktionen, Belegungs- und Erlösanalysesysteme ergänzen heute den mehr operationalen Teil von Kongresshaus-EDV um sich stärker am Controlling und der Unternehmensführung zu orientierten. Damit folgte die Entwicklung von Branchensoftware für Tagungsund Kongresszentren exakt dem Fortschrittspfad anderer Wirtschaftsbereiche; die bekannte Drei-Ebenen-Struktur n CRM (Customer Relationship Management) n ERP (Enterprise Ressource Planning) n Financials (Finanzen)

ist heute zwar noch lange nicht bei allen Veranstaltungsstätten implementiert, aber zumindest im Portfolio der spezialisierten Softwarehäuser verfügbar. So weit, so gut. Der Computer als „Helferlein“ für den Eventmanager, der nun am Bildschirm planen und organisieren kann – integriert und ganzheitlich. Digitale Unterstützung bei Raum- und Leistungsdisposition, Angebots- und Vertragserstellung, Abrechnung und Statistik. Ohne Frage ein immenser Fortschritt, der insbesondere in zwei Bereichen Auswirkungen – nachvollziehbar und auch messbar – hat: 1. Eine Orientierung des Veranstaltungsmanagement-Prozesses entlang einer computergestützten Lösung kann Qualität definieren und sichern! seite 08


08/Juni 2008

2. Produktivität und damit verbunden Wirtschaftlichkeit von Kongresszentren werden gesteigert – letztlich auch ein Kriterium dafür, dass sich Investitionen in Implementierung und Betrieb einer Kongresshaus-EDV lohnen! Unabhängig von den speziellen Anforderungen und Bedürfnissen im Veranstaltungsmarkt definierte sich EDV zunächst als Chance zur Automation von Prozessen und Aufgaben; die Maschine übernimmt – in immer gleich bleibender Qualität – Dienste, die oft auch als Routinen definiert, in festgeschriebenen Zeitabständen oder zu fixen Zeiten ablaufen. Bereits der eingangs geschilderte elektronische Buchungskalender stellt eine solche Automation dar – mit dem Eintrag einer neuen Veranstaltung werden (automatisch) n ein Raum blockiert n eine Erinnerung zur Nachverfolgung gesetzt n eine Notiz in der Kundenakte verankert.

Ein weiterer Ansatz ist die Dokumentation durch Software; sowohl im Sinne eines Log-Buches (wer hat wann was getan) also auch hinsichtlich der Historie von Projekten, verabredeter Leistungen oder wichtiger Besonderheiten sind zentrale Datenbanken Anlaufstelle für Prozessbeteiligte. Veranstaltungen sind Projekte mit einer großen Zahl

Wissen

eingebundener Personen – eine zentrale Dokumentation schafft Transparenz und Übersicht, erleichtert die Zusammenarbeit und ist eine besondere Form von Schnittstelle. Information als Funktion fügt ein weiteres Anwendungsgebiet hinzu. Arbeitsaufgaben werden durch zusätzliche Angaben exakter beschrieben, erläutert oder auch – im Hinblick auf erwartete Ergebnisse – spezifiziert. Kongress-Software ist sehr stark auf die Informations-Bereitstellung ausgerichtet; Angaben zu Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen tragen der Individualität Rechnung und beschreiben beispielsweise, wie Medientechnik aufgebaut werden soll. Einen ersten Hinweis darüber, dass bis hierher nur eine sehr nach innen gerichtete Betrachtung von Software für Kongress- und Tagungszentren erfolgte, liefert das Stichwort Kommunikation – Email und Internet sind typische Einsatzbereiche, die sehr stark kommunikationsorientiert wirken und damit auch und insbesondere nach außen orientiert sind! Für den Bereich der Veranstaltungsstätten trifft dies unter anderem auf Buchungsanfragen via Webformulare oder Online-Teilnehmermanagement zu. Und: Sollte sich die Anforderung an „EDV für das Kongresshaus“ nicht an der umfänglichen Aufgabenstellung orientieren? Die ist in einer immer geringer werdenden Zahl von Fällen mit „Administseite 09


Wissen

Professionelle EDV nutzt allen: Tagungsteilnehmern und Vortragsrednern.

ration“ zu beschreiben! Modernes, marktorientiertes Management von Tagungs- und Kongresszentren lebt die Begriffe n Full Service Provider – wir bitten alle relevanten Dienstleistungen an und n One Stop Shop – wir liefern alle Services „aus einer Hand“. Die Bereitstellung von Räumen und Technik bleibt im Fokus, wird aber ergänzt um Leistungen, die den eigentlichen Erfolg von Veranstaltungen generieren: Räume sind austauschbar, nicht aber konsistente Gesamtkonzepte, Meetings mit Inszenierungs-Elementen und integrierte Dienstleistungsportfolios! Eine – fast beliebig erweiterbare – Liste von solchen Leistungen, die stark mit den Möglichkeiten moderner Informations- und Kommunikationstechnik verbunden sind, zeigt, wie breit ein Angebot heute gefächert sein muss, um im nationalen oder internationalen Wettbewerb der Kongress- und Tagungszentren erfolgreich bestehen zu können: n Virtueller Rundgang Informationen über die angebotenen Räume, deren Lage und Nutzungsmöglichkeiten n Online-Konfigurator Interaktive Hilfe bei der Planung von Veranstaltungen, in Abhängigkeit spezifischer Parameter n Destinations-Informationen Kulturelle Angebote der Region, spezifiziert nach Zeitpunkt der Anfrage oder Zeitpunkt des geplanten Besuchs n Online-Veranstaltungs-Content Alles rund um die jeweilige Veranstaltung – von der allgemeinen Agenda bis hin zu Teilnehmerverzeichnissen, Blogs und Wikis (Tagebücher und Fachenzyklopädien) sowie Downloads (Anreise, Hotelverzeichnis, Abstracts etc.) n Online-Registrierung Abwicklung der gesamten Teilnehmer- und Hotelbuchung (automatisiert und dialoggeführt) über das Internet, einschließlich Zahlungsverkehr seite 10

m:convisions

n Abstract Management Einreichung von Vortrags-Kurzfassungen über das Internet, papierlose Auswahlverfahren n Chat Rooms Virtuelle Räume für einen Informationsaustausch von Teilnehmern, Organisatoren und Referenten vor, während oder nach der Veranstaltung n Podcast / VideoPodcast Sprach- und Bilddokumentation von Veranstaltungsteilen, sowohl für Teilnehmer als auch für Nicht-Teilnehmer n Access Control Zutrittskontrolle mit modernen Verfahren (Barcode, RFID Radio Frequency Identification), auch zur automatisierten Verwaltung von „Weiterbildungs-Punkten“ n Media Management Verwaltung von Vorträgen im Rahmen einer Veranstaltung mit Annahme, Funktions- und Virencheck, Bereitstellung im gebuchten Raum über einen Media-Server n Voting Elektronische Abstimm-Systeme für Mitgliederversammlungen, aber auch zur Erhebung von Trends und zur Dokumentation von Zufriedenheit und Erfolg einer Veranstaltung. Das Kongresshaus, früher auf sich fixiert und, wie erwähnt, administrationsorientiert, erfährt heute, dass „Stake-Holder“ kein theoretischer Begriff ist, sondern eine Herausforderung für die eigene Arbeit. Und ein Orientierungsrahmen für den Einsatz von EDV, für die Nutzungsaspekte von Informations- und Kommunikationstechnologie. Ein elektronischer Belegungsplan ist wichtig, allerdings nur „relativ“:für Organisatoren und Tagungspräsidenten, Mitglieder wissenschaftlicher Komitees und Teilnehmer, Referenten und Poster-Präsentatoren, Begleitpersonen und externe Dienstleister, Hoteliers und Reise-Agenturen, Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder stehen andere Funktionalitäten im Vordergrund. Nicht ein neuer, aber ein erweiterter Anspruch an die „EDV für Tagungshäuser“! Die Bedeutung von Tagungen und Kongressen nimmt weiter zu – kein Wunder, bei sinkender Halbwertszeit des Wissens! Eine weitere Erklärung dafür, weshalb Informations- und Kommunikationsmanagement nach neuen Methoden und Werkzeugen sucht – und unter anderem Web 2.0 entdeckt hat! Dort finden wir eine Fülle von neuen Tools, die nahtlos in die Veranstaltungswelt integriert werden können. Herausforderung aber auch Chance für die „EDV im Kongresshaus“! Plötzlich ist nicht nur die Geschlossenheit der eigenen Organisation aufgehoben, auch die Quellen und Lieferanten von Content sind extern. Schließen wir hier – nicht ohne dann noch auf das konkrete Anwendungsbeispiel m:con einzugehen – mit einem Fazit: Welten sind zusammengewachsen. Die Evolution der internen Kongresshaus-Software (vom reinen Organisations- zum Management-Tool), der wachsende Anspruch an Leistungstiefe und –qualität seitens der Auftraggeber und der durch Web 2.0 eingeleitete Paradigmenwechsel in der Interaktions-Kultur beeinflussen maß-


08/Juni 2008

Wissen

Moderne Medientechnik übernimmt heute eine „Brückenfunktion“.

Den internationalen Wettbewerb übersteht nur, wer bestens gerüstet ist mit moderner High-Tech.

geblich das, was heute ein klassischer EDV-Leiter eines Kongressoder Tagungszentrums an Aufgabenstellung hat. Damit, auch das ist eine Konsequenz, ändert sich dessen Fokus – aus dem NetzwerkAdministrator wird ein Manager, der Geschäftsprozesse verändern, Produktpolitik beeinflussen und die Ausrichtung des Gesamtunternehmens beeinflussen kann! Der beschriebene Entwicklungspfad ist auch der, auf dem sich m:con befindet; als einer der Top-Player in der bundesdeutschen Kongress-Szene haben die Veranstaltungsprofis ihr eigenes Portfolio sukzessive erweitert – über das eigene Haus als Hardware hinaus (auch als Kongressorganisator aktiv) und mit einer umfangreicheren Leistungstiefe (z.B. was Tagungstechnik angeht) damit sowohl vertikal als auch horizontal diversifiziert – und dem Markt Rechnung getragen. Im Kontext dieser Entwicklung wurde die erforderliche Software-Unterstützung stetig modernisiert und ausgebaut – sowohl mit Blick auf internationalen Standards als auch durch eigene Anforderungen und Sonderentwicklungen. Damit wurde Informationsund Kommunikationsmanagement betrieben, das sich aus zwei Quellen speist: eingekauftes und vorhandenes Erfahrungswissen (in Form von Standard-Software, die ausgereift und auf breiter Basis zur Verfügung steht – das Rad nicht neu erfinden!) sowie eingebrachte eigene Vorschläge. Letzteres führt unter anderem dazu, dass Erfahrungswissen auch kollegial zur Verfügung gestellt wird und Innovationen aus Mannheim den EDV-Standard für moderne Kongresszentren weltweit bilden! Geben und nehmen lautet das Erfolgsgeheimnis. Zuletzt praktiziert für „Liverpool Arena and Convention Centre“ – ein neuer Komplex, der die europäische Kulturhauptstadt 2008 mit exzellenter Event-Fläche versorgt! Wohin geht die Reise? Was folgt als nächstes? Zunächst: das beschriebene Szenario ist zwar bei m:con und in einigen anderen Kongress- und Tagungszentren bereits Wirklichkeit oder zumindest in der Umsetzung, bei vielen jedoch noch nicht. Also keine Live-

Stream-Übertagung aus dem Seminarraum ins Internet, solange die Eventmanager noch nicht per Email erreichbar sind! Und dann: Rückbesinnung auf die Ziele als Orientierungsrahmen. Was kann Informations- und Kommunikationstechnik an Unterstützung liefern, um die generischen Anforderungen zu erfüllen? Wissensaustausch, Treffpunkt für Menschen und Meinungen, Know-howTransfer, Lernen und Bilden, Diskussion und Interaktion. Face-ToFace-Kommunikation, Informationsmarkt. „EDV für das Kongresshaus“ wird verstärkt eine Brückenfunktion übernehmen, die reale mit der virtuellen Welt verbinden. Das Verlangen nach „wirklichen Begegnungen“ – aktuelle Publikationen widmen sich dieser Thematik – steigt mit zunehmender Technologisierung unseres Alltags. Die Abschnitte dazwischen müssen aber „online“ möglich sein. Damit genug Zeit für das nächste Treffen bleibt! n

Professor Stefan Luppold lehrt Messe-, Kongress- und Eventmanagement und -marketing an der Merkur Internationalen Fachhochschule in Karlsruhe. Er ist Mitglied des Prüfungsausschusses der IHK Potsdam, der Expertenkomission der Deutschen Industrie- und Handelskammern für die Ausbildung im Messe- und Kongressbereich, sowie Director of Marketing Europe bei Ungerboeck Systems.

seite 11


Wissen

m:convisions

Events im Konzern – die Inszenierung einer Marke „Auch ohne Logo spüren, dass man bei BASF ist“ Von Christian Leistritz

Kreativität innerhalb klarer Richtlinien – so könnte man eines der wichtigsten Kriterien von Corporate Events umschreiben. Veranstaltungen von Unternehmen unterliegen ganz bestimmten Regeln. Für weltweit operierende Konzerne sind diese meist besonders präzise, manche sagen „eng“, gefasst. Welche Regeln braucht ein Konzern für seine Events? Wie werden sie angewendet? „m:con visions“ hat versucht, dies beim Chemiekonzern BASF in Ludwigshafen heraus zu finden.

seite 12


08/Juni 2008

Wissen

seite 13


Wissen

seite 14

m:convisions


08/Juni 2008

Wissen

Head of Corporate Events steht auf der Visitenkarte von Ilona 50 Kids – 6.000 Verpackungs-Ideen Geimer. Sämtliche Corporate Veranstaltungen der BASF, größter Chemiekonzern der Welt, werden von ihrem Team organisiert – von In Kooperation mit der Agentur Brainstore gelang ein methodisch der Hauptversammlung im Mannheimer m:con Congress Center innovativer Workshop, bei dem 50 Jugendliche gemeinsam mit den Rosengarten bis hin zur Roadshow in Asien, Lateinamerika oder Teilnehmern mehr als 6.000 (!) Ideen für andere und bessere Verpaanderswo in der Welt. ckungen entwickelten. Abgerundet wurde pack.it von einer interDie Betriebswirtin kam direkt nach dem Abitur zu BASF. Eigent- aktiven Ausstellung, die die Potenziale und Einsatzmöglichkeiten lich wollte sie nach der Ausbildung Kunstgeschichte studieren. von 35 neuen Grundstoffen für Verpackungsmaterialien enthüllte. Das Jubiläum der BASF kam ihr jedoch dazwischen. Der damalige Die Jury lobte die durchgehende Konsequenz, mit der BASF und circ Leiter für Public Relations bildete 1990 für das 125-Jährige Firmen- das Thema umgesetzt hatten sowie den sichtbaren Erfolg. jubiläum ein Projektteam, wollte Ilona Geimer dabei haben. „Diese Woher kommt nun dieser Erfolg der BASF-Events? Ilona Geimer: Chance ließ ich mir natürlich nicht entgehen!“ Sechs Kreative und „Einer der wichtigsten Faktoren ist die klare und systematische Organisationstalente kümmerten sich damals um Veranstaltungen Einbettung in ein kommunikatives Gesamtkonzept. Die Botschaft und Jubiläums-Medien wie Print oder Film. Ilona Geimer: „Das des Events sollte sich im Rahmen der integrierten Kommunikatiinteressierte mich nicht nur, sondern das war pure Freude für mich. onsmaßnahmen ebenfalls identisch bei den anderen Instrumenten Ich wusste plötzlich, wo ich hin gehöre.“ Es war diese Mischung wie Messeauftritten, im Internet oder der zielgruppenspezifischen aus Kreativität und Organisation, dem Umgang mit Menschen, Werbung wiederfinden.“ Die BASF-Event-Chefin hält es für falsch, den Adrenalin-Schüben, dem Weg von der Idee bis zum Erlebnis, singulär auf die kommunikative Wirkung eines Events zu vertrauen: das bei den Menschen ankommt. Das ist, was Ilona Geimer noch „Das ist eindeutig zu kurz gegriffen.“ Weiterhin wichtig für den Erfolg des Events seien klare Definitiheute reizt. 2007 beispielsweise mündete dies in den EVA-Award in Gold. Titel onen von Ziel und Zielgruppe, ebenso die nachhaltige Bearbeitung des BASF-Events, das von der Wiesbadener Agentur circ corporate der Zielgruppe. experience konzipiert und realisiert wurde: „Pack.it“. Thema: Die Am Beispiel des prämierten Events „Pack.it“ wird klar, wie sich Verpackung. Eingeladen waren die hundert führenden Vertreter eine klare, einfache und in sich geschlossene Grundidee in allen der Verpackungsmittel- und Markenartikel-Industrie von Coca Cola Konzeptdetails durch das Gesamt-Event ziehen kann. So war das über Beiersdorf („Nivea“) bis hin zum Verpackungsmittel-Hersteller Motto der Veranstaltung beispielsweise in den Details der Gerichte von Schwarzwälder Schinken. des abendlichen Welcome Dinners erkennbar. Schlussendlich wurde Sie erlebten ein Event, das selbst zur Verpackung wurde und sogar die „Brücke“ zwischen einerseits dem Chemieunternehmen die Kompetenz der BASF in Verpackungsfragen informativ, kul- BASF und andererseits der konsumenten-orientierten Markenartiturell und kulinarisch interpretierte. Es begann mit einer Einla- kel-Industrie überwunden. dung zum Event, das Materialinnovationen der BASF zu einem kleinen (Verpackungs-) Kunstwerk formte. Die Event-Location „Man lässt mir viel Freiheit“ empfing die Teilnehmer im Gewand von 4.000 Quadratmetern silberglänzendem Polyamid-Gewebe, das sich wie eine zweite Haut Ein Beispiel dafür, wie erfolgreiche Events im Unternehmen Breiüber das Gebäude, aber auch das Interieur wie Sitzmöbel, Klavier tenwirkung entfalten können, war der „Marketplace of Innovation“ in Budapest. Aus verschiedensten Arbeitsgebieten der BASF und Heizung legte. seite 15


Wissen

Die BASF Mit über 95.000 Mitarbeitern und fast hundert großen sowie einer Vielzahl kleinerer Produktionsstandorte weltweit bedient die BASF Kunden und Partner in nahezu allen Ländern der Welt. Die BASF ist das global führende Chemieunternehmen. Das BASF-Portfolio umfasst Chemicals, Plastics, Performance Products, Functional Solutions, Agricultural Solutions sowie Oil & Gas. Im Jahr 2007 hat die BASF-Gruppe einen Umsatz von 58,0 Milliarden Euro und ein Ergebnis vor Sondereinflüssen von 7,6 Milliarden Euro erzielt. Mit intelligenten System­ lösungen sowie hochwertigen Produkten hilft die BASF ihren Kunden, erfolgreicher zu sein. Durch den Einsatz neuster Technologien sind die BASF-Mitarbeiter in der Lage, zusätzliche Marktchancen zu erschließen. Sie richten ihr Handeln am Leitbild der nachhaltig zukunftsverträglichen Entwicklung, Sustainable Development, aus.

Der „EVA Award“ EVA steht für Event Award. Er wird vom Forum MarketingEventagenturen für herausragende Marketing-Events und Maßnahmen der Live-Kommunikation vergeben. Ziel des EVA ist es, Projekte zu prämieren, in denen Marketinginhalte besonders erlebnisorientiert und erfolgreich umgesetzt wurden. Mit EVA gilt es, deren Erfolg einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen.

m:convisions

ein tragen.“ Gerade dieses Event hat gezeigt, wie sehr sich die Konzern-Mitarbeiter weltweit als „BASF-Familie“ sehen und dass global entwickelte Konzepte auch in verschiedensten Kulturen erfolgreich sein können. In einer Branche, wo Lösungen künftig verstärkt gemeinsam mit dem Kunden entwickelt werden, kommt der Face-2-Face-Kommunikation und deren Konzeption immer größere Bedeutung zu. „Man lässt mir hier viel Freiheit“, sagt Ilona Geimer. Zu Recht, wie ihre Erfolgsbilanz zeigt. Mit ihren Mitarbeitern konzipiert sie sämtliche Corporate Events der BASF, von der Hauptversammlung über Pressekonferenzen und Kunden-Events bis hin zum Tag der offenen Tür und allem, was mit dem Protokoll zu tun hat. Rund hundert Veranstaltungen sind das pro Jahr für kleine Gruppen bis hin zu 15.000 Personen (am „Tag der offenen Tür“). Darüber hinaus verwaltet ihr Team das konzerneigene Konferenzzentrum. Die personalaufwändigste Veranstaltung ist sicherlich die Hauptversammlung der BASF. An diesem Tag und bei der Vorbereitung hören 600 Mitarbeiter auf das Kommando von Ilona Geimer. „Trotz aller Erfolge versuchen wir geerdet zu bleiben“, versichert die BASF-Event-Chefin, so „glamourös“ ihr Job auch hin und wieder sein mag: „Wir haben eine klar umrissene Aufgabe: die Werte unserer Marke greifbar zu machen. Das prägt unser Handeln.“ Konkret ist es die tägliche Fragestellung, wie die BASF gesehen werden möchte, nämlich „professional“, „pioneering“ und „passionate“. „Die Bedeutung von Events ist enorm gestiegen. Das Internet hat nicht dazu geführt, dass es weniger Events gab, sondern ganz im Gegenteil mehr. Durch das Internet ist der Informationsdruck und die Kommunikationsgeschwindigkeit enorm angestiegen und damit auch der Wunsch, sich persönlich auszutauschen.“ Heißt: die Zahl der Veranstaltungen ist gewachsen, aber auch der Anspruch an die Veranstaltungen, vor allem konzeptionell. „Die reine Informationsvermittlung läuft tatsächlich über das Internet. Für den intensiven Dialog und Austausch jedoch brauchen wir die Face-2-Face-Kommunikation.“

„The Chemical Company“ wurden Innovationen vorgestellt. Ein vorgestelltes Projekt waren beispielsweise OLEDs, also organische Leuchtdioden. Dabei handelt es sich um dünne, leuchtende Bauelemente aus organischen, halbleitenden Materialien. Trotz aller Technologie, die in ihnen steckt, sind sie nicht dicker als eine Plastikfolie und können biegsam gestaltet werden. Dadurch bieten sie völlig neue Möglichkeiten für Beleuchtungssysteme: So können die organischen Leuchtdioden als durchsichtige Lichtkacheln an Stelle von Fensterscheiben platziert und Vorhänge zum Leuchten gebracht werden. Der „Marketplace of Innovation“ war eigentlich nur für Führungskräfte konzipiert worden, dann aber so erfolgreich, dass der Vorstand entschied: „Das wollen wir ins Unternehmen hinseite 16

Besonders viel zu kommunizieren gab es 2004, als dem BASF-Logo der Claim „The Chemical Company“ hinzugefügt wurde. Damit sollte ein neues Selbstbewusstsein ausgedrückt werden. Und es gelang, wenngleich sich Ilona Geimer erinnert: „Das war für uns eine neue Ebene der Herausforderung.“ Das Bild der Branche, der Chemie-Industrie, hatte sich gewandelt. Sie war vom Prügelknaben der Nation zum Problemlöser geworden. Das wurde ins neue Selbstverständnis der BASF, in ihre Marke, übernommen. Heute kann die Event-Chefin mit Stolz sagen: „Es gibt kaum eine Industrie, die in so vielen Bereichen hilft.“ Seit dem wird die Marke auch bewusst in Form von Events inszeniert. „Wir freuen uns, wenn die Menschen, ohne das Logo zu sehen, spüren, dass sie ‚bei BASF‘ sind – und zwar gerne.“ n


08/Juni 2008

MARKT

Konrad-Duden-Preis für Professor Dr. Peter Eisenberg Ein „streitbarer“ Linguist und Verfechter der deutschen Sprache Von Dr. Katrin Bischl

Grammatik ist spannend. Davon ist Professor Dr. Peter Eisenberg fest überzeugt. „Wer sie beherrscht, kann das kommunikative Verhalten von Menschen beschreiben und verstehen, wie Sprache funktioniert.“ Der emeritierte Sprachwissenschaftler erhielt den Konrad-Duden-Preis, mit dem die Stadt Mannheim und der Verlag Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG (Dudenverlag) Germanisten auszeichnen, die sich „um die deutsche Sprache und ihre Erforschung besonders verdient gemacht haben“.

seite 17


Markt

m:convisions

Verleihung des Konrad-DudenPreises: Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz (rechts) überreicht die Auszeichnung an Professor Dr. Peter Eisenberg.

Wie es bereits seit langem Tradition ist, wurde der Konrad-Duden- Dies unterstrich Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz in seiner AnspraPreis genau in der Woche verliehen, in der das Institut für Deutsche che anlässlich der feierlichen Preisübergabe im Mannheimer Sprache (IDS) zu seiner Jahrestagung einlädt. Dieses Jahr hatte Schloss. Bei linguistischen Themen sei eine öffentliche Wirkung das renommierte Mannheimer Forschungsinstitut zum ersten Mal keinesfalls immer gegeben, bei Professor Dr. Peter Eisenberg aber in das m:con Congress Center Rosengarten eingeladen. Mehrere sehr wohl, lobte er den Preisträger. Ähnlich äußerte sich Dr. Annette hundert Sprachwissenschaftler aus ganz Deutschland und aus Trabold vom Institut für Deutsche Sprache, Expertin auf dem Gebiet verschiedenen europäischen Staaten wie Polen oder der Schweiz des öffentlichen Sprachgebrauchs: „Mit Peter Eisenberg wird ein waren dieser Einladung gefolgt. Drei Tage lang diskutierten sie im Sprachwissenschaftler geehrt, der es als aufklärerische Aufgabe Arnold-Schönberg-Saal über grammatikalische Probleme, korrek- betrachtet, auch interessierte Laien über sprachliche Entwickluntes Deutsch, Veränderungen der deutschen Sprache und wie sich gen zu informieren und gängige sprachliche Vorurteile im Dialog der Grammatikunterricht in der Schule, auch in den Hochschulen, mit der Öffentlichkeit abzubauen.“ Die Liste von Eisenbergs wissenschaftlichen Tätigkeiten mit verbessern lässt. Da durfte der „Grammatikpapst“ Prof. Peter Eisenberg als Gast öffentlicher Wirkung ist lang. 1986 verfasste der renommierte wie Redner nicht fehlen. Und es passte hervorragend, dass er gera- Sprachwissenschaftler den „Grundriss der deutschen Grammatik“. de dieses Jahr mit dem Konrad-Duden-Preis ausgezeichnet wurde; Das zunächst einbändige Lehrbuch liegt heute in zwei Bänden vor: übrigens dem einzigen Preis in Deutschland, der ausschließlich an „Das Wort“ und „Der Satz“. Schnell entwickelte es sich zum Renner, so dass es schon mehrfach neu aufgelegt wurde. Kein Wunder: Sehr Sprachwissenschaftler verliehen wird. Der 67 Jahre alte Peter Eisenberg ist der 27. Träger des mit 12.500 präzise und doch verständlich beschreibt der Autor die Grammatik Euro dotierten Preises. Der emeritierte Linguistikprofessor von der des Deutschen. In rund 200 Aufgaben können die Leser zudem ihr Universität Potsdam gehört zu jenen Geisteswissenschaftlern, die Wissen prüfen und verfestigen. So ist es zum Selbststudium durchaus sowohl unter Fachkollegen einen sehr guten Ruf genießen als auch geeignet, was man leider nicht von vielen anderen Grammatiken außerhalb der Hochschulgrenzen bekannt sind. Wissenschaftler, die behaupten kann. Studierende wie Wissenschaftler in ganz Deutscheine „Ausstrahlungswirkung für die Öffentlichkeit“ haben, wollen die land, doch auch viele Auslandsgermanisten an Hochschulen in ganz Stadt Mannheim und der Duden-Verlag mit diesem Preis würdigen. Europa, schätzen darum die „Eisenberg-Grammatik“. seite 18


08/Juni 2008

Noch mehr Breitenwirkung erlangte die 1998 erschienene sechste Auflage der Duden-Grammatik, an der Peter Eisenberg maßgeblich beteiligt war. In den vergangenen zwei Jahren hat er zudem vor allem an der Neuauflage des neunten Duden-Bandes gearbeitet, der im März 2007 erschienen ist: „Richtiges und gutes Deutsch“. Die Fähigkeit von Prof. Peter Eisenberg, für ganz unterschiedliche Zielgruppen zu schreiben, unterstrich denn auch der Schweizer Linguist Heinrich Löffler, letzter Träger des Konrad-Duden-Preises, in seiner Laudatio bei der Preisverleihung. Peter Eisenberg schreibe für Fachkollegen, aber auch für Studierende und Schüler, für Eltern, Sekretärinnen und deren Chefs: „Er gibt ihnen allen Tipps, wie sie die Zahl ihrer Fehler mit etwas grammatischem Wissen reduzieren.“ Dies tue er stets mit einer „großen Begeisterung für sein Fach und für die Sprache“. Beides ließ Peter Eisenberg wohl auch zu einem heftigen Kritiker der Rechtschreibreform von 1996 werden, was seinen Ruf als „streitbarer Linguist“ begründete: Das Wörterverzeichnis sei nicht umfassend genug, die ss-Regelung die „schlechteste überhaupt denkbare Lösung“, und auch die Getrennt- und Zusammenschreibung wie die Groß- und Kleinschreibung verstießen gegen die innere Systematik und den Gebrauch der deutschen Sprache. Solche Einwände führten dazu, dass die Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung, deren Mitglied Eisenberg war, schon im Frühjahr 1998 eine Überarbeitung der Neuregelung forderte. Als die Kultusminister den Vorschlägen ihrer eigenen Kommission nicht folgen wollten, verließ Eisenberg die Kommission unter Protest. Eisenberg gehörte auch zu den 600 Unterzeichnern der „Gemeinsamen Erklärung von Sprach- und Literaturwissenschaftlern zur Rechtschreibreform“ vom 9. Mai 1998, die gegen die Rechtschreibreform protestierten. 2003 entwickelte er im Auftrag der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung einen Kompromissvorschlag und ein Wörterverzeichnis, die unter dem Titel „Zur Reform der deutschen Rechtschreibung. Ein Kompromißvorschlag“ erschienen sind. Als Vertreter dieser Akademie ist Eisenberg seit 2005 Mitglied im Rat für deutsche Rechtschreibung. Ebenfalls ein Dorn im Auge ist dem Grammatikexperten die populäre Sprachkritik von selbsternannten Sprachwächtern, wie dem Journalisten Bastian Sick, Verfasser des Buches „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“. Das gibt Eisenberg, der klare Worte liebt, unumwunden zu: „Herren wie Bastian Sick machen sich selbst zum Maß aller Dinge. Sick unterscheidet zwischen falsch und richtig, ohne dies zu begründen.“ Ein weiterer Kritikpunkt von Eisenberg: Wie Sick sich über den Sprachgebrauch bestimmter gesellschaftlicher Gruppen lustig macht. „Das ist billiges Entertainment auf Kosten anderer“, moniert der Linguistikprofessor. Eisenberg plädiert stattdessen für mehr Freiheit der Sprecher: „Wenn mehrere Menschen eine grammatikalische Form benutzen – wie kann sie dann falsch sein? Und wie kann man sich darüber lustig machen?“ Beide Fragen richtet er auch mit kritischem Blick auf den Journalisten Dieter E. Zimmer von der Wochenzeitung „Die Zeit“ und Wolf Schneider, den früheren Leiter der Hamburger Journalistenschule und Autor zahlreicher Stilratgeber. Beide verfolgen

MARKT

ebenso wie Sick eine sehr normative Sprachkritik und formulieren in Büchern wie Zeitungen sehr enge Regeln für „richtiges Deutsch“. Anders hingegen der Linguistik Eisenberg: Ob gewinkt oder gewunken – das ist ihm darum schlichtweg egal; beide Formen seien heute korrekt. „Sprache verändert sich ständig und die Grammatik muss diesem Wandel folgen und ihn beschreiben“, forderte er in seinem interessanten wie kurzweiligen Vortrag auf der Jahrestagung des Instituts für Deutsche Sprache in Mannheim mit dem Titel „Richtig gutes Deutsch und richtig schlechtes Deutsch“. Ganz klar widersprach er den oft öffentlich zu hörenden Warnungen, dass die deutsche Sprache verkomme. Das Gegenteil ist laut Eisenberg vielmehr der Fall: „Die deutsche Sprache war noch nie so gut in Form wie heute.“ So verfüge sie „über ein produktives und vielfältiges Wortbildungssystem“, will heißen, sie kann Wörter bei Bedarf sehr gut erfinden, aus fremden Sprachen übernehmen oder vorhandene zu neuen Wörtern verbinden. Auch ist der Wortschatz so groß wie noch nie zuvor. So verfügte der viel gelobte Dichter Johann Wolfgang von Goethe über einen Wortschatz von zirka 90.000 Wörtern, während schon der „normale“ Deutsche heute zirka 10.000 Wörter aktiv und mehrere zehntausend Wörter passiv beherrscht, also versteht. Die Syntax, also der Satzbau, ist nach Eisenbergs Überzeugung im Deutschen heute ausgefeilter als sie jemals war. „Daran ändert auch der allmähliche Wegfall des Genetivs nichts,“ betont er – nicht ohne einen weiteren Seitenhieb auf selbsternannte Sprachwächter vom Schlage eines Bastian Sicks. Auch in anderer Hinsicht braucht das Deutsche einen Vergleich mit anderen Sprachen nicht zu scheuen. So gibt es keine andere Sprache, in die jedes Jahr so viele Bücher übersetzt werden. Die über 100.000 Buchtitel, die jedes Jahr aufgelegt werden, spiegeln die ganze Vielfalt wider, mit der es verwendet wird. Außerdem zählt das Deutsche zu den wenigen Sprachen, die weltweit gelernt und gelehrt werden. Viele weitere Belege nennt Eisenberg, die den „hervorragenden Zustand der deutschen Sprache“ beweisen: So verstehe sie es sehr gut, ausländische Wörter wie zum Beispiel die aus dem Englischen stammende Anglizismen zu integrieren, indem diese eine neue Schreibweise oder deutsche Wortendungen erhalten. Gelassen beobachtet der Grammatikexperte, wie viele Anglizismen wir inzwischen verwenden. Der heutige Einfluss des Englischen sei mit dem Eindringen lateinischer und griechischer Wörter in vergangenen Jahrhunderten zu vergleichen. Auch sie hätten die deutsche Sprache nicht verdrängt, sondern bereichert. Insofern sind Anglizismen für ihn auf keinen Fall ein Beleg für den Verfall der Kultursprache Deutsch. Und die Positivliste geht weiter: So zählt das Deutsche zu den nur fünf Prozent aller Sprachen, die in Grammatiken ausführlich beschrieben sind. Mehr noch: Für wenige andere Sprachen gibt es so viele Wörterbücher und Publikationen zu grammatikalischen Fragen. Ein Ende dieser intensiven Erforschung scheint nicht abzusehen, denn gerade entsteht am Institut für Deutsche Sprache in Mannheim sogar eine „Grammatik der gesprochenen Sprache“; damit wird ein ebenso ehrgeiziges wie einzigartiges Projekt umgesetzt – in deutscher Sprache. n seite 19


Markt

m:convisions

Erfolgreiches Change Management am Beispiel der Mannheimer Versicherungsgruppe Rahmenbedingungen schaffen, dass Mitarbeiter die Zukunft direkt mitgestalten können Von Christian Leistritz

Für Helmut Posch, heutiger Vorstandschef der Mannheimer Versicherungsgruppe, ist die jüngere Erfolgsgeschichte des Unternehmens ein Lehrbeispiel dafür, was Mitarbeiter und Leitung eines Unternehmens erreichen können, wenn sie gemeinsam an einem Strang ziehen.

Die österreichische UNIQA-Gruppe hatte mit einer Kapitalerhö- Aus Angst wurde Zuversicht – in nur sechs Monaten hung im Jahr 2004 den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft der Mannheimer gelegt. Den Weg gehen mussten aber Vorstands- Helmut Poschs Ziel war eindeutig: „Die Mitarbeiter sollten nicht vorsitzender Helmut Posch mit seinen Kollegen und die Mitarbeiter nur gesagt bekommen, sondern daran glauben können, dass sie im Hochhaus an der Mannheimer Augustaanlage. Sinkende Akti- die größte Ressource im Unternehmen sind; die Mitarbeiter und enkurse hatten die Lebensversicherungssparte der „Mannheimer“ ihr Potenzial.“ Leider werde in viel zu wenigen Unternehmen so und in dessen Folge das ganze Unternehmen in Schwierigkeiten gedacht, bedauert Posch. „Die meisten Mitarbeiter bringen sich gebracht. Heute steht die „Mannheimer“ wieder gut da. Doch bis gerne begeistert ein. Stellen Sie sich das nur vor: 270 Bewerbungen dahin war es ein langer Weg. haben wir bekommen! Sie alle wollten die Zukunft ihres UnterVorstandschef Helmut Posch erinnert sich: „Erster wichtiger nehmens aktiv mitgestalten. – Aus Angst wurde Zuversicht. In nur Schritt war, Vertrauen für die neue Unternehmensleitung zu gewin- sechs Monaten.“ nen. Ich habe in der Zeit so viele Gespräche geführt wie selten.“ Das Resultat, auch dank permanent rückgespiegelter Ergebnisse: 2005 wurde das Erfolgsprogramm gestartet. „Das gelang nur, weil 37 Unternehmensprojekte, 156 kurzfristig umsetzbare Maßnahmen, die Mitarbeiter involviert waren. Es geht immer darum, die Leu- ein Nutzen im Wert von über zwei Millionen Euro – die Qualitätste mitzunehmen. Sie dürfen sich nicht nur als Betroffene fühlen, verbesserung noch nicht mit eingerechnet. Dem Vorstandsvorsitzenden ist bei der Nutzung der Mitarbeiter-Potenziale wichtig, das sondern müssen sich als Beteiligte wahrnehmen.“ 126 so genannte qualifizierte Interviews wurden in dieser Zeit Wörtchen „organisiert“ nicht außer Acht zu lassen. „Ideen müssen geführt. „Da kam viel Emotionales an die Oberfläche. Aber es war in Prozesse umgesetzt werden. So haben wir bei uns beispielsweise der Beginn eines umfassenden Veränderungsprozesses.“ Daran den Bereich Projektmanagement völlig neu aufgestellt. Für jede anschließend wurden Themen wie der „Glaube an die Zukunft“, Marke gibt es ein kleines Team, das einen Querschnitt des UnterZusammenarbeit und Veränderungsbereitschaft angegangen. Die nehmens abbildet.“ Strukturen wurden überprüft: Passen sie noch? Bei der Mannheimer wurden Projektteams gebildet – durch- Die perfekte Police für die Kongressbranche? gehend ohne Führungskräfte. Posch: „Darauf habe ich geachtet, denn die Sicht der Basis schien mir besonders relevant.“ Die Helmut Posch ist sich sicher: „Wer Kreativität organisieren kann, Begeisterung der Mannheimer-Mitarbeiter war so groß, dass es der wird langfristig erfolgreich sein.“ Kein leichtes Unterfangen, mit 270 Bewerbungen fast zu viele gab, denn für die 16 Teams gerade für die Versicherungsbranche, schließlich müssen deren wurden nur 140 Leute gebraucht. Ein dreiviertel Jahr lang haben Vertreter in gewisser Weise immer „berechenbar“ sein. „Alles sie wöchentlich jeweils einen ganzen Tag an ihrem Projekt gear- andere wäre Glücksspiel!“ Bei der Aktion „Jugend denkt Zukunft“ beitet. „Die Freiheit des Geistes sollte die Führung in den Projekten (innerhalb der auch m:con jährlich ein Projekt anbietet) haben übernehmen.“ Gymnasiasten gemeinsam mit Mitarbeitern der Mannheimer seite 20


08/Juni 2008

MARKT

Hier sitzt der Vorstand bei der Hauptversammlung der Mannheimer AG Holding im Mozartsaal des m:con Congress Center Rosengarten.

seite 21


Markt

Versicherung die Idee entwickelt, künftig auch „Kreativität“ versichern zu können. Die perfekte Police also für die Kongressbranche? „In dieser stark vereinfachten Form werden wir eine Versicherung sicherlich nicht anbieten können. Aber schon jetzt machen wir der Kongressbranche sinnvolle Angebote auf einem etwas anderen Gebiet“, erläutert Posch. Er schlägt dabei den Bogen vom Klimawandel über zunehmende Wetterschäden zur Elementarschadensversicherung: „Die Wetterdaten der letzten Jahrzehnte sind wegen der globalen Erwärmung nur noch bedingt verwertbar. Um das Risiko trotzdem kalkulieren zu können, arbeiten wir mit unseren Kunden wesentlich früher zusammen.“ Am Beispiel eines Kongresszentrums erläutert er: „Wir bewerten nicht mehr erst das fertige Gebäude, sondern bringen uns schon in die Planungs- und

m:convisions

Bauphase ein. Schon zu diesem Zeitpunkt beginnt die Risikobewertung. – Bereits jetzt wird nach einem Schadensfall der Wiederaufbau begleitet.“ Für die Betreiber von Kongresszentren bedeutet dies eine Optimierung der Beiträge. Seinen nächsten Termin in einem Kongresszentrum hat Helmut Posch am 12. Juni 2008. Im Mannheimer m:con Congress Center Rosengarten sitzt er bei der Hauptversammlung seinen Aktionären gegenüber. Dann wird es um Zahlen gehen, die Dividende, aber auch um die Mitarbeiter, mit deren Hilfe „Kapitän Posch“ das „Schiff Mannheimer“ durch die „raue See“ der vergangenen Jahre führen konnte: „Es ist mir eine Herzensangelegenheit, eine Balance zwischen den Interessen der Aktionäre und denen der Mitarbeiter herzustellen.“

Zukunftsweisend und transparent: Das moderne Geschäftsgebäude des Versicherers in Mannheim.

seite 22


MARKT

08/Juni 2008

Vorstandsvorsitzender Helmut Posch: „Mitarbeiter sind die größte Ressource im Unternehmen“.

So wurde beispielsweise ein zukunftsweisendes Arbeitszeitmodell Die Mitarbeiter sollen erkennen und verstehen, worin ihr Anteil am etabliert: Während viele Wettbewerber den Weg des Arbeitsplatz- Erfolg des Unternehmen besteht, aber auch dass und wie ihre Fehler Abbaus gehen, wurde bei der „Mannheimer“ ein Modell gewählt, Geld und Image kosten.“ Dies sei ein stetig fortzuführender Prozess: bei dem für eine befristete Zeit Arbeitszeit sowie Gehalt zwar stu- „Im Rahmen des Erfolgsprogramms wurde von den Mitarbeitern auch unser ‚Mannheimer Selbstverständnis‘ entwickelt. So etwas fenweise gesenkt wird, dann aber wieder angehoben. Die Geschäftsprozesse wurden vernetzt: Schnellerer Informa- kann nicht der Vorstand vorgeben, das muss entstehen.“ tionsfluss, effizientere Auftragsabwicklung, papierarme SchadenKlingt irgendwie sehr soft, Herr Posch … „Wo die Soft Facts und Bestandsbearbeitung und einfachere Kommunikationswege stimmen, stimmen auch die Hard Facts. Aufgabe von Wirtschaft ist im Innen- wie Außendienst. nicht der Selbstzweck oder blinde Gewinnmaximierung. Wirtschaft Und letztendlich wurden weitere kreative Markenprodukte ist für die Menschen – für Aktionäre und Mitarbeiter – da. Und mit entwickelt und auf den Markt gebracht. Die jüngste Innovation angemessener Ertragsoptimierung kann sie das auch leisten.“ n in der Schadenversicherung ist AMLOR® für das Elektrohandwerk. Die Kreativität der Vertriebspartner und die der Mitarbeiter waren der entscheidende Motor zu dieser und anderen Produktentwicklungen. So sieht Helmut Posch seine Aufgabe auch darin, RahmenbedinDie Mannheimer AG Holding gungen zu schaffen, in denen sich Mitarbeiter einbringen können. Eine blinde Lobeshymne aufs Personal möchte er darin aber nicht sehen: „Ich muss auch erkennen, welcher Mitarbeiter sich nicht 1879 als Transportversicherer gegründet, betreibt die Mannheientwickeln möchte.“ Jetzt ist ihm aber erst einmal wichtig, dass mer Gruppe seit langem nahezu alle Zweige der Schaden- und sich die Mitarbeiter mit dem erfolgreichen Weg „ihrer“ MannheiUnfallversicherung sowie der Personenversicherung. Am Markt mer identifizieren: „Sie sollen wieder gerne auf ‚ihre‘ Mannheiist die Mannheimer als Versicherer für Speziallösungen und mer angesprochen werden können.“ Deshalb leuchtet erstmals das für Zielgruppen anerkannt. Ihre individuellen Versicherungs„Mannheimer“-Logo vom Dach der Versicherung, Stärken und Erfollösungen tragen zum Teil charakteristische, rechtlich geschützge sollen künftig klarer kommuniziert werden, Posch will aktiv auf te Markennamen, wie ARTIMA® für Künstler, HOSTIMA® für andere Mannheimer Unternehmen zugehen – und nicht zuletzt ist Hotels oder NAUTIMA® für Jachteigner und Sportbootfahrer. er der neue Aufsichtsratschef der Stadtmarketing Mannheim GmbH, Mit ihren Markenprogrammen VALORIMA® für Juweliere und einem Public Private Partnership zwischen Stadt Mannheim und SINFONIMA® für Musiker ist sie europäischer Marktführer. Mannheimer Unternehmen, wobei die Unternehmen mit 51 Prozent Mit rund 800 Mitarbeitern betreut das Unternehmen 787.200 die hauchdünne Mehrheit halten. Versicherungsverträge. Der Jahresüberschuss lag 2007 bei 8,9 So offen wie der Chef der „Mannheimer“ mit den MannheiMillionen Euro. Der Hauptversammlung der Mannheimer AG mern – Bürgern wie Unternehmen – künftig kommunizieren will, Holding am 12. Juni 2008 im m:con Congress Center Rosengarso offen ist er seit seinem Debüt an der Augustaanlage zu seinen ten soll vorgeschlagen werden, eine Dividende in Höhe von Mitarbeitern: „Damit sie sich in ihrem Unternehmen wohl fühlen 4 Cent je gewinnberechtigte Stückaktie zu zahlen. und engagiert sind, braucht es unbedingt die Offenheit ihnen gegenüber, auch über die wirtschaftliche Situation des Unternehmens. seite 23


Markt

m:convisions

Mit Flugzeug und Bahn quer durch Deutschland So kommen Sie günstig zum Kongress Von Sandra Pauli

Das Meeting- & EventBarometer 2008 hat es auch in diesem Jahr wieder ans Licht gebracht: Deutschland ist in Europa die Nummer eins unter den Kongressdestinationen und rangiert im weltweiten Vergleich auf Platz zwei hinter den USA! Als attraktive Kongressdestination hat Deutschland damit seit Jahren die Nase vorn und steht hoch im Kurs bei Veranstaltern sowie Tagungs- und Kongressteilnehmern aus Deutschland und dem Ausland.

Bleibt nur noch die Frage zu beantworten: Wie kommt man als Kongressteilnehmer preiswert zum Tagungsort und wieder zurück? m:con visions hat die günstigsten Angebote und Schnäppchen für Sie unter die Lupe genommen und Licht in den Tarif-Dschungel bei der Deutschen Bahn, der Lufthansa, Star Alliance und der BilligFluglinie Air Berlin gebracht. Die Deutsche Bahn und die Lufthansa bieten maßgeschneiderte Angebote für Kongress- und Geschäftsreisende an. Beide Konzerne sind Partner des German Convention Bureaus (GCB), das maßgeblich am „Veranstaltungsticket“ der Deutschen Bahn mitwirkte. Die Vermarktung des Kongressstandortes Deutschland ist das Hauptziel des GCB. „Es ist in unserem Interesse, dass viele Kunden nach Deutschland kommen“, so Ute Stegmann vom GCB. Für die MICE-Branche hat die Deutsche Bahn mit dem so genannten „Veranstaltungsticket“ ein Extra-Angebot im Gepäck: Mit dem individuell kalkulierten Ticket können Kongressteilnehmer zwischen 20 und 40 Prozent billiger durch das gesamte Bundesgebiet zu ihrer Veranstaltung reisen. Laut Bahn AG wurde das Ticket im vergangenen Jahr rund 60.000 Mal verkauft. Das „Veranstaltungsticket“ können Veranstalter bei der Deutschen Bahn ab 1.000 Teilnehmern pro Kongress oder Tagung buchen. Bei Firmenevents und Incentives zählt das Sparprogramm bereits ab 100 Teilnehmern. Zunächst müssen Veranstalter Kongresse, Tagungen oder Messen bei der Deutschen Bahn anmelden, um ein individuell kalkuliertes Angebot zu erhalten. Mit der Anmeldung des Kongresses, der Tagung oder des Firmenevents erhalten die registrierten Veranstalter einen eigenen Link - über den können sich die Kongress- und Tagungsteilnehmer online anmelden und vom günstigen Tarif profitieren. Das Ticket wird über die Einladung oder E-Mails kommuniziert. Die Deutsche Bahn bietet vier Varianten des Tickets an: n Ein Nahverkehrsticket für regionale Veranstaltungen n ein bundesweiter pauschaler Festpreis von allen DB Bahnhöfen für überregionale Veranstaltungen n ein nach Entfernungsstufen differenzierter Preis n ein Leistungspaket, bei dem die Fahrkarte zugleich Eintrittskarte ist. Wer’s exklusiv mag, kann als besonderes Sahnehäubchen sogar einen VIP-Service dazubuchen: Die Kongressteilnehmer oder seite 24

Speaker werden dann von einem Chauffeur vom Bahnsteig abgeholt und zum Veranstaltungsort gebracht. Für besondere Events kann der Veranstalter bei der Deutschen Bahn überdies Sonderzüge und Busse chartern. Auch die Lufthansa hat sich für den Ansturm von Kongresskunden aus dem In-und Ausland gerüstet. Das „Lufthansa Congress Förderprogramm“ richtet sich mit seinem Angebot an Kongressveranstalter und Delegierte großer internationaler Kongresse. Die Veranstalter werden unterstützt bei der Planung, die Delegierten sparen. Die Fluglinie gewährt günstige Konditionen mit einem Preisnachlass von bis zu 20 Prozent. Die Voraussetzungen: n Der internationale Kongress findet in Deutschland statt oder einem Staat, der gut an das Streckennetz der deutschen Fluglinie angebunden ist. n An der Veranstaltung müssen außerdem mindestens 300 Delegierte teilnehmen, von denen 100 Teilnehmer aus dem internationalen Ausland anreisen. Das Kongressangebot, so verspricht der Konzern, werde auf die individuellen Bedürfnisse der Veranstalter und Delegierten zugeschnitten. Die Veranstaltung muss spätestens drei Monate zuvor angemeldet werden. Einziges Manko: Es gibt keine speziellen Spar-Tarife für innerdeutsche und europäische MICE-Events. Wer rechtzeitig bucht, kann stattdessen unabhängig vom Kongressangebot mit dem „Better Fly“-Ticket der Lufthansa für 99 Euro in Europa 23 Destinationen anfliegen. Insgesamt 17 internationale Fluggesellschaften bilden das Netzwerk der Star Alliance, das mit dem „Convention plus“- Angebot einen Spartarif für internationale Kongresse aufgelegt hat. Delegierte fliegen bis zu 20 Prozent günstiger in 157 Länder des Flugplans. Die Voraussetzungen: n Ein internationaler Kongress mit mindestens 1.000 Delegierten n Mit dem „Organiser Support Programm“ können Veranstalter auch Tickets für die Vorbesichtigung des Veranstaltungsortes, Mitglieder des Organisationsteams oder Gastredner buchen.


08/Juni 2008

n Mit

dem so genannten Convention Code bekommen Delegierte Zugang zu den vergünstigten Tarifen bei Reisebüros und Fluggesellschaften. n Vielflieger können Bonuspunkte sammeln Auch die Billig-Fluglinie Air Berlin setzt inzwischen auf Spar-

MARKT

Angebote für Kongressteilnehmer. In den Genuss eines ermäßigten Gruppenangebots kommen Geschäftsreisende bereits ab einer Teilnehmerzahl von elf Personen. Die Air Berlin Fluglinie hat sich nach eigenen Angaben auf die Kongressdestination Barcelona und Palma de Mallorca spezialisiert. n seite 25


M:CON

m:convisions

Mehr Kongresshäuser, mehr Flächen, mehr Wettbewerb Das Instrumentarium des Online-Marketings voll ausschöpfen Von Markus O. Huber

Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Köln, Bonn, Mainz, Mannheim, Stuttgart, Freiburg, Nürnberg – quer durch die Bundes­ republik haben die Kongresshäuser ihre Kapazitäten durch An- und Neubauten in den letzten Jahren deutlich erweitert. Inzwischen bietet fast jede größere Stadt in Deutschland Tagungen und Kongresse in einem eigenen Haus an.

Insgesamt ist die Zahl der Tagungsstätten, das heißt inklusive Tagungshotels und Event-Locations, laut Meeting- und Event-Barometer von knapp 5.900 im Jahr 2006 auf nunmehr etwa 6.200 im Jahr 2007 gestiegen. Mit dem wachsenden Flächenangebot wächst auch der Verdrängungswettbewerb. Ein professionelles Marketing ist für ein Kongresshaus daher essentiell, wenn nicht gar existenziell.

Print verliert, Online gewinnt Wie in den meisten anderen Branchen weist auch in der Kongressund Tagungswirtschaft der Trend der letzten Jahren in eine einzige Richtung: Weg von den Printmedien hin zu technologisch immer raffinierteren Online-Auftritten. Zum einen wegen der Streuverluste beispielsweise beim Werbemittel Anzeigen. Aber auch wegen der technischen Möglichkeiten, die der Printbereich naturgemäß nicht bieten kann, wie zum Beispiel die Einbindung von Audio- oder Videomaterial auf einer Website. Zum anderen bietet ein professionell geführter Internet-Auftritt, der die gesamte Online-Orchestrierung bis hin zur Bannerwerbung nutzt, den Vorteil, die Reaktion der Besucher über die Klickrate messen und analysieren zu können. Auf mögliche Streuverluste lässt sich auf diese Weise schneller und zielgerichteter reagieren. Selbstverständlich können beide Medientypen nicht voneinander isoliert genutzt werden, hier ist eine enge Verzahnung nach wie vor unabdingbar. War jedoch vor ein paar Jahren noch das Internet die Ergänzung zu den Printmaterialien, so hat sich der Schwerpunkt heute verlagert: Printunterlagen bilden nunmehr die Ergänzung zur Online-Präsentation der Kongresshäuser.

Multimediale Welten Diesen Siegeszug verdanken die elektronischen Medien ihren ständig weiterentwickelten technischen Möglichkeiten. Betrachtet man die Landschaft der Kongresshäuser, so zeigt sich, dass große Häuser wie Nürnberg, München oder Mannheim bereits seit einiger Zeit seite 26

technologische Neuerungen wie Online-Buchungen und virtuelle Welten einsetzen. Wer den Markt aufmerksam beobachtet, wird zugleich aber auch feststellen, dass die Häuser, die eine Führungsrolle für sich beanspruchen, sich auf diesen technologischen Errungenschaften nicht ausruhen, sondern sich gleich nach deren Einführung um die Weiterentwicklung kümmern. Ein signifikantes Beispiel für diese Innovationsfreudigkeit ist sicherlich m:con in Mannheim. Den Mannheimer Rosengarten gibt es bereits seit dem Jahr 2002 in einer virtuellen Welt zu besichtigen. Nicht zuletzt wegen der baulichen Erweiterung 2007 wurde diese virtuelle Welt komplett modernisiert – und zwar nach der neuesten state-of-the-artTechnologie. In diesem Fall heißt diese Technologie High Dynamic Range, kurz: HDR, und steht für ein neues Bildgebungsverfahren, das mit 200.000:1 außergewöhnlich hohe Kontrastwerte bietet. Zum Vergleich: ein digitaler Film bietet Kontrastwerte von 1.000:1, bei einem chemischen Film liegt der Wert bei 10.000:1. Dieser HDREffekt kommt zustande, indem mehrere Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtung gemacht und anschließend im Rechner zusammengesetzt werden. Bei zu hellen oder zu dunklen Bildbereichen wird die Version gewählt, die den Optimalwerten am nächsten kommt. Dank der enorm hohen Bildqualität ist es nunmehr für den Besucher möglich, die virtuelle Begehung des Rosengartens fullscreen, also auf dem gesamten Bildschirm, zu sehen. Damit wird der Internet-Auftritt zu einem unvergesslichen visuellen Erlebnis und bietet eine gute Einstimmung auf die Leistungen des Kongresshauses in der realen Welt. Hinsichtlich der Bilderwelten setzt Mannheim nicht nur mit Form der Virtuellen Welt neue Standards, sondern auch mit den Inhalten: So werden die Räume nicht nur leer gezeigt, sondern es wurden ganz bewusst packende Events und emotionale Momente in die Präsentation eingebunden, um dem Besucher Impulse und Ideen für die eigene Veranstaltung zu geben. Diese gezielte Kundenorientierung setzt sich beim Warenkorb fort, einer weiteren wichtigen Serviceleistung. Anhand eines vor-


08/Juni 2008

M:CON

Der Mannheimer Rosengarten als 360尊-Panorama-Welt sorgt mit neuester HDR-Tech足 nologie f端r ein beeindruckendes visuelles Erlebnis.

Das Anfrage-Formular auf der m:con Website: Auch f端r dieses Feature gab es den iF communication design award 2008.

seite 27


M:CON

m:convisions

gefertigten Fragenkatalogs kann der Kunde „seine“ Veranstaltung, angefangen vom gewünschten Saal und dem Datum über die Anzahl der Teilnehmer bis hin zu weiteren Details, per Anfrageformular an m:con übermitteln. Ergänzende Informationsangebote sowie ein Präsentations-Baukasten mit herunterladbarem, frei verfügbarem Foto- und Filmmaterial runden den neuen Mannheimer InternetAuftritt ab.

Professionelle Marketingkonzepte Professionelles Online-Marketing heißt aber nicht, eine Website online stellen und abwarten, was passiert. Zur Aufgabe gehört es ebenso, die Website unter Einsatz des passenden Instrumentariums für Online-Marketing zu promoten. Dies erfolgt im Fall m:con beispielsweise über Newsletter, Podcasts, Online-Befragungen und Suchmaschinen-Marketing, das heißt Suchmaschinenoptimierung und -platzierung. Ein weiteres wichtiges Mittel ist die Bannerwerbung beziehungsweise Sponsorenlinks oder AdWords bei Google. Markenführung im Internet kann und darf sich jedoch nicht darauf beschränken, die passenden Inhalte online zu stellen. Zum professionellen Brand Management gehört vielmehr auch das Marketing-Controlling. Das erfordert regelmäßige Meetings mit den Verantwortlichen von Vertrieb und Marketing sowie den beteiligten Agenturen. Anhand der Logfiles und der Auswertung der GoogleTools werden zum einen Zugriffe und Verweildauer, aber auch die einzelnen Kampagnen, Konversionsraten oder Suchbegriffe genau analysiert. Hier zeigt sich die Stärke der Online-Instrumente im Vergleich zur Printwelt. So lassen sich Werbebanner, die keinen Erfolg bringen, recht kurzfristig überarbeiten und deren Erfolg überprüfen. Durch Pfad-Analysen lassen sich Bewegungsmuster, Seitenfolgen und Favoriten innerhalb der Website aufspüren, weitere Segmentierungen erlauben wiederum weitere Rückschlüsse auf die Vorlieben der Besucher. Der gesamte Marketingprozess von Planung, Durchführung und Kontrolle bleibt auf diese Weise ständig in Fluss. Stets in Bewegung zu bleiben, gilt für den Internet-Auftritt im Gesamten. Es gilt, mit jeder technologischen Neuerung Schritt zu halten. Die nächsten Schritte dürften in Richtung Mobile-Web gehen. Eines ist somit sicher: es bleibt spannend. n seite 28

Markus O. Huber ist Head of Digital Marketing bei der Huth + Wenzel Agentur für Kommunikation GmbH in Frankfurt am Main. Beim Marketing Club Frankfurt ist er verantwortlich für den Bereich „Neue Medien“.


08/Juni 2008

M:CON

Aus Begeisterung wird Zukunft Das dürfen Kunden im neuen CC Rosengarten erwarten Von Panja Schollbach

„Grenzenlos Kreativität ausleben können – das ist jetzt endlich bei uns möglich“, schwärmt Michel Maugé. Der Haus­ herr des „neuen“ m:con Congress Center Rosengarten hat mit dem Bau eines neuen und modernen Glaskubus jüngst seine Vision eines modernen, multifunktionalen Kongresszentrums verwirklicht.

seite 29


08/Juni 2008


m:convisions


M:CON

seite 32

m:convisions


08/Juni 2008

Wenn der m:con-Chef seine Kongresskunden durch die neuen, großzügigen Flächen führt, ist er in seinem Element. Eine Begeisterung, die ansteckend wirkt und auch sein Team aus erfahrenen Eventmanagern und Marketingstrategen zu Hochleistungen motiviert. „Es ist enorm, was unsere Kunden im neuen Kongresszentrum erwarten dürfen“, betont der Geschäftsführer. Vor einem halben Jahr wurde das Haus auf 22.000 Quadratmeter Gesamtfläche erweitert. Höchste Ansprüche an Komfort und High-Tech hat m:con im gesamten Kongresszentrum realisiert. Ein leuchtendes und zukunftsweisendes Beispiel ist der neue Arnold-Schönberg-Hörsaal für 500 Kongressteilnehmer. „Die moderne Wissensvermittlung hat in unserem Kongresszentrum mit dem neuen, hochmodernen Hörsaal einen top ausgestatteten Ort gefunden“, so Michel Maugé. „Wir sind seit Jahren eine der ersten Adressen für wissenschaftliche und medizinische Fachkongresse, Tagungen sowie Hauptversammlungen deutscher DAXKonzerne – das verpflichtete uns, in ultramoderne High-Tech zu investieren und das Haus auch medientechnisch zu jeder Zeit auf dem aktuellen Stand zu halten.“ Die Medientechnik ist in der Tat außergewöhnlich, die Abstimmungsanlage das Neueste, was der Markt zu bieten hat. Die Konferenzsprechstellen im Hörsaal sind für die Teilnehmer in die Tische integriert, ermöglichen Simultanübersetzungen, rednergesteuerte Kameraführung und eine brandneue Digi-Vote-Abstimmungsfunktion. Auch Dolmetscherkabinen sind vorhanden. Die Technik wird von Fachmännern aus einem eigenen Regieraum gesteuert. Auch die Teilnehmer können sich interaktiv zu jeder Zeit an der Konferenz beteiligen – per Knopfdruck lassen sich alle Funktionen spielend einfach bedienen. Und zwar von den spanischen Ledersesseln aus, die dem rund 500 Quadratmeter großen Raum eine edle Optik verleihen. Mit einem der weltweit führenden Hersteller für Veranstaltungstechnik, der deutschen Firma Brähler ICS aus der Nähe von Bonn, wurde außerdem ein System geschaffen, das den Kundenservice optimiert und reibungslos gestaltet. Im m:con Congress Center Rosengarten wurde weltweit zum ersten Mal die bewährte RFID-Technik mit neuester Konferenztechnik verbunden. Mühelos können sich Teilnehmer seitdem – fast unmerklich – an den Konferenzsprechstellen anmelden und registrieren. Diese neu entwickelte Technik dienst als „leiser“ Türöffner im ganzen Haus. „Unsere Kunden haben sehr positiv auf die neuen Flächen und Tagungsräume reagiert“, betont Michel Maugé. „Wir haben von

M:CON

Grenzenlose Möglichkeiten bietet das CC Rosengarten auf 22.000 Quadratmeter Fläche.

unseren Kunden großes Lob und starke Feedbacks bekommen. Etwas, das uns in unserer Überzeugung bestärkt, dass der Erweiterungsbau ein wirtschaftlich notwendiger und was die neuen Kapazitäten betrifft, richtiger Schritt war.“ Die Ausstellungsflächen bieten reichlich Platz: 1.500 Quadratmeter zusäzliche Präsentationsfläche wurde durch die Erweiterung des Gebäudes gewonnen. Durch die verglaste Fassade ist das Innere des Gebäudes zu jeder Zeit hell und lichtdurchflutet. „Die Atmosphäre des Hauses, die Großzügigkeit und Helligkeit wirkt sich sehr positiv auf die Motivation der Kongressteilnehmer aus“, erklärt Michel Maugé. „Die Fensterfronten in den neuen Tagungssälen schaffen eine besonders produktive Lern-und Tagungsatmosphäre“. Die Konferenzräume in den oberen Etagen sind flexibel und variierbar. Der großzügige Gustav-Mahler-Saal lässt sich etwa bequem teilen: Aus einer Gesamtfläche von knapp über 1.000 Quadratmetern lassen sich durch Trennwände – spielend einfach – drei einzelne große Veranstaltungsräume bilden. Individueller Zuschnitt nach Maß: „Wir haben uns auf die speziellen und individuellen Bedürfnisse unserer Kunden eingestellt und sind jetzt für jede Art von Veranstaltung vorbereitet und ausgerüstet“, erklärt Michel Maugé. Ob Hauptversammlungen großer deutscher DAX-Unternehmen, medizinische Großkongresse, Verbandstagungen oder gesellschaftliche Events, bei m:con ist alles möglich. seite 33


M:CON

Der Friedrichsplatz mit dem Mannheimer Wahrzeichen, dem Wasserturm, direkt gegenüber dem Rosengarten.

Hier können jetzt verschiedene Kongresse mit insgesamt bis zu 9.000 Teilnehmer pro Veranstaltung gleichzeitig stattfinden. Mit den neu installierten acht Rolltreppen, die 17 und 22 Meter lang sind und die drei Ebenen des 22 Meter hohen Gebäudes miteinander verbinden, hat das Kongresszentrum für noch größeren Kundenkomfort und ein Mehr an Mobilität gesorgt. Mit der Rollreppe gelangen die Besucher von den Foyers im Erdgeschoss in die exklusiv ausgestattete Kongress-Lounge, deren roter Travertin-Stein aus Persien Kunden und Besuchern als erstes ins Auge sticht. Ein echter Hingucker eben. Die Lounge-Atmosphäre schafft einen gelungenen Kontrapunkt zum nüchternen Kongresshaus: Gold, warme Farbtöne und der rote Naturstein wirken hier entspannend. Allein zwanzig Tonnen des schönen Natursteins mit der auffälligen Struktur wurden im CC Rosengarten verarbeitet, wo mehr als 850 Veranstaltungen jährlich stattfinden. „In dieser Atmosphäre können unsere Kunden nicht nur entspannen, sondern auch in sehr angenehmer Atmosphäre und ungestört geschäftliche Gespräche führen“, so Michel Maugé. Wenn sie nicht vom Blick aus dem Glaskubus nach draußen zu sehr abgelenkt werden: Die Aussicht auf den Mannheimer Wasserturm - das Wahrzeichen der Quadratestadt – und auf eine riesige Grünanlage mit Jugendstilelementen besticht und begeistert, und ist von Architekt Andreas Schmucker bewusst in Szene gesetzt worden. seite 34

m:convisions

Die Kunden und Kongressveranstalter kommen aus ganz Deutschland und Europa. Dank der günstigen Verkehrslage könnte die Anbindung kaum besser sein: Der ICE bringt Delegierte genau so schnell vom Flughafen Frankfurt nach Mannheim, wie die Verbidnung vom Flughafen London/Heathrow in die Londoner Innenstadt dauert. Neben den lichtdurchfluteten Foyers des Glasgebäudes ist die wandlungsfähige, künstliche Beleuchtung eines der architektonischen Stilelemente und Highlights. Je nach Veranstaltung und Kundenevent kann das Licht durch Computertechnik beliebig verändert werden und im Handumdrehen eine stimmungsvolle Beleuchtung zaubern. Darauf legen die Kongressspezialisten großen Wert: Als Full Server bietet m:con seinen Kunden die komplette Planung, Organisation und professionelle Durchführung ihrer Veranstaltung an. Gut, wenn man dazu alle Möglichkeiten eines multifunktionalen Kongresszentrums nutzen kann. Mit außergewöhnlichen Abendveranstaltungen und kreativen Eventkonzepten punktet das m:con-Team bei den Kunden auf der ganzen Linie. Die Atmosphäre und die Multifunktionalität waren für den m:con-Chef neben der Erweiterung der Gesamtfläche entscheidende Säulen bei der Planung des Bauprojektes, das mit einem Gesamtvolumen von rund 53 Millionen Euro zu Buche schlug. Innerhalb von rund zweieinhalb Jahren realisierte Architekt Andreas Schmucker von der Mannheimer Planungsgesellschaft Schmucker & Partner den Erweiterungsbau, der am 01. Dezember 2007 offiziell eröffnet worden war. Bereits am Tag darauf – einem „Tag der offenen Tür – herrschte im CC Rosengarten großer Andrang: Mehr als 10.000 Besucher wollten das neue Kongresshaus endlich von innen sehen. Das Sahnehäubchen des neuen m:con Congress Centers ist und bleibt aber das m:con-Team. Die Mannschaft aus Projektplanern, Marketingexperten und Veranstaltungsmanagern ist seit Jahren bundesweit und im europäischen Ausland als professioneller PCO tätig. Mit den neuen Flächen und Möglichkeiten bietet das Mannheimer Kongresszentrum für das Team viel neu gewonnenen Freiraum für Kreativität und innovative Veranstaltungskonzepte und neue Ideen. „Wir setzen auf die Multifunktionalität unseres Kongresszentrums. Es gibt eigentlich nichts, was im Rosengarten nichts veranstaltet werden könnte“, sagt der m:con-Chef und steigt in einen der großen Lastenaufzüge im Erdgeschoss des Kongresszentrums. Auf Kundenwunsch lassen sich damit sogar schwere Limousinen in die oberen Stockwerke des m:con Congress Center Rosengarten „chauffieren“. n


M:CON

08/Juni 2008

Die neue Dimension der Begegnung Mehr Raum für Visionen und Dialog

22.000 qm zwischen Himmel und Erde

seite 35


M:CON

m:convisions

m:con Congress Center Rosengarten besteht Feuertaufe Kunden sind begeistert Von Panja Schollbach

Ein halbes Jahr ist das „neue“ m:con Congress Center Rosengarten nun bereits in Betrieb und längst den Kinderschuhen entwachsen. Die Bewährungsprobe bei Kunden, Kongressteilnehmern und Ausstellern aller Fachrichtungen hat das Mannheimer Kongresszentrum in den ersten Monaten nach der Erweiterung bestanden – mit Bestnoten und enormem Zuspruch. Lesen Sie selbst, was die m:con-Kunden über das „neue“ m:con Congress Center Rosengarten sagen.

seite 36


M:CON

08/Juni 2008

Die Räumlichkeiten begeistern Kongressteilnehmer im ganzen Haus (oben) und prominente Redner wie den ehemaligen Bundesaußenminister Joschka Fischer (Mitte). 470 Teilnehmer finden Platz im neuen Hörsaal (unten).

Mit der jährlichen Hauptversammlung des weltgrößten ChemieKonzerns BASF ist im April dieses Jahres das größte Aktionärstreffen im CC Rosengarten über die Bühne gegangen. Mit rekordverdächtigen 8.500 Aktionären nutzte der Chemiekonzern erstmals das komplette Haus auf 22.000 Quadratmetern. Nicht nur der neue Glaskubus des Kongresszentrums, auch die neue Rechtsform der BASF hatte bei der Aktionärstagung 2008 Premiere: Erstmals versammelten sich die Aktieneigner und der BASF-Vorstand des Unternehmens als „Societas Europaea“ (SE), quasi europäische Aktiengesellschaft. „Es war für uns, wie immer, eine Bereicherung mit dem m:conTeam zusammen zu arbeiten“, betont Ilona Geimer, Head of Corporate Events bei der BASF und zuständig für die jährliche Planung der Hauptversammlung. „Die m:con-Mitarbeiter sind absolut professionell, kooperativ, hilfsbereit und kundenorientiert, das ist für die Zusammenarbeit das A & O“. Viel Zustimmung seitens der Aktionäre habe es auch für den Erweiterungsbau gegeben: „Es ist schön, dass der Präsenzbereich für die Aktionäre nun übersichtlicher gestaltet ist und mehr Fläche für unsere Unternehmenspräsentation zur Verfügung steht“, so Ilona Geimer. „Das Glas, die großzügigen Flächen und die Transparenz nach dem Umbau zu sehen, ist eine wahre Freude.“ Im Mittelpunkt der begleitenden BASF-Präsentation auf den großzügigen Ausstellungsflächen standen die Themen „Klimaschutz und Energie-Effizienz“. „Wir sind stolz, unser Kongresszentrum für die großen Hauptversammlungen von Unternehmen zur Verfügung stellen zu dürfen, die zu den wichtigsten in Europa und weltweit zählen“, betont m:con-Chef Michel Maugé. Im m:con Congress Center Rosengarten halten neun führende deutsche DAX-Unternehmen ihre Hauptversammlungen mit durch-

schnittlich zwischen 1.000 und 7.000 Aktionären ab. Die BASF ist jedes Jahr die größte. Bei den Aktionärstagungen spiegelt sich die geballte Wirtschaftskraft der Metropolregion Rhein-Neckar: der Chemiekonzern BASF, der Baukonzern Bilfinger-Berger, Heidelberger Druckmaschinen, Südzucker, Fuchs Petrolub, MVV Energie, MLP, die Mannheimer Holding sowie CropEnergies. Als erfolgreicher Full Server und Professional Congress Organizer (PCO) organisiert m:con Kongresse, Tagungen und Events sowohl in Mannheim als auch bundesweit und im europäischen Ausland. Für die Hauptversammlung des Mannheimer Schmierstoff-Hersteller Fuchs-Petrolub übernimmt m:con die Gesamtorganisation der seite 37


M:CON

m:convisions

Der Chemie-Riese BASF hält seine Hauptversammlungen seit Jahren im m:con CC Rosen­ garten ab. Laut BASF eine „Bereicherung“.

Auch der neue Arnold-Schönberg-Hörsaal für 500 Teilnehmer bietet Konferenz- High-Tech auf höchstem Niveau. Den Auftakt zu den neun Aktionärstagungen machte im März die Mannheimer MVV Energie AG. Das Unternehmen zeigt sich begeistert über den reibungslosen Ablauf der eintägigen Veranstaltung und die Tagungsmöglichkeiten im „neuen“ CC Rosengarten: „Ganz klar: Mit dem Umbau hat das CC Rosengarten einen Quantensprung gemacht, was die Qualität und das Angebot für die zentrale Jahresversammlung börsennotierter Unternehmen angeht“, betont Roland Kress, Unternehmenssprecher der MVV Energie AG. Seit seinem Börsengang im Jahr 1999 hält der Mannheimer Energiedienstleister seine Aktionärsversammlung im m:con Congress Center Rosengarten ab, 2008 mit 1.800 Teilnehmern. Das m:con Congress Center Rosengarten ist jüngst auf 22.000 Quadratmeter Kongress-, Tagungs- und Ausstellungsfläche erweitert worden – 10.000 Quadratmeter mehr als bislang. Das „neue“ Kongresszentrum, das am 01. Dezember 2007 offiziell eingeweiht wurde, gehört heute zu einer der attraktivsten Tagungs- und Kongressdestinationen in Deutschland. Das hat sich auch über die Grenzen Deutschlands bereits herVeranstaltung. Eine große Herausforderung sind Hauptversammlun- umgesprochen. gen allemal – für Veranstalter und Betreiber. So muss gewährleistet „Wir sind total begeistert von den räumlichen Kapazitäten“, sein, dass die Geschäftsberichte, Abstimmungen und Vorträge in schwärmt auch Dr. Gabriele Pankl, Chefredakteurin des deutschden Sälen zu jeder Zeit in die Foyers übertragen werden. österreichischen Magazins „FONDS professionell“ und VeranstalMit der m:con-Technik ist das kein Problem: Neben den großen terin des gleichnamigen Kongresses. „Das Haus ist modern, großMedizinkongressen waren es vor allem die Hauptversammlungen, zügig aber auch funktional und optimal durchdacht.“ Zum „FONDS professionell“ -Kongresses am 29. und 30. Januar 2008 waren mehr die m:con veranlassten, das Kongresszentrum zu erweitern. Mit Blick auf die Ausrichtung der jährlichen Hauptversamm- als 10.000 Besucher gekommen! 200 Aussteller hatten auf 1.800 lungen der DAX-Unternehmen der Metropolregion spielte die Quadratmetern Fläche ihre Produkte im m:con Congress Center hohe Qualität der technischen Ausstattung im Haus eine ent- Rosengarten präsentiert. „Ohne das erweiterte Haus und die neuen scheidende Rolle. Räumlichkeiten hätte die Tagung in dieser Größe nicht stattfinden seite 38


M:CON

08/Juni 2008

m:con ist Spezialist für Medizin­ kongresse und begeistert mit neuester Technik.

können“, erklärt m:con-Projektleiter Johannes Dumm. „Auch aus unserer Sicht verlief diese riesige Veranstaltung nach dem Erweiterungsbau reibungslos und damit perfekt.“ Nicht nur das Feedback des Veranstalters ist durchweg positiv, sondern auch Aussteller und Besucher sind von den neuen Dimensionen des Tagens und der Multifunktionalität des modernen Kongresszentrums überzeugt: „Unsere 200 Aussteller sind sehr zufrieden. Wir bekamen extrem positive Feedbacks von allen Teilnehmern“, so Dr. Gabriele Pankl. Der „FONDS professionell“-Kongress, der zu den größten seiner Art in Europa zählt, findet seit 2002 jährlich im Mannheimer Kongresszentrum statt. 190 Fachvorträge, 200 internationale

Aussteller sowie prominente Gäste machten die Veranstaltung auch 2008 zu einem der wichtigsten Treffen der Branche. Der ehemalige deutsche Außenminister Joschka Fischer, Österreichs Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser sowie die bekannte Fondsmanagerin Cindy Sweeting hielten dieses Jahr Gastvorträge in Mannheim. Auch die Pharma-Firma Abbott Deutschland testete das gesamte neue Kongresszentrum inzwischen auf Herz und Nieren: Bei der Jahrestagung vom 15. bis 18. Januar 2008. „Wir haben von den Teilnehmern sehr positive Rückmeldungen in Bezug auf die Technik und die Tagungsräume bekommen“, betont Julia Wirth von Abbott Deutschland. Die Tagung für Außendienstmitarbeiter und Produktmanager setzte hohe logistische Anforderungen an m:con: „Die Herausforderung war es, sehr viele kleine Räume bereit zustellen“, so m:con-Projektleiterin Angelika Staude. „Für Abbott ist das eine sehr große Veranstaltung, die bislang meist in Hotels stattfand. Es ist toll, dass im m:con Congress Center die ganze Veranstaltung unter einem Dach über die Bühne gehen konnte“, betont Julia Wirth. Für die viertägige Tagung hatte Abbott das gesamte Kongresszentrum gebucht – vom Hörsaal bis zu den Seminarräumen, in denen Workshops und Gruppensitzungen stattfanden. Unter dem Motto „Fürsorge – das Leben lebenswerter machen“ leisteten die Abbott-Mitarbeiter an einem der Veranstaltungstage zusätzlich rund 1.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden in 47 sozialen Einrichtungen in Ludwigshafen – Altenheimen, Kindergärten und Krankenhäusern. Die Logistik lag dabei in den Händen der erfahrenen m:con-Projektplaner, die Busse charterten und Hostessen engagierten. Für das Unternehmen habe bislang die Schwierigkeit bestanden, einen geeigneten Ort sowie eine Vielzahl kleiner Räume für die Tagung zu finden. „Bei m:con haben wir die optimalen Kongressmöglichkeiten gefunden“, so Wirth. n seite 39


M:CON

m:convisions

Eichbaum Bier: „Genuss im Schatten der Eiche“ Erfolg mit der Rückbesinnung auf die regionale Tradition Von Christian Leistritz

Eichbaum gehört zu Mannheim wie der Wasserturm und das Schloss. Und so wie die Metropole der Rhein-NeckarRegion sich wandelt, geht auch das Bier der Region mit der Zeit. Über die behutsame Veränderung einer Marke, die natürlich Bier ist, aber auch Heimat, Emotion und Tradition, hat sich „m:con visions“ mit dem bei Eichbaum für Vertrieb und Marketing zuständigen Vorstand Achim Kalweit und Marketingchef Holger Vatter-Schönthal unterhalten.

Neue Kisten, neue Etiketten und neue Biersorten. Dabei aber das Alte, die Tradition bewahren. Vor dieser Aufgabe sah sich die MarketingMannschaft von Eichbaum im Jahr 2006. „Mit einer MarkenkernStudie haben wir ermittelt, was in unserer Marke steckt“, erläutert Vorstand Achim Kalweit: „Dabei ist einerseits die starke Tradition aufgefallen, andererseits die enge Verknüpfung mit der Region.“ Das wurde aufgenommen, mündete in den Claim „Kurpfälzer Braukunst seit 1679“. Die Zielgruppe war schnell klar: Erwachsene, eher männlich, aus allen Altersgruppen und Bevölkerungsschichten in der Kurpfalz. So genau man wusste, wer Eichbaum trinkt, so schwierig war die Frage, wie diese divergente Zielgruppe anzusprechen ist. „Der Markt in der Region ist einzigartig. Aber die Heterogenität ist auch eine Herausforderung für uns.“ „Wir haben festgestellt, dass die Authentizität in der Ansprache besonders wichtig ist“, schildert Kalweit. Wenn einer authentisch ist, dann Christian „Chako“ Habekost. Die Gäste der feierlichen Eröffnung des „neuen“ m:con Congress Center Rosengarten am 1. Dezember 2007 konnten sich davon überzeugen: „Chako“ moderierte den Festakt. Mit Mundart, Schmackes und dem typisch kurpfälzischen Humor. (Anschließend gab’s übrigens – natürlich – Eichbaum-Bier.) Habekost hat den Werbespot für das neue Eichbaum-Bier „Roter Räuber“ in der Bügelflasche nicht nur gesprochen, sondern auch geschrieben. Authentisch auch die „Erzähl-Geschichte“ dahinter: Mit dem „Roten Räuber“ wird auf einen rustikalen Zeitgenossen Bezug genommen, der Anfang des 19. Jahrhunderts in der Kurpfalz – die Gegend der heutigen Metropolregion Rhein-Neckar – sein Unwesen trieb. Und diesen Räuber gibt’s sogar „in echt“ – auf Stadtfesten und bei anderen Live-Kommunikations-Maßnahmen. Ganz dicht ran an den Verbraucher – als Partner, als Freund – so könnte man die neue Strategie sicherlich auch übersetzen. seite 40

Eichbaum ist und bleibt die Marke der Region. Kalweit: „Wir leben von der Nähe zu den Leuten, wir sind ein Unternehmen aus der Region für die Region.“ Das Mannheimer Stadtfest und das Brauereifest auf dem Werksgelände sind dabei nur die bekanntesten Engagements von Eichbaum. Wenn Vorstand Achim Kalweit über „sein“ Eichbaum spricht, gerät er geradezu ins Schwärmen. „Eichbaum ist eine tolle Marke, sie lässt sich grandios inszenieren.“ Dabei galt es, gerade die Wurzeln der Marke im Fokus zu halten. Im Detail gab die Strategie eine enge Verzahnung der Vermarktung in allen Vertriebswegen vor, umgesetzt in aufmerksamkeitsstarken Aktionen. So wurde die Markenbotschaft „Genuss im Schatten der Eiche“ beispielsweise mit einer Baumhaus-Aktion umgesetzt: Im Handel gab es den Akkuschrauber, um selbst Baumhäuser zu bauen. In der Gastronomie konnte man ein Wochenende in einem Baumhaushotel gewinnen. Der Erfolg in der Vermarktung der Marke Eichbaum gründet auf drei Säulen: Zum einen Eichbaum als regionale Marke mit dem Absatzmarkt Metropolregion Rhein-Neckar, dann die nationale Malzbiermarke „Karamalz“ und als dritte Säule den Export. Die Mannheimer zählen mit über 50 Zielländern zu den größten Bierexporteuren Deutschlands. Auch im Ausland kommt das nach deutschem Reinheitsgebot gebraute Bier an. Also wundern Sie sich nicht, wenn Ihnen in England ein „Eichbaum“ begegnet. Es ist das echte! Übrigens: Während der „Rote Räuber“ bei Eichbaum inzwischen zu den Rennern zählt, verlief das Leben des „echten“ Roten Räubers und Holzhändlers Georg Philipp Lang, genannt „Hölzerlip“, nicht ganz so erfolgreich. Er hatte wohl einfach zu viel auf dem Kerbholz. Er wurde am 31. Juli 1812 in Heidelberg verurteilt. Die Freiheit sah er nie wieder. – Na denn: Prost! n


M:CON

08/Juni 2008

Die Mannheimer Eichbaum-Brauerei gehört zu den größten Bierexporteuren Deutschlands.

Anz A5_RR_Getraenkekarte_MM

27.03.2008

9:07 Uhr

Seite 1

Eichbaum sieht rot!

Kurpfälzer Braukunst seit 1679.

Treffpunkt Eichbaum!

Kurpfälzer Braukunst seit 1679. EB_Baumhaus_CLP_ohneST.indd 1

07.08.2007 16:48:14 Uhr

seite 41


M:CON

News KongressTicker

m:convisions

News

News

n 12. Juni 2008 Mannheimer Holding AG, Hauptversammlung n 12. Juli 2008 FDP Baden Württemberg, 103. Landesparteitag n 18. Juli 2008 Heidelberger Druckmaschinen AG, Hauptversammlung n 25. Juli 2008

CropEnergies AG, Hauptversammlung n 29. Juli 2008 Südzucker AG, Hauptversammlung n 17. bis 18. September 2008 Bundestagung der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA). 60 Fachaussteller präsentieren ihre Dienstleistungen rund um die Entsorgungswirtschaft. n 18. bis 20. September 2008

3. Deutscher Atherosklerosekongress. Wissenschaftler und Ärzte diskutieren über die Heilung und Bekämpfung von Arteriosklerose (Arterienverkalkung). n 21. bis 24. September 2008 5. Jahrestagung Deutsche Vereinte Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL). Der Kongress wird sich mit der vielfältigen Rolle der Labordiagnostik als eine der medizinischen Kernkompetenzen in Forschung und Patientenversorgung befassen. n 24. bis 27. September 2008 37. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Angiologie. Die Experten für Gefäßchirurgie tagen zum Thema „Angiologie: Zentrale Kompetenz“. n 29. September bis 01. Oktober 2008 „European Powder Metallurgy Association“ (EPMA) – Kongress des europäischen Verbandes für Pulvermetallurgie mit Themen rund um die Erzeugung und die mechanische Verdichtung metallischer Pulver in Formwerkzeugen. n 09. bis 11. Oktober 2008 32. Herbsttagung der DGK e.V. und 19. Jahres­tagung der AG‘s Herzschrittmacher und Arrhythmie, die Herzspezialisten tagen zum Thema: Was ist ambulant möglich – was ist stationär nötig? (in Hamburg organisiert von m:con). n 29.Oktober bis 01. November 2008

42. Fortbildungsveranstaltung für Hals-Nasen-Ohrenärzte. Mit zahlreichen Hauptvorträgen, Kursen, Seminaren und Symposien ist es einer der größten Bildungs-Kongresse für Mediziner in Deutschland. n 17. bis 19. November 2008 „Bio Europe 2008“ n 10. bis 12. Dezember 2008 „ITUG Europe 2008“

seite 42

n Mit den großzügigen neuen Flächen des neuen Kongressgebäudes plant m:con in Zukunft eine stärkere Ausweitung des CC Rosengarten als Branchentreffpunkt europäischer Großkongresse.

n Unter dem Motto „m:con goes Golf“ treffen sich Mitte Juni 80 Business- und Verbandskunden in Mannheim, um bereits zum 2. Mal den m:con Golf Cup auszutragen.

2008 stehen gleich drei große Kongresse mit insgesamt rund 4.000 Teilnehmern aus ganz Europa und internationaler Ausstrahlungskraft auf dem Programm: Den Anfang macht der „International European Powder Metallurgy AssociatiLos geht das Kundenevent on Congress and Exhibition“ (EPMA) vom 29. September im Teehaus des Mannheimer bis 01.Oktober. Der weltgrößte Luisenparks mit Live Cooking Verband der Biotechnologie- und dem Besuch von TeilnehWirtschaft – die „Biotechnology mern des Olympia-Teams Peking Industry Organization“ tagt mit 2008 der Metropolregion Rheinder „Bio Europe 2008“ vom 17. bis Neckar. Mit dabei: Paralymics19. November im CC Rosengar- Dressurreiterin Hannelore ten. Bei der Usertagung „ITUG Brenner. 36 Golf-Cracks nehmen Europe 2008“ konnte sich Mann- am zweiten Tag den Platz in St. heim gegen Berlin durchsetzen Leon-Rot, auf dem auch schon und erwartet neben HP-Mana- Tiger Woods eingelocht hat, in gern auch den europäischen Beschlag. Knapp 60 Schnupsowie amerikanischen Hewlett- perkurs-Teilnehmer werden Packard-Vorstand vom 10. bis 12. lernen, was ein Handycap ist und wie man dieses verbessert. Dezember 2008.


M:CON

08/Juni 2008

News

News

News

Abends dann im neuen Alban- „Die Harmonie zwischen alt Berg-Saal die Preisverleihung und neu ist beim Rosengarten zum Golf Cup und eine m:con- extrem gut umgesetzt worden“, Präsentation, die die neuen lobte Jochen Manninger, DirekMöglichkeiten des erweiterten tor der HCCE mit Sitz in AmsCongress Center Rosengarten terdam. zeigt. Auf ihrem Hotelzimmer werden die Gäste dann ein paar n Neue Hotels schießen in Reise-Tipps für den dritten Mannheim wie Pilze aus Tag rund um die touristischen dem Boden. Rund um den Highlights der Metropolregion Bahnhof, am Stadteingang Rhein-Neckar finden. beim Planetarium sowie

in der prächtigen Innenstadtlage „Q 6 / 7“ entstehen neue Übernachtungsmöglickeiten.

n Drei

Fachverbände, bei denen der Mannheimer PCO Mitglied ist, haben im Frühsommer ihre Jahresversammlungen im m:con Congress Center Rosengarten gebucht: Den Auftakt macht die viertägige Jahresversammlung des Verbandes der Historischen Konferenzzentren Europas (HCCE) vom 29. Mai bis 01. Juni 2008, gefolgt vom German Convention Bureau (GCB) am 09. und 10. Juni sowie dem Verein „Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar e.V.“, der ebenfalls am 09. Juni tagt. Als PCO übernimmt m:con auch die Organisation der Jahresversammlungen im CC Rosengarten sowie des Rahmenprogramms der Veranstaltungen. VorschussLorbeeren gab’s bereits vorab:

Das Dorint-Hotel am Rosengarten wird aufgestockt. Weitere Zimmer sollen in einem Dachgeschoss liegen, das von der Fassade zurückversetzt ist. In neuem Glanz erstrahlt das renommierte Steigenberger „Mannheimer Hof“ in der Augusta-Anlage. Mit vier Sternen Superior ist es jetzt das höchstklassifizierte Hotel am Platz. Das Park Inn Hotel am Friedensplatz wurde gerade in allen Bereichen grundlegend renoviert. 2,5 Millionen Euro verschlang die dreimonatige Renovierung für 180 blitzblanke komfortable Zimmer, neun Tagungsräume, Gastronomie und ein Außenpool. Und: Das Bauunternehmen Diringer und Scheidel (D&S) investiert

knapp 8 Millionen Euro im Entwicklungsgebiet Mannheim 21 („LanzCarree“) südlich des Hauptbahnhofs, baut dort ebenfalls ein Hotel. Weitere Projekte, so beispielsweise das Hochhaus „Collini-Center“, sind im Gespräch.

n Als Technik-Dienstleister ist m:con gefragt wie nie. Der Betreiber des m:con Congress Center Rosengarten investiert 2008 rund 330.000 Euro in Technik.

Professional Congress Organizer (PCO) tätig, m:con stellt seine ultramoderne Technik und sein profundes Know-How auch Veranstaltern in ganz Deutschland und dem benachbarten europäischen Ausland zur Verfügung. Erst 2006 investierte m:con rund 100.000 Euro allein in die mobile Veranstaltungstechnik, 2007 weitere 20.000 Euro. Um den hohen Ansprüchen an Veranstaltungsmanagement und High-Tech-Ausrüstung auch weiterhin gerecht zu werden, fließen 2008 zusätzliche 336.000 Euro in die m:con-High Tech, 85.000 Euro davon in die Verleihtechnik von m:con.

Der Kongress-Spezialist ist nicht nur auf dem Gebiet des Veranstaltungsmanagements als seite 43


Magazin

m:convisions

Wissenschaftsstandorte (4): e = m · c² – vom Feuer der Sonne zur Medizin von morgen Greifswalder Selbstverständnis: Eine Universität mit Stadt drumrum Von Stefan Kern

Bei Greifswald denkt der überwiegende Teil der Deutschen an grandiose Ostseenatur zwischen den beiden Inseln Rügen und Usedom. Dass in dem 55.000-Einwohner-Städtchen aber auch Spitzenforschung auf Weltniveau betrieben wird, dürfte dagegen den wenigsten bekannt sein. Und die Stadt ist „jung“. Jeder Vierte ist zwischen 18 und 30, jeder zweite in einer Zukunftsbranche tätig.

Die Wiesen bei Greifswald inspirierten den Maler Caspar David Friedrich zu dem gleichnamigen Ölgemälde aus den Jahren 1820 bis 1822.

Ein Drittel der Einwohner haben direkt oder indirekt mit der Universität zu tun. 11.500 sind Studenten und weitere 5.000 sind Mitarbeiter der Universität. Dazu kommen noch zahlreiche Mitarbeiter in den verschiedenen Forschungsinstitutionen. Neben der ErnstMoritz-Arndt-Universität Greifswald und dem Universitätsklinikum sind vor allem das Leibniz-Institut, das Max-Planck-Institut inklusive der Fusionsexperimentanlage „Wendelstein 7-X“ und das Friedrich-Loeffler-Institut zu nennen. seite 44

Angesichts dieser illustren Auflistung überrascht denn auch die Formulierung Horst Köhlers im Rahmen des 550. Geburtstags der Universität vor zwei Jahren nicht weiter. Prägnant erklärte das Staatsoberhaupt, dass Greifswald keine Universität habe, sondern eine sei. Das sehen die Greifswalder dann doch etwas bescheidener und sprechen davon, dass Greifswald eine Universität mit Stadt drumrum sei.


08/Juni 2008

Magazin

Greifswald: Hier entsteht das modernste Klinikum Europas.

Oberbürgermeister Dr. Arthur König sieht dies ähnlich. Investitionen in den Forschungsstandort Greifswald, wie beispielsweise die 260-Millionen-Investition in das bald modernste Universitätsklinikum Deutschlands, haben nicht nur für ihn höchste Priorität. Keine Frage, dass der OB davon überzeugt ist, dass die Stadt Zukunft hat. Dafür spricht schon allein die Altersstruktur. Zufrieden erläutert König, dass Greifswald mit die jüngste Alterstruktur Deutschlands aufweist. OB König im Gespräch mit „m:con visions“: „Jeder Vierte ist zwischen 18 und 30. Darüber hinaus ist jeder zweite Einwohner in einer Zukunftsbranche tätig.“ „Wenn dann noch der Ausbau Lubmins als Energieknotenpunkt für ganz Westeuropa verwirklicht ist, wird das Wirtschaftswachstum in der ganzen Region wichtige Impulse erhalten“, so die Hoffnung des Oberbürgermeisters. Positiv bewertet König in diesem Kontext auch die EU-Erweiterung gen Osten. „Seit dem liegen wir mittendrin.“ Und der OB ist sicher, dass im Zuge dieser Entwicklungen die relativ hohe Arbeitslosigkeit von 15 Prozent gesenkt werden kann. Dass die Zukunft der Hansestadt trotz aller Schwierigkeiten im Wirtschaftsbereich von den Stadtoberen als durchaus rosig beschrieben wird, hat wahrscheinlich auch mit einer Studie des Schweizer Beratungsunternehmens „Prognos“ zu tun, mit der der Stadt attestiert wurde, dass sie sich von 2004 bis 2007 unter allen deutschen Städten am positivsten entwickelt hat und damit als die dynamischste Stadt Deutschlands gilt. Schmunzelnd merkt OB König an, dass man in den vergangenen drei Jahren 224 Plätze gut gemacht habe. Zurzeit liegt die Hansestadt in diesem bundesweiten Ranking auf Platz 101. Weniger dynamisch sieht es dagegen in Sachen Kongresszentrum aus. Zurzeit wird gerade für fünf Millionen Euro die Stadthalle saniert, die in Zukunft mit dem Kaiser- und dem Rubinosaal mit knapp 700 Quadratmetern Platz für Veranstaltungen aller Art zur Verfügung steht. Darüber hinaus gibt es auch noch das Krupp-Kolleg, das sich auf wissenschaftliche Kongresse konzentriert. Auf rund 2.400 Quadratmetern finden sich neben einem großen Hörsaal mit Platz für rund 180 Zuhörer, eine Bibliothek, in der 30 bis 60 Seminarteilnehmer Platz haben und ein spezieller Seminarraum, der für bis zu 30 Personen geeignet ist. Trotzdem können sich der OB

und zahlreiche Stadtverantwortliche ein eigenes Kongresszentrum vorstellen. „Zur Zeit ist das aber nicht abzusehen“, so der OB. Die Entwicklung der Stadt steht und fällt unterm Strich mit den Erfolgen der Universität und den anderen Forschungseinrichtungen. Sowohl die Stadt als auch die Universität verdanken ihre Existenz dem 1199 gegründeten Zisterzienserkloster. Die Ruine des Klosters war übrigens ein berühmtes Motiv für den großen Maler der deutschen Romantik, den 1774 in Greifswald geborenen Caspar David Friedrich. Bereits 1241 erhielt die Siedlung Marktrecht und 1278 wurde Greifswald erstmals als Mitglied der Hanse ausgewiesen. Die Universität, bis heute die einzige Universität auf pommerschem Boden, wurde 1456 gegründet und erlebte – mit Brüchen – einen raschen Aufstieg in die Lehr- und Forschungsspitze Deutschlands. Dabei war die Universität von Beginn an von allergrößter Bedeutung für die Stadt Greifswald und die pommersche Region. Bereits 1856 wurde mit dem Bau des Klinikviertels begonnen. 1914 waren bereits 1.500 Studenten immatrikuliert. Heute sind an der Universität, die gleichzeitig auch der größte Arbeitgeber ist, rund 11.000 Studenten eingeschrieben – für Greifswald ein nicht zu vernachlässigender Faktor in Sachen Kaufkraft. Ein bundesweites Aushängeschild ist das Projekt „Gesundheits-

seite 45


Magazin

m:convisions

Gespeichertes Wissen: Der Neubau der Greifswalder Universitätsbibliothek.

Zahlen und Fakten n Einwohnerzahl: 55.000 n Studierende: 11.500 an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität n Hochschulmitarbeiter: 5000 n Weitere Forschungsinstitutionen: Leibniz Institut

(140 Mitarbeiter), Max Planck Institut inklusive der Fusionsexperimentanlage „Wendelstein 7-X“ (400 Mit­ arbeiter) und Friedrich-Loeffler-Institut (240 Mitarbeiter). n Greifswald liegt im äußersten Nordosten Deutschlands, 230 Kilometer nördlich von Berlin zwischen den beiden Ostseeinseln Rügen und Usedom an der Dänischen Wiek.

studie“ der Universität Greifswald, die zurzeit gerade in die dritte Runde geht. Vor über zehn Jahren wurde die umfangreichste Gesundheitsstudie weltweit mit 4.500 Probanden zwischen dem 20. und 78. Lebensjahr gestartet. Dabei wurden neben Blutwerten, Daten zur Zahngesundheit, Lebensgewohnheiten und viele weitere gesundheitlich relevante Kriterien erfasst und in einer Datenbank registriert. Fünf Jahre später wurde eine zweite umfassende Untersuchung durchgeführt. Jetzt wird eine weitere Untersuchung gestartet, mit der genetisch bedingte Krankheiten erfasst werden sollen. Dabei wird erstmals auch eine Ganzkörperuntersuchung im Magnetresonanztomograph durchgeführt. Bisher, so der Dekan der medizinischen Fakultät Heyo Kroemer im Gespräch mit „m:con visions“, „wurde unter anderem festgestellt, dass in Vorpommern Bluthochdruck und Übergewicht überdurchschnittlich häufig sind. Jetzt wollen wir sehen, ob es da möglicherweise auch genetische Ursachen gibt.“ Die aufgenommenen Genvarianten werden dann auf einem Chip gespeichert, die wiederum Grundlage für das Projekt „Individualisierte Medizin“ bilden. „Eine einzigartige Datensammlung und von größtem Interesse für die weltweite Forschung“, so Kroemer. Begeistert sprach auch Ministerpräsident Harald Ringstorff von einem „Meilenstein auf dem Weg zur Medizin der Zukunft“ und für das Land seite 46

Mecklenburg Vorpommern auf seinem Weg zum Gesundheitsland Nummer Eins. Klar, dass dies der Landesregierung auch einiges Wert ist. Mit 4,3 Millionen Euro fördert das Land dieses auf drei Jahre angelegte Projekt. Als weitere Förderer treten der Bund mit 5,4 Millionen Euro und der Medizingeräte-Hersteller Siemens mit weiteren 4,3 Millionen Euro auf. Ebenfalls von weltweiter Bedeutung für die Wissenschaftsgemeinde sind die Forschungen am Greifswalder Max-Planck-Institut in Sachen Kernfusion. Seit den 50er Jahren wird darüber nachgedacht, eine Art Fusionsfeuer der Sonne auch auf der Erde zu entzünden und damit im Grunde alle Energieprobleme der Welt auf einen Schlag zu lösen. Das Ziel der Fusionsforschung ist ganz leicht formuliert, die Detailprobleme gehen jedoch ins „gigantische“. Wie in der Sonne soll die durch die Fusion zweier Wasserstoffkerne in ein Heliumatom freiwerdende Energie für den Menschen nutzbar gemacht werden. Grundlage für diesen Prozess ist übrigens, so Professor Dr. Friedrich Wagner, Präsident der europäischen Gesellschaft für Physik und ein Wissenschaftlicher Direktor am Max Planck Institut, die wohl berühmteste physikalische Formel Einsteins, „e = m · c²“. Einfach erklärt muss hierfür der Brennstoff Wasserstoffplasma in Magnetfeldern eingeschlossen und auf sehr hohe Temperaturen – um die 100 Millionen Grad – aufgeheizt werden. Aufgrund dieser unvorstellbaren Temperaturen kann das Plasma nicht unmittelbar in ein Gefäß eingeschlossen werden. Jeder Wandkontakt würde eine unweigerliche Abkühlung nach sich ziehen. Daher wird Plasma in Magnetfelder wärmeisoliert eingeschlossen, um jeden Kontakt mit Wänden zu vermeiden. Gleichzeitig kann so der für den Fusionsprozess notwendige Druck von 100 Atmosphären geschaffen werden. Mit dem Bau des Fusionsexperiments vom Typ Stellarator „Wendelstein 7-X“ in Greifswald gelang der Fusionsforschung nun einen Durchbruch, auf den der Grundlagenforscher Wagner stolz ist. „Es hat ja auch lange genug gedauert.“ Einige Jahre nach dem Beginn


Magazin

08/Juni 2008

Klassisches Aussehen, moderner Anspruch: Die Universität Greifswald als Wissenschaftsstandort.

der Fusionsforschung glaubte man ähnlich schnell wie bei der Kernspaltungsforschung zu sein. 1938 entdeckt, dauert es noch zehn Jahre bis der erste Kernspaltungsreaktor entwickelt war. „In Sachen Fusionsforschung sind wir weltweit seit gut 50 Jahren unterwegs“, doch Professor Wagner befürchtet, dass es bis zum endgültigen Durchbruch noch einige Jahrzehnte dauern wird. Allein der Bau des „Wendelstein 7-X“ wird sich noch bis ins Jahr 2014 hinziehen, „aber wir werden es schaffen“.

Womit, so hoffen die Forscher weltweit, dann auch die großen Erwartungen auf eine in Zukunft sichere und nachhaltige Energieversorgung endlich erfüllt wären. Sicher auch deshalb, weil die für den Fusionsprozess notwendigen Grundstoffe über die ganze Welt verteilt vorhanden sind – und zwar in nahezu unbegrenzten Mengen. n

Die Bibliothek als Ort des Lernens: 11.000 Studenten sind an der Universität immatrikuliert.

seite 47


Magazin

m:convisions

Der vierte Aggregat-Zustand der Materie Plasma: Wunden heilen, wie von Zauberhand Von Stefan Kern

Was das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie vor hat, würde wahrscheinlich auch den legendären Zauberer Merlin in Staunen versetzen. Voller Begeisterung erläutert der Institutsleiter Prof. Klaus Dieter Weltmann die Möglichkeiten von Plasma. „Plasma kann entkeimen, es ist eine Energiequelle und kann Zellen heilen.“ Und besonders als Energiequelle ist Plasma in den vergangenen Monaten in Greifswald zunehmend ins Visier der Forscher am Leibniz-Institut geraten.

seite 48


Magazin

08/Juni 2008

m:con organisiert Kinderärzte-Kongress in Greifswald Bei sensiblen Themen sind Partner des Vertrauens gefragt Von Stefan Kern und Sandra Pauli

Mikrobielle Infektionen gelten mit als häufigste Ursache für Komplikationen und Verzögerungen bei der Wundheilung und werden gerade in Krankenhäusern zunehmend zum Problem. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Allein in Deutschland leben 4,5 bis fünf Millionen Menschen mit schlecht heilenden Wunden. Gut fünf Prozent aller stationären Patienten in Krankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen sind Patienten mit chronischen Wunden. Und darüber hinaus gehören akute Wundinfektionen in Europa und den USA zu den häufigsten Komplikationen beim Heilungsprozess. Neben den Beeinträchtigungen der Lebensqualität der Betroffenen, verursachten die Behandlung chronischer Wunden in Deutschland jährliche Kosten von fünf Milliarden Euro, alleine zwei Milliarden Euro davon wegen der verlängerten stationären Krankenhausaufenthalte. Der „Zauber“, den Professor Weltmann nun ins Feld gegen Bakterien und Viren führt, heißt schlicht „plasmatis“. Schon längere Zeit ist bekannt, dass Plasma eine antiseptische Wirkung hat, also Erreger von Wundinfektionen abtöten kann. „Doch Plasma kann mehr“, so die Überzeugung Weltmanns. „Mit einer genau dosierten Plasmaanwendung kann auch eine positive Beeinflussung des Wachstums und der Regeneration von Körperzellen erreicht werden, womit eine viel schnellere Wundheilung erreicht wird.“ Die Bezeichnung „Plasma“ kommt aus dem Griechischen, bedeutet „formbar“. Plasma wird häufig als „vierter Aggregat-Zustand der Materie“ bezeichnet. Wobei sich Wasser am besten eignet, um Plasma zu veranschaulichen. Im gefrorenen Zustand hat Wasser den Aggregatzustand Eis. Führt man jetzt Energie zu, verändert sich der Zustand von fest zu flüssig. Wenn noch mehr Energie hinzukommt, wird Wasser gasförmig und bei einem noch weiteren Temperaturanstieg entsteht Plasma. Ein Zustand, in dem sich von den Gasatomen die äußeren Molekühle lösen. Die in der medizinischen Forschung eingesetzten Plasmen bezeichnet man als Niedrigtemperatur- oder technisches Plasma. Hierbei hat sich das Plasma bei Zimmertemperatur nur teilweise ionisiert, so dass nicht allen Atomen die Elektronen fehlen. Doch die freien Elektronen sind es, die die Bedeutung des Plasmas ausmachen, da diese äußerst reaktionsfreudig sind und so in zahlreichen Aufgabenfeldern erstaunliche Effekte erzielen. Berühmtestes Beispiel ist der schmutzabweisende Autolack. n

In den vergangenen Monaten verging kaum ein Tag, an dem das Thema Kindesmisshandlung in Deutschland nicht die Schlagzeilen beherrschte: Ob es das kleine Mädchen Lea-Sophie war, die bei ihrem Tod nur noch sieben Kilogramm wog und erbärmlich verhungerte, oder der kleine Kevin, der von seinem Vater zu Tode misshandelt wurde – ihre Namen stehen für schlimmste Verbrechen, die jeden Tag mitten in Deutschland stattfinden. Wenn es um sensible Themen geht, sind Partner gefragt, zu denen man großes Vertrauen hat. Der Mannheimer Professional Congress Organizer (PCO) m:con hat sich in den letzten Jahren zu einer der renommierten Agenturen für die Organisation medizinischer Kongresse entwickelt – einer Agentur, der man auch bei schwierigsten Themen vertraut. Für die Norddeutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin organisierte m:con jetzt die 57. Jahrestagung in Greifswald. Thema: Das Erkennen von Gewalt gegen Kinder. Deutsche Kinderärzte und Jugendmediziner machen sich stark für Aufklärung über die tägliche Gewalt gegen Kinder und fordern auch Erzieher und Lehrer auf, den Blick für Misshandlungen, Kindesmissbrauch und Vernachlässigung zu schärfen. Das Thema stand im Mittelpunkt der 57. Jahrestagung der Norddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin in Greifswald. „Beim Verdacht auf Kindesmisshandlung darf keiner wegsehen“, forderte Tagungspräsident Professor Dr. Christoph Fusch. „Die Kinderärzte sind nur ein einziges Glied in einer langen Kette, wenn es darum geht, Kindesmissbrauch und Misshandlungen zu entdecken.“ Die Tagung thematisierte die Erkennung von Gewalt gegen Kinder sowie deren rechtlichen Aspekte. Neben den Ärzten müssten auch andere Berufsgruppen, die täglich mit Kindern umgehen, noch stärker für das Thema sensibilisiert werden, so der Tagungspräsident. „Alle, die beruflich mit Kindern zu tun haben, müssen professionell geschult werden. Es geht darum, dass wir das Thema Kindesmissbrauch, Misshandlung und Verwahrlosung nicht ausklammern, wir müssen die Anzeichen richtig deuten.“ Die Kinder- und Jugendärzte beschäftigten sich auf der dreitägigen Veranstaltung auch mit dem brisanten Thema „Impfungen“, das nach der jüngsten Masern-Epidemie in Deutschland an Bedeutung gewonnen hat. „Das Problem ist, dass viele Eltern ihre Kinder nicht impfen lassen und sich vermeidbare und gefährliche Infektionskrankheiten auf diese Weise ungehindert ausbreiten können“, warnt Professor Dr. Christoph Fusch. „Masern sind eine schwere virale Erkrankung.“ Gleichzeitig standen auch die Themen Präventionsmedizin sowie Dermatologie und Neurodermitis auf dem Programm.

seite 49


Magazin

m:convisions

Neues Mitglied bei HCCE Kongresszentrum Stadthalle Heidelberg nun auch dabei Von Karl Luha

Eine bedeutende Veranstaltung war für die Historic Conference Centers of Europe (HCCE) die jüngste Aufnahme ihres achten deutschen Mitglieds, des Kongresszentrums Stadthalle Heidelberg.

Fertiggestellt 1903 bietet das Kongresszentrum Stadthalle Heidelberg heute 14 ausgezeichnete Konferenzräume in verschiedenen Größen und Ausstattungen sowie den wunderschönen großen Saal, der 1.250 Menschen Raum bietet. Zusätzlichen Platz gibt es im großen Foyer. Das multifunktionale Veranstaltungshaus ist ideal für Seminare, Kongresse, Konzerte, Gala Dinners, Bälle und andere kulturelle wie soziale Events. „Wir sind sehr erfreut, dass wir das Heidelberger Konseite 50

gresszentrum in unseren Reihen begrüßen dürfen“, so Walter Straub, Präsident der Historic Conference Centres of Europe. „Dieser einzigartige Veranstaltungsort, gelegen in einer Stadt, die für ihre Tradition und ihre historischen Highlights bekannt ist, ist ein weiterer Pluspunkt für unser Netzwerk von 25 Kongresszentren in 13 europäischen Ländern.“ Thomas Jung, Geschäftsführer der Stadthalle Heidelberg sagt: „Wir wissen, dass wir in einer besonderen Gemeinschaft Mitglied werden. Dies un-

terstreicht die Exklusivität unserer Location. Wir schätzen die außergewöhnlichen MarketingMöglichkeiten, die uns die HCCE offerieren und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den Bewahrern der Geschichte, die ihre Spuren in der internationaln Meeting-Branche hinterlassen wollen.“ Als Teil der „Deutschen Schloss-Route“ mit der bekannten Ruine des Heidelberger Schlosses, ist Heidelberg auch als Stadt der ältesten Universität Deutschlands bekannt. Diese erstaunliche Mischung aus

Kultur und Bildung zeigt sich auch an der Südseite des Kongresszentrums Stadthalle, die Portraits von Universitäts-Professoren zeigt, Künstlern und Komponisten wie Mozart, Bach und Liszt. Meeting Planner, die auf der Suche nach Inspiration, dem kulturellen Erbe und professionellen Einrichtungen sind, werden sich in Heidelberg zu Hause fühlen und überglücklich sein, wenn sie ihr Event in diesem charakteristischen Veranstaltungsort entstehen sehen. n


08/Juni 2008

Metropolregion

Metropolregion Rhein-Neckar Die Zwei-Millionen-Destination Von Panja Schollbach

Zwischen Rhein und Neckar blüht eine der lebenswertesten Regionen in Deutschland, die Metropolregion RheinNeckar. Im milden Klima gedeiht hier der berühmte Schwetzinger Spargel direkt vor der Haustür und der Pfälzer Wein lässt sich bei den zahlreichen Weinfesten in der Pfalz testen. 2,3 Millionen Menschen leben hier– damit rangiert die Region größenmäßig genau zwischen den Weltstädten Berlin und Hamburg. Weltberühmte Touristenattraktionen wie das Heidelberger Schloss locken jedes Jahr Zehntausende Touristen, und Rennsportfans kommen auf dem Hockenheimring auf ihre Kosten. Nun gibt es erstmals ein Convention Bureau, das die Region in ihrer Gesamtheit vermarkten soll.

Allein 7,2 Millionen Kongressteilnehmer kamen 2007 in eine Region, die als Kongress- und Tagungsdestination in ihrer Gesamtheit bislang nicht wirklich wahrgenommen wurde. Das neue „Convention Bureau Metropolregion Rhein-Neckar“ soll dies nun ändern: Kongresszentren und Tagungsstätten wie Mannheim oder Heidelberg, wie Landau oder Wiesloch, sind mit dem Convention Bureau eine strategische Partnerschaft eingegangen. Das neue Kongress-Büro hat sich die Vermarktung der Attraktivität der Gesamtregion als Kongress- und Tagungsort auf die Fahnen geschrieben – bundesweit und international.

Wer tagsüber das Heidelberger Schloss besichtigt, schafft es aufgrund der Nähe noch spielend am Abend zu den berühmten Nibelungen-Festspielen von Regisseur Dieter Wedel nach Worms. „Wir müssen vermitteln, dass es vom m:con Congress Center Rosengarten in Mannheim zum Hotel ‚Europäischer Hof‘ in Heidelberg nur 15 Minuten mit dem Auto sind, und lediglich 20 Minuten mit dem ICE an den internationalen Rhein-Main-Flughafen“, so m:con-Chef Michel Maugé.

„Leider sind das große Potenzial und das außergewöhnliche Angebot des MICE-Standorts Metropolregion Rhein-Neckar bundesweit oder gar international noch zu wenig bekannt, und auch innerhalb der Region noch nicht voll ausgeschöpft“, erklärt Wolf-Rainer Lowack, Geschäftsführer der Metropolregion RheinNeckar GmbH. Wer die Region an Rhein und Neckar nicht kennt, weiß zum Beispiel gar nicht, wie nah die Städte Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen und Worms in Wirklichkeit beieinander liegen.

Das m:con Congress Center Rosengarten in Mannheim gehört bereits zu den fünf Top-Locations in Deutschland. Jetzt soll die ganze Region Erfolg haben. „Die Gründung der Kooperation und die Einrichtung des Convention Bureaus ist ein lang ersehnter Schritt und wird dem Kongress- und Tagungswesen einen enormen Impuls geben“, betont Michel Maugé, der Geschäftführer des m:con Congress Center Rosengarten in Mannheim. „Es ist notwendig, als Region aufzutreten, um mit den großen Destinationen noch erfolgreicher konkurrieren zu können.“ seite 51


Metropolregion

Und die Metropolregion hat Einiges zu bieten: „Wir haben uns auf den Weg gemacht, eine der attraktivsten und wettbewerbsfähigsten Regionen in Europa zu werden“, betont auch Wolf-Rainer Lowack, Geschäftsführer der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH. „Die Kongressbranche ist ein bedeutender Wirtschaftsstandort in Deutschland, insbesondere auch in der Metropolregion Rhein-Neckar“. Das Jahresbudget von 100.000 Euro für das Kongressbüro, das in Kürze in Heidelberg eröffnet wird, tragen die Kooperationspartner gemeinsam: Die BASF SE Wirtschaftsbetriebe, Congress Forum Frankenthal GmbH, Heidelberg Marketing GmbH, LUKOM Ludwigshafener Kongress- und Marketing-Gesellschaft mbH, m:con – Mannheimer Kongress- und Touristik GmbH, Palatin Kongresshotel und Kulturzentrum GmbH, Jugendstil-Festhalle Landau und der MRN GmbH. Die Partnerschaft ist auf drei Jahre ausgelegt. Eine aktuelle Studie des Europäischen Instituts für TagungsWirtschaft GmbH an der Hochschule Harz bescheinigt der Kooperation beste Voraussetzungen: Die Untersuchung zeigte, dass die Kongressbranche mit rund 437 Millionen Euro Umsatz im vergangenen Jahr einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor für die Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) darstellt. seite 52

m:convisions

„Geht man von dem vielfältigen hiesigen Angebot in der Kongressund Tagungsbranche aus, so steht die MRN anderen Top-Standorten in Deutschland in nichts nach“, erklärt Prof. Dr. Michael-Thaddäus Schreiber, Geschäftsführer des Europäischen Instituts für TagungsWirtschaft, das die Studie im Auftrag der Kooperationspartner des neuen Convention Bureaus erstellte. Die Partner wollen die Anzahl der Tagungen und Kongresse in der Metropolregion Rhein-Neckar deutlich steigern, denn die Region hat Potential: Die Metropolregion ist heute eine ausgesprochene Business-Landschaft: Laut Studie reisen allein 77 Prozent der Besucher aus beruflichen Gründen in das Rhein-Neckar-Gebiet, ein Drittel davon sind Kongress- und Tagungsteilnehmer. Das professionelle Marketing des „Convention Bureau“ soll langfristig das Image der Tagungs- und Kongress-Region Rhein-Neckar verbessern und die Stärken kommunizieren: Die optimale Infrastruktur beispielsweise mit 30 Minuten Fahrzeit zum internationalen Rhein-MainFlughafen, zudem die Anbindung an den europäischen Knotenpunkt für Straßen- und Schienenverkehr: Bis Paris sind es gerade einmal drei Stunden! Auch der Wissenschaftsstandort Rhein-Neckar ist hervorragend aufgestellt, bietet daher unschlagbare Vorteile und Möglichkeiten für Verbände, ihre Kongresse und Tagungen in der Region abzuhalten. Im Sektor Life-Science etwa zählt die Metropolregion neben München und Berlin zu den führenden Standorten in Deutschland – das Ergebnis herausragender Grundlagenforschung an den Universitäten und Fachhochschulen wie Heidelberg oder Mannheim. Der Bereich hat rund 10.000 Arbeitsplätze geschaffen. Hier haben das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg oder das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) ihren Sitz. Zehn der 100 bedeutendsten Unternehmen in Deutschland stammen aus der Region, zudem 13 Prozent des gesamten DAXMarktkapitals. International agierende Konzerne wie BASF oder SAP haben in der Region ihren Firmensitz. „Wir müssen weg vom Kirchturmdenken und gemeinsam unsere Stärken auf dem MICEMarkt platzieren“, erklärt Vera Cornelius, Geschäftsführerin Heidelberg Marketing GmbH. „Wir sehen uns nicht als Konkurrenten, weil jeder Anbieter in der Metropolregion Rhein-Neckar einzigartig ist. Dies gilt es als regionale Einheit zu kommunizieren.“ n


08/Juni 2008

Metropolregion

2007 kamen 7,2 Millionen Kongressbesucher in die Region. Auch in das Kongresshaus Stadthalle Heidelberg.

Die Metropolregion hat einiges zu bieten – viel Platz für Konzerte, Kongresse und Tagungen. Zum Beispiel in der JugendstilFesthalle Landau.

Das m:con Congress Center Rosengarten, Spezialist für wissenschaftliche Kongresse und Hauptversammlungen deutscher DAX-Konzerne.

seite 53


Metropolregion

m:convisions

Der Touristenmagnet der Metropolregion: Das Heidelberger Schloss lockt jährlich Zehntausende Touristen.

Lebensqualität unter Pfälzer Sonne: Die Südliche Weinstraße erinnert stark an die Toskana.

Blick vom Fernsehturm direkt am Neckar – über Mannheim Richtung Pfalz.

seite 54


08/Juni 2008

Metropolregion

Interview „Wir bündeln unsere regionalen Kräfte“ Die Metropolregion Rhein-Neckar bekommt nun ein Convention Bureau. Warum eigentlich? „m:con visions“-Redakteurin Panja Schollbach hat bei Wolf-Rainer Lowack, Geschäftsführer der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH, nachgefragt.

m:con visions: Warum braucht die MRN ein Convention Bureau? Wolf-Rainer Lowack: „Die Einrichtung des Convention Bureau ist die erste und wichtigste Maßnahme zur erfolgreichen Bearbeitung des regionalen und internationalen Marktes. Die Kongressbranche ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Bereits 2006 verzeichnete sie in der Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) ein Nettoumsatzvolumen von 437 Millionen Euro. Und die Tendenz ist weiter steigend. Das belegt eine aktuelle Studie des Europäischen Instituts für Tagungswirtschaft. Leider sind das große Potenzial und das außergewöhnliche Angebot des KTE-Standorts MRN bundesweit oder gar international noch zu wenig bekannt und auch innerhalb der Region noch nicht voll ausgeschöpft. In der Konsequenz haben sich deshalb die führenden Akteure der Branche zu einer langfristigen strategischen Zusammenarbeit entschlossen, um die MRN als Ganzes zu vermarkten.

Verfechter des Convention Bureaus: Wolf-Rainer Lowack, Geschäftsführer der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH.

m:con visions: Was versprechen sich die Kooperationspartner und m:con visions: Inwieweit wird die Metropolregion konkurrenzfäwas ist das Ziel? Wolf-Rainer Lowack: „Mit der Kooperation bündelt die regionale hig im Wettbewerb mit Großstädten wie Berlin, Hamburg oder KTE-Branche ihre Kräfte um die Synergien im hiesigen Markt als München? bedeutendem Wirtschaftsfaktor optimal zu nutzen. Neben einer Wolf-Rainer Lowack: „Wir sind bereits jetzt konkurrenzfähig noch engeren Vernetzung der einzelnen Anbieter und mehr Markt- – das hat die Studie ja eindeutig belegt: Veranstaltungsplaner fintransparenz soll das bisher ungenutzte Potenzial an Veranstaltun- den in der MRN beste Voraussetzungen zur Durchführung ihrer gen genutzt werden. Die Kooperation soll die regionale Branche Veranstaltungen. Bedeutende Häuser, namhafte Agenturen sowie insgesamt beflügeln und weitere regionale Partner hinzu gewinnen, erfahrene und professionelle Veranstalter gewährleisten, dass das bspw. an der Schnittstelle zur Hotellerie. gesamte Spektrum – von Großkongressen bis zu individuell gestalteten Events und Incentives – abgedeckt wird. Zudem warten die m:con visions: Was versprechen Sie sich davon? Standorte mit reicher Geschichte und charakteristisch-reizvollem Wolf-Rainer Lowack: „Von der gemeinsamen Vermarktung ver- Umfeld auf. Die Region punktet deshalb insbesondere mit ihrem spricht sich die regionale Tagungsbranche zusätzliche Wachstum- Angebot zur Durchführung außergewöhnlicher Rahmenprogramme simpulse innerhalb der Region. Nach außen ist das oberste Ziel, für Kongress- und Tagungsteilnehmer. Der Schulterschluss der regidie Bekanntheit der Destination ‚Metropolregion Rhein-Neckar‘ zu onalen Branche ermöglicht es, verstärkt national und international steigern und neue Kunden vom einmaligen Angebot der Region zu Präsenz zu zeigen, um auf der Landkarte als MICE-Destination noch überzeugen. Auf lange Sicht wollen wir zu den führenden Kongress- mehr wahrgenommen zu werden. Als Einzelne hätten die regionaund Tagungsregionen in Deutschland gehören. len KTE-Veranstalter einfach nicht die gleiche Schlagkraft. n seite 55


Metropolregion

seite 56

m:convisions


Metropolregion

08/Juni 2008

Auto, Bahn und Flug: Dichtes Verkehrsnetz in der Region Nur drei Stunden: Paris liegt um die Ecke Von Jennifer Scheuermann

Nur 3.500 Schritte – und Sie sind von der City auf dem Regional-Flughafen angelangt. Nur 31 Minuten brauchen Sie mit dem Zug zum Internationalen Flughafen. Sie sind geradezu umzingelt von Autobahnen – fünf an der Zahl! Und bis zum Fünf-Sterne-Hotel sind es gerade mal 15 Minuten mit dem Auto. Paris? Berlin? Oder vielleicht London? Falsch: die Europäische Metropolregion Rhein-Neckar. Kaum ein Ballungsraum ist verkehrstechnisch so vernetzt wie das Dreieck Mannheim – Heidelberg – Ludwigshafen.

Paris liegt um die Ecke Europa ist seit einem Jahr nur einen Katzensprung entfernt und Paris liegt um die Ecke. Quasi. 25. Mai 2007, Hauptbahnhof Mannheim, Gleis 1. Unter den Fahrgästen des ICE sogar Bahnchef Hartmut Mehdorn. Es war die Jungfernfahrt … Die französische und deutsche Bahngesellschaft nahmen die Hochgeschwindigkeitsstrecke Mannheim – Paris in Betrieb. Inzwischen ist die schnelle Verbindung „Normalität“. Täglich fährt beispielsweise um 12:16 Uhr der ICE 9553 auf Gleis 3 in den Mannheimer Hauptbahnhof ein. Nur drei Stunden und sieben Minuten zuvor ist der Inter City Express der neusten Generation am Gare de l’Est in Paris losgefahren. Mannheim – Paris in nur drei Stunden, das ist Rekord, Dank einem Tempo von 320 Stundenkilometern. „Von Stadt zu Stadt sind wir damit deutlich schneller als das Auto oder das Flugzeug“, erläutert Robert Etmans, Vorstandsmitglied der DB Fernverkehr AG. Nie war die Französische Hauptstadt der Metropolregion Rhein-Neckar näher. Und die neue ICE-Direktverbindung nach Paris eröffnet eine noch nie dagewesen Flexibilität und Zeitersparnis. Dass Franzosen wie Deutsche gleichermaßen auf eine solche transnationale Verbindung nur gewartet haben, beweist die Auslastung der Strecke. Bereits im Dezember 2007, also nur ein halbes Jahr nach Inbetriebnahme der neuen Verbindung, wurde die Frequenz von drei auf fünf Züge täglich erhöht. Nach nur vier Minuten Aufenthalt auf dem Mannheimer Hauptbahnhof geht es für den ICE 9553 weiter nach Frankfurt. Nach Plan kommt er dort 38 Minuten später an. Mannheim ist der wichtigste Umsteige-Bahnhof in Baden-Württemberg, noch vor Stuttgart, liegt bundesweit auf dem siebten Platz. Die meisten Verbindungen (hin und zurück) gibt es nach Frankfurt / Hauptbahnhof: täglich 82. Danach folgen Stuttgart mit 63, Karlsruhe

mit 59, Kassel (55), Basel (53) und Frankfurt Flughafen (52). In die etwas entfernteren Großstädte Hamburg, Köln, Berlin und München geht’s zwischen 29 und 39 Mal am Tag. Mannheim ist ein wichtiger Kontenpunkt für die Deutsche Bahn AG. Den Bahnhof nutzen täglich 76.000 Reisende, 626 Züge fahren von hier ab, alleine 176 im Fernverkehr.

Autobahntrend Rhein-Neckar: sechs Spuren Was der Mannheimer Hauptbahnhof für die Bahn AG und Bahnreisende ist, ist das Mannheimer Autobahnkreuz für den Auto- und Lkw-Verkehr. 65.000 Fahrzeuge nutzen es täglich. Viele Autofahrer hätten sicherlich auf eine höhere Zahl getippt. Nur: Das ist das 24-Stunden-Aufkommen – inklusive Nacht. Betrachtet man allein die Tagesstunden, so rauschen die Autos im Sekundentakt über das Kreuz. Die Folge: Es wird derzeit ausgebaut, um dem immer stärker wachsenden Autoverkehr gerecht zu werden.

seite 57


Metropolregion

Eine „Region der Verbindungen“ wird das Rhein-Neckar Dreieck genannt – und das nicht ohne Grund. Alleine die Stadt Mannheim ist von fünf Autobahnen umgeben, die ein Verkehrsnetz bilden, das in seiner Dichte und Erreichbarkeit ausgebaut ist, wie kaum ein zweites in Deutschland. Peter Siepe, Leiter des Baureferats Nord beim Regierungspräsidium: „Das engmaschige Verkehrsnetz macht es möglich, dass – wenn sie auf den Verkehrsfunk hören – sie praktisch immer staufrei durch die Metropolregion RheinNeckar kommen. Sie hören einen Stau im Radio und haben durch die vielen Autobahnanschlüsse quasi immer die Möglichkeit, auf eine staufreie Autobahn zu wechseln. So sind zwar beispielsweise die Autobahnen A5 und A6 sehr hoch belastet, aber weil sie so nah beieinander liegen, ist ein Wechsel von der einen auf die andere problemlos möglich.“ Diese Verkehrssituation lässt Städte wie Mannheim und Heidelberg beinahe zusammenwachsen. Durchschnittlich dauert es nur etwa acht Minuten, bis man mit dem Auto den nächsten Autobahnanschluss erreicht hat. Ein Wert, den außer der Metropolregion Rhein-Neckar kaum ein anderer deutscher Ballungsraum erreicht. Trotzdem ist die Stärkung und Erweiterung der Region eine kontinuierliche Aufgabe. Prognosen sagen, dass in den nächsten fünf bis zehn Jahren noch mit einem weiteren Anstieg des Verkehrs gerechnet werden muss. Darauf wollen die Verantwortlichen an Rhein und Neckar vorbereitet sein. Eines der Projekte, das die hervorragende verkehrstechnische Abdeckung auch für die Zukunft gewährleisten soll, ist der Ausbau der Autbahn A6 im Streckenabschnitt Mannheim – Viernheimer Kreuz. Baureferats-Chef Siepe: „Dieser Teil des Netzes ist in der Regel sehr, sehr stark belastet. Jede kleine Behinderung könnte bereits zu stockendem Verkehr oder gar kilometerlangen Staus führen. Der Ausbau wird dieses Risiko minimieren.“ Statt vier, gibt es bald sechs Spuren auf diesem Autobahn-Abschnitt. seite 58

m:convisions

Das besonders Schwierige an dieser Baumaßnahme ist, dass sie so koordiniert werden muss, dass der Verkehr während der gesamten Dauer des Ausbaus möglichst ungehindert weiter fließen kann. Erklärtes Ziel von Verkehrspolizei und Behörde: die Auswirkungen während der Bauzeit für alle Reisenden so klein wie möglich zu halten. Nicht erst, wenn die A6 fertig ist, geht es für die Verkehrsplaner weiter. Der sechsspurige Ausbau der A5 ist auf lange Sicht angedacht. Deutlich schneller soll im Bereich Nordbaden das Nadelöhr auf dem Abschnitt von Walldorf und Heilbronn zwischen Rauenberg und Sinsheim verschwinden, die A6 dort auf sechs Spuren erweitert werden. Und das nicht nur, um den Fans des gerade in die Erste Fußballbundesliga aufgestiegenen Clubs TSG 1899 Hoffenheim eine schnelle Fahrt ins neue Stadion in Sinsheim zu ermöglichen.

Viermal täglich nach Berlin Der City Airport Mannheim hält, was sein Name verspricht, denn er liegt tatsächlich direkt an der Mannheimer City. Das garantiert kurze Wege. Dazu: Kostenlose Parkmöglichkeiten direkt auf dem Flughafengelände, keine Wartezeiten und eine reibungslose Abfertigung. Im Herzen der Metropolregion Rhein-Neckar wird Service in einer Schnelligkeit angeboten, wie es sich jeder Fluggast wünscht. Und das nicht zu irgendwelchen B-Destinationen, sondern nach Berlin und Hamburg, täglich, per Linienmaschine im Team Lufthansa. Es liegt auf der Hand, was der „kleine“ Flughafen seinen „großen Brüdern“ voraus hat: Den entscheidenden Zeitvorteil. Und der wird immer wichtiger, denn der Bedarf an Mobilität steigt weiter an. „Bis zum Jahr 2020 ist mit einer Verdopplung des Luftverkehrs zu rechnen. Vor allem der Geschäftsreiseverkehr, der schon in den letzten Jahren rapide zugenommen hat, wird weiter ansteigen“, erläutert


Metropolregion

08/Juni 2008

EventTicker n 22. Juni 2008

Avril Lavigne: Die kanadische Rock- und Popsängerin präsentiert ihr aktuelles Album „The Best Damn Thing“. Mehrmals täglich verkehrt ein ICE oder ein TGV zwischen Paris und Mannheim (ganz links). Mit dem Flugzeug geht’s täglich nach Berlin und Hamburg.

n 20. Juli 2008

Max Raabe & Palast Orchester. „Heute Nacht oder nie – Konzerttournee 2008“. Seit 1987 widmet sich das Palastorchester der Tanz- und Filmmusik der 20er und 30er Jahre mit ihren charmant witzigen Texten und gefühlvollen Melodien. n 02. bis 05. Oktober 2008

m)))motion, International Dance Masters Mannheim unter dem Motto „Open to the World“ mit mehr als 2.500 tanzbegeisterten Laien und Profis.

Manfred Dambach, Vorsitzender der Interessengemeinschaft der Regionalen Flugplätze. „Für den Geschäftsreisenden sind die kurzen Wege und die schnelle Abfertigung ein ganz wichtiges Merkmal. Deshalb werden immer mehr Großflughäfen von den Geschäftsreisenden gemieden, wenn ein Regionalflughafen mit guter Anbindung in der Nähe ist. Die Bedeutung der regionalen Flugplätze wird weiter zunehmen“, prognostiziert Dambach. Mannheim steht gut da. Die Fluggesellschaft Cirrus Airlines – Partner von Lufthansa – fliegt täglich viermal nach Berlin und zweimal nach Hamburg. Vor allem Geschäftsreisende. Cirrus-Chef Martin Gauss: „Wir verstehen uns als Partner der Wirtschaft, konzentrieren uns daher auf die Wünsche der Geschäftsreisenden. Damit grenzen wir uns klar ab von den Billigfliegern, die viele Routen nur an einzelnen Wochentagen oder einmal täglich bedienen.“ Cirrus Standard: Business-Class-Kabine mit Ledersitzen, ein exquisites Speiseangebot und eine große Auswahl an Getränken. Übrigens – die Auflösung unseres kleinen Rätsels vom Anfang: 3.500 Schritte sind es vom m:con Congress Center Rosengarten in Mannheim bis zum Mannheimer City Airport, vom Mannheimer Hauptbahnhof erreichen Sie mit dem ICE in 31 Minuten den Internationalen Rhein-Main-Flughafen in Frankfurt. Die Autobahnen A5, A6, A61, A67 und die A656 durchziehen die Metropolregion RheinNeckar. Auf letzterer gelangen Sie in 15 Minuten vom Mannheimer Congress Center Rosengarten zum Heidelberger Fünf-Sterne-Hotel „Europäischer Hof“. Versuchen Sie das mal in Paris. Oder Berlin. Oder London. n

n 27. Oktober 2008

Reinhard Mey meldet sich live zurück und präsentiert sein neues Album auf der „Bunter Hund“-Tournee

n 06. November 2008

Helge Schneider. Der Improvisations-Künstler und Schauspieler auf „Apokalüze Nau“ Tour. n 09. November 2008 Ina Müller und Band auf der „Mein Liebes Leben Tour 2008“. Die Cuxhavenerin singt thematisch und unverfälscht über Liebe, Trennung, Männer, die beste Freundin und Beziehungssanierung.

n 15. Dezember 2008 bis 04. Januar 2009 Traumtheater Salome. „Über den Dingen und dem Himmel ein Stück näher“, so nennt sich das Gastspiel was im Rosengarten gastiert. n 19. Dezember 2008 Mathias Richling. Einer der bissigsten Polit-Kabarettisten Deutschlands, nimmt in seinem neuen Programm „E=m·RICHLING²“ u.a. als Sigmund Freud am Objekt Angela Merkel die Ursachen nach den tiefenpsychologischen Abgründen der Macht unter die Lupe.

seite 59


Metropolregion

m:convisions

Vom Mannheimer Hafen nach New South Wales roro: Die Fracht fährt selbst aufs Schiff Von Annika Kratzmann

Weltbekannte Produkte werden vom Mannheimer Hafen aus in alle Welt verschifft, darunter Kleinprodukte wie Papiertaschentücher der SCA, aber auch riesige Maschinen, wie die Traktoren von John Deere. Fast die Hälfte der jährlich 38.700 Landmaschinen aus Mannheim nehmen ihren Weg in die Welt über den Mannheimer Hafen. Der Weg von der Produktionshalle im Mannheimer Stadtteil Lindenhof bis zum neuen Besitzer irgendwo auf dem Globus – es ist eine logistische Meisterleistung.


Metropolregion

08/Juni 2008

In riesigen Hochseeschiffen (oben) werden viele der 39.000 Traktoren aus dem Mannheimer John-Deere-Werk von Rotterdam aus in alle Welt transportiert, über den Hafen von Sydney (Mitte) bis nach New South Wales (unten).

Mannheim ist der größte deutsche Produktionsstandort von John Deere. Hier werden etwa drei Viertel aller exportierten Maschinen hergestellt. Auf allen fünf Kontinenten stehen und arbeiten Traktoren, die hier gebaut sind. Den längsten Transportweg legt ein Traktor aus Mannheim zurück, wenn der neue Besitzer seine Farm in Australien hat. Ganze sechs Wochen dauert die Überfahrt: Mannheim – Rotterdam – Panama-Kanal – Sydney. Das sind 11.570 Seemeilen, umgerechnet 21.400 Kilometer. Einmal um die halbe Welt. Der Bundesstaat New South Wales an der australischen Ostküste, 6,7 Millionen Einwohner, im landwirtschaftlichen Herzen des fünften Kontinents. Hier hat unser Farmer, nennen wir ihn mal Mike Cumberdeen, seine Felder. Weizen wohin das Auge schaut. Mike braucht einen neuen Traktor. Er hat schon gute Erfahrungen mit einem „John Deere Utility Tractor“ gemacht. Jetzt muss ein neuer her. Er hat sich für einen „6930 Premium“ entschieden, den größten der Baureihe. Mike schwärmt: „Sechs Zylinder, Intelligentes Power Management, 5,8 Tonnen Leergewicht, 325-Liter-Tank, 175 PS, 50 Stundenkilometer in der Spitze – und die neue TLS-plus-Vorderachse.“ Und das Highlight: Die leiseste Kabine der Welt mit einer Geräuschreduktion von über 70 Dezibel. Der Farmer ist begeistert: „Ich bin den 6930 Premium schon Probe gefahren, habe dabei Radio gehört.“ Mike schiebt seinen Strohhut zurück: „Unglaublich, ein Klang wie in der Kirche.“ In Australien ist Hochsommer und durch Deutschland wehen ein paar Schneeflocken: Januar 2008. Farmer Cumberdeen gibt seine Bestellung beim „Local Dealer“ in Rutherford auf. In Sekunden ist der Auftrag bei der Fertigungsabteilung in Mannheim angekommen und der „Local Dealer“ kann Mike sogar schon einen ungefähren Verschiffungstermin nennen: Mai 2008. John Deere stellt nichts auf Vorrat her, für jeden gebauten Trecker liegt auch ein Auftrag vor. Die Auftragsbücher von John Deere sind derzeit so voll, dass Mike

Cumberdeens Kollegen, wenn sie jetzt bestellen, sogar bis März 2009 warten müssen, fast ein ganzes Jahr. Normalerweise liegen zwischen Bestellung und Fertigstellung der Maschinen nur einige Monate. Da unzählige Traktoren-Spezifikationen vom Käufer individuell zusammen gestellt werden können, ist praktisch jeder John-Deere-Traktor ein Unikat. Dienstag, 6. Mai 2008, 14.31 Uhr: Die letzte Schraube an Cumberdeens 6930 Premium ist festgedreht. In wenigen Stunden geht es für den Traktor auf große Fahrt. Zuerst fährt ihn ein LKW-Shuttleservice die acht Kilometer vom Werk im Mannheimer Lindenhof in den Hafen. Dort steht Cumberdeens 6930 in einer langen Reihe mit anderen Traktoren, die in alle Welt verschifft werden. Bernhard Mayer vom Logistik-Dienstleister Wincanton: „Hier werden die Maschinen seite 61


Metropolregion

m:convisions

nun erst einmal nach ihren Bestimmungshäfen sortiert und auf die entsprechenden Schiffe verladen.“ Dazu braucht man übrigens keinen Kran oder andere Hilfsmittel, denn es geht ja um Traktoren: Die Fracht fährt selbst. Cumberdeens Traktor fährt auf ein so genanntes „roll on and roll off“-Schiff (roro). Noch sitzt natürlich kein Bauer oder Farmer in der Kabine. Die Traktoren werden von Mitarbeitern der Stauerei gefahren. Sie sind für das „Verstauen“, also das Be- und Entladen im Hafen zuständig.

Mit seiner Höhe von vier Metern wirkte Mikes Traktor bisher richtig groß. Auch auf dem 100 Meter langen und 10 Meter breiten Binnenschiff, das ihn den Rhein entlang transportiert hat. Doch jetzt geht es auf den mehr als doppelt so großen und dreimal so breiten Hochseefrachter. Dort ist alles irgendwie größer: Die Mannschaft besteht aus 25 Seefahrern, Kapitän, drei Offizieren. Max Johns vom Verband Deutscher Reeder erzählt im Gespräch mit m:con visions: „Der Steuermann auf der Brücke hat kein Rad

In den Schiffsbäuchen reisen nicht nur Traktoren – und auch nicht nur solche aus Mannheim. Lastwagen, Mobilkräne und Mähdrescher aus dem John Deere Werk Zweibrücken sowie Lastwagen und Mobilkräne werden ebenfalls im Mannheimer Hafen verladen. Ab jetzt ist die Reederei für Mike Cumberdeens Nauanschaffung zuständig. Die Mannschaft des Rheinschiffes nimmt ihre Arbeit auf: In den nächsten 30 Stunden geht es nach Rotterdam. Dort werfen die Mitarbeiter der Stauerei den Diesel wieder an und fahren den 6930 vom Rheinschiff runter. Hier steht Cumberdeens Traktor erstmal drei Tage. Ein Sicherheitspuffer von einem Tag ist Pflicht. Mindestens 24 Stunden vor dem geplanten Auslaufen muss Seefracht im Hochseehafen angekommen sein, so dass noch genug Zeit für die Zollformalitäten, aber natürlich vor allem das Verladen ist.

mehr in der Hand, sondern sitzt vor einem Computer. Ein Frachter ist heute ein hochtechnisiertes Transportmittel.“ Das Prinzip „roll on and roll off“, also dass die Ladung auf das Schiff „rollt“, war schon während der Kreuzzüge bekannt. Man brauchte damals Spezialschiffe zum Transport von Pferden und baute zu diesem Zweck sogenannte „Torschiffe“. Am 9. Mai 2008, abends um sechs lief der Hochseefrachter mit Mike Cumberdeens Traktor in Rotterdam aus. Durch den Ärmelanal ging es vorbei an Jersey, durch den Atlantik ins karibische Meer. Inzwischen hat der Frachter den Panama-Kanal passiert. Voraussichtlich insgesamt sechs Wochen wird der Traktor von Mike Cumberdeen auf See gewesen sein. Mitte Juni soll er im Hafen von Sydney einlaufen. Dort dann das gleiche Spiel wie in Mannheim –

seite 62


08/Juni 2008

nur in umgekehrter Reihenfolge. Der „John Deere 6930 Premium“ wird von Bord gefahren, dann per Lkw zum Händler in Rutherford gebracht, wo ihn Mike in Empfang nimmt. Wahrscheinlich wird er an seiner neuen Landmaschine zu allererst das ausprobieren, was gar nicht wirklich mit Landwirtschaft zu tun hat: Das Radio aufdrehen, um zu testen, wie schalldicht die John-Deere-Kabinen wirklich sind.

Ohne Hafen gehen in Mannheim die Lichter aus

8,3 Millionen Tonnen Rohstoffe, Waren, Maschinen und Stückgut: Für die Schifffahrt in Europa hat der Mannheimer Hafen als zweitgrößter Binnenhafen Deutschlands – in Bezug auf seine Fläche von 1.131 Hektar sogar der größte – immense Bedeutung. Er ist einer der führenden Binnenhafen in Europa. Die Vielfalt der Wirtschaft in der Metropolregion Rhein-Neckar spiegelt sich im Mannheimer Hafen wider. 480 Unternehmen haben hier ihren Sitz, 20.000 Menschen arbeiten im Hafen. Er ist Standort für Reedereien und Speditionen, aber auch für herstellende Unternehmen, die einen hohen Rohstoff- oder Warenumschlag haben wie die Schokinag, Birkel, Fuchs Petrolub, die SCA oder das Großkraftwerk, das seine gesamten Steinkohlelieferungen (zwei Millionen Tonnen!) über den Hafen bekommt. Ohne den Hafen keine Kohle,

Metropolregion

ohne Kohle kein Strom durch das GKM. In Mannheim würden im wahrsten Wortsinn die Lichter ausgehen. Hafendirektor Roland Hörner sieht im Gespräch mit „m:con visions“ eine gesicherte Zukunft: „Zahlreiche Dienstleistungen verlagern sich zunehmend vom Seehafen auf den Binnenhafen. Dazu kommt: Die Wasserstraßen sind in ganz Europa die einzigen Verkehrswege, die Zuwachsraten im Frachtverkehr verkraften können.“ Zum Vergleich: Ein Binnen-Containerschiff, das 400 Container laden kann, erspart den Autobahnen 200 Lkw.

Der Mannheimer Hafen – ein Unternehmen des Landes BadenWürttemberg – ist heute mehr als ein reiner Umschlagplatz und Industriegebiet. Er bietet alle Vorzüge, die ihn als Betriebsstandort attraktiv machen. Damit bildet er eine wichtige Komponente für das Wachstum und die Sicherung Mannheims als Wirtschafts- und Handelszentrum. Zukunftssicherheit hat in Mannheim Tradition. Mannheim war 1968 beispielsweise der erste Binnenhafen, der im aufkeimenden Containerboom auch einen Container-Kran anbieten konnte. Um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden, plant Hafendirektor Hörner in den nächsten fünf Jahren 40.000 Quadratmeter neue Containerflächen. n

seite 63


Metropolregion

m:convisions

Metropolregion Rhein-Neckar: Fortbildung in der KreativKongresswirtschaft Kreative Events: Schon Grundschüler lernen die ersten Schritte Von Janina Braun

„JETZT BEWERBEN!“ In dicken Lettern verkündete die Popakademie Mannheim auf ihrer Homepage, dass wieder Bewerbungen für’s neue Semester angenommen werden. Bis 30. April konnten sich die angehenden Musik-Profis bewerben. Wer nicht genommen wurde, hat in der Metropolregion Rhein-Neckar jedoch noch unzählige andere Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung in der Kreativwirtschaft. Die Popakadmie ist nur die bekannteste von ihnen. Gerade wenn es um Aus- oder Weiterbildung in der Kongressbranche geht, hat die Metropolregion Rhein-Neckar mehr zu bieten als andere. „m:con visions“ hat sich bei der Popakademie, aber auch der Berufsakademie in Mannheim, der Internationalen Event- und Congress Akademie von m:con sowie den Fachhochschulen Mannheim (Gestaltung) und Worms (Touristik) umgehört.

In der Metropolregion Rhein-Neckar wird der Grundstein für kreati- an der Popakademie lernt. Mindestens genau so wichtig ist das ve Events – in dem Fall: Konzerte – schon in der Grundschule gelegt. Vermarkten der Musik. Dafür gibt es den Studiengang MusikwirtDie Aktion heißt „School of Rock“ und wird von der Popakademie schaft. Dort lernen die Studenten zum Beispiel Eventmanagement durchgeführt. Dreimal im Jahr gibt es diese ganz besondere Form und Marketing. Die Umgebung der Popakademie tut ihr Übriges zur Entfaltung der Ausbildung. 20 Studenten der Popakademie gehen in die Schulen Mannheims. Auf dem Grundschul-Lehrplan der Popakademie- der Kreativität: Mitten im Mannheimer Hafengebiet am Neckar Studenten: Spielen in der Band, die unterschiedlichsten Instru- gelegen – das Gründerzentrum Musikpark direkt daneben – ist die mente und natürlich: Rap! Und schon wird aus dem Mannheimer Hafenstraße 33 für Professor Dahmen der ideale Standort: „Die bunte Schüler Felix (7) der rappende MC Flix. Ziel ist jedoch nicht nur, Multikulti-Szene ist für uns – in Kombination mit künstlerischen Felix’ Musikalität zu fördern. Ziel ist ein gemeinsames Konzert, Einflüssen und einer vielfältigen Kneipenkultur – ein ausgezeichnebei dem jeder Teilnehmer etwas vorträgt. „Der Andrang von Seiten ter Nährboden für Austausch und Kreativität. Die meisten unserer der Schulen, Lehrer und Schüler ist riesig“, schildert Professor Udo Studenten wohnen auch hier und fühlen sich wohl.“ Dahmen, künstlerischer Direktor der Popakademie: „Auf jeden der Die Zusammenarbeit mit dem benachbarten Musikpark soll die 50 Plätze kommen drei Anfragen. Es ist kaum möglich, dem großen Grenzen des Studiums an der Akademie quasi aufheben. Die StudenInteresse gerecht zu werden.“ Damit es für die Kids auch nach dem ten haben dort die Möglichkeit, Räumlichkeiten wie Proberäume Konzert weiter geht, bietet die Popakademie für Lehrer Workshops und Tonstudios zu nutzen. Außerdem bietet der Musikpark mit den an. Inhalte sind natürlich die Musik, aber beispielsweise auch ein dort ansässigen Firmen aus der Branche – vom SWR-Jugendsender Gespür für Ästhetik. Dahmen: „So können es die Lehrer selbst an „Das Ding“ über Pop-Fotograf IVO bis hin zu den Veranstaltungstechnikern von „around“ – beispielsweise die Möglichkeit ein Praktikum ihre Schüler weitergeben.“ oder eine Hospitanz zu absolvieren. Dazu kommen Dienstleister aus Träume, die in den Himmel wachsen… den Bereichen Catering, Licht- und Tontechnik oder Internet. „Es ist eine ausgeglichene Symbiose. Die Initiative kommt gleichmäßig Für viele Jugendliche ist die Popademie in Mannheim der erste von beiden Seiten“, so Dahmen. Schritt in Richtung einer Bilderbuchkarriere als Sänger oder Die Kooperationen der Popakadmie gehen jedoch weit über das Musiker. Popmusik, das ist Lebenskultur, ein Spiegel der Gesell- Hafenviertel hinaus. Die Mannheimer haben elf Hochschulpartner schaft, Zeitgeist. Doch mit ein wenig Musik machen, ist es bei in ganz Europa. Einmal im Jahr treffen sich die Musiker aus den einWeitem nicht getan. Das zeigt sich einerseits daran, dass der Stu- zelnen Schulen – mal in London oder Dublin, mal in Budapest oder diengang eben nicht „Musik“ heißt, sondern „Popmusik-Design“. Amsterdam, aber auch bei den Partnern in Helsinki. Kein Wunder, Und andererseits ist das auch nur die Hälfte dessen, was man dass sich die Popakademie vor Bewerbern kaum retten kann. seite 64


08/Juni 2008

Metropolregion


Metropolregion

m:convisions

Die Popakademie sichert Mannheim den Ruf als heimliche deutsche Musikhauptstadt.

Popstars hier entlang! In Mannheim wollen viele Studenten ihre Pop-Karriere starten.

seite 66


Metropolregion

08/Juni 2008

Kommunikation wird in der Popakademie groß geschrieben, gerade in den Pausen auf den Gängen.

„Lernen, Eigeninitiative zu übernehmen“ Über regen Bewerberzulauf freut sich auch Franz Barth, Studiengangsleiter an der Berufsakademie (BA) in Mannheim. 2006 eröffnete die BA ihren Studiengang für Veranstaltungsmanagement. „Wir begannen mit 30 Studenten! Das hatte noch kein Fachbereich zur Neueröffnung geschafft.“ Ein Grund für das große Interesse ist sicherlich der Praxisbezug. Barth ist dafür das beste Beispiel. Bevor er Leiter des Studienganges war, war er jahrelang Unternehmensberater. Von seinen Firmenkontakten profitiert er auch in seiner heutigen Position, schließlich bietet die Berufsakademie ein so genanntes duales Ausbildungssystem, mit Lerneinheiten an der Hochschule und praktischer Erfahrung im Unternehmen selbst. In sechs Semestern geht es um allgemeine Wirtschaftsthemen wie Finanzbuchführung, IT und wissenschaftliches Arbeiten, aber gerade in der Betriebswirtschaftslehre natürlich auch um Fachspezifisches wie Messe-, Kongress- und Eventmanagement, Internationales und strategisches Marketing sowie Produktion, Kosten, Organisation und Personal. Gerade weil Messe-, Kongress- und Eventmanagement ein Trendstudiengang ist, legt Franz Barth Wert darauf, dass die Studenten genau wissen, worauf sie sich einlassen: „So mancher wäre gut beraten, wenn er vor dem Studium ein Praktikum macht, um zu erfahren, ob diese Branche auch das Richtige für ihn ist.“ Doch wo nun das Praktikum absolvieren? Ganz so leicht will es Franz Barth seinen künftigen Studenten nicht machen: „Die Listen der Unternehmen, die an unserem BA-Programm teilnehmen, geben wir eigentlich nicht so gerne heraus. Die jungen Menschen sollen lernen, Eigeninitiative zu übernehmen, sich zu engagieren und sich für etwas zu begeistern. Wissen Sie, ein paar Klicks im Internet sind schnell getan, aber oft eben nicht genug. Wenn man sich aber selbst um die Gunst eines Unternehmens bemühen muss, dann geht es ans Eingemachte“, sagt Diplomkaufmann Barth. Viele Eventmanagement-Studenten arbeiten in der Metropolregion Rhein-Neckar. Beispielsweise im m:con Congress Center Rosengarten. m:con-Chef Michel Maugé war es auch, der sich stark dafür eingesetzt hat, dass die BA Mannheim diesen Studiengang anbietet.

Man findet die Mannheimer BA-Studenten aber auch außerhalb der Region, so zum Beispiel beim ZDF in Mainz oder der CommerzbankArena in Frankfurt.

Kongressmarkt: „Dynamik ist spürbar“ Aus dem gesamten deutschsprachigen Raum kommen die Studenten der Internationalen Event- und Congress Akademie (IECA) der Mannheimer m:con. Sie bietet ein umfassendes Fortbildungsprogramm für alle diejenigen, die schon im Beruf stehen und sich mehr Fachwissen aus der Kongresswirtschaft aneignen wollen. Bis vor wenigen Jahren gab es in diesem Segment noch gar keine spezifischen Ausbildungsgänge. So bietet die Akademie gemeinsam mit den privaten SRHHochschulen beispielsweise den Fortbildungslehrgang zum International Event Organiser (IEO) an. Die Präsenzkurse zum IEO gehen über 18 Wochenenden, an denen die Gruppenarbeit in kleinen Einheiten im Mittelpunkt steht. Zum Teil finden diese im m:con Congress Center Rosengarten statt. Susanne Grabau von der IECA: „So können wir mit unseren Teilnehmern immer mal wieder einzelne, gerade laufende Kongressveranstaltungen besuchen. Sachverhalte und Problemsituationen sind so am praktischen Beispiel erläuterbar.“ Dies kann Alexander Peterke nur bestätigen: Der Messeberater durchläuft derzeit die Weiterbildung zum International Event Organiser an der IECA: „Hier wird man von Dozenten betreut, die etwas von ihrem Handwerk verstehen, die täglich die Herausforderung der seite 67


Metropolregion

m:convisions

Design aus Mannheim im ausgezeichneten Hochschulmagazin „komma“.

Kongressbranche meistern und ihr aktuelles Wissen weitervermit- Business Travel Management teln können.“ Vor drei Jahren hat er sein Studium in Mannheim im Bereich BWL mit Schwerpunkt Marketing beendet. „Schon während Ein ähnliches Studienangebot gibt es an der Fachhochschule Worms meines Studiums machte ich Praktika in diesem Bereich und merkte, – Schwerpunkt Touristik. Sie ist die zweitgrößte Hochschule für dass mich das interessiert. Ich bekam ein bisschen Wind von der die Ausbildung im Bereich Touristik in Deutschland. Gemeinsam weiten Welt, war viel unterwegs und lernte Menschen unterschied- mit dem Verband Deutsches Reisemanagement (VDR) wurde geralichster Kulturen kennen. Als ich dann nach München ging war de das MBA-Studienangebot (Master of Business Administration) mir klar, dass mein Bildungsweg noch lange nicht zu Ende ist. Die „Business Travel Management“ ins Leben gerufen. Es handelt sich Dynamik im Kongressbereich in Deutschland war in dieser Zeit spür- dabei um ein zweijähriges Studium, das von Berufstätigen mit akabar.“ Daher informierte er sich über Weiterbildungsmöglichkeiten. demischem Abschluss und zwei Jahren Berufserfahrung oder bei „Die IHK bietet ein ähnliches Programm wie die IECA, leider jedoch nicht-akademischem Abschluss mit fünf Jahren Berufserfahrung standortgebunden. Die IECA dagegen organisiert sogar Besuche in absolviert werden kann. Professor Dr. Hans Rück setzt in seinem Fachbereich für das Busianderen großen Kongresshäusern und bei Messeorganisationen in ness Travel Management das System des „Blended Learnings“ ein. Es Deutschland – und auch im Ausland.“ Die Weiterbildung zum International Event Organiser (IEO) hat kombiniert Präsenzveranstaltungen mit E-Learning-Einheiten, was darüber hinaus das amtliche Hochschulsiegel! Die Kooperation zwi- vor allem Berufstätigen mehr Spielraum gibt, Arbeit und Lernen zu schen der IECA und der SRH Hochschule Heidelberg ermöglicht, dass verbinden. Professor Rück: „Die Präsenztage werden an den WochenAbsolventen des Weiterbildungskurses gemäß dem Baden-Würt- enden konzentriert, so dass Beruf und Studium vereinbar sind.“ Der tembergischen Hochschulgesetz geprüft werden. Größter Vorteil: Dekan des Fachbereichs Touristik und Verkehrswesen stolz: „Dieses Die IEO-Ausbildung wird bei weiterem Studium von Hochschulen Angebot ist in Deutschland einzigartig. Selbst in Europa existiert bislang nur in Großbritannien ein vergleichbares Angebot.“ anerkannt. seite 68


08/Juni 2008

Metropolregion

Durch die Expansion in der Kongressbranche gewinnt auch das Im Fachbereich Gestaltung der Hochschule Mannheim werden KomGeschäftsreisemanagement immer mehr an Bedeutung. Deshalb munikationsdesigner ausgebildet. Student Michael Braun erklärt: werden in diesem Bereich auch immer wieder Mitarbeiter gesucht. „Unser Job als Kommunikationsdesigner wird sein, die KommuniEs wurde Zeit, einen fundierten akademisch qualifizierten Abschluss kationsmittel unserer Alltagsrealität zu gestalten, also Printmedien, anzubieten. „Zudem besteht im Business Travel Management, wie Wegeleitsysteme, Benutzeroberflächen von einfachsten Maschinen in der Touristik allgemein, ein hoher Professionalisierungsdruck, aber andererseits auch im Internet.“ Kommunikationsdesigner sind der sich in steigender Nachfrage nach einer fundierten General- keine Fassadenanstreicher, die Schilder bunter und Plakate hübscher Management-Ausbildung äußert“, so Professor Dr. Hans Rück. machen. „Unser wichtigster Leitsatz ist ,Form follows Function’.“ In zwei Jahren werden die ersten 25 Business Travel Manager Die Form muss sich der Funktion unterordnen. Und trotzdem ihren Abschluss in der Tasche haben. gut aussehen. Gut, dass in der Metropolregion Rhein-Neckar schon Grundschüler die ersten Kreativitätsschritte lernen. Popakademie, komma – Hingucker und Hintaster BA und Hochschule: An Rhein und Neckar bekommt der KreativNachwuchs viele Chancen. n Ein ideales Medium für ihre Abschlussarbeiten haben die Studenten der Hochschule Mannheim – Fachrichtung Gestaltung – kreiert. Abschluss- und auch Semesterarbeiten finden sich im eigens dafür Tauchen Sie nach Perlen des Designs in „komma“ aus Mannheim: konzipierten Hochschulmagazin „komma – Kommunikationsdesign Sie werden garantiert fündig! aus Mannheim“, angereichert durch Interviews mit Ehemaligen und Professoren. Den kreativen Hochschülern ist gelungen, international zu zeigen, dass sich Design aus Mannheim sehen lassen kann. Die „komma“ ist sogar einer der Preisträger des renommierten iF communication design award 2007. Die Mannheimer haben sich gegen 1.140 Beiträge aus 25 Ländern durchgesetzt. Wer in der „komma“ drin war, hatte Glück, denn die ausgezeichnete Ausgabe wurde am eigenen „komma“-Stand auf der Typo-Berlin, der größten europäischen Designkonferenz, an wichtige Vertreter der Branche verteilt. Die Redaktion arbeitet ohne anleitenden Professor und ist rein studentisch organisiert. Neun Studenten aus unterschiedlichen Semestern arbeiten zur Zeit an der einzelnen Ausgabe. „Startschuss ist immer die Werkschau, auf der alle Arbeiten der Studenten ausgestellt sind“, erläutert Chefredakteur Julian Zimmermann. „Nachdem wir uns alles angeschaut haben, folgt mit der Auswahl der wohl schwierigste Teil jeder Ausgabe. Wir haben ein Verfahren mit mehreren Abstimmungsstufen und Diskussionsrunden entwickelt. Das nimmt oft sehr viel Zeit in Anspruch, dass wir in der Regel erst nach mehreren Sitzungen zu einem Ergebnis kommen.“ Die aufwändig gestalteten Cover werden meist durch spezielle Druckverfahren, Prägungen oder Feinstanzungen veredelt und somit nicht nur zum Hingucker, sondern durch die ausgefallene Haptik auch zum Hintaster. So wurde in das Cover der zweiten Ausgabe die 3D-Form eines Organs geprägt, das Herz und Gehirn grafisch vereint. Passend dazu wurde das Heft als Öffentlichkeits„Organ“ präsentiert. seite 69


Metropolregion

m:convisions

Mannheimer vermarkten Ludwigshafener Pfalzbau m:con jetzt auch in Rheinland-Pfalz Von Karl Luha

Eigentlich liegen zwischen dem m:con Congress Center Rosengarten in Mannheim und dem Pfalzbau in Ludwigshafen nur ein paar hundert Meter. Aber bisher trennten die beiden Veranstaltungsstätten Welten: Eine Stadtgrenze, eine Landesgrenze, der Rhein – und die Politik! Damit ist es jetzt vorbei. Wenn die Ludwigshafener Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse und der Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz gemeinsam an die Öffentlichkeit treten, dann gibt es etwas zu berichten. Und zwar nicht weniger, als die Zusammenführung von eben diesen beiden Welten.

Ludwigshafens Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse und ihr Mannheimer Kollege Dr. Peter Kurz mit Michel Maugé (von rechts) bei der Vertragsunterzeichnung.

Was kommunalpolitisch einer Revolution gleich kommt, ist für die Kongressbranche zumindest ein kleines Beben. Die Mannheimer m:con, erfolgreicher PCO und Betreiber des gerade umfangreich erweiterten m:con Congress Center Rosengarten, übernimmt die Vermarktung des Ludwigshafener Kongresszentrums Pfalzbau, das derzeit ebenfalls mit Millionenaufwand grundsaniert wird. Dazu noch das neue Convention Bureau, das auch die Stadthalle Heidelberg und weitere Kongress-Facilitäten der Region vertritt: Die gesamte Metropolregion wird zunehmend zum Big Player in der Convention Industry. m:con wird als Dienstleister die aktive und exklusive Vermarktung des Pfalzbaus im Tagungs- und Kongressgeschäft übernehmen. Ziel ist die Profilierung des Pfalzbaus als eines der modernsten Tagungszentren der Metropolregion Rhein-Neckar. seite 70

Das Mannheimer m:con Congress Center Rosengarten zählt im Segment von Tagungen mit über 500 Teilnehmern zu den fünf größten Kongresszentren in Deutschland. Mittlere und kleinere Tagungen mit 300 bis 500 Teilnehmern können nach der Erweiterung 2007 nur noch eingeschränkt angeboten werden. Der Pfalzbau ist für diese Größenordnung das ideale Haus. Durch die nochmalige Erweiterung des Raumangebots kann m:con künftig ein noch größeres Portfolio anbieten und eine größere Zielgruppe ansprechen. m:con und LUKOM erwarten sich dadurch ein Plus von 80 Veranstaltungen im Jahr. Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz ist stolz auf „seine“ m:con. Kommunal hat er die m:con schon dadurch aufgewertet, dass er selbst den Aufsichtsratsvorsitz übernahm – bislang war diese Aufgabe bei einem Bürgermeister angesiedelt. Aber auch in dem Kooperationsvertrag mit Ludwigshafen sieht er „einen Kompetenznachweis für die m:con“, ist dies doch immerhin die Beauftragung mit Vermarktung der gesamten Kongresssparte der LUKOM, also des Ludwigshafener m:con-Pendants. m:con-Chef Michel Maugé versichert: „Die LUKOM holt sich mit uns keine Konkurrenz ins Haus, sondern einen Partner. Der Pfalzbau wird auch nicht das Überlaufventil für den Rosengarten sein, sondern die optimale Ergänzung zu unserem Haus.“ Während das m:con Congress Center Rosengarten für mittlere bis große Kongresse ideal ist, bietet sich der Pfalzbau für kleine bis mittlere Veranstaltungen an. „Meine Mitarbeiter und ich freuen uns, dass wir künftig den Pfalzbau vermarkten können. Dieser ist nicht einfach nur eine Ergänzung für uns, sondern eine selbständige Einheit, mit der wir neue Märkte erschließen können und werden.“ Der Pfalzbau soll zur führenden Tagungsstätte in Rheinland-Pfalz ausgebaut werden. m:con transferiert nach Ludwigshafen die Erfahrung aus dem Kongress- und Tagungsgeschäft, die Akquise sowie die Kundenbetreuung.


Metropolregion

08/Juni 2008

Impressum m:con visions Das m:con-Magazin für die Kongress-Branche Herausgeber m:con – Mannheimer Kongress und Touristik GmbH Rosengartenplatz 2, 68161 Mannheim, Telefon +49.621.4106-0, Telefax +49.621.4106-200 www.m:con-mannheim.de Redaktion tower media GmbH Ketscher Landstraße 2, 68723 Schwetzingen Telefon +49.6202.2797-0, Telefax +49.6202.2797-81 www.tower-media.de Dr. Katrin Bischl, Janina Braun, Barbara Janson, Stefan Kern, Annika Kratzmann, Jonathan Leibl, Christian Leistritz (Leitung), Karl Luha, Oxana Olenberger, Lena Orlando, Sandra Pauli, Jennifer Scheuermann, Wilhelm T. Schweizer, Pascal Seifenprinz, Panja Schollbach

m:con Ludwigshafen: Mit einem frischen Corporate Design vermarktet m:con den Ludwigshafener Pfalzbau.

Gastautoren Markus O. Huber, Prof. Stefan Luppold Redaktionsbeirat Univ.-Prof. Dr. Hans H. Bauer, Dekan, Universität Mannheim; Prof. Dr. Hans Rück, FH Worms; Prof. Helmut Schwägermann, FH Osnabrück; Lutz P. Vogt, GCB

Konzeption & Gestaltung M. A. D. Kommunikation GmbH Frankfurter Straße 121, 63067 Offenbach / Main Telefon +49.69.82998-0, Telefax +49.69.82998-11 www.mad-kommunikation.de Artdirektion Michael Hoffmeyer

Ein USP des Pfalzbaus: Tagungszentrum und Theater unter einem Dach. Maugé: „Das finden Sie sonst nirgends. Diese Einmaligkeit gilt es, heraus zu stellen. Für LUKOM-Chef Ulrich Gaißmayer war die Option des Outsourcings an m:con schon längst die Beste – nur die Politik hatte bislang nicht mitgespielt. Das war jetzt anders, denn auch der Ludwigshafener Stadtrat folgte Gaißmayers Argumentation: „Der Pfalzbau mit einem neuen Team hätte einen erschwerten Einstieg in den Markt gehabt. Bei keinem anderen Partner als m:con sind die Voraussetzungen wie räumliche Nähe, Marktkenntnis sowie regionale und überregionale Kontakte in solch idealer Form vorhanden.“ Nach fast zweijähriger Sanierung wird sich der Ludwigshafener Pfalzbau bei seiner Wiedereröffnung im Frühjahr 2009 auf hohem Niveau präsentieren. Der nächste Schritt wird die Erstellung eines übergreifenden neuen Erscheinungsbildes für den Pfalzbau sein. Einen ersten Blick können Sie schon heute darauf werfen. Im Internet unter www.m:con-ludwigshafen.de. n

Fotos Air Berlin; Andrew Cowin, Deutsche Zentrale für Tourismus e.V.; BASF AG; BB Promotion; Christoph Kaden; Deutsche Bahn AG, Wolfgang Klee; Dr. Marius Müller, m:con; EMI Records; FDP Baden-Württemberg; Hafen Mannheim; Heidelberg Marketing GmbH; Heidelberger Druckmaschinen AG; Helmut Bertl; Ingried Friedl, Lufthansa AG; John Deere & Company; komma Kommunikationsdesign; LUKOM Ludwigshafener Kongress- und Marketing-Gesellschaft mbH; Mannheimer AG Holding; Manuela Glawe, INP; Mathias Botor; Max Planck Institut; meine Supermaus GmbH; Metropolregion Rhein-Neckar GmbH; Norbert Krüger; Olaf Heine; panthermedia; Peter Binder; photocase; Pixelio.de; Popakademie Baden-Württemberg GmbH; Stadt Greifswald; Stadtmarketing Mannheim; Sven Bratulic, m:con; Thorsten Krüger; Universität Greifswald; Wittkopf-Schade.

Druck abcdruck GmbH Waldhofer Straße 19, 69123 Heidelberg Telefon + 49.6221.8446-0, Telefax + 49.6221.840600 www.abcdruck.de

Vertrieb LANG Industrie Dienst GmbH Lübecker Straße 4-6, 69181 Leimen Telefon +49.6224.9718-0, Telefax +49.6224.9718-50 www.langindustriedienst.de

Verantwortlich: Michel Maugé (m:con) Ausgabe 08/Juni 2008. Printed in Germany. Alle Rechte vorbehalten.

seite 71


Spezial

m:convisions

Zukunft der Kongressbranche Perspektiven

„Kongresszentren sind großartige Stätten der Kommunikation – bieten sie doch die Möglichkeit, sich mit vielen Menschen gleichzeitig zu treffen. Und die aktuellen Trends im Live-Marketing unterstützen dies; denn es gibt einen eindeutigen Trend, lieber zentrale Großveranstaltungen als mehrere Kleinveranstaltungen durchzuführen. Nun gibt es natürlich auch Kritiker, die von der begrenzten Möglichkeit sprechen, die Teilnehmer interaktiv einzubinden. In der Tat eine Herausforderung, der aber durch neue Kommunikations-Formate leicht begegnet werden kann. Gerade der technische Fortschritt erlaubt interaktive Formate durch Einsatz von Rechnern, die miteinander vernetzt eine Großveranstaltung mit individueller Ansprache ermöglichen. Andererseits liegt es in der Verantwortung von Eventagenturen, methodische Formate zu konzipieren, die das Erlebnis in der Großgruppe und die individuelle Ansprache in Kleingruppen kombinieren – Voraussetzung ist Platz - und den bieten natürlich moderne Congress Centren wie der Rosengarten in Mannheim.“

„Der Bedarf, sich themenbezogen auszutauschen und mit anderen Menschen in persönlichen Kontakt zu treten, wird auch in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Die Globalisierung macht dabei auch vor der Kongress-Branche nicht halt. Diese wird sich auch innerhalb Deutschlands zunehmend internationalisieren Veranstaltungen werden auch in Deutschland vermehrt in englischer Sprache oder zumindest bilingual durchgeführt. Die Anforderungen an eine qualitativ hochwertige Leistung der Planungs- und Ablauforganisation überlagert die eindimensionale Preisdiskussion. Konsequent auf den MICE Markt ausgerichtete Premiumprodukte- und dienstleister werden dabei neue Maßstäbe setzen. Eine regelmäßige und enge Abstimmung der Erwartungshaltung innerhalb und an die Branche, wie etwa Professional Congress Organizers (PCO’s), Teilnehmer und Congress Center, wird in Zukunft zu einem permanenten Optimierungsprozess des Veranstaltungsproduktes führen.“

Wolfgang Altenstrasser; Managing Director von VOK DAMS, Institut für Live-Marketing GmbH

Gerald Schölzel, Geschäftsführer der Lufthansa Training & Conference Center GmbH

„In der Kongressbranche ist derzeit Einiges in Bewegung: Es gibt eine große Menge an Ideen und Initiativen, die in den kommenden Jahren bereits fester Bestandteil der Branche sein werden. Dazu gehört in erster Linie, dass MCI und verschiedene andere führende Unternehmen der Branche daran arbeiten, die Kongress- und Tagungsbranche als Markenzeichen zu etablieren, so dass sie einen ähnlich hohen Wiedererkennungs- und Stellenwert bekommt, wie das Bankenwesen, die Versicherungsindustrie und Dienstleistungsunternehmen des Gesundheitswesens. Heutzutage gibt es nur wenige Ausbildungsprogramme für Studenten und Nachwuchskräfte, unseren Beruf zu erlernen und so stammen viele aus unserer Branche aus einem komplett anderen beruflichen Hintergrund. Ich bin davon überzeugt, dass in Zukunft die Zahl der Fachleute zunehmen wird, die ihre Karriere in der Kongressbranche ohne Umwege direkt nach der Universität starten und ihre Erfahrung und Fachkenntnisse mitbringen, um die Branche stärker zu machen.“ Roger Tondeur, Präsident MCI Group seite 72


Imagine you were here! Austria Congress Graz Hofburg Vienna Palais Ferstel, Vienna Palais Niederösterreich, Vienna

Belgium Flanders Congress & Concert Centre, Antwerp

Finland Helsinki Congress Paasitorni

France Le Palais Beaumont, Pau

Germany Hannover Congress Centrum Heidelberg Convention Center Kongress Palais Kassel Gürzenich Köln Kurfuerstliches Schloss, Mainz m:congress Center Rosengarten, Mannheim Das Kurhaus Wiesbaden Historische Stadthalle Wuppertal

Greece Zappeion Conference & Exhibition Centre, Athens

Ireland Dublin Castle

Italy Complesso Monumentale S. Spirito in Saxia, Rome

Malta Mediterranean Conference Centre, Valletta

The Netherlands Beurs van Berlage Concert & Conference Halls, Amsterdam Pieterskerk Leiden Slot Zeist

Russia The National Congress Palace, St. Petersburg

Switzerland Casino Kursaal Interlaken

United Kingdom Central Hall Westminster, London

HCCE office in Amsterdam: +31 (0) 20 618 95 40

www.hcce.com


Ideen säen, Begeisterung ernten Jetzt neu auf 22.000 qm zwischen Himmel und Erde

Neue Ideen und Visionen bewegen unsere Zeit. Menschen begegnen sich, um Informationen auszutauschen, Zukunftskonzepte zu entwickeln und Visionen zu säen. Wir haben einen Ort geschaffen, an dem Ideen von Menschen auf Menschen treffen, die Zukunft neu gestalten möchten. Wir geben Ihnen den Freiraum dafür: 22.000 qm grenzenlose Möglichkeiten zwischen Himmel und Erde. Willkommen im Rosengarten – Deutschlands neuer Dimension im Kongress- und Veranstaltungsmanagement. Exklusiv in Mannheim. Erleben Sie die neue Dimension des Rosengartens hautnah in 360° bei einem virtuellen Rundgang unter www.mannheim-rosengarten.de oder rufen Sie uns an: +49 (0)621 4106-123/-125


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.