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NR. 21, 21. MAI 2012 | migros-magazin |

Was hilft wirklich gegen Cellulite?

Knackiger Po, straffe Beine. Wer hätte das nicht gerne! Die Realität sieht aber oft anders aus – dellig und wellig. Diese Experten-Tipps versprechen Besserung.

U

m es direkt klar zu sagen: Cellulite ist weiblich — bis zu 98 Prozent aller Frauen haben sie, in weniger oder stärker ausgeprägter Form. Im Gegensatz zum Mann ist die Haut der Frau relativ dünn, dehnbarer und das Bindegewebe schwächer. Hinzu kommt eine andere Struktur des Unterhautgewebes: Die Fettzellen sind in kleinen, parallel angelegten Kammern eingelagert. Nimmt Frau zu, vergrössern sich die Fettzellen und dehnen sich nach oben hin aus, drücken gegen die Oberhaut und werden als Cellulitedellen sichtbar. Die Struktur des männlichen Unterhautgewebes ist stattdessen netzartig angelegt, die Fettzellen lassen sich deshalb weniger verformen. Dazu kommen bei Frauen Wassereinlagerungen, die den sogenannten Orangenhauteffekt noch verstärken können. Wird das Gewebe mit den Jahren schlaffer, drücken sich die Dellen stärker durch. Cellulite ist demnach angeboren. Wie stark sie sich jedoch zeigt, ist von Frau zu Frau verschieden und hängt nicht selten mit ihrem Lebenswandel zusammen. Grundsätzlich gilt: Nichts lässt Cellulite wieder völlig verschwinden. Achtet man aber auf einige Dinge, kann man sie zumindest lindern.

Bild: Getty Images; Zeichnung: Fotolia

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Was können Sie selber gegen Cellulite tun?

! Sport: Experten sind sich einig — Sport gehört zu den natürlichen Feinden von schwachem Bindegewebe. Mit Sport reduziert man Übergewicht, stärkt die Muskeln, verbessert die Durchblutung und verhindert Wassereinlagerungen. «So kamen Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass ein hoher Anteil an Muskelmasse im Oberschenkel mit einem nied-

optimale Haut

Haut mit Cellulite Oberhaut Lederhaut mit BindegewebsFasern Fasrige Hautscheide wand UnterhautFettpolster

Wie der Orangenhauteffekt entsteht In der weiblichen Haut sind die Fettzellen in der Unterhaut eingelagert: in kleinen, parallel angelegten Kammern. Bei Gewichtszunahme vergrössern sich die Fettzellen und drücken nach oben. So entsteht ein delliges Bild an der Hautoberfläche. Auch Wassereinlagerungen können den Orangenhauteffekt verursachen beziehungsweise verstärken.

rigen Grad an Cellulite korreliert», sagt Bettina Rümmelein, Dermatologin FHM und Oberärztin für Ästhetische Dermatologie und Lasermedizin am Universitätsspital Zürich. Am besten für die Haut sei ein Mix aus Ausdauersport wie Joggen, Schwimmen oder Velofahren und Krafttraining beziehungsweise straffende Übungen wie Pilates oder Powerplate-Workout. ! Richtige Ernährung: Natürlich kann man Cellulite nicht mit bestimmten Speisen loswerden, doch Sparsamkeit beim Verwenden von Salz mindert die Wassereinlagerungen, ausreichend Eiweiss ist gut für den Aufbau kollagener, straffender Fasern in der Haut. Ach-

tung Raucher! Nikotin lässt das Gewebe erschlaffen und fördert Cellulite. ! Helfen Anti-Cellulite-Cremes? «2 cm Silhouette-Reduktion innert zehn Tagen», «Cellulite weg über Nacht», die Kosmetikindustrie verspricht viel — Wunder sollte aber niemand erwarten. Immerhin: «Studien mit Cremes, die zwei Prozent in Liposomen verpacktes Koffein enthielten, brachten bessere Ergebnisse als eine Placebo-Creme», sagt Bettina Rümmelein. Die Erklärung der Forscher: Liposomen als Träger ermöglichen ein Eindringen des Wirkstoffs Koffein in die tieferen Hautschichten. Erst dort kann das Koffein Enzyme anregen, die zur Verkleinerung von Fett-


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