Jetzt Erfolgreich! - Sonderausgabe 2013

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Sonderausgabe

JETZT ERFOLGREICH! Das Magazin f端r mehr Erfolg, Freude und Lebensgl端ck.

Die Gesetze des Erfolges Gesetz vom S辰en und Ernten

Die 168 Stunden Woche Artikel von Prof. Dr. Lothar Seiwert

Der innere Schweinehund Dr. Marco Freiherr von M端nchhausen

Anthony Robbins Vom Hausmeister zum Star

kostenfreies Exemplar


Erfolg braucht regelmäßiges Training JETZT ERFOLGREICH! möchte allen Menschen einen Zugang zu attraktiv aufbereitetem Erfolgswissen ermöglichen. Auf der Webseite zum Magazin stehen alle Ausgaben kostenlos zur Verfügung. Unser Archiv wird ständig durch spannende Themen ergänzt. Unter den Beziehern des Newsletters von JETZT ERFOLGREICH! verlosen wir regelmäßig Seminare und Bücher. Viele Menschen fördern dieses Projekt, indem sie die Magazine bei sich auslegen und uns aktiv weiterempfehlen. Das JETZT ERFOLGREICH! Abo kostet 40 Euro.

Inhalte der Sonderausgabe Was ist Erfolg? ................................. 4

Gesetz vom Säen und Ernten ........... 6

Mit 10 Tipps zum Glück ................. 8

Die 168 Stunden Woche ................. 10

Die ultimative Erfolgsformel ............ 14

Der Schlüssel zum Erfolg ................ 15

Biographie Anthony Robbins ........... 16

Das schönste Herz .......................... 20

Der innere Schweinehund ................ 22

IMPRESSUM Die Zeitschrift JETZT ERFOLGREICH! wird von Stephan Landsiedel herausgegeben · JETZT ERFOLGREICH! erscheint seit 2010 viermal jährlich · Verlag, Redaktion: Stephan Landsiedel, Neustadtstraße 10, D-97353 Wiesentheid, Tel.: 09383-9099900, Mail: info@jetzt-erfolgreich.com · Druck: flyeralarm GmbH, A.-Nobel-Str. 18, 97080 Würzburg · Bildquelle: www. fotolia.de, www.Lothar-Seiwert.de und www.vonmuenchhausen.de · ISSN-Nr.: 2193-8733 (Print) · ISSN-Nr.: 2196-4904 (Internet) · © 2013 Stephan Landsiedel


Jetzt auch als kostenloses Online-Magazin

Liebe Leserin, lieber Leser, Wir möchten das Wissen, das wir uns in den letzten Jahren auf dem Gebiet Erfolg und Persönlichkeitsentwicklung angeeignet haben, kostenlos allen Menschen zur Verfügung stellen. Und wir werden die besten Trainer fragen, ob sie uns nicht dabei unterstützen möchten. Daher gibt es ab sofort JETZT ERFOLGREICH! auch als kostenloses Online-Magazin - und zwar in einer sehr attraktiven visuellen Version. Inspiriert hat uns dabei das Vorbild der Khan Academy. Auf deren Webseite kann man u.a. die Inhalte eines kompletten Mathematikstudiums kostenlos in Form von Videos und Übungsaufgaben abrufen. Ist das nicht genial? Wer einen Internetzugang hat und Englisch beherrscht, kann ohne Geld von überall auf der Welt ein Studium absolvieren. Die Wissensgrenzen werden nur noch durch die eigene Motivation gesetzt. Doch für diese gibt es ja in unserem Magazin zahlreiche Tipps und Informationen. Genau so etwas möchten wir für den Bereich Persönlichkeitsentwicklung und Erfolg aufbauen. Wir, das Team von JETZT ERFOLGREICH!, werden mit viel Fleiß viele Artikel schreiben, Video und Audios auf-

nehmen, um das moderne Erfolgswissen ansprechend zu präsentieren. Wenn Dir die Idee, der Welt dieses Wissen kostenfrei zur Verfügung zu stellen, gefällt, dann kannst Du uns dabei auf folgende Arten unterstützen: 1. Registriere Dich beim neuen JETZT ERFOLGREICH! - Newsletter auf der Webseite, damit Du up to date bleibst und dabei bist, wenn wir regelmäßig im Sinne eines Weiterbildungsstipendium Bücher und Seminarplätze vergeben. 2. Empfiehl das Magazin, indem Du andere über Facebook oder auch im persönlichen Gespräch auf das Projekt hinweist. 3. Werde Förderer, indem Du bei uns kostenlose Lese-Exemplare anforderst, die Du dann an interessierte Menschen verschenkst oder in einem Wartezimmer, Seminarraum, Coachingspraxis o.ä. auslegst. Viel Vergnügen mit dieser Ausgabe!

Stephan Landsiedel

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Was ist Erfolg? Erfolg bedeutet, nach Deinen eigenen Vorstellungen zu leben. Du bist dann erfolgreich, wenn Du erreichst, was Du willst. Für den einen heißt das, ein ruhiges beschauliches Leben zu führen, eine Familie zu haben, in Harmonie und Frieden zu leben. Für einen anderen bedeutet dies, sich sportlich, künstlerisch, journalistisch oder unternehmerisch auszudrücken und bleibende Spuren in den Herzen anderer Menschen zu hinterlassen. Die Facetten des Erfolges sind vielfältig. Erfolg ist das, was erfolgt, die Reaktion, die auf eine Aktion folgt. Wir selbst müssen die Ursache für unseren Erfolg setzen. Dann werden wir die Wirkung erleben. Jeder von uns ist dazu geboren, erfolgreich zu sein. Wir haben das erste Rennen in unserem Leben gewonnen! Die Samenzelle, aus der Du entstanden bist, hat als erste die Eizelle erreicht, damit begann Dein Leben mit einem grandiosen Erfolg!

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Erfolg im Leben zu haben bedeutet: „Viel zu lachen, die Liebe von Kindern zu gewinnen, den Verrat falscher Freunde zu ertragen, die Welt zu einem ein klein wenig besseren Ort zu machen, als sie es war, bevor wir in sie hineingeboren wurden, die gesellschaftlichen Verhältnisse in irgendeiner Beziehung verbessern oder einem Menschen helfen, gesünder zu werden, zu wissen, dass ein Leben leichter atmet, seit du lebst, das ist Erfolg!“ Ralph Waldo Emerson (1803-1882)

Was bedeutet Erfolg für Dich?


Übernimm die Verantwortung Solange Du immer die anderen und die äußeren Umstände für Dein Leben verantwortlich machst, wirst Du es schwer haben, erfolgreich zu werden. Löse Dich von der Vorstellung, dass andere und die Umstände für Dein Wohlbefinden verantwortlich sind.

Mit 17 Jahren war ich mit meinem Leben sehr unzufrieden. Ich sah sogar keinen Sinn mehr darin, dieses Leben weiter zu führen. Meine damalige Freundin hatte mich verlassen, die Schule machte mir keinen Spaß und das mir vermittelte Gottesbild empfand ich als Zwangsjacke.

Du hast es selbst in der Hand, Dich so zu fühlen wie Du es möchtest. Du kannst frei für Dich und Dein Leben entscheiden, wenn Du bereit bist, auch die Verantwortung zu übernehmen. Natürlich ist es leichter, immer eine schöne Ausrede parat zu haben, um nicht selbst aktiv werden zu müssen: „Die anderen sind schuld!“ „Ich hätte es ja ganz anders gemacht!“ „Wenn ich mehr Zeit/Geld hätte, dann …“ „Wenn mein Partner nicht …“ „Wenn ich eine bessere Stelle hätte…“

Doch in einer sternenklaren Vollmondnacht, als ich nicht schlafen konnte, da überfiel mich der Gedanke, dass all mein Jammern, all meine Sorgen überhaupt nichts bringen und ich begriff, dass ich endlich selbst anfangen musste etwas dafür zu tun, dass es in meinem Leben wieder besser werden würde. Ich beschloss in diesem Moment, niemals wieder über mein Schicksal zu klagen, sondern statt dessen zu einem Gestalter zu werden.

Es liegt in Deiner Hand. Es ist Dein Leben. Du selbst bist der Schöpfer Deines Schicksals. Nutze Deine Talente und gib Deinem Leben einen Sinn.

Heute nenne ich dies den Zeitpunkt des Erwachens. Es ist ein wahrhaft erhebender Moment im Leben eines jeden Menschen. Für mich war es die Geburt in ein neues Leben.

Der Weise und der Vogel In einem Land lebte ein weiser alter Mann. Die Leute erzählten sich, dass dieser Mann auf jede Frage eine Antwort wüsste. Das hörten auch zwei junge Männer und sie wollten den weisen Mann einer Probe unterziehen. Sie wollten einen Vogel fangen und ihn in der geballten Faust haltend den alten Mann fragen, ob der Vogel noch lebt oder ob der Vogel schon tot sei. Würde der weise Mann sagen, dass der Vogel noch lebt, so wollten sie den Vogel in der Faust zerdrücken und dem alten Mann den toten Vogel zeigen. Würde der weise Mann aber sagen, dass der Vogel schon tot sei, so wollten sie die Hand öffnen und der Vogel würde davon fliegen. Gesagt getan. Sie fingen einen Vogel und sie traten vor den Weisen und sprachen: „Alter, sage uns, ob der Vogel in meiner Faust noch lebt oder schon tot ist.“ Der weise Mann dachte einen Moment nach, dann sagte er: „Ob dieser Vogel leben oder sterben wird, es liegt in Deiner Hand.“ Tao Geschichte

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Gesetz vom Säen und Ernten Ein Sämann sät fleißig zur rechten Zeit seine Saat aus, damit er später ernten kann. Er kann nicht das Frühjahr verstreichen lassen, um dann im Sommer oder Winter seine Saat zu säen. Es gibt bestimmte Zeiten in unserem Leben, in denen wir etwas tun müssen, um später Erfolge zu ernten. Es gibt Menschen, die wollen gerne ernten, ohne gesät zu haben. Aber das funktioniert langfristig nicht. Du kannst die Reihenfolge nicht umkehren. Du musst erst etwas in Gang setzen, dann kannst Du die Früchte ernten. Der kluge Sämann weiß, dass nicht jede Saat aufgehen wird. Manche Saatkörner fallen auf Felsboden und können keine Wurzeln schlagen. Andere werden von den Vögeln gefressen. Darum streut er unermüdlich sehr viele Saatkörner aus. Er macht einfach weiter, ohne sich über die Härte seines Schicksals zu beklagen. Er weiß, je mehr er streut, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass einige dabei sein werden, die ihm reichlich Früchte bringen werden. In viele Projekte stecken wir Zeit, Geld, Energie, aber nicht alle tragen die Früchte, die wir uns wünschen. Gute Strategien helfen uns dabei, dass viele unserer Saatkörner aufgehen werden. Nachdem der Sämann gesät hat, braucht er Geduld bis seine Saat aufgeht. Er erwartet nicht, dass die Saat am nächsten Morgen aufgegangen ist. Genauso weiß ein Unternehmer, dass es oft Jahre dauert, bis seine Saat aufgeht, bis sein Name bekannt ist, bis er ein so großes Netzwerk hat, dass sein Geschäft ihm reichen Lohn schenkt. Die Ernte kommt oft erst Jahre später.

Der Sämann überlegt sich vorher genau, welche Saat er säen möchte. Er kann nicht Weizen säen und erwarten, Roggen zu ernten. Du kannst nicht Streit und Konflikte säen und erwarten, Liebe und Freude zu ernten. Sei also vorsichtig, was Du säst, denn die Saat könnte aufgehen – sowohl in positiver wie in negativer Hinsicht.

Prinzipien des Sämanns 1. Erst säen, dann ernten. 2. Streue fleißig und viel Saat aus. 3. Lass Dich nicht entmutigen. 4. Bleibe geduldig bis die Saat aufgeht. 5. Wir ernten, was wir gesät haben.

„Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt zugrunde geht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen.“ Martin Luther (1483-1546)

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Gesetz der Anziehung Wir ziehen das an, womit wir uns beschäftigen. Gleiches zieht Gleiches an. Das universelle Gesetz der Anziehung sagt aus, dass alle Dinge, die ich aussende, zu mir zurückkommen. Jede Energie und jeder Gedanke, den Du ins Universum aussendest, wird von Dir wieder angezogen und kommt zu Dir zurück. Konzentriere also Deinen Geist auf Dinge, die Du haben möchtest und Du wirst diese mit großer Macht in Dein Leben ziehen. Wir sind wie ein lebender Magnet und ziehen die Menschen, Umstände und Ideen in unser Leben, die im Einklang mit unserem Denken stehen. Wenn wir uns mit Angst und Sorgen beschäftigen, dann ziehen wir auch Angst und Sorgen an. Wenn wir uns mit dem schönen Gefühl von viel Geld beschäftigen, dann ziehen wir das an. Dieses Gesetz ist bereits seit vielen tausend Jahren in den großen Weisheitslehren der Menschheit zu finden. Doch nur verhältnismäßig wenige Menschen wenden es konsequent an. Wir können uns selbst erschaffen. Wir können unseren Geist formen und zu dem Menschen werden, der wir wirklich sein wollen. Wenn wir unser Inneres verändern, dann wird sich auch im Äußeren alles verändern. Alles beginnt mit unseren Gedanken. Woran denkst Du die meiste Zeit? Welche Energie sendest Du aus? Genau das kehrt zu Dir zurück. Dieses Gesetz kannst Du nicht einfach überlisten. Wenn Du andere Menschen betrügst, dann bleibt es vielleicht manchmal unbemerkt, aber das Gesetz der Anziehung sorgt dafür, dass es auf die eine oder andere Art in Dein Leben zurück kommt. Bestimmt hast Du schon einige „merkwürdige Ereignisse“ erlebt und glaubst, dass es Zufälle waren. Doch genau das war es nicht.

„Das Gesetz der Anziehung macht jeden von uns zu einem kraftvollen Magneten, der mehr von dem anzieht, was wir in jedem Augenblick fühlen.“ Ester und Jerry Hicks

Kraft der Gedanken Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten. Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter. Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal. Aus dem Talmud

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Mit 10 Tipps zum Glück Unter Glück verstehen wir einerseits die Erfüllung unserer Wünsche und Sehnsüchte und andererseits die kleinen glücklichen Fügungen. Ersteres können wir sehr wohl selbst mitgestalten. Hier folgen 10 Tipps, die Dich anregen sollen, Deinem Glück auf die Sprünge zu helfen und glücklicher zu leben.

Glücksforschung Zunehmend mehr wird auch im Bereich Glück geforscht. Untersuchungen haben gezeigt, dass Glücklichsein heilende Wirkungen hat:

Tipp 1: Suche ganz bewusst immer wieder Situationen auf, in denen Du Dich wohl fühlst. Mit der Zeit wird es Dir immer leichter fallen, positive Gefühle ganz bewusst abzurufen und zwar alleine schon dadurch, dass Du an die Situationen denkst, mit denen Du Positives verbindest.

1. Glückliche Menschen erkranken seltener und weniger schwer. 2. Glückliche Menschen werden schneller wieder gesund. 3. Glückliche Menschen leben länger.

Tipp 2: Lerne, in Einklang mit Dir selbst zu leben. Das bedeutet: keine Selbstverurteilung, keine Selbstablehnung, keine Selbstabwertung. Stärke Dein Selbstwertgefühl und Dein Selbstvertrauen. Das ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für Zufriedenheit.

Tipp 4: Werde aktiv und suche gezielt nach einer Aufgabe und Beschäftigung. Bequemlichkeit bezahlen wir mit schlechten Gefühlen. Aktivität bringt Befriedigung, nicht das Rumsitzen. Finde eine Beschäftigung, die Dich geistig und/oder körperlich so richtig fordert und damit Flow-Gefühle bei Dir auslöst.

Tipp 3: Sorge dafür, dass Glückshormone freigesetzt werden. Das passiert beispielsweise, wenn Du Dich bewegst oder Sex hast. Es genügt regelmäßiges Ausdauertraining von einer halben Stunde dreimal pro Woche. Auch Tanzen ist eine wunderbare Möglichkeit. Durch körperliche Anstrengung werden Serotonin und Endorphin freigesetzt, die euphorisierend wirken.

Tipp 5: In Erwartung von etwas Schönem produziert unser Gehirn Dopamin, eine Art Glückshormon. Vorfreude löst im Körper die gleichen positiven Reaktionen (Abbau von Stresshormonen, Stärkung des Immunsystems) aus wie die Freude über bereits Ereignetes. Worauf könntest Du Dich also freuen?

„Das Glück kann man nicht zwingen, aber man kann es wenigstens einladen.“ Attila Hörbiger

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Tipp 6: Pflege Deinen Freundeskreis. Investiere viel Zeit in Freundschaften und soziale Kontakte. Die glücklichsten Menschen sind die mit den besten sozialen Beziehungen. Tipp 7: Führe ein Glückstagebuch über Deine schönsten Erlebnisse und lese die Eintragungen immer wieder durch. Dadurch lenkst Du Deine Aufmerksamkeit auf Glücksmomente und fühlst Dich glücklich. Worauf Du Dich konzentrierst, bestimmt, wie Du Dich fühlst. Tipp 8: Sorge für Abwechslung der Genüsse, d.h. suche bewusst nach Abwechslung für Deine Sinne. Immer mal wieder etwas Neues ausprobieren - schmecken, riechen, sehen.

Tipp 9: Das Empfinden von Glück ist eng verbunden mit der Frage nach dem Sinn des Lebens. Wenn wir es nicht verstehen, dem Leben und unserer Tätigkeit einen Sinn zu geben, dann entziehen wir dem Glück seine Grundlagen. Die Antwort darauf finden wir jedoch nur in uns selbst. Herman Hesse hat gesagt: „Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben, aber es hat nur genau so viel Sinn, wie wir ihm geben.“ Tipp 10: Lachen ist ansteckend, Glück ebenso. Umgebe Dich in Deiner Freizeit mit Menschen, die glücklich und zufrieden sind. So wie man sich schwer tut, sich vom Lachen anderer nicht anstecken zu lassen, so ist es auch schwierig, sich nicht von den Glücksgefühlen anderer anstecken zu lassen.

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Die 168 Stunden Woche Jetzt erfolgreich 7 Tage leben Warum eine Trennung von Arbeit und Freizeit unglücklich und unfrei macht Artikel von Prof. Dr. Lothar Seiwert Work-Life-Balance ist ein veraltetes Konzept. Es ist absurd, das Leben und das Arbeiten voneinander zu trennen und beides gegeneinander aufzuwiegen. Arbeit ist Leben, und Leben ist Arbeit. Wo ist da der Unterschied? An meinen Projekten arbeite ich auch nachts im Schlaf. Darum dauert meine Woche 7 x 24 = 168 Stunden. Niemand sagt mir, dass und wann ich zu arbeiten habe. Ist das Luxus? Nein, das kann heute jeder. Würde nicht alles zusammenbrechen, wenn jeder so leben würde? Das glaube ich nicht. Ganz im Gegenteil. Das Problem ist unser Begriff von Arbeit. Wir haben das Wort mit negativen Gefühlen aufgeladen: Arbeit ist das, was keinen Spaß macht, was aber gemacht werden muss. Arbeit ist das Ding, dem die Politiker bitte schön gefälligst Vorfahrt zu geben haben, wie der später an seiner Arbeit gescheiterte Bundespräsident Horst Köhler 2005 in einer Rede vor dem Arbeitgeberforum in Berlin forderte. Er sprach davon, was getan werden muss, von Zurückhaltung, die geübt werden muss, von Verantwortung, die getragen werden muss, von dicken Brettern, die gebohrt werden müssen, von Vorangehen, Anpacken, Konzentration. Wir Deutschen scheinen mit der Muttermilch aufgesaugt zu haben, dass Arbeit etwas Schweres, Hartes, Schwieriges sein muss, nicht das, was man will, sondern das, was man muss.

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Im Grunde ist das die Fortsetzung des Lebenskonzepts gewesen, das wir in der Schule eingeübt haben. Dort haben wir alle über Jahre hinweg täglich mehrfach den Wechsel zwischen frei und unfrei einstudiert: In den Pausen durften wir so sein, wie wir sind, da durften wir reden, spielen, lachen. In den Schulstunden ging das nicht, denn da mussten wir arbeiten – also nicht mehr reden, spielen und lachen, eben nicht frei sein, nicht leben. Wenn Sie diesen Modus jeden Tag achtmal hin- und herwechseln, dann haben Sie das über 10.000 Mal geübt, bis Sie das Abitur in der Tasche haben. Dann sind Sie mit Sicherheit ein Experte in der Verknüpfung von Arbeit und Unfreiheit einerseits versus Leben und Freiheit andererseits.

Machtlosigkeit erzeugt Stress Eine Konsequenz davon: Jahrzehntelang haben sich die Ratgeber auf zig Millionen Druckseiten mit der Work-Life-Balance beschäftigt. Alleine das Wort „Balance“ zu den Begriffen „Leben“ und „Arbeit“ zu setzen, markiert schon deren angenommenen Gegensatz. Aber zu behaupten, dass man nicht lebt, während man arbeitet, und auf keinen Fall arbeitet, wenn man lebt, das ist ein veraltetes, angelerntes, unpraktisches Konzept, das zu nichts anderem führt als zur eigenen Ohnmacht werktags zwischen 9 und 17 Uhr. Das Gefühl der Machtlosigkeit aber ist Stress pur. Das Ziel, ein gutes Leben zu führen, erreicht

“Wer das tut, was er liebt, oder das liebt, was er tut, ist immer der richtige Mensch am richtigen Ort zur richtigen Zeit.“ Prof. Dr. Lothar Seiwert


Arbeit versus Freizeit

niemand dadurch, dass er ein möglichst guter Jongleur wird, der die beiden Bälle Leben und Arbeit elegant abwechselnd in die Luft wirft und darauf achtet, dass ihm keiner von beiden auf die Füße fällt. Vielmehr führe ich dann ein gutes Leben, wenn ich es geschafft habe, den Unterschied aufzulösen: Arbeit ist Leben, und Leben ist Arbeit. Dann komme ich wieder dahin zurück, wo ich vor der Schule schon mal war: Bevor ich mir die Differenz von Leben und Arbeit mühsam eingebläut habe. Selbstverständlich gefällt das nun all den dispositiv angestellten Arbeitnehmern überhaupt nicht. Das sind all diejenigen, die einen Job haben, bei dem sie nur wenig selbstständige Entscheidungen treffen dürfen, sondern deren Arbeit von anderen bestimmt wird. Abhängig beschäftigte Arbeitnehmer, die Anordnungen empfangen und ausführen und die als Arbeitskraft von anderen verplant werden. Also fast alle Teilnehmer der Wirtschaft.

Wissen Sie was, ich kann mit dem Begriff Arbeit einfach nichts mehr anfangen. Das ist ein wenig unpraktisch, denn bei jedem Interview werde ich unausweichlich gefragt: „Sagen Sie mal, Herr Seiwert, wie viel arbeiten Sie denn in der Woche?“ Wenn ich ehrlich sein will, dann muss ich darauf sagen: „7 mal 24 gleich 168 Stunden.“ Dann kommt die nächste Frage, so sicher wie das Amen in der Kirche: „Und wie viel Freizeit haben Sie dann, Herr Seiwert?“ „Na, 168 Stunden.“ „Aber wo ist denn da der Unterschied? Sie haben genauso lange Freizeit wie Arbeit?“ „Ja, ich arbeite immer. Und ich habe immer Freizeit. Es ist beides dasselbe.“ „Hmmm, ist das nicht ein wenig überheblich?“ „Nein.“ Das ist nur ehrlich. Ich kann nämlich auch mit dem Begriff Freizeit nichts mehr anfangen. Denn der Begriff setzt voraus, dass die andere Zeit eine unfreie Zeit ist. Ich bin aber nicht unfrei, auch nicht dann, wenn ich arbeite. Ich glaube also, dass die Begriffe „Arbeitszeit“ und „Freizeit“ nicht nur für mich, sondern für immer mehr Menschen in unserer Gesellschaft keine sinnvolle Bedeutung mehr haben. Sie scheinen Begriffe aus dem letzten Jahrhundert zu sein, als noch fast jeder seine Zeit in freie und unfreie Stunden einteilen konnte.

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Die 168 Stunden Woche Kein schlechter Job Wenn Arbeit und Leben für einen Menschen ein und dasselbe sind, dann entsteht ein merkwürdiger Effekt: eine Aufwärtsspirale des Selbstwertgefühls. Denn wenn ich mit meinem Leben, mit dem, was ich am liebsten tue, Werte schaffe, die anderen Menschen sichtbar etwas wert sind, dann bekomme ich bei jeder Transaktion, bei jedem Geschäftsvorgang zurückgemeldet, dass ich etwas wert bin. Ich nehme sozusagen jeden Euro Umsatz persönlich. Geld ist dann ein guter Indikator für den Marktwert meiner Leistungen und Ergebnisse, aber es ist nicht der einzige. Es geht nicht darum, zu machen, was man will, sondern darum, zu wollen, was man macht. Toiletten putzen, das ist ein gutes Beispiel. Klomann ist nun wirklich nicht der beste Job in unserer Zeit. Ich verstehe jeden, der das nicht gerne macht. Trotzdem ist es Einstellungssache, was einer daraus macht. Der eine geht missmutig zur Arbeit und ärgert sich den ganzen Tag über die blöden „Kunden“, die ständig Sauerei machen und dann nicht mal Trinkgeld ins Schälchen werfen. Der andere denkt sich: „Es ist, wie es ist, ich bin Klomann. Jetzt mache ich was draus!“ Er beginnt die Gäste freundlich zu grüßen, laut und deutlich, aber nicht aufdringlich. Dann hat er eine Idee und organisiert sich Parfümfläschchen, diese kleinen Proben, und verschenkt sie an freundliche Gäste und stellt immer welche sorgfältig am Waschbecken auf. Er achtet auf sein Äußeres und gibt sich Mühe mit der Sprache.

Es dauert drei Monate, da ist seine Toilette in der Stadt bereits bekannt. Das Trinkgeld wird mehr. Wenig später bekommt er das erste Job-Angebot seines Lebens: Klomann in einem Fünf-Sterne-Hotel. Und dort legt er erst richtig los. Weil er gesehen hat, dass es sich lohnt, sich Mühe zu geben und aus seiner Situation das Beste zu machen, ist er hoch motiviert. Er reicht jedem „Gast“ freundlich das Handtuch und lernt, lustige Smalltalk-Gespräche zu führen. Hemmungen gegenüber Leuten aus der Oberschicht hat er schon lange keine mehr, die tägliche Übung hat sie abgebaut. Er übt die Wendungen, die er hört, und verbessert sein Deutsch. Seine Trinkgelder wachsen weiter. Wenig später wird er befördert ... Natürlich geht es für so jemanden bergauf. Und wetten, dieser Mann würde mit der Trennung zwischen Leben und Arbeit nichts anfangen können? Das ist keine Frage des Geldes oder des Status, sondern alleine der inneren Einstellung.

“Entscheidungen muss man schon selbst treffen. Wer das Entscheiden anderen überlässt, wird seinen persönlichen Sinn nicht finden.“ Prof. Dr. Lothar Seiwert

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Freiheit hat nichts mit Geld zu tun Angenommen, alle meine persönlichen Prozesse sind so weit optimiert, dass ich genügend Ressourcen besitze, um für den Rest meines Lebens nie mehr gezwungen zu sein, neue Ressourcen zu sammeln. Kurz gesagt: Ich bin reich genug, um nie wieder arbeiten zu müssen. Entweder weil andere das für mich tun oder weil mein Geld, das ich angelegt habe, für mich arbeitet. Ich kann in diesem Zustand der finanziellen Freiheit theoretisch unendlich lange einen angemessenen Lebensstandard aufrechterhalten. Eine schöne Vorstellung, oder? Meine Frage ist: Was würde ich dann tun? Nichts tun? Oder anders gefragt: Was tun eigentlich Warren Buffett oder Richard Branson oder Oprah Winfrey oder Dietmar Hopp? All diese Leute sind finanziell frei. Keiner von ihnen muss arbeiten. Sie alle sind Milliardäre, aber keiner von ihnen tut nicht „Nichts“. Mehr noch: Sie alle tun genau das, was sie vorher auch getan haben, also das, was sie so reich gemacht hat. Warum? Weil der Kern dessen, was sie getan haben, keine lästige Arbeit war, sondern weil Leben, Arbeit und Freizeit für sie ein und dasselbe war – und immer noch ist. Diese Leute tun nichts anderes als einfach weiterleben – selbstbestimmt, souverän und von Herzen gerne. Und sie leisten heute noch immer mindestens das Gleiche wie zu der Zeit ihres Aufstiegs. Und ich bin sicher, diese Leute sind nicht frei, weil sie viel Geld haben, sondern sie haben viel Geld, weil sie schon immer frei gelebt haben. Es geht nicht um Geld, es geht um Freiheit. Buchtipp: Lothar Seiwert, Ausgetickt: Lieber selbstbestimmt als fremdgesteuert. München: Ariston, 2011

Prof. Dr. Lothar Seiwert Prof. Dr. Lothar Seiwert, CSP (Certified Speaking Professional), gilt als Europas einflussreichster Denker und Redner zu Fragen der Zeitautonomie und Zeitsouveränität. Der prominente Bestsellerautor beherrscht die gesamte Klaviatur des Selbst- und Lebensmanagements. Lothar Seiwert wurde mit zahlreichen Awards und Auszeichnungen gewürdigt. Über vier Millionen verkaufte Bücher, Übersetzungen in fast 40 Sprachen und über 300 Wochen in der Spiegel-Bestsellerliste sprechen für sich. www.Lothar-Seiwert.de

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Die ultimative Erfolgsformel Wende die ultimative Erfolgsformel in Deinem Leben an und befolge jeden einzelnen Schritt mit größter Sorgfalt.

Die ultimative Erfolgsformel 1. Das Ziel kennen und es zu einem MUSS machen. 2. Die Besten modellieren. 3. Wahnsinnig viel unternehmen. Alles geben. 4. Flexibel sein und nie aufhören, aus den Fehlern zu lernen. 5. Hartnäckig weitermachen, bis das Ziel erreicht ist.

Story von Colonel Sanders Harland Sanders betreibt zunächst eine Tankstelle in Kentucky. Dort überzeugt er seine Gäste mit seinen Kochkünsten. Daraufhin eröffnet er ein Motel mit einem Restaurant an diesem Ort. Doch ein neuer Highway wird genau an seinem Motel vorbei gebaut und er muss wegen seiner Schulden alles verkaufen. Von nun an lebt er von 100$ Sozialversicherung im Monat. Er ist inzwischen 62 Jahre alt, aber nicht bereit, sich geschlagen zu geben. Ohne Startkapital beginnt er durchs Land zu fahren und Restaurantbesitzern sein Hähnchenrezept anzubieten. Nach über 1.000 Absagen willigt das erste Restaurant ein. Colonel Sanders erhält nun 25 Cent für jedes verkaufte Hähnchen, das mit seinem Rezept gemacht wurde. 1964 kochen schon über 600 Restaurants nach seinem Rezept. „Ausdauer wird früher oder später belohnt – meistens aber später.“ Wilhelm Busch (1832-1908)

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Im Alter von 74 Jahren verkauft er sein Unternehmen für 2 Millionen Dollar. Er bleibt jedoch das Aushängeschild der von ihm gegründeten Kette und reist im Jahr 250.000 Meilen, um die Restaurants zu besuchen. 1980 stirbt er im Alter von 90 Jahren. Bis heute schmückt sein Bild die Pappbecher und Servietten von KFC. Inzwischen gibt es mehr als 13.000 KFC-Restaurants in mehr als 100 Ländern. Hast Du die Kraft, die Fähigkeiten und die Ausdauer von Colonel Sanders? Bist Du bereit, auch so unermüdlich für Deine Idee einzustehen wie dieser alte Mann? Oder hättest Du vielleicht schon nach 10 Fehlschlägen aufgegeben? Colonel Sanders war kein Marketinggenie. Er hat nicht an den besten Universitäten studiert, aber er hat sich an die ultimative Erfolgsformel gehalten. Er wusste, was er wollte. Es gab für ihn kein Aufgeben. Er hat wahnsinnig viel unternommen, seinen Ansatz immer weiter verfeinert und so lange weiter gemacht, bis sein Ziel erreicht war. Solange Du nicht aufgibst, hast Du noch nicht verloren.


Der Schlüssel zum Erfolg Das Gesetz vom Handeln Dieses Gesetz besagt, dass Du nur dann erfolgreich sein kannst, wenn Du Dein Wissen, Deine Erfolgsstrategie und all die anderen Gesetze auch tatsächlich anwendest. Viel zu viele Menschen reden nur darüber, was sie zu tun beabsichtigen. Sie sind Wissensriesen aber Handlungszwerge. Werde Du zu einem Menschen, der sich Gedanken darüber macht, was er möchte und der sich dann auch ans Umsetzen macht. Reden ist Silber – Handeln ist Gold!

TUN: Tag und Nacht Das Word TUN steht für Tag und Nacht. Es bedeutet, dass Du nicht Deine Hände in den Schoß legen und darauf warten kannst, dass alles von alleine passiert. Du musst die richtigen Dinge in Gang bringen. Das Leben ist das, was wir daraus machen. Sei aktiv und nicht passiv. Lass nicht Dein Leben von anderen gestalten, sondern gestalte Du es selbst. Meistens ist es gar nicht das fehlende Wissen, manchmal scheitert es einfach am Fleiß. Die durchschnittliche Arbeitszeit für Selbständige liegt zwischen 50 und 60 Stunden pro Woche. Am Beginn einer neuen Tätigkeit ist sie noch wesentlich höher. In diese Statistik fließen natürlich auch all diejenigen Selbständigen ein, die bereits nach kurzer Zeit wieder Ihr neues Unternehmen aufgeben, weil sie nicht genügend Gewinne erwirtschaften. Erfolgreiche Menschen sind in der Regel bereit einen noch viel größeren Preis für ihren Erfolg in Form von unermüdlichem Zeiteinsatz zu bezahlen. Ich kenne viele Unternehmer, die in den ersten Jahren keinen Tag Urlaub gemacht haben und oft auch das Wochenende durchgearbeitet haben. Das vergessen viele Angestellte, die erfolgreiche Selbständige beneiden.

Flexibel bleiben Ein junger Mann kam zu mir ins Coaching und sagte, dass er schon alles ausprobiert habe, um erfolgreich zu sein. Ich fragte ihn, was genau er schon alles unternommen hätte, denn er sah noch recht jung aus. Es stellte sich heraus, dass er eine Ausbildung gemacht hatte und dann einmal die Stelle gewechselt hatte. Ich musste spontan auflachen. Daraufhin erzählte ich ihm von einer amerikanischen Studie, in der es um vier Männer ging, die aus eigener Kraft im Alter von 35 Jahren zu Millionären geworden waren. Jeder von ihnen hatte sich zuvor im Durchschnitt mit 17 verschiedenen Geschäftsbereichen befasst – er erst mit zwei. Ob er diese denn wenigstens mit voller Kraft ausprobiert habe, wollte ich wissen. Daraufhin wurde mein junger Besucher sehr nachdenklich, bedankte sich und verschwand.

Der Unterschied Ein weltberühmter Pianist gab ein Konzert. Nachdem er zu Ende gespielt hatte, kam eine Frau auf ihn zu und meinte: „Ich würde mein Leben geben, um so spielen zu können wie Sie.“ Der Pianist lächelte und sagte: „Das ist der Unterschied: Ich gab mein Leben.“

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Biographie Anthony Robbins Er ist der bekannteste Motivationstrainer aller Zeiten. Nie zuvor hat ein Mensch die Massen durch Seminare zu Millionen bewegt wie Tony Robbins. Natürlich können wir diese Zeilen nicht ganz objektiv schreiben, denn wie bei tausenden in der NLPSzene hat auch unser „richtiges“ Leben mit ihm angefangen.

Geburt und Kindheit Tony Robbins, am 29. Februar 1960 als Anthony J. Mahavorick geboren, wuchs in Azusa, Kalifornien auf. Als er sieben Jahre alt war, trennten sich seine Eltern. Für den kleinen Tony brach eine Welt zusammen und er brachte kein Wort heraus, als seine Mutter in fragte, ob er bei seinem Vater leben wolle. Dieses Schweigen deutete sie fälschlicherweise als Bestätigung und so wuchs er fortan bei seinem Vater auf, ein Schauspieler, der kleine Rollen in B-Movies besetzte. Tony genoss das Reisen mit seinem Vater zwar sehr, vermisste andererseits aber auch den Rest seiner Familie. Er begann viele Bücher zu lesen. Zwei Jahre später nahm seine Mutter ihn wieder bei sich auf.

Ein schicksalshaftes Thanksgiving Nach weiteren vier Jahren heiratete sie den ehemaligen Baseballspieler Jim Robbins. Die Familie hatte wenig Geld und konnte nicht mal das Essen für Thanksgiving aufbringen. Doch ein Unbekannter hinterließ ein ganzes Paket mit Essen und anderen Dingen, sodass sie das Fest letztendlich doch abhalten konnten. Der junge Tony war so beeindruckt und

gerührt von dieser Geste und er schwor sich, irgendwann erfolgreich genug zu sein, um anderen Menschen zu helfen.

Der erste Berufswunsch Sein Stiefvater übte ebenfalls einen großen Einfluss auf den Jungen aus, da sie die Begeisterung für Baseball teilten und er inspirierte ihn auf physiologischer Ebene immens, womit der neue Berufswunsch Tonys feststand: Baseballstar. Er nahm den Nachnamen Robbins an. Da Tony jedoch seine Baseballspiele meistens verlor, fasste er als neuen Berufswunsch die Tätigkeit als Sportjournalist ins Auge. Er recherchierte über Sportzeitschriften, wo die großen Stars auftauchen würden und brachte einige von ihnen dazu, mit ihm zusammen zu arbeiten. Einige Zeit später machte ihm ein Fernsehsender das Angebot als Sportreporter zu arbeiten. Er war euphorisch, denn er hatte seinen Traum verwirklicht. Doch Tonys Erfolg war wie ein Schock für seine Mutter. Sie dachte, dass der Schub an Aufmerksamkeit zu viel für ihren 15-jährigen Jungen wäre und sie die Kontrolle verlöre und so riss sie ihn aus seinem Traum, mit der Begründung, sie bräuchte ihn zu Hause. Da Tony seine Mutter glücklich machen wollte, übernahm er die Führung des Haushalts. Er kochte, reparierte und hatte einen kurzen Einblick in den Alltag eines normalen Teenagers.

Wachstumsschub von Mr. Solution Mit 16 Jahren machte er einen riesigen Wachstumsschub durch. Er wuchs in einem Jahr 25cm und war damit 2,01m groß. Dies hatte neben vielen Schwierigkeiten

„Das Verhalten eines Menschen ist immer das Resultat des Zustandes, in dem er sich gerade befindet.“ Anthony Robbins

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Quelle: T. Robbins Twitter-Account

einen netten Nebeneffekt. Er wurde von seinen Schulkameraden wahrgenommen und bewarb sich daraufhin als Schülersprecher. Ab da an war er nur noch unter dem Namen „Mister Solution“ bekannt. Das Highlight seiner Kampagne war seine Rede darüber, warum er Schülersprecher werden wollte. Mitschüler beschrieben sie später als von Herzen kommend, berührend und inspirierend.

Auszug von Zuhause Doch wieder einmal war seine Mutter nicht zufrieden mit ihm. Je mehr Tony außerhalb seines Zuhauses erreichte, desto mehr hatte seine Mutter das Gefühl ihren Sohn zu verlieren. Er war neugierig auf die Welt, motiviert, voller Energie und so verließ er, nach etlichen lauten Streits, sein Elternhaus an Heiligabend 1977 mit nichts außer seiner Kleidung.

Erste Jobs Tony kam bei einem Freund unter und überlegte, womit er zukünftig sein Geld verdienen wollte. Sein Onkel verschaffte ihm eine Stelle als Hausmeister. Er arbeitete sogar nachts, fuhr mit dem Bus 14 Meilen je Fahrt und erhielt dafür lediglich 15$ pro Woche. Doch wieder machte ihm seine Mutter einen Strich durch die Rechnung. Sie meinte, wenn er schon auf eigenen Beinen stehen wollte, dann sollte er das ohne Hilfe durch die Familie schaffen. Tony sah dies ein und machte sich erneut auf die Suche, durchstöberte Stellenausschreibungen und stieß schließlich auf ein interessantes Angebot, als Verkäufer für 500$ die Woche zu arbeiten. Er nahm sofort an. Er wusste um seine beeindruckende Größe, seine Ausstrahlung und Überzeugungskraft und so ging er von Tür zu Tür und erzielte viele Verkaufsabschlüsse.

Anthony Robbins Er ist der Superstar unter den Trainern, wenn es darum geht, Massen zu begeistern und Geld zu verdienen. Finanziell ist auf dem besten Weg zum Milliardär. Tony lebt, was er sagt. Er ist authentisch und sprituell. Auch hinter der Bühne ist er voller Energie und ein inspirierendes Modell. Seine Bücher und Audio-Programme sind Millionenbestseller geworden. Er coacht Präsidenten, Könige und TopSportler. Kein Trainer hat jemals so viele Teilnehmer live in seinen Seminaren gehabt wie er. Dabei ist er noch erstaunlich jung.

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Biographie Anthony Robbins Jahren machte er sich eines Morgens auf zum Strand und während er in die Wellen blickte und die über dem Meer aufgehende Sonne sah, beschloss er, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen.

Tony entdeckt NLP

Tony bewies sich als natürlicher Verkäufer und nach einiger Zeit hatte er genug Geld angespart, um ein eigenes Appartement zu beziehen. Sein damaliger Arbeitgeber war überwältigt von dem Erfolg des jungen Verkäufers und sagte ihm, dass dieser mit all seinem Enthusiasmus und seiner Lebensfreude auch das Leben anderer verändern könnte.

Begegnung mit Jim Rohn Eines Tages erzählte ihm ein Kunde vom Motivationsredner Jim Rohn. Er nahm Tony mit auf ein Seminar. Dieser war so überwältigt und fragte Rohn direkt nach einer Anstellung. Auch Jim Rohn war von Tony derart angetan, dass er ihn tatsächlich als Promoter in Los Angeles einstellte und er schon bald 3.000$ pro Monat verdiente. Mit 18 Jahren holte er schließlich noch seinen Abschluss an der High School nach. Kurz darauf, im Jahr 1979, bekam er eine Stelle in Rohns Büro und verdiente dort sogar 10.000$ im Monat. Mit dem großen Geld kam auch der Neid seiner vermeintlichen Freunde, die sich von ihm distanzierten. Tony fühlte sich einsam und fiel in eine Depression. Im Alter von 21

Ein Jahr später hatte der 22 jährige Tony es geschafft aus seiner Depression auf den Weg zum Erfolg zu gelangen und entdeckte das Neuro-Linguistische-Programmieren (NLP) für sich. Nachdem er sein eigenes Leben um 180° gedreht hatte, wollte er NLP in die Welt tragen. Kurz darauf erkannte er auch eine wunderbare Möglichkeit, um sich von anderen NLPTrainern abzuheben. Er beobachtete einen Mann, der barfuß über glühende Kohlen lief, ohne sich dabei zu verletzen. Kurz darauf startete er seine eigenen Seminare, charakterisiert durch seinen bald berühmten „Firewalk“.

Seine Bekanntheit wächst Mitte der 1980er Jahre wurde er immer bekannter und immer mehr Leute besuchten seine Veranstaltungen. Tony strahlte etwas Besonderes aus und die Menschen wollten einen Teil davon mitnehmen. 1984 brachte er schließlich sein erstes Buch mit dem Titel „Grenzenlose Energie“ heraus, welches in 13 Sprachen übersetzt, und ein Bestseller wurde. Während immer mehr Leute an seinen Seminaren teilnahmen, dreht er 1989 seinen ersten Werbeblock, der ihn via Fernsehen über Nacht berühmt machte und schnell füllten sich seine Seminare auf über 1.000 Teilnehmer. 1991 veröffentlichte er

„Dein Geist hat die Macht, Dir alles zu geben, was Du willst. Er braucht nur intensive und deutliche Signale dazu.“ „Es ist in den Momenten der Entscheidung, in denen unser Schicksal geformt wird.“ Anthony Robbins

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einen zweiten Bestseller mit dem Namen „Awaken The Giant Within“. Mitte der 90er war er bereits Multimillionär und pflegte Kontakte zu Präsidenten und Staatsoberhäuptern. Von da an coachte Tony als Motivationstrainer auch Extremsportler, wie beispielsweise Andre Agassi im Jahr 1994. Schnell wurde er auch in der HollywoodSzene bekannt und pflegte Bekanntschaften zu Arnold Schwarzenegger, Silvester Stalone, Michael Jackson.

Etwas zurückgeben Mittlerweile war Tony so wohlhabend, dass er sein damaliges Versprechen vor 25 Jahren mithilfe einer karitativen Einrichtung einlösen konnte. Er sponserte Unmengen an Körben, gefüllt mit Essen und anderen Dingen für Thanksgiving in tausenden Städten und Dörfern hilfebedürftiger Länder.

Berater des Präsidenten

Dann kam ein einschneidender Anruf. Der damalige Präsident Bill Clinton fragte Tony, ob dieser ihm als Berater zur Seite stehen wolle. Clinton bräuchte jemanden mit einer frischen Sichtweise. Tony nahm an und von diesem Zeitpunkt an, machte seine ohnehin schon beachtenswerte Karriere nochmals einen enormen Sprung. In den nächsten Jahren kamen immer mehr Menschen zu seinen Seminaren und immer mehr Stars und VIPs nahmen seine privaten Coachingdienste in Anspruch. Heute zählen unter anderem Präsident Bush, Nelson Mandela, Michail Gorbatschow und der Dalai Lama zu seinen Bekanntschaften. Über 3.000.000 Menschen aus 100 Ländern besuchten bislang seine Seminare und weltweit wurden über 35 Millionen Exemplare seiner AudioProgramme verkauft.

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Das schönste Herz Eines Tages stand ein junger Mann mitten in der Stadt und erklärte, dass er das schönste Herz im ganzen Tal habe. Eine große Menschenmenge versammelte sich, und sie alle bewunderten sein Herz, denn es war perfekt. Es gab keinen Fleck oder Fehler in ihm. Ja, sie alle gaben ihm recht, es war wirklich das schönste Herz, das sie je gesehen hatten. Der junge Mann war sehr stolz und prahlte lauter über sein schönes Herz. Plötzlich tauchte ein alter Mann vor der Menge auf und sagte: „Nun, dein Herz ist nicht mal annähernd so schön, wie meines.“ Die Menschenmenge und der junge Mann schauten das Herz des alten Mannes an. Es schlug kräftig, aber es war voller Narben, es hatte Stellen, wo Stücke entfernt und durch andere ersetzt worden waren. Aber sie passten nicht richtig und es gab einige ausgefranste Ecken. An einigen Stellen waren tiefe Furchen, wo ganze Teile fehlten. Die Leute starrten ihn an: „Wie kann er behaupten, sein Herz sei schöner?“, dachten sie. Der junge Mann schaute auf des alten Mannes Herz, sah dessen Zustand und lachte: „Du musst scherzen“, sagte er, „dein Herz mit meinem zu vergleichen.

„Liebe ist das einzige, das wächst, indem wir es verschwenden.“ Ricarda Huch (1864 - 1947)

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Meines ist perfekt und deines ist ein Durcheinander aus Narben und Tränen.“ „Ja“, sagte der alte Mann, „deines sieht perfekt aus, aber ich würde niemals mit dir tauschen. Jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe. Ich reiße ein Stück meines Herzens heraus und reiche es ihnen und oft geben sie mir ein Stück ihres Herzens, das in die leere Stelle meines Herzens passt. Aber weil die Stücke nicht genau sind, habe ich einige raue Kanten, die ich sehr schätze, denn sie erinnern mich an die Liebe, die wir teilten. Manchmal habe ich auch ein Stück meines Herzens gegeben, ohne dass mir der andere ein Stück seines Herzens zurückgegeben hat. Das sind die leeren Furchen. Liebe geben heißt manchmal auch ein Risiko einzugehen. Auch wenn diese Furchen schmerzhaft sind, bleiben sie offen und auch sie erinnern mich an die Liebe, die ich für diese Menschen empfinde. Und ich hoffe, dass sie eines Tages zurückkehren und den Platz ausfüllen werden. Erkennst du jetzt, was wahre Schönheit ist?“ Der junge Mann stand still da und Tränen rannen über seine Wangen. Er ging auf den alten Mann zu, griff nach seinem perfekten jungen und schönen Herzen und riss ein Stück heraus. Er bot es dem alten Mann mit zitternden Händen an. Der alte Mann nahm das Angebot an, setzte es in sein Herz. Dann nahm er ein Stück seines alten vernarbten Herzens und füllte damit die Wunde am Herzen des jungen Mannes. Es passte nicht perfekt, da es einige ausgefranste Ränder hatte. Der junge Mann sah sein Herz an, nicht mehr perfekt, aber schöner als je zuvor, denn er spürte die Liebe des alten Mannes in sein Herz fließen. Sie umarmten sich und gingen weg, Seite an Seite.


Soziale Verantwortung

Bank für die Armen 1976 sah der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Muhammad Yunus in einem Dorf in Bangladesh eine große Hungersnot und suchte nach einer Lösung, um die Situation für die Einkommensschwächsten zu verbessern. Er erkannte, dass es für viele Menschen nur eines geringen Startkapitals bedurft hätte, um Rohstoffe für ihr Handwerk zu kaufen. Die Banken gaben ihnen, aufgrund fehlender Sicherheiten und dem hohen Arbeitsaufwand bei Kleinkrediten, die hierfür nötigen Mittel nicht und so blieben sie von ihren Rohstofflieferanten abhängig. Yunus begann damit, sein eigenes Geld zu verleihen. Nachdem er positive Erfahrungen gemacht und die ausgezahlten Kredite wieder zurück erhalten hatte, entwickelte er ein System, um die Kleinkreditvergabe zu ermöglichen. 1983 entstand aus diesem Projekt die Grameen Bank. 2006 erhielt Prof. Yunus den Nobelpreis. Die Bank hat bisher insgesamt 6,55 Milliarden Dollar verliehen. Sie hat 2.468 Zweigstellen mit 24.703 Mitarbeitern. Das Konzept wird heute in 60 Entwicklungsländern angewendet. In der über 30-jährigen Geschichte schrieb die Bank nur in drei Jahren rote Zahlen. 98% aller Kredite werden zurückgezahlt. „Wir werden in unserem Raumschiff Erde nicht mehr lange dahin reisen, wenn wir es nicht als ein Ganzes ansehen - als unser gemeinsames Schicksal. Es geht um alles oder nichts.“ Richard Buckminster Fuller (1895-1983)

Ich möchte das hier dargestellte Wissen mit Dir teilen, weil ich glaube, das Du und alle Menschen auf diesem Planeten es verdient haben, ein Leben voller Glück und Erfolg und auf dem höchsten Niveau zu führen. Von dem Tag an, an dem Du auf diese Welt gekommen bist, hast Du das Recht glücklich und wohlhabend zu sein. Entfalte Deine Talente und Begabungen und setze sie zum Wohle aller ein. Wenn Du Dein eigenes Leben voll im Griff hast, dann kannst Du beginnen, einen wirklichen Beitrag zu leisten und soziale Verantwortung zu übernehmen. Noch immer gibt es Menschen, die hungern. Unsere schöne Erde kämpft gegen viele vom Menschen verursachte Herausforderungen. Wir können mehr Menschen gebrauchen, die ihren Teil beitragen. Jedes große Vorhaben beginnt immer in uns selbst. Beginne damit, Dich selbst zu lieben und Dir zu vergeben, dann wirst Du auch anderen Menschen vergeben können. Je mehr Menschen ihren inneren Frieden finden, desto eher werden wir ihn auch im Äußeren finden. Dein Einfluss auf diese Welt ist unberechenbar. Du kannst Deine Art zu denken verändern und dadurch den ganzen Planeten. Lebe Dein Leben. Es hat einen Sinn, dass Du da bist. Die Welt braucht das, was Du ihr zu bieten hast. Gandhi hat gesagt: „Du musst die Veränderung sein, die Du in der Welt sehen willst.“ Wenn jeder an seinem Platz anfängt, dann haben wir als Menschheit eine gute Chance, unseren Kindeskindern eine schöne Welt zu hinterlassen und uns insgesamt weiter zu entwickeln.

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Der innere Schweinehund So zähmst Du Deinen inneren Schweinehund – vom ärgsten Feind zum besten Freund

Ach, Du kennst das, den Kampf mit diesem unsäglichen inneren Widerstand, den Du immer dann überwinden musst, wenn Du Dir etwas Neues vorgenommen hast oder eine Veränderung in Deinem Leben erreichen willst? Der Dich davon abhält, Dich gesünder zu ernähren, mehr Sport zu treiben, Deine beruflichen Aufgaben rechtzeitig anzugehen (so dass Du diese ohne Stress fertig stellen kannst), Keller, Speicher und Garage auszumisten, überfällige Briefschulden abzuarbeiten und schließlich endlich mal wieder ins Theater zu gehen? Was ist das nur für eine Kraft, die uns oft davon abhält, unsere Vorhaben umzusetzen? Natürlich: Der innere Schweinehund! Er frisst unsere Vorsätze.

Der innere Schweinehund – ein Charakterprofil

Aber wer soll das sein: Der innere Schweinehund? Eigentlich weiß ja jeder, dass es „den inneren Schweinehund“ in der Realität nicht gibt. Es handelt sich hier viel-

mehr um eine Metapher, um ein sprachliches Bild für unsere inneren Widerstände, unsere Unlust und unsere Neigung, Aufgaben zu vermeiden und aufzuschieben. Ein sehr sympathisches Bild allerdings, ermöglicht es uns doch, auf humorvolle Weise einen Teil unserer Persönlichkeit zu betrachten, den die meisten von uns nicht so recht mögen. Und auch die Ziele des Schweinehundes sind bei näherer Betrachtung nicht nur negativ. Denn auch wenn er uns dem ersten Anschein nach sabotiert und als störender Widersacher und Bremser in unserem Leben agiert: In vielen Fällen will der innere Schweinehund uns vor Überforderung, Überarbeitung und Überanstrengung schützen! Er will verhindern, dass wir unsere eigenen Grenzen auf schädigende Weise überschreiten. Im Grunde genommen will unser Begleiter also nur unser Bestes: Sein Ziel ist, dass es uns gut geht! Das Problem ist nur, dass er dabei oft ein wenig übertreibt. Wie bei einem kleinen Kind ist es daher erforderlich, ihm Grenzen zu setzen. Auch er muss lernen, dass es immer wieder darum geht, sich neu aufzuraffen, sich zu überwinden und auf dem Weg zu einem Ziel durchzuhalten.

Leben mit dem Schweinehund

Der Schweinehund ist ein Teil unserer Persönlichkeit. Das bedeutet aber auch: Wir können vor ihm nicht weglaufen, und vertreiben lässt er sich auch nicht. Viele versuchen, ihren inneren Schweinehund einzusperren, indem sie ihr Leben „in den festen Griff eiserner Disziplin“ legen. Das hat aber meist nur zur Folge, dass er höchst aktiv im Untergrund weiter arbeitet – und seine Sabotageakte dann umso unerwarteter und heftiger ausfallen. Da wir dem Schweinehund aber auch nicht die Herrschaft überlassen können (denn das würde über kurz oder lang zur Anarchie führen),

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Die hohe Kunst schweinehundgerechter Selbstmotivation

Hast Du Dich auch schon mal gefragt, was Zigtausende von Tennisspielern, Surfern, Bergsteigern, Schachspielern, Musiker etc. dazu bringt, soviel Zeit und Geld zu investieren, um ihren Hobbys hochmotiviert nachzugehen? „Na, es wird ihnen halt Spaß machen“, wirst Du sagen. Richtig! Aber was genau bewirkt diesen Spaß? Diese Frage hat die Motivationspsycholo-

gen seit langer Zeit beschäftigt, und vor allem Mihaly Csikszentmihalyi, Autor des Buches „Flow – Das Geheimnis des Glücks“ scheint dabei ein überzeugendes, wenn auch zunächst überraschendes Modell gefunden zu haben. Laut Csikszentmihalyi ist einer der maßgeblichen Faktoren, um Spaß an einer Sache zu haben, die Herausforderung. Entscheidend ist dabei allerdings noch ein zweiter Faktor: Die konkrete Herausforderung muss mit den eigenen Fähigkeiten korrespondieren. Als Tennisspieler hättest Du wahrscheinlich den größten Spaß mit jemandem, der in etwa genauso gut spielt wie Du, allenfalls noch eine Spur besser, so dass mal der eine, mal der andere gewinnt. Wärest Du wesentlich schlechter, würde Dich das wahrscheinlich auf Dauer frustrieren, wärest Du dagegen wesentlich besser, wäre Langeweile vorprogrammiert. Denn: Über- und Unterforderung sind die größten Motivationskiller.

Illustrationen: Gisela Aulfes

müssen wir also lernen, mit unserem inneren Schweinehund zu leben. Das bedeutet zunächst, den Saboteur als notwendigen Lebensbegleiter zu akzeptieren. Gleichzeitig geht es darum, Strategien und Mittel zu finden, die es uns ermöglichen, trotz unseres Begleiters und sogar mit ihm zusammen Ziele und Vorhaben zu verwirklichen. Auf diese Weise kann er vom ärgsten Feind zum besten Freund werden.

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Der innere Schweinehund Die Formel lautet also: Vermeide bei Deinen Vorhaben Unterforderung, suche immer wieder neue Herausforderungen, aber überfordere Dich dabei nicht!

Strategisches Rüstzeug für Deinen Schweinehund

Auch wenn Schweinehunde mit Strategien mehr oder minder auf Kriegsfuß stehen: Ganz ohne geht es nicht. Die nun folgende Strategie in fünf Schritten hat allerdings den Vorteil, dass sie gar nicht erst versucht, ihn zu vertreiben, einzusperren oder zu bezwingen. Sie ist in gewisser Weise „schweinehundesicher“.

1. Triff eine eindeutige Entscheidung!

Der Erfolg Deines Vorhabens steht und fällt mit der eindeutigen Entscheidung. Um diese so zu treffen, dass sie den

Attacken Deines Saboteurs stand hält, mache Dir die Kraft des WWW-Prinzips zunutze: Wirklich Wissen Warum. In vielen Fällen verändern wir nichts, weil wir nicht wissen, was genau uns diese Veränderung bringt (bzw. welche Nachteile sich ergeben, wenn wir nicht handeln). Um Deinen Schweinehund zu überzeugen, kann es hilfreich sein, eine Liste mit den Vor- und Nachteilen des (Nicht-)Handelns anzulegen – mit einer solchen Übersicht kannst Du dann gegebenenfalls Deinen Schweinehund ein wenig in die Zange nehmen.

2. Mache eine klare Zielplanung!

Vor allem: Setze Dir Ziele, bei denen Du von Anfang an das Gefühl der Machbarkeit hast, also solche, die einerseits im Rahmen Deiner objektiven Fähigkeiten liegen, die gleichzeitig aber auch von Dir selbst als machbar empfunden werden. Um sich zu überwinden, brauchst Du das Gefühl der Machbarkeit. Lege daher im Zweifel am Anfang die Latte lieber etwas niedriger.

3. Beginne – am besten sofort – mit der konkreten Ausführung!

Am besten, Du fängst einfach schon mal an – spontan und ungeplant. Du erhältst damit einen kleinen Vorsprung vor Deinem Schweinehund und entgehst – zumindest vorübergehend – seinen Einwänden und Bedenken. Auch wenn das Ergebnis vielleicht noch nicht perfekt ist oder Dir Deine Handlung eher symbolisch vorkommt – der Anspruch auf vollkommene Ergebnisse ist eine der Hauptursachen für wiederholtes Aufschieben.

4. Kontrolliere die Zwischenergebnisse!

Die beste Planung hilft nichts ohne Kontrolle. Und diese Kontrolle hat für Dich einen Doppeleffekt: Zum einen gewinnst Du Orientierung, wie weit Du es mit Deinem

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Photo: Hüttenhain

Vorhaben schon geschafft hast (siehst aber natürlich auch, was noch fehlt). Zum anderen wird sich jedes Mal Deine Motivation verstärken, wenn Du Dir Deiner bisherigen Teilerfolge bewusst wirst.

5. Belohne Dich für Deinen Erfolg! Versäume nicht zu feiern, wenn Du Dein Ziel erreicht hast. Betrüge Dich nicht um die versprochene Belohnung, das würde Dir Dein Schweinehund sehr verübeln.

Drei Spezialtipps für die Anfangsphase

In der Anfangsphase bist Du den Angriffen Deines Schweinehundes naturgemäß besonders ausgesetzt. Du musst ziemlich viel Energie aufwenden, um Dich zu überwinden, und siehst noch keine motivierenden Ergebnisse. Damit diese Anfangsphase gelingt, gilt es, auf die folgenden drei Punkte besonders zu achten: 1. Nehme Dir am Anfang nicht zu viel vor, mache Dir den Anfang leicht! Überforderung führt zu Stress und reizt den Schweinehund – steigere Dein Pensum lieber langsam. 2. Gebe Deinem Vorhaben Vorrang vor anderen Dingen in Deinem Leben. Plane es gleich am Morgen ein, hege es wie eine junge, empfindliche Pflanze. Man könnte sagen: Schweinehunde-Angelegenheiten haben Vorfahrt! 3. Am wichtigsten: Lasse am Anfang möglichst keine Ausnahmen zu. Die erste Ausnahme führt meist die zweite gleich mit, und schnell hast Du Dein Vorhaben an den Nagel gehängt. Der Schweinehund jubiliert dann – denn sein Credo lautet: „Ausfallen lassen – schleifen lassen – sein lassen!“ Und wenn es wirklich mal nicht anders geht: Plane für solche Fälle ein Minimalprogramm ein. Auch wenn Du Dich dann nur 5 Minuten um Dein neues Vorhaben kümmerst – Du hast es zumindest nicht ausfallen lassen.

Dr. Marco Freiherr von Münchhausen Jahrgang 1956, ist Bestsellerautor und renommierter Referent im Bereich Persönlichkeits- und Selbstmanagement. Er studierte in München, Genf und Florenz Jura, Psychologie und Kommunikationswissenschaften. Der erfolgreiche Unternehmer zählt zu den gefragtesten Rednern und Coaches Mitteleuropas und hält über die Grenzen Deutschlands hinaus (auch auf Englisch, Französisch und Italienisch) Vorträge und Seminare über Work-LifeBalance, Selbstmotivation und Stressmanagement, Selbstmanagement im Alltag sowie die Aktivierung persönlicher Ressourcen. www.vonmuenchhausen.de

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Sprenge Deine Denkblockaden 9-Punkte-Aufgabe Verbinde die neun Punkte mit vier geraden Linien ohne abzusetzen.

Berühmte Aussagen

Hier einige begrenzende Aussagen von zum Teil hochangesehenen Persönlichkeiten: „Alles, was man erfinden kann, ist schon erfunden worden.“ sagte 1899 der Direktor des Patentamts der USA, Charles Duell

„Ich glaube, der Markt wird weltweit fünf Computer benötigen.“ Thomas Watson, Vorsitzender von IBM, 1943.

Um diese Aufgabe zu lösen, musst Du über Deine Grenzen hinaus denken. Nur zu oft blockieren wir uns mit unserem begrenzten Denken selbst.

Die Elefanten in Indien In Indien werden die jungen Elefanten mit einem Hanfseil an einem Holzpflock festgebunden. Sie versuchen immer wieder loszugekommen, aber es gelingt ihnen nicht. Wenn Sie groß sind, werden sie immer noch an einem lächerlichen Holzpflock festgebunden. Sie versuchen gar nicht erst, sich loszureißen. Erst wenn ein Feuer ausbricht oder eine andere große Gefahr droht, dann ereilt sie die Panik und sie können sich befreien. Oft geht es uns Menschen genauso. Erst in Zeiten der Krise gelingt uns die Veränderung. „Der Erfolg beginnt in unserem Kopf.“ „Gewonnen und verloren wird zwischen den Ohren.“ Frank Wilde

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„Wir mögen diese Art von Musik nicht und Gitarrenmusik ist nicht mehr interessant.“

Decca Recording lehnte 1962 die Beatles ab.

„Das Pferd wird bleiben, das Auto­ mobil ist nur eine Neuheit – eine Mode.“ Präsident der Michigan Savings Bank zu Henry Fords Anwalt

„Nein, Sir. Die Amerikaner brauchen vielleicht das Telefon, wir aber nicht. Wir haben sehr viele Eilboten.“ Sir William Preece, Chefingenieur der britischen Post zu Graham Bell

„Wer zum Teufel will Schauspieler reden hören?“ Warner Brothers, 1927

„640K sollten für jeden genug sein.“ Bill Gates, 1981

„Es besteht die Möglichkeit, dass Computer einmal weniger als 1,5 Tonnen wiegen.“ 1949


Produkte rund um Erfolg So zähmen Sie Ihren inneren Schweinehund

Grenzenlose Energie – Das PowerPrinzip

Wir kennen ihn alle, den inneren Schweinehund, der uns davon abhält, unangenehme Aufgaben anzupacken oder wichtige Entscheidungen zu treffen. Buch 256 Seiten Preis: 22,00 €

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Dem Leben Richtung geben Das Buch nimmt Dich mit auf eine faszinierende Reise, bei der Du das Spannendste auf dieser Welt entdecken wirst: Dich selbst! Gelange in drei Schritten zu einer selbstbestimmten Zukunft. Buch 265 Seiten Preis: 19,90 €

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