kinki magazin - #34

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Der Garten Eden, Atlantis und El Dorado dienten als Inspirationsquellen für die Kollektion von Bjørg Jewellery.

selbst: Während die Mode hin zu Minimalismus und Reduktion driftet, darf das Accessoire immer üppiger, prächtiger und auffallender, ja zum Glanzpunkt des Outfits werden. Und dafür bieten sich Edelsteine und Kristalle mit positiven Schwingungen oder okkulte Symbole mit mystischer Ausstrahlung geradezu an. Aus esoterischer Sicht könnte das Tragen von Schmuck aus Edelsteinen als der Versuch verstanden werden, das Innere nach aussen zu kehren. Ob die Träger mit den Mineralien oder religiösen Symbolen tatsächlich ein spiritistisches Bekenntnis ablegen oder nicht viel eher nur eine modische Überzeugung sichtbar machen, bleibt allerdings fraglich. Ein bisschen heilende oder schützenden Kräfte können aber sicher alle gut gebrauchen.

Stones and spirits

Die unterschiedlichen Einstellungen der Trägerinnen, welche mit innerer oder äusserer Ausstrahlung den neu aufgelegten Eso-Schmuck umhängen, spiegeln sich auch im Angebot wider. Im Internet findet man von Sommervögeln und Engeln beseelte Seiten, religiöse Heilsversprechen oder virtuelle Schmuckkästchen mit hippen Steinen. Die Mineralienlandschaft ist im World Wide Web dicht gesät, und obwohl die einfachen Anhänger (ungeachtet des Anbieters und dessen Haltung) wenig variieren, sind es doch letztlich die Sortimente modeaffiner Designer mit mehr Sinn für Ästhetik als für Spiritualität, die uns magisch anziehen. In diesem Sinne verpflichtet sich beispielsweise das Label VeridiAum der Umwelt und ihren Bewohnern, produziert ethisch und ökologisch korrekt von Hand und zeigt die Schönheit der Natur unter anderem in Form von transparenten Mineralien, die sich anmutig mit Silber und Dreiecksformen vereinen. Das

norwegische Label ‹Bjørg Jewellery› der gleichnamigen Designerin lässt mit der neuesten Schmuckkollektion ‹After Eden› keinen Zweifel an der religiösen und natürlichen Inspiration. Das verlorene Paradies vom Garten Eden und

Aus esoterischer Sicht könnte das Tragen von Schmuck aus Edelsteinen als der Versuch verstanden werden, das Innere nach aussen zu kehren. der Mythos Atlantis werden in glanzvollen Ringen und kristallenem Gepränge wiedererweckt, während Adams Rippen Armgelenk und Finger umfassen und nonchalant an den Sündenfall erinnern. Anders die Jungdesignerin Meghann Sommer aus Ohio, die sich mit ihrem Label ‹&c. Jewelry› ganz der Tradition von Schmuck verschrieben hat, der aus ‹Geschichten und Glücksbringern, Artikeln über Kräfte und Magie› entspringt. Sie erforscht nach eigenen Aussagen anhand symbolischer Zierstücke die Geschichten der Menschheit. Dabei kreiert sie ganz nebenbei noch filigrane und eigenständige Kompositionen aus farbigen Edelsteinen und wiederverwerteten Schmuckteilen, die eigentlich keiner tieferen Ebene mehr bedürften, um zu gefallen.

Unearth on top

Als modischer und spiritueller Vorreiter dieser schmucken Welle kann das New Yorker Label Unearthen der Designerin Gia Bahm bezeichnet werden. Es bedient seit einigen Jahren die Mode- wie auch die Eso-Fraktion. Unearthen beweist aussergewöhnliche Finesse für modi85

Die Designerin von AESA erlernte die klassische griechische und römische Schmiedekunst. Ihre Schmuckstücke umgibt eine mythischeund historische Aura.


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