Sechste Evaluation

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Jugendbegleiter-Magazin 2011/2012

auf, so etwas wie Facebook, nur natürlich für die Schüler. Mit eigener Homepage. Und dann machen wir auch noch Dinge in PowerPoint. Beim EDV-Kurs treffen wir uns um 12:30 Uhr, und dann besprechen wir, was wir lernen möchten. Dann machen wir etwa 15 Minuten Tipptraining. Weiter geht‘s mit dem Bau unserer Homepage – wie macht man das und was geht da technisch ab? Zum Schluss gibt es eine Feedbackrunde – was können wir verbessern, was fehlt noch? Dein Kursaufbau klingt recht professionell. War das Deine eigene Idee? Die große Frage bei der EDV ist immer, wie es den Schülern/-innen am meisten Spaß macht. Und dann ist der Kurs auch noch in der Mittagspause. Da muss der Kurs einfach gut sein. Also hab ich mich an den Tisch gesetzt und mir Gedanken gemacht. So mach ich das immer. Was mir geholfen hat, war meine Mitarbeit in TEN SING, einem Projekt beim CVJM, in dem ich selbst Sänger und Schauspieler bin. Es gibt bei solchen Projekten immer eine Grundstruktur. Die hab ich versucht, in den EDV-Kurs einzubauen. Du hast Dir also überlegt, was Dir selbst Spaß gemacht hätte? Genau. Ich hab mich in die Situation der anderen reingedacht, speziell für die fünfte und sechste Klasse, für was sie sich interessieren. Und dann sind die Ideen gekommen. Wie viele Schüler/-innen sind in Deinem EDV-Kurs? Im Moment habe ich 10 Schüler/-innen aus der fünften Klasse. Das ist schon sehr viel. Vor allem, wenn man vorher eher Einzelunterricht gemacht hat, so wie in MatheNachhilfe. Beim Einzelunterricht kann man auf spezielle Fragen natürlich besser eingehen. Beim Gruppenunterricht ist das ganz anders. Aber es klappt ganz gut, es hat sich positiv entwickelt. Wie ist es, den Lehrer zu spielen, wenn man vorher nur Schüler war? Das war eigentlich auch meine größte Sorge. Aber ich wurde eigentlich recht gut angenommen. Man merkt schon, dass die Schüler Respekt haben vor jemandem, der vorne steht. Man wird respektvoll behandelt, weil man ihnen etwas beibringt. Ich werde von den Schüler/­ -innen oft auch mit „Sie“ angesprochen. Das ist zwar ein komisches Gefühl, aber ich sag dann gleich: Ihr könnt mich ruhig mit Vornamen ansprechen.

Lernst Du auch selbst etwas bei Deinen Kursen? Ja, auf jeden Fall. Man muss sich ja vorbereiten. Gerade beim Bau einer Homepage war ich vor einem Jahr noch nicht fit. Für den Kurs habe ich mich aber intensiv vorbereitet und viel Zeit reingesteckt. Und jetzt merke ich, wie fit ich geworden bin. Gab es irgendein besonderes Erlebnis in Deinen Kursen? Etwas Besonderes eher nicht, aber etwas Grundsätzliches. Ich merke, wie die Schüler/-innen wachsen, besonders die der sechsten Klasse. Die wissen zum Beispiel haargenau, was wir in der letzten Woche gemacht haben. Oder was wir uns für die nächste Woche vorgenommen haben. Da muss man als Lehrer sehr verlässlich sein. Wird Dein Engagement von anderen anerkannt, zum Beispiel von Eltern oder Lehrern? Ja, auf jeden Fall, besonders von den Lehrern und der Schulleitung. Die stehen wirklich dahinter. Das finde ich total schön. Die Schule kümmert sich wirklich um ihre Schüler/-innen und dass alles auf Vordermann gebracht wird. Und das schätze ich sehr an meiner Schule. Wir bekommen sogar eine Aufwandsentschädigung. Und wir bekommen ein Zertifikat für die Kurse, die wir geben. Das hilft bei Bewerbungen und solchen Sachen. Würdest Du bitte den Satz vervollständigen: Ich bin gerne Junior-Jugendbegleiter, weil … … ich unglaublichen Spaß daran hab. Ich finde es einfach toll, anderen etwas beizubringen, was dann auch hängenbleibt. Würdest Du gerne andere Jugendbegleiter/-innen kennenlernen und sehen, wie sie arbeiten? Ja, auf jeden Fall. Und ich mach das auch schon, denn ich finde es sehr wichtig, sich auszutauschen. Oft haben die anderen gute Ideen, wie man etwas machen könnte. Ich habe das Glück, dass ich in einer Klasse mit fünf anderen Jugendbegleitern/-innen bin. Wir tauschen uns regelmäßig aus und lernen voneinander.

Dann danke ich Dir herzlich für das Gespräch.

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