HSR Magazin 2-2015

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AUSGABE 2 / 2015

RESSOURCENEFFIZIENZ Aus abgebrochenen Häusern werden neue Betonbauteile. Die HSR prüft, wie viel Recycling-Beton in der Praxis leisten kann. WARMWASSER AUS DER ZIMMERWAND Zentrale Brenner im Keller verursachen zu hohe Wärmeverluste. An der HSR wurde eine Lösung entwickelt, die ins Badezimmer passt. STUDIENGÄNGE WEITERENTWICKELT Neues Angebot für HSR Studierende in Bauingenieurwesen sowie Erneuerbare Energien und Umwelttechnik.

www.hsr.ch HSR Magazin 2 / 2015


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EDITORIAL

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Wie viele Polizisten braucht es zum Wechsel einer Glühbirne in der Deckenlampe? Fünf. Einer steigt auf den Tisch, hält die Birne in den Schraubverschluss und vier drehen den Tisch. Polizisten sind austauschbar mit ­be­liebigen anderen «Opfer-Gruppen». Das ­anscheinend dümmliche Gemüt der WitzZielgruppe wird an der offensichtlichen Ressourcen­ineffizienz illustriert. Doch die Ineffizienz im Alltag ist alles andere als heiter oder augenscheinlich. Und auch wenn sie ersichtlich wird, so ­müssen wir zuerst ­einen Mehraufwand entweder an innerer Kraft oder in Form von neuen Methoden an den Tag ­legen, damit wir unsere Ressourcen wirtschaftlich klug einsetzen können. Auf vielen unserer Bürotische liegen ­Computer, Telefone, Kugelschreiber, ­Blöcke, Büroklammern, Fachzeitschriften und Fachbücher, Berichte, Präsentationen, Ordner und einiges mehr. Je nach persön­lichem ­Geschmack noch das Foto der Liebsten oder des Hundes. Theo Theobald und Cary Cooper stellen sich in «Detox Your Desk: ­Declutter Your Life and Mind» die Frage, weshalb diese und viele andere Dinge unseren Arbeitstisch in Beschlag nehmen, liegen doch die meisten dort, ohne dass wir sie je in die Hand nehmen. Schlimmer noch, sie verwirren, lenken ab und hindern uns, die eigenen kreativen, planerischen und sozialen Ressourcen effi­ zient zu verwenden.

Sollten Sie noch nicht genug innere Kraft für die morgige Bürotisch-Entschlackungskur besitzen, können Sie Ihre Effizienz ­zugunsten eines kleinen Freizeitgewinns bei der Versorgung Ihrer gebrauchten Kaffeetasse steigern. Legen Sie sie bitte direkt in den Geschirrspüler, nicht zuerst aufs ­Küchenpult. Das Wohlgefühl einer auf­ geräumten Küche bei Ihrer abendlichen Heimkehr wird den Bürostress (wegen des übervollen Bürotischs) aufwiegen. Oder Sie lassen sich in Ihrer beruflichen Agenda durch Innovationen aus der HSR Studien- und Forschungsküche inspirieren. Das Magazin stellt neue Methoden vor, die das Urban Mining effizienter machen, einen neuartigen Wärmespeicher, der die Energie­ effizienz von Altbauwohnungen erhöht, ­einen neuen Weiterbildungsmaster MAS in Energie- und Ressourceneffizienz und viele weitere Themen rund um die HSR.

Viel Spass beim Lesen!

Eva Tschudi Chefredaktorin


Fokus   7 Die Strategie 2020 der HSR   8 Das Gold im Kehricht kann nicht warten 10 Recycling-Beton auf der Prüfbank 12 Rapid Prototyping ist aus den Kinderschuhen 14 Zweites Leben für Skischuhe im 3D-Drucker INHALT

15 Das Kraftwerk im Badezimmer 18 Leben ohne Auto muss bequem sein 22 Leben steigert die Ressourceneffizienz

Themen 26 Bildungsreiche Erlebnisse mit hohem Aktualitätsbezug 30 Die Hasliaare wird überflutet 34 «Prenez place, Mesdames! Fit für die Arbeitswelt» 36 Gewinn für Lehre und Industrie: Das neue Hochspannungslabor 38 Niederschlagswasser muss sauber abfliessen

Aktuelles 43 Preise und Auszeichnungen, Tag der offenen Tür, Agenda 44 Preise und Auszeichnungen, Neue Professur, Buch: Naturnaher Tourismus 45 Pensionierungen 46 Freiluftausstellung «Intervenire», Spitzen-Kunst 49 Fawwworiten, Impressum 50 Sprungbrett

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Gold aus der Schlacke

Neue Methoden machen die Rückgewinnung von metallischen Abfallkomponenten wie Kupfer, Silber und Gold lukrativer als bisher. 12 Rapid Prototyping Mit einem neuen Gerät für Standard-Spritz­ giessgranulate sind die Studierenden der HSR mit dabei an der Spitze der Innovation. 36 Neues Hochspannungslabor Das neue Hochspannungslabor ermöglicht praxisnahe Tests und öffnet den Weg für Kooperationen mit der Industrie.

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Die Strategie 2020 der HSR Hermann Mettler, Rektor HSR

Die Erarbeitung der HSR Strategie für das kommende halbe Jahrzehnt ist die Frucht eines intensiven Prozesses, an dem sich die Schulleitung, der Hochschulrat sowie Mitarbeitende aus den Studiengängen, Instituten und Abteilungen beteiligten. Zudem wurden externe Befragungen und Analysen zur HSR und ihren Leistungen durchgeführt. Die Ausrichtung unserer Hochschule auf die Schwerpunkte Technik und Umwelt sowie die V ­ ernetzung dieser Kompetenzen werden die Zukunft der HSR prägen. Das Know-how, das in einzelnen Instituten und Studiengängen vorhanden ist, wird nach Bedarf in interdisziplinäre Projekte sowohl in der Ausbildung wie auch in der Forschung einfliessen.

nah, indem die Studierenden in ihren Arbeiten Projektthemen aus Firmen und kommunalen Behörden bear­ beiten und einen frühzeitigen Kontakt zur realen Berufswelt und auch zu potenziellen Arbeitgebern pflegen. Die Studieninhalte werden so vermittelt, dass einerseits langfristig gültiges Wissen gelehrt wird und sie sich andererseits an den Zukunftstrends und -anwendungen verschiedener Branchen orientieren.

Praxisbezug als zentrales Element Am Beispiel der Informatikausbildung kann das illustriert werden: Nach dem Grundlagenstudium in Informatik, Mathematik und Physik, Sprachen und Gesellschaft, Wirtschaft und Recht werden für alle Studierenden Themen aus den Fachgebieten Application Design, Network Engineering, Security und Data, begleitet von Software Flexible, interdisziplinäre Bündelung des Wissens Engineering als Themen mit langfristigem Charakter Die Wirtschaft als Arbeitgeberin unserer künftigen Ab- ­ solventinnen und Absolventen sowie als Auftraggeberin ­vermittelt. In aktuellen Anwendungen – etwa aus den in der Forschung verlangt nach Lösungen, die das Wis- Themenkreisen Verkehr, Energie oder Medizin – wird sen aus mehreren Disziplinen vereinen. So basiert die das Gelernte in Studien- und Diplomarbeiten vertieft. Auch die Leistungen der HSR in Ausbildung beispielsweise in der der anwendungsorientierten ForEnergietechnik auf Grundsätzen DIE HSR VERMITTELT WISSEN schung und Entwicklung stellen sowohl der Maschinentechnik wie den aktuellen Praxisbezug sicher, auch der Elektrotechnik, doch die PRAXISNAH UND INTEGRIERT da das Wissen aus diesen Projekten Anwendungen sind je nach BranWIRTSCHAFTLICHE TRENDS. über die Professorenschaft direkt che unterschiedlich. Diese inter­ in den Unterricht zurückfliesst. Zudisziplinäre, projektorientierte Bündelung des Wissens macht unsere H ­ochschule dem positioniert sich unsere Forschung als die treibende schlagkräftig und flexibel zugleich, sodass sie sich auf Kraft der Innovation für unsere Partnerinnen und Partner gesellschaftliche Themen sowohl in der anwendungs­ in Wirtschaft und Gesellschaft. orientierten Forschung und Entwicklung wie auch in der Die HSR ist als System nachhaltig und stabil aufgestellt, da sie gesellschaftlich und bildungspolitisch stark ver­ Lehre von morgen ausrichten kann. Ebenso durchgehend verknüpft sollen Lehre, Forschung ankert ist – sowohl in der Region wie auch in ­inter­naund Weiterbildung sein, und zwar über die Praxis als tionalen Programmen.  Quelle der Aktualität. Die HSR lehrt aktuell und praxishermann.mettler@hsr.ch

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Unsere Abfälle werden überwiegend in Kehrichtverbrennungs­ anlagen entsorgt. Ihre Verbrennung hinterlässt Schlacke, in der sich ­metallische Abfallkomponenten wie Kupfer, Silber und Gold ansammeln. Neu entwickelte Methoden des UMTEC optimieren ihre Rückgewinnung und machen sie für die KVA lukrativer als bisher.

Das Gold im Kehricht kann nicht warten Rainer Bunge, Institutspartner UMTEC Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik

Bevor die Schlacke für die Rückgewinnung von winzigen Metallteilchen bereit ist, muss sie einen komplexen Prozess durchlaufen.

Schlacke aus KVA

Gold, Silber und Kupfer wegwerfen und ungenutzt verrotten lassen – was nach Unsinn klingt, passiert in der Schweiz jeden Tag. Denn im Kehrichtabfall gibt es unzählbar viele, winzige Metallteilchen, darunter auch Edelmetalle wie Gold und Silber. Das UMTEC Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik der HSR hat nun eine Methode entwickelt, noch mehr dieser Metalle aus dem Kehricht zu rezyklieren, als bisher möglich war. Die Metalle befinden sich in der Schlacke. Die Schlacke ist der unverbrennbare Rest, der bei der Kehrichtverbrennung übrig bleibt. Aus der Schlacke werden zwar bereits heute ungefähr 50 Prozent der Metalle zurück­ gewonnen. Das Aufbereitungsverfahren weist jedoch noch Optimierungspotenzial auf. Bisher werden pro Tonne Feinschlacke (Teilchen kleiner als vier Millimeter) auch nach der Aufbereitung noch Metalle im Wert von

Sieb

>2 mm

Rückstand >2 mm

<2 mm

Entschlammung

Schlamm >0,06 mm

0,06–2 mm Zentrifugalsortierer 1

Konzentrat 1

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Trockenaufbereitung Metalle >2 mm

Rückstand zur Deponie

Rückstand 0,06–2 mm Rückstand

Zentrifugalsortierer 2

Konzentrat 2

Metalle <2 mm

rund 65 Franken weggeworfen. Durchschnittlich enthält eine Tonne dieser Feinschlacke fünf Kilogramm Kupfer, zehn Gramm Silber und 0,5 Gramm Gold. Zeit ist Geld Das Problem: Sobald die Feinschlacke aus der Kehrichtverbrennung kommt, tickt die Uhr. Zeit ist hier bares Geld. Denn bereits drei Tage nachdem die Feinschlacke nass ausgetragen wurde, sinkt der Anteil der wieder­ gewinnbaren Metalle markant ab. Grund dafür ist die sogenannte Mineralneubildung in der Schlacke. Dabei bilden sich während eines chemischen Zerfallsprozesses innerhalb der Schlacke neue Tonminerale und Eisenoxide. Bildlich gesprochen «verklumpt» die Schlacke, wodurch die Extraktion der wertvollen Metalle so weit erschwert wird, dass sie nicht mehr wirtschaftlich recycelt werden können. Der innovative Ansatz des UMTEC besteht deshalb darin, dass nicht wie üblich die über mehrere Wochen abgelagerte, sondern die frisch ausgetragene Schlacke ­aufbereitet wird. Zu diesem Zeitpunkt liegen die winzigen Metallpartikel noch frei vor und sind durch eine vergleichsweise einfache Dichtesortierung abtrennbar. Patentierte Innovation für die verbesserte Metall­rückgewinnung Die Idee wurde bereits zum Patent angemeldet und mit den Industriepartnern des UMTEC bei diesem Projekt – LAB Geodur und KVA Linth – in einem durch die Kommission für Technologie und Innovation KTI unterstützten Projekt technisch umgesetzt. Das Ziel war, am Ende der Aufbereitung der Feinschlacke ein edelmetallhaltiges Konzentrat mit einem Wert von


Stark vergrössert ­lassen sich die ­wertvollen Metall­bestandteile in der ­aufbereiteten Feinschlacke gut erkennen.

mindestens 3000 Franken pro Tonne zu erhalten. Der ­jeweils metallhaltige Anteil pro Tonne Feinschlacke wird in einem Konzentrat gesammelt. Das Konzentrat kann von den KVA wiederum in die Industrie verkauft werden. Dafür hat das UMTEC in der KVA Linth vor Ort einen ­Prototyp aufgebaut, um den Prozess im Praxistest auf die Probe zu stellen. Mit einem Gerät zur Aufbereitung von goldhaltigen Sanden (iCON) ist es gelungen, kleinste Kupfer-, Gold- und Silberpartikel aus der Schlacke abzutrennen. Der Prozess ist umweltschonend, weil er ohne den Einsatz von Chemikalien erfolgt. Stattdessen setzt das UMTEC auf nassmechanische Methoden der Dichtesortierung, die etwa vergleichbar sind mit den Vorgängen in einer Goldwaschpfanne. 70 Prozent lassen sich zurückgewinnen Nach erfolgreichen Vorversuchen wurde ein Funk­ tionsmuster der Anlage in der KVA Linth aufgebaut und das Verfahren im grossen Massstab getestet. Von den rund sechs Tonnen nass ausgetragener Schlacke waren etwa 20 Prozent kleiner als zwei Millimeter. Im zweiten Verfahrensschritt wurde das vor Ort gewonnene Vorkonzentrat im Labor des UMTEC so stark wie möglich konzentriert. Der Wertinhalt dieses Konzentra-

tes lag bei rund 5200 Franken pro Tonne. Der Gross­ versuch bei der KVA Linth in Niederurnen hat gezeigt, dass ein Grossteil der Wertmetalle, die in der Feinschlacke (kleiner als zwei Millimeter) enthalten sind, rück­ gewinnbar ist. Das zweistufige Verfahren ist jedoch technisch aufwändig und somit teuer. Aufgrund der Er­ kenntnisse im Grossversuch wurden die Prozessparameter optimiert und das Verfahren vereinfacht. Mit dem ­beschriebenen Verfahren können etwa 70 Prozent der in der Schlacke enthaltenen Wertmetalle in einem Metallkonzentrat mit einem Wertinhalt von rund 3000 Franken angereichert werden. Ungeplanter Mehrwert für die KVA Während der Versuche in der KVA Linth wurde zudem ein erfreulicher Nebeneffekt beobachtet: Nach der Abtrennung der Feinschlacke ist die grobe Schlacke lager­ fähig, ohne dass ein «Zusammenbacken» durch Mineralneubildungen stattfindet. Die Metallrückgewinnung auch aus dem Anteil «grösser als zwei Millimeter» der Schlacke kann damit erhöht werden. Eine grosstechnische Anlage wird nun an der KVA Linth aufgebaut und Anfang 2016 in ­Betrieb genommen.  rainer.bunge@hsr.ch

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Mineralische Bauabfälle sind mehr als nur Müll. Mit Betonrecycling lassen sie sich nicht nur im Strassenbau, sondern auch im Hochbau wiederverwenden. Die HSR unterstützt die Baubranche bei Entwicklung, Anwendung und Qualitätssicherung.

Recyclingbeton auf dem Prüfstand Susanne Kytzia, Leiterin IBU Institut für Bau und Umwelt Simone Stürwald, Institutspartnerin IBU

Wegen der wachsenden Menge von Bauabfällen wird befürchtet, dass das «grobe» Recycling zur Verwendung im Strassenbau künftig nicht mehr ausreicht. Die Folge: Ihre Verwendung als Recyclingbeton wird wichtiger. Die HSR Hochschule für Technik Rapperswil erforscht in der Prüfstelle für Baustoffe und im IBU Institut für Bau und Umwelt die Möglichkeiten in der Praxis. Durch das Recycling von Abfällen können die Umweltbelastungen vieler Produkte deutlich vermindert werden. Wie eine Studie des IBU im Auftrag von Holcim Schweiz AG zeigt, ergibt sich beim Beton jedoch ein differenzierteres Bild. Druck auf den Lebensraum Schweiz vermindern Während mit Betonrecycling der Verbrauch von Kies deutlich reduziert werden kann, steigen auf der anderen Seite der Verbrauch fossiler Energien und die Treibhausgasemissionen. Grund dafür ist der höhere Zement­ gehalt im Recyclingbeton, welcher nötig ist, um Qualitätsunterschiede bei der eingesetzten Gesteinskörnung auszugleichen. Im Zementwerk werden erhebliche Mengen fossiler Energieträger eingesetzt und diese erzeugen Treibhausgase. Für Beton gilt daher: Mehr Zement gleich mehr Energie und Treibhausgase. Entscheidende Vorteile hat der recycelte Beton jedoch bei der Schonung der natürlichen Ressource Kies sowie im Landschaftsschutz. Der Kiesabbau und die Deponierung von mineralischen Bauabfällen verursachen heute in der Schweiz die mit Abstand grössten Materialflüsse aus der und in die natürliche Umwelt. Keine andere Quelle produziert mehr Abfall. Durch Betonrecycling kann dieser Druck auf den Lebensraum Schweiz deutlich vermindert werden.

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Recyclingbeton hat das grösste Potenzial Recyclingbeton wird gefördert, weil hier das grösste Potenzial zur Verwendung mineralischer Bauabfälle liegt. Bis zur Jahrtausendwende wurden sie vor allem in loser Form im Strassenbau eingesetzt – zum Grundwasserschutz vor allem unter dem Belag. Ihr Anteil in der Betonherstellung war hingegen gering. Dies muss sich ändern, wenn die hohen Recyclinganteile von mineralischen Bauabfällen beibehalten werden sollen. Im Nationalen Forschungsprojekt «Nachhaltige Siedlungs- und Infrastrukturentwicklung» (NFP 54) zeigten Experten des IBU bereits vor einigen Jahren die wachsenden Mengen an mineralischen Bauabfällen im 21. Jahrhundert auf. Die Gründe für den Anstieg sind das zunehmende Alter des Bauwerksbestands der Schweiz und die Erwartung einer stagnierenden bis abnehmenden Neubautätigkeit in den kommenden Jahrzehnten – vor allem im Strassenbau. Eine Lösung bietet die konsequente Förderung des Recyclingbetons. Die Umsetzung dieser Lösung ist in ­vollem Gang und zeigt eindeutige Erfolge. Im Kanton ­Zürich beispielsweise wurden 2014 bereits 55 Prozent der Menge an Recyclinggranulaten in gebundener Form eingesetzt – überwiegend zur Betonherstellung. Im Jahr 2007 waren es erst 25 Prozent. Die Prüfstelle für Baustoffe der HSR begleitet Recyclingbetriebe und Betonhersteller aus der Region Zürichsee in dieser Entwicklung, indem sie die Qualitätssicherung unterstützt. Ausgangsmaterialien von Recyclingbeton sind entweder reiner Betonabbruch oder eine Mischung mineralischer Bauabfälle mit Beton, Mauerwerk und Ziegeln. Diese Bauabfälle werden getrennt gesammelt und in Aufbereitungsanlagen in einzelne Fraktionen unterteilt. Zur Betonherstellung werden sie meistens mit na-


türlichen Gesteinskörnungen (Kies) gemischt. Der Anteil an Granulat muss dabei grösser als 25 Prozent sein, damit der Baustoff als Recyclingbeton gilt.

Das Grundmaterial für Recycling-Beton: in der linken Schale mineralische Bauabfälle mit Beton, in der rechten Schale reiner Beton­­abbruch. Ver­arbeitet entstehen daraus massive Recycling-Betonsäulen (Bildmitte).

Herausforderung für die Betonbranche Der Einsatz von Recyclinggranulaten stellt viele Beton­ hersteller vor neue Herausforderungen. Das Material verfügt über andere Eigenschaften als der Kies aus der eigenen Kiesgrube, den man schon seit Jahren kennt. Die Prüfstelle für Baustoffe der HSR unterstützt die Betonher­ steller, indem sie die Zusammensetzung der Re­ c ycling­ granulate und ihre Sieblinie prüft. Wichtig sind dabei die Sortenreinheit und die Elimination betonschädlicher Fremdstoffe. So wird es den Betonwerken ermöglicht, die erforderlichen Betoneigenschaften zu erreichen und für den Kunden garantieren zu können. Über die Beständigkeit von Recyclingbeton können heute noch keine abschliessenden Aussagen gemacht werden. Grundsätzlich wird von einer verminderten Dauerhaftigkeit ausgegangen. Die Prüfstelle für Baustoffe beschäftigt sich intensiv mit dieser Frage und ihre Dauerhaftigkeits­

prüfungen geben Aufschluss über die möglichen Einsatzgebiete von Betonbauteilen. Nachschub an Rohmaterial ist essenziell Neben der Qualitätssicherung stehen die Betonhersteller vor der Herausforderung, ihre Versorgung mit Gesteins­ körnungen langfristig abzusichern. Obwohl man schweizweit mit steigenden Mengen an m ­ ineralischen Bauab­fällen rechnet: Einzelne, regional orientierte Betonproduzenten, können keineswegs sicher sein, in den kommenden Jahren ausreichende Mengen an Recyclinggranulaten in geeig­ neter Qualität beschaffen zu können. Dies hängt von vielen Fak­toren ab, die ausserhalb ihres Einflusses liegen, wie den Abbruchraten von Gebäuden der Baujahre ab 1970 oder vom Neubauvolumen. Hier ist die Flexi­ bilität der ­Unternehmer in der Kies- und Betonindustrie ­gefragt. Experten in der Fachstelle für nachhaltiges Bauen Infrastruktur am IBU versuchen, diese langfristig aus­gerichteten Entscheide durch Modellrechnungen besser abzustützen.  susanne.kytzia@hsr.ch simone.stuerwald@hsr.ch

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Immer mehr Unternehmen gehen zur direkten Herstellung von Serienprodukten in kleinen Stückzahlen über. Wegen der verstärkten Nachfrage nach dem entsprechenden Know-how erweitert die HSR ihre Ausbildung in diesem Bereich. Eine neue Anlage ermöglicht Bachelor- und Masterarbeiten nach industriellen Massstäben.

Rapid Prototyping ist aus den Kinderschuhen Frank Ehrig, Leiter IWK Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung

Die Themen Rapid Prototyping (RP) und Additive Manufacturing (AM) haben in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die Gründe liegen zum einen in der stetigen Weiterentwicklung der Gerätetechno­ logien und zum anderen im Auslaufen einzelner Anlagenpatente. Unternehmen, und hier auch die KMU, beschäftigen sich mit der Integration dieser Technologien in ihren Entwicklungsprozess bzw. zur direkten Herstellung von Serienprodukten in kleinen Stückzahlen. Auslaufende Patente öffnen den Weg für Innovation Diese Entwicklung, die durch den Wegfall weiterer ­Patente und die aktive Forschung im Additive Manu­ facturing noch zunehmen wird, fordert eine verstärkte Integration dieser Themen in der Lehre an der HSR. Anhand des bis in den Consumerbereich verbreiteten Fused Deposition Modeling (FDM)-Verfahrens lernen die Studierenden heute die grundsätzlichen Anwendungen ­generativer Verfahren kennen. Mit dem Freeformer der deutschen Firma Arburg AG hat die HSR als schweizweit erste Institution eine Technologie angeschafft, die Standard-Spritzgiessgranulat als Ausgangsmaterial nutzt und damit die Anwendung von vielen handelsüblichen Kunststoffen ermöglicht. Das Granulat wird im Plastifizieraggregat wie beim Spritz­ giessen aufgeschmolzen, homogenisiert und anschliessend über eine Düse tröpfchenweise Schicht für Schicht als Bauteil aufgebaut. Teure verfahrensspezifische Materialien, die oft nur beschränkte Materialeigenschaften aufweisen, werden unnötig. Freigegeben sind dennoch erst wenige Werkstoffe. Momentan besteht noch Entwicklungsaufwand,

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da für jeden Werkstoff ein Parametersatz ermittelt werden muss. Hier kann die HSR optimal ihre Kompetenzen nutzen. Hochwertige Anlagetechnologie für Bachelorund Masterarbeiten Mit dem Freeformer steht den Studierenden, insbesondere auch für ihre Bachelor- und Masterarbeiten, eine hochwertige Anlagentechnologie zur Verfügung, mit der aktuelle Forschungsaspekte im Bereich der Materialund Prozesstechnik bearbeitet werden können. Weiter können zusätzliche relevante Themen untersucht werden, wie Produktgestaltung, Konstruktionsrichtlinien, Verfahrenskombinationen, Fügeverfahren, oder Weiterverarbeitung. Es besteht damit die Möglichkeit, dass Studierende vermehrt eigene innovative Ideen und ­ Vorschläge im Umfeld der Anlage entwickeln. Die ­ Schnittstelle von Material und Produkt ist vielversprechend und kombiniert zwei der Stärken des Studiengangs Maschinentechnik | Innovation. Offen für Zusammenarbeit mit der Industrie Die neue Technologie steht natürlich auch für die Zusammenarbeit mit Industrieunternehmen zur Verfügung. Möglichkeiten und Grenzen für den Einsatz des Freeformers für verschiedene Materialien und Anforderungen werden erarbeitet und der Vergleich mit Serieneigenschaften wird durchgeführt.  frank.ehrig@hsr.ch


Bild rechts: Von aussen sieht man dem Freeformer die ausgeklügelte Technik nicht an. Bild Mitte links: So funktioniert der Freeformer im Detail mit handelsüblichem Granulat. Grafik Mitte rechts: Selbst komplexe Bauteile lassen sich mit dem Freeformer herstellen. Bild unten: Der Freeformer beim «Drucken» eines Bauteils.

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Zweites Leben für Skischuhe im 3D-Drucker Willi Meissner, Redaktion nen. Hergestellt wird es, wie zuvor die Bodenplatten, aus alten Skischuhen. 8000 Skischuhe sammelt die Argo jährlich: genug Rohmaterial für bis zu acht Tonnen Creamelt. Das neue Produkt soll es der Argo ermöglichen, die Arbeitsplätze für das Skischuh-Recycling langfristig zu erhalten.

Daniel Schwendemann mit einem gebrauchten Skischuh. Im Vordergrund sind das daraus gewonnene Granulat und das fertig ­aufgewickelte Filament zu ­sehen.

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Jahrelang wurden in der Behindertenwerkstätte Argo in Davos alte Skischuhe zerlegt. Aus dem daraus entstandenen Granulat wurden bunte Bodenplatten gepresst und verkauft, bis im Jahr 2010 die Presse irrepa­rabel war. Die Argo stand vor der Wahl: eine neue Presse für mehrere hunderttausend Franken kaufen, ein neues Produkt finden oder die Arbeitsstellen streichen. Jetzt, knapp zwei Jahre später, wurde zusammen mit dem IWK Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung der HSR die fertige Lösung präsentiert: Creamelt TPU-R. Das ist der Handelsname für ein Endlosfilament, das 3D-Drucker als Rohstoff verwenden kön-

Die recycelbaren Rohstoffe abtrennen Die Leistung des IWK bestand bei dem Projekt darin, das verwertbare Material aus den Skischuhen so weit zu bringen, dass es sich auf einem Extruder zu Endlos-­ Filament extrudieren lässt. Ein Skischuh besteht aus vielen verschiedenen Materialien. Rund ein Kilogramm pro Schuh macht das thermoplastische Polyurethan (TPU) aus – der recycelbare Grundstoff. Mit Hilfe eines vom IWK zur Verfügung gestellten Infrarotspektrometers, eines Analysegeräts zur Erkennung von Kunststoffen, können die Mitarbeiter der Argo die TPU-Bestandteile aus dem Granulat der Skischuhe abtrennen. Im Compounder an der HSR wird das Material dann wieder aufgeschmolzen, gemischt, homogenisiert, gesiebt und regranuliert, bevor es auf dem Extruder zum Endlos-Filament verarbeitet werden kann. «Das Material aus den wiederverwerteten Skischuhen hat praktisch die gleichen Eigenschaften wie Neuware», sagt Projekt­mitarbeiter Florian Gschwend. Es ist das einzige elas­tische Filament auf dem Markt, das zu 100 Prozent aus Recycling-Material besteht. Das Recycling-­ Filament für 3D-Drucker wird in fünf Farben angeboten – alle stammen aus dem Granulat der geschredderten Skischuhe. Den Vertrieb von Creamelt übernimmt in einer Startphase das IWK. Die Argo oder ein Investor sollen dann nach einer mehrmonatigen Startphase das Projekt weiter­ führen. So könnten die Arbeitsplätze für die Ski­ ­ schuh-Verwertung bei der Argo erhalten werden. Weitere Infos auf www.creamelt.com.  willi.meissner@hsr.ch


Ein Unternehmen baut die ganze Badezimmertechnik inklusive ­Wärmepumpe und Warmwasseranlage in eine fertige Vorwand­ einheit, die auf der Baustelle nur noch montiert wird. Möglich machen dies ultraflache und hoch effiziente Wärme­speicher, die am Institut für Solartechnik der HSR entwickelt wurden.

Das Kraftwerk im Badezimmer Florian Ruesch, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am SPF Institut für Solartechnik

Bei städtischen Mehrfamilienhäusern sind erneuerbare Energiequellen oft Mangelware: Für Erdwärmesonden fehlt der freie Platz, Holzheizungen erzeugen Emissionen, die Dachterrasse soll nicht für eine Solaranlage ­geopfert werden und selbst Aussenein­heiten von LuftWärme-Pumpen brauchen Platz und sind laut. Deshalb wird das Warmwasser immer noch sehr oft mit Gas oder

Erdöl erzeugt. Ein zentraler Brenner im Keller produziert das Warmwasser, welches dann über das Rohrsystem zu den einzelnen Wohnungen weiterge­leitet wird. Solche Verteilnetze verursachen hohe Wärmeverluste, welche oft mehr als die Hälfte des Warmwasserverbrauchs ­betragen.

Im direkten Vergleich wird klar, dass die neue Vakuumisolation (links) deutlich dünner ist als eine Standardisolation mit dem gleichen Dämmwert.

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Ein Swissframe-Badezimmer. Die gesamte Luft-, Frischwasser- und Schmutzwasser­ verrohrung wird fertig zusammen­gesetzt als Vorwand­einheit auf die Baustelle geliefert

Bild unten links: Eine FEM-Simulation zeigt, dass die Wärmeverluste g ­ ering sind. Bild unten rechts: Wasserspeicher, Eck­bereich eines VIP-Elements.

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Viel Haustechnik passt in wenig Raum Aus diesem Grund entwickelt die Swissframe AG zusammen mit der HSR Hochschule für Technik Rapperswil, der Interstaatlichen Hochschule für Technik Buchs und der Berner Fachhochschule eine dezentrale Warmwasser­ anlage. Das Besondere: Sie nutzt die Restwärme der Wohnungslüftung als Energiequelle für eine KleinstWärmepumpe. Diese findet in der Badezimmerwand (Vorwandeinheit) Platz und produziert das Warmwasser jeweils für eine Wohnung. Somit kann eine erneuerbare Energiequelle erschlossen werden, und es entfällt die Installation der Verteilungsleitungen. Das spart nicht nur Kosten und Arbeitszeit, sondern reduziert auch die Wärmeverluste massiv. Die Swissframe AG baut die gesamten Versorgungs- und Entsorgungsleitungen, Armaturen und Befestigungen, die es in einem Badezimmer braucht, in einer Vorwandeinheit zusammen. Diese kann auf die Baustelle transportiert und mit wenigen Handgriffen angeschlossen werden. Gegenüber einer individuellen Verrohrung auf der Baustelle kann damit nicht nur Zeit gespart werden. Die Installation verursacht auch weniger Lärm und Schmutz. SPF entwickelt leistungsfähigen Mini-Speicher Neu soll nun auch die Warmwasserbereitung in dieser Vorwandeinheit integriert werden. Die engen Platzverhältnisse in dem knapp 30 cm breiten Hohlraum stellen eine Herausforderung bei der Entwicklung des Systems dar. Neben der Verrohrung und dem Lüftungsgerät müssen darin zusätzlich eine kleine Wärmepumpe, ein Wasserspeicher und die Steuerung untergebracht werden. Diese Komponenten werden vom SPF in einem von der Kommission für Technik und Innovation (KTI) geförderten Projekt entwickelt. Nach der Projektlaufzeit soll die Vorwandeinheit auf dem Markt angeboten werden. Das SPF Institut für Solartechnik der HSR befasst sich als federführender Forschungspartner neben der Projekt­ koordination vor allem mit der Entwicklung des Was­ser­ speichers. Dabei musste das Speicherkonzept komplett

Elektroboiler sind Auslaufmodelle In der Schweiz sind mehr als eine halbe Million Elektroboiler installiert. Diese Stromfresser sind bei Neubauten nicht mehr zugelassen und müssen auch bei bestehenden Anlagen zunehmend ersetzt werden. In Mehrfamilienhäusern sind Elektroboiler oft dezentral in jeder Wohnung installiert. Ein Ersatz wird in diesem Fall als «nicht zumutbar» eingestuft, da nicht nur ein neuer Wärmeerzeuger, sondern auch ein komplettes Verteilnetz für das Warmwasser installiert werden müsste. Die neu entwickelte Vorwandeinheit soll eine zumutbare Alternative für den Ersatz von alten Elektroboilern mit einer erneuerbaren Energiequelle bieten.

überdacht werden, denn herkömmliche Speicher sind zylinderförmig und passen nicht in eine Badezimmervorwand. Wegen der Platzverhältnisse wurde der ­Speicher als f­ lacher Kubus konzipiert. Diese Form stellt bezüglich der Druckstabilität neue Herausforderungen. Die flache Bauweise verursacht auch unerwünschte Wärmeverluste, weil die Oberfläche bei demselben Volumen viel grösser ist als bei einem zylinderförmigen Speicher. Innovative Vakuumisolation Die Lösung brachten Vakuumisolationspaneele, abgekürzt VIP. Sie weisen einen fast zehn Mal geringeren Wärmedurchgang auf als herkömmliche Isolationsmaterialien wie Styropor. Sie bestehen aus porösen Materialien, welche in spezielle Folien eingeschweisst und evakuiert werden. Mit nur einem Zentimeter Isolation kann der Speicher bis zu vier Tage ohne Beladung auskommen. Die Verwendung der Paneele ist aber heute noch limitiert wegen der Empfindlichkeit, der starren Formen und des höheren Preises.  florian.ruesch@spf.ch

«Wir profitieren von der Erfahrung renommierter Forschungsinstitute» Mit Balz Hegg, Geschäftsführer Swissframe AG, sprach Florian Ruesch.

Balz Hegg Geschäftsführer Swissframe AG

Warum arbeiten Sie in der Produktentwicklung mit der HSR zusammen? Für die Entwicklung eines solch komplexen Produkts hat unsere Firma zu wenig eigene Forschungsressourcen. So profitieren wir von der Erfahrung renommierter Forschungsinstitute. Nicht zuletzt bietet die Zusammenarbeit mit Hochschulen auch die Möglichkeit, von der Innovationsförderung des Bundes unterstützt zu werden.

Welche Pläne hat Ihr Unternehmen mit dem neuen Produkt? Ich bin überzeugt, dass unsere Firma mit diesem Produkt weiter wachsen wird. Das Potenzial ist enorm. Speziell bei Sanierungen bieten wir eine Möglichkeit zur erneuerbaren Warmwasserbereitstellung, welche sonst oft nur schwer realisiert werden kann. Irgendwann werden die über eine halbe Million Elektroboiler ersetzt werden, die es momentan noch im Schweizer Gebäudebestand gibt. Ich hoffe natürlich, dass möglichst viele davon durch unser neues System ersetzt werden.

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Über 70 Prozent aller zurückgelegten Wege beginnen oder enden zu Hause. Hier wird die Wahl des Verkehrsmittels getroffen: Velo, ÖV, Auto oder zu Fuss? Entscheidend sind dabei sind die ­Rahmenbedingungen am Wohnstandort. Eine Untersuchung der HSR zeigt, welche Faktoren besonderen Einfluss haben.

Leben ohne Auto muss bequem sein Klaus Zweibrücken, Dozent für Verkehrsplanung

In städtischen Verhältnissen stehen in der Schweiz rund ein Drittel der neu erstellten Parkplätze bei Wohnbauten leer, weil im Schnitt 40 bis 50 Prozent der Haushalte kein Auto besitzen. Dieser Platz könnte besser genutzt werden. Besonders im urbanen Raum lässt sich also das Konzept einer nachhaltigen Mobilität umsetzen – voraus­ gesetzt, das Angebot im öffentlichen Verkehr (ÖV) und beim Fuss- und Veloverkehr stimmt. In den Projekten «Verkehrssparen im Quartier» und «Mobilitätsmanagement in Wohnsiedlungen (MIWO)» wurden Mobilitätsverhalten und Mobilitätsbedingun-

Anteile autofreier Haushalte im Projekt MIWO

Haushalte ohne ÖV-Abonnement 50%

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Die Bewohner der städtischen Siedlungen sind ­weniger moto­ risiert (bis 78% Haushalte ohne Auto). In den mittelmässig mit dem ÖV erschlossenen Siedlungen in den Agglomerations­ gemeinden liegt die Quote der autofreien Haushalte nur noch bei 16 bis 26 Prozent. Die Übersicht über die Verfügbarkeit von ÖV-Abonnementen zeigt deutliche Unterschiede in der ­ÖV-

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Gute Erschliessung und Angebote der kombinierten Mobilität sind wichtig Die wichtigste Erkenntnis: Eine gute Erschliessung ist eine Grundvoraussetzung, wenn auf das Auto verzichtet werden soll. Deshalb muss die Siedlung gut ins Fuss- und Velowegnetz eingebunden sein. Nahe und hochwertige

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gen in 16 Schweizer Wohnsiedlungen mit rund 4400 Wohneinheiten und rund 9500 Bewohnern untersucht. Dazu wurden sowohl Befragungen als auch Vor-Ort-­ Erhebungen durchgeführt.

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Affinität auf, die sich weitgehend mit den Unterschieden in der ÖV-­Erschliessungsqualität decken. Konzeptionelle Ansätze liegen hier in Angebotsverbesserungen im öffentlichen Verkehr und darin, die Haushalte über die Vermieter mit vergünstigten Abonnementen zu versorgen oder sogar die ÖV-Abonnemente in die fixen Nebenkosten zu integ­rieren.


Abstellanlagen für Velos sind eine weitere ­Voraussetzung, ebenso wie kurze Wege zu Einkaufsmöglichkeiten, Schulen und Kindergärten und ein optimaler Zugang zu den ÖV-Haltestellen. Wohnungsnahe Mobilitätsdienstleistungen spielen eben­ ­falls eine grosse Rolle. Vor allem Angebote der kombinierten Mobilität (z.B. Car Sharing direkt in der Siedlung) oder vergünstigte ÖV-Abonnemente sowie umfassende Informationen über Mobilitätsangebote für Neuzuzüger werden von den Befragten als wichtig erachtet. Ergänzend werden auch Servicedienste wie Paketservice, Verleih von Veloanhängern oder Velorepa­raturdienste gewünscht. Unterschiedliche Rahmenbedingungen beeinflussen das Mobilitätsverhalten Untersucht wurden sowohl Siedlungen in Stadtquar­ tieren mit hoher baulicher Dichte und hervorragender ÖV-Erschliessung als auch solche in Agglomerations­ gemeinden mit schlechteren Mobilitätsangeboten und deshalb einer stärkeren Fokussierung auf das Auto. Die infrastrukturellen Rahmenbedingungen für das Wohnen und für die wohnungsbezogene Mobilität wurden im Rahmen von Studienarbeiten in allen 16 Untersuchungsbeispielen nach der gleichen Systematik vor Ort erfasst und bewertet. Untersucht wurden die Erschliessungsgüte im ÖV, Fuss- und Radwegnetze, Parkplatz­situation, Nahversorgungsangebot, Bildungseinrichtungen, Mobilitätsdienstleistungen, Naherholungsmöglichkeiten und Umweltsituation.

Studium fertig – und dann?

Vor allem hinsichtlich der ÖV-Erschliessung, der Qualität des Radwegnetzes, der Parkplatzsituation und der Nahversorgungsmöglichkeiten gab es grosse Unterschiede. Vor Ort ergab sich mit den spezifischen Rückmeldungen aus den Umfragen zu Mängeln und Qualitäten ein sehr gutes Bild der jeweiligen Mobilitätssituation. Die Ergebnisse der Untersuchung lassen im Quervergleich Rückschlüsse darüber zu, welche Faktoren das Mobilitätsverhalten in den Siedlungen beeinflussen. Aus den Erkenntnissen lassen sich Bausteine des Mobilitätsmanagements in Wohnsiedlungen ableiten. Mit Mobilitätsdienstleistungen Mobilitäts­ verhalten beeinflussen Für die untersuchten Siedlungen wurden konkrete Massnahmenvorschläge entwickelt, die darauf abzielen, das Mobilitätsverhalten zu beeinflussen. Die Massnahmen beziehen sich auf zwei räumliche Ebenen: einerseits die Wohnsiedlung mit dem direkten Wohnumfeld und andrerseits das umgebende Quartier. Ein differenziertes Angebot an Mobilitätsdienstleistungen soll die Idee verkehrssparender Siedlungsstrukturen so unterstützen, dass der Anreiz zur Nutzung umweltverträglicher Verkehrsmittel steigt. Voraussetzung dafür ist, dass diese Dienstleistungen am Wohnstandort verfügbar, günstig und einfach zugänglich sind. Der Fokus des Mobilitätsmanagements liegt dabei auf bestehenden Wohnsiedlungen.  klaus.zweibruecken@hsr.ch

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Im Herbst 2015 erweitert das Weiterbildungsinstitut WERZ der HSR in Zug sein Angebot. Mit einem stark für ein Teilzeitstudium optimierten MAS können sich Ingenieurinnen und Ingenieure das Know-how für eine bessere Energie- und Ressourceneffizienz erarbeiten.

Wissen steigert die Ressourceneffizienz Willi Meissner, Redaktion

Seit 2011 bietet der Kanton Zug Berufstätigen ein bisher einzigartiges Zentrum für Weiterbildung: das WERZ ­Institut für Wissen, Energie und Rohstoffe Zug. Ziel ist­ es seit der Gründung, Unternehmen über eine verbesserte Ressourceneffizienz wettbewerbsfähiger zu machen und dieses Niveau kontinuierlich aufzubauen. Im Herbst wird das WERZ mit einem neuen MAS (Master of Advanced Studies) in Energie- und Ressourceneffizienz den nächsten Schritt in die Zukunft machen. Fach- und Führungskräften aus Industrie-, Gewerbe- und DienstDas WERZ in Zug bietet Unternehmen die ­Möglichkeit, ihre ­Mitarbeiter in Energieund Umweltfragen weiterzubilden.

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leistungsbetrieben steht mit dem neuen MAS eine besonders interessante Weiterbildungs­ möglichkeit zur Verfügung. Berufstätige können sich b ­ erufsbegleitend weiterbilden, damit sie in Z­ ukunft die Ressourceneffizienz ihres gesamten Unternehmens verbessern lernen. Der Schwerpunkt des vermittelten Know-hows liegt im optimalen Einsatz der je nach U ­ nternehmen verwendeten Rohstoffe und Materialien sowie der Energie, die für die produzierten Produkte und d ­ ie laufenden Prozesse im Unternehmen relevant sind.


WERZ Institutsleiter Christian Wirz-Töndury mit einer Gruppe von WERZ Studierenden.

Drei Schwerpunkte Die fachliche Ausrichtung der Weiterbildung lässt sich in drei Schwerpunkten zusammenfassen: ■ Effiziente Energienutzung ■ Erneuerbare Energien und zukünftige Energieversorgung ■ Recycling und umweltgerechte Entsorgung Weiter gibt es verschiedene Module aus dem Bereich Energie- und Ressourceneffizienz, die von den Interessenten belegt werden können. Dazu zählen zum Beispiel die Module «Effizienz durch systematische Beschaffung» oder «Methoden der Prozessoptimierung». Am Ende verfügen die MAS-Absolventinnen und -Absolventen über das nötige technische und prozessuale Handwerkszeug für die betriebliche Energie- und Ressourcenoptimierung. Sie können die Chancen für eine Optimierung der Produkte und Prozesse im Unternehmen erkennen, die notwendigen Entscheidungen für Änderungen treffen und die entsprechenden Spezialis-

tinnen und Spezialisten für die Umsetzung der nötigen Massnahmen koordinieren. Flexibilität für Mitarbeitende in einem bewegten Arbeitsalltag Weil sich das Studienangebot an Fachkräfte richtet, ist der MAS FHO in Energie- und Ressourcen­effizienz modular aufgebaut. Teilnehmende können den MAS berufsbegleitend absolvieren und die Studienzeiten individuell gestalten. Das soll vor allem Mitarbeitenden und Unternehmen entgegenkommen, welche die Arbeitsbelastung nicht im Voraus einplanen können. Wenn ein wichtiger Auftrag sämtliche Ressourcen des Unternehmens beansprucht, lässt sich das MAS-Studium auch unterbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen. Auch das ist Ressourceneffizienz: Mitarbeiter so weiterzubilden, wie es der Geschäftsgang und das individuelle Bedürfnis im Unternehmen erlauben.  willi.meissner@hsr.ch

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Ein Studium an der HSR soll junge Leute optimal auf ihre berufliche Karriere vorbereiten. Lehrinhalte werden deshalb laufend auf ihre Aktualität und Relevanz überprüft. Die Studiengänge Erneuerbare Energien und Umwelttechnik sowie Bauingenieurwesen sind in ­diesem Sinne überarbeitet und angepasst worden.

Bildungsreiche Erlebnisse mit hohem Aktualitätsbezug Eva Tschudi, Leiterin HSR Kommunikation

Der Studiengang Erneuerbare Energien und Umwelttechnik nimmt aktuelle Bedürfnisse auf Im September feierte bereits der dritte Jahrgang des 2010 gestarteten Studiums EEU Erneuerbare Energien und Umwelttechnik seinen Bachelorabschluss. Und jetzt schon wird das Curriculum weiter optimiert und das ­Studium weiterentwickelt. Die Studierenden sollen die bestmöglichen Bedingungen für einen wertvollen Ausbildungsausweis in Rapperswil antreffen. Das Ingenieurstudium basiert auf Grundlagen der Maschinen- und Elektrotechnik und der Naturwissenschaften Physik und Chemie, die ein breites technisches Wissen fördern und damit ein solides Fundament für die

EEU Erneuerbare Energien und Umwelttechnik Die HSR legt grossen Wert auf das praxisnahe und durch Versuche empirisch erfahrene Wissen. Den Studierenden stehen mehrere gut ausgerüstete Labors zur Verfügung: ■■ Labor Mechanische Verfahrenstechnik ■■ Labor Thermische Verfahrenstechnik ■■ Labor Thermo- und Fluiddynamik ■■ Labor Elektrotechnik Grundlagen ■■ Labor Messtechnik und Datenerfassung ■■ Labor Steuerungstechnik ■■ Labor Regelungstechnik ■■ Labor Antriebstechnik und Leistungselektronik ■■ Labor Elektrische Solartechnik ■■ Labor Hochspannungstechnik ■■ Labor Werkstoffkunde ■■ Labor Naturwissenschaftliches Praktikum ■■ Labor Wasseraufbereitung ■■ Labor Abfallaufbereitung und Recycling

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beiden Vertiefungsbereiche Energietechnik und Umwelttechnik setzen. Ein anspruchsvolles Studium also, das die technischen und gesellschaftlichen Anforderungen der Energiewende aufnimmt und das Instrumentarium für mögliche Lösungswege liefert. Feedback von Studierenden und Dozierenden als Anstoss für die Weiterentwicklung Die Weiterentwicklung der Studieninhalte stützt sich einerseits auf Kommentare und Empfehlungen der Studierenden und der Dozierenden, andererseits nimmt sie die neusten Marktbedürfnisse auf. So wurde die Abfolge einiger Modulinhalte didaktisch besser abgestimmt und einige neue Module wurden eingeführt. Zum Beispiel wurde das Programmieren als wichtiges Werkzeug der Ingenieurinnen und Ingenieure neu eingeführt und dem erweiterten Modul Messtechnik und Datenerfassung ­vorangestellt. Die vertieften Datenerfassungskenntnisse werden einerseits die Qualität der Studien- und Bachelorarbeiten erhöhen, andererseits helfen sie auch später in beruflichen Messprojekten. Die fachbezogenen Inhalte wie Umwelt und Ressourcen oder Energie- und Umweltszene Schweiz werden bereits im ersten und zweiten Semester neben den Grundlagenfächern wie Physik, Mathematik oder Chemie unterrichtet. Sie führen in die ökonomischen, ökologischen, legislativen und energetischen Zusammenhänge ein und schaffen einen frühen Zugang zu den Fachthemen des Studiums. Energie als Kernthema Als Antwort auf die wirtschaftspolitischen Entwicklungen in der Schweiz spielen die erneuerbaren Energien nach wie vor eine tragende Rolle in der Energiestrategie des Bundes und der Gesellschaftsentwicklung. So befassen sich die Studierenden neben der klassischen Nutzung


Verschiedene Typen von Solaranlagen werden an der HSR getestet.

der Solarenergie in Form von Wärme oder Strom intensiv mit Lösungen zur Speicherung von elektrischer Energie und mit der Übertragung des Stroms, der teils sehr weite Strecken zurücklegt. Am IET Institut für Energietechnik wurde Anfang Jahr eine Anlage zur Erforschung der chemischen Methode zur Energiespeicherung «Power-to-Gas» in Betrieb genommen, sodass die Studierenden einen unmittelbaren Einblick in innovative Methoden erhalten. Zudem hat die HSR im Sommer ein Hochspannungslabor eröffnet, in dem Studierende elektromagnetische Feldsimulationen, simulationsbasierte Produktentwicklungen sowie elektromagnetische Feldmessungen durchführen können. Diese erworbenen Kenntnisse helfen, die Anforderungen von Smart Grids an die Bereitstellung von Energie und die totale Vernetzung besser zu verstehen, wenn auch das System sehr komplexe Fragen nicht nur an die Technik stellt. Vertieftes Wissen in der Umwelttechnik und im Projektmanagement Neben den energetischen Anforderungen steigen auch die Bedürfnisse an die Umwelttechnik, die mit der Gesell-

schaftsentwicklung einhergehen. Das Ziel ist, Stoffkreisläufe zu schliessen und damit die Umwelt zu entlasten, aber auch ökonomischen Gewinn aus der Ressourcenrückführung zu realisieren, wie zum Beispiel im Urban ­Mining. Diese Themen werden im Unterricht mit den zwei neuen Modulen Kreislaufwirtschaft und Altlasten/ Deponien verstärkt. Schliesslich wird das Studium mit einem zusätzlichen ­Modul Projektmanagement (Kosten-, Termin-, Risk- und Safety-Management) und im Bereich Business und Recht mit Energie- und Umweltrecht abgerundet, damit neben dem technischen Wissen auch das kommerzielle und legislative Verständnis gefördert wird. Die Attraktivität des Studienabschlusses in der Arbeitswelt ist hoch, da die Absolventinnen und Absolventen sowohl in der Umwelt- wie auch in der Energietechnik Wissen von Tag eins an in der Berufspraxis umsetzen können. An der HSR Stellenbörse präsentieren sich immer mehr Unternehmen, die solche Expertinnen und Experten engagieren wollen.

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Studiengang Bauingenieurwesen baut das Angebot bedeutend aus Ein Bauingenieurstudium ist attraktiv. Das zeigt der über die Jahre kontinuierliche Anstieg der Studierenden in Rapperswil. Nun wurde das Curriculum umgestaltet und inhaltlich teils neu geordnet, um den Studierenden ein ansprechendes Lernprogramm für die Zukunft zu bieten. Studierende setzen Schwerpunkte selbst Das Modulangebot im Studiengang Bauingenieurwesen wurde den aktuellen Ausbildungsbedürfnissen angepasst und ist erweitert worden. Den Studierenden steht in den ersten vier Semestern ein ausgebautes und fachlich besser abgestimmtes Angebot zur Verfügung. Die zu grossen Teilen freie Wahl von fachlich abgegrenzten Modulen erlaubt es den Studierenden, in der Profilierung selbst fachliche Schwerpunkte zu setzen und sich entsprechend zu vertiefen. Neu sind die Module im Musterstudienplan in die Fachgebiete Konstruktion, Wasser, Verkehr, Geotechnik, Baumanagement, Umweltingenieurwesen sowie Messtechnik und Daten geordnet dargestellt. Die Module bestehen nur noch aus fachlich aufeinander abgestimmten Kursen und die Modulnamen geben bereits Auskunft über ihren Inhalt. Neue Bedürfnisse, neue Fachkompetenzen Die neuen Module spiegeln die gewachsenen Markt­ bedürfnisse der Baubranche respektive der Gesellschaft wider. Neue gesetzliche Bestimmungen sehen in den kommenden Jahren die Renaturierung von rund 4000 Kilometern Flüsse und Bäche vor. Die dafür benötigten Fachkompetenzen werden im neuen Modul Gewässerrenaturierung vermittelt. Zudem wird unser Land immer mehr von Überschwemmungen und Murgängen heimgesucht, sodass das Vorlesungsangebot im Wasserbau verdoppelt wurde. Die Versicherungen verlangen von den Schweizer Hausbesitzern, dass ihre Häuser erdbeben­sicher gebaut werden. Das Fachwissen dazu wird in zwei entsprechenden Modulen unterrichtet. Einen spürbaren Ausbau hat auch der Bereich Verkehr erfahren. Dort wurde das Angebot verdoppelt. Zusätzlich wird der Verkehrswegebau von Strassen neu durch die Projektierung von Bahn- und ­Tramanlagen erweitert. Das Angebot wird durch das neue Modul Verkehrsplanung abgerundet, welches auch eine Verbindung zum Studiengang Raumplanung darstellt.

Bauingenieurwesen Im Studiengang Bauingenieurwesen werden realitätsnahe Versuche und Messungen in den hauseigenen, modern ausgerüsteten Labors durchgeführt. ■■ Bodenmechanik- und Erdbaulabor ■■ Hydraulik- und Wasserbaulabor ■■ Baustoffprüf- und Konstruktionslabor ■■ Grundwasser- und Umweltlabor

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Optimierte Vorbereitung auf das fünfte und sechste Semester Zudem wurde für eine differenziertere Vorbereitung auf das fünfte und sechste Semester die Anzahl der BasisPflichtmodule im ersten Studienjahr erhöht. Die An­ forderungen an die Studierenden sind leicht gestiegen, was Projekt- und Bachelorarbeiten erleichtern und eine ­kontinuierlich steigende Qualität des Studiums sicherstellen soll. Denn das Studium soll breites, fundiertes Wissen im ­Bauwesen vermitteln. Deshalb besteht eine Profilierung aus der Verbindung von mindestens zwei Vertiefungen. Sowohl die Studierenden wie auch die Baubranche bestätigen die hohe Qualität der Ausbildung an der HSR. Das Bauingenieurwesen an der HSR ist der grösste ­Bachelorstudiengang im Baubereich an einer Schweizer Fachhochschule und die Absolventinnen und Absolventen können oft aus mehreren Stellenangeboten aus­ wählen. Die Zeichen, dass das auch in Zukunft so bleibt, sind da. Die Bautätigkeit in der Schweiz boomt und die Nachfrage nach Nachwuchskräften ist ungebrochen hoch. Mit der Neustrukturierung will die HSR den Kenntnisstand der Absolvierenden auch künftig sicherstellen.  eva.tschudi@hsr.ch


Angehende Bauingenieure und -ingenieurinnen profitieren an der HSR von grossz端gigen Labors.

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Für die 13 Kilometer lange Hasliaare im Berner Oberland soll das ­optimale ­Verhältnis zwischen Ökologie, Schutz von Lebewesen, Hochwasserschutz und Nutzen für die Bevölkerung gefunden und später realisiert werden. Das IBU Institut für Bau und Umwelt hat ­dafür den Fluss kurzerhand im Labor nachgebaut.

Die Hasliaare wird überflutet Willi Meissner, Redaktion

In den Labors des IBU Institut für Bau und Umwelt an der HSR wird derzeit ein Modell der Hasliaare regelmässig geflutet. Das rund 13 Kilometer lange Stück Aare zwischen Meiringen und Brienzersee im Kanton Bern soll nämlich umfassend r­evitalisiert werden. Der künstlich begradigte Fluss soll nicht mehr ungehindert zwischen endlos langen Steinverbauungen eingepfercht geradeaus fliessen, weil das eine ökologisch schlechte Lösung ist. Wasserlebewesen haben keine Rückzugsorte und werden bei einem Hochwasser einfach weggeschwemmt. Zudem gibt es zum Beispiel im Sommer bei niedrigem Wasserstand keinen Schutz vor der Hitze. Neu sollen deshalb etwa Buhnen, das sind kleine Querbauten im Fluss, die Strömung beeinflussen und die Monotonie brechen. Die Buhnen sind aber nur eine Variante. Um die Kosten für die Suche nach der idealen Lösung in Grenzen zu halten, werden im Labor des IBU derzeit verschiedene Möglichkeiten ausprobiert, wie sich eine Strömungsvielfalt in der Hasliaare eingliedern lässt, ohne dass bei einem Hochwasser die umliegenden Siedlungsgebiete gefährdet werden. Mit Modellversuchen zur idealen Lösung Obwohl die Natur von der neuen Lösung profitieren soll, darf der Hochwasserschutz der umliegenden Siedlungsgebiete sowie der Infrastrukturen wie Strassen oder Flugplätze nicht gefährdet werden. Durch die Strömung können sich Vertiefungen (Auskolkungen) hinter den Buhnen bilden, die mit der Zeit die Dämme unterspülen könnten. Um das auszuschliessen, werden in den Modellversuchen des IBU verschiedene Varianten aufgebaut und deren Widerstand gegen unterschiedlich starke Hochwasserabflüsse getestet. Mit den Versuchen am originalgetreuen Modell soll das optimale Verhältnis zwischen Ökologie, Schutz der Wasserlebewesen und Hochwasserschutz gefunden werden. Denn nicht immer sind die Auskolkungen ein Problem. Fallen sie nicht zu tief aus, können sie Fischen im Sommer bei niedrigem Wasserstand kühleres Wasser bieten. Nach jedem Versuch werden deshalb die Vertiefungen per 3D-Scanner überprüft. In einem anderen Versuch mit schräg eingelegten Buhnen wird geprüft, inwieweit sich die Wasserströmung in eine Pendelbewegung versetzen lässt. In der Realität

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würden so kleine Zonen ruhigen Wassers zwischen den Buhnen gebildet, in denen Fische laichen oder bei starken Regenfällen Schutz vor der Strömung suchen können. Durch den Einsatz von Wurzelstöcken, grossen Steinen und Baumstämmen wiederum wird für Fische, Krebse und Insekten neuer Lebensraum geschaffen, der gleichzeitig Wasservögeln eine Nahrungsgrundlage liefern kann. Ebenso dienen sie als Schutz vor starken Strömungen. Sobald die ideale Lösung gefunden wird, soll auf einem Teilstück der Hasliaare der neue Flusslauf realisiert und im Anschluss über mehrere Jahre per Monitoring überwacht werden. Wenn sich das neue Konzept bewährt und von der Bevölkerung akzeptiert wird, kann der Testabschnitt als Musterlösung für weitere Abschnitte der Hasliaare dienen. Gesetz sieht ökologische Aufwertungen vor Die Planungsarbeiten an der Hasliaare stehen exemplarisch für viele grosse Talflüsse in der Schweiz. Denn ähnliche P­ rojekte stehen in den nächsten Jahren bei anderen grossen, küns­tlich begradigten Flüssen bevor. Das Gesetz verlangt eine ökologische Aufwertung für das ­Gewässer und die Lebewesen darin. Auch sollen die Flüsse als Naherholungsgebiete wieder attraktiver für die Bevölkerung werden. Wenn das Wasser langsamer fliesst und die Ufer nicht aus ­ unzugäng­lichen, steilen Blocksteinen bestehen, können die Schweizer Flüsse auch zur willkommenen Abkühlung im Sommer dienen. Risiko: Bewährten Hochwasserschutz umbauen Die Tests der verschiedenen Möglichkeiten für den Umbau der Gewässerführung sind auch notwendig, um die Auswirkungen exakt abschätzen zu können. Im Labor des IBU können Extremereignisse wie 100- und 300jährliche Hochwasser simuliert werden. So wird geprüft, wie die geplante Flusskonstruktion damit fertig wird. Ein bestehendes System umzubauen, beinhaltet immer auch ein Risiko. Wenn hingegen im Labor Probleme erkannt werden, können die Projekte angepasst werden, bevor eine Siedlung in der Realität überschwemmt würde. Die Herausforderung dabei ist das Abwägen und Ausbalancieren zwischen der ökologischen Aufwertung


Die Hasliaare wird in den Labors der HSR massstabs­getreu nachgebaut und für Tests präpariert.

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Am Modell werden die Auswirkungen von Buhnen auf die Wasserströmung beobachtet.

und dem Hochwasserschutz: Wie viel mehr Ökologie verträgt ein begradigter Fluss, ohne den Hochwasserschutz zu gefährden? Renaturierung mit klaren Grenzen Was die Ingenieurinnen und Ingenieure an der HSR bei ihren Versuchen beachten müssen: Renaturierungen beschränken sich bei grossen Talflüssen wie der Aare, der Linth oder dem Rhein oft auf den Bereich zwischen den Dämmen. Hinter den Dämmen verlaufen in vielen Fällen Hochspannungsleitungen, Schienen oder Autobahnen. Weil Renaturierungsmassnahmen sich auf diesen häufig engen Bereich beschränken müssen, konzentrieren sich die Labortests beim IBU unter anderem auf die Aus­ wirkungen, welche die Massnahmen auf die TransportNach dem Versuch werden die Auswirkungen von verschiedenen Wasserströmungen auf den Untergrund per ­Laserscan überprüft.

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kapazität für das Geschiebe haben. Auch grosse Auflandungen müssen vermieden werden, weil so die Abflusskapazität für das Wasser sinkt. Das ist unerwünscht, weil mit sinkender Abflussmenge die Dammhöhe bei einem Hochwasser schneller erreicht wird. Deshalb kann das IBU erst nach ausführlichen Tests im Labor sicher sein, dass die verschiedenen zu prüfenden Massnahmen keine unerwünschten Effekte nach sich ziehen. Mit dem Wissen aus den Labortests können sich die Planer an die Arbeit machen, um die Renaturierung im Detail zu planen.  willi.meissner@hsr.ch


UND

ERÖFFNUNG

TAG DER OFFENEN TÜR

HSR FORSCHUNGSZENTRUM 22. April 2016 Offizielle Eröffnung für geladene Gäste 23. April 2016 Tag der offenen Tür für die Bevölkerung

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Ein neues Frauenförderungprogramm fokussiert auf die Berufswelt, wo sich das klassische Karrieremodell auch heute noch überwiegend an der männlichen «Normalbiografie» orientiert.

«Prenez place, Mesdames! Fit für die Arbeitswelt» Beatrice Cipriano, Leiterin Fachstelle für Chancengleichheit HSR

In der Diskussion um den Fach- und Führungskräftemangel in den Bereichen Ingenieurwesen und Informationstechnologien wird oft auf das Potenzial der Frauen verwiesen. Entsprechend zahlreich sind Aktivitäten von Politik, Wirtschaft und Bildungswesen, die sich an Mädchen und junge Frauen richten. Im Vordergrund stehen dabei Projekte, die Schülerinnen für Technik und Naturwissenschaften begeistern und für technische Berufe und Ausbildungen sensibilisieren wollen. Wie gut das Potenzial von Absolventinnen technischer Studiengänge in der Arbeitswelt genutzt wird, steht dagegen selten im Fokus der Aufmerksamkeit.

land und der Schweiz zeigen, dass die berufliche Entwicklung von Ingenieurabsolventinnen zögerlicher als bei den Männern verläuft. Konkret: Fünf Jahre nach Studienabschluss befinden sich FH-Absolventinnen laut ihrer eigenen Meinung nicht in einer Position, bei der die im Studium erworbenen Fähigkeiten mit den im Beruf erforderlichen Kompetenzen übereinstimmen. FH-Absolventen klagen weniger über solche Missverhältnisse. Auch bezüglich Einkommen ist ein geschlechtsspezi­ fischer Unterschied feststellbar: Der Median des Brutto­ erwerbseinkommens pro Jahr liegt bei den Frauen um 3800 Franken tiefer als bei den Männern. Die Studien zeigen zudem, dass die Kulturen in den Unternehmen das berufliche Fortkommen von Frauen massgeblich beeinflussen. Insbesondere die technischen Berufsfelder sind nach wie vor stark männlich geprägt. Das klassische Karrieremodell orientiert sich an der männlichen Normalbiografie und ist noch sehr präsent.

Fachhochschulen spannen zusammen Die HSR Hochschule für Technik Rapperswil realisiert seit rund 15 Jahren Projekte zur Förderung des weiblichen Nachwuchses in Technik und IT. Das Hauptaugenmerk liegt auf Schülerinnen in der Berufswahlphase und auf Maturandinnen, die vor einer allfälligen Studienwahl stehen. Mit dem Projekt «Prenez place, Mesdames! Fit für Ein Programm, zwei Ansatzpunkte: die Arbeitswelt» wendet sich die HSR gemeinsam mit Studentinnen und Unternehmen ihren Partnern, der Fachhochschule Ostschweiz, der NTB Deshalb setzt das Projekt gezielt an zwei Punkten an: Buchs und der HTW Chur, erstmals an die Studentinnen ­direkt bei den Studentinnen sowie bei den Unternehund setzt an der Schnittstelle Studium/Erwerbsleben an. men. Im Rahmen mehrtägiger Workshops erhalten die Studentinnen Werkzeuge für ihre Lanciert wurde das Projekt Anfang Karriereplanung und werden auf 2014 zusammen mit der SchweizeMIT DEM IMPULSPROGRAMM berufliche, frauenspezifische Herrischen Vereinigung der Ingenieuausforderungen vorbereitet. Die rinnen und dem Forschungs- und SOLLEN FRAUEN IHR Teilnehmerinnen sollen zu einer akBeratungsunternehmen Rütter SoPOTENZIAL ENTFALTEN. tiven Laufbahnplanung motiviert ceco. Es umfasst ein Impulsprowerden und erkennen, welche Mogramm zum Thema «Karriere- und Laufbahnplanung», welches sich auf Studentinnen der tivation und welche Karriereorientierung sie leiten. Mit technischen und planerischen Fachrichtungen konzent- Partnerunternehmen werden ausserdem Praxisbesuche riert, die kurz vor dem Studienabschluss stehen. Das Im- organisiert. Bei diesen lernen die jungen Frauen potenpulsprogramm zielt auf eine angemessene Vertretung zielle Arbeitgeber kennen, erhalten einen Einblick in von Frauen unter den MINT-Fach- und Führungskräften Karrieremöglichkeiten und Anforderungen der Firmen (MINT: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, und treffen erfahrene Fach- und Führungsfrauen. Technik). Ebenso sollen Frauen ihr Potenzial in Unterneh- Das Programm zielt gleichzeitig auf die mit Personalentmen besser entfalten können. scheiden betrauten Führungskräfte der Partnerfirmen: In moderierten Diskussionsrunden mit den StudentinIngenieurinnen brauchen länger für den Aufstieg nen werden diese auf unternehmenskulturell bedingte Die Ergebnisse der Absolvierendenbefragung des Bun- Karrierehemmnisse für Frauen aufmerksam gemacht desamtes für Statistik sowie neuere Studien aus Deutsch- und mit den Berufsvorstellungen der angehenden Inge-

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In Workshops werden junge Frauen auf die ­Herausforderungen im Berufsleben vorbereitet.

nieurinnen, Informatikerinnen und Planerinnen konfrontiert. Seit Januar 2015 wird das Projekt «Prenez place, Mesdames!» auch von den Akademien der Wissen­ schaften Schweiz im Rahmen des Nationalen Förder­ programms MINT Schweiz unterstützt. Das zeigt, dass

es notwendig ist, den benötigten Nachwuchs – gleich welchen Geschlechts – nachhaltig in die Arbeitswelt zu integrieren und sein Potenzial bestmöglich zu nutzen. Weitere Infos auf www.gender-diversity.ch/prenezplace-mesdames.  beatrice.cipriano@hsr.ch

«EWZ setzt auf flexible Arbeitsformen wie Homeoffice, Jobsharing und Teilzeit» Mit Stéphanie Engels, Leiterin Unternehmensentwicklung ewz, sprach Willi Meissner

Dr. Stéphanie Engels, Leiterin Unternehmens­ entwicklung bei EWZ

Wie viele Frauen arbeiten bei ewz im Kader und in gehobenen Positionen? Der Anteil Frauen liegt in führenden Funktionen bei 9 Prozent, bei ewz insgesamt bei 18 Prozent. Für sämtliche verantwortungsvollen Positionen liegt der Anteil bei 12 Prozent. Verfolgt Ihr Unternehmen das Ziel, den Frauenanteil in verantwortungsvollen Positionen zu erhöhen? Im Rahmen der strategischen Ziele 2015–2020 setzte sich die Geschäftsleitung von ewz das Ziel, den Frauenanteil im Kader und insgesamt bis zum Jahr 2020 auf 25 Prozent zu erhöhen. Eine Reihe von Massnahmen wird die Zielerreichung unterstützen. Werden dafür neue Mitarbeiterinnen eingestellt oder das eigene Personal gefördert? Angesichts der aktuellen Gesamtquote von 18 Prozent setzt ewz auf beides. Einerseits werden Frauen gezielt

gefördert und bei der Besetzung von Führungsfunktionen nach Möglichkeit berücksichtigt. Andererseits wird in einer gezielten Rekrutierung auch mehr auf Frauen gesetzt. Mit welchen Massnahmen und Rahmen­ bedingungen lässt sich der Frauenanteil in führenden Positionen nachhaltig erhöhen und welche Anreize sind besonders wichtig? ewz setzt auf flexible Arbeitsformen wie Homeoffice, Jobsharing und Teilzeit. So werden zum Beispiel seit dem zweiten Quartal 2015 alle neuen Vollzeitstellen als 8 ­ 0bis 100-Prozent-Stellen ausgeschrieben. ewz setzt seit drei Jahren auf eine paritätische Bildsprache in der Per­ sonalwerbung. Zusätzlich werden wir gelebte flexible Arbeitsva­ rianten nach aussen aufzeigen und gezielt ­Stellen nur für Frauen ausschreiben. Bei gleicher Quali­ fikation werden Frauen gegenüber Männern bevorzugt. Andererseits wollen wir die familienergänzende Betreuung unterstützen und Führungskräfte und Mitarbeiter für Themen wie Gleichstellung und Diversität sensibilisieren.

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Gewinn für Lehre und Industrie: Das neue Hochspannungslabor Michael Schüller, Leiter Hochspannungslabor HSR

Im Alltag ist es für uns alle selbstverständlich. Ein Schalter umgelegt – und schon ist das Wohnzimmer erhellt, ­frischer Kaffee kommt aus der Maschine oder der Computer erwacht zum Leben. Die zuverlässige Versorgung mit elektrischem Strom ist etwas Alltägliches. Damit das auch so bleibt, stehen der technischen Kette im Hintergrund derzeit tiefgreifende Veränderungen ­bevor. Der Trend zu erneuerbaren Energien, dezentraler Stromerzeugung und weniger umweltbelastenden Technologien bringt die Infrastruktur an ihre Grenzen. Die HSR forscht deshalb seit diesem Jahr im neuen Hochspannungslabor an neuen Geräten und Technologien, um den Herausforderungen der Stromversorgung in ­Zukunft störungsfrei begegnen zu können. Praktische Ausbildung der Studierenden Von den neuen Möglichkeiten im Hochspannungslabor profitiert nicht nur die Industrie. Auch die Lehre an der HSR gewinnt an Ausbildungsqualität im Bereich Energietechnik/Hochspannungstechnik. Ein speziell eingerichte­ ter Laborteil bietet den Studierenden die in der Schweiz seltene Möglichkeit einer praktischen Ausbildung im ­ Hochspannungsbereich. Damit ist die HSR eine von nur zwei Hochschulen, die diese Ausbildung ermöglicht. Die Studierenden können damit Studien- oder Bachelorarbeiten mit praktischen Versuchen empirisch belegen.

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Der lange Weg zum Verbraucher Bis der Strom nämlich dort ist, wo er hin soll, durchläuft er unzählige Stationen. Vereinfacht dargestellt: Kraftwerke jedweder Art produzieren Strom aus Wasser, Wind, Sonne oder Kernenergie. In Umspannwerken wird dieser mit grossen Transformatoren auf hohe Spannungen transformiert, um die Verluste bei der Übertragung von den oft weit entfernten Erzeugungsorten bis zu uns Verbrauchern zu reduzieren. In den Siedlungen angekommen, wird die Energie wieder auf kleine Spannungen transformiert und schliesslich in unsere Haushalte geliefert. Auf dem gesamten Weg überwachen viele zusätzliche Geräte und Einrichtungen die zuverlässige Stromübertragung. Ein kleiner Fehler in dieser Kette reicht bereits aus, um einen grossen Teil der Schweiz plötzlich im Dunkeln sitzen zu lassen. Praxisnahe Tests im Labor Damit dieser Fehler nicht passiert, testet und forscht die HSR im Hochspannungslabor mit allen drei Spannungsformen: Gleichspannung, Wechselspannung und Impulsspannung. Die Wechselspannung ist in unserem ­täglichen Leben allgegenwärtig. Das gesamte Schweizer Stromnetz arbeitet mit einer Wechselspannung von 50 Hertz. Hohe Gleichspannungen braucht es im ­Schweizer Netz nicht, weil diese Spannungsform erst ab


Im neuen Hochspannungslabor der HSR können Studierende und Unternehmen in Versuchen theoretische Berechnungen ­praktisch überprüfen (lassen).

einer Übertragungsdistanz von mehr als 1000 Kilometern deutliche Vorteile gegenüber der Wechselspannung hat. Impulsspannungen entstehen beispielsweise bei einem Blitzeinschlag. Im HSR Hochspannungslabor können neue Produkte und Geräte im Energietechnikbereich auf ihre Zuverlässigkeit im täglichen Einsatz getestet und weiterentwickelt werden. Ein Beispiel ist die Entwicklung neuer Transformatoren, die im Gegensatz zu den herkömm­ lichen ohne die bisher standardmässige Ölfüllung auskommen. Sie sind sicherer und auch umweltfreund­ licher. Im Detail: Öl ist zwar ein guter Isolator und hilft bei der Kühlung. Problematisch ist jedoch die Explo­ sionsgefahr und die dabei entstehende Verschmutzung der Umwelt. Das IET Institut für Energietechnik der HSR hat zusammen mit der Firma ABB einen luftgekühlten Trafo ent­wickelt. Die Transformatoren sind bereits bei der SBB im Einsatz. Dank dem neuen Hochspannungslabor sind neue Kooperationen mit der Industrie möglich. Lag bis jetzt die Hauptkompetenz des IET im Bereich aufwändiger Simulationen, ist es jetzt auch möglich, die Simulationsergebnisse von neu entwickelten Geräten unter praxisnahen Bedingungen im Labor messtechnisch zu bestätigen. Das ist vor allem für die Industrie sehr interessant, weil gut ausgestattete Labore für Tests selten und stark belegt sind. Die einzigen Hochschulen mit ähnlich gut ausgestatteten Laboren wie dem an der HSR sind die ETH Zürich und die EPFL in Lausanne.

Konkret können Lehre und Forschung in ­folgenden B ­ ereichen mit praktischen Laborversuchen arbeiten: ■■ Elektromagnetische Feldsimulationen im Nieder- und Hochfrequenzbereich ■■ Simulationsbasierte Entwicklung von Leistungs- und Antriebstransformatoren ■■ Elektromagnetische Analyse und Optimierung von elektrischen Maschinen ■■ Dynamische Modellierung, Simulation und Messung von Transformatoren und elektrischen Maschinen im breiten Frequenzbereich des Blitzstosses ■■ Dynamische Modellierung, Simulation, und Messung von schnellen bzw. ultra-­schnellen elektromagne­tischen Transienten in Transformatoren bzw. MS- und HS-Schaltanlagen ■■ Simulationsbasierte Entwicklung von Leistungs­elektronikschaltungen ■■ Auslegung von elektrischen Antriebs­ systemen

michael.schueller@hsr.ch

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Starkregen im Sommer prägen unser Klima zunehmend und der Hochwasserschutz stellt eine grosse Herausforderung dar. Ebenso wichtig ist es, zu vermeiden, dass Niederschlagswasser Zivilisationsgifte aufnimmt und über das Grundwasser in der Umwelt verteilt.

Niederschlagswasser muss sauber abfliessen Michael Burkhardt, Jean-Marc Stoll und Alex Englert, UMTEC Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik

Das Klima in Mitteleuropa ist geprägt von intensiven Starkregen in den Sommermonaten. Die grossen Wassermengen überfordern in zunehmender Regelmässigkeit Kanalsysteme und Kläranlagen. Überflutungen von Strassen und Siedlungen sind die Folge. Auch Flora und Fauna der Gewässer leiden unter den negativen Folgen grosser, plötzlicher Wassermengen. Weil für diese Entwicklung kein Ende in Sicht ist, braucht es neue Möglichkeiten. Grosse Wassermassen sollen dezentral, verhältnismässig und bezahlbar abgeführt werden können. Das UMTEC Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik an der HSR forscht deshalb an neuen, nachhaltigen Lösungen für die Zukunft. Zwei Herausforderungen: Abflussmenge und Verschmutzung Um die Folgen von plötzlichen Überlastungen der Abflusssysteme abzuschwächen, setzt das UMTEC vor allem auf das Zurückhalten und die Verlangsamung von starken Abflüssen, um die Spitzen im Kanalsystem und bei der Versickerung zu dämpfen. Massnahmen wie Dachbegrünung, Entsiegelung und Sickerbeläge sind dabei zentral. Neben der Überlastung der Entwässerungssysteme stellen auch die Belastungen der Gewässer durch gelöste Stoffe und Partikel eine zunehmende Herausforderung für die Schweiz dar. Verschmutzungen entstehen durch Verkehr, Landwirtschaft, private Anwendungen, Baumaterialien oder Schiessanlagen. Mit Massnahmen an der Quelle will das UMTEC Emissionen reduzieren. Diese Herangehensweise wirkt aber nur langsam und setzt oft individuelle Verhaltensänderungen voraus. Deshalb ­sollten nachgeschaltete technische Lösungen eingesetzt werden. Sie greifen schneller und sind einfacher umsetzund kontrollierbar. Bild rechte Seite: Leitung für die ­Rezirkulierung vom Sammelschacht vor dem Kugelfang der Schiessanlage.

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Technische Lösungen lenken Niederschlagswasser Die Forschungs- und Entwicklungsstrategie des UMTEC fängt bei Baumaterialien mit geringerer Stofffreisetzung

an – zum Beispiel Fassadenbeschichtungen mit weniger Biozidauswaschung – und erstreckt sich bis zur komp­ letten Überwachung von Behandlungsanlagen. Seit ­einigen Jahren werden mit verschiedenen dezentralen Verfahrenskombinationen erfolgreich Partikel, Metalle und Pestizide aus abfliessendem Wasser entfernt. Darüber ­hinaus werden Konzepte für Industriepartner erarbeitet, um eine zukunftsweisende Niederschlagswasser-­ Bewirtschaftung umsetzen zu können. Sickerwasserbehandlung in einer Schiessanlage Ein gutes Beispiel für eine kostengünstige, nachhaltige und wartungsarme Lösung hat das UMTEC für das Schweizer Militär umgesetzt. Auf Schweizer Schiessanlagen werden jährlich bis zu 700 Tonnen Blei und 35 Tonnen Antimon in Form von Gewehr- und Pistolenmunition verschossen. Mit der Zeit verwittern die Geschosse im Boden, wobei die toxischen Schwermetalle Antimon und Blei freigesetzt werden. Bei Regen können die giftigen Stoffe mit dem Sickerwasser ins Grundwasser verfrachtet werden und dieses belasten. Um das zu vermeiden, soll zukünftig das Sickerwasser von Schiessanlagen gesammelt und gezielt so behandelt werden, dass Umweltschäden ausgeschlossen werden. Das UMTEC hat in Zusammenarbeit mit Armasuisse, ­EAWAG und ZHAW verschiedene Verfahren zur Sickerwasserbehandlung auf Schiessplätzen untersucht. Dabei diente die Kurzdistanzschiessanlage Frauenfeld als Forschungsobjekt. Das Sickerwasser wird dort über eine Abdichtung und eine Drainage des Kugelfangs gesammelt und kann verschiedenen Behandlungen und Analysen zugeführt werden. Rezirkulierung lässt Sickerwasser verdunsten Als erfolgversprechendste Variante wurde in den vergangenen Jahren eine Sickerwasser-Rezirkulierungs­ anlage umgesetzt und untersucht. Diese fördert über ein Sprinklersystem das gesammelte Sickerwasser zurück auf den Kugelfang. Hier verdunstet das Wasser und die Schwermetalle verbleiben im Kugelfang.


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Die Sprinkleranlage verteilt das schadstoffbelastete Wasser vor dem Kugelfang, wo es verdunstet. Die Schadstoffe werden so ­leichter entsorgbar.

Während über zwei Jahren wurde die Testanlage auf dem Schiessplatz Frauenfeld erfolgreich betrieben. Die Anlage war technisch sowohl in den Winter- als auch in den Sommermonaten voll funktionsfähig. Durch die enge Zusammenarbeit mit Behörden, Verbänden und Industrie hat das UMTEC erreicht, dass heute für eine Vielzahl von Facetten im Bereich der Bewirtschaftung von Niederschlagswasser Lösungen aus einer Hand angeboten werden können. Insbesondere auch der konstruktive Austausch mit Partnern in Deutschland

Niederschlag (blau) löst Schwermetalle (rot) aus dem Kugelfang. Das Sickerwasser wird in einem Schacht gesammelt.

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Das Sickerwasser wird zurück auf den ­Kugelfang gepumpt. Das Sprinklerwasser verdunstet, wobei die Schwermetalle auf dem Kugelfang zurückbleiben.

ermöglicht es, Synergien für die Entwicklung und die Verfahrensoptimierung zu nutzen. Zusammen mit einer massstabsgetreuen Anlagenkonfiguration für Pilottests und unter Berücksichtigung der laboranalytischen Methoden am UMTEC widmet sich das Institut künftig noch intensiver den offenen Fragen zur Niederschlagswasserbewirtschaftung mit innovativen Lösungen und einer ganzheitlichen Betrachtungsweise.  michael.burkhardt@hsr.ch


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AKTUELLES PREISE UND AUSZEICHNUNGEN

Stiftung FUTUR zeichnet zwei Forschungsprojekte an der HSR aus Thomas Schmidheiny, Stiftungsratspräsident der FUTUR Stiftung zur ­Förderung und Unterstützung technologieorientierter Unternehmungen Rapperswil, überreichte den beiden Preisträgern Agathe Koller-­ Hodac und Jasmin Smajic je einen Barcheck als Anerkennung für die entwickelten Innova­tionen. Die beiden Siegerprojekte zeichnen sich vor allem durch einen hohen Nutzen für die involvierten Industriepartner und eine neue, innovative Lösung aus. Schmidheiny zeigte sich beeindruckt von der Fülle und der hochstehenden Qualität der eingereichten Projekte, die die hohe Forschungsqualität der Hochschule spiegelten. Der mit 10  000 Franken dotierte Hauptpreis ging an das Projekt «Ro-

chatronik und drei weiteren Instituten der HSR in einer interdisziplinären Zusammenarbeit ein kostengünstiges, modulares Antriebssystem für Roboter. Das CASCAD genannte System ermöglicht eine effiziente, genaue P­ ositionierung und Bewegung von Läufern in einem Schienensystem. Diese werden zum Beispiel für die Vorbereitung von Analyseproben in Spitälern oder Labors verwendet. Weitere Anwendungsmöglichkeiten liegen in der Halbleiterindustrie, bei Solar­ applikationen, in der Mikromontage oder in der Messtechnik. Mit CASCAD wird der Aufbau von anspruchsvollen Automationslösungen vereinfacht. Bei Hamilton wird das System bereits serienmässig als Antriebseinheit für ein Entdecke-

boterantrieb CASCAD für miniaturisierte mechanische Systeme». Für die Industriepartner Hamilton Bonaduz AG und Schneeberger Lineartechnik AG entwickelte Prof. Dr. Agathe Koller-Hodac mit ihrem Team am ILT Institut für ­Laborautomation und Me-

lungs-Modul eingesetzt. Den Anerkennungspreis in Höhe von 6000 Franken erhielt das Projekt «Blitzstoss-Analysesoftware für trockene Transformatoren». Am IET Institut für Energietechnik der HSR hat Prof. Dr. Jasmin Smajic mit einem

TAG DER OFFENEN TÜR: 23. APRIL 2016

Im Frühling 2016 wird das neue Forschungszentrum der HSR eröffnet

sechsköpfigen Team im Auftrag des Energie- und AutomationstechnikUnternehmens ABB die weltweit erste Blitzstoss-Analysesoftware für grosse, trockene, das heisst luftgekühlte Transformatoren entwickelt. Die zuvor bei ABB verwendete Methode sollte ersetzt werden, weil die Blitzstoss-Simulationen nicht genügend präzis waren. Das war deshalb problematisch, weil die Blitz­ stoss­ festigkeit bei Trockentransformato-

Agathe Koller-Hodac (links) und Jasmin Smajic (rechts) erhalten ihre FUTURChecks von Thomas Schmidheiny.

AGENDA 24.10.2015 Infotag der HSR Am Samstag, 24. Oktober 2015 haben Studieninteressierte die Möglichkeit, mehr über die Hochschule und ihre acht Bachelorstudiengänge zu erfahren. Auf Rundgängen zu den einzelnen Studiengängen erleben sie den Campus mit seinen Schulräumen, Labors und Werkstätten. Zudem haben sie am Infomarkt, beim Lunch und an der Kaffeebar die Gelegenheit, Fragen an Dozierende, Assistierende und Studierende zu stellen.

Von aussen sieht das neue HSR Forschungszentrum bereits heute fertig aus.

Am 22. April 2016 wird das neue Forschungszentrum der HSR Hochschule für Technik Rapperswil eröffnet und am 23. April erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Bei dieser Gelegenheit können sich die Besucher zudem ein Bild von den Forschungsanlagen und Labors

an der HSR machen. Die Labors auf dem HSR Campus sowie die Forschungsanlagen in der Eichwies in Jona (Shuttlebus) präsentieren ihre aktuellen Projekte. Genauere Infos und ein detailliertes Programm folgen im nächsten HSR Magazin im Frühling 2016.

ren das wichtigste Kriterium für das Produktdesign ist – ein Blitzschlag erzeugt eine bedeutend höhere Spannung als der übliche Betrieb und könnte den Transformator beschädigen. Mit der neuen Software ist ABB in der Lage, effiziente, zuverlässige und präzise Blitzstossanalysen bei trockenen Leistungs-, Verteil- und Antriebstransformatoren durchzuführen.

12.11.2015 Lange Nacht der Karriere Einen ganzen Abend lang können sich die Studierenden an der HSR mit ihrer beruflichen Zukunft beschäftigen, Ideen sammeln, Arbeitgeber von einer anderen Seite kennen lernen, Kontakte knüpfen und

sich in der Gestaltung von modernen Bewerbungen fit machen. 14.11.2015 RobOlympics 2015 Die RobOlympics geben Schülerinnen und Schülern ab der Oberstufe bis zum Jahr der abgeschlossenen Matura bzw. Lehre die Möglichkeit, sich auf spielerische Art und Weise mit Technik auseinanderzusetzen. Mit selbstgebauten Robotern treten sie in unterschiedlichen Diszi­ plinen gegeneinander an. 13.04.2015 HSR Karriereforum mit Stellenbörse Rund 100 Unternehmen präsentieren sich an der HSR als Arbeitgeber und informieren die HSR Studierenden über ihre zukünftigen Karrieremöglichkeiten.

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AKTUELLES PREISE UND AUSZEICHNUNGEN

NEUE PROFESSUR

Verleihung des Zuger Wissenschaftspreises und des Helmut Fischer Jugendpreises

Christoph Küffer, Professor für Siedlungsökologie

In diesem Jahr wurden zum vierten Mal der Zuger Wissenschaftspreis und der Helmut Fischer Jugendpreis im Theater Casino Zug verliehen. Ausgerichtet und organisiert wird die Veranstaltung vom Institut WERZ Institut für Wissen, Energie und Rohstoffe Zug der HSR Hochschule für Technik Rapperswil im Auftrag der Zuger Stiftung für Wirtschaft und Wissenschaft.

Hochschulen, Industrie und Verwaltung haben aus allen Einsendungen die besten Arbeiten ausgewählt. Die Stiftung verlieh die Preise an die jungen Wissenschaftlerinnen und Schüler. Die Preisträger konnten ihre Projekte in einem kurzen, anschaulichen Vortrag präsentieren. Durch den Anlass führte Prof. Christian Wirz, Institutsleiter des WERZ.

Spitzenleistungen zu aktuellen Themen Die ausgeschriebenen Themen «Energieeffizienz | Materialeffizienz» beim Zuger Wissenschaftspreis und «Technik | Naturwissenschaften» beim Helmut Fischer Jugendpreis waren Ansporn für in­novative Leistungen der jüngeren Generation. Die Zuger Stiftung für Wirtschaft und Wissenschaft fördert im Geist ihres Gründers, des Hünenberger Unternehmers Helmut Fischer, den Dialog von Wirtschaft und Wissenschaft. Sie prämiert die Spitzenleistungen von jungen Wissenschaftlern, Querdenkern und Visionären. Eine Fachjury mit Vertretern aus

Gewinner des Zuger Wissenschafts­preises 1. Preis, CHF 25 000: Simon Müller, ETH Zürich 2. Preis, CHF 2500: Fabian Dähler, ETH Zürich 3. Preis, CHF 1000: Andreas Ammann, Hochschule Luzern

Das ILF Institut für Landschaft und Freiraum sowie der Studiengang Landschaftsarchitektur begrüssen einen neuen Professor für den neuen Ausbildungs­und Forschungsschwerpunkt Siedlungsökologie. Der 41­ jährige Christoph Küffer wechselte per 1. September 2015 an die HSR und kommt vom De­ partement Umweltsystemwissenschaften (D-USYS) der ETH Zürich. Dort reichte er auch 2006 seine Disser­tation ein – Thema: «Naturschutz, Neophyten, und Renaturierungsökologie auf den Seychellen».

In der Lehre seit 2006 In der Lehre ist Küffer seit 2006 ­tätig. So ist er seit 2013 Privatdozent am D-USYS der ETH Zürich, und ­unterrichtete als Gastdozent in den ETH-Departementen Informationstechnologie und Elektrotechnik und Physik, sowie im Fachbereich Umwelt­und Geowissenschaften an der Universität Zürich.

Vielseitig engagiert An der ETH arbeitete Küffer als ­Projektleiter im USYS Transdiscip­ linarity­L ab und Institut für Integrative Biologie, und war zusätzlich als Berater selbstständig. Darüber hinaus ist Küffer freier Mitarbeiter beim ETH Zukunftsblog und bekleidet Ämter in mehreren Arbeitsgruppen und Gesellschaften. Unter anderem ist er Gründer und Leiter der Arbeitsgruppe «Umweltgeisteswissenschaften» der Schweize­ rischen Akademischen Gesellschaft

NEUES BUCH

OTTO HOFSTETTER

Naturnaher Tourismus

Präsident der Stiftung zur Förderung der HSR zählt zu den weltweit 50 besten Unternehmern

Die Tourismusregionen in der Schweiz und in den europäischen Nachbarländern stehen vor grossen Herausforderungen. Auf der einen Seite belastet der Euro-FrankenKurs das Wachstumspotenzial. Auf der anderen Seite wächst das Verlangen nach weniger Massentourismus und mehr Natur. Das ILF Institut für Landschaft und Freiraum hat deshalb das Fachbuch «Naturnaher Tourismus. Qualitätsstandards für sanftes Reisen in den Alpen» veröffentlicht. Damit wird den europäischen, alpinen und alpennahen Feriendestinationen ein Werkzeug für eine marktorientierte Entwicklung an die Hand gegeben.

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Gewinner des Helmut Fischer Jugendpreises 1. Preis, CHF 5000: Yannick Strümpler, Kantonsschule Seetal 2. Preis, CHF 750: Aaron Renggli, Kantonsschule Willisau 3. Preis, 500 CHF: Karin Schmid, Kantonsschule Zug Weitere Infos unter: www.zuger-wissenschaftspreis.ch

für Umweltforschung und Ökologie (saguf), bei welcher er auch Vorstandsmitglied ist.

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Die Verantwortlichen erhalten im Buch ein umfangreiches Inspirations-Paket, bestehend aus einer Checkliste, konkreten Vorschlägen sowie Beispielen wie etwa der Vorbildregion Scuol in Graubünden. Das Buch konzentriert sich dabei auf zehn praxisnahe Standards. Dazu zählen Schutz der Natur, Pflege der Landschaft, gute Architektur, Raumplanung, Angebotsentwicklung oder Naturnahes Marketing. Die Standards wurden mit Expertinnen und Experten aus sechs Alpenländern erarbeitet und in Fallstudien mit fünf Tourismusregionen geprüft. ISBN: 978-3-258-07922-6

Grosse Ehre für den Präsidenten der Stiftung zur Förderung der HSR, Otto Hofstetter. In seiner Funktion als CEO der Otto Hofstetter AG in Uznach wurde er für den Award «World Entrepreneur Of The Year 2015» nominiert. Damit gehört er zu insgesamt 53 nominierten Unternehmern weltweit. Ausgerichtet wird der Wett­ bewerb vom inter­ nationalen Beratungsunternehmen Ernst & Young. Den Mitarbeitenden gehört ein grosser Teil des Erfolgs Otto Hofstetter, der sich als Präsident der Stiftung zur Förderung der HSR massgeblich für das Studenten-

wohnheim der HSR eingesetzt hat, freute sich über seine Nominierung: «Es macht mich stolz, dass die jahrelange, konstante Arbeit auch wahrgenommen wird.» Für die Mitarbeiter der Otto Hofstetter AG sei es ­zudem ein Zeichen, dass sie in einem erfolgreichen Unternehmen tätig seien und selbst ebenfalls ein grosser Teil des Erfolgs seien, so Hofstetter. Den Preis gewonnen hat bei der Entscheidung Mitte Juni Mohed Altrad, der Präsident der Altrad Group aus Frankreich. Eine Jury fällte den Entscheid bei der Wettbewerbs-Ver­ anstaltung in Monte Carlo im Fürstentum Monaco.


AKTUELLES PENSIONIERUNGEN

Prof. Dr. Fredy Leutert Professor für Landschaftsarchitektur Dienstzeit an der HSR: 18 Jahre

Prof. Hans Rudin Professor für Informatik Dienstzeit an der HSR: 24 Jahre

Prof. Fredy Leu­tert verlässt im Sommer 2015 nach 18 Jahren die HSR. Als dipl. Zoologe der Universität Zürich promovierte er an der ETH in Geo­ botanik (Pflanzenökologie) und arbeitete danach als Postdoc für zwei Jahre in Neuseeland. Vor seiner Zeit an der HSR führte er ab 1985 ein Büro für Landschaftsökologie. 1997 bewarb sich Fredy Leutert für die Professur «Naturwissenschaften in der Landschaftsarchitektur» und trat die 50-, später 70-Prozent-Stelle im Herbstsemester an. Als Studiengangleiter 2003–2005 führte er den Studiengang durch die nicht einfache Bologna-Reform. Sein Ziel war es, die individuelle Vertie-

1989 hatte Hans Rudin als Lehrbe­ auftragter im Nachdiplomstudium Software Engineering den ersten Kontakt mit der HSR. Ihn in­ teressierten damals wie heute die systematischen, methodischen Aspekte der Softwareentwicklung. Im Herbst 1991 wurde er zum Professor für Informatik im Stu­ diengang Elektrotechnik der HSR gewählt und unterrichtete dort Programmieren in der Grundausbildung und Software Engineering in der Informatik-Ver­tiefung.

an der HSR beschreibt er wie folgt: «Zentrales Anliegen und meiner Meinung nach auch unsere absolute Kernaufgabe ist und bleibt der Unterricht, in dem es ja nicht nur um Fachkompetenzen geht, sondern um eine umfassendere Bildung. Da habe ich meine Energie und meinen Ehrgeiz hineingesteckt. Motivierend und sehr hilfreich dabei ist unser System der Unterrichtsbeurteilung. Ich habe den Unterricht genossen und hatte viel Spass mit den Studierenden. Ich habe auch einigen Schabernack getrieben – der tierische Ernst fördert das Lernen eh nicht. Beson-

fung zu fördern und die Verschulung durch zu viele Testate und Zulassungsbedingungen zu minimieren. In der Studienberatung von 2004 bis 2008 setzte er sich dafür ein, möglichst viele Studierende für ein Auslandsjahr zu motivieren.

ders gern habe ich Exkursionen und Feldarbeiten gemacht, das Kernstück des Landschaftsökologie-Unterrichts. Hier konnte ich die in meiner Firma erworbene Projekt- und Felderfahrung einbringen. Das von mir neu entwickelte Modul Management von Naturschutzgebieten war meine Unterrichtsrosine. Die Exkursionen in dieser Woche führten uns in Gebiete und auf Baustellen, wo ich Analysen und Konzepte machte und die Umsetzung begleitete.

Kompletter Naturwissenschaftler Fredy Leutert unterrichtete Bodenkunde, Botanik, Vegetationskunde/ Landschaftsökologie, Landschaftsplanung, Management von Naturschutzgebieten und Siedlungsökologie im Studiengang Raumplanung. Während rund zwanzig Jahren hatte er zudem einen Lehrauftrag «Stadtbioökologie» an der ETH, Abteilung Umweltnaturwissenschaften. Als Professor an der HSR wollte er nicht nur Praktiker und Planer sein, sondern auch ein kompletter Naturwissenschaftler. Durch Weiterbildung, Literaturstudium und Reisen hielt er sich auf dem neuesten Stand in vielen Disziplinen – von den theoretischen Grundlagen der Evolutionstheorie über die Ökologie der tropischen Regenwälder bis hin zur Astronomie. Seine wichtigsten Ziele

Akzent Natur in der Stadt Ein besonderes Anliegen war mir die Natur in der Stadt. Wo immer möglich habe ich hier im Unterricht Akzente gesetzt und den Bezug zum Gestalten und Bauen, d.h. zum Berufsfeld der Landschaftsarchitektur gesucht. Dabei hat mir geholfen, dass ich selber immer wieder ökologische Baubegleitungen gemacht habe und draussen mit Bauleitern, Baggerführern oder Unterhaltsleuten verhandelt habe.» Fredy Leutert verlässt mit 62 Jahren die HSR im Rahmen des vorzei­tigen Altersrücktritts und führt sein Büro weiter. Für 2016 füllt sich sein Auftragsbuch langsam, er wird aber auch genügend Zeit fürs Reisen, Umbauen, Jagen und Sammeln einplanen. Der Studiengang Landschaftsarchitektur wünscht ihm alles Gute für den neuen Lebensabschnitt.

Technologietransfer in die Industrie Von Anfang an war Hans Rudin auch im Technologietransfer tätig: Kontakte mit der Industrie verschaffte er sich einerseits durch Beratungen auf dem Gebiet Software Engineering und Qualitätssicherung, andererseits engagierte er sich in Fachvereinen. So leitete er eine Arbeitsgruppe der SAQ zum Thema «Computer-Aided Software Engineering» und arbeitete im Vorstand der Fachgruppe Software Engineering der Schweizer Informatik Gesellschaft (SI-SE) mit. Letzten Mai organisierte er gemeinsam mit der HSR Weiterbildung eine sehr erfolgreiche Fachtagung der SI-SE mit über 120 Teilnehmenden an der HSR. Erfolgreiches Nachdiplomstudium Bereits 1992 übernahm Hans Rudin die Leitung des NDS Software Engineering. Hier nutzte er den Entscheidungsspielraum und integrierte ­praxisrelevante Trends rasch in den Unterricht. Das NDS entwickelte sich zu einer Erfolgsgeschichte, die bis heute andauert. Rund 800 Nach­ diplome bzw. Masters of Advanced Studies in Software Engineering konnte Hans Rudin bis heute überreichen.

Mitgründer Studiengang Informatik Als im Jahr 1995 der Studiengang Informatik gegründet wurde, war Hans Rudin mit im Team, das diesen Studiengang aufbaute, und übernahm darin die Software-Engineering-Vorlesung. Eine Weile unterrichtete er auch noch weiter in der Informatik-Vertiefung der Elektrotechnik, konzentrierte sich dann aber mit dem Aufbau einer – zum damaligen Zeitpunkt – pionierhaften Vertiefungsvorlesung «Java und Internettechnologien» ganz auf die Informatik. Die Inhalte dieser Vorlesung sind heute integraler Bestandteil des Informatik-Cur­riculums an der HSR. Als sich in diesem Studiengang die Institute formierten, gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des IFS Institut für Software und ist seither Partner am IFS. Guten Ruf der HSR gestärkt Über die ganze Zeit interessierte sich Hans Rudin besonders für das Themengebiet Software Engineering. Er verfolgte die Entwicklung immer aus erster Hand an den massgebenden Konferenzen in den USA (OOPSLA) und in Deutschland (OOP) und integrierte die neuen Inhalte zeitnah in seinen Unterricht. Hans Rudin hat den hervorragenden Ruf der HSR im Gebiet Software Engineering wesentlich geprägt. Abschied Lieber Hans, wir Kollegen schätzen dich sehr wegen deiner hilfsbereiten und umgänglichen Art. Wir danken dir für dein jahrelanges Engagement. Wir wünschen dir für deinen kommenden Lebensabschnitt alles Gute und viel Freude und Erfüllung mit der neugewonnen Freizeit, zusammen mit deiner Familie und deinem Hund.

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AKTUELLES FREILUFTAUSSTELLUNG «INTERVENIRE»

Installationen im öffentlichen Raum von Muri AG mit drei Beiträgen von HSR Studierenden

Mit grosser Beteiligung aus Bevölkerung und Politik fand zwischen Mitte Juli und Mitte September die Eröffnung der temporären Installa­tionen im öffentlichen Raum in Muri AG statt. Drei Realisierungen der Frei-

ten. Dazu wurden Säcke mit der Gartenerde der Teilnehmer mit Feuerbohnenkeimlingen bestückt. An den Messlatten wuchsen die Bohnen zwischen Mitte Juli und Mitte September um die Wette.

Zeitreise Eine Zeitreise in die Vergangenheit und die Zukunft bot die Intervention zum Wandel der Kulturlandschaft Muris. Sie erinnerte mit in den Boden gerammten weissen Pfosten einerseits an das Raster einer bis in die 50er Jahre für Muri typischen Streuobstwiese. Andererseits symbolisierten die Pfosten ein Baugespann für den in Bauland umgezonten Landschaftsraum. In der Nacht wurde die Wirkung durch lumineszente Farbe an den Spitzen der Pfosten verstärkt. Signaletik Um auf die Freiluftausstellung aufmerksam zu machen, wurde an alltäglichen, sonst unauffällig funktio-

nalen Objekten des öffentlichen Raums mittels Signalfarbe der Weg zwischen den einzelnen Ausstellungsinstallationen markiert. So las sich der Spaziergang durch Muri wie eine Karikatur und machte subtil auf vielleicht oft Übersehenes aufmerksam. 64 kreative Objekte in Muri Die Freiluftausstellung «Intervenire» war ein von der Gemeinde Muri und der Abteilung Raumentwicklung Aargau gemeinsam durchgeführter Studentenwettbewerb. Neben der Belebung des Raums sollte eine Diskussion zum Umgang mit dem öffentlichen Raum angeregt werden. Insgesamt wurden 64 kreative Projekte eingereicht.

luftausstellung «Intervenire» stammen von den HSR Studierenden Raphael Kleindienst und Jonas Frei und waren bis September zu sehen. Wer hat die beste Erde? Welche Bohne wächst am schnellsten? Ziel des Wettbewerbs «Wer hat die beste Erde?» war es, die Qualität des eigenen Gartenbodens zu tes-

SPITZEN-KUNST

Gezeichnet – gestickt – gewoben Gestalten mit Negativ und Positiv um. Ihre Aufmerksamkeit gilt dabei vermehrt dem Dazwischen. Dadurch entstehen ausdrucksstarke und subtil gezeichnete Werke.

Neugierde, Kontinuität und Geduld sind ausschlaggebende Eigenschaften ihrer periodisch wechselnden, aufwändigen Projekte. Dabei spielt das Beobachten der Natur in ihrem idyllischen Garten eine wesentliche Rolle. Die Vielfalt der Natur, der

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Pflanzenwelt widerspiegelt sich sensitiv in den Arbeiten der Künstlerin. Annemie Lieder arbeitet mit sehr verschiedenen Techniken. Gezeichnet wird mit Bleistift und Tusche bis hin zu Farbe im Aquarell. Bestickt oder mit dem Faden gemalt werden

alte, ihr liebgewonnene Textilien: Handschuhe, Hemden oder ihr Taufkleid. Gewobenes ergibt sich ab Skizzen, die sich mit Kette und Schuss zu eindrücklichen, grossflächigen Bildteppichen formen. Spielerisch geht Annemie Lieder auch im

Vernissage Freitag, 16. Oktober 2015, 17 bis 20 Uhr Ausstellung 19. Oktober bis 27. November 2015 Öffnungszeiten Montag bis Freitag, 8.30 bis 17.30 Uhr Samstags-Apéro 14. November 2015, 13 bis 16 Uhr Finissage Freitag, 27. November, 14 bis 17 Uhr Weitere Infos www.textilaltro.hsr.ch


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Join our mission! Starte deine Karriere als Ingenieur/-in bei Sonova! Sonova ist der weltweit führende Hersteller von innovativen Lösungen rund um das Thema Hören. Die Gruppe ist im Markt durch ihre Kernmarken Phonak, Unitron, Advanced Bionics und Connect Hearing vertreten und bietet ihren Kunden eines der umfassendsten Produktportfolios in der Industrie – von Hör­ geräten zu Cochlea Implantaten bis hin zu drahtlosen Kommunikationslösungen.

Gegründet 1947 ist die Gruppe weltweit in über 90 Ländern vertreten und beschäftigt mehr als 10 000 engagierte Mitarbeitende. Über alle Geschäfts­ felder hinweg haben diese Mitarbeitenden eine gemeinsame Vision: eine Welt zu schaffen, in der jeder in den Genuss des Hörens kommen und somit ohne Einschränkungen leben kann.

Research & Development Sie entwickeln nicht nur Hörgeräte und die entsprechende Fitting­ und embedded Software, sondern auch drahtlose Kommunikationssysteme und implantierbare Hörlösungen. Dabei setzen Sie immer wieder neue techno­ logische Meilensteine – von der angewandten Forschung und Entwicklung www.sonova.com/karriere

bis zur Optimierung der klanglichen Qualität oder Performance. Sind Sie bereit für eine neue Herausforderung? Sie finden bei uns eine spannende Aufgabe mit viel Raum für Eigeninitiative in einem innovativen Arbeitsumfeld mit einer offenen Unternehmenskultur.


Adcubum ist ein führender Hersteller von Versicherungs-Software in den Sparten Kranken-, Unfall- und Sachversicherung sowie Schweizer Marktführer im Bereich Kranken- und Unfallversicherungen.

Sie haben das Talent - wir den Job

Adcubum stellt die Software adcubum SYRIUS her, mit der Versicherungen die Kernprozesse ihrer gesamten Wertschöpfungskette abdecken. Hochqualifizierte Mitarbeitende aus der Versicherungs- und IT-Branche entwickeln das innovative Produkt mit ihren herausragenden Ideen und Fähigkeiten weiter. Adcubum sucht laufend motivierte und engagierte Mitarbeitende, die sich in der agilen Welt wohl fühlen.

www.adcubum.com

...because we love technology

CEDES wächst. Wachsen Sie mit uns! Wir bieten zukunftsweisende Jobs in den Bereichen ∙ Elektronik ∙ Konstruktion

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FAWWWORITEN

Die Energie ist eine physikalische Grösse. Das Vor­handensein von Energie ist die Voraussetzung, um etwas zu verändern oder Arbeit zu verrichten. In unserem ersten Link wurde sehr viel Energie in das Inszenieren von Bildern der ganz ­besonderen Art investiert. Aber bitte schauen Sie einfach selbst. www.hsr.ch/h2015-1 Schon immer wurde sehr viel Energie in Bauwerke auf der ganzen Welt investiert. Beispiele dafür sind ein Inka-Tempel 300 Kilometer nördlich von Lima (3500 v. Chr.), die Stufenpyramide des ­Pharao Djoser in Sakkara (2650 v. Chr.), die Tempel von Tarxien in Malta (3150 v. Chr.) und die ­Nekropole von Bougon (4800 v. Chr.). Es gibt viele Webseiten, welche sich genau mit diesem Thema befassen. Eine davon ist die Seite «Geschichts­ spuren». www.hsr.ch/h2015-2 Hier sind diverse industrie- und verkehrsgeschichtliche Bauten ­sowie ehemalige Militäranlagen, hauptsächlich aus dem deutschsprachigen Europa, mit vielen Fotos dokumentiert. Ebenfalls passend zu diesem Thema ist diese Website hier: www.hsr.ch/h2015-3 Darauf sind Tausende hochauflösende Bilder hauptsächlich aus den USA zu sehen. Darunter sind Städte, ­Personen, Fahrzeuge, Dörfer oder Gegenden zu finden. Das Besondere daran: Die Bilder sind ­teilweise über 100 Jahre alt und liegen in beacht­ licher ­Qualität vor.

Ralph Ruthe mag dem einen oder anderen ­bekannt vorkommen: als Cartoonist mit einer ­gesunden Menge Humor. Er präsentiert auf seiner Website jeden Tag einen neuen Cartoon. Auch alle älteren Cartoons sind auf der Website abrufbar, insgesamt über 1800. Zudem hat er dort ­diverse kurze Trickfilme veröffentlicht. www.hsr.ch/h2015-4 Im nächsten Link geht es nicht um die Bilder ­selber, sondern um zwei Tools, mit denen Bilder optimiert, verschönert und verändert werden können. Das erste Tool ist der Photo Editor von BeFunky. Damit können Bilder online retuschiert, mit einem Rahmen versehen und Grafiken darüber­gelegt werden. Zudem gibt es diverse ­Filter, welche angewendet werden können. Damit ist es möglich, ein Bild zu verschönern oder es wie eine Handzeichnung aussehen zu lassen. ­ www.hsr.ch/h2015-5 Im zweiten Tool, ebenfalls von BeFunky, dem Collage Maker, geht es darum, aus einer Sammlung von Bildern eine Collage zusammenzustellen. Sind die Bilder erst einmal in der Collage platziert, können sie ausgetauscht und bearbeitet werden. Auch die Trenn­linien der Collage können verschoben werden. So kann der Fokus auf ein wichtiges Bild gelegt werden, indem dieses grösser angezeigt wird. www.hsr.ch/h2015-6

IMPRESSUM HSR Magazin 2-2015

Anzeigenverkauf Schweiz: Somedia Promotion Zwinglistrasse 6 8650 Glarus Telefon +41 55 645 38 88 Telefax +41 55 645 38 00 Mail glarus.inserate@somedia.ch www.somedia.ch

Herausgeberin: HSR Kommunikation Adresse: HSR Hochschule für Technik Rapperswil Oberseestrasse 10, 8640 Rapperswil Telefon 055 222 49 82, magazin@hsr.ch www.hsr.ch/magazin Redaktion (Red.): Eva Tschudi (Chefredaktion) Willi Meissner (Projektleitung) Fotos/Bilder/Grafiken: Titelbild: Damian Imhof, Kurzschuss Photography GmbH S. 8, 18: kommUnikate GmbH S. 11, 15, 16, 27, 31, 36, 37, 43: Damian Imhof, Kurzschuss Photography GmbH S. 16: Swissframe AG S. 7, 9, 13, 14, 17, 22, 23, 28, 29, 31, 32, 35, 39, 40, 43, 45, 46, 50: zvg + HSR

oliver.kirchhofer@hsr.ch

Nachdruck mit Angabe der Quelle gestattet. Text- und Bildmaterial auf Anfrage. Belegexemplar erbeten an kommunikation@hsr.ch per PDF. Externe Autoren: Copyright bei den Verfasserinnen und Verfassern. Erscheint zweimal jährlich jeweils zu Semesterbeginn. Auflage 8500 Exemplare. Das nächste Magazin erscheint am 26. Februar 2016, Redaktionsschluss ist der 11. Januar 2016. Inserateschluss ist am 20. Januar 2016.

Layout: kommUnikate GmbH, Baden Druck: Spälti Druck AG, Glarus

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Name: Marcel Lenz Alter: 28 Studienrichtung: Informatik Studienabschluss: 2009 Lehre als: Mediamatiker Heutige Funktion: Mitgründer und CTO bei der easySYS AG in Rapperswil-Jona SPRUNGBRETT

Direkt nach dem Studium in ein Start-up-­ Unternehmen einsteigen. Wie ist das? Bei einem Start-up wird von jedem Mitarbeiter von Anfang an eine hohe Selbstständigkeit verlangt. Ein langsames Herantasten ist schlicht nicht möglich, auch ich wurde ins kalte Wasser geworfen. Das Ungewisse macht aber auch die Spannung eines Start-ups aus. Kein Arbeitstag gleicht dem nächsten. Start-up oder Grosskonzern? Ich habe nie den «9 to 5»-Job gesucht und Geld war für mich eher zweitranging. Bei einem Grosskonzern ist die Karriereplanung zwar einfacher, das Engagement und den Spirit eines kleinen Teams in einem Start-up möchte ich aber auf ­keinen Fall missen. Sie beschäftigen vier weitere HSR Absolventen – aus Sympathie oder wegen der Ausbildung? Ein kleines Start-up kann es sich nicht leisten, ­Mitarbeiter aus Sympathie zu beschäftigen. Die Studienabgänger der HSR bringen ein breites ­Wissen in Softwarearchitektur und agiler Projektmethodik mit. So können sie schnell in die Entwicklung integriert werden. Der Praxisbezug an der HSR ist dafür ein wesentlicher Grund. Ihre schönste Erinnerung an die Zeit an der HSR? Am Anfang des Studiums waren meine Programmierkenntnisse überschaubar und die ersten zwei Semester waren ziemlich anspruchsvoll. Dann hat es bei einem Projekt im dritten Semester plötzlich klick gemacht. Von da an wusste ich: «Ich bin am richtigen Ort.»

Print oder digital? Der digitale Wandel wird nicht zu bremsen sein. Wer heutzutage keine digitalen Vertriebskanäle anbietet, wird langfristig keine Chance haben. Cloud-Software und Sicherheit – ein Widerspruch? Mir ist bewusst, dass die Angriffsfläche bei einem Anbieter von Cloud-Software grösser ist. Das Management dieser Systeme wird aber von Profis in modernen und ISO-zertifizierten Rechenzentren gemacht. Es ist nicht mehr so wie vor zehn Jahren in Kleinunternehmen: Ein kleiner Server steht in irgendeinen Schrank im Büro und läuft jahrelang ohne Updates vor sich hin. Das ist vorbei. Desktop-PC, Laptop, Tablet, Smartphone? Für den täglichen Einsatz bei der Arbeit werden Laptops vermutlich in den nächsten Jahren dominieren. In Zukunft werden die Geräte aber nicht das Wichtigste sein. Daten werden mit jedem Gerät synchronisiert und/oder in der Cloud gespeichert. Das Device übernimmt nur die Anzeige. In 20 Jahren wird Software … … immer weniger sichtbar sein und sich nahtlos und intelligent in den Alltag integrieren. Welchen Rat würden Sie einem Absolventen an der Diplomfeier mit auf den Weg geben? Folge deinem Instinkt! Gerade die ersten paar Monate nach dem Studium sind eine interessante Zeit für Experimente. Der Lohn sollte dabei zweitrangig sein. Viel wichtiger sind die möglichen ­Perspektiven. Ist die Gratismentalität im Internet ein Problem für Software-Ingenieure? Für qualitativ hochwertige Angebote wird immer Geld verlangt werden. Spotify und Netflix haben das in einer hart umkämpften Branche geschafft. Am wichtigsten ist ein deutlicher Mehrwert ­gegenüber Gratisprodukten. Ihr persönliches Erfolgsrezept? Jeden Morgen vor der Arbeit frage ich mich vor dem Spiegel: «Gehe ich heute gerne zur Arbeit?» Bei einem Nein muss ich etwas ändern. Eine ­organisierte Arbeitsweise hilft auch. Ich setze mir täglich Ziele und schaue am Abend kurz zurück. Ausserdem darf ich mich glücklich schätzen, ein so fantastisches Team um mich zu haben. Ihr wichtigstes Ziel in den nächsten drei Jahren? Mein wichtigstes Ziel deckt sich mit dem wichtigsten Ziel der Firma. Wir wollen Kleinunternehmern das Leben erleichtern und die teils umständliche und mühsame Büroarbeit vereinfachen.

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WIR ENTWICKELN PRESTA. Unsere Herausforderung ist es, Marke zu verstehen. Und mit dem Gespür für Märkte und Kunden dieses Markenerlebnis erfahrbar zu machen. Einzigartig und in Serie. Wir sind ThyssenKrupp Presta. Gemeinsam bauen wir die innovativsten Lenksysteme der Welt. Aktiviere deine Sinne für Presta: www.thyssenkrupp-presta.com Dr. Arne Schacht, Teamleiter Vorentwicklung Lenksäulen, Prestianer seit 2011

ThyssenKrupp Presta Steering


Bei bbv gefällt mir, dass ich Einblicke in verschiedene Firmen und Teams gewinne. Ich lerne unterschiedliche Situationen, Vorgehen und Lösungen kennen und profitiere von erfahrenen Kollegen. Antoine Hauck Software-Ingenieur

BEGEISTERUNG Sie möchten mit Enthusiasmus und Engagement erstklassige Software für unsere Kunden entwickeln und sie mit Ihrem Können und Ihren Erfahrungen beraten? Dann bewerben Sie sich unter www.bbv.ch/karriere.

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