Superior Hotel 2/14

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Management & Marketing Social Media

Es muss nicht immer Facebook sein – ein Blick auf Google+ Für viele ist Facebook der Inbegriff für Social Media. Dass sich auch der Blick auf andere Plattformen lohnt, demonstriert unser Autor Online Marketing-Experte Thomas Hendle

➥ Facebook – was für ein Jahrzehnt. So lieb ich Facebook auch gewonnen habe, so sehr bin ich nach wie vor davon überzeugt, dass bei weitem nicht jedes Unternehmen eine FacebookSeite braucht. Geschweige denn, dass jedes Unternehmen in der Lage ist, Facebook richtig in die eigene Kommunikation zu integrieren. Täglich begegnen mir Unternehmensauftritte auf der weltweit größten Social-Media-Plattform, die mir zeigen, dass noch lange nicht alle Unternehmen verstanden haben, was es heißt, online zu kommunizieren. Und doch ist Facebook für viele das Synonym für Social Media. Wie oft ich eingeladen werde, über Social Media zu referieren… und letztendlich geht es dann doch wieder nur um Facebook.

Auf Google+ passiert angeblich nichts „Auf Facebook passiert wenigstens was“ oder „Auf Facebook sehen wir, dass neue Fans hinzukommen“ sind die klassischen Aussagen zu Google+ vs. Facebook. Fast alle Unternehmen

Ein Beitrag bei Facebook ist schnelllebig. Google+ bietet durch die Integration in die Suchergebnisse mehr: Alte Beiträge können bei entsprechenden Keywords ganz vorne landen machen denselben Fehler: Sie vergleichen Google+ mit Facebook. Natürlich sind beides soziale Netzwerke. Aber mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Zielen. Hinzu kommt, während Facebook bereits zehn Jahre existiert und – verglichen mit einem Schulkind – die Grundschule bereits hinter sich gelassen hat, feiert Google+ im Juni erst seinen dritten Geburtstag. Bei zwei Kindern unterschiedlichen Alters käme auch niemand auf die Idee zu sagen, das jüngere Kind könnte nicht schreiben oder Ähnliches. Wenn ich mir dann die Onlineauftritte dieser Unternehmen in den beiden sozialen Netzwerken genauer anschaue, stelle ich meist fest, dass auf Facebook mitunter täglich gepostet wird, während Google+ verwaist. Da wird, wenn es gut läuft, einmal pro Woche dasselbe gepostet, was auch auf Facebook veröffentlicht wurde. Dazu kommen rund 31 Follower. Woher soll die Interaktion also kommen?

Der Fachautor Thomas Hendele, gelernter Hotelfachmann und Tourismusfachwirt (IHK), blickt auf mehr als 15 Jahre Branchenerfahrung zurück, davon zehn Jahre im Bereich Online Marketing. Seit 2005 berät er Unternehmen vorrangig aus Hotellerie, Gastronomie und Tourismus im Online Marketing und begleitet sie auf ihrem Weg ins Social Web. 2006 war Thomas Hendele maßgeblich an der Gründung eines Online-Portals im B2B-Bereich für Dienstleister der Hospitality-Branche beteiligt. 2009 startete er mit dem www.hotel-newsroom. de den deutschsprachigen Social Media Blog für die Hotellerie. 2010 gründete er some communication. Hendele hält Workshops zum Thema, ist Fachreferent und Dozent an diversen Fachschulen und in der Erwachsenenbildung tätig. www.some-communication.de

Als Unternehmen kann ich doch nicht ernsthaft Äpfel mit Birnen vergleichen. Doch die meisten Unternehmen vergleichen den IST-Stand auf Facebook mit dem IST-Stand auf Google+, vergessen dabei aber, dass auf Facebook bereits seit Jahren agiert wird.

Google+ wird Teil der SEO-Arbeit Auf das Thema unterschiedliche Zielgruppen und unterschiedliche Themen möchte ich gar nicht groß zu sprechen kommen. Das wird schon an anderer Stelle (zum Beispiel Twitter) völlig außer Acht gelassen. Es gibt ein Argument, das alleine schon für Google+ spricht: SEO (Suchmaschinenoptimierung). Auch wenn nach knapp drei Jahren erst winzige Spuren davon zu erkennen sind – Google+ wird definitiv dazu beitragen, dass Unternehmen mehr Sichtbarkeit in den Suchergebnissen erhalten. Es liegt doch auf der Hand, dass eine Aktivität in einem Netzwerk aus dem Hause Google für das eigene Ranking nur positiv sein kann. Die Integration der Google+ Beiträge in die individuellen Suchergebnisse des Einzelnen (Projektname „Search, plus your world“) können selbst für kleine Hotels einen unschätzbaren Vorteil mitbringen. Doch dazu bedarf es der richtigen Kommunikation und eines kontinuierlichen Netzwerkausbaus.

Drei Tipps für Ihre Google+ Präsenz Auf Google+ können Sie prinzipiell die gleichen Themen spielen, die Sie auch für Facebook aufbereiten. Doch die „Sprache“ sollte eine andere sein. Während wir auf Facebook über organische Reichweite sprechen und stets die Interaktionsrate im Fokus haben, kommt es bei Google+ auch auf die Optimierung der Beiträge für die

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