Newsflash April 2014

Page 1

NEWSFLASH - APRIL 2014 Wachstumsmarkt Asien Die Asian Development Bank (ADB) erwartet für Asiens Schwellenländer mittelfristig eine anhaltend starke Wachstumsperformance, was zu einem großen Teil mit der Erholung der großen Exportmärkte USA, Japan und Europa begründet wird. Nach einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 6,1% in 2013 wird für 2014 ein Zuwachs um 6,2% und für 2015 von 6,4% erwartet. Südostasien soll im Jahr 2014 um durchschnittlich 5,0% zulegen. Für Thailand prognostiziert die ADB nur ein Wachstum von 2,9% - welches aber ohne die Einberufung einer geschäftsfähigen Regierung im dritten Quartal noch geringer ausfallen könne. Damit verbindet sich die Befürchtung, dass das Konsumentenvertrauen weiter sinkt, mehr Investoren sich abwartend verhalten und kein Budget für das kommende Haushaltsjahr beschlossen werden könne. Recht positiv ist hingegen wieder die Erwartung der ADB für Thailand für 2015 mit einem BIP-Zuwachs um 4,5%. (Thema: Makroökonomie - Quelle: BP) Gemäßigter Inflationsdruck Trotz höherer Preise für Nahrungsmittel und Strom hält sich die Preissteigerung insgesamt in Grenzen. Der Konsumgüterpreisindex auf der Basis von 450 Produkten stand im März nur um 2,1% über dem gleichen Monat des Vorjahres. Der Inflationsdruck könnte indes zum Jahresende mit steigender Kaufkraft wieder zunehmen, mutmaßt TMB Analytics, mit dem Ergebnis einer Inflationsrate von 2,7% für das Gesamtjahr. Die ADB geht dagegen von 2,4% aus nach 2,2% im Vorjahr und einer leicht höheren Rate von 2,6% für 2015. (Thema: Konjunktur - Quelle: BP) Investoren in der Warteschleife Industr ieminister Praser t Boonchaisuk ist recht zuversichtlich, noch im April einen neuen Hauptvorstand für den Thailand Board of Investment (BOI) im Amt zu sehen und damit eine zügige Bearbeitung der seit Oktober harrenden Investitionsanträge. Nach sechs Monaten akkumulierten die Anträge auf BOI-Investitionsprivilegien bei insgesamt 400 Projekten auf einen Wert von 660 Mrd. Baht (B; circa 15 Mrd. Euro; 1 Euro = 44,5 B). Als Zielgröße für das Gesamtjahr nannte BOI-Generalsekretär

Udom Wongviwatchai ein Volumen von 900 Mrd. B, was etwa ein Zehntel unter dem Vorjahreswert läge. (Thema: Konjunktur - Quelle: BP, Nation) Eco-Car II attraktiv Einen größeren Schub verspricht hierbei das zweite Eco-Car-Programm, für welches weit mehr Anträge einliefen als erwartet. Am ersten Programm partizipierten Nissan, Mitsubishi, Honda, Suzuki und Toyota mit einer gemeinsamen Jahreskapazität von 585.000 Autos und einem Investment von 28,8 Mrd. B. Alle fünf bewarben sich auch für Eco-Car II. Hinzu kamen mit Ford, Mazda, GM, Volkswagen und SAIC Motor-CP fünf weitere Interessenten. Laut dem BOI belaufe sich der gesamte neue Investitionswert auf 139 Mrd. B mit einer jährlichen Kapazität von 1,58 Mio. Eco-Cars. Als Startjahr wird 2019 genannt, wobei einige Modelle aber wohl bereits zuvor vom Band laufen könnten. Schätzungsweise zwei Drittel der energieeffizienten Kleinautos werden ins Ausland gehen, schätzt der BOI. (Thema: Konjunktur - Quelle: BP, Nation) Autoindustrie stabil Der Automobilbau verzeichnete nach dem flutbedingten Einbruch in 2011 auf 1,5 Mio. Fahrzeuge 2012 einen rasanten Aufstieg um 69% auf einen neuen Rekordwert von 2,46 Mio. Einheiten. Dieses Ergebnis konnte auch 2013 mit 2,45 Mio. Autos gehalten werden, wobei die Einbußen bei Nutzfahrzeugen (-7%) durch größere Zugewinne bei de n Pk w (+ 1 1 % ) ko m pe n s i e r t wu rde n . D e r Automobilverband FTI will die Produktion bis 2017 auf rund 3 Mio. Fahrzeuge anheben, davon ein Drittel für den Inlandsmarkt und zwei Drittel für den Export. LMC Automotive prognostizierte in einer Asean-Studie sogar ein Ergebnis von 3,3 Mio. Fahrzeugen und einen deutlichen Vorsprung vor Indonesien (1,6 Mio.) und Malaysia (0,7 Mio.). Die ausländischen Direktinvestitionen im Sektor Automobilbau & Metallverarbeitung legten 2013 leicht um 1,7% auf 7,7 Mrd. US$ zu. – wobei das gesamte Auslandsengagement um 22% auf 16,2 Mrd. $ rückläufig war. Dabei verringerte sich aber die Anzahl von 532 auf 378 Projekte. (Thema: Kfz - Quelle: gtai)

1


Kfz-Teile exportstark Die Thai Autoparts Manufacturers Association (Tapma) prognostiziert für 2014 einen Zuwachs der Verschiffungen um 10% auf 13,2 Mrd. $ nach 12,0 Mrd. $ im Vorjahr. Als Gründe nennt Tapma den schwachen Baht und die Abwendung der l a uen I nl a nd sna c hfr a g e . D i e Zulieferindustrie zählt über 700 Betriebe im First Tier sowie circa 1.700 im Second und Third Tier. Zu 70% handelt es sich um Kleinbetriebe, etwa 20% besitzen eine mittlere Größe und 10% sind Großunternehmen. Etwa die Hälfte der hundert weltgrößten OEM-Unternehmen produzier t in Thailand. Der lokale Produktionsanteil beträgt bei Pkw 70% und bei Pickups 85%. Zahlreiche Unternehmen im First Tier beliefern gleich mehrere Autoproduzenten und expandieren im Rhythmus neuer Markteinführungen. Bedeutende neue Impulse erwartet Tapma in diesem Rahmen vor allem aus dem zweiten Eco-Car-Programm. (Thema: Kfz - Quelle: BP) Kunststoffe auf Kurs In der Chemiebranche ist vor allem der Kunststoffzweig mit rund 3.000 Unternehmen und 380.000 Beschäftigten recht breit aufgestellt. Der Umsatz im In- und Ausland belief sich 2013 laut dem Kunststoffinstitut PITH 2013 auf umgerechnet rund 14 Mrd. Euro. Der Zweig profitiert insbesondere vom Automobilbau, weitere Wachstumsimpulse kommen aus der Bauwirtschaft sowie der Nahrungsmittel- und Verpackungsindustrie. Der Produktionsindex stieg 2013 um 3,7% nach einem nur schwachen Plus von 0,9% im Vorjahr. Der Import von Kunststoffen legte 2013 ebenso stark um 3,4% zu auf 555.784 t mit größeren Zuwächsen bei Monofilen, Bodenbelägen und Flacherzeugnissen. Die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zeigt sich auch in der guten Exportperformance: 2013 wuchs die Ausfuhr bei Primärformen um 5,0% auf 9,0 Mrd. $ und bei Kunststoffprodukten sogar um 6,4% auf 3,5 Mrd. $. (Thema: Chemie - Quelle: gtai) Gesunder Pharmamarkt Der Umsatz im Arzneimittelmar kt liegt in der Größenordnung von schätzungsweise 3,2 Mrd. $. Die Wachstumsaussichten sind langfristig positiv aufgrund der steigenden Kaufkraft und besseren Gesundheitsfürsorge

sowie der Entwicklung zu einer regionalen Drehscheibe des Gesundheits-und Medizintourismus. Tendenziell steigend ist die Nachfrage nach Generika und rezeptfreien Arzneimitteln, was durch den Ausbau der Drogeriefachmärkte gefördert wird. Etwa drei Viertel der verkauften Medikamente werden lokal hergestellt, wobei rund 90% der benötigten Chemikalien zu importieren sind. Bei einer Produktionsmenge von 26.944 t überwiegen als Darreichungsformen Flüssigmedikamente (46%) und Tabletten (25%). Die Branche zählt 714 Unternehmen, überwiegend handelt es sich um thailändisches Kapital mit einem Anteil von 80%, während sich das europäische Engagement mit Ausnahme der Schweiz (7%) zurückhält. (Thema: Chemie - Quelle: gtai) Thilawa Sollte es einen Hot Spot für potentielle ausländische Investoren in Myanmar geben, so dürfte es sich hierbei um die Special Economic Zone Thilawa handeln. Rund einhundert japanische Unternehmen haben bereits ihr Interesse bekundet, wie Japans Handelsagentur JETRO meldete. Thilawa wird mit japanischer Expertise im Joint Venture entwickelt. Die Partner sind auf myanmarischer Seite die Myanmar Thilawa SEZ Holdings Public Ltd. Co. (51%) sowie aus Japan die MMS Thilawa Development Co. Ltd. mit den drei großen Handelskonzernen Marubeni, Mitsubishi und Sumitomo (39%) sowie der nationalen Entwicklungsagentur JICA (10%). Marubeni will mit dem Bau eines Erdgaskraftwerks die Stromversorgung sichern. Das Projekt sieht sowohl technologie-wie auch arbeitsintensive Industrien vor. Neben HightechUnternehmen für Elektronik oder maschinelle Ausrüstungen sollen lohnintensive Verarbeitungszweige für Nahrungsmittel, Elektrogeräte, Motorräder oder Agrarmaschinen angesiedelt werden. Bereits Mitte 2015 könnte die Produktion in Thilawa beginnen, die erste Phase mit Entwicklungskosten von 180 Mio. $ beinhaltet einen Industriepark von rund 400 Hektar bei einer geplanten Gesamtfläche von 2.400 Hektar. Kritische Frage aus Unternehmersicht dürfte sein, ob die Sonderzone eine adäquate Stromversorgung gewährleisten und auch ausreichend qualifizierte Arbeitkräfte zur Verfügung stellen kann. (Thema: Myanmar - Quelle: gtai)

Abkürzungsverzeichnis: gtai Germany Trade and Invest; BP Bangkok Post, The Nation

2


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.