Sammler Journal 04/2020

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April 2020 · B 1309 | € 8,00 Schweiz CHF 12,30 | Österreich € 8,90 | Be/Ne/Lux € 9,00

SAMMLER JOURNAL

APRIL 2020

KUNST • ANTIQUITÄTEN • AUKTIONEN

Über 2.000 Termine AUSSTELLUNGEN AUKTIONEN HAMMERPREISE

Ingo Maurer Teil II

GEMI

Modernes Glas

VAN EYCK in Gent


Kalotypie von Henry Fox Talbot, Abbildung von Lacock Abbey, Wiltshire, um 1835 Schätzpreis: € 2.200 – 4.000

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154. Spezial-Auktion

»Photographica & Film«

Musik-Puppenautomat von Roullet et Decamps, um 1900 Schätzpreis: € 3.000 – 5.000

155. Spezial-Auktion

»Büro-Antiquitäten« 4. April 2020 156. Spezial-Auktion

»Wissenschaft & Technik, Mechanische Musik & Spielzeug« Spielzeug« 16. Mai 2020

»Cash Typograph« Schreibmaschine, 1888 Schätzpreis: € 15.000 – 25.000

»Sholes & Glidden«, 1873 Exzellenter Original-Zustand. Serien-Nr. A-901 Schätzpreis: € 15.000 – 25.000

»The Dart Marking Machine«, 1890 Äußerst seltene amerikanische Schreibmaschine! Schätzpreis: € 5.000 – 7.000 Naßplatten-Kamera-Ausrüstung Weitere Naßplatten-Schiebekasten-Kamera aus dem aus dem Besitz von Besitz von Antoine-Julien Alizard (1827 – 1912) Antoine-Julien Alizard (1827 – 1912) Schätzpreis: € 2.000 – 4.000 Schätzpreis: € 2.000 – 4.000

Daguerreotype Lens with Construction Features of Susse Frères, c. 1839 Schätzpreis: € 4.000 – 7.000 Registrierkasse »National Modell 35«, um 1895 Schätzpreis: € 2.000 – 3.500

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INHALT • APRIL 2020

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KUNSTMARKT Dora Maar im Rampenlicht

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FOTOKUNST Akinbiyi, Miedl, Oppenheim, Richter Titelbild: Jan van Eyck, Bildnis eines Mannes mit blauem Chaperon, ca. 1428-1430, Öl auf Holz, 22 × 17 cm Muzeul National Brukenthal, Sibiu (Rumanien)

SAMMLER-SERVICE

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MAGAZIN

6

MESSETERMINE

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AUKTIONSNOTIZEN

42

AUKTIONSTERMINE

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INSERENTENVERZEICHNIS

63

AUSSTELLUNGSTERMINE

64

AUSSTELLUNGEN

69

LITERATURTIPP

74

AUKTIONSPREISE

76

VORSCHAU | IMPRESSUM

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VAN EYCK in Gent

von Anja Iwa

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MODERNES GLAS

Eine Entwicklungsgeschichte von Hans-Jürgen Flamm

DESIGN OR WHAT? Ingo Maurer

von Dr. Wolfgang Hornik

Teil II

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MAGAZIN

Tradition und Moderne 74. Niederösterreichische Kunst- und Antiquittenmesse im Schloss Laxenburg bei Wien

Friedrich von Amerling, Bildnis eines Mädchens mit rotem Haarband und gelbem Kopftuch (Karoline Philipp), 1838, Öl auf Leinwand, 40,5 x 35 cm bei Giese und Schweiger; Art&Antique in der Foto: Kunsthandel Giese & Schweiger Residenz Salzburg

Auf Rezept

Ab 18. April präsentiert sich die NÖ Kunst- und Antiquitätenmesse im Schloss Laxenburg wieder mit einem interessanten Programm. Geboten werden Kunstschätze von der Gotik bis zur Gegenwart – Museales für versierte Sammler wie auch Erschwingliches für ein jüngeres Publikum. Diese Veranstaltung ist die größte und bedeutendste Kunst- und Antiquitätenmesse Niederösterreichs. Der Verband, der auch die WIKAM-Frühjahrsmesse im Palais Ferstel und Palais Niederösterreich sowie die WIKAM-Herbstmesse „Fair for Art Vienna“ in der Aula der Wissenschaften veranstaltet, freut sich, dass er im geschichtsträchtigen Schloss Laxenburg den idealen Rahmen für diesen Kunstevent gefunden hat. An dieser Messe nehmen 21 Kunstexperten aus Österreich und Deutschland mit Exponaten aus verschiedenen Kunstrichtungen und Epochen teil. So bleibt die Messe ihrem Image als klassische Antiquitätenmesse treu, öffnet sich aber genauso erfolgreich der Gegenwartskunst. Diese Kombination spricht traditionell die Besucher an, die auf der Suche nach individuellen Einrichtungsgegenständen sind und dabei Wert auf Qualität und Nachhaltigkeit legen. Angeboten werden Asiatika aus China, Japan und Tibet, Barock- und Biedermeiermöbel, Mobiliar aus dem bäuerlichen Bereich, meisterlich gearbeitete Silberexponate namhafter Manufakturen, gotische Skulpturen, museale Klein-

45. Art&Antique in der Residenz Salzburg Altes trifft auf Modernes, wenn etwa ein Pavian aus Sandstein aus dem alten Ägypten auf einen Frauenakt von Pablo Picasso schaut. Das war immer schon ein Rezept für spannende Konfrontationen. Besonders auf der Art&Antique, die vom 4. bis 13. April 2020 zum 45. Mal in die Residenz einlädt. Es ist Salzburgs große, traditionsreiche Messe für Kunst, Antiquitäten und Design, die jedes Jahr zu Ostern der Musikstadt ein exquisites Kunstereignis garantiert. Rund 40 ausgesuchte österreichische und internationale Aussteller präsentieren ihre Schätze in den Prunkräumen der Residenz. Die Vielfalt der gezeigten Exponate reicht von der Antike bis zur Kunst der Gegenwart. Klassiker wie die im Sonnenlicht herrlich gleißenden Schneelandschaften von Alfons Walde, die in ihrer Formgebung einzigartigen Objekte des Wiener Jugendstils, die gesuchten Zeichnungen Gustav Klimts und Egon Schieles oder großen Namen der Moderne wie Marc Chagall und Serge Poliakoff haben hier ihren fixen Platz. Antike Möbel, Vintage-Schmuck, bäuerliche Kunst, alte Teppiche, Uhren und vieles mehr sorgen zusätzlich dafür, dass jeder Besucher dieser Messe auf seine Kosten kommt. TELEFON | +43/(0)676/9316665 WEBSEITE | www.artantique-residenz.at

Gustav Gurschner Kaminuhr, Galerie Susanne Bauer; Art&AntiFoto: Galerie Susanne Bauer que in der Residenz Salzburg


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www.peege.de


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MAGAZIN

kunst und Volkskunst, seltene Uhren, antike Teppiche, kostbarer Jugendstil- und Art-déco-Schmuck, Gemälde, Zeichnungen und Grafiken vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart, zeitgenössische Skulpturen für den Außenbereich und vieles mehr. Die Art Lounge mit ihrem interessanten Skulpturengarten ist mittlerweile zu einem fixen Bestandteil der NÖ Kunst & Antiquitätenmesse geworden. Gezeigt werden diesmal die neuesten Exponate für draußen des zeitgenössischen Künstlers Hans-Peter Profunser, dessen Großplastiken heute an zahlreichen prominenten öffentlichen Plätzen zu finden sind. Daneben gibt es interessante Themenschauen wie zum Beispiel meisterliche Skulpturen der Bildhauerfamilie Schwanthaler. Bei diesen handelt es sich um museale Neuerwerbungen aus einer Wiener Privatsammlung. Einer der Höhepunkte dieser Schau bei Kössl Kunst & Teppich ist ein Relief der „Salome“, welches von Johann Peter d. Ä. Schwanthaler im Jahre 1770 in virtuoser Ausführung gefertigt wurde. Das Pendant dazu befindet sich heute im Museum Oberes Belvedere, diese Fassung wurde vom Künstler 25 Jahre früher, im Jahre 1745, gemacht. Kössl Kunst & Teppich präsentiert auch eine große Anzahl an herausragenden unrestaurierten Bauernmöbeln aus Tirol und Oberösterreich. Zu diesen zählen prachtvoll bemalte Schränke, wie ein Gunskirchner Schrank, ein Linzer Reiterschrank von 1775 und ein ober-österreichischer Sauwald Brautschrank, datiert 1862, sowie eine kleine Zillertaler Truhe von 1833. Die Galerie Szaal zeigt, dass sich Künstler verschiedener Epochen von den landschaftlichen und architektonischen Reizen Nieder-österreichs inspirieren haben lassen, wie Erwin Pendl von der „Semmering-Bahn“ oder Georg Janny von dem „Schneeberg“. Zu den besonderen Highlights zählen zwei Gemälde von Friedrich Gauermann, dessen herausragende kunsthistorische Bedeutung in seiner zeichnerischen und koloristischen Meisterschaft liegt. Hochwertige Gemälde aus dem 19. und 20. Jahrhundert sind die Domäne von Galerie Altstadt. Im Mittelpunkt ihrer Präsentation steht ein Werk des amerikanischen Künstlers

Kleine Zillertaler Truhe, Originalbemalung, dat. 1833, H 110 cm, B 130 cm, T 70 cm; Niederösterreichische Kunst- und Antiquitätenmesse Schloss Laxenburg bei Wien

Erwin Pendl (1875-1945), Blick auf die Semmeringbahn, Aquarell/Gouache auf Papier, signiert und datiert 1902, 64,5 x 85,5 cm; Niederösterreichische Kunst- und Antiquitätenmesse Schloss Laxenburg bei Wien

Edward Cucuel, dessen malerisches Oeuvre farblich und motivisch stark an die französischen Impressionisten erinnert. Cucuel besuchte die Kunstakademie San Francisco sowie in Paris die Académie Julian und die Académie des Beaux Arts unter Gérôme. Seine bevorzugten Motive sind Frauenporträts und Akte, die er in romantischen Gesellschaftsszenen darstellt. Blumenliebhaber werden am Stand von Galerie Szaal fündig. Ausgestellt sind hier Aquarelle von Franz Xaver Gruber, der zu den vorzüglichsten Blumenmalern der Wiener Schule zählt. Das Meisterwerk „Großes Blumenstück mit Kaiserkrone und Trauben“ von Johann Baptist Drechsler wurde in seiner ganzen Pracht und technischen Meisterschaft aus einer Vielzahl von Studien nach der Natur komponiert. Auf dem Sektor der zeitgenössischen Malerei werden Arbeiten von Josef Bramer, Heribert Mader und Anton Kitzmüller die Betrachter in ihren Bann ziehen. Zum Programm von Antiquitäten & Bildergalerie Figl zählen traditionsgemäß seltene Skulpturen, hochwertiges Mobiliar und qualitätsvolle Gemälde. Den Höhepunkt im Skulpturenbereich bildet eine seltene und kunstvoll gearbeitete gotische Madonna. Der Kunsthandel Andreewitch präsentiert heuer erneut sein klassisches Programm an Wanduhren des Biedermeier, Silberbesteckkisten und Kunstgewerbe des frühen neunzehnten Jahrhun- Hans Staudacher (geb. 1923), derts. (18. bis 26. April Sommer in Millstatt, Öl auf 2020). Leinwand, signiert und datiert TELEFON | +43/(0)664/ 8631130 WEBSEITE | www.wikam.at

1982, 100 x 80 cm; Niederösterreichische Kunst- und Antiquitätenmesse Schloss Laxenburg bei Wien


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MAGAZIN

Ganz große Nummer Internationale Sammlermesse in Utrecht

Parfumbörse in Germering bei München

Duftes Treffen 6. Parfumbörse Germering Am Sonntag, dem 26. April lädt die 6. Parfumbörse in die Stadthalle Germering bei München. Ob Chanel, Versace oder Jil Sander, dort werden Parfumflakon-Liebhaber gewiss fündig. Ganz nach dem Motto „Ein Quäntchen Duft liegt in der Luft“ kann man kunstvolle Glasfläschchen bewundern oder gleich in die Welt des Duftes eintauchen. „Ein Duft muss die Augenblicke des Lebens wieder wachrufen“. Diese Worte stammen von Modeschöpfer Karl Lagerfeld. Auch er entwarf neben vielen anderen namhaften Designern diverse Fläschchen. Jede Aufmachung und Verpackung unserer Düfte erzählt seine eigene duftende Geschichte und deutet bereits beim Auspacken auf das gewisse Etwas, die Extravaganz und die Einzigartigkeit des kostbaren Inhalts hin. Vor allem Miniaturflakons sind gefragte Sammlerstücke. Die mit gefärbtem Wasser gefüllten Magnum-Flaschen, sogenannte Großfacticen, lassen so manches Sammlerherz höher schlagen. TELEFON | 0171/6349999 WEBSEITEN | www.parfumboerse.de

Zweimal im Jahr findet die internationale Sammlermesse in der Utrechter Messe mit einem überbordenen Angebot für Antiquitäten- und Kuriositätenliebhaber statt. Verteilt auf fünf Hallen und unterteilt in zahllose Sektionen präsentieren am 18. und 19. April mehr als 2.000 Händler ein unüberschaubares Angebot an Spielzeug, Glas, Büchern, Münzen, Grafik, Gemälden, Postkarten, Design, Antiquitäten und Objekten aus den 1950ern. Für alle Angebote stehen nationale und internationale Experten bereit, so dass hier wirklich jeder kompetent beraten und fündig wird. Auch ist die Messe ein wunderbarer Platz zum Austausch mit Gleichgesinnten. Hier bieten gemütliche Terrassen und Nischen gut Platz, um sich gegenseitig die ergatterten Stücke vorzuführen und darüber zu fachsimpeln. Wie immer findet die Sammlermesse zeitgleich mit der Mega Record & CD-Messe statt. Der Himmel auf Erden für Musikliebhaber, gibt es doch eine enorme Auswahl an Schallplatten, CDs, DVDs und Pop-Memorabilia. Den Herbsttermin für beide Messen kann man sich schon mal vormerken: 14. und 15. November 2020 TELEFON | +31/(0)492525483 WEBSEITE | www.verzamelaarsjaarbeurs.nl

Impressionen der Mega-Sammlerbörse in Utrecht

Petz & Co. Teddybär-Total in Münster

Ein buntes Völkchen Bären auf der Teddybär Total in Münster

Die „Teddybär Total” ist die Mutter aller Teddy-Messen. Seit 1995 treffen sich Sammler, Liebhaber, Künstler, Hersteller, Händler, Zulieferer und Interessierte in ihrem Rahmen. Keine Messe bietet weltweit mehr Internationalität und Vielfalt. Von seltenen antiken Teddys über aktuelle Künstler- und Manufaktur-Bären bis hin zum kompletten Sortiment für Selbermacher lässt die Messe keine Wünsche offen. Künstler aus allen Teilen der Welt bieten in Münster exklusiv ihre Teddybären und Kuscheltiere an. Dabei handelt es sich oft um hochwertige Unikate, Sammlerstücke oder Werke in kleinen Auflagen. Alle wichtigen Manufaktu-


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EINLIEFERUNGEN für die 166. Auktion am 18. April 2020 ab sofort erbeten. Expertenberatung und Übernahme zur Auktion für: Antiquitäten • Gemälde (Alte und Neue Meister) • Uhren, Schmuck Silber • Glas des Art Nouveau und Art Déco • Porzellan / -Figuren Ikonen und Sakrales • Asiatika • Skulpturen, Plastiken • Kleinmöbel

Terminvereinbarung unter 089/12 71 51 00

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MAGAZIN

ren präsentieren auf der „Teddybär Total” ihre Neuheiten sowie ein breites Sortiment an Kuscheltieren und Sammlerbären. Namhafte Händler offerieren hier hochwertige Produkte und eine Vielzahl antiker Stücke. Nicht zuletzt kommen auch Selbermacher auf ihre Kosten. Alle wichtigen Händler von Stoffen, Werkzeugen und Zubehör bieten ihre Waren oft zu attraktiven Messekonditionen an. Selbstverständlich erhalten Interessierte auch ein umfassendes Angebot an Ratgeberliteratur und Schnittmustern. Begleitet wird die Veranstaltung von Workshops, exklusiven Ausstellungen, in deren Rahmen seltene Exponate und Dokumente zu sehen sind, sowie einer Schätzstelle, in der Interessierte Wert und Herkunft ihrer Petze bestimmen lassen können. Jährlich findet die Messe ihren Höhepunkt im George-Dinner, in dessen Rahmen der Golden George verliehen wird. Der renommierteste Award der Teddywelt zeichnet im Rahmen einer „Weltmeisterschaft der Teddybären“ herausragende künstlerische wie auch unternehmerische Leistungen aus. 2019 feierte die Messe ihren 25. Geburtstag in einem würdigen Rahmen. Mit 377 Ausstellern aus 26 Nationen stellte sie ihre Bedeutung als wichtigster internationaler Treffpunkt einmal mehr unter Beweis. Die Teddybär Total findet vom 25. bis 26. April in der Messehalle Süd des Messe- und Congress Centrum Halle Münsterland, Albersloher Weg 32, in Münster statt. TELEFON | 040/4291770 WEBSEITE | www.teddybaer-total.de

David Uessem, minnie mask II, 2018; Discovery Art Fair Cologne

Für Entdecker

Auch mit dem Programm der vom 23. bis 26. April stattfindenden siebten Auflage garantiert die Messe ein besonderes Besuchererlebnis. Kunstliebhaber erwartet eine sorgfältig kuratierte Auswahl von etablierten und jungen Galerien, spannenden Projekträumen und aufstrebenden Künstlern. In diesem Jahr zeigen rund 90 internationale Aussteller zeitgenössische Kunst aller Genres und bieten einen einzigartigen Einblick in die aktuellen Kunstszenen. Kauflust liegt in der Luft, denn diese Messe beweist jedes Jahr aufs Neue: Gute Kunst muss nicht teuer sein. Die günstigsten Werke kosten etwa 100 Euro, für die teuersten sind fünfstellige Summen fällig. Und die Discovery Art Fair punktet nicht nur mit großer Vielfalt und hoher Qualität. Auch viel Innovatives, Experimentelles oder Sparten übergreifendes erwartet die Messebesucher. Außerdem hat man in entspannter Atmosphäre die einmalige Chance, viele der Künstlerinnen und Künstler persönlich kennenzulernen und mehr über ihre Bilder und Techniken zu erfahren. Das diesjährige Teilnehmerfeld vereint Vertreter der regionalen Kunstszenen mit überregionalen und internationalen Ausstellern. Galeristen und Künstler aus 15 Ländern haben sich für die Entdeckermesse angekündigt, darunter mehr als 30 Aussteller, deren Programme zum ersten Mal auf einer Kunstmesse im Rheinland zu sehen sind. Natürlich darf ein besonders beliebtes Angebot für Sammler und solche, die es werden wollen, nicht fehlen, die Discovery Art Fair Edition.

Courtesy: Galerie Felix Holler

7. Discovery Art Fair Cologne Mehr als 10.000 kunst- und kaufbegeisterte Besucher strömen jedes Jahr in die XPOST Köln und beweisen, dass zeitgleich zur parallel laufenden, gediegenen Art Cologne reichlich Interesse an junger, frischer und noch bezahlbarer Kunst besteht.

David David, blind; Discovery Art Fair Cologne

Courtesy: Singulart

TELEFON | 030/77008993 INTERNET | www.discoveryartfair.com


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134. AUKTION

Fr. 24.04.2020 – Positionen mit und ohne Limit Sa. 25.04.2020 – Alle Positionen ohne Limit Freitag Saalöffnung 14.00 Uhr – Beginn 15.00 Uhr Samstag Saalöffnung 9.00 Uhr – Beginn 10.00 Uhr Vorbesichtigung Sa 18.04.20 10.00 -18.00 Uhr So 19.04.20 10.00 -18.00 Uhr Mo 20.04.20 10.00 -18.00 Uhr GmbH i.L. Di 21.04.20 10.00 -18.00 Uhr Mi 22.04.20 10.00 -18.00 Uhr Do. sind wir telefonisch erreichbar.

Auktionskatalog unter: www.auktionshaus-walldorf.de Heinrich-Hertz-Straße 9 D-69190 Walldorf bei Heidelberg

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MESSETERMINE AMSTERDAM (NL) 29.04.-03.05.2020 KunstRAI Amsterdam RAI Tel. 0031/20/6264020 www.kunstrai.nl BERLIN 30.04.-03.05.2020 Paper Positions Deutsche Telekom Hauptstadtpräsentanz Tel. 030/74073789 www.paperpositions.com BIARRITZ (F) 10.04.-13.04.2020 Salon des Antiquaires Casino Bellevue Tel. 0033/559311166 www.salon-antiquites-artbiarritz.fr BIRMINGHAM (GB) 02.04.-05.04.2020 Art & Antiques for Everyone NEC, Halle 12 Tel. 0044/121/7673535 www.antiquesforeveryone.co.uk BRÜSSEL (B) 23.04.-26.04.2020 Art Brussels Tour & Taxis www.artbrussels.com BUKAREST (RO) 09.04.-12.04.2020 Antique Market. Kunst- und Antiquitätenmesse Romexpo Exhibition Center Tel. 0040/212025700 www.antiquemarket.ro DORTMUND 04.04.-05.04.2020 Antik & Sammlermarkt Westfalenhallen Tel. 02304/9427911 www.mlg-gmbh.de EINDHOVEN (NL) 18.04.-19.04.2020 Art Eindhoven Eindhoven Clock Building Tel. 0031/475794003 www.arteindhoven.nl INNSBRUCK (A) 03.04.-05.04.2020 Euroantik Messe Innsbruck Tel. 0043/664/3422424 www.euroantik.at

KÖLN 23.04.-26.04.2020 Art Clogne Messe Köln www.artcologne.de

PAVIA (I) 04.04.-05.04.2020 PaviArt Palazzo Esposizioni www.paviart.it

24.04.-26.04.2020 Discovery Art Fair. Entdeckermesse für zeitgenössische Kunst Xpost www.discoveryartfair.com

SALZBURG (A) 04.04.-13.04.2020 Art & Antique Residenzhof Salzburg Tel. 0043/1/587129311 www.artantique-residenz.at

LAUSANNE 30.04.-03.05.2020 Art Fair Expo Beaulieu Lausanne www.lausanneartfair.com

STOCKHOLM (S) 24.04.-26.04.2020 Market Art Fair Liljevalchs Konsthall www.marketartfair.com

LAXENBURG B. WIEN (A) 18.04.-26.04.2020 Kunst- & Antiquitätenmesse Schloss Laxenburg Tel. 0043/6648631130 www.wikam.at

STUTTGART 17.04.-19.04.2020 Designmesse Messe Stuttgart Tel. 0711/9909390 www.blickfang.com

LUXEMBOURG (F) 24.04.-26.04.2020 art3f Luxexpo - The Box Parc Expo www.art3f.fr

Bitte melden Sie Ihre Veranstaltungstermine an termine@gemiverlag.de oder per Fax: 08441/ 71846

MADRID (E) 18.04.-26.04.2020 Almoneda. Kunst und Antiquitäten IFEMA - Messe Madrid www.ifema.es/almoneda MAILAND (I) 17.04.-19.04.2020 MIART. Moderne und zeitgenössische Kunst Fiera Milano City www.miafair.it PARIS (F) 01.04.-05.04.2020 PAD. Kunst und Design Jardin des Tuileries www.pad-fairs.com 02.04.-05.04.2020 Art Paris Art Fair Grand Palais www.artparis.com 24.04.-26.04.2020 Salon International du Rare & de l’Object d’art Grand Palais Tel. 0033/143294638 www.salondulivrerare.paris

www.wikam.at

www.mlg-gmbh.de TETBURY (GB) 17.04.-19.04.2020 Die Cotsworlds Decorative Antiques & Fine Art Fair Westonbirt Schule www.cooperevents.com UTRECHT (NL) 18.04.-19.04.2020 Verzameljaarsbeurs Messe Tel. 0031/492/525483 www.verzamelaarsjaarbeurs.nl


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KUNSTMARKT

Dora Maar im Rampenlicht 40 Jahre Malerin Nach einem Monat im Atelier von Auguste Rodin schlussfolgerte Constantin Brancusi, dass „im Schatten großer Bäume nichts wächst“. Die Feststellung von Brancusi bezog sich auf Dora Maar, die – wie es der Zufall will – ausgerechnet 1907 geboren wurde. In diesem Jahr malte Picasso das revolutionärste Bild des 20. Jahrhunderts: „Les Demoiselles d'Avignon“. Die engagierte Künstlerin und Intellektuelle Dora Maar wurde zu ihren Lebzeiten anerkannt, übernahm Auftragsarbeiten, veröffentlichte in zahlreichen Magazinen und stellte mit der Avantgarde der 1930er-Jahre aus. Nach ihrer Liebesgeschichte mit Picasso trennen ihre Hilflosigkeit, ihre tiefe Depression sie von den anderen. Sie zieht sich freiwillig zurück, bleibt aber schaffensfroh und widmet etwa 40 Jahre der Malerei. Der Großteil dieser Arbeit ist leider in Vergessenheit geraten. Schlimmer noch, die Erwähnung ihres Namens ist oft auf ihre Beziehung zu Picasso beschränkt, des-

Dora Maar, Sans titre (fleurs), 1932/35 (Artcurial (S.V.V.), Paris, Oktober 2017, Zuschlagspreis 4.500 Euro) © VG-Bildkunst Bonn

sen Gefährtin und Muse sie acht Jahre lang war. Mehr als 20 Jahre nach ihrem Tod stellt eine Retrospektive ihr reichhaltiges Werk endlich ins Rampenlicht. Eine Künstlerin ihrer Zeit

Dora Maar, Autoportrait au manteau (Christie's, London, Februar 2020, Zuschlagspreis 18.846 Euro) © 2020 Christie’s Images Limited, © VG-Bildkunst Bonn

Dora Maar absolviert eine solide künstlerische Ausbildung. Studien bei der Union centrale des Arts Décoratifs dann in der École Technique de Photographie et de Cinématographie in Paris, aber auch an der Académie Julian und an der École des Beaux-arts, die – eine Seltenheit – Frauen denselben Unterricht bieten wie Männern. Ihr Temperament führt sie schnell zu den essenziellen Künstlern und Denkern der Epoche: André Lhote, mit dem sie malt, Brassaï, mit dem sie die Dunkelkammer teilt, Jean Renoir, für den sie Standfotograf ist, George Bataille, ihr Geliebter. Entschlossen und talentiert, veröffentlicht sie ihr erstes Bild mit 23 Jahren, dann arbeitet sie für Jean Patou, Lanvin, Chanel, Schiaparelli als Modefotografin. Zusätzlich zu dieser Auftragsarbeit geht die junge Frau auf die Straße und dokumentiert das soziale Leben, gleichzeitig verleiht sie ihren Aufnahmen eine fantastische Dimension. Während sie ihre ersten Fotomontagen in den 1930er-Jahren anfertigt, wird sie Teil der surrealistischen Avantgarde und stellt mehrmals mit Man Ray oder Hans Bellmer aus. Als Picasso 1936 in ihr Leben tritt, gibt sie die Fotografie zugunsten der Malerei auf. Aber erst nach ihrer Trennung 1943 wird sie wirklich zur


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KUNSTMARKT

Pablo Picasso, Buste de femme (Dora Maar), 1938 (Christie's, New York, November 2016, Zuschlagspreis 18.602.000 Euro) © 2016 Christie’s Images Limited, © VG-Bildkunst Bonn

Malerin und malt mehr als 40 Jahre lang. Diese wenig bekannte Produktion wurde nach ihrem Tod 1997 versteigert und unter Hunderten von Sammlern aufgeteilt, bevor sie überhaupt inventarisiert wurde. Ein Markt unter Einfluss In den zwei Jahren nach dem Tod von Dora Maar wurde ein wahrer Schatz aus 600 Werken, darunter 255 Gemälde, dem Recht des Meistbietenden unterworfen. Der Großteil

der Bilder wechselte um ein paar Hundert Dollar den Besitzer. Bei einigen von ihnen – nämlich jenen, die Picasso darstellen – ist der Preis jedoch in die Höhe geschnellt. So hat das Auktionshaus Piasa im Herbst 1998 drei Porträts des illustren Liebhabers der jungen Malerin für jeweils mehr als 50.000 Dollar verkauft. Die Porträts, die Dora Maar von Picasso anfertigte, haben Seltenheitswert und sind so gefragt, wie nie zuvor, sodass sich die während dieses Atelierverkaufs getätigten Käufe als sehr profitabel herausgestellt haben. Einige dieser

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Gemälde haben übrigens außergewöhnliche Kapitalgewinne erzielt. Das teuerste Gemälde des Verkaufs von Piasa im Jahr 1998 (Porträt von Pablo Picasso, 1936) hält heute noch den absoluten Rekord von Dora Maar, liegt seit dem Weiterverkauf bei Sotheby's im Jahre 2009 allerdings bei 711.000 Dollar – gegenüber 58.000 Dollar, die zehn Jahre zuvor erzielt wurden. Dieser Rekord belohnt ein Werk, das Picasso in Inhalt und Form Tribut zollt, da „Aficionados“ bereit sind, den hohen Preis für eine Dora Maar unter Einfluss zu zahlen, ebenso wie sie ein Gemälde von Jeanne Hébuterne bevorzugen würden, das sich stilistisch ihrem Gefährten Amedeo Modigliani annähert. Der Preisunterschied zwischen Maar und Picasso ist enorm. Im Vergleich zu den 711.000 Dollar für Maars Porträt von Pablo Picasso, muss man zwischen 20 und 25 Millionen für ein Gemälde von Picasso mit dem Porträt von Dora Maar aus derselben Epoche hinblättern („Buste de femme (Dora Maar)“, 22,6 Millionen Dollar, Christie's New York im Jahre 2016). Während selbst die unbedeutendste Skizze des Meisters mindestens ein paar Tausend Dollar erzielt, reichen ein paar Hundert, um eine hübsche abstrakte Komposition von Dora Maar zu erstehen. Der Markt mit Maars Fotografien stützt sich wiederum auf einen „sehr vielfältigen Korpus, zwischen der kommerziellen Periode, dem Surrealismus und dem Spätwerk“, so Jonas Teibb, Spezialist bei Sotheby’s. Die beliebtesten Aufnahmen der Sammler bleiben die surrealistischen Fotomontagen, insbesondere jene mit dem Titel „Les années vous guettent“ von 1932. In diesem fantastischen Bild ist ein Spinnennetz über das Gesicht von Dora Maar gelegt, wobei die Silhouette des Insekts als ihr drittes Auge fungiert. Durch und durch surrealistisch, wurden dafür 2015 bei Christie’s 350.000 Dollar erzielt. Innerhalb von zehn Jahren verdreifacht, gesellt sich dieser Preis zum Rekord für ein Foto von Hans Bellmer (374.500 Dollar mit „Self-Portrait with Die Puppe“). Im Bereich der surrealistischen Fotografie steht Dora Maar ihren männlichen Kollegen fast in nichts nach. Erneute Anerkennung Ihr Markt wurde in den letzten Monaten durch eine Wanderausstellung angekurbelt, die Sommer 2019 im Centre Pompidou in Paris eröffnet wurde und in der Tate Modern in London bis 15. März 2020 zu sehen war, bevor sie ins Getty Center in Los Angeles übersiedelte. Diese prestigeträchtige

Retrospektive hat die Transaktionen deutlich beschleunigt – die Anzahl der versteigerten Werke hat sich 2019 vervierfacht – ohne eine wirkliche Auswirkung auf die Neubewertung des Werks zu haben. In den letzten Monaten waren einige Zeichnungen – überwiegend Stillleben – Gegenstand von bescheidenen Transaktionen, beginnend bei 200 bis 500 Dollar in den Pariser Verkaufshäusern. Wird sich die Wanderausstellung, die erst in London und danach in den USA Station macht, positiv auf die Preise auswirken? Sie ermöglicht in jedem Fall die Enthüllung aller Facetten von Dora Maar über mehr als 500 Werke und Dokumente, darunter einige Aufnahmen und Gemälde, die erstmals dem Publikum vorgestellt werden. Die Retrospektive verfolgt das Ziel, die Komplexität der Arbeit außerhalb ihrer Liebesbeziehungen und ihrer Eigenschaft als Muse zu zeigen. Damit feiert die Ausstellung auch die Emanzipationskraft von Frauen zu einer Zeit, als für den Bekanntheitsgrad eines Künstlers vor allem ein Maßstab, das – männliche – Geschlecht von Belang war. QUELLE | artprice.com


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Akinbode Akinbiyi Six Songs, Swirling Gracefully in the Taut Air Das Ausstellungsprogramm des Jahres 2020 im Gropius Bau Berlin beginnt mit der Fotoausstellung „Six Songs, Swirling Gracefully in the Taut Air“, die Werke aus Langzeitserien des in Berlin lebenden nigerianischen Fotografen Akinbode Akinbiyi aus vier Jahrzehnten versammelt. Die Schau, die bis 17. Mai gezeigt wird, untersucht Akinbiyis künstlerischen Ansatz als Wanderer zwischen den Hemisphären, der unablässig Städte wie Lagos, Berlin, Johannesburg, Bamako, Athen, Chicago, Dakar und Khartum dokumentiert und durchwandert. Sein Atelier ist die Stadt; vor seiner Kamera werden die täglichen Rituale der Menschen zu wiederkehrenden Erscheinungsformen. Die Ausstellung beleuchtet seine einzigartige Beziehung zur Mittelformatfotografie und den Einsatz der zweiäugigen Spiegelreflexkamera. Aus den Hunderten Fotografien, die diese Langzeitprojekte umfassen und die das persönliche Archiv des Künstlers bilden, wurde im Gropius Bau eine besondere Auswahl zusammengestellt. Die Schau bildet damit Akinbiyis erste große Einzelausstellung in Deutschland nach seiner Teilnahme an der documenta 14 in Kassel und Athen. Im Gegensatz zu einer Welt, die von einem kontinuierlichen Strom von Sofortbildern besessen ist, versam-

Akinbode Akinbiyi, Berlin, Tiergarten/Moabit, 2016, aus der Serie Passageways, Involuntary Narratives, and the Sound of Crowded Spaces, 2015-2017 Fotografie © Courtesy: Akinbode Akinbiyi

melt Akinbiyi bedächtig bemerkenswerte Details aus der alltäglichen Oberfläche. Er zieht es vor, undramatische Augenblicke zu beobachten – sowohl morbide als auch freudige. Er findet Momente der Hoffnung im dunklen Innenleben der Städte. Zu den bedeutenden Arbeiten in der Ausstellung gehört die Serie „Lagos: All Roads“ (1980er bis heute), die die vielen Stimmungen und Gesichter von Akinbiyis Heimatstadt und Afrikas größter Metropole, Lagos, einfängt. Seine

Akinbode Akinbiyi, Lagos Island, Lagos, 1988, aus der Serie Lagos: All Roads Fotografie © Courtesy: Akinbode Akinbiyi

Akinbode Akinbiyi, Bar Beach, Victoria Island, Lagos, 2006, aus der Serie Sea Never Dry Fotografie © Courtesy: Akinbode Akinbiyi


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Fotografien nähern sich dem urbanen Umfeld, indem sie zwischen Anonymität und Verwandtschaft, Lärm und Zuflucht schwanken. Während sich verschiedene Bilder dieser Serie auf Straßenecken, soziale Prozesse und Marktplätze konzentrieren, beleuchten zahlreiche Szenen die Verbreitung von Fotostudios, Druckereien und Fassadentexten, die eine visuelle Grammatik von Lagos und seine Beziehung zur Bildgestaltung vermitteln. Akinbiyi kombiniert Gefühl und Handwerk und hebt die Bedeutung des Bildermachens statt Fotografierens hervor, denn er hat erkannt, dass die Aufnahme eines Bildes ein Ereignis für sich ist. Der Titel der Ausstellung „Six Songs, Swirling Gracefully in the Taut Air“ verweist auf die Bedeutung der Klangebene in der Praxis Akinbiyis, mit der er uns an der visuellen Grammatik des Zuhörens teilhaben lässt. Seine Fotografie kann auch anhand von Elementen des improvisierten Jazz untersucht werden, beispielsweise in Bezug auf kollektive Affinität, experimentelle Notation, Serialität und frei gespielte Arrangements.

Thomas Demand, Atelier, 2014, C-Print, 240 x 341 cm Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Sammlung KiCo © VG Bild-Kunst Bonn, 2020

WEBSEITE | www.gropiusbau.de

Kleine Geschichte(n) der Fotografie Sprengel Museum Obwohl die Fotografie bereits 1839 patentiert und daher als erfunden gilt, ist die künstlerische Form dieses Bildmediums erst seit den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts wirklich in internationalen Museen und Ausstellungshäusern angekommen. Im Blick zurück schien dabei der mittlerweile legendäre Essay „Kleine Geschichte der Photographie“ (1931) von Walter Benjamin (1892-1940) eine erste Orientierung innerhalb der Vielfalt fotografischer Positionen zu bieten. Ohne dem Modell einer klassischen Chronologie zu folgen, kommt Benjamin in

seinem Aufsatz in nicht gerade systematischer Form auf wichtige Kategorien und auch Positionen der frühen modernen Fotografie zu sprechen. Eine auf mehrere Teile projektierte Ausstellungsreihe des Sprengel Museum Hannover stellt nun entscheidende Motive der weiteren Entwicklung in der neueren Fotografie-Geschichte im Kontext der Kunst vor. Nach 2018 ist dies die zweite Ausstellung der Reihe, die bis 25. Mai gezeigt wird. Erneut geht es um eine quantitativ reduzierte, dafür aber inhaltlich konzentrierte Gegenüberstellung von Fotografien, die zusammengenommen ein Glossar zentraler Begriffe der Fotografiegeschichte vor Augen führen. Klassische Themen des Mediums wie „Dinge“, „Farbe“ oder „Serie“ spielen ebenso eine Rolle wie die Begriffe „Leerstellen“ oder „Installative Fotografie“. Exemplarisch sind Arbeiten von John Baldessari, Lewis Baltz, Thomas Demand, William Eggleston, Jan Groover, Annette Kelm, Barbara Probst, Shirana Shahbazi, Stephen Shore, Hiroshi Sugimoto und anderen zu sehen. Ergänzend zu den kurzen begleitenden Wandtexten innerhalb der Ausstellungsräume werden Fragen des Kontextes und der Theorie in einer zeitgemäßen digitalen Publikationsform entwickelt. Auf kleinefotogeschichten.de ist neben Texten zu ausgestellten Werken auch das Glossar zu finden, das über die Ausstellung hinaus um ergänzende Begriffe und Kategorien erweitert wird. WEBSEITE | www.sprengel-museum.de

Fichteltypen Fotografien von Florian Miedl

Jan Groover, Untitled, 1978, C-Print, 50,8 x 61 cm Courtesy Klemm’s, Berlin, © Jan Groover

Im Rahmen des Projekts „REGIOident Fichtelgebirge“ werden unter dem Titel „Fichteltypen“ bis 10. Mai Fotografien im Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel gezeigt. Der typische Menschenschlag aus dem Fichtelgebirge gehört zu einer regionalen Identität ebenso dazu, wie die Landschaft, die Baukultur, die Geschichte, die Sprache oder die Esskultur. Denn erst die Mentalität und die Charaktereigenschaften der

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Zwölf dieser besonderen „Fichteltypen“ wurde im Rahmen des Projekts REGIOident Fichtelgebirge von Florian Miedl fotografisch in Szene gesetzt. So einzigartig wie die Menschen sind auch die Orte, die für die Aufnahmen gewählt wurden. Die Fotoserie nimmt die Ausstellungsbesucher mit vom Gipfel des Ochsenkopfs über den Trubel des Selber Wiesenfests und die emsige Betriebsamkeit einer hochmodernen Produktionshalle bis in die Tiefen der Weißenstädter Unterwelt. Entstanden ist dabei eine facettenreiche und lebendige Fotoserie, die der Region nicht nur ein Gesicht gibt, sondern viele Gesichter. Zu sehen ist die Open-Air-Ausstellung im Museumshof des Fichtelgebirgsmuseums. WEBSEITE | www.fichtelgebirgsmuseum.de

Stille Ruinen F. A. Oppenheim fotografiert die Antike „Stille Ruinen“ heißt die Ausstellung mit Werken von F. A. Oppenheim, die bis 14. Juni im Museum Ludwig in Köln präsentiert wird. Denn still scheinen die Ruinen der Akropolis dazuliegen als Oppenheim sie 1853 fotografierte. Kein Mensch ist zu sehen, das zeitgenössische Athen bleibt ausgeblendet. 42 seiner Aufnahmen erschienen 1854 in dem großformatigen Bildband „Atheniensische Alterthümer“, bestehend aus zwei Heften: „Die Akropolis“ und „Details der Florian Miedl, Brunnenfest, Model Christina Schneider Foto: Florian Miedl

Bewohner machen eine Region authentisch und unverwechselbar. So sind es auch im Fichtelgebirge die „Fichteltypen“, die hier leben und hier arbeiten, die die Region so einzigartig machen, wie sie ist. Die Macher und kreativen Querköpfe, die Unternehmer und Handwerker, die Zugezogenen und Alteingesessenen, die Vordenker ebenso wie die Nachdenker.

Florian Miedl, Ochsenkopf, Model Ramona Ascherl

F. A. Oppenheim, Friedliche Pallas, 1853

Foto: Florian Miedl

Museum Ludwig, Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln


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FOTOKUNST

F. A. Oppenheim, Der Parthenon, östliche Ansicht, 1853

Evelyn Richter, Leipzig, 1976

Museum Ludwig, Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln

Archiv der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im Museum der bildenden Künste Leipzig

Akropolis“. Im Museum Ludwig befindet sich eines der zwei noch erhaltenen Exemplare; das zweite liegt im J. Paul Getty Museum in Los Angeles. Der Jurist Oppenheim erlernte das Fotografieren bei Gustave Le Gray in Paris. Zuvor hatte ein Kölner Geschworenengericht ihn und seinen Freund Ferdinand Lassalle wegen Diebstahls von Dokumenten zwar freigesprochen; an eine juristische Karriere war hernach aber kaum zu denken. So ging Oppenheim auf Reisen. Die viel beschworene stille Größe der antiken Relikte, wie Oppenheim sie einfängt, verdeckt jedoch nicht die Spuren von Plünderung, Zerstörung, aber auch archäologischer Wiedergewinnung. So spricht Oppenheim in seinen einleitenden Texten vom „Genie und der hohen Meisterschaft, mit der die Alten diesen Zweig der Kunst [die Skulptur] zu behandeln wussten“ und zugleich vom „Wühlen in fremden Ländern“, der „Entführung“ von Skulpturen. Erstmals wird das vollständige Album nun zu sehen sein. Darin wird ein Moment in der Geschichte sichtbar, an dem Antikenbegeisterung, frühe Archäologie, Griechenlands Symbolpolitik und das Ringen um rechtmäßigen Besitz den stillen Ruinen einen wort- und bildreichen Kontext schufen.

Tradition ihrer Dresdner Lehrmeister Pan Walther und Franz Fiedler steht. Richters Hauptwerk, die sozialdokumentarischen Fotografien der 1950er- bis 1980er-Jahre, zeigt den Alltag in der DDR, die Arbeitenden, ihre Arbeitsstätten und umgebende Architektur oder ihr Lebensumfeld – nie in inszenierten, aber doch komponierten Aufnahmen. Außerdem sind unter den Werken Porträtaufnahmen von Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts zu finden, wie die von Otto Dix, Günter Kunert, Lilja Brik, David Oistrach und Hans Werner Henze. Im 30. Jubiläumsjahr der deutschen Wiedervereinigung werden Werke der Fotografin im Albertinum vorgestellt, die den systemkonformen, häufig pathetischen, offiziellen Bildern der DDR ein wahrhaftiges, unprätentiöses Bild der ostdeutschen Lebenswirklichkeit und seiner Menschen entgegensetzen. Die Fotografien der Montagsdemonstrationen 1989 dokumentieren schließlich auf einfühlsame Weise den Bruch mit dem System. Zugleich markiert die Wendezeit den Ausgangspunkt für Richters von Reisebildern geprägtes Spätwerk, in dem die Künstlerin ihre bestehenden Werkgruppen wieder aufgreift und ihnen damit ungebrochene Aktualität verleiht.

WEBSEITE | www.museum-ludwig.de

© Evelyn Richter

WEBSEITE | www.skd.museum

Evelyn Richter Anlässlich des 90. Geburtstags von Evelyn Richter, am 31. Januar 1930 in Bautzen geboren, widmet das Albertinum Dresden gemeinsam mit dem Kupferstich-Kabinett und dem Kunstfonds der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) einer der bedeutenden deutschen Fotografinnen bis 3. Mai eine Sonderausstellung. Die kleine Retrospektive „Focus Evelyn Richter“ zeichnet die Schaffensjahre der Künstlerin von 1950 bis 2012 nach. Evelyn Richters Werke sind als Serien konzipiert, was sich in der Auswahl der ausgestellten Werke widerspiegelt. Ihre Themenbereiche liegen bei Selbstbildnissen, Porträts von Musiker*innen, Schriftsteller*innen, Künstler* innen, Reisenden und Museumsbesucher*innen sowie das Leben in der DDR. Die 40 Werke umfassende Präsentation beginnt mit ihrem Frühwerk, das in der bildnisfotografischen

Evelyn Richter, David Distrach

© Evelyn Richter

Archiv der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im Museum der bildenden Künste Leipzig

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Van Eyck

Van Eyck Von Anja Iwa

Der Flame Jan van Eyck (um 1390 bis 1441) zählt zu den bekannten Vertretern der altniederländischen Malerei im Spätmittelalter, nicht zuletzt deshalb, weil er die damals recht neuartige Technik der Ölmalerei zur Perfektion brachte. Seine Darstellungen sind sehr wirklichkeitsgetreu und seine Maltechnik ist dabei mustergültig. Er zählt zu den größten Meistern der europäischen Kunst.

Jan van Eyck, Bildnis eines Mannes mit blauem Chaperon, ca. 1428-1430, Öl auf Muzeul National Brukenthal, Sibiu (Rumänien) Holz, 22 × 17 cm

BIOGRAFIE Geboren wurde Jan van Eyck um 1390 in der Nähe von Maastricht im Ort Maaseyck, damals als Eyck bekannt. Es ist nicht sehr viel über seine Kindheit bekannt, man weiß jedoch, dass er einen älteren Bruder Hubert und zwei jüngere Geschwister, Lambert und Margaret, hatte. Sie alle waren als Maler tätig. Es wird vermutet, dass Jan van Eyck über seinen älteren Bruder Hubert zur Malerei kam und dieser ihm seine künstlerische Ausbildung vermittelte. Jedoch sind keine Belege dafür überliefert und es ist nicht bekannt, in welcher Beziehung die beiden Brüder wirklich zueinander standen. Lambert van Eyck findet Erwähnung in späteren Gerichtsdokumenten. Es gibt Hinweise dafür, dass er nach dem Tod von Jan van Eyck dessen Werkstatt zunächst fortgeführt hat. Vieles aus dem frühen Leben und Schaffen Jan van Eycks wird immer noch erforscht und diskutiert. Etwas mehr Klarheit gibt es ab den 1420erJahren. Eine erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1422, als van Eyck als Hofmaler in den Dienst von Johann von Bayern, des Grafen von Holland, trat. Dokumentiert ist eine Zahlung an Jan van Eyck vonseiten des Hofes erstmals im Jahr 1424. Van Eyck hatte dort sein eigenes Atelier sowie Gehilfen, die, wie damals üblich, seine Werke auch kopierten. Die machten Jan van Eyck allmählich europaweit bekannt. Nach dem Tod von Johannes von Bayern fand van Eyck ab 1425 eine Anstellung als Hofmaler und Kammerdiener in Lille beim Herzog von Burgund, Philipp III. der Gute. Obwohl sein Vertrag dort zunächst auf nur ein Jahr begrenzt war, sollte van Eyck doch mehrere Jahre an dessen Hof verbringen. Sein Aufgabenbereich war äußerst vielfältig. Er führte Dekorationsarbeiten in den fürstlichen Gemächern sowie Porträts aus und war darüber hinaus auch zuständig für die Organisation von Festivitäten samt Entwürfen für


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MALEREI

edle höfische Kleidung und festlichen Schmuck. Außerdem wurde er mit diplomatischen Aufträgen als Vertreter des Herzogs betraut und war viel auf Reisen. Eine dieser Missionen führte van Eyck 1426 nach Tournai, wo er an einem Fest zu Ehren des Heiligen Lukas teilnahm. Es könnte durchaus sein, dass er hier auch die Maler Rogier van der Weyden, Robert Campin und Jacques Daret kennen gelernt hat. Philipp der Gute schien großes Vertrauen zu van Eyck zu haben, denn einige der Aufträge tauchen in Dokumenten als „bestimmte entfernte und geheime Reisen“ auf. So fuhr van Eyck beispielsweise 1428 als Teil einer Delegation nach Lissabon, um im Namen des Herzogs um die Tochter von König Johann, Prinzessin Isabella, anzuhalten. Van Eyck fertigte vor Ort zwei Porträts von Prinzessin Isabella von Portugal, bevor diese Philipps dritte Ehefrau wurde. Leider sind beide Verlobungsporträts heute verschollen, immerhin sind noch Kopien erhalten. Die Porträtmalerei wurde damals immer populärer und van Eyck hatte neben Förderern im engeren Umkreis auch zahlreiche internationale Auftraggeber für Bildnisse und Andachtsbilder. 1431 kaufte van Eyck ein eigenes Haus in Brügge und heiratete eine Frau namens Margarete, mit der er zwei Kinder hatte.

Jan und Hubert van Eyck, Genter Altar, 1432, Außenflugel, Öl auf Holz St.-Bavo-Kathedrale, Gent

Jan van Eyck, Diptychon der Verkundigung, ca. 1433-1435, Öl auf Holz, 38,8 × 23,2 cm bzw. 39 × 24 cm Museo Nacional Thyssen-Bornemisza, Madrid

Anonym (sudliche Niederlande), nach Jan van Eyck, Triptychon von Petrus Wyts, 1. H. 17. Jh. (Mitte), 1. H. 16. Jh. (Flügel), Öl auf Holz, 172 × 99 cm bzw. 172 × 41 cm Groeningemuseum, Brügge, Foto: Hugo Maertens

Für das erste gemeinsame Kind übernahm Philipp der Gute die Patenschaft. Dazu erhöhte er das Gehalt van Eycks. Um 1431 bis etwa 1432 schuf van Eyck zusammen mit seinem Bruder Hubert den mehrteiligen Genter Altar, sein monumentales Hauptwerk, das als eines der bedeutendsten Werke der Kunstgeschichte gilt. Der Flügelaltar war um 1420 von einem reichen Genter Patrizier und dessen Frau in Auftrag gegeben worden und befindet sich

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heute in der Seitenkapelle der St.Bavo-Kathedrale in Gent. 1436 ging van Eyck auf eine letzte Geheimmission für Philipp den Guten. Am 9. Juni 1441 verstarb Jan van Eyck in Brügge. Seine Familie wurde auch nach seinem Tod noch von Philipp dem Guten unterstützt.

MEHR ALS NUR EIN MALER Jan van Eyck war mehr war als nur ein Maler: Er war ein gelehrter Künstler. Er hatte eine gewisse literarische Bildung und signierte als einer der ersten sein Werk, was von einem großen Selbstbewusstsein zeugt. Vor allem aber verfügte er über ein großes Wissen, das es ihm ermöglichte, seine malerische Revolution, die drei Bereiche umfasst, zu vollziehen: seine Öltechnik, seine Naturbeobachtung und seine Wiedergabe von optischen Lichtphänomenen. In der Zeit vor van Eyck war die Ölfarbe ein unpraktisches Medium. Erst das Hinzufügen von sogenannten Sikkativen verkürzte die Trocknungszeit und erleichterte die Verarbeitung der Farbe – und diese Neuerung ist das Verdienst Jan van Eycks. Die Resonanz nahm geradezu mythische Ausmaße an, der Toskaner Giorgio Vasari erklärte Jan van Eyck 1550 zum „Erfinder der Ölmalerei“. Der Mythos van Eycks Genie war geboren und sollte erst im späten 18. Jahrhundert mit der Entdeckung

Jan van Eyck, Bildnis des Baudouin de Lannoy, um 1435, Öl auf Holz, 26,6 × 19,6 cm Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Berlin

Jan van Eyck, Bildnis des Jan de Leeuw, 1436, Öl auf Holz, 33 x 27,5 cm Kunsthistorisches Museum Wenen, Gemäldegalerie

Jan van Eyck, Bildnis der Margareta van Eyck, 1439, Öl auf Holz, 32,6 x 25,8 cm Musea Brugge – Groeningemuseum © Musea Brugge, Foto: Hugo Maertens

eines Traktats aus dem 12. Jahrhundert entkräftet werden. Die zweite Facette seiner optischen Revolution ist seine akribische Naturbeobachtung. Van Eycks Bemühen, jedes noch so kleine Detail exakt und fast haptisch erfahrbar abzubilden, hatte es so noch nicht gegeben und ist bis heute verblüffend. Eine entscheidende Rolle spielte dabei auch sein ausgeprägtes Interesse an der Wiedergabe von Licht. Aufgrund des Lichteinfalls sowie der Abwesenheit von Licht in den Schattenpartien wirken van Eycks Figuren, Gebrauchsgegenstände oder Innenräume dreidimensional und plastisch. Und schließlich begnügte sich van Eyck nicht mit einer brillanten Lichtregie. Vielmehr lautet die Hypothese, dass sich der Maler nicht auf die Wiedergabe seiner direkten Beobachtungen beschränkte, sondern auch über umfangreiches Wissen über die Wirkung des Lichts verfügte – die dritte Facette seiner optischen Revolution. Eine gleichbleibende Beleuchtung war in den damaligen Künstlerwerkstätten nicht möglich, da die Maler auf Sonnen- oder Kerzenlicht angewiesen waren. Bei der geringsten Veränderung der Lichtverhältnisse veränderten sich auch die optischen Eigenschaften. Genau das machte sich van Eyck zunutze. Er malte den tatsächlichen Lichteinfall in der Vijdkapelle der St.-Bavo-Kathedrale in Gent, dem Ort, an dem der Genter Altar nach seiner Fertigstellung aufgestellt wurde. So scheint es, als würden die Außenflügel tatsächlich von dem von rechts in die Kapelle eintretenden Licht beleuchtet, und dies mit einer Kohärenz und Präzision, die in einer Zeit ohne künstliche Beleuchtung unvergleichlich naturgetreu ist. Wie brachte Jan van Eyck diesen Effekt zustande? Er studierte die Prinzipien des Lichteinfalls, des Schattenwurfs und komplexere Lichtphänomene wie Reflexionen und Verzerrungen. Mit anderen Worten: Van Eyck ging vermutlich mit einer gewissen Methodik zu


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Werke und verfügte zudem über Kenntnisse, wie sich das Licht in der Realität verhält.

AUSSTELLUNG „Van Eyck. Eine optische Revolution“ heißt die Ausstellung, die das Museum für Schöne Künste Gent (MSK) präsentiert. Weltweit sind nur etwa 20 Gemälde und Zeichnungen von Jan van Eyck erhalten geblieben. Mehr als die Hälfte davon ist im belgischen Gent zu sehen. Zusammen mit Werken aus der Werkstatt van Eyck, Kopien nach verlorenen Werken sowie mehr als 100 weiteren Meisterwerken. Die optische Revolution, die van Eyck vor rund 600 Jahren in Gang setzte, fasziniert bis heute. Noch nie zuvor konnte man der Meisterschaft Jan van Eycks so nahe kommen wie in der Genter Ausstellung – der größten, die van Eyck je gewidmet wurde. Den Kern bilden die acht Tafeln der Außenseite des Genter Altars von 1432 von Hubert und Jan van Eyck, die von 2012 bis 2016 vom Königlichen Institut für das Kunsterbe (KIK) in den Räumen des MSK restau-

riert wurden. Die Meisterwerke in ihrem ursprünglichen Zustand, der nach der Entfernung der alten Firnisschichten und Übermalungen wieder zum Vorschein kam, setzten van Eyck in ein neues Licht und inspirierten das Museum zu dieser Ausstellung. Diese acht Tafeln und die noch zu restaurierenden Innenflügel mit der Darstellung von Adam und Eva sind nun zum ersten, und auch letzten Mal, außerhalb der Genter St.Bavo-Kathedrale zu sehen. Als separate Gemälde hängen sie in Augenhöhe, sodass sich die Farben, die verblüffenden Details und die Stofflichkeit aus nächster Nähe bewundern lassen. „Mit 13 der 23 weltweit bekannten Werke von Van Eyck ist die Ausstellung der Blickfang und gleichzeitig der Auftakt des stadtweiten Festivals OMG! Van Eyck war hier, wo die Stadt Gent im Jahr 2020 von ihrem wichtigsten Meister beherrscht wird“, so Sami Souguir, Genter Kulturreferent. Die Ausstellung, die sich über 13 Räume er-

Tydeman Maes (tatig 1425-1450), zwei Engel mit den Arma Christi, ca. 14251435, Nussbaum mit alter Polychromie und Vergoldung, H 96 u. 97 cm Museo Nacional del Prado, Madrid

Meister des Llangattock-Stundenbuchs und Willem Vrelant (südliche Niederlande, tätig 1454-81) LlangattockStundenbuch, ca. 1450, Verkündigung, Tempera, Blattgold, Goldfarbe und Tusche auf Pergament, 264 × 184 mm J. Paul Getty Museum, Los Angeles

Barthelemy d'Eyck (Anjou und Provence, tatig 1444-1472), Madonna mit Kind fur ein Ehrentuch, ca. 1440-1450, Tempera auf Vellum, 250 × 183 mm The Morgan Library & Museum, New York

Jan van Eyck, Turin-Mailander Stundenbuch, ca. 1420-1440, Tempera, Gold und Tusche auf Pergament, 284 × 203 mm Palazzo Madama, Turin


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streckt, skizziert zunächst den glanzvollen, reisenden Hof des burgundischen Herzogs in den Niederlanden. In den einführenden Räumen tritt van Eyck als Kammerdiener und Hofmaler Philipps des Guten und wichtiger Akteur im städtischen Netzwerk auf. Die Interaktion zwischen dem Hof und blühenden Städten wie Gent und Brügge mit ihrem hochstehenden Kunstgewerbe und ihren viel gereisten Handwerkern bildete den idealen Nährboden für van Eycks malerischen Errungenschaften. Ebenfalls vorgestellt werden hier van Eycks mythischer Status und die Rezeption seines Werks vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. Nach dieser Kontextualisierung der Welt des 15. Jahrhunderts und der Entstehung von van Eycks Werk taucht man in den Reichtum und die meisterhafte Detailtreue seiner Malerei ein. In über 140 Tafelbildern, Miniaturen, Zeichnungen und Skulpturen tritt jetzt der Meister selbst in den Vordergrund. Die Außenflügel des Genter Altars bilden den roten Faden durch die Ausstellung und sind Ausgangspunkt für thematische Vertiefungen, wie etwa „Sündenfall und

Benozzo Gozzoli, Madonna mit Kind und Engeln, ca. 1449-1450, Tempera auf Holz, 34,7 × 29,4 cm Fondazione Accademia Carrara, Bergamo

Meister von Jean Chevrot (Brugge, tatig 1440-1450), Vera Icon, ca. 1450, Tempera auf Vellum, 159 × 110 mm The Morgan Library & Museum, New York

Jan van Eyck und Werkstatt, Madonna am Brunnen, ca. 1440, Öl auf Holz, 21,3 × 17,2 cm Privatsammlung, © Frick Collection, New York

Rechts oben: Jan van Eyck, Verkündigung des Herrn, ca. 1434-1436, Öl auf Holz auf Leinwand übertragen, 92,7 × 36,7 cm Andrew W. Mellon Collection, National Gallery of Art Washington, D.C.

Erlösung“, „Der Raum“, „Mutter und Kind“, „Heilige in einer Landschaft“, „Das göttliche Porträt“, „Das Wort Gottes“, „Architektur“, „Die gemalte Skulptur“ und „Das Individuum“, mit van Eycks berühmten Porträts von Zeitgenossen. Der Rundgang führt die Besucherinnen und Besucher durch panoramaartige Fernsichten und geschlossene, kontemplative Innenräume, vergegenwärtigt die Wechselwirkung zwischen Materiellem und Geistigem, zoomt vom Makrokosmos in den Mikrokosmos und zeigt die Entwicklung von der spätmittelalterlichen Gemeinschaft zum Individuum auf. Um Jan van Eycks optische Revolution in einen breiteren Kontext zu stellen, wurden seine Werke mit Meisterwerken italienischer Zeitgenossen zusammengebracht, darunter Fra Angelico, Paolo


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MALEREI

Uccello, Pisanello, Masaccio und Benozzo Gozzoli, allesamt außergewöhnliche Leihgaben. Im Gegensatz zu van Eyck, der mit Ölfarbe malte, arbeiteten die Italiener mit Eitempera. Zeitgleich mit van Eycks Innovationen experimentierten die italienischen Maler mit dem Raum und entwickelten die Zentralperspektive. Diese Neuerungen führten zu einem grundlegenden malerischen Wandel auf beiden Seiten der Alpen und hatten großen Einfluss auf die spätmittelalterliche Bildauffassung. Es ist höchst außergewöhnlich, dass Werke von Künstlern aus dem Norden und Süden nebeneinander ausgestellt sind. Einige Museen haben die Gelegenheit genutzt, die Werke, die sie dem MSK zur Verfügung gestellt haben, einer konservatorischen und/oder restauratorischen Behandlung zu unterziehen, sodass neben den restaurierten Außenflügeln des Genter Altars auch mehrere andere Meisterwerke erstmals wieder in ihrem Originalzustand gezeigt sind. Von van Eyck wurden drei Werke restauriert: Porträt eines Mannes (Léal Souvenir oder Timotheos) aus der National Gallery in London, Bildnis des Baudouin de Lannoy aus der Gemäldegalerie Berlin und das Turin-Mailänder Stun-

denbuch aus dem Museo Civico d'Arte Antica/Palazzo Madama in Turin, das die beiden einzigen erhaltenen Miniaturen van Eycks enthält.

Jan van Eyck, Die Stigmatisierung des hl. Franziskus, 1440, Öl auf Pergament auf Holz, 12,7 x 14,6 cm

Ausstellung: Van Eyck. Eine optische Revolution. Museum für Schöne Künste Gent (MSK – Museum voor Schone Kunsten), Belgien. Bis 30. April

Anonym (Tournai), Wandteppich mit Szenen aus der Passion Christi: Kreuztragung, Kreuzigung und Auferstehung, ca. 1445-1455, Wolle, Seide, 424 × 911 cm

Philadelphia Museum of Art, John G. Johnson Collection, 1917 Courtesy of the Philadelphia Museum of Art

Königliche Museen für Kunst und Geschichte, Brüssel

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Glas kunst Modernes Glas Von Hans-Jürgen Flamm

Im Allgemeinen assoziiert man Glas mit Transparenz und Farblosigkeit. In Mannheim wird man bis zum 26. April eines Besseren belehrt. Im Mittelpunkt einer Ausstellung mit Studioglasobjekten aus der Sammlung Engelhorn des mudac Lausanne in den Reiss-Engelhorn-Museen steht das Spiel von Licht und Farbe. Zum Teil erwartet den Besucher ein überraschender Farbrausch.

Glas gehört zu den Alltäglichkeiten, mit denen wir gewohnheitsmäßig und ohne großes Nachdenken umgehen, seien es Glasscheiben oder Trinkgläser. Doch wenn Künstler sich des Materials annehmen, erhält Glas durchaus etwas Sinnliches. Das beruht vor allem auf seinen optischen Eigenschaften. Beim Wechsel von klarem zu undurchsichtigem, von durchscheinend zu farbigem, von geschliffenem zu ungeschliffenem Glas bieten sich unzählige Möglichkeiten, mit denen Künstler aus dem scheinbar kalten Stoff sinnliche Wahrnehmungen erzielen können. Gerade Studioglas lebt von der optischen Vielschichtigkeit unterschiedlicher Ebenen, der Vielfalt an Formen und Strukturen. Das Spiel des Lichts mit und auf Oberflächen bringt räumliche Tiefe. Dazu kommt ein haptisches Erleben, das Glas kann je nach Bearbeitung fast samtig-weich oder rau sein, glatt und kühl.

GESCHICHTE DES STUDIOGLASES

Barbara Nanning, Rot und Gold, 2008, Glas, geblasen, heißverformt und geschliffen, 20 x 32 x 20 cm

Im 19. Jahrhundert hatten es der Werkstoff Glas und Arbeiten aus Glas schwer, angemessen anerkannt zu werden. In den Zeiten der Malerfürsten – man denke etwa an den Kult um Hans Makart oder Franz von Lenbach – war Glas „für ,wirkliche‘ Kunst nicht seriös genug – und so ganz ist diese Haltung bis heute nicht überwunden“, meint Helmut Ricke im Katalog eins. Doch in der Epoche der Jahrhundertwende begann sich diese Einstellung zu ändern, Künstler wie Emile Gallé oder Louis C. Tiffany legten die Basis für einen neuen Kunstanspruch, der zur Glaskunst von heute führte. In den 1920er-Jahren begannen Manufakturen wie Orrefors und Kosta in Skandinavien, Leerdam in den Niederlanden und Venini in Murano im Kunstglasbereich mit Kunstschaffenden zusammenzuarbeiten. In Frankreich war es Maurice Marinot, der die eigentlichen Materialwerte des Glases in den Mittelpunkt stellte, vor allem sollte die Entstehung aus der


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geschmolzenen Masse zu sehen sein. Marinot wird gerne als „Vater des Studioglases“ bezeichnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg beherrschten zunächst Grundsätze wie „form follows function“ die Gestaltung. Damit wurde zugleich der freie künstlerische Impuls aus der Glasgestaltung verbannt. Doch in den frühen 1950er-Jahren setzte wieder eine künstlerische Unruhe ein, ausgelöst von Fulvio Bianconi bei Venini, Alois Gangkofner in Waldsassen, den Skandinavier Eric Höglund oder Andries Dirk Copier in Leerdam. Von den USA ausgehend, aber auch durch europäische Anstöße, entwickelte sich seit Mitte der 1960er-Jahre eine Bewegung, die sich mit Glas als künstlerischem Material auseinandersetzte. Einer ihrer Auslöser war die Krise der Glasmanufakturen aufgrund der mechanischen Massenfertigung. Damit wollten sich nicht alle mit Glas Arbeitenden abfinden. Besonders in der Tschechoslowakei setzten sich Künstler und Künstlerinnen intensiv mit neuen Möglichkeiten auseinander. Ein wichtiger Versuchstrend ihrer Glaskunst lag in der Erprobung skulpturalen Aufbaus. Das Thema Glasskulptur „wird fast gänzlich von den Künstlern in der Tschechoslowakei beherrscht“, sagt die Kunsthistorikerin Clementine Schack von Wittenau. „Aus heutiger Sicht kommt es einem Vorgang aus der Evolutionsgeschichte gleich, wie sich dort das funktionale Gefäß allmählich zum Objekt, dann zur großformatigen Plastik und Installation wandelt“. Herausragend entwickelte sich das Künstlerpaar Jaroslava Brychtová (*1924) und Stanislav Libenský (19212002), dessen frühe Skulptur „Kopf 1“ („Großer Kopf“, 1959) eine Pionierarbeit in gegossenem Glas darstellt. Ihre klar aufgebaute, geometrisch beeinflusste Komposition ist mehr von abstrakter Malerei als von in der Glaskunst tradierten Formen inspiriert. Bei diesem in Mannheim ausgestellten Objekt ist zum ersten Mal die Transparenz des Glases als Gestaltungsmittel eingesetzt. Das Künstlerpaar

lebte und arbeitete über 50 Jahre zusammen und präsentierte bereits auf der Brüsseler Weltausstellung 1958 Studioglas-Elemente, die später als „zoomorphic stones“ in die Kunstgeschichte eingingen. Ihre Forschungen zu den optischen und physikalischen Betrachtungsweisen von Glas brachte Kunst hervor, die wesentlich zur Bildung moderner Glasästhetik beitrug. Unter den international renommierten tschechischen Künstlern gilt Frantisek Vízner (1936-2011) als Minimalist. Er lernte seit 1951 an den Glasfachschulen in Nový Bor und Železný Brod. Seine Gelbe Schale von 2003 ist ein Beispiel für seine oft in warmen, samtenen Tönen entstandenen Gefäße, die funktionell wirken, aber ihre skulpturale Geltung zeigen und bewahren. Das formgeschmolzene, geschliffene, mattierte und polierte Glas verdeutlicht in seinem streng geometrisch gestalteten Aufbau den Wunsch des Künstlers, neue Formen für zeitgenössisch-moderne Gefäße zu finden. Die Schale mit ihren ausgewogenen Proportionen und ihren klaren, detailfreien Linien hat Vizner zur Skulptur verwandelt. Die hochglänzend polierte Oberfläche ist außen matt und seidig, wirkt im Inneren fast flüssig und lässt dadurch ungewöhnliche Brechungen des Lichtes zu. „Das Kunstwerk entfaltet mit seiner einfachen Form und dieser besonderen Oberfläche eine große meditative Wirkung“, sagt die Kuratorin EvaMaria Günther. Ales Vasícek (*1947) gehört in den berühmten Kreis um Libensky an der Prager Akademie für Angewandte Kunst, nachdem er zuvor an der Glasfachschule in Železný Brod war. Seine Arbeiten zeichnen sich durch exakte Proportionen aus, in seine minimalistisch abstrakten Formen aus geraden Linien, Kurven, Winkeln, unregelmäßigen Formen und Strukturen sind Licht und Schatten einkalkuliert. Die monochrome Glasskulptur „Skulptur (Genf)“ von 1989 ist formgegossen, geschliffen und poliert. Im slowakischen Teil begründete Vaclav Cígler (*1929) die zeitgenössi-

Maurice Ruche, Architektonischer Kubus, 1975, Acrylglas, poliert, 20 x 12 x 12 cm Oben: Tora Urup, Matter Zylinder mit schwimmender Sonne, 2014, massives Glas, mundgeblasen, 5 Ex., 12 x Ø 17 cm

sche Glaskunst und bildete eine ganze Generation von Glaskünstlern aus. Als typisch für deren glatt polierte Arbeiten findet Eva-Maria Günther: „Sie fangen das Spektrum des Lichts ein und spielen mir dessen Strahlen.“ Ebenfalls in Želesny Brod lernte der slowakische Künstler Josef Tomecko, bevor er in der Klasse für Architekturglas bei Vaclav Cígler weiterstudierte. Seiner Kunst (Impression, Frühling, 1988) ist das anzusehen: architektonisch-geometrische Designs, Präzision und Perfektion in der Ausführung, strenger Aufbau. Wie bei zeitgenössischen damaligen Glaskünstlern üblich, spielt das Licht eine wichtige, vielleicht die entscheidende Rolle.


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Yann Oulevay, Samen, schimmernd, 2012, Glas geblasen, Diamentschnitt, poliert, innen versilbert, 39 x Ø 31 cm Oben: Bruno Peinado, Artemishima, 2003, Glas, geblasen, Edition Matali Crasset, 20 Ex. Glasfab 15, 35 x 25 x 25 cm

HARVEY LITTLETON Die amerikanische Studioglas-Bewegung („Studio Glass Movement“) wird gerne auf Harvey Littleton (1922-2013) und seine beiden 1962 im Toledo Museum of Art in Ohio veranstalteten Workshops zurückgeführt. Dabei zeigte er Glasobjekte, die unabhängig von Glasmanufakturen in seinem Atelier entstanden waren. 1957 war Littleton nach Europa gereist, hatte in Murano einige Manufakturen besucht und versucht, selbst Glas zu blasen. 1959 baute er seinen ersten Glasofen. Auf seinem Workshop in Toledo 1962 konnte er dann mit Hilfe eines Ingenieurs den Beweis erbringen, dass auch mit kleinen Öfen eigene Arbeiten entstehen können. 1961 führte er an der Univer-

sität von Wisconsin den ersten Studiengang für Glas in den Vereinigten Staaten ein, er war der treibende Geist hinter der amerikanischen Bewegung. 1962 traf er den deutschen Glaskünstler Erwin Eisch in Frauenau im Bayerischen Wald, der gerade seine erste Ausstellung frei gestalteter Glasobjekte vorbereitete. Eisch hatte in der familieneigenen Glashütte seit Jahren versucht, seine neuen Vorstellungen zu verwirklichen, die den gewohnten Ansichten von Form und Funktion widersprachen. Er wollte mit seinen Arbeiten bewusst eine Gegenposition zum „sinnentleerten Design“ beziehen, in geradezu revolutionärem Zugriff wurde Glas zum skulpturalen Medium. Mit dem Besuch Littletons bei Eisch gab es nun eine Verbindung zwischen den nach Neuem drängenden Kräften in Europa und amerikanischen Vorstellungen. Erwin Eisch erhielt 1964 eine Einladung nach New York, die Studioglas-Bewegung wurde zu einem ständigen Austausch von Konzepten und technischer Entwicklung zwischen Europa und den USA. Die Vertreter beider Strömungen gaben dem Material Glas durch Verformen, Verfremden und Ironisieren den Status eines künstlerischen Mediums außerhalb des Kunsthandwerks. Erwähnenswert: Unabhängig von diesen Entwicklungen und ohne gegenseitige Kenntnis hatte Volkhard Prechtl im thüringischen Lauscha 1963 den ersten Studioglasofen Europas gebaut. Der US-Amerikaner Dan Dailey (*1947) promovierte 1970 an der Rhode Island School of Design und arbeitete später über 20 Jahre mit verschiedenen Glasmanufakturen zusammen, wobei zu Daum in Nancy eine besondere Beziehung entstand. Seine Arbeit „Le Vent/Der Wind“ (1984) ist eine aus Glaspaste hergestellte, unbekleidete und liegende Frau. Dailey ist hier deutlich von der Art déco beeinflusst, vor allem die vom Wind zurückgewehten und waagrecht über den Körper geführten Haare erinnern in ihren starken linea-

ren Formen an eine Kühlerfigur, die der französische Glasmacher René Lalique in den 1920er-Jahren entworfen hat („Spirit of the Wind“). Während Lalique die Geschwindigkeit eines Autos symbolisierte, bezieht sich Dailey auf die Kraft des Windes. Die liegende Frau trägt einen Ring aus Kristallglas, das ist Glas mit einem bestimmten Anteil an Blei, dessen Höhe durch EU-Richtlinien festgelegt ist. Bereits in früheren Arbeiten von Dailey sind Anklänge an Art déco zu entdecken, so in einem dreidimensionalen Wandbild aus Farbglas („Café“, 1979) oder in einer Porträtstudie von Marcel Duchamp (1977). Sie entstanden in der Zeit, als Dailey in Paris lebte und als Designer für die Cristallerie Daum, Nancy arbeitete. Er ist ein gutes Beispiel für die kreative Wandelbarkeit von Glaskünstlern, mit seinen phantasievollen, einfallsreichen und witzigen Glaskompositionen, seinen plastischen Wandbildern aus farbigem Flachglas, Metall und anderen Materialien, seinen Glasserien für Daum mit Titeln wie „Mann mit Katze“ oder „Frau und Stachelschwein“. Dabei war es das erste Mal, dass diese angesehene Firma einem Künstler für seine individuellen Arbeiten Gläser vorfertigte. Die Rohlinge wurden von Nancy nach Massachusetts gebracht, wo Dailey und sein Assistent das Dekor in Sandstrahltechnik anbrachten.

GLAS UND FARBE Bei den Gestaltungsmöglichkeiten von Glas spielen hinsichtlich Form und Volumen die Spiegelungen und die Lichtdurchlässigkeit des Materials eine große Rolle. Vor allem, wenn Farbe ins Spiel kommt, die auf die Raumwirkung zielt. Mit einem Ordnungssystem für Farbe beschäftigte sich bereits Leonardo da Vinci. Er gehört zu den Mitbegründern der Farblehre und nahm an, dass Gelb eine „einfache Farbe“ sei, Blau dagegen „eine zusammengesetzte Farbe aus Licht und Finsternis“. Am Beginn des


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GLAS

18. Jahrhunderts beschäftigte sich Isaac Newton mit Farbtheorien und experimentierte mit Prismen. Dabei stellte er fest, dass Weiß zusammengesetzt ist und mit Hilfe von Glas regenbogenartig in seine Farben zerlegt werden kann. Am Ende dieses Jahrhunderts begann Johann Wolfgang von Goethe seine Farbforschungen, definierte Grundfarben und psychologisierte sie: Blau symbolisiert Kälte und Passivität, Gelb ist warm und leuchtend. Im Laufe der Zeit wurden weitere Farbtheorien aufgestellt, weit verbreitet ist die europäische mit ihren Primärfarben Gelb, Rot, Blau, aus denen sich alle anderen Sekundär- und Tertiärfarben kombinieren lassen. Obwohl eine Kenntnis von Farbtheorien für das künstlerische Schaffen keine entscheidende Rolle spielt, hat gerade bildende Künstler und Künstlerinnen dieses Phänomen immer wieder zu Experimenten angeregt. Im 20. Jahrhundert gehört der Farbkreis des am Weimarer Bauhaus lehrenden Schweizers Johannes Itten zu den bekanntesten. Dabei steht Gelb oben, die anderen Grundfarben Blau und Rot sind um 120 Grad versetzt daneben angeordnet. Auch Itten beschäftigte sich mit der Gefühls- und Empfindungswelt, über Farben hervorgerufen und beeinflusst wird. Heute steht zum Beispiel Rot oft für Gefahr oder Leidenschaft, Blau verspricht Sicherheit und Weite. Nach Ittens Farbkreis sind in der Mannheimer Ausstellung die Glasskulpturen angeordnet. Unter dem Titel „Chromatik. Klang der Farbe in der modernen Glaskunst“ präsentiert man ausgewählte Glasarbeiten in attraktiven Farben. Der Begriff Chromatik stammt zunächst aus der Musik und bezeichnet die Einfügung von Halbtönen zwischen die GanztonFrantisek Vízner, Gelbe Schale, 2003, Glas, formgeschmolzen, geschliffen, mattiert und poliert, Ø 47 cm Ales Vasícek, Skulptur (Genf), 1989, Glas, formgegossen, geschliffen und poliert, 18 x 43 x 9 cm Claude Goutin, Die Welle, 1969, Pâte de verre, formgeschmolzen, nachveredelt, 52/120, 14 x 39 x 14 cm

schritte. Analog dazu bedeutet das in der Farbenlehre die Veränderung der Grundtöne um einen Halbton nach oben oder unten. Im Zeughaus der rem-Museen erlebt der Betrachter, wie facettenreich Farbe eingesetzt werden kann, auch unabhängig von der ursprünglichen Thematik. Gerade die Farbkomposition verlangt hohes Können. Mit dem Beimischen von Metalloxiden entsteht eine Vielfalt an Farbnuancen. Das Wissen um Farbe und deren Wirkung bei Spiegelungen, Lichtbrechungen, Reflexe machen aus Glasobjekten einzigartige Kunstwerke. Zu sehen sind Arbeiten von den späten 1960er-Jahren bis heute. „Gegenwärtig liegt der Facettenreichtum der Glasgestaltung in den unterschiedlichen künstlerischen Positionen und in der persönlichen

Handschrift des Künstlers“, heißt es im Begleitkatalog. Geometrische, skulpturale Formen werden von malerischen Elementen überlagert.

KÜNSTLERINNEN Frauen spielen in der Glaskunst ihren wichtigen Part. „Rot und Gold“ (2008) von Barbara Nanning (*1957) ist ein schalenartiges Objekt aus weichen fließenden Formen, die organisch strukturiert sind. Nanning verwendet unterschiedliche Glasstärken und formt das Glas zu einer lebendigen Gestalt mit bewegt wirkenden Rundungen. Dabei setzt die Niederländerin eine aufwändige Vergoldungstechnik ein, die bereits in der Spätantike praktiziert wurde: Bei dieser Heißverformung wird eine Glasfläche zu-

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sind tradierte Formen wie Schalen oder Gefäße. Dabei entstehen Objekte wie aus traumhaft-surrealen Welten. Ihre mundgeblasene schwimmende Sonne scheint in einem matten Glaszylinder zu schweben, die Illusion entsteht durch den Gegensatz von mattierten und polierten Glasflächen, die auf die schwingende Sonnenscheibe treffen. Ein schöner Trompe l’oeil-Effekt. Tora Urup gründete 2001 ein Designstudio für Glas und Keramik, sie arbeitet mit japanischen und tschechischen Künstlerinnen zusammen.

FRANKREICH UND DAUM

Claude Wetzstein, Kavalier, 1970, Pâte de verre, formgeschmolzen, 70/75, 30 x 28 x 8 cm Oben: Josef Tomecko, Impression/Frühling, 1988, optisches Glas, geschnitten und poliert, 34 x 30 x 12 cm

nächst rückseitig mit Blattgold bestückt, erhitzt und darauf eine weitere Glasschicht aufgebracht. Bei „Rot und Gold“ sind verschieden eingefärbte Gläser miteinander verschmolzen und klassische Handwerkskunst und innovativer Materialeinsatz verbunden. Das vergoldete Glasobjekt gehört zur Serie „Verre églomisé“ (2002-2017). Tora Urups (*1960) „Matter Zylinder“ mit schwimmender Sonne entstand 2014, sie zählt unter den zeitgenössischen Glaskünstlerinnen zu den bedeutenden in Skandinavien. Die Dänin kam über die Keramik zur Glaskunst. In ihren Arbeiten spiegelt sich die besondere Rolle von Farbe und Material und deren Wirkung in Raum und Volumen. Der Ausgangspunkt

Französische Künstler – aber nicht nur sie – arbeiten gerne mit der renommierten Cristallerie Daum zusammen. Bei Claude Goutins (19302018) „Die Welle“ von 1969 aus Glaspaste ist die Brechung einer Welle festgehalten, Goutin hat die Einzelteile fragmentiert und die entstandenen Flächen und Räume miteinander verschränkt. Die algengrüne Farbe harmoniert mit dem Wassersujet und fängt ein wässrig-glasiges Licht ein. Die Arbeit entstand als Teil einer limitierten Serie von 120 Exemplaren für die Glasmanufaktur Daum Frères in Nancy. Gegenständlich zeigt sich Claude Wetzsteins (19202001) „Kavalier“, ein abstrahierter Reiter aus formgeschmolzener blauer Glaspaste, die an die expressive Farbgebung des Blauen Reiter erinnert (1970). Das Objekt ist durch Polieren nachveredelt. Der Franzose Wetzsteins schuf mehrere Reiterplastiken, die in Kleinserien bei Daum erschienen. Wetzstein stammt selber aus Nancy und gehört zu den naturalistischen Abstrakten. Das geblasene Objekt „Artemishima“ (2003) von Bruno Peinado (*1970) entstand anlässlich des Kunstprojektes „glassfab.“ in Prag Diese Veranstaltung wurde von der Galeristin Nadine Gandy initiiert und von der französischen Designerin Matali Grasset umgesetzt. Mehrere zeitgenössische

Künstler erstellten mit Hilfe einer tschechischen Hütte eine Glaskollektion. Damit sollte auch ein Zeichen gegen den Verlust handwerklichen Könnens gesetzt werden, ein globaler Vorgang, der in vielen Ländern bedrohliche Ausmaße angenommen hat. Das Objekt ist Paperweight und Skulptur, es zeigt Ähnlichkeiten mit einem Cartoonkopf. Und das ist kein Wunder, denn Peinado lässt sich neben literarischen, kunstgeschichtlichen, musikalischen Vorlagen und Sujets aus der Werbung, dem Fernsehen eben auch durch Cartoons und Comics inspirieren. Spezialität und Leidenschaft des Franzosen sind Übergänge und Verwerfungen zwischen Hoch- und Alltagskultur, zwischen Edlem und Banalen, diesen Brüchen spürt er nach und lässt sie in seinen Arbeiten sichtbar werden. Unter den prominenten Künstlern, die sich am Glas versuchten, ist auch Salvador Dalí (Zyklop, 1967). Der Spanier zeigte sich begeistert von der Durchsichtigkeit der Glaspaste. Die schon in der Antike eingesetzte Technik war lange vergessen, ehe sie um 1900 von der Manufaktur Daum im französischen Nancy wiederentdeckt und weiterentwickelt wurde. Nach einem Entwurf wird eine mehrfach verwendbare Brennform mit poröser Wandung hergestellt und innen mit einem Gleitmittel beschichtet. Die Glasrohpaste wird eingestrichen, die Form verschlossen und bei niedrigen Temperaturen in den Ofen gestellt. Das Bindemittel verflüchtigt sich durch die poröse Formwand, die Glasmasse versintert. Nach dem Abkühlen kann das Werk der Form entnommen und poliert werden. Der riesige Zyklop, ein begabter Schmied mit außergewöhnlichen Fähigkeiten und Kräften, ist eine Gestalt der griechischen Mythologie und hat nur ein Auge in der Mitte seiner kelchförmigen Stirn – darauf Salvador Dalís Signatur zu sehen. Bei Fotoserien, die mit dem Fotografen Philippe Halsman entstanden, ließ sich Dalí auch selbst als Zyklop ablichten.


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GLAS

SCHWEIZER GLASKÜNSTLER Die Sammlung Peter und Traudl Engelhorn ist in Lausanne beheimatet, da dürfen Schweizer Künstler nicht fehlen. Das Ehepaar hat über Jahrzehnte hinweg eine der bedeutenden Sammlungen zeitgenössischer Glaskunst in Europa mit über 600 Objekten zusammengestellt. Sie spiegelt die gesamte Bandbreite dieser Kunstform wider. Peter Engelhorn war ein Urenkel des BASFGründers und Gesellschafter des Pharma-Unternehmens BoehringerMannheim und zählte zu den Mitbegründern des Förderkreises der Reiss-Engelhorn-Museen. Seit seinem Tod 1991 widmet sich seine Frau Traudl Engelhorn-Vecchiatto verstärkt den Stiftungen und Vereinen und ebenso der Kooperation zwischen Mannheim und Lausanne. Maurice Ruche stammt aus einer Schweizer Architektenfamilie, das schlägt sich in seinem Objekt „Architektonischer Kubus“ (1975) nieder. Er arbeitet als Bildhauer, Maler, Zeichner und Grafiker. Diese aus transparentem und magentafarbenem Acrylglas hergestellte Skulptur ist konsequent nach den geometrischen Grundformen Kreis, Quadrat, Zylinder aufgebaut, ihre Bestandteile sind teilweise in Pink eingefärbt und miteinander verschränkt. Acrylglas – auch als Plexiglas bekannt – ist eine beliebte Alternative zum herkömmlichen Glas. Es wiegt deutlich weniger und ist um einiges bruchfester. Acrylglas-Zuschnitte können in vielen Varianten eingesetzt werden, von transparent bis undurchsichtig, von weiß oder schwarz bis farbig, und es kann kratzfest hergestellt werden. Auch der Schweizer Yann Oulevay begann seine Laufbahn mit einem Architekturstudium, bevor er zum Glasbläser und Glasdesigner ausgebildet wurde. Seine Weiterbildung vollendete er in verschiedenen Ländern mit Aufenthalten in Murano. „Samen, topasfarben“ (2013) und „Samen,

schimmernd“ (2012) sind von der Natur inspirierte, samenartige Objekte, ihre Oberfläche wird häufig durch gezogene und heiß aufgesetzte Glasfäden veredelt. Samen sind für Oulevay ein Zeichen von Leben, Wachstum und Vermehrung, aber auch Sinnbilder des Widerstands. Deshalb sollen seine Kunstwerke den Betrachter zum Nachdenken und zur Kontemplation über das Leben, dessen Ursprünge und die Einwirkung des Menschen darauf anregen. Eines der Objekte ist teilversilbert, um die Wechselbeziehung von Glas und Licht zu zeigen. Das Material wird reflektiert, das Glas leuchtet und gibt einen Einblick in die Schönheit der Natur, eingefangen in Samen. Vom deutschen Tobias Rehberger stammt das Glasobjekt mit dem exzentrischen Namen „Autobdelygmitsch“ (2003). Es ist ein auf den ersten Blick potentiell verwendbarer Aschenbecher aus blauem Glas, der das Sammeln von Asche zwar erlaubt, aber dessen Reinigung schwierig ist. Es entstand im Rahmen des Kunstprojektes „glassfab.“ der Prager Galerie Gandy. Rehberger, Professor an der Städelschule in Frankfurt, ist ein universeller, international etablierter Künstler und agiert häufig an der Schnittstelle zwischen funktionalem Design und Kunst. Er entwirft Möbel, Vasen, Lampen, Uhren und setzt sich mit der Frage der Funktion von Kunst ebenso auseinander wie mit den Eigenschaften der modernen Skulptur. Bewegung und Zeit, das Wechselspiel zwischen positivem und negativem Volumen. Den aktuellen Stand der Entwicklung des Studioglases fasste Helmut Ricke so zusammen: „Die Glaskunst bildet heute einen sehr eigenständigen und besonders reizvollen Zweig der großen internationalen Kunstströmungen, wobei die Diskussion um Kunst oder Kunsthandwerk – ohnehin eher eine deutsche Spezialität – weitgehend ihre Bedeutung verloren hat“.

Salvador Dalí, Zyklop, 1967, Pâte de verre, formgeschmolzen und durch Politur nachveredelt, 95/150 Ex., 50 x Ø 18 cm Oben: Tobias Rehberger, Autobdelygmitisch, 2003, Böhmisches Kristallglas, geblasen, Edition Matali Crasset, 50 Ex., Glasfab 1, 12 x 30 x 12 cm

Literatur: Eva-Maria Günther, Chromatik. Klang der Farbe in der modernen Glaskunst, Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim, Regensburg, 2019; EvaMaria Fahrner-Tutsek, Katalog eins, Glas der Gegenwart, München, 2004; Clementine Schack von Wittenau, Neues Glas und Studioglas, Coburg, Regensburg, 2005; Tobias Rehberger, Home and Away and Outside, Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2014 Ausstellung: Chromatik. Klang der Farbe in der modernen Glaskunst, rem, Mannheim. Bis 26. April Fotos: Sammlung mudac Lausanne, Atelier de numérasation de la Ville de Lausanne

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Ingo Maurer Design or what?

Ingo Maurer intim

Teil II

Von Dr. Wolfgang Hornik

Seine Vielseitigkeit spiegeln Materialien wie Blattgold, Japanpapier, Porzellanscherben oder Plastik wider, alles brachte er zum Leuchten: Ingo Maurer. Zu Beginn seiner Karriere gestaltete er Leuchten um die klassische Glühbirne herum. Unabhängig vom Leuchtmittel war für ihn die Qualität des im Raum erzeugten Lichts entscheidend. Neben spektakulären Einzelstücken entwickelte er komplette Beleuchtungskonzepte, sowohl für private als auch öffentliche Gebäude. Die Neue Sammlung – The Design Museum präsentiert die Ausstellung über diesen Pionier des zeitgenössischen Lichtdesigns bis zum 18. Oktober.

NIEDERVOLT – HOCH SPANNEND: YAYAHO Ab den 1980er-Jahren wurden Niedervolt-Seilsysteme als flexible und leicht handhabbare Beleuchtungssysteme hoch geschätzt. Keine Arztpraxis, kein Büro, kein Flur oder Wohnzimmer war ohne die stromführenden Stahlseile mit Niedervolt (meist 12V) Halogenleuchtmitteln denkbar. 1984 kam Ingo Maurer als einer der Ersten mit dem NiedervoltLichtsystem „YaYaHo“ auf den Markt, viele andere Hersteller sollten ihm bald folgen. Die Idee dazu kam ihm früh morgens bei den Neujahrsfestlichkeiten nach dem Verlassen eines Lokals auf Haiti. Er bewunderte den aussichtslosen Kampf zweier 1500W-Glühbirnen gegen das aufgehende Sonnenlicht. Fasziniert war er von der simplen Montage-Idee – die Leuchtmittel waren einfach an zwei Drähten fixiert. Beim „YaYaHo“ werden zwei horizontale Metallseile, gespeist von einem Transformator, meist knapp unter der Decke gespannt und mit einer variablen Anzahl frei beweglicher und unterschiedlich gestalteter Halogenleuchtmittel bestückt. Jedes Leuchtmittel kann individuell positioniert und ausgerichtet werden. Es bietet gleichzeitig Funktion und Freiheit. Im Juni 1985 installierte er „YaYaHo“ in Paris im Centre Georges Pompidou für die Ausstellung „Lumières Je pense à vous“. Obwohl das genial einfache System zahlreiche Nachahmer fand, wurde Ingo Maurer dadurch nicht zum Millionär. Er hatte kein Patent dafür angemeldet, lediglich ein Gebrauchsmuster.

TRÄUME AUS JAPANPAPIER

Ingo Maurer mit seiner Leuchte „What We Do Counts“, 2015

Foto: Tom Vack

Die Lampenschirme der „MaMo Nouchies“-Serie werden aus japanischem Papier aus Dagmar Mombachs Manufaktur solange aufwändig in Handarbeit mit mehreren Arbeitsschritten geformt bis sie die gewünschte Form annehmen. Damit


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ist jeder Schirm ein Einzelstück. Der Name MaMo Nouchies verweist auf Ingo Maurer und Dagmar Mombach und würdigt gleichzeitig das Universaltalent Isamu Noguchi (19041988), der schon Mitte des 20. Jahrhunderts Klassiker der Papierschirmleuchten geschaffen hatte. Mit den MaMo Nouchies hat Ingo Maurer subtile Skulpturen aus Papier, Metall, Glas, Glasfaserblenden, Kunststoff, Edelstahl und bei einigen Stehleuchten mit kontrastierendem Beton als Sockel geformt. Auffallend schön sind die figürlichen MaMo Nouchies „Walking in the Rain“ aus den Jahren 1998/2017 und „Samurai“ von 1998.

WEITERE PRODUKTE Die Auflistung aller von Ingo Maurer entworfenen Leuchten ist überwältigend. Alle verbindet eine innovative, kreative und phantasievolle Gestaltung. Das aktuelle Angebot an Tischlampen, Hängelampen, Deckenlampen, Stehlampen, Systemen, Wandlampen, MaMo Nouchies, Einzelstücke und selbst die nicht mehr in Produktion befindlichen Modelle geben einen Überblick über das enorme gestalterische Werk Ingo Maurers. Das aufkommende LED-Zeitalter begrüßte Ingo Maurer bereits 2001 mit dem Modell „EL.E.DEE“, die als erste LED-Tischleuchte in die Designgeschichte eingegangen ist. In der Folge entstanden weitere LEDTische, LED-Bänke sowie LED-Tapeten und LED-Decken, in denen die Lichtquellen in der Fläche verteilt sind. Die „Zettel'z 5“ ist eine interaktive Deckenleuchte, da sie der Besitzer selbst mitgestalten kann. Er kann sie voluminös und locker oder konzentriert und eng stecken. Neben den 31 bedruckten Blättern aus transluzentem Japanpapier in DIN A5 werden 49 unbedruckte Zettel mitgeliefert, auf denen der Nutzer mit eigenen Gedanken oder Zeichnungen die Leuchte individualisieren kann. Eine weitere Spielart ist die

„Zettel’z Laughing Buddha“ aus den Jahren 1997/2018. Ganz schön verdreht kommt die papierene Wandleuchte „Oops“ aus dem Jahr 2019, die sich durchaus auf ihren Vorläufer, die metallene „Flames“-Wandleuchte, 1962 von Serge Mouille entworfen, berufen darf.

LICHTINSTALLATIONEN Seit 1985 plante und realisierte Ingo Maurer auch Lichtinstallationen im privaten und öffentlichen Raum. Er schuf Lichträume, integrierte Objekte in Stadt und Land oder setzte gekonnt Architektur in Szene. Seine Projekte finden sich in Asien, Europa, der Karibik sowie Nord- und Südamerika. Beispiele dieser genialen Arbeiten sieht man aber auch in München. Seit 1998 entwickelte Ingo Maurer mit seinem Team die Farb- und Lichtkonzepte für die UBahnhöfe Westfriedhof (1998), Münchner Freiheit (2008-2009), Marienplatz (2015) und Sendlinger Tor. Für den japanischen Modedesigner Issey Miyake erschuf er 1999 eine Lichtinstallation für eine Modenschau in Paris und ein Lichtobjekt für dessen Londoner Showroom. Auf dem Lester B. Pearson Airport in Toronto vertreibt seit dem Jahr 2003 die Installation „Earthbound – Unbound“ mit einem großen Wasserbassin mit sich ständig bewegenden und schwebenden Elementen den Wartenden die Zeit im Terminal für internationale Abflüge. Die imposante etwa 1.500 Kilogramm schwere „Crystal Snowflake“ aus dem Jahr 2005 ist das Gegenteil einer leichten Schneeflocke und kann bei Unicef in New York be-

Dagmar Mombach, Ingo Maurer + Team, MaMo Nouchies Foto: Anna Seibel Ingo Maurer + Team, MaMo Nouchies, Walking in the Rain 1998/2017 Dagmar Mombach, Ingo Maurer + Team, Samurai, 1998 Foto: Markus Tollkopf


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staunt werden. Das Lichtobjekt mit einem Durchmesser von sieben Metern besteht aus beinahe 16.000 Kristallen von Baccarat und leuchtet aus 16 Halogen-Metalldampf-Spots, 84 Halogen-Spots, 24 StroboskopLichtern und 300 LED-Blitzlichtern mit insgesamt 7.520 Watt. Trotz seines beeindruckenden Gewichts ist es von unglaublicher optischer Leichtigkeit. Im Atomium in Brüssel entstand 2006 die „Friendly Intrusion from Outer Space“. Die neue Firmenzentrale von Linde in München zieren seit 2008 Lichtobjekte im Foyer und eine spektakuläre Außenbeleuchtung mit einem speziellen,

energieeffizienten LED-Modul, das nur die Laibungen der Fenster erhellt. Noch im Jahr 2019 installierte Ingo Maurer die „Silver Cloud“ im Residenztheater in München.

DIE NATUR DES LICHTS Ingo Maurer ging es nie alleine um den Entwurf von Leuchten, vielmehr um die Gestaltung von Lichtverhältnissen. Seine Faszination dieses Mediums beschrieb er mit diesen Worten: „Ich glaube, Licht ist so geheimnisvoll, weil es sich so unglaublich schnell und auf so unterschiedliche Weise bewegen kann und man nie wirklich weiß, woher es kommt. Das mag ich sehr gerne.“ Licht ist wie Luft, nicht greifbar und trotzdem lebensnotwendig. Ohne Licht gäbe es keine Farben und keinen Schatten. Bereits die Abnahme des natürlichen Lichts zum November hin löst bei manchen Menschen den Novemberblues aus, der bei einigen bis zu einer Winterdepression führen kann. Licht ist nicht nur zum Sehen wichtig, vielmehr steuert es auch unsere Körperfunktionen. Lichtempfindliche Zellen auf der Netzhaut veranlassen die Ausschüttung des Glückshormons Serotonin im Gehirn, das wiederum für die Produktion des für Schlaf und Erholung zuständigen Hormons Melatonin verantwortlich ist und die Schlaf- und Wachphasen steuert. Physikalisch ist Licht als elektromagnetische Strahlung definiert, genauer der für das menschliche Auge wahrnehmbare Teil des elektromagnetischen Spektrums im Bereich der Wellenlängen zwischen rund 380 und 780 nm, also zwischen der UVund der Infrarot-/(Wärme-)Strah-

Ingo Maurer, Zettel’z 5, 1997 Foto: Ingo Maurer GmbH

Ingo Maurer, EL.E.DEE, 2001 Foto: Tom Vack

Ingo Maurer, Zettel’z Laughing BudFoto: Anna Seibel dha, 1997/2018


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lung. Die vielfältigen Eigenschaften des Lichts lassen sich bisher von Physikern nur mit Hilfe zweier unterschiedlicher Modelle erklären, was diese als den Welle-Teilchen-Dualismus bezeichnen. Dies bedeutet, dass Licht sowohl als Teilchen (Photon) als auch als Welle betrachtet wird, je nachdem, welchen Effekt (zum Beispiel Brechung, Beugung oder Reflexion) es zu modellieren gilt. Für den Leuchtendesigner sind vor allem zwei Eigenschaften des Lichts von Bedeutung. Die Reflexion erlaubt die Bündelung oder Streuung des Lichts bei entsprechend geformten Reflektoren. Die Brechung an der Grenzfläche zwischen zwei Medien unterschiedlicher optischer Dichte ermöglicht die Ablenkung des Lichtstrahls, was bei leistungsstarken Spots zum Beispiel durch FresnelLinsen ebenfalls zur Bündelung des Lichts benutzt wird.

KUNSTLICHT Unter Kunstlicht versteht man alles außer Tageslicht, das von der Sonne erzeugt wird. Frühe Kunstlichtspender waren Kerzen und Fackeln. Die Erforschung der Elektrizität verhalf der Glühbirne zu ihrem mehr als 100 Jahre dauernden Siegeszug. Sie ist wie die Kerze oder Fackel ein thermischer Strahler, bei dem ein Großteil der Energie in Form von Wärme verloren geht. Als Klima rettende Maßnahme wurde sie deshalb ab 2012 in der Europäischen Union verboten. Als Ersatz wurde zunächst die sehr umstrittene Energiesparlampe angepriesen, der aber eine Vielzahl gesundheitlicher Beeinträchtigungen zugeschrieben wurde. Inzwischen

Ingo Maurer + Team, Oop’s, 2019 Foto: Tom Vack

Ingo Maurer + Team, Lichtgestaltung Marienplatz, 2015 Foto: Friederike Klesper Ingo Maurer + Team, Silver Cloud, 2019 Foto: Simon Koy

hat sich die LED (Leuchtdiode) als zuverlässige Alternative durchgesetzt. Sie produziert kaum Wärme, wodurch sie in etwa mit einem Zehntel der Leistung auskommt, die eine entsprechend helle Glühbirne benötigen würde. Möglich ist dies, da das Licht in diesen Halbleitern nicht durch die Hitze eines glühenden Drahtes entsteht. Mit der Vielzahl an Leuchtmitteln wurde es für den Verbraucher zunehmend schwieriger, das richtige zu finden. Zu Zeiten der Glühbirne wusste man wie wenig hell eine 25-Watt-Birne im Gegensatz zu einer grellen 100-Watt-Birne


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leuchtet. Um die Helligkeit der unterschiedlichen Leuchtmittel zu vergleichen, muss der Lichtstrom (angegeben in Lumen) betrachtet werden. Ebenso wichtig ist die Farbtemperatur in Kelvin. Der Glühbirne am ähnlichsten sind LEDs mit 2700 Kelvin (Warmweiß), die meistens im Wohnbereich eingesetzt werden. Je höher der Wert, desto bläulicher und kälter erscheint das Licht. Kunstlicht ist eigentlich ein Werkzeug, in seiner extremen Form als Laser schneidet es sogar Festkörper. Die Halogenlampen sind kleine, starke, punktförmige Lichtquellen, deren starken Blendeffekt die Leuchte kompensieren muss. Bei LEDs ist das Licht meist flächig und ausgebreitet. Die geringe Wärmeentwicklung der LEDs schont die Leuchten und gibt dem Designer größere Freiheiten beim Entwurf.

LICHT = LAMPE + LEUCHTE Zur Erklärung dieser Gleichung hilft die Unterscheidung der Begriffe Lampe und Leuchte. Lampe bezeichnet das Leuchtmittel, also die Lichtquelle. Unter Leuchte versteht man die Umhüllung der Lampe (Ingo Maurer sprach allerdings immer von Lampen, wenn er seine Leuchten meinte). Das Licht entsteht aus der Kombination Lampe und Leuchte. Die Lampe definiert Eigenschaften wie die Farbtemperatur. Warmweißes Licht mit weniger als 3300K wird als gemütlich empfunden, kaltweißes Licht über 3300K wirkt anregend und eignet sich für den Arbeitsplatz. Durch Dimmer kann die Farbtemperatur bei Glühbirnen auf Kosten der Helligkeit erwärmt werden. Die Leuchte bestimmt die Lichtausbreitung, zum Beispiel ob sie direkt oder

Ausstellung „Ingo Maurer intim. Foto: Anna Seibel Design or what?“ Ingo Maurer + Team, Torre Velasca Blu, Foto: Tom Vack 2019


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indirekt erhellen soll. Das gelungene Zusammenspiel von Leuchtmittel und Leuchte erzeugt je nach Situation angenehme atmosphärische Stimmung oder zweckmäßige Helligkeit am Arbeitsplatz. Die besondere Herausforderung beim Leuchtendesign ist, dass die Leuchte nicht nur dem Zeitgeist (und im Idealfall darüber hinaus, was man dann zeitlos nennt) entsprechend gestaltet ist, sondern dass sie auch ihren jeweiligen Beleuchtungszweck erfüllt. An eine Arbeitsleuchte werden andere Anforderungen gestellt als an ein atmosphärisches Raumlicht spendendes Leuchtenobjekt. Wie beim Möbeldesign müssen Form und Funktion passen. Wer wünscht sich einen stylish designten Stuhl, auf dem man nicht sitzen kann? Während jedoch ein bequemer Stuhl immer bequem bleibt, unabhängig ob er im Arbeits-, Wohn- oder Esszimmer steht, hängt die Lichtwirkung einer Leuchte stark von ihrer Umgebung und dem Raum ab. Eine zusätzliche Herausforderung für den LeuchtenDesigner.

INGO-MAURER-STIL? Versuch einer historischen Einordnung: Leuchten blicken in der Designgeschichte auf wenige Epochen zurück. Eine erste Blütezeit hatten sie im Jugendstil, der französischen Belle Époque. Vorwiegend florale, naturalistische Ornamente in mehrfarbigem Pâte-de-verre-Glas waren stilprägend, sieht man von den strengeren Entwürfen des Wiener Jugendstils ab. Die Begeisterung für Maschinen und Technik führte im Art déco zu strengen geometrischen Formen. Die Namensgebung dieser Epoche erfolgte erst in den 1960erJahren und bezieht sich auf die „Exposition internationale des arts décoratifs et industriels modernes“ im Jahr 1925 in Paris. Im anschließenden organischen Midcentury runden sich die Entwürfe und werden durch Holz als zeittypisches Ma-

terial wohnlicher. Die rebellischen 1960er-Jahre werden wieder bunter und greller. Ingo Maurer hat in über fünf Jahrzehnten ein weiteres Kapitel in der Geschichte des LeuchtenDesigns geschrieben. Mal hat er Vorhandenes weiter entwickelt, meist aber gänzlich Neues geschaffen. Mitten im Pop-Art-Zeitalter begann Ingo Maurer und erschuf seinen eigenen von hintergründigem Humor geprägten Stil. Inzwischen stößt man bei Leuchten-Recherchen schon auf freche Nachahmer, die ihre Erzeugnisse mit der Bezeichnung „Ingo Maurer Stil“ aufzuwerten versuchen.

DIE AUSSTELLUNG An der Planung dieser Retrospektive „Ingo Maurer intim. Design or what?“, welche Die Neue Sammlung – The Design Museum, Pinakothek der Moderne, München noch bis 18. Oktober zeigt, arbeitete Ingo Maurer noch mit. Leider verstarb er knapp drei Wochen vor ihrer Eröffnung am 21. Oktober 2019. Sein Genie wird noch lange in seinen Leuchten und Lichtinstallationen weiter leuchten und die Welt aufhellen.

Katalog: „Ingo Maurer intim. Design or What?“ Hrsg. Angelika Nollert, Die Neue Sammlung – The Design Museum, München, 2019/20 Ausstellung: Ingo Maurer intim. Design or what? Die Neue Sammlung – The Design Museum, Pinakothek der Moderne, München. Bis 18. Oktober 2020

Eckhard Knuth, Ingo Maurer, Holonzki/ Dead Bulb Alive, 2000 Ingo Maurer, Living Vegas, 2007 Ingo Maurer + Team, Ringelpiez, 2017 Alle Fotos: Tom Vack


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AUKTIONSNOTIZEN

Tipps für Kurzentschlossene 24./26. März

Küss die Hand Koller, Zürich Dekorative Kunstwerke, die sich jahrzehnte- oder gar jahrhundertelang in Privatsammlungen befanden, hat Koller Ende März im Programm. Die liebevoll zusammengestellte Müller-Frei-Sammlung entstand ab den 1960er-Jahren und beinhaltet unter anderem Porzellanobjekte wie die seltene Krinolinen-Handkuss-Gruppe aus den Jahren um 1737 aus der Meissener Kaendler-Periode, die ehemals der Sammlung Baron Maurice de Rothschild angehörte (Schätzung 50.00070.000 Schweizer Franken) sowie eine weitere bedeutende Liebesgruppe mit Vogelkäfig aus der Zeit um 1736 von Johann Joachim Kaendler (40.000-60.000 Franken). Dr. Paul und Ursula Müller-Frei sammelten mit Leidenschaft auch feinste englische Silberwaren, wovon ein Elisabeth-I-Vermeil-Fußbecher von 1576 aus der All Saint’s Church in South Cave England zeugt (30.000-50.000 Franken). Elegante Möbel des 18. Jahrhunderts sind eine Transition-Lackkommode von Meisterebenist Léonard Boudin (45.000-75.000 Franken). Unter den altmeisterlichen Gemälden hervorzuheben ist eine Madonnendarstellung der flämischen Künstler Daniel Seghers und Erasmus Quellinus d. J. aus dem 17. Jahr-

hundert (40.000-60.000 Franken). Die Kunstwerke der Sammlung Müller-Frei kommen in einem separaten Katalog am 24. März zum Ausruf. Zweifellos eines der Highlights der Auktion „Möbel und Dekorative Kunst“ am 26. März ist die äußerst bedeutende und seltene barocke Seckendorff‘sche Kommode von François Lieutaud. Das aus einer Zürcher Privatsammlung stammende Régence-Möbel aus der Zeit um 1730 wurde höchstwahrscheinlich vom Markgrafen Brandenburg-Ansbach direkt beim Künstler erworben und als Geschenk an seinen Minister, Graf Friedrich von SeckendorffAberdar, weitervermacht. In dessen Familienbesitz blieb die Kommode bis zu ihrer Versteigerung in einer Auktion in Zürich im Jahre 1998. Die schlichte Eleganz und Reinheit des Entwurfs beeinflusste die deutsche Möbelproduktion für die kommenden Jahrzehnte nachhaltig. Die noble Provenienz und der ausgezeichnete Erhaltungszustand macht sie zu einem extrem raren Sammlerstück auf dem heutigen Antiquitätenmarkt (150.000-250.000 Franken). Ein Limoger Reliquienkästchen aus dem 13. Jahrhundert bildet einen weiteren Höhepunkt. Diese sogenannte „Châsse“ ist ein mittelalterliches Zeugnis aus der Blütephase der „Email champlevé“Produktion aus Limoges (70.000-120.000 Franken). Aus einer anderen Schweizer Privatsammlung stammt ein fein intarsierter Mehrzwecktisch der Werkstatt Abraham und David Roentgens (60.000-80.000 Franken). TELEFON | +41/(0)44/4456363 WEBSEITE | www.kollerauktionen.com

Seckendorff’sche Kommode, Paris, um 1728/30, François Lieutaud, nach einem Entwurf von Jean Bérain, Régence, 80 × 130 × 65 cm (Schätzung 150.000-250.000 Schweizer Franken). Koller, Zürich, 26.03.2020


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27./28. März

Aus Königreichen und Fürstentümer Czerny’s, Sarzana/Italien Czerny’s, das international agierende Auktionshaus für historische Waffen und Militaria im italienischen Sarzana nahe der Cinque Terre und La Spezia, präsentiert zur Auktion 100 zwei Kataloge mit einem umfangreichen Angebot. Im Militaria-Katalog findet sich der erste Teil einer bedeutenden Sammlung mit dem Schwerpunkt auf Preußen, dem russischen Zarenreich, Österreich und Italien. Aber auch Objekte kleinerer Königreiche und Fürstentümer wie Bayern, Sachsen, Hannover, Mecklenburg sind im Angebot. Neben sehr seltenen Helmen und Uniformen aus dem zaristischen Russland gibt es persönliche Uniformen von Kaiser Franz Joseph I. sowie Kaiser Wilhelm II., eine preußische Regimentsfahne mit Fahnenbändern, eine bayerische Generalsuniform und eine Supraweste der Hartschiere sowie der preußischen Garde du Corps. Dazu kommt ein feines Angebot an russischen Blankwaffen zum Teil aus der Sammlung John Mollo

und eine Vielzahl an Helmen und Uniformen der genannten König- und Kaiserreiche. Ebenfalls aus diesem Sammlungsbestand gelangt ein umfangreiches Angebot von Orden zur Auktion, darunter ein gestickter St.-Andreas-Stern aus dem Besitz des Generalfeldmarschalls von Blücher, Prinz von Wahlstatt, ein früher Mantel des bayerischen St.-GeorgsOrdens um 1820 mit Degen, ein Großkreuzsatz des Ernestinischen Hausordens im Etui und eine Vielzahl von russischen und europäischen Orden und Ehrenzeichen. Eine Steinschloss-Doppelflinte aus der berühmten Werkstatt von Versailles findet sich im zweiten Katalog genauso wie ein fantastisches doppelläufiges Gewehr mit Beschlägen in Gold von Gastinne-Renette, auf das Jahr 1863 datiert. Selten ist die Steinschlossflinte von Gauvain, interessant das Steinschlossgewehr aus königlich-bayerischem Besitz. Zwei Mannschaftspuffer der Garde des sächsischen Königs Christian II., ein bedeutender Kilic aus der Sammlung des Maharajah von Cooch Behar, eine Sammlung von erlesenen Sonnenkompassen und Uhren, zumeist aus dem 18. Jahrhundert, eine umfangreiche Sammlung an japanischen Katana und Wakizashi, zwei komplette Rüstungen und eine Sammlung orientalischer Waffen stehen ebenfalls zur Versteigerung. TELEFON | +39/0187/691376 WEBSEITE | www.czernys.com

Aus dem umfangreichen Angebot an historischen Waffen und Militaria, die bei Czerny’s in zwei Katalogen präsentiert sind. Czerny’s, Sarzana (SP)/Italien, 27./28.03.2020

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27./28. März

Aufklarend Auktionshaus City Nord, Hamburg Außergewöhnlich umfänglich ist diesmal der Katalog des Hamburger Auktionshauses City Nord. In allen Bereichen der klassischen Sammelgebiete finden sich interessante Stücke, sei es beim Porzellan mit Jugendstilfiguren aus Nymphenburg (Pumagruppe von Theodor Kärner), bei der Silberware mit einem eleganten Fischbesteck von Wilkens nach dem Entwurf von Heinrich Vogeler und einem prächtigen Münzdeckelpokal aus der Zeit um 1913, oder seien es Jugendstilvasen aus Nancy, Asiatika wie ein japanisches Räuchergefäß aus dem 19. Jahrhundert und japanische Tsuben, die reich verziert sind sowie brillanter Schmuck und eine große Sammlung mit maritimen Objekten. Eine Vorliebe für Strandszenarien und melancholische Winter- und Tauwetterlandschaften mit weitem Horizont hatte der Düsseldorfer Maler Ludwig Munthe im 19. Jahrhundert. In diesem Fall zeigt er sein Können als naturgetreuer Maler einer Landschaftsszene mit Bauern auf einem Ochsenkarren, der weite Himmel nach dem Regen bereits aufklarend, die verzogenen, letzten dunklen Wolken tief am Horizont hängend. Ebenfalls einer Landschaft, aber mit einer weitaus weniger freundlichen Szenerie widmet sich der in London geborene und später in Haarlem lebende Maler Pieter de Molijn. Auf einer Waldlichtung wird eine Reisegesellschaft aus

drei Planwägen von sieben Männern, teils zu Pferde, überfallen. „Der Überfall“ entstand im 17. Jahrhundert im kleinen Format von 37 mal 55 Zentimeter. Molijn war ab 1616 Meister der Haarlemer Gilde und hatte sich überwiegend auf die Darstellung von Dünenlandschaften, Hohlwegen, Gasthäusern und Gehöften mit Personenstaffage spezialisiert. Zu den großen biblischen Bildthemen der Kunstgeschichte zählt die Susanna im Bade. Ihre Geschichte wird in den Apokryphen, den religiösen Schriften, die nicht in den biblischen Kanon mitaufgenommen worden sind, geschildert. Susanna wird beim Baden von zwei alten, boshaften Richtern beobachtet und bedrängt. Als sie sich ihnen verweigert, beschuldigen sie sie vor Gericht eines Liebesabenteuers mit einem jungen Mann. Der Prophet Daniel schließlich rettet Susanna vor dem Tod, indem er die beiden Richter der Falschaussage und des Meineids überführt. Nicht zuletzt aufgrund des erotischen Charakters wurde die Badeszene ein beliebtes Motiv des 16. und 17. Jahrhunderts. Die Maler konnten auch hier ihr ganzes Können zeigen, vom Akt bis zur Landschaft, von der Darstellung verschiedener Lebensalter und Charaktertypen, von der Helldunkelmalerei bis zur stimmigen Komposition zwischen Einzelfigur und Gruppe. Ein venezianischer Meister hat sich Anfang des 17. Jahrhunderts ebenfalls daran versucht und vor allem die Figurengruppe um Susanna und den lüsternen Alten in den Vordergrund gestellt. TELEFON | 040/24424240 WEBSEITE | www.auktionshaus-citynord.de

Ludwig Munthe, Im Rinderkarren zur Feldarbeit, 1864, 100,5 x 70,5 cm. Auktionshaus City Nord, Hamburg, 27./28.03.2020


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28. März

Nur das Beste Eppli, Leinfelden-Echterdingen Best-of bei Eppli. Nur die interessantesten Stücke aus Kunst, Antiquitäten und Schmuck offeriert das Stuttgarter Haus Ende März in seiner Auktionshalle in Echterdingen. Und selbst einen Porsche Targa kann man ab 79.000 Euro ersteigern. Allen voran ist die Offerte mit klassischer Moderne beeindruckend. Die Werke stammen vorrangig aus süddeutschen Privatsammlungen. Otto Dix, Willi Baumeister, Erich Heckel, Othon Coubine und Emil Nolde heißen die Urheber der Gemälde, die auf den Auktionstisch kommen. 1949 malte Dix „Mann und zwei Frauen“. Es stammt ursprünglich aus seinem Nachlass und wird bei 350.000 Euro aufgerufen. Der Stuttgarter Professor Willi Baumann widmete sich in einer seiner Folgen auch der afrikanischen Stammeskunst. Aus seiner Serie „Afrikanisch“ aus den Jahren 1942/43 geht eine Komposition in Öl und Kunstharz auf Malkarton ab 180.000 Euro in die Versteigerung. Für den gleichen Preis könnte man auch eine, von Martin Urban dem norddeutschen Maler Emil Nolde zugeschriebene Verkündigungsszene in Öl auf Karton erwerben. Von Erich Heckel gibt es zwei in Aquarell ausgeführte Landschaften und eine Lithografie. Ein Stillleben von Othon Coubine, zwei Winterlandschaften des Schwarzwaldmalers Karl Hauptmann und das Werk „Westerwald“ von Jan Peter Tripp erweitern die Auswahl für Moderne-Sammler. Mit der Bronze eines Elefanten von Gustav Adolphe Hierholtz (Aufruf 19.000 Euro), einer großen Diana von Marcel André Bouraine (16.500 Euro) und einem sehr seltenen Porträtkopf von Bernhard Hoetger (1.200 Euro) sollten auch Sammler wertvoller Skulpturen und Plastiken ihr Lieblingsstück finden. Wer lieber feine Porzellan- und

Otto Dix, Mann und zwei Frauen, 1949, Öl/Malkarton, 79 x 59 cm (Aufruf 350.000 Euro). Eppli, Leinfelden-Echterdingen, 28.03.2020

Keramikobjekte sammelt, hat bei Eppli die Chance, einen der sehr seltenen „Hirscheber“ von Arthur Storch (2.000 Euro), die Picasso-Keramik „Sujet Colombe“ von 1959 (1.500 Euro) oder eine Vase mit Reitermotiv von André Brasilier zu erwerben (1.700 Euro). Seltene Pretiosen aus feinstem Gold und Silber, mit Brillanten, Bergkristall und anderen wertvollen Steinen kommen auch auf den Markt. Eine italienische Schatulle in vergoldetem Silber mit Malachitbesatz oder eine zweiteilige Garnitur aus Bergkristall mit Uhr und mit in farbiger Pâte de Verre geformtem Blumenbouquet zieren mit je 4.000 Euro Aufrufpreis die Silbersparte. Die Vielfalt setzt sich bei Eppli auch in über 50 Losen Möbel und Einrichtungen fort. Renaissance-, Barock- und Biedermeiermobiliar kommen ebenso wie Designklassiker von Le Corbusier, Gabriella Crespi, Roberto Lazzeroni und Firmen wie Maison Jansen und Walter Knoll zu moderaten Aufrufpreisen unter den Hammer.

Willi Baumeister, Afrikanisch, wohl 1942, Öl, Kunstharz auf Malkarton, 36 x 45 cm (Aufruf 180.000 Euro). Eppli, Leinfelden-Echterdingen, 28.03.2020

TELEFON | 0711/997008400 WEBSEITE | www.eppli.com

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31. März

Orientalismus Sotheby’s, London Im Oktober letzten Jahres wurde in London mit der Versteigerung von 36 Werken aus der legendären Sammlung Najd eine Rekordsumme von 33,5 Millionen Pfund erzielt. Nun bietet Sotheby's eine weitere Auswahl präzise gemalter historischer Szenarien des Nahen Ostens an, wie sie von furchtlosen Entdeckern im 19. Jahrhundert erlebt wurden. Unter den 30 selten gesehenen Werken sind Beispiele führender Künstler dieses Genres wie Jean-Léon Gérôme, Gustav Bauernfeind und Ludwig Deutsch. Das Gemälde „The Tribute“ des Österreichers Deutsch wurde 2019 für die Rekordsumme von 4,3 Millionen britische Pfund versteigert. Doppelt so viel wie im Jahr 2013. Jetzt sind wieder acht Deutsch-Gemälde im Programm, die Schätzpreise liegen zwischen 400.000 und 800.000 Pfund. Die Darstellungen dieser von den Künstlern sehr persönlichen und idealisierten Sicht auf den Orient im 19. Jahrhundert sind seit jeher beliebt, schon Ingres berühmtes „Türkisches Bad“ faszinierte über die Jahrhunderte hinweg. „Von Zeit zu Zeit hat eine Privatsammlung die Kraft, ein Genre in den Augen einer neuen Generation und auf dem Markt neu zu definieren und zu beleben. Als wir im vergangenen Jahr alle 155 Werke der renommierten Najd-Sammlung ausstellten, waren wir

Gustav Bauernfeind, Prozession in Jaffa, Öl auf Leinwand, 1890, (Schätzung £ 1.500.000-2.500.000). Sotheby’s, London, 31.03.2020

überwältigt von der Begeisterung für die orientalische Kunst, und so freuen wir uns, eine zweite Tranche mit hervorragenden Werken ihrer berühmtesten Vertreter anbieten zu können“, so Claude Piening, Sotheby’s Head of 19th Century European Paintings, London. TELEFON | +44/(0)20/72935077 WEBSEITE | www.sothebys.com

2. bis 4. April

One Silver Dollar Peege, Freiburg Ein besonderer Schwerpunkt liegt zur 165. Peege-Auktion auf Münzen. Eine Sammlung historischer und zeitgenössischer amerikanischer Silbermünzen wartet mit seltenen Exemplaren auf. Dazu zählt sicherlich der Quarter-Dollar 1913 S, von dem nur 40.000 Stück aufgelegt worden sind. Die Münzen sind systematisch in Whitman-Alben eingeordnet. Die 1-Dollar-Sammlung, die sich von 1878 bis 1935 erstreckt, kann ab 2.500 Euro ersteigert werden. Die Gruppe der Half-Dollar, die von 1892 bis 1963 reicht, ist auf 1.800 Euro limitiert. Die Quarter-Dollars gehen von 1892 bis 1960 und sollen mindesten 1.500 Euro kosten. Die Dime-Sammlung reicht von 1892 bis 1946, die der Nickel von 1883 bis 1961. Beide haben einen Limitpreis von 500 Euro. Die Cent-Gruppe aus den Jahren von 1857 bis 1941 gibt es ab 350 Euro. Zu einer Büchersammlung des 16. bis 20. Jahrhunderts gehört eine Mischausgabe der Schriften Martin Luthers in zwölf Bänden aus dem Zeitraum von 1553 bis 1572. Wie bereits in der Vergangenheit, bietet Peege außerdem ausgewählte Kinderbücher an. Jean-Léon Gérome, Arnaut of Cairo, Öl auf Holz, (Schätzung £ 200.000-300.000). Sotheby’s, London, 31.03.2020

TELEFON | 0761/75556 WEBSEITE | www.peege.de


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2. bis 4. April

Ansprechend inszeniert Allgäuer Auktionshaus Kühling, Kempten Ansprechende Szenarien, stimmungsvolle Inszenierungen und eine gekonnte Darstellungsweise sind typisch für die Malerei des 19. Jahrhunderts. Vor allem die sogenannte Münchner Schule, gefördert von König Ludwig I., war darin führend. Einige dieser Werke hält Peege Anfang April bereit. Vom gebürtigen Ungarn Pál Böhm stammt ein schönes Gemälde, auf dem er sich zentral auf eine Nomadenfamilie, die ihr Zeltlager in der Puszta aufgeschlagen hat, konzentriert; dahinter die weite flache Ebene und ein atmosphärischer Himmel (Limit 5.000 Euro). Ludwig Hartmann setzte seine Genreszene mit Planwagen und Figurenstaffage vor einem Wirtshaus auf ein panoramaartiges Querformat (6.500 Euro). Eine imposante Arbeit im Großformat zum angenehmen Limitpreis von 3.500 Euro stammt von Désiré Thomassin, die einen Fischmarkt am Strand vor gerade angelandeten Segelbooten und einem wolkenbewegten Himmel zeigt. Zu den Vertretern des humoristischen Genres gehört der Berliner Maler August von Rentzell. Zu sehen gibt es auf seinen Bildern viel. Seine äußerst figurenreiche Arbeit mit dem Titel „Brautfahrt in einer kleinen böhmischen Stadt“ hat er überaus detailliert, bewegt und erzählerisch in fein lasierender Malerei ausgeführt (4.800 Euro). Ganz anders, reduziert, aber nicht minder qualitätsvoll, ist Hermann Seegers verträumt blickendes Mädchen am Strand gehalten (4.800 Euro). Der Österreicher Josef Brunner malte einen eindrucksvollen Gebirgssee mit Eisformationen, dessen klirrend-kaltes Hellblau und Weiß inmitten braun-harter Felsen der Berglandschaft geradezu herausleuchten (2.400 Euro). Der Allgäuer

Kilian Lipp, 1953 in Hindelang geboren, hat sich Mitte der 1990er eine Reihe eindrucksvoller Kühe vorgenommen, die den Betrachter förmlich aus dem außergewöhnlichen Großformat anzulaufen scheinen (5.000 Euro). Sein tanzendes Mädchen hat er ebenfalls in ein auffallendes, schmales Hochformat gesetzt (1.500 Euro). Einen Sprung zurück in der Zeit geht es in der Offerte mit Altmeistergrafiken. Zwei Aquatintas von Francisco de Goya sind dort zu finden. Das Blatt „Linda maestra!“ aus der Serie „Los Caprichos“ ist auf 1.400 limitiert, das Motiv „Que guerrero“ aus der Folge „Los Proverbios“, welches als posthume Auflage 1877 in der Zeitschrift L‘Art erschienen ist, wird bei 1.500 Euro aufgerufen. Ein Figurenpaar mit der heiligen Anna und dem heiligen Joachim aus dem 18. Jahrhundert ist in der Rubrik „Religiöse Volkskunst“ mit 700 Euro dotiert. Eine so genannte Vierfelderikone aus dem 19. Jahrhundert beeindruckt aufgrund ihrer aufwändig gemalten Muttergottesdarstellungen und dürfte ab 600 Euro mit Sicherheit einige Interessenten finden. Kunstvoll mit Akanthusblättern und Blumen geschnitzt ist auch das Dekor eines vergoldeten Prunkspiegels aus dem 18. Jahrhundert (2.500 Euro). Als weiteres schönes Beispiel barocker Schnitzkunst sei ein aufwändig versilberter und vergoldeter Altar genannt, welcher noch bis ins 20. Jahrhundert hinein als Prozessionsaltar genutzt wurde (1.200 Euro). Ein besonders ausgefallenes Objekt ist die Goldscheider-Keramikfigur „Gefangener Vogel – Befreiter Tanz“ von Josef Lorenzl. Sie zeigt die Tänzerin Niddy Impekoven, die in den 1920er-Jahren auf vielen Bühnen und in Filmen zu sehen war (1.200 Euro). Auch in der Spielzeug-Abteilung gibt es ein nennenswertes Stück. Die aus dem Hause KBN stammende Reiselimousine Nr. 1404 wurde um 1930 aus Blech hergestellt und mit einem Schlüsselaufzug versehen (700 Euro). Dazu sind wie immer Objekte der klassischen Manufakturen Meissen, Nymphenburg, KPM, Rosenthal und Herend im Programm. TELEFON | 0831/5642530 WEBSEITE | www.allgaeuer-auktionshaus.de

Ludwig Hartmann, Vor dem Wirtshaus, Öl auf Karton/Platte, (Limit 6.500 Euro). Allgäuer Auktionshaus Kühling, Kempten, 02.-04.04.2020

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6. April

Olga und Ingo Dorotheum, Wien Wie eine Zeitreise durch die Geschichte der Formgebung ist die kommende Design-Auktion im Dorotheum. Österreichisches und internationales zeitgenössisches Design, Prototypen, Midcentury Design und Design aus der Zeit der Wende zum 20. Jahrhundert werden versteigert. Zu den Highlights gehört ohne Zweifel „Olga“. Der Sessel, 2013 von William Sawaya für Sawaya & Moroni entworfen, ist ein Prototyp einer limitierten Auflage von zehn Exemplaren und das einzige Exemplar, das in geschichtetem Holz mit schwarzem Lackfinish hergestellt wurde. Er wurde erstmals 2013 im Salone del Mobile in Mailand präsentiert (Schätzwert 170.000220.000 Euro). Der britische Stararchitekt David Adjaye entwarf ebenfalls für Sawaya & Moroni. Von ihm stammt der „Sniper“-Tisch aus dem Jahr 2015. Diese besonders seltene Ausführung in gebürstetem Edelstahl verleiht ihm eine besondere Leichtigkeit, von der Dorotheum-Expertin geschätzt auf 50.000 bis 70.000 Euro. Nach Italien geht es mit dem „Solus“-Möbelobjekt von Mimmo Paladino, entworfen 1989 für Meta Memphis Milano. Die Anfang der 1980er-Jahre entstandene Memphis-Bewegung ist fast ein mythisches Symbol für New Design. Das angebotene Möbelobjekt des Malers und Objektkünstlers Paladino stammt aus einer limitierten Edition von 25 Exemplaren und ist mit 22.000 bis 28.000 Euro bewertet. Wiener Schnitzel oder Breaded Escalope – das Wiener Designtrio Sascha Mikel, Martin Schnabel und Michael Tatschl ist mit dem großen „STACK“-Tisch sowie einer „STACK“-Bank vertreten. Die Ausführung stammt von 2018/ 2019 nach einem ursprünglichen Entwurf mit Ausführung für das Schloss Hollenegg in der Steiermark, im Designjahr 2017 im Rahmen einer Residency zum Thema „Legacy“. Es ist eine funktionale Anordnung von frischem Schnittholz, im vorliegenden Fall Lärchenholz. Die gitterartigen Metallkon-

STACK, Tisch und Bank, Sascha Mikel, Martin Schnabel und Michael Tatschl, 2018/19, Lärchenholz (Schätzung 14.00024.000 und 5.000-10.000 Euro). Dorotheum, Wien, 06.04.2020

struktionen erlauben es, das geschlichtete Holz in der Form einer Bank und eines Tisches zu lagern. Der Tisch ist auf 14.000 bis 24.000 Euro geschätzt, die Bank auf 5.000 bis 10.000 Euro. Zwei außergewöhnliche Tische stammen von Kongo Kuma, das Mock-Up zum „Kigumi-Table“ aus dem Jahr 2018. Zahlreiche Eichenholzleisten bilden das Untergestell zu zwei Glasplatten (18.000- 24.000 Euro). Mit 20.000 bis 30.000 Euro geschätzt ist das Unikat eines Esstischs mit massiver Holzplatte. Das Untergestell, eine skulpturale Konstruktion mit Tischfuß und Metallplatten, stammt von Oskar Höfinger aus dem Jahr 2010. Es werde Licht heißt es mit außergewöhnlichen Designerlampen. Darunter ist eine seltene Deckenlampe von Ingo Maurer, das Modell Roma. Mauer entwarf sie 1999 für das von Gabriel Lewy und Iris Berben geführte Cafe Roma in der Maximilianstraße in München (6.000-9.000 Euro). Wie Phönix aus der Asche steigt man mit einer außergewöhnlich großen und schweren Unikat-Deckenlampe „Phönix“, entworfen und ausgeführt von Peter Kuchler III. Mit einem Durchmesser von 160 Zentimeter und 60 Kilogramm Gewicht und einem Schätzwert von 18.000 bis 24.000 Euro wartet diese Arbeit des österreichischen Glaskünstlers auf einen neuen Besitzer. Ins Midcentury Design verweisen Arbeiten des wohl bekanntesten mexikanischen Designers seiner Zeit, Don S. Shoemaker. Von ihm stammen zwei seltene Loungesessel aus der Zeit um 1960 in massiver Nussholzkonstruktion (16.000-20.000 Euro). Ein seltenes Sofa ist das Modell 3251 von George Nakashima, ausgeführt von Widdicomb, Grand Rapids, Michigan, USA (20.00030.000 Euro). Versteigert wird auch eine Stehleuchte „Suora“ von Carlo Mollino aus dem Jahr 1947, die einen Schätzpreis von 12.000 bis 18.000 Euro hat. Nach Wien ins Jahr 1902 entführen zwei Armlehnstühle aus gebogenem Buchenholz von Otto Wagner. Sie wurden von J. & J. Kohn für das Depeschenbüro der österreichischen Wochenschrift „Die Zeit“ in Wien angefertigt (20.000-30.000 Euro). TELEFON | +43/(0)1/515600 WEBSEITE | www.dorotheum.com

Sessel „Olga“, William Sawaya für Sawaya & Moroni, 2013, limitierte Auflage von 10 Stück (Schätzpreis 170.000-220.000 Euro). Dorotheum, Wien, 06.04.2020


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25. April

Nacht auf Capri Dr. Fischer, Heilbronn Knapp 300 Gemälde und Grafiken moderner und zeitgenössischer Künstler beinhaltet die Privatsammlung Kuhn, die Dr. Fischer Ende April versteigert. Dabei befinden sich viele namhafte Künstler des 20. Jahrhunderts wie Emil Nolde. Eines seiner Aquarelle, auf dem er das chinesische Meer mit Segler und rauchendem Schlepper zeigt, wird für 20.000 bis 30.000 Euro aufgerufen. Eine farbenfrohe Landschaft zeigt das Ölgemälde von Otto Modersohn, Mitbegründer der Künstlerkolonie Worpswede. Der Ursprung seines Werks steht in der Tradition der französischen Freilichtmalerei des 19. Jahrhunderts wie auch sein Bild, auf dem er Wiesen bei dem Dorf Fischerhude dargestellt hat (Schätzung 15.000-20.000 Euro). Im starken Kontrast dazu steht das Landschaftsaquarell von Karl Schmidt-Rottluff (25.000-45.000 Euro). Mitbegründer der „Brücke“ war auch Erich Heckel. Ebenso wie die anderen, zeigt Heckels Werkentwicklung eine außergewöhnliche Steigerung der Ausdruckskraft, die mittels flächiger Malerei mit flüssigen Farben bewirkt wird. „Nebelwolken“ ist mit 35.000 ist 55.000 Euro angesetzt. Ein bekannter Vertreter der zeitgenössischen Kunst ist Martin Kippenberger. Er arbeitet in verschiedenen Bereichen wie Malerei, Bildhauerei, Plakat- und Buchkunst. So vielseitig wie die Materialien, so vielseitig und auch umstritten sind seine Motive. Sein Ölgemälde „Nacht auf Capri“ soll zwischen 25.000 und 45.000 Euro kosten. Die Vielschichtigkeit der Sammlung Kuhn zeigt sich auch exemplarisch in der Schmucksparte, für die sich der Sammler ebenso leidenschaftlich engagiert hat. Sie ist ein repräsentatives Beispiel der weitgefächer-

Emile Gallé, Nancy, Große Kugelvase mit Kirschblüten, um 1920, H 30 cm (Schätzung 4.000-6.000 Euro). Dr. Fischer, 25.04.2020

ten Schmuckszene der 1980er- und 1990er-Jahre. Zahlreiche Unikate von bekannten Juwelieren, Entwerfern und Edelsteinschleifern darunter Bernd Munsteiner, Manfred Seitner, Julia Plana, Hatfried Rinke und der Berliner Goldschmied Wurzbacher sind darunter. Für die Ausführung wurden nur die hochwertigsten Steine und Materialien verwendet. Eine besondere Liebe entwickelte Kuhn für schillernde Opale von außergewöhnlicher Qualität und Größe. Erwähnenswert sind ein hervorragendes Goldarmband mit neun exquisiten Opalen und Brillanten der Schweizer Schmuckdesignerin Julia Plana sowie ein Edelopal-Cabochon von 1.113 Karat (Ausrufpreis 2.500 Euro). Von Luigino Vigandon ist ein 1957 gefertigter Goldpokal, der aus knapp ein Kilo Gold gefertigt ist. Der Pokal, mit dem Vigandon einen Designpreis gewann, ist auf 30.000 Euro geschätzt. Die Sammlung Kuhn birgt auch rund 150 farbenfrohe Gläser des Jugendstils. Kraftvoll ist die große Kugelvase mit Kirschblüten von Emile Gallé. Sie ist mit gelbem Opalunterfang und rotem Überfang zwischen den Schichten mit eingeschmolzenem Pulver in Blau, Gelb und Rotviolett, der zu Streifen verzogen ist (intercalaire), gearbeitet. Darüber befindet sich reliefiert-geätzter Dekor, der Blatt- und Blütenzweige der Kirsche zeigt (Schätzung 4.000-6.000 Euro). Ebenfalls von Emile Gallé stammt eine große Souffle-Vase, die umlaufend mit plastischem, im Model eingearbeitetem Pflaumen-Dekor verziert ist (5.000-8.000 Euro). Im Rahmen der Sammlung kommen auch 90 exquisite Schmuckstücke und 50 bedeutende Stücke asiatischer Kunst zum Aufruf. TELEFON | 07131/155570 WEBSEITE | www.auctions-fischer.de

Martin Kippenberger, Nacht auf Capri, Öl auf Leinwand (Schätzung 25.000-45.000 Euro). Dr. Fischer, 25.04.2020

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25. April

Zeitlos schön Stahl, Hamburg Alles eine Frage der Zeit. Aus Hamburger Privatbesitz stammen die vielen bedeutenden Louis-Seize- und Empire-Pendulen, die Stahl im Angebot hat und die mit ihrem teils mythologischen, antikisierenden Bild- und Figurenprogramm die natürlich fortschreitende Zeit in Zusammenhang mit Liebe und Lust, Glück und Drama, Krieg und Frieden zum Thema haben. Eine bedeutende Uhrendynastie ab 1765 war Courvoisier & Comp, welche die Louis-Seize-Offiziersuhr „Capucine“ mit Repetition in feuervergoldeter Bronze gefertigt hat. Form und Dekor mit Tatzenfüßen, Füllhörnern, Kanneluren, Friesen und Voluten entsprechen den Louis-SeizePendulen „d'officier“ aus der Zeit um 1770/80 (Limit 2.000 Euro). „La Bacchante heißt die Louis-Seize-Pendule, deren feine Bronzierarbeit – die Ziegenbockfiguren detailfein ausgeführt – wohl von Bronzier Pierre Gouthière stammen. Eine nahezu identische Pendule befindet sich im Musée Petit Palais in Paris (Limit 3.000 Euro). Mit feinem Zierrat von Perlstab, Voluten, krönenden Bouquets, Girlanden und Adlerköpfen ist eine sogenannte Skeleton-Pendule aus dem Ende des 18. Jahrhunderts in Lyra-Form geschmückt (5.000 Euro). Sehr selten ist das Tischuhren-Paar, das dem Pariser EmpireBronzier Pierre-Philippe Thomire zugeschrieben ist. Es zeigt die tanzende Omphale mit Herkules – ein klassischer Typus der tanzenden, vollplastischen Figur. Die Herkules-Figur mit dem Traubenkorb deutet auf einen Bacchanal-Kontext hin, wie auch die umgekippten Schalen und Weinkaraffen, die Reliefs mit Körben an den Plinthen. Alles dreht sich um die Themen Liebe, Glück und Freude, die zum Leidwesen von Omphale und Herkules nicht von Dauer sind, so dass die von den Figuren getragenen Uhren einen Hinweis auf die fortschreitende Zeit geben (6.000 Euro). Auch bei der Empire-

Paar „Le Porteur“-Empire-Tischuhren Tanzende Omphale mit Herkules, Bronzier Pierre-Philippe Thomire zugeschrieben, um 1800, Bronze, feuervergoldet, rundes Werk, Spindelhemmung, gravierter Unruhkolben (Limit 6.000 Euro). Stahl, Hamburg, 25.04.2020

Charles-X-Opalin-Bronze-Garnitur mit Pendule und Vasenpaar, Frankreich, um 1825/30, Opalinglas, feuervergoldete Bronze (Limit 6.000 Euro). Stahl, Hamburg, 25.04.2020

Pendule „Amor à la Laterna Magique“ steht das Rätsel der Zeit im Mittelpunkt der Gestaltung. Eine vollplastische Amor-Figur mit gläsernen Augen, Pfeilbogen und Köcher trägt auf dem Rücken zwischen den ausgebreiteten Flügeln das laternenförmige Uhrengehäuse mit krönender Flamme. Der Entwurf stammt wohl von Jean-Simon Deverberie. Der Amor zeigt auf das Zifferblatt und führt vor Augen, dass sowohl Zeit, als auch die von einer Laterna Magica erzeugten Bilder Illusionen sind (8.000 Euro). Imposant ist die Empire-Pendule „Der Streitwagen des Telemachos“, ein Entwurf nach dem Bildhauer Jean Baptiste Boyer. Die aufregende Bronzegruppe mit kraftvollen Pferden vor einem Streitwagen mit dem zum Vater eilenden Telemachos mit seinem Löwenkopf und der ruhig hinter ihm stehenden Göttin Athene ist typisch für die antikisierende Ikonografie der Napoleon-Epoche, die Dramatik, Mut und Kriegsglück in einer klassisch-aufgebauten Komposition darstellt (8.000 Euro). Mit der Charles-X-Pendule „Shakespeare’s Romeo und Julia“ kommt eine Architekturpendule zum Aufruf, die in der Art der konsequenten Fassaden-Architektur mit stilistischen und ikonografischen Details des elisabethanischen Englands singulär ist. Geschichten erzählende Architekturpendulen sind nicht selten. Sie zeigen allerdings in der Regel aber allegorische, häusliche oder Genreszenen sowie historische Ereignisse. Hier ist mit „Romeo und Julia“ ein Shakespeare-Drama zum Vorbild genommen worden. Alle liebevollen Details sind darauf abgestimmt. Kleidung, Haare und Schuhe, Eckturm, Glasfenster, Stofflichkeit sind der elisabethanischen Epoche genau nachempfunden (4.000 Euro). Ein rares Stück ist eine Charles-X-Opalin-Bronze-Garnitur mit Pendule und Vasenpaar. In Frankreich um 1830 entstanden ist das dreiteilige Ensemble ein schönes Beispiel meisterlicher Glaskunst in Verbindung mit herausragender Bronzierarbeit und eine selten anzutreffende Garnitur der höchsten Qualität (6.000 Euro). TELEFON | 040/343471 WEBSEITE | www.auktionshaus-stahl.de


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25. April

New York Style Kempf, Würzburg Aus Sterlingsilber ist die Garnitur aus Kaffeekanne, Teekanne, Wasserkanne auf Rechaud, Zuckerdose, Schale und Sahnegießer, die der New Yorker Theodore B. Starr um 1900 hergestellt hat. Mit Tatzenfüßen und Floraldekor und einem Gesamtgewicht von 6.350 Gramm soll das Ensemble bei Kempf mindestens 2.700 Euro bringen. Bei 600 Euro aufgerufen wird die komplette „Bayer“-Suite des New Yorker Künstlers Keith Haring. Alle sechs Farblithografien wurden anlässlich der Markteinführung des Herzmittels Sali-Adalat für die Vorstandsmitglieder der Pharmafirma Bayer im Jahr 1982 gefertigt. Die Glassammler dürfen sich auf eine große Jugendstilvase freuen. Die wohl in Frankreich um 1900 gefertigte, außergewöhnlich große Vase mit Bronzemontierung ist aus mehrfarbig überfangenem Glas (Limitpreis 1.400 Euro). Weiterhin kommt Jugendstilglas von Fritz Heckert, Kralik & Sohn sowie Pallme & König zum Aufruf. Vom Schweizer Künstler Michel Piotta, der seine Karriere in Chablais begann, insbesondere als Karikaturist für die Bout'Rions stammt ein Gemälde von 1987. Piottas Arbeiten werden nur selten auf dem Auktionsmarkt angeboten. Es wird mit 400 Euro aufgerufen. Weiterhin gibt es wieder eine

schöne Auswahl an hochwertigem Schmuck und Porzellan der Manufaktur Meissen. TELEFON | 0931/20793193 WEBSEITE | www.auktionshaus-kempf.de

25. April

Katze und Masken Geble, Radolfzell am Bodensee Die Kunstszene in Deutschland Anfang des 20. Jahrhunderts war überaus lebendig und innovativ. Zu den Protagonisten dieser Ära der stilistischen Vielfalt, der Experimentierfreude und der Erfindung neuer Formen gehört auch Otto Dix. Dessen Schaffen dauerte auch nach der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur, als er als sogenannter „entarteter“ Künstler galt, und des Zweiten Weltkriegs an. 1959 entstand seine Farblithografie „Katze“ in einer 63er-Auflage. Die Nummer 15 soll nun mindestens 3.600 Euro kosten. Auch für das Gemälde „Masken und Schachspiel“ der Hamburger Sezessionistin Dorothea Maetzel-Johannsen dürften sich sicherlich mehrere Interessenten engagieren. Es stammt von 1927 und steht ab 8.500 Euro zur Versteigerung. Eine Mischtechnik auf Karton ist Carl Strathmanns „Hofnarr“, im Jahr 1912 datiert (Limit 1.500 Euro). Von Arnold Balwé gibt es das Ölbild „Lindos I“ (4.500 Euro). Die mit Rocaillen und Blattwerk in vergoldeten Bronzeapplikationen geschmückte Louis XVPendule aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hat einen Limitpreis von 1.500 Euro. TELEFON | 07732/971197 WEBSEITE | www.auktionshaus-geble.de

Große Jugendstilvase, wohl Frankreich, um 1900, H 45 cm (Limit 1.400 Euro). Kempf, Würzburg, 25.04.2020

Dorothea Maetzel-Johannsen, Masken und Schachspiel, 1927, Öl auf Leinwand, 60 x 72 cm (Limit 8.500 Euro). Geble, Radolfzell, 25.04.2020

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25. April

Lego in Gold Breitschuh, Quedlinburg Mit Sicherheit kein Spielzeug, dafür aber ein Glanzstück der kommenden Breitschuh-Auktion ist der Legostein aus massivem Gelbgold. Diese goldenen Legosteine wurden in den 1980er-Jahren vom Unternehmen sowohl an Mitarbeiter für ihre 25-jährige Zugehörigkeit, als auch an Geschäftspartner ausgegeben. Vermutlich sind zehn dieser Steine im Umlauf, einer wurde 2017 als „teuerster Legostein der Welt“ für rund 19.000 Euro versteigert. Viel Gold hat auch die Schmuckabteilung zu bieten wie Stücke aus der Wempe-Kollektion und ein opulenter und sehr detailreich ausgearbeiteter Wappenring mit freiem Monogrammfeld zeigen. Die Lunette einer goldenen Spindeltaschenuhr von Arthur à Paris ist umlaufend mit Diamantrosen besetzt, der Deckel ist mit einer fein reliefierten, in verschiedenfarbigen Goldlegierungen ausgearbeiteten mythologischen Szene verziert. Eine englische Spindeltaschenuhr mit silbernem Zifferblatt wurde um 1700 vom Londoner Uhrmacher Massy gefertigt. Auf einer Metallplatte hat der in Wien geborene Johann Nepomuk Rauch zwei Kühe auf der Weide gemalt. Rauch verbrachte etwa zehn Jahre in Russland und erhielt dort Aufträge von Fürst Golitsyn und Graf Panin für Aquarelle und Gemälde. Aus jener Zeit stammt auch das 1835 gemalte Bild des Landschafts- und Tiermalers sowie Grafikers, der zahlreiche Hirtenszenen schuf, die anatomisch genau wiedergegebene Tierdarstellungen und eine kunstgerechte Licht- und Schattenführung beinhalten. Der 1911 entstandene Privatdruck

mit erotischen Heliogravüren von Michael von Zichy trägt den Titel „Liebe“. Von Zichy war unter anderem Hofmaler des Zaren Alexander II., und sein Schwerpunkt lag auf der Darstellung körperlicher Liebe, wobei er weder Tabus noch Vorurteile kannte. Seine Bilder enthalten oft eine mystische und transzendentale Komponente, die Raum für Interpretationen und Spekulationen zulässt. Der aus der jüdischen Kultur stammende, opulente Besamimturm (auch Besamimbüchse) ist eine Besonderheit in der Silberrubrik. An diesem in Krakau hergestellten, aus 13-lötigen Silber bestehenden Gewürzbehälter wird am Ende des Sabbats bei der Hawdala zum Pessachfest gerochen. Glassammler dürfte der Aufruf einer in Rot und Gelb gehaltenen Gallé-Vase freuen, die mit Blüten, Knospen und Blattwerk reich verziert ist. Eine traumhafte Meissener Teedose mit allseitig abgebildeten Jagdszenen, nach Wouwerman gemalt, sowie ein Meissener Kaffeeservice im Schwanendessin zählen zu den Highlights im Porzellan.

Legostein, 585er-Gelbgold, 14 ct, um 1980 an Mitarbeiter für 25 Jahre im Unternehmen sowie an Geschäftspartner von Lego vergeben. Breitschuh, Quedlinburg, 25.04.2020

TELEFON | 03946/3751 WEBSEITE | www.versteigerungshaus.de


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25. April

Nähende Mädchen Quentin, Berlin Quentin hat einige herausragende Werke im Katalog mit Gemälden alter und moderner Meister, Aquarellen und Zeichnungen, Künstlergrafik, dekorativer Grafik, Plastik, Porzellan, Silber, Glas, Asiatika, Möbel und Einrichtungsgegenständen, Kunstgewerbe und Schmuck. Dazu gehört das Gemälde „Nähende Mädchen in Huyzen“ von Max Liebermann. Das Bild aus dem Jahr 1890 ist auf 40.000 bis 60.000 Euro geschätzt. Zwei Gemälde des Erfurter Landschaftsmalers Ferdinand Bellermann sind „Blick auf Erfurt“ und „Klosterruine Paulinzella“ (Schätzung 3.500 Euro und 4.000 Euro). Von Jules Bissier gibt es eine Arbeit von 1963 in Eiöltempera (5.000-7.000 Euro). Die Bleistiftzeichnung „Surreale Komposition mit Frauenköpfen“ fertigte Hans Bellmer 1944 an. Die marktfrische Arbeit aus französischem Privatbesitz ist mit günstigen 3.000 bis 6.000 Euro geschätzt. Daneben gibt es Zeichnungen von Hans Baluschek, Karl Friedrich Gotsch, Jiri Kolár und Heinrich Zille. Moderne Grafik ist von Gerhard Altenbourg, Salvador Dali, Friedensreich Hundertwasser, Heinz Mack, Gerhard Richter, Karl Schmidt-Rottluff und Günther Uecker zu haben. Eine Meissener Affenkapelle nach J.J. Kändler ist in sehr gutem Zustand und liegt dementsprechend zwischen 8.000 und 12.000 Euro. Ein prächtiger Tafelaufsatz aus der Reihe „Geburt der Schönheit“ von Paul Scheurich ist auf 1.700 bis 2.500 Euro geschätzt. TELEFON | 030/21018372 WEBSEITE | www.auktionshausquentin.de

Adolf Luther, Sphärisches Hohlspiegelobjekt, 1969, Spiegel, konkave Plexiglaslinsen, Holz, 115,5 x 115,5 cm (Schätzpreis 50.000 Euro). Zisska & Lacher, 07.-09.05.2020

7. bis 9. Mai

Sonne und Licht Zisska & Lacher, München Homers Bildwelt ist einer der Schwerpunkte mit Offerten aus dem Buch- und dem Kunstbereich mit teils kulturgeschichtlich wichtigen Objekten. Der zweite Teil von „Homers Bilderwelt“ aus der Sammlung Misera, der zum Aufruf kommt, beinhaltet an die 100 Positionen von Druckwerken und Originalgrafiken des 20. Jahrhunderts, vorwiegend aus Deutschland, England und Italien. Der Kunstkatalog bietet hochwertige grafische Arbeiten von Marc Chagall, Erich Heckel und Victor Vasarely und einen frühen signierten Holzschnitt von Ernst Ludwig Kirchner aus dem Gründungsjahr der „Brücke“. Eines der Highlights ist Adolf Luthers „Sphärisches Hohlspiegelobjekt“ aus dem Jahr 1969, das auf 50.000 Euro geschätzt ist. Der 1990 verstorbene Künstler beschäftigte sich mit den optischen Eigenschaften von Licht und Immaterialität. Der Höhepunkt des Buchkatalogs ist die erste Ausgabe von Nikolaus Kopernikus‘ „De revolutionibus coelestium, libri VI“. Die Schrift des Mathematikers, Arztes und Astronomen, der das heliozentrische Weltbild, in dem die Erde um die Sonne kreist, ausgearbeitet hat, ist in Nürnberg im Jahr 1543 erschienen. Der Schätzpreis liegt bei 220.000 Euro.

Max Liebermann, Nähende Mädchen in Huyzen, 1890 (Schätzpreis 40.00060.000 Euro). Quentin, Berlin, 25.04.2020

TELEFON | 089/263855 WEBSEITE | www.zisska.de

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17. April 2020

Die modernen Malerfürsten Henry’s, Mutterstadt Zur nächsten Spezialauktion Mitte April wartet Henry’s mit moderner und zeitgenössischer Kunst auf. Ein besonderes Highlight dieser Auktion sind die sogenannten Euro-Taler der deutschen Malerfürsten Markus Lüpertz und Jörg Immendorff. Sie entstanden im Jahr 2000 zur Einführung des Euro unter dem Projekt „Euro und Kunst“, an dem 1.000 Künstler und Künstlerinnen teilgenommen haben. Die eine Seite des Euro-Taler wurde von den Künstlern und Künstlerinnen bemalt, die andere Seite von Kindern. Die Euro-Taler haben einen Durchmesser von 180 Zentimetern; rund 60 Exemplare, die von namhaften Künstlern bemalt worden sind, wurden in der Vergangenheit bei Christie’s versteigert. Henry’s hat sowohl ein Exemplar mit der Darstellung der Anbetung des Goldenen Kalbs von Markus Lüpertz, das mit einem Limitpreis von 12.000 Euro in die Auktion geht, als

Markus Lüpertz, Anbetung des Goldenen Kalbes, Euro-Taler aus dem Projekt „Euro und Kunst“, 2000, D 180 cm (Limit 12.000 Euro). Henry’s, Mutterstadt, 17.04.2020

auch ein Stück von Jörg Immendorff mit dem „Albatros“, das einen Limitpreis von 18.000 Euro hat. Von Markus Lüpertz gibt es außerdem die Bronze „Der Gärtner“. Die 95 Zentimeter hohe Figur ist in sechs Exemplaren aufgelegt und handbemalt. Henry’s hat die Nummer eins aus dieser Auflage, für die mindestens 28.000 Euro erwartet werden. Dazu gelangen rund 280 weitere Kunstwerke bekannter Vertreter der modernen und zeitgenössischen Kunst zum Aufruf. Einer davon ist Christian Rohlfs, von dem ein Aquarell ab 15.000 Euro im Angebot steht. Eine Expertise ist vorhanden. Auch ein kleiner Querschnitt der Offerten mit attraktiven Bronzefiguren sei hier gegeben. Besonders erwähnenswert ist der „Pfau“ von Gernot Rumpf, eine Bronze mit Email. Das Unikat ist ab 4.500 Euro zu haben. „Mädchen mit verschränkten Armen" heißt die Bronze von Hans Purrmann, die in einer Auflage von sechs Stück bei Noack Berlin entstand. Die Nummer vier davon hat bei Henry’s einen Limitpreis von 9.900 Euro. Willi Kissmer ließ seinen Bronzeakt in 99 Exemplaren ausfertigen. Die Nummer 51 ist ab 3.900 Euro zu haben. Jörg Immendorf, Albatros, Euro-Taler aus dem Projekt „Euro und Kunst“, 2000, D 180 cm (Limit 12.000 Euro). Henry’s, Mutterstadt, 17.04.2020

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AU K T I O N ST E R M I N E

25.04. Dr. Lehr Tel. 030/8818979 www.lehr-kunstauktionen.de Kunst des 20. und 21. Jhdts.

DEUTSCHLAND AUGSBURG 02.04.-03.04. Rehm Tel. 0821/551001 www.auktionshaus-rehm.de Kunst und Antiquitäten BAD DÜRKHEIM 03.04.-04.04. Alino Tel. 06322/959970 www.alino-auktionen.de Spielzeug BAMBERG 27.03.-28.03. Schlosser Tel. 0951/208500 www.kunstauktionshausschlosser.de Kunst und Antiquitäten BERLIN 26.03.-28.03. Spik Tel. 030/8836170 www.leo-spik.de Kunst und Antiquitäten 27.03. Jeschke & van Vliet Tel. 030/22667700 www.jvv-berlin.de Bücher, Klassische Kunst, Antiquitäten 07.04.-09.04. Bassenge Tel. 030/89380290 www.bassenge.com Bücher, Graphik, Autographen 22.04.-24.04. Hadersbeck Tel. 030/29491390 www.hadersbeck-auktionen.de Briefmarken und Münzen 25.04. Lempertz Tel. 0221/9257290 www.lempertz.com Preußen Auktion 25.04. Quentin Tel. 030/21018372 www.quentinauktionen.de Kunst und Antiquitäten

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AUSSTELLUNGSTERMINE

Im SJ werden neu aufgenommene Termine abgedruckt. Der ausführliche Kalender ist im Internet unter www.gemiverlag.de zu finden. AACHEN Ludwig Forum für Internationale Kunst Blumensprengung. Künstlerinnen der Sammlung Ludwig (-13.09.) Tel. 0241/1807109 www.ludwigforum.de ALBSTADT Städtische Kunstsammlung Albstadt 170 Tage Kunstmuseum Offshore (25.04.-11.10.) Tel. 07431/1601493 www.galerie-albstadt.de ALTENSTEIG Museum im Alten Schloß Intarsien – einst und heute (22.03.-17.05.) Tel. 07453/1360 www.altensteig.de ARZBERG-BERGNERSREUTH Volkskundliches Gerätemuseum Otto Schwemm. Leben und Werk (20.03.-04.10.) Tel. 09233/5225 www.bergnersreuth.de

BADEN-BADEN Museum Frieder Burda Die Bilder der Brüder. Eine Sammlungsgeschichte (21.03.-09.08.) Tel. 07221/398980 www.museum-friederburda.de Museum LA8 Baden in Schönheit. Die Optimierung des Körpers im 19. Jahrhundert (21.03.-06.09.) Tel. 07221/5007960 www.la8.de BASEL (CH) Fondation Beyeler Stilles Sehen – Bilder der Ruhe (-19.04.) Tel. +41/(0)61/6459700 www.beyeler.com Kunstmuseum Basel Schatten (09.04.-21.09.) Tel. +41/(0)61/2614553 www.kunstmuseumbasel.ch Spielzeug Welten Museum Der Spazierstock mit Geheimnis – Die unglaubliche Welt der Systemstöcke (18.04.-04.10.) Tel. +41/(0)61/2259595 www.spielzeug-welten-museum-basel.ch

Giovanni Giacometti, La madre, 1905, Öl auf Eternit, 50 x 55 cm; Kunsthaus Zürich (-03.05., Katalog) Bündner Kunstmuseum Chur, Schenkung Anni, Mettler-Bener, St. Gallen

BERLIN Akademie der Künste John Heartfield – Fotografie plus Dynamit (21.03.-21.06.) Tel. 030/200571514 www.adk.de Galerie Thomas Schulte Robert Mapplethorpe: XYZ Portfolios (-18.04.) Tel. 030/20608990 www.galeriethomasschulte.de

Otobong Nkanga (30.04.-02.08.) Tel. 0331/9694202 www.gropiusbau.de Museum für Fotografie Wolfgang Schulz und die Fotoszene um 1980 (04.04.-19.07.) Tel. 030/266424242 www.smb.museum.de

James-Simon-Galerie James Simon. Die Kunst des sinnvollen Gebens (09.04.-14.06.) www.museumsinsel-berlin.de

Museum für Gegenwart To Whom It may Concern. Schenkung Paul Maenz (-03.05.) Katharina Grosse. It wasn’t us (24.04.-04.10.) Tel. 030/39783411 www.hamburgerbahnhof.de

Kunstbibliothek Berlin Plastiktragetaschen von 1960erbis 1980er-Jahre (-28.06.) Tel. 030/266424242 www.smb.museum

Stadtmuseum Märkisches Museum Chaos & Aufbruch (26.04.-10.01.) Tel. 030/24002162 www.stadtmuseum.de

Kupferstichkabinett Pop on Paper. Von Warhol bis Lichtenstein (03.04.-26.07.) Tel. 030/266424242 www.smb.spk-berlin.de

BONN Bundeskunsthalle Wir Kapitalisten. Von Anfang bis Turbo (-12.07.) Julius von Bismarck (27.03.-30.08.) State of the Arts. Die Verschmelzung der Künste (17.04.-28.06.) Tel. 0228/9171200

Martin-Gropius-Bau Malerei der USA und der UdSSR 1960-1990. Sammlung Ludwig (25.04.-06.09.)

Paul Klee, Ausbrechender Bock, 1939, Aquarell auf Papier auf Karton, Privatbesitz Schweiz, Depositum im Zentrum Paul Klee, Bern; Kunstforum Ingelheim (26.04.-05.07.)


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AUSSTELLUNGSTERMINE

BRAUNSCHWEIG Städtisches Museum Im Licht der Medici. Kunst des Barock aus Florenz (-27.09.) Tel. 0531/4704505 www.braunschweig.de/kultur/museen BREMEN Kunsthalle Bremen Am Anfang war die Zeichnung. Formen und Funktionen seit der Renaissance (01.04.-28.06.) Tel. 0421/329080 www.kunsthalle-bremen.de Paula Modersohn-Becker Museum Körper-Gefühl – Maria Lassnig aus der Sammlung Klewan (-07.06.) Tel. 0421/3388236 www.pmbm.de CRAILSHEIM Stadtmuseum im Spital Christoph Drexler – Malerei, Zeichnung, Grafik (24.04.-07.06.) Tel. 07951/94640 www.museum-crailsheim.de DARMSTADT Mathildenhöhe Staging Identity (25.04.-20.09.) Tel. 06151/132778 www.mathildenhoehe.eu

Angelika Kauffmann, Selbstbildnis mit Zeichengriffel, um 1768, Privatsammlung; Museum Kunstpalast Düsseldorf (-24.05.) © Privatsammlung / Foto: AKRP, Justin Piperger

DORMAGEN Museum Zons Gute Wünsche in Seide (-26.04.) Tel. 02133/53020 www.kreismuseumzons.de DRESDEN Albertinum Gerhard Richter. Neue Zeichnungen 2017 bis 2020 (-03.05.) Im Dialog (-03.05.) Tel. 0351/49142643 www.skd.museum Kraszewski-Museum Städte Niederschlesiens im Luftbild. Damals und heute (25.03.-31.08.) Tel. 0351/4887370 www.museen-dresden.de Kupferstichkabinett Dresden 300 Jahre Kupferstich-Kabinett (25.04.-14.09.) Tel. 0351/49142000 www.skd.museum.de Städtische Galerie Dresden – Kunstsammlung Frank Lippold. Die heimliche Perspektive (-10.05.) Ljuben Stoev – Und die im Dunkeln sieht man nicht (27.03.-28.06.) Tel. 0351/4887370 www.museen-dresden.de

Stadtmuseum Dresden Dresdner Philharmonie International. Porträtsfotos musikalischer Gäste von Frank Höhler (-05.07.) Tel. 0351/4887370 www.museen-dresden.de Technische Sammlungen Porträts – Hellerau Photography Award (-13.04.) Tel. 0351/4887272 www.tsd.de DÜREN Leopold-Hoesch & Papiermuseum Apropos Papier: Jimmy RobertPlie (-31.05.) Tel. 02421/252561 www.leopoldhoeschmuseum.de ECKERNFÖRDE Museum Eckernförde Hansjörg Schneider.Transformation einer Postkarte (-26.04.) Tel. 04351/712547 www.eckernfoerde.net/museum FRANKFURT/M. Museum für angewandte Kunst Frankfurt/M. Life dosen`t frighten me Michelle Elie wears Comme des Garcons (03.04.-30.08.)

Angelika Kauffmann, Ganymed, den Adler des Jupiters tränkend, 1793, vorarlberg museum, Bregenz; Museum Kunstpalast Düsseldorf (-24.05.) © vorarlberg museum, Bregenz / Foto: AKRP, Markus Tretter

Anette Lenz. A propos (25.04.-30.08.) Tel. 069/9262148 www.angewandtekunst-frankfurt.de Museum Giersch Die Welt im BILDnis. Von der Renaissance bis zur Aufklärung (26.03.-19.07.) Tel. 069/63304128 www.museum-giersch.de FREIBURG I. BR. Museum für Neue Kunst Priska von Martin (04.04.-13.09.) Tel. 0761/2012583 GOSLAR Mönchehaus Museum Gerd Winner. Goslar – von hier aus (-03.05.) Tel. 05321/4948 www.moenchehaus.de GRAZ (A) Landesmuseum Joanneum Dein Graz! Die Sammlung Kubinzky am Joanneum (-31.01.) Tel. +43/(0)316/80179513 www.museum-joanneum.at Neue Galerie Graz Der ferne Klang. Günter Brus und die Musik (-28.06.)

Paula Modersohn-Becker, Bäuerin zwischen Birken, 1904; Kunsthalle Vogelmann, Heilbronn (-28.06.) © Foto: Frank Kleinbach, Städtische Museen Heilbronn

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AUSSTELLUNGSTERMINE

Sophia Süßmilch. Bei Langeweile öfter mal das ABC aufsagen (-19.04.) Tel. +43/(0)699/17809500 www.museum-joanneum.at

Ruhige Momente. Interieurs und Stillleben (22.04.-19.07.) Tel. 0511/16843875 www.sprengel-museum.de

HAMBURG Deichtorhallen – Haus der Photographie Recommended – Olympus Fellowship (21.03.-14.06.) Tel. 040/321030 www.deichtorhallen.de

HEIDELBERG Heidelberger Kunstverein Biennale für aktuelle Fotografie. The Lives and Loves of ImagesYesterdays News Today (-26.04.) Tel. 06221/184086 https://hdkv.de/

Hamburger Kunsthalle Max Beckmann weiblich-männlich ! (03.04.-02.08.) Tel. 040/428131200 www.hamburger-kunsthalle.de

Kurpfälzisches Museum Herkules – Unsterblicher Held (25.03.-12.07.) Tel. 06221/5834000 www.museum-heidelberg.de

Museum für Kunst u. Gewerbe Copy & Paste. Wiederholung im japanischen Bild (27.03.-26.07.) Tel. 040/428134880 www.mkg-hamburg.de HANNOVER Historisches Museum Hannover Was ist Linden? (-19.04.) Tel. 0511/16843052 www.historisches-museumhannover.de Sprengel Museum Hannover Danwen Xing, Thread (-24.05.)

INGELHEIM Altes Rathaus Ingelheim Paul Klee. Tierisches (26.04.-05.07.) Tel. 06132/774336 INNSBRUCK (A) Galerie im Taxispalais Corita Kent. Joyful Revolutionary (02.04.-05.07.) Tel. +43/(0)512 5083171 www.galerieim taxispalais.at Schloss Ambras Hoch zu Ross. Das Reiterstandbild Leopolds V. (02.04.-05.07.) Tel. +43/(0)1/525244802 www.schlossambras-innsbruck.at

IPHOFEN Knauf-Museum Schuh-Stories (29.03.-05.07.) Tel. 09323/31528 www.knauf-museum.de KARLSRUHE Staatliche Kunsthalle Karlsruhe Iss mich! (18.04.-04.10.) Tel. 0721/9263359 www.kunsthalle-karlsruhe.de Stadtmuseum Karlsruhe Charleston und Gleichschritt – Karlsruhe in der Weimarer Republik (-29.12.) www.karlsruhe.de

Mapping the Collection (25.04.-23.08.) Tel. 0221/22126165 www.museenkoeln.de Museum Schnütgen Arnt der Bilderschneider. Meister der beseelten Skulpturen (02.04.-05.07.) Tel. 0221/21122334 www.museenkoeln.de Rautenstrauch-Joest-Museum Uncovering Pacific Pasts (-28.06.) Die Schatten der Dinge#1 (24.04.-30.08.) Tel. 0221/22131356 www.museenkoeln.de

KISSLEGG Neues Schloss Kißlegg Kißlegg wie gemalt (28.03.-18.10.) Tel. 07562/914100 www.kisslegg.de

SK Stiftung Kultur Berenice Abbott (20.03.-12.07.) Reizend! Tanz in der Werbung (21.03.-28.02.) Tel. 0221/88895300 www.photographie-sk-kultur.de

KÖLN Käthe Kollwitz Museum Art déco – Grafikdesign aus Paris (27.03.-28.06.) Tel. 0221/2272899/-2602 www.kollwitz.de

Wallraf-Richartz-Museum Carlo Carlone. Ölskizzen aus der Zeit des Rokoko (27.03.-02.08.) Tel. 0221/22121119 www.wallraf.museum

Museum Ludwig Köln Wolfgang-Hahn-Preis 2020: Betye Saar (22.04.-26.07.)

KREFELD Kaiser Wilhelm Museum Sammlung 21. Jahrhundert (23.04.-23.08.)

Lina Bo Bardi, Casa de Vidro, Sao Paulo, Brasilien, 1952; Vitra Design Museum, Weil am Rhein (-23.08.)

Wolfgang Laubersheimer, Schreibtisch „Amazonas“, 1988; Museum für Angewandte Kunst Köln MAKK (-26.04.)

© Instituto Bardi / Casa de Vidro, Foto: Francisco Albuquerque

Foto: © DetlefSchumacher.com


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AUSSTELLUNGSTERMINE

Ignacio Uriarte. Den Zufall ordnen (23.04.-23.08.) Tel. 02151/975580 www.kunstmuseenkrefeld.de LADENBURG Automuseum Dr. Carl Benz „Das alles fuhr auf unseren Straßen“ – Kuriositäten aus den frühen Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg (18.04.-18.10.) Tel. 06203/13507 www.automuseumladenburg.de LANGENARGEN Museum Langenargen Im Dialog mit Hans Purrmann – Kunst der Moderne und Gegenwart (22.03.-01.11.) Tel. 07543/3410 www.museum-langenargen.de LANGENFELD Stadtmuseum/Stadtarchiv Langenfeld Mit kühlem Blick. Die Neue Sachlichkeit der 20erJahre (20.03.-28.06.) Tel. 02173/7944410 www.stadtmuseum-langenfeld.de LAUSANNE (CH) Collection de l’Art Brut Chicago Calling (-30.08.) www.artbrut.ch

LEIPZIG Grassi Museum für angewandte Kunst Lust und Begehren in Kunst und Design (29.04.-27.09.) Tel. 0341/2229104 www.grassimuseum.de

Jüdisches Museum Von der Isar nach Jerusalem. Gabriella Rosenthal (1913-1975) Zeichnungen (18.03.-02.08.) Tel. 089/23328289 www.juedisches-museummuenchen.de

LUDWIGSBURG Schloss Favorite Hundertwasser – Friedensvertrag mit der Natur (-05.07.) Tel. 07141/182004 www.schloss-favorite-ludwigsburg.de

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung Thierry Mugler. Couturissime (03.04.-30.08.) Tel. 089/224412 www.hypo-kunsthalle.de

MANNHEIM Mannheimer Kunstverein Richard Bram – Fotografie (29.03.-10.05.) Tel. 0621/402208 www.mannheimer-kunstverein.de/ MEMMINGEN Kunsthalle Memmingen Cigdem Aky: Ein blauer Himmel (-26.04.) Tel. 08331/850771 www.mewo-kunsthalle.de MÜNCHEN Bayerisches Nationalmuseum Unsterbliche Götter und Helden. Barocke Ölskizzen der Sammlung Reuschel ! (-10.01.) Tel. 089/2124366 www.bayerisches-nationalmuseum.de

Michael Graves, Reinhold Apartment, New York, USA, 1979-81; Vitra Design Museum, Weil am Rhein (-23.08.) © Peter Aaron/OTTO

Villa Stuck 30 Jahre Schmuck von Lisa Walker (-07.06.) Die Demokratische Schnecke. Ein großes Märchen (26.03.-22.04.) Tel. 089/4555510 www.villastuck.de NEUENBÜRG Schloss Neuenbürg Aus der Zeit gefallen? – Trachtenfrauen in Porträts. Fotografien von Eric Schütt (-21.06.) Tel. 07082/792860 www.schloss-neuenbuerg.de NEUSS Feld-Haus. Museum für populäre Druckgrafik Frauke Dannert (19.04.-09.08.) Tel. 02131/904141 www.clemens-sels-museum.de

OFFENBACH Klingspor Museum Himmelvorgenuss. Buch und Schriftkunst. Friedrich Hölderlin (18.03.-11.06.) www.klingspor-museum.de ÖHRINGEN Weygang-Museum Millefiori (26.04.-11.10.) www.weygang-museum.de OLDENBURG Landesmuseum Franz Radziwill – 125 Werke zum 125. Geburtstag (21.03.-18.08.) Tel. 0441/2207300 PFAFFENHOFEN/ILM Galerie KUK44 Marija Koruga „TOK” (-11.06.) Tel. 0159/03063687 www.galeriekuk44.de Neuer Pfaffenhofener Kunstverein Die „Klasse Ruckhäberle” stellt aus (25.03.-14.05.) Tel. 08441/7836342 www.kunstverein-pfaffenhofen.de POTSDAM Museum Barberini Monet – Orte (-01.06.) Tel. 0331/97992185 www.museum-barberini.com

Björn Braun, Untitled (zebra finch nest), 2013; Städtische Galerie Karlsruhe (-13.09.)

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AUSSTELLUNGSTERMINE

RATINGEN Oberschles. Landesmuseum Ostereier und Osterbräuche aus Oberschlesien (-19.04.) Tel. 02102/9650 RAVENSBURG Kunstmuseum Ravensburg Sophie Calle. Was bleibt (-07.06.) Tel. 0751/82810 www.kunstmuseum-ravensburg.de REGENSBURG Kunstforum Ostdt. Galerie Reisen. Entdecken. Sammeln. Kunst aus der Michaela Riese Stiftung ! (-03.05.) Tel. 0941/2971423 www.kunstforum.net REUTLINGEN Kunstmuseum Reutlingen Im Wald geboren. Jems Koko Bi & HAP Grieshaber (28.03.-16.08.) Tel. 07121/3032322 RIEGEL AM KAISERSTUHL Kunsthalle Messmer Venedig. Faszination und Mythos (-21.06.) Tel. 07642/9201620 www.kunsthallemessmer.de RIGGISBERG (CH) Abegg-Stiftung Arabische Weber – Christliche Könige. Mittelalterliche Textilien aus Spanien (26.04.-08.11.) Tel. +41/(0)31/8081201

SALZBURG (A) Museum der Moderne Mönchsberg Wilhelm Thöny (25.04.-12.06.) Tel. +43/(0)662/842220 www.museumdermoderne.at SCHRAMBERG Stadtmuseum Schramberg 200 Jahre Majolikafabrik (25.04.-17.10.) Tel. 07422/29268 www.schramberg.de/de/.../ Stadtmuseum-Schramberg SCHWÄBISCH GMÜND Museum und Galerie im Prediger The Last Unicorn. Das Einhorn im Spiegel der Popkultur (22.03.-30.08.) Tel. 07171/6034130 www.museum-galerie-fabrik.de Silberwarenfabrik Ott-Pauser Silbertriennale International. 19. Wettbewerb (26.04.-12.07.) Tel. 07171/38910 www.schwaebisch-gmuend.de STADE Kunsthaus Stade Jeanne Mammen ! (-03.05.) Tel. 04141/7977320 www.museen-stade.de STUTTGART Landesmuseum Württemberg Tragbar! Taschenuhren und andere Leichtgewichte (Dauerausstellung) Tel. 0711/89535111 www.landesmuseum-stuttgart.de

Marija Koruga, ohne Titel; Galerie KUK44, Pfaffenhofen an der Ilm (-11.06.)

Staatsgalerie Stuttgart Drucksache Bauhaus (20.03.-19.07.) Ida Kerkovius. Die ganze Welt in Farbe (20.03.-19.07.) Tel. 0711/470400 www.staatsgalerie.de TAUBERBISCHOFSHEIM Kunstverein Tauberbischofsheim Otto Waalkes: Der Komiker als Maler (24.04.-24.05.) Tel. 09341/4616 www.kv-tbb.de TÜBINGEN Stadtmuseum Tübingen Barbara Klemm (04.04.-27.09.) Tel. 07071/2041711 www.tuebingen.de/stadtmuseum/ ULM HfG-Archiv Ulm Hans Gugelot. Die Architektur des Design (21.03.-20.09.) Tel. 0731/1614370 www.hfg-archiv.ulm.de VADUZ (FL) Kunstmuseum Liechtenstein Polly Apfelbaum (-17.05.) Tel. +423/(0)2350300 www.kunstmuseum.li VILLINGEN-SCHWENNINGEN Städtische Galerie Power! Von den Energien in der Kunst (29.03.-21.06.) Tel. 07720/821098

VÖLKLINGEN Weltkulturerbe Völklinger Hütte Afrika. Im Blick der Fotografen (05.04.-01.11.) Tel. 06898/9100111 www.voelklinger-huette.de WIEN (A) Leopold Museum Hundertwasser – Schiele (-31.08.) Tel. +43/(0)1/525700 www.leopoldmuseum.org WOLFSBURG Kunstmuseum Wolfsburg Ulrich Hensel ! (21.03.-02.08.) Tel. 05361/26690 www.kunstmuseum-wolfsburg.de WUPPERTAL Von der Heydt Museum Hannsjörg Voth. Ingrid Amslinger. Zu Lande und zu Wasser (24.03.-13.09.) Tel. 0202/5632626 ZÜRICH (CH) Kunsthaus Zürich Schall und Rauch – Die Wilden Zwanziger. Von Josephine Baker bis Thomas Ruff ! (24.04.-19.07.) Tel. +41/(0)44/2538413 www.kunsthaus.ch Landesmuseum Zürich Grönland 1912 (-19.04.) Tel. +41/(0)44/2186511 www.landesmuseum.ch Termine ohne Gewähr ! = Katalog

Marija Koruga, ohne Titel; Galerie KUK44, Pfaffenhofen an der Ilm (-11.06.)


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AUSSTELLUNGEN

Erzählfreude Arnt der Bilderschneider im Museum Schnütgen Köln Wer war der Meister Arnt von Kalkar und Zwolle? Die erste monografische Ausstellung zu dem Begründer einer reichen Bildschnitzerschule am Niederrhein nimmt die Besucherinnen und Besucher mit in die Zeit des ausgehenden Mittelalters. Gezeigt werden etwa 50 Werke des zwischen etwa 1460 und 1492 tätigen Künstlers. Das spätgotische Œuvre Meister Arnts besticht durch außerordentliche Lebendigkeit, Themenreichtum und Erzählfreude.

d’Histoire in Brüssel sowie aus zahlreichen Kirchen am Niederrhein. Meister Arnt steht für die Verbindung künstlerischer Impulse des Niederrheins mit denen der angrenzenden Niederlande: Von etwa 1460 bis 1484 war er am unteren Niederrhein in Kalkar tätig und von etwa 1484 bis 1492 in Zwolle, der heutigen Hauptstadt der niederländischen Provinz Overijssel. Seine Werkstatt belieferte zahlreiche Orte im Umland des IJsselmeeres und der Region um Kleve. Zu dem erhaltenen Werk Meister Arnts zählen neben Altarretabeln mit figurenreichen erzählerischen Reliefdarstellungen, Statuen von Heiligen sowie markante Einzelfiguren von Christus, Engeln und der Muttergottes mit Kind. Trotz der Produktivität seiner Werkstatt ist Meister Arnt einer breiteren Öffentlichkeit bis heute weitgehend unbekannt – die Ausstellung im Museum Schnütgen führt einen erheblichen Teil seines Œuvres eigens für diese Ausstellung zusammen und bietet die Chance einer (Neu-)Entdeckung des Bilderschneiders. Der Katalog erscheint im Hirmer Verlag. (2. April bis 5. Juli) TELEFON | 0221/22131355 WEBSEITE | www.museum-schnuetgen.de

Anbetung der Heiligen Drei Konige, Werkstatt des Meisters Arnt von Kalkar und Zwolle, 1480-1490; Museum Schnütgen Köln Foto: Rheinisches Bildarchiv Koln, H. Buchen

Anlass der Ausstellung ist eine Neuentdeckung. Anfang 2019 ist es dem Museum Schnütgen gelungen, drei bislang verschollene Fragmente zu erwerben, mit denen ein bereits in der Museumssammlung befindliches Hauptwerk von Meister Arnt, die Altartafel mit der Anbetung der Heiligen Drei Könige, vervollständigt und erstmals in dieser Form gezeigt werden kann. Ein weiteres bedeutendes Werk des Bildschnitzers stammt aus der Kalkarer Nicolaikirche. Der im geöffneten Zustand etwa sieben Meter breite Georgsaltar wird in dieser Ausstellung zum ersten Mal außerhalb des Kirchenraumes präsentiert. Weitere hochkarätige Leihgaben – um nur einige internationale Leihgeber zu nennen – stammen aus dem Rijksmuseum in Amsterdam, dem Musée de Cluny in Paris und den Musées Royaux d’Art et

Georgsaltar (Detail), Werkstatt des Meisters Arnt von Kalkar und Zwolle, 1483-1487, St. Nicolaikirche Kalkar; Museum Schnütgen © Stephan Kube, Greven Köln

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AUSSTELLUNGEN

Schlüsselfiguren Expressive Kunst in der Kunsthalle Vogelmann, Heilbronn Die unbekannte Privatsammlung, die im Fokus der neuen Ausstellung der Städtischen Museen Heilbronn steht, wird erstmalig in der Kunsthalle Vogelmann bis 28. Juni der Öffentlichkeit präsentiert. Die exemplarischen Werke spannen einen stilistischen Bogen von der realistischen Kunst über den Expressionismus bis hin zur neuen Sachlichkeit. Die hochkarätigen Werke werden anschließend die Bestände der Städtischen Museen Heilbronn für die kommenden zehn Jahre bereichern. Mit großer Leidenschaft für die Kunst wurde die Kollektion über 25 Jahre hinweg aufgebaut und gewährt einen persönlich geprägten Blick auf Entwicklungen innerhalb der deutschen Malerei seit der Jahrhundertwende. Die Ausstellung spannt einen Bogen von Werken des sich ankündigenden Expressionismus um 1900, über Gemälde von Vertretern der Künstlergruppen „Die Brücke“ und „Der Blaue Reiter“, bis hin zu Beispielen des Verismus und figurativem Expressionismus. Sie versammelt Arbeiten von Schlüsselfiguren der deutschen Malerei wie Lovis Corinth, Karl Hofer, Karl Hubbuch, Alexej von Jawlensky, Max Liebermann, Paula Modersohn-Becker, Gabriele Münter, Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottluff. Wie sich die expressive Malerei in Deutschland seit den 1980er-Jahren weiterentwickelt hat, zeigen exemplarisch die von der zweiten Sammlergeneration der Familie zusammengetragenen Kunstwerke. Dazu gehören Bilder der so genannten „Jungen Wilden“ Elvira Bach und Helmut Middendorf, aber auch Positionen wie Ruth Baumgarte, Malte Brekenfeld und Sighard Gille. Sie treten in einen spannungsreichen Dialog mit den Wegbereitern der expressionistischen Kunst. TELEFON | 07131/562295 WEBSEITE | www.museen-heilbronn.de

Paul Klee, Eine Henne am Abend, 1939, Kleisterfarbe auf Karton Zentrum Paul Klee, Bern, Schenkung Livia Klee; Kunstforum Ingelheim

Paul Klee, Fliehender Urchs, 1939, Kleisterfarbe auf Papier auf Karton, Zentrum Paul Klee, Bern; Kunstforum Ingelheim

Katz’ und Urchs Tierwelten von Paul Klee im Kunstforum Ingelheim

Alexej von Jawlensky, Landschaft mit Pfahl (Straße in Murnau), 1908; Kunsthalle Vogelmann, Heilbronn © Foto: Frank Kleinbach, Städtische Museen Heilbronn

Im Werk von Paul Klee (1879-1940) spielt die Darstellung von Tieren eine besondere Rolle. Mit großer Freude an der Zeichnung und mit hintergründigem Humor erforscht der Künstler die Grenzen zwischen der Vermenschlichung der Tiere und der „Vertierung“ des Menschen. Klees Tierdarstellungen bewegen sich zwischen der Erkundung der Natur und der Erschaffung neuer geheimnisvoller Kreaturen. Mit humorvollen Kommentaren zum vielschichtigen Verhältnis von Mensch und Tier lässt sich Klee durch die unerschöpfliche Formenvielfalt der Natur anregen und interpretiert spielerisch ihre typischen Rollen, Eigenschaften und Verhaltensweisen. In seinen spontanen, von kurvigen oder eckigen Linien bestimmten Zeichnungen sind immer wieder neue Bezüge und ironische Hinweise auf das Zusammenspiel von Men-


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AUSSTELLUNGEN

Angelika Kauffmann, Farbe – Colouring, ab 1778/vor Mai 1780, Royal Academy of Arts, London; Museum Kunstpalast Düsseldorf © Royal Academy of Arts, London / Foto: John Hammond

schen, Tieren und Mischwesen zu entdecken. Klees oft poetische bis satirische Bildtitel fördern zudem das Vergnügen für Erwachsene und Kinder gleichermaßen, jedes einzelne Wesen aufzuspüren. Auch die Erfindung einer neuen Tierart, dem URCHS, steht in diesem Kontext. In der Wortraffung kombiniert Klee den Ochsen mit dem längst ausgestorbenen Ur. Außerdem klingt im URCHS das Wort „urchig“ an, berndeutsch für „urig“. Der Name charakterisiert sie als urtümliche Kreaturen, während der naiv-kindliche Zeichenstil ihnen eine gewisse Komik verleiht. Klee lässt typische Bewegungsmuster oder charakteristische Proportionen seiner Spezies in all seine Darstellungen einfließen. So wirken manche der Wesen auf diese Weise fremd und vertraut zugleich. Klee ist ein ausgesprochener Katzennarr. Seit seiner Kindheit begleiten ihn Katzen als Haustiere. In seinen Werken tauchen sie zahlreich auf, wobei er unterschiedliche Facetten der Tiere beleuchtet. Zu der Ingelheimer Ausstellung der Internationalen Tage erscheint ein umfangreicher Katalog. (26. April bis 5 Juli)

tiert wesentliche Aspekte des internationalen Klassizismus im Zeitalter der Aufklärung und Empfindsamkeit. Von den etwa 100 ausgestellten Werken – darunter Gemälde, Grafiken und Skulpturen – sind etliche erstmals öffentlich zu sehen. Schon in jungen Jahren wurde die gebürtige Schweizerin als Wunderkind gefeiert; ihren Durchbruch erlangte Kauffmann in London. Protegiert vom englischen Hof setzte sie sich bald in der englischen Kunstszene als gefragte Porträtistin und Historienmalerin durch und erhielt schließlich aus ganz Europa Aufträge. Viele ihrer Werke prägten die Kunst und Mode ihrer Zeit und lösten einen regelrechten Kauffmann-Kult aus. Viele der hochkarätigen Werke der Ausstellung stammen aus bedeutenden öffentlichen und privaten Sammlungen Europas, der USA und Russland. Zu den Leihgebern zählen unter anderem die Royal Collection/HM Queen Elizabeth II, The British Museum, das Victoria and Albert Museum, London, die Staatliche Eremitage, St. Petersburg, die Gallerie degli Uffizi, Florenz, und The National Museum of Women in the Arts, Washington DC. Zur Ausstellung ist im Hirmer Verlag ein umfangreicher Katalog erschienen. (Bis 24. Mai) TELEFON | 0211/56642500 WEBSEITE | www.kunstpalast.de

TELEFON | 030/44010686 WEBSEITE | www.internationale-tage.de

Gut vernetzt und weltgewandt Angelika Kauffmann im Museum Kunstpalast Düsseldorf Angelika Kauffmann (1741-1807) vertritt exemplarisch den neuen Typus einer europaweit vernetzten und weltgewandten Künstlerin. Ihr breitgefächertes Oeuvre repräsen-

Angelika Kauffmann, Bildnis der Stegreifvirtuosin Teresa Bandettini-Landucci als Muse, 1794, Kunstpalast, Dusseldorf, Vermachtnis Werner G. Linus Muller; Museum Kunstpalast Düsseldorf © Kunstpalast, Dusseldorf / Foto: Horst Kolberg- ARTOTHEK

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AUSSTELLUNGEN

rinnen und -künstler das Kunsthandwerk gleichberechtigt neben der bildenden Kunst, also neben der Malerei und der Architektur, positionierten, änderte sich die Situation. Max Laeuger verlagerte sogar seinen künstlerischen Schwerpunkt auf die Keramik. Die künstlerischen Wege, das Medium Keramik für sich zu entdecken, waren sehr unterschiedlich. Bei Picasso gab zum Beispiel ein Besuch des Töpfermarktes im mondänen Seebad Vallauris den Anstoß. Kandinsky und Malewitsch wurden aufgefordert, avantgardistische Keramiken im Rahmen der ästhetischen Revolution Sowjetrusslands zu kreieren. TELEFON | 07633/6721 WEBSEITE | www.landesmuseum.de

Positionen (Un)endliche Ressourcen, Städtische Galerie Karlsruhe Essplatte „Herrin der Töpfe", Entwurf Elvira Bach, Herstellung Werkstatt Kattrin Kühn, Berlin 1998, Steingut, glasiert und bemalt; Keramikmuseum Staufen © VG Bild-Kunst, Bonn 2019, Fotograf: Th. Goldschmidt

Herrin der Töpfe Künstlerkeramik im Keramikmuseum Staufen Der Begriff Künstlerkeramik bezeichnet keramische Kunstwerke, die nicht von Keramikerinnen und Keramikern, sondern von bildenden bzw. freien Künstlerinnen und Künstlern wie Pablo Picasso oder Cindy Sherman entworfen wurden. Die Künstlerkeramik gehört also zur bildenden Kunst. Sie ist essentieller Bestandteil der stilistischen Entwicklung einer Epoche und reicht weit über die Gebrauchskeramik hinaus. In ihr manifestiert sich die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Gedankengut der Zeit. Zahlreiche herausragende Beispiele dieser Künstlerkeramiken sind bis 29. November in der Sonderausstellung „Picasso & Co – Berühmte Künstler*innen und ihre Keramiken“ im Keramikmuseum Staufen zu sehen. Die Künstlerkeramik entstand immer dann, wenn bildende Künstlerinnen und Künstler abseits ihrer gewohnten Arbeitsweise einen Exkurs in den Bereich Keramik unternahmen. Dies blieb meistens auf eine temporäre Episode ihres künstlerischen Schaffens oder auf einzelne Werke beschränkt. Nur bei wenigen freien Künstlerinnen und Künstlern führte die Auseinandersetzung mit der Keramik zu einer Entwurfstätigkeit für keramische Serienprodukte. Die ersten Keramiken, die wir heute als Künstlerkeramik bezeichnen, entstanden Ende des 19. Jahrhunderts. Die Geschichte der europäischen Keramik war bis dahin vor allem eine Geschichte der Manufakturen mit vielen namenlosen Keramikerinnen und Keramikern. Wer wiederum eine klassische Malerei- oder Architekturausbildung durchlaufen hatte, bezog die Keramik nur selten als künstlerisches Medium in das eigene Œuvre ein. Erst als Jugendstilkünstle-

Die Auswirkungen der heutigen Konsumgesellschaft auf die Umwelt sind allgegenwärtig. Sei es, dass wir sie mit unseren eigenen Sinnen erfahren und darüber im Alltag diskutieren, sei es, dass wir entsprechende Berichterstattungen Tag für Tag in den Medien verfolgen können. Vom Klimawandel ist dort die Rede, von der Verknappung der Ressourcen oder der Vermüllung der Meere. Vor gesundheitlichen Folgen wird ebenso gewarnt wie vor wirtschaftlichen und sozialen. Nicht zuletzt wird immer wieder der Ruf nach der Notwendigkeit eines Umdenkens laut. Ausgehend von ausgewählten Beispielen der letzten 40 Jahre stellt die Ausstellung zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler vor, die sich mit den wechselseitigen Einflüssen zwischen der sich zunehmend globalisierenden Konsumgesellschaft und ihrer Umwelt beschäftigen. TELEFON | 0721/1334422 WEBSEITE | www.karlsruhe.de

Alicja Kwade, Kohle, 2006 (Detail); Städtische Galerie Karlsruhe Courtesy: Alicja Kwade and KÖNIG GALERIE, Berlin, London, Tokyo


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AUSSTELLUNGEN

Alles im Fluss Marija Koruga in der Galeie KUK44 in Pfaffenhofen/Ilm Alles befindet sich in ständiger Veränderung, ob in der Natur, unserer globalen Gesellschaft oder in der Kunst. Alles ist in Bewegung, im Fluss – das einzig Beständige ist die Veränderung. Unter dem Ausstellungstitel „TOK" möchte die kroatische Künstlerin Marija Koruga mit ihren Bildern auf diese ablaufenden Prozesse aufmerksam machen. In ihren Arbeiten, meist Zeichnungen oder Aquarelle, tritt dieses Bedürfnis spürbar zu Tage. Die starken Farbkontraste und eine dynamische Pinselführung unterstützen dabei ihre künstlerische Aussage. Marija Koruga wurde 1988 in Zagreb/Kroatien geboren. Das Magisterstudium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Zagreb vollendete sie 2012 in der Klasse von Professor Zlatko Kuzlaric Atac. Sie ist Mitglied der „Gesellschaft bildender Künstler" und der kroatischen „Organisation selbständiger Künstler". Auf vielen Gemeinschafts- und Einzelausstellungen in Kroatien, Frankreich, Slowenien, Österreich und Deutschland präsentierte sie ihre Werke. Marija Koruga lebt und arbeitet in Berlin. (Bis 11. Juni) TELEFON | 0159/03063687 WEBSEITE | www.galeriekuk44.de

Noritaka Minami, A504 I (Nagakin Capsule Tower), Tokyo, Japan, © Noritaka Minami 2012; Vitra Design Museum, Weil am Rhein

gesellschaftliche, politische und technische Veränderungen der letzten 100 Jahren in unserem Wohnumfeld widerspiegeln. Im Zentrum stehen die großen Zäsuren, die das Design und die Nutzung des westlichen Interieurs geprägt haben – von aktuellen Themen wie knapper werdendem Wohnraum und dem Verschwinden der Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben über die Entdeckung der Loftwohnung in den 1970er-Jahren, aber auch dem Siegeszug einer ungezwungeneren Wohnkultur in den 1960ern und dem Einzug moderner Haushaltsgeräte in den 1950ern bis hin zu den ersten offenen Grundrissen der 1920er-Jahre. Diese Umbrüche werden anhand von 20 stilbildenden Interieurs veranschaulicht, darunter Entwürfe von Architekten wie Adolf Loos, Finn Juhl, Lina Bo Bardi oder Assemble, Künstlern wie Andy Warhol oder Cecil Beaton sowie der legendären Innenarchitektin Elsie de Wolfe. (Bis 23. August) TELEFON | 07621/7023590 WEBSEITE | www.design-museum.de

Marija Koruga, See that pretty girl flow, good lava, 2016; Galerie KUK44, Pfaffenhofen an der Ilm

Schöner Wohnen Home Stories – 100 Jahre, 20 visionäre Interieurs im Vitra Design Museum, Weil am Rhein Unser Zuhause ist Ausdruck unseres Lebensstils, es prägt unseren Alltag und bestimmt unser Wohlbefinden. Mit der Ausstellung „Home Stories. 100 Jahre, 20 visionäre Interieurs” initiiert das Vitra Design Museum eine neue Debatte über das private Interieur, seine Geschichte und seine Zukunftsperspektiven. Die Ausstellung führt den Besucher auf eine Reise in die Vergangenheit und zeigt, wie sich

Lina Bo Bardi, Casa de Vidro, Sao Paulo, Brasilien, 1952; Vitra © Nelson Kon, 2002 Design Museum, Weil am Rhein

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AUKTIONSPREISE

GRAMMOPHONE/PHONOGRAPHEN

€ 140,Koffergrammophon „Paillard“, Schalldose Maestrophonic No. „13“, Kurbel, Federwerk intakt, spielbereit inklusive fünf Nadeldosen, zwei Novaphon Platten und 14 Schellacks, darunter Richard Tauber, Jan Kiepura und Joseph Schmidt, Gebrauchsspuren DOR

€ 110,Koffergrammophon „Electrola“, um 1930, lederbespannter Holzkorpus mit verchromten Metallteilen, originale Kurbel, sehr gute Erhaltung, Maße 17 x 28 x 40 cm MEH

€ 210,Trichtergrammophon, um/nach 1900, quadratischer, getreppter Holzkorpus mit Reliefdekor, grün bemalter Metalltrichter, Handkurbel fehlt, Höhe 79 cm, mit Grammophontischchen, H 52,5 cm SHU

€ 170,Reisegrammophon „Telraphon“, Schalldose Telraphon, Kurbel und diverse Kleinteile, Federwerk intakt, Abspielmechanik verharzt, nicht spielbereit, Tragegriff defekt, Gebrauchsspuren DOR

€ 380,Taschenplattenspieler „Mikiphone“, Gebr. Vadász, Genf, ab 1930, Durchmesser nur 11,5 cm, komplett mit Original-Schalldose, Zustand 3-, Kindergrammophon, vermutlich Bing, mit „Superb“Schalldose, etwas rostig, Zustand 3+ ATB


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AUKTIONSPREISE

€ 280,Edison Gem Phonograph mit 24 Walzen, USA, um 1905, Sprechmaschine für Wachswalzen, Mod.-Nr. „268718“, großer ansetzbarer Trichter, 24 Walzen in Papphülsen, Federaufzug funktioniert, Antrieb über Transmission zu überholen, wohl verharzt, H 66 cm KUK

€ 500,Reisegrammophon System „Vadasz“, Mikiphone Pocket Phonograph, Genf, 1926, in stilisiertem Taschenuhrgehäuse, inkl. seltener, runder Nadeldose und Plattentellerfixierung, Schalldose, Federwerk intakt, Mechanik justierbedürftig, Gebrauchsspuren DOR

€ 506,Zwei Koffergrammophone, um 1935, HMV Modell „102“, rot, Schalldose 5A mit Metall-Membrane, inkl. Plattenhalter. Electrola Mod. „106U“, Schalldose 4A mit Glimmer-Membrane, Z 3+/2- ATB

€ 518,Bell Phonograph, Durable Phonograph Co., USA, um 1930, Metallgehäuse mit zwei Original-Herstelleraufklebern, Hebelaufzug, waagerecht angebrachte Schalldose, Zustand 3+/2-3 ATB

€ 633,Rock-and-Roll- und 50er-Jahre-Schellackplatten, 78 UpM, 1x Johnny and the Hurricanes, 1x Tony Brent, 5x Everly Brothers, 1x Red Foley, 1x Kalin Twins, 1x Andy Williams, 3x Paul Anka, 11x Bill Haley and the Comets, 1x Alvino Ray, 1x Ricky Nelson, 1x Les Paul, 1x Sammy Davis, 1x Johnny Duncan, 2x Little Richard, 1x Bill Hayles, 1x Tommy Steele, 7x Harry Belafonte, 1x Elvis Presley, 1x Bing Crosby, 1x Fats Domino, 1x Billy Vaughn, 1x Slim Whitman, guter Zustand ATB

€ 818,Grammophon-Spielzeug „Dancing Rastus“ & „Boxing Darkies“, Hersteller National Toy Co., Boston, USA, um 1915, komplett mit Mechanik, Orig.-Schachtel, Antrieb durch Grammophon, Z 3+/2- ATB

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AUKTIONSPREISE

€ 676,Nadeldosenständer mit 36 Nadeldosen, Verkaufsständer Edison Bell (Replika), Höhe 33 cm, 36 verschiedene Nadeldosen, zumeist mit Nadeln, mit seltenen Dosen ATB

€ 800,Sammlung Jazz-Schellack-Platten: Louis Armstrong und weitere Interpreten, ab ca. 1920, 78 UpM, folgende Interpreten: 62x Louis Armstrong, 1x Gary Miller, 2x Herbie Haymer, 1x Lucky Millinder, 1x Sara Martin, 7x Tommy Dorsey, 1x Eddie Lang, 1x Condons Chicagoland, 15x Glen Miller, 1x Jelly-Roll Morton, 3x Delta Four, 1x Roy Eldrige, 1x The Georgians, 1x Benny Goodman, 2x The Ink Spots, 6x Ella Fitzgerald, 1x Gene Norman, 2x Rex Stewart, 1x Eubie Blake, 2x Pete Daily, 2x Sedney Bechet, 1x Mutt Carey, 1x Count Basie, 1x California Ramblers, 3x Duke Ellington, 1x Chris Barber, 1x Earl Bostic, 2x Mez Mezzrow, 2x Errol Garner, 1x Stan Kenton, 1x Teddy Stauffer, 3x „Fats“ Waller, 1x Dixie Washboard Band, 1x Art Hodges , 1x Werner Kroll, 2x Vic Dickenson, 1x Baby Dodds, 2x Hans Koller, 1x Woodie Herman und ca. 35 weitere Platten (Bildplatten, Schlager und Militärmusik), Platten befinden sich in gutem spielbarem Zustand ATB

€ 700,Grammophon, ungemarkt, um 1920, getreppter Korpus aus dunkel gebeizter Eiche, Front mit aufgelegtem Messingzierrelief, Oberseite mit Öffnung für Geldeinwurf, original Teller und original Trichter, Kurbelantrieb funktionstüchtig, Alters- und Gebrauchsspuren, Maße 75 x 39 x 53 cm MEH

€ 984,Sammlung Jazz-Schellack-Platten, ab circa 1920, 78 UpM, folgende Interpreten: 4x Joe Marsala, 1x Missouri Jazz Band, 1x Harry James, 2x Gerry Mulligan, 2x Albert Wynn, 3x Metronome All Stars, 12x Jerry-Roll Morton, 3x Joe Marsala, 1x Miff Mole, 1x Lee Morse, 1x Tuxedo Jazz Orchestra, 7x Jimmy McPortland, 2x Duke Ellington, 2x Turk Murphey, 10x Mezz Mezzrow, 3x Miff Mole, 2x Bix Beiderbecke, 1x Clyde McCoy, 4x Tommy Dorsey, 8x Jimmy Dorsey, 6x The Dutch Swing College Band, 1x Baby Dodds Trio, 8x Johnny Dodds, 2x Ray Bauduc, 1x Paul Barbarin, 1x Mildred Baily, 3x Brocksie Quintett, 1x Ray Brown, 5x Baileys Lucky Seven, 4x Les Brown, 2x Burt Bales, 1x Blind Blake, 1x Bunny Berigan, 6x Barney Bigard, 3x Don Byas, 1x Charlie Parker, 1x Al Bowily, 7x Sharkey Bonano, 1x Fletcher Henderson, 3x Red Mackenzie, 1x Billy May, 1x Clifford Hayes, 1x Lucky Millinder, 2x „Snub“ Morselys Band, 1x Will Bradley, 1x Mills Blue Rhythm Band, 2x Mills Brothers, 3x Billy May, 1x Mary Lou Williams, 2x Bennie Moten, 1x Howard McGhee, Platten befinden sich in gutem spielbarem Zustand ATB


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AUKTIONSPREISE

€ 984,Grammophon Monarch mit Holztrichter, Gramophone & Typewriter Ltd., London, um 1907, Eichengehäuse, Exhibition-Schalldose, Holztrichter mit zwölf Segmenten, goldene Etiketten auf Gehäuse und Trichter, funktioniert, Zustand 3 ATB

€ 1.055,„The Gramophone“ mit Glastrichter, gefertigt um 1915, Eichengehäuse mit Original-Aufkleber, Schalldose mit Metall-Membran, geschliffener Glastrichter (am Rand beschädigt), Zustand 3/2-3, Durchmesser 26 cm ATB

€ 1.107,Trichtergrammophon, gefertigt um 1915, Eichengehäuse mit geprägtem Messing-Emblem, Maxitone-Junior-Schalldose, Metalltrichter Durchmesser 57 cm, Federwerkantrieb, funktionsfähig, Zustand 3/2-3 ATB

€ 1.168,Trichter-Grammophon „HMV Monarch“, Deutsche Grammophon Aktien Gesellschaft (gegr. am 06.12.1898 in Hannover vom Deutsch-Amerikaner Emil Berliner und seinem Bruder Josef, von hier aus erschloss das Unternehmen den europäischen Markt), um 1905, Nr. „5415“, geschnitztes Eichengehäuse, Unterseite mit geprägtem „schreibendem Engel“, Exhibition-Schalldose, zweifacher Federmotor, großer Messingtrichter, Durchmesser 52 cm ATB

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AUKTIONSPREISE

€ 1.319,Grammophon „Le Concert Automatique Français“, Pathé Concert, um 1908, zum Abspielen von Tiefenschrift-Schallplatten, PathéSchalldose, ohne Münzmechanik, großer Schalltrichter, mit drei großen Pathé-Platten, Zustand 3-/2ATB

€ 1.425,Grammophon „Modell Nr. 8 Pathéphone“, Pathé, Paris, um 1910, geschnitztes Nussbaumgehäuse, Metalltrichter, Durchmesser 60 cm, Pathé-Schalldose für Tiefenschrift-Platten (Saphir nicht dabei), Federwerkmotor funktioniert, Zustand 3 ATB

€ 1.813,Münz-Grammophon „Phoenix“, Automaten- und Sprechmaschinen-Fabrik Wolzonn & Winter, Dresden, gefertigt um 1925, elektrischer Antrieb und elektrische Beleuchtung, Münzeinwurf für 10 Pf im Innenteil, unten mit Plattenfach, Gehäuse mit geschnitzter Abdeckung über dem Lautsprecher, Zustand 2-3/2, Maße 70 x 50 x 185 cm ATB

€ 2.077,Trichtergrammophon von Carl Lindström, um 1915, Nussbaumgehäuse, Veni-Vidi-Vici-Schalldose, großer lackierter Metalltrichter, Zustand 3+/2-3, Durchmesser 57,5 cm ATB


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AUKTIONSPREISE

€ 2.705,Grammophon Pathéphone „No. 5“, um 1905, Tischgrammophon mit eingebautem Blumentrichter, Front mit Messing-Schild, Exhibition-Schalldose, funktioniert, Zustand 3/2-3 ATB

€ 3.812,Trichter-Grammophon, Modell „Monarch“, His Master’s Voice, um 1910, großer elf-segmentiger Holztrichter, zweifacher Federmotor, Eichengehäuse, Original-Aufkleber auf Gehäuse und Trichter, gut funktionierender Zustand, Durchmesser 63 cm ATB

€ 4.800,Standautomat Polyphon No. 54, „Mikado“, Leipzig, um 1895, zweiteiliges Nussbaumgehäuse mit Unterschrank, Federwerk mit seitlichem Kurbelaufzug, Kurbel modern ergänzt, Doppelkamm mit 159 Zungen, alle intakt, einwandfreier Betrieb über Münzwaage für englische Penny, über 30 Münzen anbei, 225 x 85 x 49 cm KUK

€ 5.061,Panorama-Grammophon „Edison Bell Picturegram“, 1924, mit drei Original-Schellackplatten (15 cm) und drei dazugehörigen zweiseitigen Bildstreifen (Nr. 3, 4 und 5, inklusive „Aladdin“), die vom Plattenteller über mehrere Räder angetrieben werden und die die Geschichte, die auf der Platte erzählt wird, illustrativ begleiten, mit Original-Edison-Bell-Schalldose „Era“, zweites Modell mit Plattenteller D 20 cm und anders montiertem Motor, Z 2-3/2-3 ATB

ATB AUCTION TEAM BREKER | Köln, 07. November 15 + 20. Mai 17 ATB AUCTION TEAM BREKER | Köln, 18. Mai 2019 DOR DOROTHEUM | Wien, 13. April 2016

KUK KUNST & KURIOSA | Heidelberg, 15. Sept. 17 + 18. Mai 18 MEH MEHLIS | Plauen, 25.-27. Februar 2016 SHU SCHULER | Zürich, 18.-22. September 2017

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