Nachhaltigkeitsbericht 2012/13

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ÖKOLOGISCHE VERANTWORTUNG

Nickel-Legierung mit einem Zehntel der üblichen Menge an Platin auskommt. Darüber hinaus konstruierten die Forscherinnen und Forscher aus Jülich ein System zur Lokalisierung wertvoller Stoffe im Elektroschrott, das ein einfacheres Recycling der Materialien ermöglicht. Zudem arbeitet das Forschungszentrum daran, den Ressourceneinsatz in der Forschung immer effi­zienter zu gestalten. So wird beispielsweise flüssiges Helium zur Kühlung diverser Anlagen und Experimente verwendet. Ein Ausfall dieser Kühlungen ist ein Risikofaktor, der große und kostenintensive Schäden an den Forschungsanlagen verursachen kann. Da die weltweiten Heliumressourcen begrenzt sind, kann es durch technische Einflüsse bei der Gewinnung oder durch politische Krisenereignisse zu Lieferengpässen kommen. Aus diesem Grund wurden systematisch die Recycling- und Speichermög­ lichkeiten durch den Geschäftsbereich Gebäude- und Liegenschaftsmanagement ausgebaut. Trotz aller Optimierungen ist davon auszugehen, dass rund 10 Prozent des Heliumbedarfs extern zugekauft werden müssen.   Nachhaltiger Einkauf Der zentrale Einkauf des Forschungszentrums ist grundsätzlich darauf bedacht, die verschiedenen Anforderungen der wissenschaftlichen Institute an die zu beschaffenden Materialien zu erfüllen. Aber auch Umweltaspekte spielen beim zentralen Einkauf eine Rolle. So wird unter anderem darauf geachtet, energieeffiziente Geräte des täglichen Gebrauches zu beziehen und weitgehend umweltgerechtes Papier einzusetzen. Bisher gibt es am Forschungszentrum Jülich jedoch keine eigenständige Strategie einer nachhaltigen Beschaffung. Durch sehr spezielle Anforderungen der Wissenschaft sowie die Vorgaben beziehungs­ weise Limitierungen des anzuwendenden Vergaberechtes ist eine grundsätzliche primäre Ausrichtung am Thema Nachhaltigkeit derzeit sehr schwer umzusetzen. Die Bundesregierung muss jedoch aufgrund einer neuen EU-Richtlinie zum Vergaberecht bis zum Jahr 2016 ein neues nationales Vergaberecht implementieren. Auf Basis der neuen Gesetzeslage wird die Einführung einer Nachhaltigkeitsstrategie im zentralen Einkauf neu diskutiert werden.

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Green Events Der Geschäftsbereich Unternehmenskommunikation koordiniert zentrale Veranstaltungen für das Forschungszentrum. Dabei werden bereits bei der Planung die Leitlinien zur Nachhaltigkeit des Bundesumweltministeriums angewendet. Diese sehen vor, die gesamte Veranstaltung so emissionsfrei wie möglich durchzuführen. Deshalb werden Veranstaltungsorte ausgewählt, die nachhaltig betrieben werden. Zudem achtet das Team der Unternehmenskommunikation darauf, dass die Veranstaltungsorte gut mit Bus und Bahn zu erreichen sind und dass das Buffet möglichst aus regionalen, fair gehandelten Bio-Lebensmitteln besteht. Während der gesamten Organisation und Durchführung der Veranstaltung wird versucht, den Papierverbrauch zu minimieren. Dazu gehört auch eine ausschließlich onlinebasierte Anmeldung. Bühnenaufbauten aus nicht wiederverwendbarem Material ersetzt es durch Projektionen und Tischdekoration – zum Beispiel durch Kräutertöpfe, die von den Gästen im Anschluss mitgenommen werden dürfen. Auf andere Gast­geschenke wird mit dem Hinweis auf die Ressourcenschonung verzichtet. Das Konzept ist sowohl für zentrale als auch für wissenWeiternutzbare Kräutertöpfe als Tischdekoration bei schaftliche Veranstaltungen anwendbar. Veranstaltungen

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