FF aktuell 1 / 2016

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Brandrauchentlüftung richtig eingesetzt Ballistische Fallschirmsysteme bei Kleinflugzeugen

Eine Zeitung von Mitgliedern für Mitglieder, Freunde, Verwandte und Bekannte

Unter anderem in dieser Ausgabe:

Neuigkeiten der FF Wiener Neustadt

Ausgabe 1 / 2016

FF aktuell


Ballistische Fallschirmsysteme: Gefahrenmoment für Einsatzkräfte Der Unfall des Ultraleichtflugzeuges am 6. Mai 2016 hat die Einsatzkräfte mit einem sogenannten Ballistic Parachute System (BPS) konfrontiert. Dieses System soll Kleinflugzeuge bei einem Notfall in der Luft sicher zu Boden bringen. Mit einer Rakete (!) wird ein Fallschirm aus dem Flugzeug geschossen. Ist das Flugzeug am Boden verunfallt, besteht Gefahr für die Rettungskräfte.

Diese BPS sind vor allem in Ultraleichtflugzeugen verpflichtend vorgeschrieben. Aber auch in Kleinflugzeugen sind diese immer öfter verbaut. Weltweit wurden bereits mehr als 40.000 Flugzeuge damit ausgestattet.

Über einen händischen Auslöser durch ein Zugseil kann der Treibsatz gezündet werden. Ist das Flugzeug verunfallt, kann bei der Bergung das Seil unbeabsichtigt gedehnt werden. Dies führt am Boden zur Auslösung des Treibsatzes und damit zum Abschuss der Rakete. Dieses 32 mm Projektil fliegt nach Tests bis zu 200 Meter weit und gefährdet die Einsatzkräfte, die sich im entsprechenden Bereich befinden. Flugrichtung des Projektils Fallschirm: Dieses Paket ist der Fallschirm des Flugzeuges

Bei der Erkundung ist auf die entsprechenden Warnhinweise am Rumpf der Maschine zu achten. Grundsätzlich sind die Systeme hinter der Kabine montiert. Die Hauptabschussrichtung ist in Richtung des Leitwerks nach oben. Allerdings hat sich gezeigt, dass bei dem Typen der am 6. Mai verunfallte die Abschussrichtung in Flugrichtung nach links ist.

Auslösekabel: Wird dieses Kabel gezogen bzw. geSeitens der Sicherheitsuntersuchungsstelle des dehnt, löst die Vorrichtung aus. Bundes, Fachbereich Luftfahrt des BMVIT wurde eine Hotline für Rettungskräfte eingerichtet: Zündkapsel, Zündvorrichtung: AUF KEINEN FALL BERÜHREN ODER +43 (1) 71162—657700 MECHANISCH BELASTEN! Abschussvorrichtung der Feststoffrakete: Im Bereich, wo diese Vorrichtung hinzeigt sollte laut BMVIT ein Sperrkegel von 100 m Länge und 30 m Radius eingehalten werden.

Diese ist täglich 24 h erreichbar.


Vorwort der Redaktion Liebe Kameraden, Freunde der Feuerwehr Wiener Neustadt und Angehörige! Das Presseteam der Feuerwehr Wiener Neustadt ist dazu da, um die Öffentlichkeitsarbeit in der Feuerwehr Wiener Neustadt zu betreuen. Dies gilt sowohl für die interne Öffentlichkeitsarbeit (holpriger Ausdruck, geht es doch um uns intern, fachlich aber korrekt) und die externe Öffentlichkeitsarbeit. Dennoch bleibt der Einsatzdienst IMMER im Vordergrund. Selbstverständlich wollen wir von besonderen Einsätzen einige Impressionen einfangen um diese zum einen für die Presse aufzubereiten. Aber vielmehr ist es wichtig, dieses Bildmaterial auch für Schulungen heranzuziehen. Sollte also eine Situation eintreten, die nicht alltäglich gelöst wurde oder die eine besondere Herangehensweise erforderte, so kann man auch hierfür die Mitglieder des Presseteams heranzuziehen, auch wenn der Einsatz nicht für die Presse gedacht oder geeignet ist. Gerne steht der Leiter des Presseteams HBI Richard Berger bei Fragen zu unserer Arbeit jederzeit zur Verfügung. Einfach anrufen: 06641007545.

Vorwort des Kommandanten Liebe Kameraden, und Bekannte!

Freunde

Viel hat man im letzten Jahr von der Feuerwehr Wiener Neustadt gehört. Der Sparkurs der Stadtregierung hat viel Zündstoff geliefert. Auch innerhalb und außerhalb der Feuerwehr Wiener Neustadt. Unzählige Male wurde ich mit Anfragen unsere Budgetsituation betreffend konfrontiert. Dutzende Male haben wir – also die Stadtregierung, meine Kameraden des Feuerwehrkommandos und ich – uns zusammengesetzt und haben die Möglichkeiten abgewogen, wie wir beim Sparen helfen können. Und vieles ist auf der Strecke geblieben. Und auch einiges ist falsch verstanden worden. Zwar müssen wir in diesem Jahr noch einige wichtige Neuerungen hintanstellen, aber so haben wir es zum Beispiel geschafft, das Einsatzunterstützungssystem doch schon heuer in einem Testbetrieb gehen zu lassen. Bezahlen können wir dieses dank der Unterstützung des Lieferanten im nächsten Jahr, wo uns die Stadtregierung und unser zuständiger Stadtrat Franz Piri-

bauer wieder ein halbwegs normales Budget garantierten. Herzlich bedanken darf ich mich – und ich bin mir sicher, dass ich auch im Namen von Christian „Gigi“ Pfeiffer spreche – für das unglaubliche Vertrauen, dass uns durch das überwältigende Wahlergebnis für eine weitere Funktionsperiode geschenkt wurde. Wir werden sorgsam damit umgehen. Herzlichst Euer Josef Bugnar

Euer FF aktuell Team! Ideen, Wünsche, Anregungen? Schickt ein Mail an

ffaktuell@ffwn.at

Impressum: Herausgeber: Freiwillige Feuerwehr Wr. Neustadt, Babenbergerring 6, 2700 Wr. Neustadt; Für den Inhalt verantwortlich: BD Josef Bugnar; Redaktion: R. Berger, S. Spitzer, M. Hansch, H. Sander Auflage: 250 Stück; Erscheinungstermin unregelmäßig


Neue Amtsperiode

Die Mitglieder der Feuerwehr Wiener Neustadt haben gewählt. Unter Applaus wurde das alte neue Kommando bestätigt. Die Arbeit der letzten zehn Jahre von Josef Bugnar und Christian Pfeiffer wurde mit der Wiederwahl und somit einer Verlängerung der Amtszeit um weitere fünf Jahre gewürdigt. Die Wahl des Kommandos der Niederösterreichischen Feuerwehren muss bis zum 31. Jänner durchgeführt worden sein. Am 30. Jänner 2016 fanden sich die Kameraden der freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt zur Wahlversammlung im alten Rathaus der Statutarstadt ein. Unter der Wahlleitung von Vizebürgermeister Dr. Christian Stocker und unter Beisein der wahlberechtig-

ten Feuerwehrmitglieder Vizebürgermeister Obstlt. Horst Karas und Feuerwehr-Stadtrat Franz Piribauer, MSc beging man die zwei Wahlgänge um das ehrenamtliche Amt des Kommandanten und des Kommandanten Stellvertreters. Eindeutige Bestätigung Branddirektor Josef Bugnar und sein Stellvertreter Christian Pfeiffer wurden in ihren

Ämtern bestätigt und sogleich wurde die Angelobung durch Vizebürgermeister Dr. Christian Stocker erneuert. Ebenfalls in seiner Funktion bestätigt wurde Ing. Harald Sander als Leiter des Verwaltungsdienstes. Bei den Bezirks– und Abschnittswahlen wurden Josef Bugnar als Bezirkskommandant Stellvertreter und Christian Pfeiffer als Abschnittskommandant Abschnitt Stadt be-


stätigt. Auch Harald Sander wurde wieder zum Leiter des Verwaltungsdienstes im Abschnitt Stadt berufen. Alfred Grimm stand für die Funktion des Abschnittskommandanten Stellvertreter nicht mehr zur Verfügung. Ihm folgt der Kommandant der Betriebsfeuerwehr Landesklinikum Wiener Neustadt, ABI Robert Fuchs, nach. Ein zweiter Kommandant Stellvertreter wird in der Feuerwehr Wiener Neustadt derzeit nicht besetzt. Allerdings entschied man sich, den jahrelang ungenutzten Posten des zweiten Gehilfen des Kommandos mit BI Norbert Schmidtberger zu besetzen.

Aufgrund dieser Änderungen wurde auch bei der übrigen Diensteinteilung nachjustiert: BM Michael Lemberger (BtF Landesklinikum Wr. Neustadt) wird zum Abschnittssachbearbeiter Feuerwehrmedizinischer Dienst ernannt. SB Ing. Bernd Grimm wird zum Abschnittssachbearbeiter Wasserdienst ernannt. LM Patrick Milik wird zum Jugenbetreuer und zum Abschnittssachbearbeiter Feuerwehrjugend ernannt. FM Jan Wilfinger wird zum Gruppenkommandantenstellvertreter der 3. Gruppe und zum Löschmeister ernannt. OLM Jürgen Wilfing wird zum Gruppenkommandantenstellvertreter der 6. Gruppe ASB Peter Lenauer wird zum Gruppenkommandanten der 3. Gruppe ernannt. BM Thomas Malecek wird zum Zugskommandanten des II. Zuges ernannt.

Zur Person:

Abschnittskommandant Stellvertreter ABI Robert Fuchs Geboren am 3. Februar 1965 Wohnort: Lichtenwörth — Nadelburg

Familienstand: glücklich zusammenlebend Hobbies: Trikefahren, Haus und Garten Was ist dein Plan für die neue Amtsperiode?

„Es ist mir ein Anliegen, die beiden Feuerwehren in unserem Stadtgebiet besser zu vernetzen. Je mehr wir voneinander wissen, desto mehr können wir gemeinsam erreichen.“ Die Feuerwehr Wiener Neustadt wünscht dem Abschnittsfeuerwehrkommando alles Gute für die neue Amtsperiode! OLM Sigmund Spitzer wird zum Zugskommandanten der I. Zuges und zum Brandmeister ernannt. Er übernimmt auch die Funktion des Abschnittssachbearbeiters Ausbildung.

Zum Oberfeuerwehrmann werden befördert:

OBM Norbert Schmidtberger wird zum Gehilfen des Kommandos mit dem Dienstgrad Brandinspektor ernannt.

OFM Tristan Aigner

Zum Feuerwehrmann werden befördert:

FM Bernd Kraupa FM Stefan Michalitz Zum Hauptfeuerwehrmann wird befördert: Zum Ehrenhauptbrandmeister wird ernannt: HBM Josef Kolla

PFM Tobias Schulner PFM Christian Wagner Sie wollen die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt unterstützen, wissen aber nicht wie? Sie haben keine Zeit für eine Mitgliedschaft, wollen aber die ehrenamtliche Hilfe am Nächsten unterstützen? Wir freuen uns auch über finanzielle Unterstützung, um Ihnen mit funktionierendem Gerät zur Hilfe eilen zu können! Spendenkonto IBAN: AT67 3293 7000 0000 0109 , BIC: RLNW AT WW WRN Spenden an uns sind seit 1.1.2012 steuerlich absetzbar!


Wissenstest der Feuerwehrjugend 15 Mitglieder der Wiener Neustädter Feuerwehrjugend absolvierten erfolgreich den Wissenstest. Am 3. April veranstaltete das Wiener Neustädter Bezirksfeuerwehrkommando im Feuerwehrhaus Theresienfeld den Wissenstest.

Mit einem tollen Rahmenprogramm wurden die Feuerwehrjugendmitglieder im Haus der Freiwilligen Feuerwehr Theresienfeld begrüßt. Zehn Feuerwehrjugendmitglieder aus Wiener Neustadt absolvierten bravourös den Wissenstest und fünf Mitglieder das Wissenstestspiel in der jeweiligen Stufe. Was die Burschen der Feuerwehrjugend leisten müssen, ist

im folgenden erklärt (Text von www.jugend.feuewehrjugendnoe.at)

Die Organisation in der (eigenen) Feuerwehr

Verhalten im Brandfall

Die Wissenstestabnahme erfolgt im Stationsbetrieb und ist der jeweiligen Altersstufen von zwölf bis 15 Jahren angepasst. Der Wissenstest der Feuerwehrjugend ist ein Teil der Ausbildung und deckt folgende Sachgebiete des Handbuches "Ausbildung 2000" für die Grundausbildung ab:

Verhalte bei Notfällen

 Geräte und Ausrüstungen für den Brandeinsatz 

Schläuche und Kupplungen

Wasserführende Armaturen

Sonstige Geräte

Sonderfahrzeuge und spezielle Geräte


Die Löschmittel

Die Kleinlöschgeräte

Der technische Feuerwehr -einsatz

Leinen und Knoten

Nach erfolgreicher Absolvierung, kommt beim ersten Mal das "Wissenstestabzeichen der Stufe Bronze", beim zweiten Mal das "Wissenstestabzeichen der Stufe Silber" und

beim dritten Mal das „Wissenstestabzeichen der Stufe Gold" zur Vergabe.

Notrufnummern

Warn- und Alarmsignale

Das Wissenstestspiel ist für zehn- bis elfjährige Feuerwehrmitglieder vorgesehen, diese müssen dabei folgende Kenntnisse nachweisen:

Nach erfolgreicher Absolvierung, kommt beim ersten Mal das "Wissenstestspielabzeichen der Stufe Bronze" und beim zweiten Mal das "Wissenstestspielabzeichen der Stufe Silber" zur Vergabe.

Geräte und Zeichen kennen

Richtiges Verhalten im Brandfall




Schlauchwaschanlage Mit Februar wurde die neue Schlauchwaschanlage in Betrieb genommen. Diese ersetzt die alte Waschanlage und den gefährlichen Schlauchaufzug. Die neue Schlauchwaschanlage schafft in einer Stunde 18 C Schläuche - vom schmutzigen Schlauch bis zum geprüften, gewaschenen, getrockneten und gerollten Schlauch. „Eine enorme Steigerung der Effizienz“, so BM Malecek, Zeugwart der Feuerwehr Wiener Neustadt. Der Ankauf der Waschanlage wurde notwendig, da der Betrieb des Schlauchaufzuges enorm gefährlich war. Schläuche fielen immer wieder herunter. Eine Erneuerung des Aufzuges hätte über 100.000,- Euro gekostet. Das Bedienungspersonal wurde bereits eingeschult. Nähere Informationen zur Schlauchwaschanlage und Einschulungen darauf erteilt gerne BM Thomas Malecek. Ein Video von den zwei Montagetagen liegt auf der Fotostation.


Brandrauchentlüftung im Feuerwehreinsatz Grundsätzlich ist eine Druckbelüftung sehr wichtig, da der Brandrauch für die im Gebäude befindlichen Personen gefährlicher ist, als der Brand selbst. Rauch und Hitze können auch Sachwerte und Bauteile erheblich beschädigen. Text: Sigmund Spitzer , Zugskommandant Schulzug Alle Grafiken mit freundlicher Genehmigung der Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg Um Fluchtwege begehbar zu halten, um den Feuerwehreinsatz durch die Erzeugung einer rauchfreien Schicht in Bodennähe zu unterstützen, um das Brandobjekt thermisch zu entlasten und um Rauchgasdurchzündungen oder – explosionen zu verhindern, wird seit Anfang der 1990er Jahre in Österreich die sogenannte Überdruckbelüftung eingesetzt. Damit die Überdruckbelüftung effizient funktioniert, müssen einige Vorgaben erfüllt sein.

muss eventuell von Außen geschehen. Hierbei ergibt sich bereits die erste Gefahr: Der Einmarsch in den Brandraum darf nur mit dem Luftstrom und nicht über die Abluftöffnung erfolgen. Der Rauch wird einem entgegengedrückt. In der Nähe der Abluftöffnung sollte ein Rohr in Stellung gebracht werden, welches den austretenden Rauch gegebenenfalls ablöschen kann, wenn sich dieser entzündet. Durch den Luftstrom der Überdruck-

belüftung werden Glutnester angefacht und dadurch sind diese leichter zu finden. Gefahren bei der Überdruckbelüftung Der Brand wird (absichtlich) angefacht. Das bedeutet, dass die Lage durch die Zuführung von Luftsauerstoff kurzzeitig instabil werden kann, wenn man die geschaffene Öffnung nicht im Blick hat. Wenn die Überdruckbelüftung

Wirkungsweise der Überdruckbelüftung im Einsatz Grundsätzlich sollte der Einmarsch mit dem Frischluftstrom und dadurch mit einer guten Sicht erfolgen. Durch die rasche Lüftung wird die Gefahr der Rückzündung minimiert, weil die Zeit zur Durchmischung zwischen Gas und Luftsauerstoff zu kurz ist. Vor dem Öffnen der Tür zum Brandraum ist eine Abluftöffnung sicherzustellen, wenn man mit der Überdruckbelüftung gleichzeitig vorgeht. Dies

Einfache Druckbelüftung - Ein Hochleistungslüfter im richtigen Abstand zur Zuluftöffnung und dementsprechender Abluftöffnung(en)


zu früh eingesetzt wird, kann es beim Öffnen der Türe zum Brandraum zu Rückzündungen (Backdraft…) kommen. Hier sollte zumindest eine gefüllte Löschleitung beim Vorrücken bereit stehen. Bei Gefahrenstoffeinsätzen ist auf den EX-Schutz zu achten.

Beim Saugbetrieb muss auf die Temperatur der Rauchgase geachtet werden. Das Verteilen und die Komprimierung durch den Lüfter der heißen Rauchgase kann zu Folgebränden führen und auch das Gerät kann Schäden davon tragen.

Grundsätze für das Einsetzen von mobilen Lüftern

Obere Abbildung: Reihenlüftung - wird verwendet um hohe Zuluftöffnungen abzudecken bzw. um mit dem Luftstrom weitere Wege zu-

Mobile Lüfter können im Druck und Saugbetrieb eingesetzt werden und auch der Anschluss von Druck- und Sauglutten ist möglich. Eine Lüftung gegen einen Luftstrom ist nicht möglich. Im Brandeinsatz wird der Lüfter im Regelfall im Druckbetrieb eingesetzt. Ein echter Druckbetrieb kann nur außerhalb des Gebäudes erfolgen. Die Auswirkungen der Druckbelüftung sind zu beobachten und auf Veränderungen muss rasch reagiert werden. Richtige Aufstellung Der Luftkegel muss die Einblasöffnung vollständig abdecken. Dazu gibt es folgende Faustformel:

Abstand zur Einblasöffnung = 1- 1 ½ fache Diagonale der Öffnung Elektrische Lüfter dürfen

auch im Gebäude betrieben werden – es muss darauf geachtet werden dass nicht im Kreis gefördert wird. Das bedeutet, dass man darauf achten muss, dass nicht von außen wieder Brandrauch ins Gebäude geblasen wird.

Im Saugbetrieb muss die

Ansaugöffnung vollständig abgedeckt werden. Bei der Aufstellung elektri-

scher Lüfter sind die zulässigen Leitungslängen zu

beachten. Vor der Inbetriebnahme ist auf

leichte kleine Gegenstände

rückzulegen ( Lagerhallen, Hochhäuser) Untere Abbildung: Parallellüftung - abdecken von breiten Zulüftöffnungen, die nicht verkleinert werden können. Eine Kombination von Reihen- u. Parallellüftung ist ebenfalls möglich.


in der Nähe des Lüfters zu achten. Auch Bilder können von den Wänden geblasen werden. Herstellen der Abluftöffnung Bei der Inbetriebnahme des Lüfters sollte bereits eine Ab-

luftöffnung mit der Größe von ¾ bis 1¾ der Zuluftöffnung vorhanden sein.

Zu große Abluftöffnungen,

also mehr als das doppelte der Zuluftöffnung, können negative Auswirkungen auf die Druckbelüftung haben. Diese kann entweder (im besten Fall) wirkungslos sein oder die Rauchgase werden durch die

Verwirbelung wieder in den Brandraum gedrückt.

Einsatztechnische Grundlagen Vor dem Einsatz von Belüftungen ist auf eventuelle technische Einrichtungen zu achten. RWA (Rauch-WärmeAbzugsanlagen) sind technische Einrichtungen, die—wie der Name schon sagt—sowohl Rauch als auch Wärme vom betroffenen Bereich ableiten sollen. Im Folgenden soll bei diversen vorhandenen Anlagen eine grobe Richtschnur gegeben werden, wie man vorgehen sollte, um nicht erstens das Schutzziel der RWA zu zerstören und zweitens gegen die RWA anzukämpfen.

Stiegenhaus ohne RWA Klappe Ein Trupp öffnet beim Hochgehen alle Fenster. Oben angelangt dreht der Trupp SOFORT um und schließt beim Heruntergehen wieder alle Fenster, bis auf das oberste Fenster. Dadurch wird eine Kaminwirkung zu erzeugt. Stiegenhaus mit RWA Klappe Sollte die RWA nicht automatisch über eine Brandmeldeanlage angesteuert worden sein, so ist diese sofort (nach Befehl durch den Einsatzleiter) händisch auszulösen. Damit wird

Linkes Bild: druckbelüftetes Siegenhaus mit Abluftöffnung an oberster Stelle Rechtes Bild: Druckbelüftung einer Wohnung mit Lüfteraufstellung im Siegenhaus


die Kaminwirkung wieder gegeben.

Räume mit mechanischer RWA

Sollte durch die automatische Ansteuerung schon bei Eintreffen der Feuerwehr rauchfrei sein. Ist sie nicht aktiv, muss sie manuell aktiviert werden. Je weniger Türen geöffnet sind umso effizienter ist die DBA. Also ist darauf zu achten, dass nur Türen geöffnet sind die geöffnet werden müssen.

Diese Räume können mit Druckbelüftern nicht unterstützt werden. Die Anlage kann händisch (Feuerwehrtableau) übersteuert werden, dies ist jedoch mit schwerwiegenden Folgen wie Rauchverschleppung verbunden. Deshalb sollte nie eine Steuerung ausgelöst werden, bevor man nicht genau weiß, was dadurch ausgelöst wird und wie sich dies auf meine Lage auswirkt.

Räume mit natürlicher RWA

Spezialität: Garagenlüftung

Diese können mit Feuerwehr Druckbelüftern unterstützt werden

Parkdecks verfügen über Öffnungen, über die ein natür-

Stiegenhaus mit Druckbelüftungsanlage (DBA)

licher Rauch und Wärmeabzug stattfinden kann. Dieser kann durch unsere Druckbelüfter unterstützt werden.

Garagen verfügen im Normfall über eine mechanische Brandrauchentlüftung. Ein in-Stellung-bringen eines

Druckbelüfters würde das 1:1 Verhältnis zwischen Zu - und Abluft beinträchtigen und wäre somit kontraproduktiv. Ein manuelles Über-

steuern der Lüftungsanlage könnte in Betracht gezogen werden.

Entrauchung des Brandraumes Beim Vorgehen im Löschangriff sollten so schnell wie möglich Fenster zur Entrauchung geöffnet werden, was auch von außen über die Drehleiter oder die Teleskopmastbühne durchgeführt werden kann. Mit dem Einsatz eines Rauchvorhanges ver-

Entrauchung mittels Be- und Entlüftungsgerät mit Sauglutte im Saugbetrieb


hindert man den ungewollten Austritt der Rauchgase in nichtverrauchte Bereiche. Vorgehen im Brandraum Sind nun mehrere Räume verraucht, so hat es wenig Sinn, alle Fenster gleichzeitig zu öffnen. Vielmehr sollte ein Raum nach dem anderen entraucht werden. Dazu schließt man alle Fenster bis auf jenes im Brandraum. (Achtung: Dimension der Abluftöffnung im Verhältnis zur Zuluftöffnung beachten. Eventuell muss die Abluftöffnung verkleinert werden.) Der Druckbelüfter wird aktiviert und die Entrauchung solange durchgeführt, bis der Raum tatsächlich rauchfrei ist. Ist dies geschafft, wird die Türe und das Fenster geschlos-

sen und der nächste Raum wird auf die gleiche Weise entraucht. Dies wird solange fortgeführt, bis alle Räume rauchfrei sind. Einsatztechnische und taktische Fehler bei der Druckbelüftung Immer wieder passieren im Einsatz Land auf Land ab Fehler im Umgang mit Druckbelüftern. Hier eine kurze Übersicht über die gängigsten Fehler und deren Auswirkungen: Fehler: Lüfter zu knapp am Gebäude Auswirkung: Verwirbelungen des Zuluftstromes

Fehler: Lüfter zu weit vom Gebäude entfernt Auswirkung: Wirkungsgrad sinkt

Fehler: Eintritt in den Brandraum ohne Abluftöffnung Auswirkung: Rauchaustritt / Rauchvorhang? Fehler: Abluftöffnung zu klein Auswirkung: Rückstau, Druckerhöhung, Durchzündung Fehler: Abluftöffnung zu groß oder zu viele Abluftöffnungen Auswirkung: Abzug nicht (kaum) vorhanden, Verteilung des Brandrauches in Bereiche, wo dieser nicht hin sollte Fehler: Löschangriff von außen durch die Abfluftöffnung Auswirkung: Sichtbehinderung ATS Trupp, Wasserdampf

Abschnittsweise Druckbelüftung mehrerer Räume durch gezieltes Öffnen und Schließen der Türen



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