Weitblick Nr. 6

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BAUEN UND MODERNISIEREN MUSTERZIMMER IN ALLEN HOTELS

3 FERIEN VEREIN

Wohlfühlen im Design-Arvenzimmer des Engadiner Hotel Schweizerhof

«Weitblick»: André Baumann, seit dem 1. April 2012 sind Sie für den Ferienverein im Einsatz. Worin unterscheiden sich Ihre Aufgaben gegenüber Ihrer früheren Stelle? André Baumann: Vorher habe ich Bauten für Investoren oder Eigentümer erstellt, mit dem späteren Betrieb der Liegenschaft hatte ich nichts zu tun. Heute bin ich als Betreiber daran interessiert, dass auch der Betrieb und Unterhalt günstig und nachhaltig erfolgt. Ausserdem habe ich natürlich einen vertieften Einblick in die Tourismus- und Hotelbranche erhalten und sehe, wie viel es dazu braucht, dass ein Hotel erfolgreich wirtschaften kann. Welche sind die Herausforderungen, wenn Sie Projekte in den Bergen oder am Mittelmeer realisieren?

Lounge im Club-Hotel Tirreno – modern und frisch

Die Standorte unserer Schweizer Hotels verlangen für den Bauprozess eine spezielle Logistik. Insbesondere Wengen fordert mich, wo Material nur mit der Bahn herauftransportiert werden kann. Und die Hotels im Bündnerland sind relativ weit weg von den Hauptachsen – Materialtransporte sind daher aufwendiger. In Sardinien muss jegliches Material, das nicht auf der Insel eingekauft werden kann, vom Festland via Schiff hergebracht werden. Daraus folgen natürlich höhere Transportkosten als auf einer gewöhnlichen Baustelle. Wie beschreiben Sie die Arbeit mit spanischen oder italienischen Architekten? Ich stellte fest, dass sowohl in Spanien als auch auf Sardinien noch viel mehr auf Vertrauensbasis gearbeitet wird als in der Schweiz. Ein Vertragswerk mit vielen Seiten, Vorbedingungen und Garantieleistungen ist weniger verbreitet. Zudem habe ich gelernt, dass in Spanien der Architekt, der für die Planung verantwortlich ist, nicht auch die Ausführung betreuen darf. Unterscheiden sich die Abläufe in den verschiedenen Ländern? Die Planung läuft überall etwa gleich ab. Was mich begeistert, ist das handwerkliche Knowhow, das in Spanien und in Italien in vielen Berufen noch vorhanden ist. Entgegen allen Be-

fürchtungen hatten wir bisher auch im Ausland keine Probleme bezüglich Termineinhaltung. Welche Projekte treiben Sie momentan voran? Es ist vorgesehen, dass wir in allen Hotels Musterzimmer erstellen. Diese zeigen 1:1, wie eine Zimmerrenovation und Designauffrischung wirken und wie sie sich im Betrieb eignen und ob sich die Gäste wohlfühlen. Ein anderes zentrales Projekt für den Ferienverein ist die Erneuerung unserer Wellnessund Fitnessanlagen. Mit Unterstützung von Fachkräften und Spezialisten und durch die Auswertung unserer Gästefeedbacks untersuchen wir derzeit die aktuellen Bedürfnisse. Im Club-Hotel Tirreno werden die Tennisplätze saniert. Im Club-Hotel Giverola planen wir eine Auffrischung des Speisesaals, die eine Verbesserung der betrieblichen Abläufe mit sich bringt. Die gesamte Sanierung des Hotels Altein, eines ehrwürdigen ehemaligen Sanatoriums aus dem Jahre 1916, wird seit Längerem diskutiert. Das Vorprojekt habe ich überprüft. Wir optimieren und entwickeln es mithilfe der Erkenntnisse aus dem Zimmerumbau in SilsMaria. Eine Sanierung, die auch die nötigen Massnahmen in der Haustechnik, Sicherheit und den Betriebseinrichtungen umfasst, wird in Etappen ausgeführt.


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