Downdays Magazine, Oktober 2014 (DE)

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Oktober

01

downdays season 14/15 MAGAZINE

Freeski Culture – Gratis !

Joss Christensen Interview Grönland Boat Trip Nine Knights in Sequenzen


crew GPSY

ERIC POLLARD Combine And Define With The Style Dial At anonoptics.com


M2

THOMPSON

Magna-Tech™ Quick Lens Change Technology Spare Low-Light Lens

Boa® Micro-Adjustable Fit System Fidlock® Magnetic Chin Strap Fastener


GPSY

crew



GPSY

crew



downdays season 14/15 MAGAZINE

Oktober

Dropping 08


09

downdays season 14/15 MAGAZINE

Nach dem normalen, jenseits des Absehbaren findet man das Neue, das Unkonventionelle, eine Quelle der Kreativit채t, einen Moment der Einsicht. Das ist, wonach wir suchen!

Oktober

Dropping

Rider: magnus graner | Spot: lycksele, Schweden | photo: David Malacrida


Editorial

10

Die Kuratoren „Kulturelle Beschränkung gibt es, wenn ein Kurator seine eigenen Grenzen setzt.“ Robert Smithson

Oktober

Was hat der Neocortex mit Freeskiing zu tun? Kurz gesagt, alles! Es ist der Teil des Gehirns, der für räumliche Wahrnehmung, bewusstes Denken und motorische Steuerung zuständig ist; er ermöglicht es uns Menschen, das zuvor Unvorstellbare zu erreichen. Er ist der Ursprung aller Kreativität. Im Prinzip haben also nicht Scott Schmidt, Glen Plake oder die New Canadian Air Force Freeskiing erfunden, es war der Neocortex. Fähig dazu komplett neue Gedanken zu fassen, ist es dieser vielschichtige, schleimig-graue und eigentlich etwas unappetitliche Teil unseres Körpers, der quasi aus dem Nichts auf solche Gedanken kommt: „Hey, warum schnalle ich mir nicht dieses Stück Holz an die Füße, um den Berg hinunter zu kommen?“ oder „Eignet sich dieser Hügel nicht dazu, in die Luft zu springen?“ und „Könnte ich mich nicht dabei um 360° drehen?“ Erst nachdem unser Körper diesen Gedanken gefolgt ist, antwortet ein anderer Teil, der Subcortex, ein etwas primitiverer Teil des Gehirns mit „Oh, das fühlt sich gut an!“ und „Das mache ich noch mal!“ Da liegt der Haken; es gibt immer das Risiko, dass eine Erfahrung alles andere als angenehm ist. Aber das Vermeiden neuer Möglichkeiten eliminiert auch die Chance auf eine tolle Erfahrung und vielleicht viele weitere, die daraus folgen könnten. Das spiegelt sich auch im neuen Downdays Magazin wider. Wir haben unseren Neocortex angestrengt, um Freeskiing als Printmedium neu zu denken. Unsere Zielsetzung lautet andere Wege einzuschlagen, die uns in neue Richtungen führen, weit weg vom Konventionellen, und Freeskiing auf das zu konzentrieren, was für uns am wichtigsten ist. Es ist eine neue Art der Darstellung und wir hoffen, dass sie unsere Leser inspiriert.

downdays season 14/15 MAGAZINE

Alles begann mit einer Idee: Die Freeski-Kultur kuratieren! Wie so oft gesagt wird, ist Freeskiing für uns mehr als nur ein Sport. Es ist auch mehr als ein Lifestyle. Es ist eine eigenständige Kultur, die viele verschiedene, sehr lebendige Subkulturen hervorgebracht hat. Egal ob Freerider oder Urban Skier, Wettkampffahrer oder Filmdarsteller, weitgereister Abenteurer oder loyale Resort-Crew, unser Ziel bei Downdays ist es all die Ausprägungen zu zeigen und zu fördern, die von diesen Protagonisten geschaffen werden. Dazu haben wir einen Style entwickelt, der vom Gewohnten abweicht. Was vor euch liegt, dient als subtiler Rahmen für all die wichtigen Inhalte, die faszinierenden Fotos und mitreißenden Texte. Fesselnde Geschichten, faszinierende Menschen, kreative Styles, progressive Events, krasse Crews, hilfreiches Hintergrundwissen oder einfach die Geschichte von Freeskiing: all die Facetten, die dem Begriff Freeski Culture gerecht werden, finden ihren Platz im neuen Downdays Magazin. Erlaubt eurem Neocortex euch auf neue Pfade zu führen und genießt den Trip. Das Downdays Team



Inhalt

12

Coverfoto

Rider: Flo Geyer Spot: Obertilliach Photo: Flo Breitenberger

Downdays

16 Dialogue

Karl Fostvedt

20 Freshies

22 Gallery 36 Brains

Frühwintergefahren

38 Gear

Backcountry Ruler

40 Essentials 42 Creative

Mountain Roots von Eric Pollard

44 Talent

Magazin

Zuzana Stromková Christof Schenk

48 History

Freeze Magazine

Oktober

50 Thought

Olympisches Freeskiing

52

Joss Christensen Interview

60

Grönland Boat Trip

70

Portfolio

Oktober

Dogs & Olympics

Der weiße Kontinent Nine Knights in Sequenzen

80 Spray

Skibum-Etikette

82 Science

Klimawandel und Freeskiing

84 Insider

Filip Christensen

86 Crew downdays season 14/15 MAGAZINE

Gpsy

88 Destination

Ischgl Les Arcs

92 Portrait

Ausgabe

Loic Collomb-Patton

96 Vibes


SAGE CATTABRIGAALOSA

RIDES THE AUTOMATIC 117

Get your season updates on our Facebook page: FB.com/atomicskiing


impressum

14

Beitragende Stephan Skrobar

Stéphane Godin

Er hat sich vom jungen, reiselustigen, hyperaktiven Skipunk zum nicht mehr ganz so jungen, reiselustigen, hyperaktiven Skipunk entwickelt. Stephan ist Gründer des Freeride-Centers Die Bergstation, hat als solcher ein immenses Wissen im Backcountry, bildet Übungsleiter aus und leitet eine Kommunikationsagentur. Er ist Mitglied des Fischer Freeski Teams und leitet das Pieps Freeride Team.

Victoria Beattie

Mit einem Meister in Fotografie, drei Canon 1D Bodys, einer Vorliebe für Landschaften und einem soliden Können auf zwei Brettern zählt Stéphane zu den führenden Skifotografen. Wenn er nicht gerade in den französischen Alpen einige der weltbesten Freerider ablichtet, ist er meistens auf Abenteuertrips in so abgelegenen Gegenden wie Usbekistan, Grönland oder Indonesien unterwegs.

Eric Pollard

Oktober

Als eine der progressivsten Freeskierinnen ihrer Zeit wurde Victoria 2006 sogar zum Jon Olsson Invitational eingeladen. Bis Olympia arbeitete sie als Coach für ihre Landsfrau Anna Segal, seither ist sie ohne Trainerjob, dafür zeitweise als Kampfrichterin aktiv. Ihren Auftritt bei Olympia hängt sie nicht so hoch und meint: „Ich war eigentlich nur in Sotschi, um meine Athletin zu fotografieren.“

Er ist nicht nur ein herausragender Skifahrer, der mit Nimbus Independent dazu die Skimedien-Landschaft verändert hat, Eric ist auch ein unglaublich kreativer Mensch, der nie still sitzen kann. Für Nimbus ist er zeitgleich Fahrer, Filmer sowie Editor und sorgt ausnahmslos für Videos, die man sehr gerne anschaut. Daneben malt und zeichnet er und entwirft auch Designs für seine Sponsoren.

„Abenteuer sind nur das Ergebnis schlechter Planung.“ Roald Amundsen

Impressum Herausgeber Distillery Concept & Creation GmbH Innsbruck, Österreich Chefredakteur Mark von Roy | mark@distillery.cc Produktionsleiter & Fotoredakteur Klaus Polzer | klaus@distillery.cc

downdays season 14/15 MAGAZINE

Fotografen Nate Abbott, Pierre Augier, Alessandro Bellusscio, Jeremy Bernard, Florian Breitenberger, David Carlier, Dominique Daher, Mattias Fredriksson, Louis Garnier, Stéphane Godin, Grant Gunderson, Chip Kalback, Robin Macdonald, David Malacrida, Kyle Meyr, Klaus Polzer, Tero Repo, Daniel Rönnbäck, Erik Seo, Ethan Stone Autoren Victoria Beattie, Stéphane Godin, Kyle Meyr, David Malacrida, Eric Pollard, Klaus Polzer, Rafael Regazzoni, Stephan Skrobar, Mark von Roy Art Direction & Design Floyd E. Schulze | hello@wthm.net Jan Schöttler | hello@janschoettler.com Layout Floyd E. Schulze

Redaktion Alexandra Engels | alexe@distillery.cc Kyle Meyr | kyle@distillery.cc David Malacrida | david@distillery.cc Deutsche Übersetzung & Korrektur Klaus Polzer, Alexandra Engels Bildbearbeitung & Desktop Publishing Klaus Polzer Druck Mayr Miesbach | www.mayrmiesbach.de Anzeigen & Marketing Simon Kegler | simon@distillery.cc Distributionsleitung Ben Burnett | ben@distillery.cc Du willst das Downdays Magazin in deinem Shop, deiner Bar oder deinem Camp auslegen? Dann schicke uns einfach eine E-Mail!

Verlag & Redaktionsanschrift Distillery Concept & Creation GmbH Leopoldstrasse 9 6020 Innsbruck Österreich Tel.: +43 (0)512-307 811 Fax: +43 (0)512-307 812 info@distillery.cc www.distillery.cc Das Downdays Magazine erscheint in Deutsch, Englisch & Französisch. Downdays gibt es auch als Website: www.downdays.eu Downdays Social Media: www.facebook.com/downdays www.instagram.com/downdays_eu www.downdays-eu.tumblr.com Das Magazin und alle Beiträge sind durch Copyright geschützt. Eine Vervielfältigung, Veröffentlichung oder sonstige Wiederverwertung, als Ganzes oder in Teilen, ist nur zulässig mit vorheriger schriftlicher Erlaubnis des Herausgebers. Der Herausgeber und die Redaktion übernehmen keine Verantwortung für unverlangt eingesandte Text- oder Bildmaterialien.



Dialogue

16

Geboren: am 9. Mai 1990 in Ketchum, Idaho Wohnort: Salt Lake City, Utah

Hausberg: Alta, Utah Hobbys: Ski, Surf, Skate, Edits Schneiden

Interview:

Sommerbeschäftigung: Surf Bum Lieblingsfahrer: CR, Pep Fujas, Andy Mahre

CRAZY KARL

Sponsoren: ON3P, Anon, Dakine, Full Tilt,

Tree Fort

David Malacrida

Die meisten Leute nennen ihn einfach „Crazy Karl“. Das mag vielleicht in Bezug auf sein Skifahren richtig sein, doch als ich mit Karl Fostvedt nach dem Vars Tournament zusammensaß, konnte ich feststellen, dass seine Ansichten alles andere als verrückt sind…

Das Vars Tournament ist gerade zu Ende mit einem Format, das an Game of S.K.A.T.E erinnert, und wir haben viele unterschiedliche Skifahrer gesehen. Was hältst du davon und von Contests allgemein? Mir hat es super gefallen, weil es anders als all die anderen Wettkämpfe war. Man hat viele Tricks gesehen, die man sonst nicht sieht, und es gibt von jedem Headto-Head-Duell einen eigenen Edit. Normalerweise steht bei mir das Filmen im

Vordergrund, deshalb ist es cool an so einem einzigartigen Event wie hier in Vars teilzunehmen. Es gibt so viele Arten Ski zu fahren. Viele Wettkämpfe werden heute von den FIS-Regeln geprägt, was die Kreativität und den Spaß nicht gerade fördert. Wann hat man das letzte Mal einen Gap-to-Rail über einen Boxring in einem Contest gesehen? Die Fahrer haben in Vars zwar keine Triples gezeigt, aber Fahrer wie Vinnie Gagnier standen Tricks, die man nie zuvor gesehen hat.

Viele Leute kennen dich als Skifahrer. Was hat dich diesmal nach Europa gebracht und ist es das erste Mal, dass du hier bist? Es ist mein zweites Mal in Europa, aber mein erstes Mal auf einem echten Skitrip. Das Ganze kam in letzter Minute zustande, da mich AJ Dakoulas (Besitzer von 4bi9 Media) auf einen Trip nach Bosnien zusammen mit Joss Christensen, Chris Laker, Andrew Napier, Mike McLeod und Nate Abbott für TGR eingeladen hat. Wir haben dort auch an den ehemaligen olympischen Stätten von Sarajewo gefilmt. Die Zeit in Bosnien war verrückt, denn es hatte 20°C und es war fast jeden Tag sonnig. Es war der schlechteste Winter dort seit langem. Wir hatten einen Lastwagen und zahlten jemanden, damit er Schnee zu alten, aufgegebenen Hotels oder eben den Olympiaschauplätzen brachte. Er schaffte etwa drei oder vier Fuhren am Tag. Damit konnten wir einen Wallride, einen Step-up, ver-

Nate Abbott

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KARL Fostvedt

Contests wie das Vars Tournament, B&E Inventational oder Nine Knights sind ohne Frage wichtig für den Fortschritt in unserem Sport. Aber wie siehst du Olympia persönlich? Naja, am Anfang konnte ich mich mit Freeskiing bei Olympia nicht so recht anfreunden, weil mein erster Kontakt mit Freeskiing, Freeze Magazine, immer „FIS sucks!“ geschrieben hat. Es hat mich auch fasziniert, dass Freeskiing so wild und unkontrolliert war. Jetzt kontrolliert die FIS die wichtigste Bühne, die unser Sport hat. Obwohl bei Olympia der wohl beste Slopestyle-Contest in der Geschichte des Sports stattfand, bin ich immer noch nicht damit einverstanden, dass wir uns für Olympia an die FIS verkauft haben. So wie ich das mitkriege, sind der FIS die eigenen Funktionäre wichtiger als die Athleten. Deshalb mag ich die FIS nicht und dank Events wie hier oder wie das Sammy Carlson Invitational, JOI, War of Rails und den X Games brauchen wir sie auch nicht.


Was hältst du von einem Olympiasieger, der nur einen Monat später auf solch einen Urban Trip geht? Er beeindruckt mich wirklich! Er ist noch genau derselbe, der er vor Olympia war. Er könnte seinen neu gewonnenen Ruhm auskosten, aber Joss geht lieber zum Skifahren und hängt mit seinen Freunden und seiner Familie ab. Er kam zurück nach Park City und filmte erst mal mit seinen Kumpels und freute sich dann unheimlich auf diesen Trip. Joss war immer einer der talentiertesten und gleichzeitig wenig beachteten Skifahrer. Er ist genauso wie ich aufgewachsen und hat Jungs wie Tanner Hall, CR Johnson und Candide Thovex bei all ihren Siegen gesehen. Wir sahen, wie viel Spaß sie dabei hatten, und hofften auf die Chance, auch einmal auf solch einem Podium zu stehen. Ich respektiere Joss dafür, dass er die Chance erkannt hat, die Olympia bot, und sie ergriffen hat. Er ist gefahren wie ein Champion. Joss ist der Grund, warum Olympia so toll war. Was hat dich nach Utah verschlagen und was sind deine Ski-Einflüsse?

Ich bin schon seit 2002 in Park City und immer mit Jungs wie Joss Christensen oder den Peters Brothers (Max und Tosh) gefahren. Aber aufgewachsen bin ich in Sun Valley. Meine Eltern haben mich bei der Sun Valley Ski Education Foundation eingeschrieben, als ich sieben war. Ich war immer der Kleinste, der die großen Kinder-Jumps springen wollte, deshalb fing mein Coach an mich Crazy Karl zu nennen und das blieb bis heute. Es gab damals noch keinen Park in Sun Valley, aber es gab einen jährlichen Contest in Park City. Wir sind dann aber nicht mitgefahren, sondern nur den ganzen Tag im Park geshreddet. Dort haben mir Jungs wie Collin Collins Backflips und Cork 7s beigebracht. Er war für mich als Kind ein toller Mentor. Collin baute von Hand überall in Sun Valley Kicker und hat dann alle eingeladen, sie mit ihm zu springen. Obwohl wir uns alle einen Park in Sun Valley gewünscht hätten, bin ich froh, dass es nicht so war, denn sonst hätte ich meine ganze Zeit dort verbracht. So aber mussten wir unsere Tricks irgendwo lernen und haben dabei viel mehr gelernt. Es gibt so viele Möglichkeiten mit Skiern in die Luft zu gelangen und ich bin froh, dass ich das schon als Kind gelernt habe. Zum Studieren bin ich dann nach Salt Lake City gegangen, dort gibt es eine gute Universität und nur 30 Minuten entfernt tolle Berge. In meinem zweiten Jahr in Utah

fing ich an mit den Jungs zu filmen, mit denen ich das auch heute noch mache: John Ware, Dale Talkington, Jake Doan und Tim McChesney. Die Filmer wurden besser, wir alle wurden besser. Poorboyz hat mich dann in einem Edit mit Evan Heath in Park City gesehen und der gefiel ihnen. Also habe ich angefangen mit Poorboyz zu shooten und jetzt habe ich mein erstes Segment mit TGR, aber es ist eigentlich mehr ein 4bi9 Trip, der in einem TGR Film laufen wird. Mit mehreren Filmcompanys zu drehen, rund um die Welt zu reisen und gleichzeitig zu studieren, das muss schwer zu balancieren sein… Es hört sich nach viel an, aber ich organisiere das tageweise und es klappt! Diesen Sommer schließe ich die Uni mit einem Abschluss in Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung ab. Normal dauert das vier Jahre, aber ich habe sechs Jahre gebraucht wegen meines Skiproblems. Als ich anfing mit Poorboyz zu filmen, hätte ich fast mit der Uni aufgehört, weil ich einfach nur noch das beste Segment liefern wollte. Weil ich aber schon halb fertig war, nahm ich von da an nur noch Kurse im Sommer und hatte so mehr Zeit im Winter. Das Schwierigste war aber, alles was ich in der Uni gelernt habe, mit meinem Freeski-Lifestyle zu vereinbaren. Skifahren und Umweltbewusstsein stehen sich fast unvereinbar

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Sarajevo, Bosnien & Herzegowina

Nate Abbott

schiedene Handrails und einige fette Drops verwirklichen. Joss war nach seinem Olympiasieg super motiviert, er liebte die Idee einen Platz zu jibben, der so aussieht wie Sotschi vielleicht in 30 Jahren. Der ganze Trip war großartig.

KARL Fostvedt

Dialogue

17


Das klingt so, als würde dir die Umwelt und unser Einfluss darauf wirklich viel bedeuten… Ja, natürlich! Mir ist aber bewusst geworden, dass meine absolute Lieblingsbeschäftigung – das was mich erst lebendig macht – enorm unsere zerbrechliche Umwelt bedroht. Ich weiß, dass ich nicht mit dem Skifahren aufhören kann, aber ich versuche nun meinen negativen Einfluss so weit wie möglich zu begrenzen. Zum Beispiel habe ich, als ich mehr darüber gelernt habe, wie in unserem Land Lebensmittel produziert werden, meine Ernährung umgestellt auf Produkte, die nachhaltig entstehen. Es ist krass, welche Infrastruktur wir in den USA aufgebaut haben, um Landwirtschaft zu betreiben. All die Chemie! Wir nehmen immer nur von der Umwelt. Aber man kann einiges tun, indem man etwa darauf achtet, wo die Produkte herkommen. Versucht lokal zu kaufen! Es ist verrückt, wie das Essen in Frankreich schon viel besser ist. Ge-

Video Parts:

2011 - „Set Your Sights“ Toy Soldiers 2012 - „WE“ Poor Boyz 2012 - „Act Natural“ Toy Soldiers 2012 - „Keep Looking“ 4bi9

meinschaften sollten für sich selbst produzieren anstatt genetisch veränderte Lebensmittel von internationalen Korporationen zu kaufen, die nur auf Gewinnmaximierung aus sind.

versuche ich mit meiner Familie soviel Nahrung selbst zu produzieren wie möglich ohne zum Supermarkt zu gehen. Wir werden diesen Sommer soviel wie möglich in unserem Garten anbauen.

Wo ist dein Platz in diesem System? Das ist nicht leicht, denn konsumieren ist in unserer Gesellschaft zu einfach. Ich weiß nicht, wie ich es rechtfertigen kann über den Atlantik zu fliegen nur um skizufahren, aber ich könnte es auch nicht rechtfertigen nie einen Fuß in die Alpen zu setzen. Neue Leute und andere Kulturen kennenzulernen und Erfahrungen zu sammeln könnte mich zu einem besseren Menschen machen und helfen, neue wichtige Ideen in die USA zu bringen. Das würde dann den Einfluss auf lange Sicht wieder vermindern… Ich weiß, dass ich nicht perfekt bin, aber ich werde versuchen, jedes Jahr ein bisschen besser zu werden. Es geht darum ein Teil der Lösung zu sein und nicht Teil des Problems. Im Moment bin ich noch auf der falschen Seite. Aber ich denke, das kommt auch mit dem Alter, es gibt so viel über unsere Welt zu lernen. Vorerst

Wie siehst du deine Zukunft? Ich möchte den Leuten den Spaß am Skifahren zeigen und ich will keinesfalls 12 Stunden am Tag in einem Büro sitzen und immer das Gleiche tun. In 20 Jahren würde ich gerne vom Berg direkt vor meiner Haustür abschwingen. Hoffentlich habe ich dann ein Haus mit Solarzellen, Regenwassersammelanlage, Gemüsegarten, Gewächshaus und allem.

2013 - „Tracing Skylines“ Poor Boyz 2013 - „All Damn Day“ 4bi9 2013 - „Valhalla“ Sweetgrass 2014 - „Twenty“ Poor Boyz 2014 - „Burn“ 4bi9

Und die Pläne für die nahe Zukunft? Vor allem möchte ich mich im Backcountry verbessern, mehr über Lawinen lernen und über die Schneedecke, um sicher ins Gelände gehen zu können. Jede Entscheidung in den Bergen kann große Konsequenzen haben, darum muss ich meine Fähigkeiten verbessern, damit ich Skifahren noch lange genießen kann. Danke für das tolle Gespräch!

2014 - „Almost Ablaze“ TGR Awards:

2011 - West Coast Sessions „MVP“ 2012 - iF3 „Rookie of the Year“

2014 - 1. Platz War of Rails 2014 - 3. Platz VARS Tournament 2014 - 2. Platz Total Fight Slopestyle

Grant Gunderson

gegenüber, wenn man die CO2-Bilanz bedenkt, die man mit 200 Skitagen auf der ganzen Welt verteilt im Jahr hat.

kiroro, japan

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KARL Fostvedt

Dialogue

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Nine hours was a bit unusual: Most people aren’t willing to spend all day up top hoping for a window. I joke about a dedicated stopwatch, a running total of time spent waiting. I’m not sure I want the true number. When you get your break and there’s no one dropping in on top of you—it ’s wor th the wait. One mind-blowing run is all it takes to zero out the clock.

More dropping, less waiting: See photos and video of Kye Petersen and Dave Rosenbarger’s Cham experience at patagonia.com/findaway Photo: Christian Pondella | © 2014 Patagonia, Inc


Freshies

20

Gerüchte um Inspired Tour Nach dem Erfolg des B&E Inventational plant Inspired Media gleich eine ganze Tour. Obwohl noch in der Planungsphase, gibt es vielversprechende Gerüchte aus glaubwürdigen Quellen. So wurden für den kommenden Winter bereits die Neuauflage des B&E Inventational und ein Newschoolers Invitational bestätigt. Mit Stars wie Henrik Harlaut, Phil Casabon, Adam Delorme, Candide Thovex und vielen anderen wäre die Tour – sollte sie zustande kommen – eine Bereicherung des Eventkalenders, wenn nicht sogar die Rettung der unabhängigen Freeski-Events nach Olympia. Anstatt neuer Events sollen vor allem bestehende Kalender-Fixpunkte wie das Sammy Carlson Invitational integriert werden. Auf downdays.eu halten wir euch über die weitere Entwicklung natürlich auf dem Laufenden.

Oktober

iF3 Innsbruck Am 3. und 4. Oktober 2014 kehrt das International Freeski Film Festival, kurz iF3, in die Innsbrucker Stadtsäle zurück. Mit den EuropaPremieren der neuen Filme von Legs Of Steel, Freeski Crew, Level 1, Poor Boyz und vielen anderen wird die österreichische Alpenmetropole zum Zentrum der Freeski-Kultur. Auch musikalisch wird es abgehen. Leider stand das Line-up bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Letztes Jahr rockte Hip-Hop-Legende Ali Shaheed Muhammad von A Tribe Called Quest die Turntables und die Schwermetaller von Jett Black bliesen fast den Saal weg. Natürlich werden auch wieder viele Pro Rider anwesend sein, die man nicht nur bei Autogrammstunden in der Brand World, sondern auch im Biergarten oder an der Bar treffen kann. Tickets und weitere Infos gibt es unter: www.if3.at

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Downdays ProLevel Wir bei Downdays haben immer davon geträumt, dass jemand mal einen Trick landet, während er immer noch seinen Grab hält. Deshalb feiern wir unsere brandneue Website downdays.eu mit dem Downdays ProLevel Online-Video-Contest und hoffen darauf, dass unser Traum Wirklichkeit wird. Wer das neue downdays.eu noch nicht gesehen hat, sollte dies übrigens schleunigst nachholen! Das Konzept von Downdays ProLevel ist ganz einfach: jeder kann ein Video einsenden, das ihn beim Erfüllen einer Aufgabe zeigt. Für die Premiere eben das Landen eines Tricks mit gehaltenem Grab! Der Gewinner bekommt von uns einen Kasten Bier und einen Downdays Goodie Bag frei Haus geliefert. Außerdem hält er dann nicht nur den prestigeträchtigen Downdays ProLevel Titel, sondern darf auch die nächste Aufgabe bestimmen. Alles weitere auf downdays.eu!



Adam Delorme

La Clusaz

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Pierre Augier

Oktober

Gallery 22

Gallery


Samuel Anthamatten

Zermatt

Tero Repo


Vincent Gagnier

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Denver, COlorado

Chip Kalback

Oktober

Gallery 24



Flo Orley (Auf skiern!)

Taschachwand, Pitztal

Klaus Polzer


Obertilliach

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Flo Geyer

Florian Breitenberger

Oktober

Gallery

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Shea Flynn

Auburn, MAinE

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Erik Seo

Oktober

Gallery 28


Tignes

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Julien Lange

Louis Garnier

Oktober

Gallery

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Jacob Wester

St. Moritz

Daniel Rönnbäck


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OKtober

Gallery

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Bruno Compagnet

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Holzer Couloir, Sella, Dolomiten

Jeremy Bernard

Oktober

Gallery 32

Fin


Kaj Zackrisson

Cortina d’Ampezzo, Dolomiten

Mattias Fredriksson


P h o to : DA MI EN D E S CH A MP S

GPSY

crew


IS EVERYTHING U LT I M AT E S T R E T C H & b R E AT H A b L E M O U N TA I N W E A R f e at u r i n g 37, 5 m e m b r a n e - s a m fav r e t


Brains

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Der Frühwinter ist ein Hund

Zu Saisonbeginn zeigt der Winter oft sein hässlichstes Gesicht. Hier ein paar Überlegungen zu den Gefahren des Frühwinters und wie ihnen aus dem Weg gegangen werden kann. Und warum der Herbst trotzdem schön ist. Text: Stephan Skrobar Es ist eine schöne Zeit. Der Nebel hängt im Tal, die Tage werden kürzer, die Nächte kühler, die Getränke wärmer. Branchenmagazine berichten entweder begeistert oder kritisch von den Veranstaltungen, die jedes Wochenende jeden Gletscher heimsuchen. Es ist die schönste Zeit des Jahres. Es ist Herbst. Gerade für Skifahrer, die eher (das heißt ausschließlich) abseits der Piste unterwegs sind, birgt die Zeit vor dem richtigen Winterbeginn und den normalerweise ersten starken Schneefällen im Dezember eine erkleckliche Anzahl an Gefahren, die beachtet werden sollten.

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Frühwintergefahren

Was kann uns also die Vorfreude auf die ersten Tage im Schnee trüben? Folgendes. Im Herbst dominiert oft Inversionslage - grausiges Wetter im Tal, strahlender Sonnenschein auf den Bergen. Meist ist die Schneedecke dürftig, und nach niederschlagsfreien und windigen Perioden bildet sich ein Harschdeckel. Ein Harschdeckel ist eine von Wind und Wetter komprimierte Schicht, die alles, was darunter liegt, abschließt. Außerdem spielt Harsch in den Fantasien fanatischer Freeskier selten eine große Rolle. Im Schnee ist kalte Luft eingeschlossen. Nun wandelt sich der Schnee unter der Harschschicht in seiner Struktur um und hat soviel Bindung wie ein Sack Murmeln. Für uns bedeutet das, dass wir, wenn wir solche Schneedecken stören, gerade bei geringer Schneemächtigkeit Lawinen auslösen können. Die Gefahr einer solchen Lawine liegt seltener in einer Verschüttung (wenngleich das natürlich niemals ausgeschlossen werden kann) als in einem Absturz. Ein Absturz kann schon ein schmerzhaftes und selten verletzungsfreies Mitrutschen über Felsen sein. Es gilt als universelles Gesetz, dass Schnee alles ansehnlicher macht. Schnee nimmt der Natur die Ecken und Kanten und verbreitet jeden Winter Schönheit und Ruhe. (Solltest du anderer Meinung sein, ist dies hier die falsche Publikation für dich. Leg’ das Heft weg und greif ’ es nie wieder an.) Im Frühwinter verdeckt der Schnee die gerade in höheren Lagen sehr gefährlichen Stein- und Felsformationen nur oberflächlich. Solche Sharks stellen eine signifikante Gefahrenquelle dar, weil es fast unmöglich ist, ihre Position vorherzusagen - meist findet man sie erst, wenn es zu spät ist. Leider passiert es viel zu oft, dass sich motivierte Freerider zu Saisonbeginn an nur leicht eingeschneiten Felsen schwer verletzen. Vor allem Geländeunkundige sollten sich genau überlegen, welche Linie sie fahren, wenn sie nicht hundertprozentig über die Schneelage Bescheid wissen. Im besten Fall ist das Sportgerät kaputt, im schlechtesten Fall der Körper. Eine weitere giftige Gefahr des Frühwinters betrifft Gletschergebiete, wir sprechen logischerweise von Gletscherspalten. Wo und wann Risse im Gletschereis auftauchen, folgt gewissen Regeln - vor allem Übergänge in der Gletscherform sind beson-

ders gefährlich. Spaltenreiche Bereiche sind auch in Karten gekennzeichnet. Generell gilt es besonders nach den ersten Schneefällen aufzupassen, wenn Spalten verborgen, aber nicht zugeschneit sind. Am Besten ist, unbekannten Zonen fernzubleiben, auch wenn Spuren hindurch führen.


37

Daher noch ein paar Tipps: Körperlich vorbereitet in die Saison gehen. Auf der Piste gut einfahren und auch mal ein Technikprogramm einschieben. Nicht stressen lassen. Müsliriegel und Wasser dabeihaben. Bier nachher umso mehr genießen.

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Trient, Wallis

Tero Repo

Frühwintergefahren

Neben den geologischen und klimatischen Punkten ist ein nicht unwichtiger Aspekt des Saisonbeginns das soziale Umfeld. Das ist wahrscheinlich die schwierigste Herausforderung des Frühwinters. Zum einen platzt man vor Motivation, sobald man das erste Mal in der Saison Gletscherluft geschnüffelt hat, zum andern ist es meistens gesünder, gerade jetzt die Zen-buddhistische Gelassenheit eines erfahrenen Kiffers an den Tag zu legen. Warum? Erstens sind die ersten Schneetage des Winters naturgemäß am Gletscher, und ebenso naturgemäß

wohnst du nicht am Gletscher. Der Körper ist um diese Jahreszeit die Höhe wahrscheinlich einfach nicht gewohnt und ermüdet dementsprechend schneller. Außerdem sind wintersportspezifische Bewegungsmuster über den Sommer ein wenig eingerostet. Zweitens betrifft das nicht nur dich, sondern die meisten Menschen da oben. Viele übermotivierte, eventuell von der Höhe überforderte Menschen. Tiefstehende Sonne. Und Alkohol. Verglichen mit der Liftschlange jeder Gletschergondel im Herbst ist ein Moshpit ein Workshop für Ausdruckstanz.

Brains

Hier ein paar allgemein gehaltene Tipps für den Frühwinter: Defensiv fahren. Eher in Mulden bleiben. Felsenhupfen überdenken. Bei Unklarheiten einheimische Geländekundige über die genaue Schneelage befragen. Bei Touren, sobald es die geringe Schneelage erlaubt, auf Grasberge ausweichen.


GEAR

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Backcountry ruler Während ein Tag im Backcountry der Traum eines jeden Freeskiers ist, testet er gleichzeitig Fitness und Ausrüstung. Um zu verhindern, dass dein Traum zu einem Albtraum wird, solltest du immer gut vorbereitet sein und das beste Equipment dabei haben…

Smith | Maze Baron von Fancy AirEvac 2 Belüftungssystem Adaptives Lifestyle Fit-System Neun Belüftungsöffnungen Auch verfügbar mit Skullcandy Audio-System

Virtika | Signature Jacket Balboa

Oktober

3-lagige, bis 25k wasserfeste Shell Doppelt vernähte, 100% abgedichtete Säume Abnehmbare Ärmel mit Reißverschlüssen Sechs Mesh-geschützte Belüftungsöffnungen

Smith | I/07 Neon Baron von Fancy AirEvac Integration Technologie Single-Pivot Quick-Release Scheiben-System 5x Anti-Fog Innenglas Inklusive zweier verspiegelter Performance-Gläser

DOWN | Showdown 115

downdays season 14/15 MAGAZINE

Länge: 190 cm Sidecut: 135-115-122 mm Zwei Full-Carbon-Schichten und Light-Triax-Glass Progressiver Radius: am Tip 29 m, 55 m unter der Bindung und 35 m am Tail

ATOMIC | Waymaker Carbon 130 Steifes und extra leichtes Carbon-Heck 3M Thinsulate Platinum Isolierung Free/Lock Walking-System

Marker | Duke DIN-Bereich: 6-16 Triple Pivot Elite Toe/Inter Pivot Heel 0˚/7˚/13˚ Aufstiegshilfe AFD Gleitplatte

Scott | ridge Pants 3-lagiges GORE-TEX Abnehmbarer und justierbarer Latz Interlock-System verbindet Jacke und Hose Komplett abgedichtete Nähte


DANE TUDOR

NO S H O R TC U T S

Es ist erstaunlich, wie sehr dir der Klang eines tiefen Atemzugs klar macht, wie laut der Rest deines Lebens ist. In dem Moment, in dem es nur dich, die Berge und deine Traum-Linie gibt – macht alles plötzlich einen Sinn.

SCOTT-SPORTS.COM © SCOTT SPORTS SA 2014 | Photo: Chris Bezamat


Essentials

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Black Diamond: JetForce Airbag Technologie

Airbag-Rucksäcke sind heute ein fester Bestandteil der Lawinenausrüstung. Sie können dich im Notfall oben halten und dir so vielleicht das Leben retten. Neu am Markt ist die JetForce Technologie von Black Diamond. Anders

als herkömmliche Druckluft-Systeme nutzt sie die Umgebungsluft, um den Airbag aufzublasen. Laut Black Diamond braucht das JetForce-Gebläse nur 3,5 Sekunden, um den Bag über drei Lufteinlässe im Rucksack komplett zu füllen. Mit

200 l Volumen ist der JetForce-Bag außerdem deutlich größer als die herkömmlichen Airbags und verleiht so noch mehr Auftrieb. Nach drei Minuten verliert der Bag die Luft und gibt einem Verschütteten in der Lawine mehr Raum oder kann bei falschem Alarm leicht wieder verstaut werden – womit wir zum wohl größten Vorteil des JetForce kommen: Er lässt sich nach Auslösung wiederverwenden ohne teuren Ersatz der herkömmlichen Druckluft-Patronen. Eine Batterieladung reicht für ca. vier Auslösungen und nach acht Stunden Ladezeit ist die LithiumBatterie des Gebläses wieder voll. Lawinen können beim Freeriden nie ausgeschlossen werden. Auch wenn man sie mit umsichtigem Verhalten meist vermeiden kann, bleiben sie doch eine der größten Gefahren. Achte also auf gute Vorbereitung und optimale Ausrüstung!

OKtober

Mons Royale: Original LS Kompromisse bei der Wahl der Skiunterwäsche einzugehen ist oftmals ein fataler Fehler – man fängt an zu schwitzen, zu

von Mons Royale. Mit seinem zeitlosen Design hält dich das Langarm-Shirt nicht nur warm, sondern sieht auch noch

frieren oder im schlimmsten Fall einfach zu stinken wie ein Iltis. Wie gut, dass es Merinowolle gibt! Gefertigt aus 100% bester Merinowolle ist das Original LS ein Klassiker

gut aus, wenn du mal keine Jacke trägst. Abgesehen davon ist Merinowolle als nachhaltiges Naturprodukt immer eine gute Wahl!

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FlyLow: Quantum Pro Jacket & Baker Bib Wer sich seine Turns gerne selbst verdient, kennt das Problem: In der Morgenkälte ist es extrem frisch, später in der Mittagssonne schwitzt man; beim Aufstieg braucht man gute Belüftung, bei der Abfahrt Bewegungsspielraum. Die Quantum Jacke von FlyLow ist dafür bestens gerüstet: Die 3-LagenJacke aus Intuitive Fabric mit einer Was-

sersäule von 20k ist bei kalten Temperaturen weit genug für die Extralage drunter, passt sich aber auch allen Bewegungen an. Sie ist leicht, robust, lässt sich extrem klein verpacken und hat genügend Taschen. Die dazu passende Baker Bib Hose überzeugt mit intelligenter Belüftung und hält auch bei heftigen Powder-Abfahrten den Schnee zuverlässig draußen.



Creative

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Mountain Roots von

downdays season 14/15 MAGAZINE

Eric Pollard

Eric Pollard

Die Vorstellung, dass nur 10% eines Eisberges sichtbar sind und 90% unter Wasser liegen, hat mich inspiriert, Bäume und Berge auf eine ähnliche Art und Weise zu malen. Ich möchte mit meinen Bildern zeigen, was unter der Erde liegen könnte. Mountain Roots ist ein Versuch den Ort einzufangen, an dem ich aufgewachsen bin und wo ich das Skifahren gelernt habe. Die ursprüngliche Skizze ist für eine Bleistiftzeichnung ziemlich groß, 69x104 cm. Ich habe 16 Stunden dafür gebraucht. Als ich endlich fertig war, hat meine Hand geschmerzt. Ich zeichne oder male nicht sehr viel, nur ein paar Bilder im Jahr, aber ich genieße den gesamten Vorgang dabei sehr. — Eric Pollard


downdays season 14/15 MAGAZINE

Eric Pollard

Creative

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Talent

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Zuzana Stromková Geboren: am 21. Mai 1990 in Liptovský

Heimat: Liptovský Mikuláš Hausberg: Jasná & Donovaly, Slowakei

Hobbys: Fotografie, Skateboarding,

Wandern, Geocaching

Sponsoren: Sappe Aloe Vera Drink, Roxy, Line, Dakine

ZUZANA STROMKOVÁ

Mikuláš, Slowakei

Interview: Mark von Roy

Was gefällt dir besser, Contests oder Filmen? Beides ist toll. Bei Contests trifft man meistens viele Freunde aus verschiedenen Ländern und manchmal gewinnt man etwas, außerdem machen sie die Sponsoren glücklich. Filmen und Edits herauszubringen macht dagegen mehr Spaß. Ich bin einfach gerne mit meinen Freunden auf dem Berg, und wenn dabei jemand filmt, umso besser! Du machst den Eindruck, als seist

du immer gut drauf, egal was passiert. Was ist das Geheimnis für deine gute Stimmung? Meistens bin ich mit tollen Leuten unterwegs, das hilft. Und wenn ich mich gut fühle, dann zeige ich es auch. Du bist eine der wenigen Frauen im Freeskiing, die einen Rodeo 900 können. Warum springen so wenige Girls Rodeos? Das weiß ich auch nicht, aber Girls scheinen lieber Corks zu machen als Rodeos. Wahrscheinlich ist das eine Frage des Geschmacks. Wer ist im Moment die beste Freeskierin? Lisa Zimmermann macht im Moment vielleicht die härtesten Tricks, aber mir gefällt auch sehr der Style von Emma Dahlström und Maude Raymond.

Klaus Polzer

Welches ist dein Lieblingscontest und warum? Ich mag Nine Queens sehr gerne. Ich weiß nicht, ob das als Contest durch geht, aber am Ende der Eventwoche gibt es immer einen kleinen Contest mit einer sehr angenehmen Atmosphäre, gut gelaunten Leuten und einem perfekt geshapten Obstacle. Dort ist es großartig und macht jedes Jahr Spaß.

Was war am letzten Winter das Beste? Wegen Olympia habe ich mehr Unterstützung erhalten, deshalb konnte ich viel mehr Zeit im Schnee verbringen als in den Jahren davor – das war super! Ich bin um die ganze Welt gereist, meine Saison begann im August in Neuseeland, dann ging es nach Österreich, in die USA, nach Russland, in die Schweiz und nach Italien. Olympia war auch eine tolle Erfahrung.

Nine Queens, Livigno

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Wie sieht die Freeski-Szene in Osteuropa aus? Die Schneeverhältnisse waren dieses Jahr einfach furchtbar. Es gibt bei uns nur ein richtig gutes Resort, Donovaly, wo es vernünftige Kicker gibt und wo sie Kunstschnee für den Park machen. Die anderen Gebiete verstehen immer noch nicht, dass man mit einem Park Leute anlocken kann, selbst wenn sie dafür Geld hätten. Es gibt dann überall ein paar Rails, aber kaum jemand präpariert die Kicker oder verwendet Kunstschnee. Trotzdem gibt es hin und wieder Freeski-Talente, die hoch kommen.


Introducing the Hot Forge Hoody

BlackDiamondEquipment.com

Bob Downs La Parva, Chile Photographer: Adam Clark


Talent

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Christof Schenk Geboren: am 20. September 1993 in Bozen,

Heimat: Gröden, Südtirol Hausberg: Seiser Alm, Gröden

Hobbys: Modellflugzeuge, Trampolinspringen SommerJob: Bäcker

Sponsoren: Colmar, Smith, Dalbello, Level Gloves, Völkl, Marker, F-Tech, Cober

CHRISTOF SCHENK

Südtirol, Italien

Interview: Mark von Roy

Was ist mehr wert, ein großer Contesterfolg oder ein fetter Videopart?

Du hast ja ein paar Brüder, die auch Gas geben. Wie ist es mit ihnen zusammen zu fahren? Mit meinem kleinen Bruder fahr’ ich nicht so viel, er ist ja sieben Jahre jünger und fährt daher noch im kleineren Park. Mein älterer Bruder Stefan ist dagegen nur ein Jahr älter und wir fahren immer zusammen und versuchen uns einander zu helfen, damit wir beide besser werden. Ihr seid auch manchmal im Backcountry unterwegs. Wirst du diesen Aspekt in Zukunft etwas mehr forcieren? Letzte Saison hatten wir Unmengen Schnee in Südtirol und ich finde Powder zu fahren richtig geil. Ich würde gerne mehr im Backcountry filmen und vielleicht auch bei ein paar Freeride

Contests mitmachen. So wie Markus Eder das Fahren im Park und im Backcountry mischt, finde ich das ziemlich optimal. Ist Markus ein Vorbild für dich? Er ist natürlich ein Vorbild, aber auch ein guter Freund und ein Konkurrent. Du hast kürzlich Speedflying ausprobiert. Erzähl mal, wie das so ist! Ja, ich hab das im März zusammen mit einem Kollegen angefangen. Das war ziemlich Kamikaze, ohne viele Fragen zu stellen habe ich es einfach probiert. (lacht) Es macht richtig viel Spaß! Das hat aber nicht so viel mit Skifahren zu tun, das ist etwas ganz anderes. Was war der beste Moment deiner letzten Saison? Einen Triple Backflip beim JOI zu landen. Das war echt witzig! Und was ist dein größtes Ziel? Bei der nächsten Olympiade dabei zu sein und natürlich auch mal bei den X Games mitzufahren.

Alessandro Belluscio

Letztes Jahr hast du deinen ersten Triple gestanden, was denkst du über Quads? Ich glaube, irgendwann wird jemand einen machen, aber wir werden sie sicher nicht in Contests sehen. Dafür bräuchte man ja riesige Kicker und man sieht bei Contests selten genug Sprünge, die für Triples geeignet sind.

Beides wäre cool. Aber mir gefällt es eher, gute Videos zu produzieren. Bei Contests hat man immer so viel Druck, bei Videodrehs geht es meist entspannter zu und da kann ich viel besser zeigen, was ich drauf habe.

Seiser Alm

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Was war dein schlimmster Skiunfall und wie hat er deine Einstellung zum Thema Sicherheit verändert? Vor vier Jahren wollte ich einen Double Frontflip springen, aber daraus wurden zweieinhalb und ich bin voll auf meinem Kopf gelandet. Dabei hat es meinen 4. und 5. Halswirbel verschoben. Jetzt denke ich beim Fahren viel mehr nach, lasse mir Tricks ein paar Mal durch den Kopf gehen, bevor ich sie probiere. Das macht die Sache viel besser und sicherer. Die Sicherheit kommt aber auch mit der Zeit, mit viel Training, insbesondere auf dem Trampolin.


Teamrider Basti Daschner

SAVIN | seagreen

WWW.ZIENER.COM


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Freeze Magazine

History 48


Jede Bewegung, jede Szene ist untrennbar mit bestimmten Meilensteinen verbunden, die ihr Ausdruck verleihen. Sie dienen als Zeitdokument und geben noch Jahre später Orientierung. Meist sind dies Filme, doch im Freeskiing zählt fraglos auch das legendäre Freeze Magazine dazu. Dabei war das zum Start 1996 gar nicht abzusehen. Mitte der 1990er Jahre erlebte Freeskiing seinen ersten Boom – damals oft noch als „Extreme Skiing“ bezeichnet –, allerdings spielte Freestyle zuerst eine untergeordnete Rolle. Die großen Helden hießen Glen Plake, Scott Schmidt, Doug Coombs oder Dean Cummings, die heißesten Newcomer waren Shane McConkey und Seth Morrison. In der Filmszene begannen gerade MSP und TGR erste Wellen zu schlagen und bei den Magazinen gab es ebenfalls einige Neuerscheinungen, die dem alteingesessenen Marktführer POWDER Konkurrenz machten. Geschuldet war diese Entwicklung hier wie dort der digitalen Revolution. Geshootet wurde zwar noch auf Film – sowohl bei Video als auch bei Foto –, doch Videoschnitt und vor

Brad – die sich heute allerdings kein Chefredakteur bei Verstand mehr trauen würde zu veröffentlichen – gab es auch etliche Füller, ein bestenfalls interessant zu nennendes Layout und auch offensichtliche Sell-out-Artikel – Freeze wurde nach anfänglicher Unabhängigkeit wegen Finanzierungsproblemen relativ früh von einem großen amerikanischen Verlagshaus übernommen. Was bleibt und Freeze auch heute noch relevant macht, war neben dem Mut und der Lust, die neuen Möglichkeiten des Desktop Publishing gnadenlos auszuprobieren, die konsequente Haltung, der neu entstehenden Freestyle-Szene ein offenes Forum zu bieten und dabei notfalls auch beim SkiEstablishment anzuecken. Dafür liebte die Szene Freeze und dadurch beeinflusste es nachhaltig selbst die heutige Generation. Dazu kamen bleibende Einflüsse, die auf das Freeze Magazine zurückgehen, wie etwa Parkasaurus und insbesondere die US Freeskiing Open, denen wir viele entscheidende Momente unseres Sports verdanken.

Eine Frage

des Timings

Freeze Magazine

Als Freeze Ende 2004 für alle überraschend die letzte Ausgabe verkündete, war es für die Szene ein Schock. Im Zuge der Internet-Blase um die Jahrtausendwende und der darauf folgenden Konsolidierung wurde Freeze als damals am wenigsten profitables Magazin der Transworld-Riege von völlig sportfremden Managern abgesägt – rückblickend wahrscheinlich eine wenig intelligente Entscheidung, betrachtet man die weitere Entwicklung von Freeskiing und Snowboarden. Und gleichzeitig das Glück des Freeskier Magazine, das seither zumindest wirtschaftlich in die Lücke stieß. Die Relevanz von Freeze konnte Freeskier allerdings nie erreichen und wahrscheinlich hätte auch Freeze selbst diese nicht bis heute aufrecht erhalten, obgleich das Team um Micah Abrams, dem langjährigen Chefredakteur von Freeze, mit der wahnwitzigen Parodie Skeeze in den Folgejahren noch einmal neue Höhen erreichte. Inzwischen regiert das Internet und speziell die Sozialen Medien sorgen dafür, dass jeder Athlet und jede Crew ihr eigenes Sprachrohr hat – etwas, das zur Zeit der Gründung von Freeze noch kaum vorstellbar schien. Magazine machen natürlich auch heute noch Sinn, doch ihr Bedeutungshöhepunkt ist wohl vorbei. Freeze war die glückliche Fügung, dass der Peak mit dem Boom der Newschool zusammenfiel und ein paar begabte Leute diesen Umstand zu nutzen wussten.

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History

Freeze Magazine ist bis heute ein Fixstern des Freeski-Universums. Fast ein Jahrzehnt lang war 49 es Sprachrohr der Szene, bevor es vor zehn Jahren überraschend verschwand. Ein Blick zurück zeigt, warum Freeze selbst heute noch zitiert wird, seine Geschichte aber trotzdem endete.

Text: Klaus Polzer

allem Magazin-Layout am Computer ermöglichten es plötzlich kleinen Start-ups eigene Medien herauszubringen. Zeitgleich mit Freeze erschien noch ein anderes FreeskiMagazin mit Namen Boards In Motion, das von Kent Kreitler ins Leben gerufen wurde und eigentlich als das heißere Mag in Szenekreisen galt. Beide beschäftigten sich zunächst vorrangig mit Big Mountain Riding. Der große Umschwung kam erst, als sich Freeze nach einigen Ausgaben begann auf die neu aufflammende New School of Freestyle zu fokussieren. Anfangs ein großes Wagnis – die Newschool-Szene war vor der Jahrtausendwende noch winzig – stellte sich diese Neuorientierung als der entscheidende Grund heraus, warum Freeze zum Sprachrohr der neuen Generation aufstieg, während Boards In Motion schnell wieder in der Versenkung verschwand. Vielleicht neben dem deutlich besseren Titel… Heute kennt Boards In Motion fast niemand mehr, während es andererseits kaum einen aktuellen Pro der ersten Garde gibt, der als Grom nicht seine Freeski-Sozialisation unter dem Eindruck von Freeze durchlebte. Schaut man sich alte Freeze-Ausgaben heute etwas genauer an, hinterlassen sie einen eher gemischten Eindruck. Neben legendären Rubriken wie Liftie of the Month und Ask


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Eine gute Verbindung Die Olympischen Spiele lösten eine Meinungslawine aus, mit kritischen wie auch optimistischen Tönen. Eine Freeski-Veteranin, die als Slopestyle-Coach in Sotschi war, gibt uns ihre ungefilterte Sicht der Freeski-Premiere auf der Mainstream-Bühne. Text:

Victoria Beattie

Es herrschte eine feierliche Stimmung unter den glücklichen Freeskiern, die es nach Sotschi geschafft hatten, um ihr Land auf höchster Ebene zu vertreten. Doch die meisten wollten vor allem Spaß haben und langlebige Erinnerungen sammeln, der Wettkampf kam erst an zweiter Stelle. Die Wertungen der Judges entschieden für sie nicht über Erfolg und Misserfolg. Sie wollten vielmehr ihre Kreativität zeigen und der Welt die Leidenschaft für ihren geliebten Sport. Ob das am Ende eine Medaille bedeutete oder nur einen guten Run, war weniger wichtig als die Teilnahme an sich. Dies konnte man gut an den vielen strahlenden Gesichtern und der allgemeinen Begeisterung im Zielraum sehen.

bei den X Games allgegenwärtig ist. Es war fast schon feierlich ruhig. Ein Haufen Freunde fuhr einen der härtesten SlopestyleKurse der Geschichte und hatte dabei richtig Spaß. Das Wetter war so schön, dass die Trainingssessions beinahe wie ein Summercamp wirkten. Die Fahrer zeigten Tricks, die sie sonst vor einem wichtigen Contest nie probieren würden, und alle feuerten sich gegenseitig an. Der Wettkampf selbst entwickelte eine eigene Dynamik. Im Bewusstsein, dass ihnen die Welt zusah, spürten die Athleten mehr Anspannung als sonst, doch die meisten reagierten darauf mit großartigen Leistungen. Der Slopestyle der Männer war ein unglaublicher Tag, ohne Zweifel der großartigste Contest in der Geschichte unseres Sports.

Die Ankunft in Russland war der Endpunkt jahrelanger Vorbereitung. Eine Logistik von militärischem Ausmaß. Überhaupt an den Start des olympischen Kurses zu gelangen, war die viel größere Anstrengung und dafür nahmen Athleten teils einen aggressiven Umgang mit Verletzungen in Kauf. Es gab Entscheidungen zugunsten eines Starts auf Kosten der Athletenkörper, die viele Diskussionen auslösten. Zeit, Geld und Hoffnung, die in jeden Starter in Sotschi investiert wurden, sprengten den Rahmen unseres Sports. Athleten absolvierten langfristige Trainingsprogramme, jeder hatte ein eigenes Betreuerteam, eigene Physiotherapeuten, Wachsexperten, Psychologen und Ernährungsspezialisten. Es war ein komplett anderes Umfeld als sonst bei Freeski-Events, und wenn man sich anschaut, was bei einigen dabei herausgekommen ist, war es vielleicht ein wenig übertrieben. Letztlich bleibt ein Haufen fröhlicher Kids, die auf Skiern erstaunliche Tricks vollführen können. Im Kontrast zur allgemeinen Befürchtung im Vorfeld veranstaltete Russland unglaubliche Spiele und zeigte sich als großartiger Gastgeber. Alle Wettkampfstätten und Einrichtungen waren auf modernstem Stand und nagelneu. Stets präsente Sicherheitskräfte gaben ein Gefühl von Sicherheit. Das schuf eine entspannte Atmosphäre bei den Olympischen Spielen, die mehr von Terror bedroht waren als irgendwelche sonst in der Vergangenheit. Es fühlte sich an wie auf einer Klassenfahrt, alle blieben die ganze Zeit zusammen, trugen die gleiche Kleidung und aßen gemeinsam in einem riesigen Speisesaal. Die Freeskier waren dabei diejenigen, die als Gruppe viel mehr zusammenhielten als alle anderen Sportler, nicht zuletzt amüsierten sich alle über die jeweiligen Uniformen der Nationenteams. Wir kamen sieben Tage vor der Eröffnungsfeier in Russland an und die meisten Trainingstage im Slopestyle lagen vor dem eigentlichen Start der Spiele. Die Atmosphäre auf dem Kurs war unglaublich locker. Es fehlte nur der übliche Soundtrack aus Dubstep und Skidoos, der

Nachdem sich die Aufregung der Spiele gelegt hat und die Uniformen wieder verstaut sind, bleibt bei mir ein positives Bild der olympischen Premiere. Freeskiing hat sich der Welt auf sehr würdige Art und Weise vorgestellt. Ob die Leute verstanden haben, was sie da sahen, ist fraglich, aber sie waren beeindruckt und begeistert. Daraus sollten sich positive Effekte ergeben. Der eine oder andere Athlet wird vielleicht noch manche Eindrücke aus Sotschi verarbeiten müssen, doch an den Olympischen Spielen teilgenommen zu haben ist eine Erfahrung, an die alle den Rest ihres Lebens mit Stolz zurückdenken werden. Es war eine außergewöhnliche Zeit, die keiner so schnell vergessen wird. Bis auf weiteres wird unser Sport nun zur Normalität zurückkehren und trotz aller Zweifel wird der Geist von Freeskiing weiterleben – wohlauf und höchst vital!

Robin Macdonald

Olympisches Freeskiing

Thought

50


RU L E THE MOUN TA IN TAIN

ALL BLACK

JESTER RANGE OF USE

DUKE EPF FEATURES

RANGE OF USE

FEATURES


downdays season 14/15 MAGAZINE

Joss Christensen Interview

Feature 52

Dogs &


Sarajevo, Bosnien & Herzegowina

Nate Abbott

Olympics


Feature

54

Die letzten zwölf Monate in Joss Christensens Leben gäben einen guten Filmstoff ab. Als völliger Außenseiter schaffte er es in letzter Minute ins superstarke US Freeskiing Team, wobei er den Publikumsliebling verdrängte. Doch Joss ließ alle Kritiker verstummen, indem er den besten Slopestyle-Run der Geschichte landete und damit Olympiagold errang. Die Medaille widmete er seinem verstorbenen Vater. Im folgenden Medienrummel mit TVAuftritten, Fotoshootings und Empfängen blieb der junge Amerikaner zurückhaltend und freundlich. Wenn man es genau nimmt, ist Joss einfach ein ganz normaler Junge, der gerne Videogames spielt und lieber Ski fährt als alles andere.

Ein Hundebiss in Bosnien geht als schlechteste Erfahrung durch, das klingt fies! Und was war das Beste, was dir seit Olympia passiert ist? Das Coolste war wohl, als Nick Goepper, Gus Kenworthy und ich beim CoverShoot für das Rolling Stone Magazine waren. Wir fühlten uns wie echte Rockstars, sie steckten uns in Lederjacken und knallenge Hosen. Alle drei waren wir an dem Tag verkatert und schwitzten die ganze Zeit, sodass sie etwa 2000 Aufnahmen machten. Wir haben auf keiner einzigen gelacht. Das war schon krass, aber die Fotos sind echt gut geworden. Außerdem habe ich alle Filmstars angetweetet, in die ich mal verschossen war, aber keine hat geantwortet. Sie sind wohl alle zu berühmt, um sich mit einem CList Celebrity wie mir abzugeben. (lacht) Dafür hat mich ein Maxim-Model angetweetet, das war cool. Vielleicht folgt mir Geboren: am 20. Dezember 1991 in Salt Lake

City, Utah

ja irgendwann mal Emma Watson! Nichtsdestotrotz standen wir drei eine Weile ganz schön im Rampenlicht. Ich war drei Mal in US Weekly, zwei Mal in People Magazine, in Seventeen Magazine einmal und natürlich im Rolling Stone. Alle Magazine, mit Ausnahme des Rolling Stone, haben sich aber mehr dafür interessiert, wen wir heiß finden, als wie

wir Ski fahren. Sie haben uns zwar übers Skifahren gefragt, aber nie was davon gedruckt. Es ist allerdings verrückt, wie mich die Leute jetzt kennen. Zum Beispiel hat mir ein Typ, der in einer Pizzeria in Park City arbeitet, seit Olympia jedes Mal eine Pizza umsonst gegeben, wenn ich dort war. Das ist vielleicht das Beste an meiner Goldmedaille: Pizza umsonst! Pizza umsonst hört sich gut an! Scheint, als hätten sich für dich ein paar neue Türen geöffnet… Wie war dein Treffen mit Barack Obama? Ja, das war auch nicht schlecht. Das war sogar ziemlich verrückt. Wir waren unge-

Hausberg: Park City, Utah Musik: Vor allem Rap und Hip Hop

fähr 200 Athleten dort – das gesamte US Olympiateam war eingeladen, aber nur ungefähr zwei Drittel sind gekommen oder vielleicht auch ein paar weniger. Die meisten der wirklich bekannten Sportler, z.B. die Eiskunstläufer oder einige Alpinskifahrer, haben gefehlt, wahrscheinlich hatten die andere Verpflichtungen. Vor dem Treffen mussten wir durch einige Sicherheitschecks inklusive Hunde, die uns abgeschnüffelt haben, um sicher zu gehen, dass wir nichts Gefährliches dabei hatten. Als wir dann aber im Weißen Haus waren, durften wir dort fast alles machen, was wir wollten. Wir konnten uns alles ansehen inklusive der Bücherei, des China Room und der Schwerter von George Washington. Ich konnte es zuerst gar nicht glauben, dass es die echten waren, aber sie waren es. Leider durften wir keine Kameras mitnehmen, als wir den Präsidenten getroffen haben, denn nach den Sommerspielen in Londen haben die Athleten so viele Selfies aufgenommen, dass es aus dem Ruder gelaufen ist. Nick, Gus und ich hatten unsere Medaillen dabei und wurden Obama nacheinander vorgestellt. Man schüttelte ihm die Hand und es war ihm überlassen, ob er ein paar Worte mit dir wechseln wollte oder nicht. Seine Hand war ziemlich klein, das hat mich überrascht. Ich wollte mir eigentlich vorher ein paar Worte zurechtlegen, aber dann wurde ich immer nervöser, als wir ihm näher kamen. Er sagte dann „Gratulation!“ und mir rutschte ein „Das ist verrückt!“ heraus. Er meinte dann „Was ihr macht, das ist verrückt!“ und ich sagte einfach nur „Danke!“ und ging weiter. Dann bekam ich eine Umarmung von Michelle Obama und sie ist wirklich groß, ich habe praktisch ihre Taille umarmt. Es hat mich wirklich umgehauen, den Präsidenten und die First Lady zu treffen. Obama hat dann noch eine kleine Rede gehalten

Hobbys: Mountainbiken, Skateboarden, Golf,

Sponsoren: Fischer, Oakley, Rockstar, Park

Trampolinspringen, Video-Games, Billiard

City, Giro

Nate Abbott

Hi Joss, erst mal Gratulation zu dieser überzeugenden Goldmedaille! Seit du Olympiasieger bist, was ist das Schlechteste, das dir passiert ist? Danke erst mal! Das Schlechteste, was mir passiert ist? Eigentlich ist mir nichts wirklich Schlechtes passiert… Der wenige Schlaf vielleicht. Es war ziemlich viel los, aber ich will mich nicht beschweren. Und dann wurde ich in Bosnien von einem Hund gebissen. Das ist bestimmt das Schlimmste, was passiert ist! Es war sehr ärgerlich und hat mir über vierzig Spritzen eingebracht. Alle möglichen Impfungen für Tetanus und so weiter und ich musste ziemlich heftige Antibiotika nehmen. Bis dahin lief alles gut, aber ab da wurde das Herumreisen zu einem echten Problem. Ich bekam drei Spritzen in Bosnien, dann aber eine Menge mehr in Maine und dann noch einmal in New York und später in Schweden. Das war echt heftig.

Sarajevo, Bosnien & Herzegowina

downdays season 14/15 MAGAZINE

Joss Christensen Interview

Interview: Klaus Polzer




„[…] Außerdem habe ich alle Filmstars angetweetet, in die ich mal verschossen war, aber keine hat geantwortet. Sie sind wohl alle zu berühmt, um sich mit einem C-List Celebrity wie mir abzugeben. Haha!“

downdays season 14/15 MAGAZINE

Klausberg, Südtirol

Klaus Polzer

Joss Christensen Interview

Feature

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Klingt fast nach Forrest Gump. Hast du noch andere berühmte Persönlichkeiten getroffen? Verglichen mit vielen anderen Medaillengewinnern waren das nicht so viele. Ich hätte noch mehr Leute treffen können, aber ich bin lieber Skifahren gegangen. Es gibt noch eine Einladung zusammen mit Steven Tyler und CeeLo Green zu einer Wohltätigkeitsveranstaltung, aber das werde ich wohl nicht schaffen. Ich habe ein paar American FootballSpieler getroffen, die den Superbowl gewonnen hatten, aber ich kannte ihre Namen nicht, weil ich kein Fan von diesem Spiel bin. Noch sehr cool war die David Letterman Show. Wir haben ihn nicht getroffen, bis wir in der Show aufgetreten sind. Ich war ziemlich nervös. Wir haben ihm dann den Unterschied zwischen Step-ups, True Tables und Step-downs erklärt. Es war mit Abstand der beste TV-Auftritt, und ich habe einige absolviert, denn Letterman hat nicht die gleichen Fragen wie alle anderen gestellt. Er hat sich tatsächlich für unseren Sport interessiert und er war wirklich witzig. Vielleicht treffe ich ja noch ein paar interessante Leute, aber eigentlich will ich lieber mit meinen Freunden Ski fahren. Und keine Tollwut kriegen… Hat sich die Skiwelt für dich seit Olympia verändert? Ein wenig schon. Es gab etliche Diskussionen, als ich den letzten Platz im US Freestyle Ski Team bekam. Es gab auch viele Anfeindungen, wenn auch nicht gegen mich direkt. Ich spürte viel Druck, den ich aber nicht an mich heranlassen wollte. Viele Leute meinten, dass Tom [Wallisch] den letzten Platz hätte bekommen sollen. Als ich ihn bekam, war ich super glücklich, aber es war auch seltsam. Es wäre super gewesen, wenn wir beide hätten fahren können. Als ich dann Gold gewonnen habe, hat das natürlich alles verändert. Viele Leute benehmen sich mir gegenüber jetzt ganz anders, ich bin aber immer noch derselbe Junge. Doch alles in allem passt es schon.

Wenn man zum größten Event in der Geschichte eines Sports fährt, ist der Druck ja schon groß genug. Hat die ganze Kontroverse um die Qualifikation dir noch einmal zusätzlich Druck gegeben? Ich wusste von Anfang an, dass es sehr schwer werden würde, unter die vier Fahrer des US Teams zu kommen, und dass andererseits diese vier beste Chancen auf eine Medaille haben würden. Mein Ziel war also vor allem, es ins Team zu schaffen, und dann, wenn ich es schaffen würde, möglichst viel Spaß in Sotschi zu haben. Als ich es dann quasi in letzter Minute ganz knapp geschafft hatte, spürte ich schon Druck, mich in Sotschi zu beweisen. Andererseits hatte ich nicht so viel Druck wie manch andere, die einen dicken Sponsorvertrag hatten und wo die Sponsoren quasi erwarteten, dass man gewinnt. Das ist glaube ich eine noch viel schwierigere Situation. Ich

war dagegen nur ein Außenseiter. Ich wollte mich beweisen, aber ich musste mich nicht beweisen. Bei mir gab es niemand – und schon gar nicht jemand, der von Skifahren keine Ahnung hat –, der sagte: „Du musst gewinnen!“ Ja, große Sponsoren haben sicherlich ihre Vor- und Nachteile… War Olympia dann das, was du dir darunter vorgestellt hast? Es war besser, als ich es erwartet hatte. Im Jahr davor war ich ja beim Olympischen Testevent und damals wurde der Slopestyle abgesagt – der ganze Kurs war nur ein Dreckhaufen – und so wussten wir nicht, wie die Sprünge aussehen würden. Ich dachte eigentlich, die Kicker würden klein sein. Der Kurs war aber

dann gigantisch und ließ sich auch super gut fahren. Als ich die Sprünge das erste Mal sah, dachte ich, da stünde ein Haus auf einem Cliff. Das waren mit Sicherheit die größten Sprünge, die ich bisher in einem Contest erlebt habe, und die Rails waren auch toll. Der ganze Wettkampf war gut organisiert, wir hatten so viel Training wie nie, viel mehr als bei den X Games oder der Dew Tour. Slopestyle hatte nach der Abfahrt zudem das größte Stadium aller Skidisziplinen und es waren mehr als 10.000 Leute da. Am Contest-Tag gab es zur Cable-Cam und all den anderen Kameras dann gleich drei Helikopterkameras, den ganzen Tag ist immer ein Heli neben jedem Fahrer her geflogen. Das war sehr intensiv, es hat sich ganz anders angefühlt als ein normaler Contest. In den ersten Tagen in Sotschi war ich nicht so gut drauf, denn die Stimmung im US-Olympiateam war ziemlich mies und wir Freeskier fühlten uns irgendwie, als gehörten wir gar nicht dazu. Aber nach der Eröffnungsfeier, als die Wettkämpfe endlich losgingen, änderte sich das schlagartig und es war großartig. Jeder hatte plötzlich Spaß und realisierte, dass es ja eigentlich auch nur ein weiterer Contest war. Da hat sich die Magie von Olympia gezeigt. Die letzte Saison war sehr auf Wettkämpfe fokussiert, speziell mit der Olympiaqualifikation, und die anderen Events und das Filmen traten ein wenig in den Hintergrund. Wie denkst du wird sich das in der kommenden Saison entwickeln? Ich denke, die Freeski-Szene wird anfangen sich mehr aufzuspalten in die einen, die ihren Fokus auf Wettkämpfe setzen, und andere, die mehr Wert auf Filme legen. Es gibt nächste Saison drei Grand Prix Events weniger, aber dafür kehren die US Open zurück. Große Sponsoren werden wahrscheinlich mehr Wert auf Wettkämpfe legen, aber es ist schwierig vorauszusagen, was genau passieren wird. Ich glaube, dass Freeskiing insgesamt mehr Aufmerksamkeit bekommen wird und die Leute mehr Freeskier kennen werden als bisher, wo es nur wenige wirkliche Stars gab. Es wird sich wohl so ähnlich wie im Snowboarden entwickeln, wo es ein paar sehr bekannte Wettkampffahrer gibt und dann einige Filmstars und ganz wenige, die beides auf die Reihe bekommen. Ich selbst möchte schon gerne mehr filmen, aber gleichzeitig möchte ich meine Chance bei großen Contests nutzen, solange mein Körper noch vollkommen fit ist. Auf jeden Fall

Jeffrey R. Staab / CBS

und er sagte wörtlich: „Ich möchte allen Freestyle-Skifahrern und -Snowboardern danken, dass sie die Nachrichtensprecher im ganzen Land dazu gebracht haben, ‚Air-to-fakie’ und ‚back-to-back Double Cork 1260s’ zu sagen. Ich weiß nicht genau, was das ist, aber ich will das einfach sagen. Ich bin ziemlich sicher, dass ich der erste Präsident bin, der so etwas sagt.“ Das werde ich nie vergessen, das war einfach krass.

Late Show with David Letterman, New York

downdays season 14/15 MAGAZINE

Joss Christensen Interview

Feature

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Verglichen mit anderen Skifahrern wussten wir bisher nicht wirklich viel über dich, außer dass du ein verdammt guter Fahrer in der Pipe und im Slopstyle bist. Denkst du, dass sich dein Leben mit der ganzen neuen Aufmerksamkeit ändern wird? Sicherlich, ich glaube nicht, dass es jemals wieder so sein wird wie vor Olympia. Ich bin zwar immer noch die gleiche Person, aber ich habe viel mehr Termine. Ich war davor ja eher unbekannt, selbst bei mir zuhause kannten mich nicht viele, aber jetzt ist es einfach nur verrückt. Das ist für mich gar nicht so leicht zu verarbeiten, denn eigentlich bin ich ziemlich zurückhaltend. Ich werde weiterhin versuchen einfach nur Ski zu fahren, denn darauf habe ich mich die letzten zehn Jahre konzentriert. Skifahren steht für mich klar im Mittelpunkt und ich werde nicht versuchen, durch Olympia jetzt irgendwie zu einer Berühmtheit zu werden. Ich versuche zwar so viele InResultate:

2009 - 2. Platz Dumont Cup Slopestyle 2010 - 2. Platz WSI Halfpipe

terviews wie möglich zu geben, denn das wird mir sicherlich helfen meinen Namen noch bekannter zu machen, aber ich will damit nicht meine Zeit verschwenden. Nach Olympia bin ich mit Gus und Nick für zehn Tage nach New York gefahren, um die ganzen Medienauftritte zu absolvieren, aber danach sind wir unsere eigenen Wege gegangen. Gus hat sein Ding mit den Hundewelpen durchgezogen, Nick ist auf irgendwelche Dates gegangen und ich bin nach Hause geflogen, um Ski zu fahren und den Rest der Saison im Schnee zu planen. Wenn du so viel Zeit investieren könntest, wie du wolltest, welches Projekt würdest du nächste Saison gerne verwirklichen? Alles! In Utah gibt es so viel großartiges Backcountry, das ich gerne fahren würde. Ich möchte mir einen Sled kaufen, auch wenn ich wohl nicht so viel Zeit haben werden ihn zu nutzen. Dann gibt es bei uns so viele Rails und verrückte Urban Features, die noch nicht gefahren worden sind und die ich gerne als Erster machen würde. Oder zumindest vor Tom Wallisch, denn es ist verdammt hart etwas Besseres zu zeigen als er. Er zerstört einfach alle Spots, die er fährt… (lacht). Vor allem will ich mich aber im Back-

2011 - 1. Platz NZ Winter Games Big Air 2011 - 2. Platz Dew Tour Snowbasin Slopestyle 2012 - 2. Platz Aspen Open Halfpipe

country verbessern. Bisher bin ich ein guter Tomahawker, ich schaffe es super bis zur Landung, aber dann überschlägt es mich. (lacht) Ich möchte das Meiste bei mir daheim in Park City machen, denn dort gibt es so viele Möglichkeiten. Gleich bei mir hinterm Haus gibt es zum Beispiel im Wald einige riesige Wassertanks mit perfekten Landungen. Ein Projekt, bei dem alles im Umkreis von vielleicht zwanzig Meilen von Park City läge, wäre super, dann könnte ich auch mehr Zeit zuhause verbringen. Andererseits, wenn es nächsten Winter mal richtig in Sarajewo schneit, werde ich sofort dorthin fliegen. Dort gibt es so viele Rails und niemand stört es, wenn man sie fährt! Unser Guide auf unserem Bosnientrip letzten Winter kannte alle Polizisten, wir konnten also praktisch machen, was wir wollten. Nur vor den Hunden muss man sich in Acht nehmen… Ich bin sicher, dass du vieles wirst umsetzen können, und freue mich schon auf die Ergebnisse. Danke für das Interview und viel Glück nächste Saison. Oh, und halte dich von tollwütigen Hunden fern!

2012 - 3. Platz Aspen Open Slopestyle 2012 - 3. Platz FIS Weltcup Slopestyle Mammoth Mountain

2012 - 3. Platz AFP World Champs Slopestyle 2014 - 1. Platz Grand Prix Park City Slopestyle 2014 - 1. Platz Olympische Spiele Slopestyle

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Sarajevo, Bosnien & Herzegowina

Nate Abbott

möchte ich auch bei den nächsten Olympischen Spielen noch einmal dabei sein. Das war vor Sotschi noch nicht mein Plan, aber nach den Erfahrungen dort hat es ein Feuer in mir geweckt und das will ich noch einmal spüren. Wir werden sehen, ob das klappt.

Joss Christensen Interview

Feature

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Feature

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Der weiße Es ist Ende April und in Nuuk, der Hauptstadt von Grönland, wartet ein Schoner namens La Louise auf eine Gruppe Freerider. Vor ihnen liegt ein Skitouren-Abenteuer in majestätischen Fjorden, die sie mit ihrem Segelboot ansteuern werden. Atemberaubende Landschaften und das Meer mit Eisbergen sind die Zutaten eines Kindheitstraums auf dem weißen Kontinent. Text & Fotos: Stéphane Godin

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Grönland Boat Trip

Kontinent



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Grönland Boat Trip

Feature

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An einem Freitagnachmittag stehen wir vor La Louise, dem Segelschiff aus Epoxy und Holz von Thierry Dubois, das im Hafen von Nuuk an der Westküste von Grönland vertäut ist. Thierry ist der Skipper und er hat das Boot speziell für die harten Anforderungen in den eisstrotzenden Gewässern des Hohen Nordens bauen lassen. Es schneit heftig. Ein richtiger Schneesturm empfängt uns in diesem eisigen Land, das zum größten Teil von einer riesigen Eismasse bedeckt ist. Doch während die Einheimischen sehnsüchtig auf den Frühling warten, sind wir froh wieder im Winter zurück zu sein. Skifahren in Grönland klingt für die meisten Leute plausibel. Ein Land, in dem das ganze Jahr über Schnee liegt, muss doch ein Ski-Mekka sein. Aber so einfach ist es nicht. Es gibt keine wirklichen Skigebiete. Heliskiing gibt es, aber es kostet extrem viel und ist nur in ein paar kleinen Gebieten erlaubt. Bleiben als beste Option also Skitouren. Das Problem ist nur, dass man sie als komplett selbständige Expedition planen muss, wenn man richtige Berge erreichen will, denn die Infrastruktur in Grönland ist minimal. Als Lösung bietet sich ein Boot geradezu an, es ist die optimale Verbindung aus Mobilität und Komfort. Navigation in eisigen Gewässern hat seine eigenen Regeln und Herausforderungen. Mit zehn Leuten auf einem 19 m langen Boot zu leben, braucht darüber hinaus eine Menge Organisation und guten Willen. Die La Louise ist eine schwimmende Hütte mit großen Holztischen im Speiseraum und separaten Kabinen zum Schlafen. Entworfen und gebaut von Thierry Dubois hat der Schoner alles, was man braucht. Als früherer Werftarbeiter hat er auf viele Kleinigkeiten geachtet, die das Schiff perfekt auf Fahrten in der Arktis vorbereiten. Als Skipper hat er dazu über zehn Jahre lang auf großen Regatten viel Renommee gesammelt. Nicht einmal mit einer Crew aus Freeridern zurecht zu kommen bereitet ihm Probleme. Zum Glück haben wir Nicolas Boidevezi mit uns, den französischen Vizemeister im Ocean Race, der auch ein großartiger Skifahrer ist. Mit der Erfahrung aus drei Soloüberquerungen des Atlantiks bereitet er sich auf den Vendée Globe 2016 vor und ist eine große Hilfe auf dem Boot. Neben ihm zählen Phil Meier und Richard Amacker zur Besatzung, die beiden Schweizer Freerider. Phil fährt seit einiger Zeit bei keinen Contests mehr mit und konzentriert sich aufs Filmen, während Richard die FWT 2014 als Achter im Gesamtklassement beendete. Außerdem begleitet uns Thibaud Duchosal, ein ehemaliger Rennläufer aus Bourg St. Maurice. Im Winter 2009 wurde er Sechster auf der FWT, doch seitdem bereist er lieber die Welt mit seinen Skiern auf der Suche nach neuen Spots und dokumentiert seine Eskapaden auf Film. Das vielleicht wertvollste Crew-Mitglied ist jedoch die einzige Frau und auch Snowboarderin auf dem Trip, Anne-Flore Marxer. Die FWT-Weltmeisterin von 2011 sorgt für die Balance im Team. Erster Filmer und Regisseur ist Laurent Jamet von Garchois Films, der für seinen kommenden Film Sedna dreht und von Andy Collet, einem ehemaligen Freestyler, als zweiter Kameramann unterstützt wird. Die gesamte Crew ist überaus erfahren, was durchaus wichtig ist, denn in dieser Gegend muss jede Aktion genau geplant sein. Die Hälfte unseres Trinkwassers besteht aus entsalztem Meerwasser, wir haben enorm viel Treibstoff an Bord, einen großen Ofen, eine Dusche, Toiletten und einen Gefrierschrank – alles was man braucht, um einige Zeit komplett unabhängig zu sein. Und das ist auch notwendig, wenn man die abgelege-

nen Fjorde von Grönland erforschen will, denn neben der Hauptstadt Nuuk gibt es nur wenige einsame Siedlungen im gesamten Land. Mit nur 56.000 Einwohnern auf zwei Millionen Quadratmeter Fläche könnte die größte Insel der Welt fast als eigener Kontinent gelten, deren Hauptstadt mit über 17.000 Einwohnern fast ein Drittel der Bevölkerung beherbergt. Der weitaus größte Teil von Grönland ist unbewohnte Wildnis und daher müssen bei größeren Ausflügen alle Eventualitäten berücksichtigt werden. Die Gebirge auf Grönland, zumindest die sichtbaren, konzentrieren sich auf die Küstenlinie. Das gesamte Zentrum der Insel ist dagegen vom Sermersuaq bedeckt, dem zweitgrößten Eisschild der Erde nach der Antarktis, das bis zu 3.000 m dick ist. Die höchsten Gipfel liegen alle an der Ostküste, mit 3.733 m ist der Mount Gunnbjörn der höchste Punkt des Landes. Es ist jedoch die Westküste mit ihrem milderen Klima, wo man sowohl den Großteil der Bevölkerung als auch die wundervollen Fjorde findet, die unser Ziel sind. Man braucht gar nicht zu weit zu fahren, um großartige Skihänge zu finden. Der 160 km lange Nuuk Fjord mit seinen drei großen, gebirgigen Inseln ist der perfekte Platz. Vom Meer aus betrachtet wirkt der Ort wie eine Ansammlung von Buchten, die von Berggipfeln umrahmt werden, von denen bis zu 1.700 m hohe Steilflanken direkt bis in den Ozean hinunter reichen. Während die absolute Höhe im Vergleich mit den Alpen nicht sonderlich beeindruckend wirkt, müsste man sich schon die alpinsten Täler mit Wasser überflutet vorstellen, wo nur die von Gletschern bedeckten Bergflanken herausragen, um einen Eindruck von der unglaublichen Landschaft zu bekommen. Direkt ab der Wasserlinie findet man unzählige Möglichkeiten für perfekte Skitouren über ein bis zwei Tausend Höhenmeter. Unser erster Stopp ist die Itissoq Bay auf Storo Island mit einem 1.770 m hohen Berg, der mitten aus dem Fjord ragt. Nach mehreren Stunden auf dem ruhigen Ozean ankern wir an einem spektakulären Platz. Am nächsten Morgen schmieden wir Pläne bei einem ausgiebigen Frühstück. Wir packen uns Müsliriegel und andere Vorräte ein, denn wir werden erst spät am Nachmittag zurückkehren. Ein letztes Mal checken wir unsere Ausrüstung. Mit Tourenskiern, Fellen, Steigeisen, Pickel, Lawinenausrüstung, Erste-Hilfe-Pack und Funkgerät sind unsere Rucksäcke ziemlich schwer, doch an Land sind wir komplett auf uns gestellt. Die Aliette, das Beiboot der La Louise, bringt uns hinüber. Mit all unserer Ausrüstung passen nur vier Leute gleichzeitig ins Boot, wir müssen also zweimal fahren. Schwimmwesten sind ein Muss, denn mit Skischuhen schwimmt es sich nicht gut, schon gar nicht bei Wassertemperaturen von nahe 0°C. Das ganze Team mitsamt Ausrüstung an Land zu bringen ist eine mühsame Unternehmung, umso mehr als dass die Ebbe die Felsen am Ufer sehr rutschig hinterlässt. Man will keinesfalls seinen Skischuh ins Wasser setzen, denn sonst ist er für den Rest des Tages mit einer Eisschicht überzogen. Dann beginnt der Aufstieg über die Nordostflanke einer 1.105 m hohen Bergspitze. Wir haben Powder, blauen Himmel und grandiose Ausblicke auf die drei Arme des Nuuk Fjord: Nup Kangerdlua im Norden, Umanap Suvdlua im Süden und Qornup Suvdlua in der Mitte. Tief unter uns sehen wir einen winzigen Punkt in der Bucht, die La Louise in einer immensen Landschaft mit keiner anderen Spur von Menschen weit und breit. Es ist fantastisch! Der Schnee ist kalt und fluffig und wir ziehen



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Grönland Boat Trip

Phil Meier

Feature

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bei unserer Abfahrt zum tiefblauen Fjord hinab lange, weiße Fahnen hinter uns her. Nach unserer ersten Grönland-Abfahrt erreichen wir die Wasserlinie, rufen per Walkie-Talkie das Beiboot und sind bald darauf wohlbehalten zurück in unserer gemütlichen, schwimmenden Hütte, wo uns ein großer Imbiss erwartet. Das Leben an Bord dreht sich zuerst um notwendige Dinge wie die Skischuhe zu trocknen, dann hilft jeder bei der täglichen Arbeit und schließlich schauen wir uns die ersten Bilder an, die gerade frisch aus den Kameras kommen. Thierry lichtet den Anker, um uns zum nächsten Ziel zu bringen. Um neun Uhr abends gibt es Essen, Vorspeise, Hauptgericht, Käse und sogar einen Nachtisch! Ein unerwarteter Luxus, der uns die nötige Power für den nächsten Tag gibt. Wir sitzen tagtäglich über den Karten, um den nächsten Ankerplatz und die nächste Abfahrt zu finden. Thierry war schon oft in dieser Gegend und zeigt uns ein paar großartige Optionen ganz nach unseren Wünschen. Da die Nacht zu dieser Jahreszeit erst sehr spät über Grönland hereinbricht, haben wir Zeit uns verschiedene Möglichkeiten anzuschauen und das Potential mit unseren Ferngläsern einzuschätzen. Langsam verwandelt sich ein lange gehegter Traum in Wirklichkeit. Tage vergehen mit stets guten Schneeverhältnissen und strahlendem Sonnenschein. So viele perfekte Tage am Stück sind in dieser Gegend offensichtlich eine Seltenheit, aber wir beschweren uns nicht. Es ist genau das, worauf wir gehofft hatten. In Qorqot Bay besteigen wir den Mount Qajuta, der 1.250 m über dem Meer kulminiert und von den Qorqut und Ameralik Fjords eingerahmt wird. Die beeindruckende Aussicht, die wir am Gipfel jedes Berges in Grönland genießen, wird einfach nicht langweilig. Am Abend brechen wir nach Norden in ruhigere Gewässer auf, um am folgenden Tag das

1.150 m hohe „Hufeisen“ zu besteigen. Die Wand ist sehr steil und es ist eine anspruchsvolle Kletterei. Unglücklicherweise erreichen wir die Spitze erst, als schon die Schatten hereinfallen. Nichtsdestotrotz sehen wir den riesigen Narssap Sermia Gletscher, der immerzu den Nuuk Fjord mit Eis anfüllt. Der nächste Tag ist ein Ruhetag. Der Himmel ist voller Wolken und unsere Beine freuen sich über die Pause. Wir besuchen Kapisilik, ein kleines Fischerdorf, das geschützt über der Bucht liegt. Der Fisch trocknet auf Gestängen im Freien und Kinder spielen im Hof der Schule. Das Leben hier wirkt ruhig und gelassen, ein starker Kontrast zum harschen Klima. Die Menschen leben ganz anders, als wir es gewohnt sind, aber sie wirken sehr zufrieden. Am Nachmittag wandern wir zum Kingiata Nunata Sermia Gletscher. Dicke, blaue Eisschichten liegen direkt neben dem Wasser des Fjords. Nach eineinhalb Stunden zu Fuß über vereistes Marschland erreichen wir schließlich den Gletscher. Wir haben ein Gewehr dabei für den Fall, dass uns ein Eisbär über den Weg läuft. Eisbären zu erschießen ist außerhalb des Nationalparks für Einwohner Grönlands erlaubt, nur Weibchen mit Jungen sind geschützt. Uns dient das Gewehr natürlich nur zum Schutz, sollte uns ein Eisbär angreifen, denn für die Bären wären wir wohl eine exotische Delikatesse. Mit der Aussicht auf weitere Sonnentage lichten wir früh am nächsten Morgen den Anker, um auf die Nordseite der Insel Storo zu segeln, wo wir die Nordflanke des 950 m hohen Naujanguit befahren wollen. Die Überraschung des Tages sind die Eisberge, die wir zum ersten Mal auf unserem Trip sehen. Die beiden Gletscher, die bis in den Fjord hineinreichen, haben über Nacht gekalbt und so muss die La Louise nun im Slalom durch die riesigen Eiswürfel steuern, die bläulich im Sonnenlicht schimmern. Thierry legt zum Spaß mit seinem Schiff an einem Eisberg an, sodass wir eine dieser schwimmenden


eine Erinnerung, die uns allen noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Dann fallen wir müde in unsere Kojen. Die letzte Tour von der La Louise aus ist ein Kontrastprogramm. Wir starten bei einer wunderschönen Höhle an der Südküste der Insel Sadelo, der kleinsten der drei Inseln im Nuuk Fjord, und touren 1.210 m hoch zum Gipfel des Sadlen. Diesmal fühlt es sich wirklich nach Frühling an, die Sonne

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Inseln besteigen können. Neu motiviert brechen wir am nächsten Tag auf zum härtesten Teil unserer Reise, der Besteigung des höchsten Gipfels der Insel Storo: der 1.616 m hohe Qinqap. Um dort oben das Abendlicht genießen zu können, brechen wir erst gegen Mittag auf. Um halb elf abends sind wir wieder zurück auf dem Schiff. Eine großartige Skitour, die uns mit einem fantastischen Sonnenuntergang auf pulvrigen Nordhängen belohnt. Die Abfahrt im arktischen Dämmerlicht ist

Grönland Boat Trip

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Thibaud Duchosal


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Thibaud Duchosal

Grรถnland Boat Trip

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Grönland Boat Trip

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wärmt uns und eine sanfte Brise streicht über den auffirnenden Schnee. Zwanzig Minuten später bläst plötzlich ein starker Wind den Schnee vom Gipfel des Sadelo. Nach einer kurzen Gipfelrast mit letzten Blicken auf den Fjord umhüllt uns die aufkommende Schlechtwetterfront. Wir sehen kaum noch etwas und finden uns in dichtem Nebel wieder. In Anbetracht der Bedingungen geben wir unseren Plan auf, die Abfahrt auf einer Eiszunge direkt am Wasser zu beenden und wählen stattdessen den sichersten Weg zurück in die Wärme unseres Schoners. Sicher zurück an Bord machen wir uns auf den Rückweg. Wir fahren in einem grauen, düsteren Licht durch Eisberge hindurch und erreichen den Kobbe Fjord. Als die Nacht hereinbricht, legen wir Anker und die La Louise beginnt in den INFO GRÖNLAND

für Übergewicht beim Gepäck! Landessprachen: Grönländisch, Dänisch,

Webseiten: www.greenland.com, www.greenland-guide.gl Anreise: Flüge via Kopenhagen oder Island mit Air Greenland. Achtet auf die Preise

Englisch Währung: Dänische Krone (DDK); 1 € = 7,5 DDK Kommunikation: Mobiltelefone funktionieren

heftigen Windböen zu tanzen, die mit über 50 Knoten von den Bergen herabstoßen. Es fängt an zu regnen und wir verbringen den ganzen nächsten Tag in unserer kuscheligen Kabine, während wir der Symphonie der Regentropfen lauschen. Im Schiff ist es warm und trocken und unsere schwimmende Hütte ist voller Leben, während die La Louise durch die Wellen tanzt. Der perfekte Zeitpunkt, um auf die fantastischen Erfahrungen zurückzublicken, die wir in den vergangenen Tagen gesammelt haben. Am Abend erreichen wir Nuuk und die Vorbereitungen beginnen für den zweiten Teil unserer Reise, leider nicht mehr an Bord der La Louise. Doch es bleibt uns auf jeden Fall ein wahr gewordener Kindheitstraum, voller Herausforderungen, Entdeckungen, spektakulären Aussichten und vor allem eins: unberührten Powder. in Städten und in machen Plätzen gibt es Wifi. Außerhalb der Siedlungen ist man auf Satellitentelefone angewiesen. Zeitzone: UTC minus 4 Stunden Nahverkehr: In Nuuk kann man für 50 € am Tag ein Auto mieten, es gibt aber auch

viele Busse und Taxis. Saison: Die beste Zeit für einen Skitrip ist von Ende März bis Mai. La Louise: Alle Infos über den Schoner gibt es auf der offiziellen Webseite www.lalouise.fr.


Richard Amacker


Feature

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Nine Knights 130.000 m3 Schnee 1 Pipe, 2 Kickerlandungen, 3 Take-offs Mehr Jibs, Transfers und Transitions als STDs bei einer Swinger Convention

24 Fahrer, 12 Filmer, 6 Fotografen

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Nine Knights

1 gigantisches Obstacle

Es gibt keine Superlative, die beschreiben kรถnnten, was Ende der letzten Saison in Livigno abgegangen ist. Das franzรถsische Pipe-Ass Benoit Valentin testete die Limits des Main Jumps gleich am Anfang der Woche und zeigte diesen gigantischen Bio 900 Mute Straight To Gucci Plateau. Damit ist klar, dass er nicht nur in der Pipe ordentlich rocken kann!


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Ethan Stone

Nine Knights

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in Sequenzen 71


David Malacrida

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Nine Knights

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Auf den ersten Blick macht ein Jump in der Mitte der Halfpipe nicht wirklich viel Sinn, aber die Rider hatten den Dreh schnell raus. Roy Kittler war der Erste, der in die Reverse-Hip-Landung drehte und direkt beim ersten Versuch einen fetten Cork 270 Safety landete. Laut Roy war es der gruseligste Moment seiner letzten Saison.

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Nine Knights

Feature

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Nine Knights

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Jeder hat mit dem Gedanken gespielt das Halfpipe-Gap zu nehmen, aber die meisten hielten es für unmöglich. Jesper Tjäder wartete bis zum letzten Tag, um seine Magie spielen zu lassen. Zuerst landete er einen Straight Air, dann einen 540 Blunt Grab und dann diesen übermenschlichen Double Backflip – 55 m vom Take-Off bis zur Landung. Der pure Wahnsinn!


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Ethan Stone

Nine Knights

Feature

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Ethan Stone

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Nine Knights

Feature 76


Obwohl er nur am Finaltag den Contest fuhr, hat sich Luca Schuler nicht lumpen lassen. Nur wenige Monate vorher landete der 15-Jährige den allerersten Triple Cork 1080 – einen Trick, von dem viele glaubten, er sei unmöglich. Beim Nine Knights zeigte Luca seine bisher beste und größte Version dieses Tricks. Ein Grund mehr, warum Nine Knights wohl das heftigste Event des Winters 2014 war.

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Nine Knights

Feature

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Spray

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Stinkesocken & Whisky Skifahrer, die mit kleinem Budget reisen, sind oft auf das Wohlwollen anderer angewiesen. Während die übliche Unterstützung zwischen Gleichgesinnten eine tolle Sache ist, führt sie bei falscher Anwendung manchmal zu ärgerlichen Situationen. Vielleicht gehört ihr selbst zu den bedürftigen Träumern oder auch zu den großzügigen Mäzenen, doch egal welcher Gruppe ihr angehört, diese Gedanken sind für euch. Text: Mark von Roy

Skibum-Etikette

Eine Wochenration Ramen-Nudeln verteilt in einem Rollerbag, der eine Zweitfunktion als Schlafsack hat und gerade so von einem Stück Schnur zusammengehalten wird. Stinkende Füße mit langen Zehennägeln, verrottende Bananen vergessen irgendwo in einer Tasche und Handschuhe, die vor allem durch Duct Tape zusammengehalten werden. Erkennungszeichen eines Skibums, der sich mittels gutmütiger Bekanntschaften durchschlägt.Wenn du nahe eines Skigebiets wohnst, sind die Chancen hoch, dass ein durchreisender Powder Junkie irgendwann in der Saison auf deiner Couch crashen will. Da es nicht unwahrscheinlich ist, dass du selbst einmal ein solch weltlicher Sucher der Erleuchtung warst, nehmen wir mal an, du begleichst deine Karma-Schuld aus vergangenen Wintern und gewährst ihm Unterschlupf.

Während es allgemein seine eigenen Freuden und Lasten birgt Gäste zu bewirten, sind Skibums noch mal eine ganz andere Dimension. Riesige Rollerbags und eine generelle Sparsamkeit aus Überzeugung sind nur der Anfang. Nun gut, ich war selbst mal ein überzeugter Skinomade, habe auf zahllosen Couchen geschlafen oder unter Wohnzimmertischen, wurde sogar mit Obdachlosen verwechselt, ergründete die Genüsse kostenloser Gewürzsuppe und schulde immer noch vielen freundlichen Gastgebern einen Gefallen. Ich könnte ein Manifest verfassen, wie man möglichst günstig Ski fährt, und gleich nach dem Kapitel „Wie man freie Liftpässe ergattert“ käme der Abschnitt „Skibum-Etikette“. Dieser Guide erleichtert nicht nur das Leben der Gastgeber, sondern stellt auch sicher, dass ein Skibum nicht gedankenlos irgendwelche Brücken hinter sich abbricht, während er in fremden Häusern residiert.

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Ganz gleich wie lange ein Aufenthalt auch dauert, ein Skibum sollte zum Einstand stets einen Kasten Bier spendieren, um die vorübergehende Wohngemeinschaft im richtigen Geist zu beginnen. Darüber hinaus sollte er sicherstellen, dass seine mitgebrachten Taschen so platzsparend wie möglich verstaut sind. Im Gegenzug sollte der Gastgeber den Gebrauch der Waschmaschine offerieren. Was das Kochen und den Abwasch betrifft, sollten diese Pflichten üblicherweise zusammen erledigt werden, während man in Geschichten schwelgt, wobei der Bum Pluspunkte sammeln kann, wenn er sich allein um den Abwasch kümmert. Wenn die Weltsichten differieren, ist es am besten politische oder religiöse Themen zu vermeiden. Im Zweifel hat der Gastgeber immer Recht.

Sollte der Aufenthalt länger als zwei Tage dauern, ist ein Versorgungsgang des Gastes zum Supermarkt für Essen und Trinken angezeigt, und sollte die Dauer gar fünf Nächte übersteigen, dürfte eine Flasche Whisky, bevorzugt ein Single Malt, alle Differenzen beseitigen. Aber im Ernst, es sind die kleinen Gesten und Taten, die den Unterschied ausmachen. Also, wenn das nächste Mal ein Skibum an eure Tür klopft, lasst einfach diese Seite offen auf dem Tisch liegen und holt die Matratze hervor. Ihr tut nicht nur dem Skibum einen Gefallen, sondern auch euch selbst.



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Klimawandel und Freeskiing

Science

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Eine ungewisse Zukunft Vorhersagen über die Auswirkung der globalen Erwärmung auf die Zukunft des Skisports variieren von unbesorgt bis panisch, vor allem aber werden schnell Schlüsse gezogen. Zeit, ein paar Fakten auf den Tisch zu bringen. Text & Foto:

Kyle Meyr

Die Bedrohung ist naheliegend. Wärmeres Klima bedeutet weniger Schnee. Die Ursache liegt im Treibhauseffekt. Umso mehr Treibhausgase in der Atmosphäre sind, desto mehr Sonnenenergie wird in Wärme umgewandelt. Diese Treibhausgase – Wasserdampf, Kohlendioxid und vor allem Methan – sammeln sich in der Atmosphäre an, wobei der Anteil der vom Menschen produzierten Treibhausgase nach wie vor steigt und das natürliche Gleichgewicht stört. Weltweit ist der Ausstoß an Treibhausgasen zwischen 1990 und 2012 um schätzungsweise 11.000 Tonnen gestiegen. Der Anstieg der Treibhausgase verursacht inzwischen nachweislich einen weltweiten Anstieg der Durchschnitttemperaturen, wobei manche Regionen stärker betroffen sind als andere – die Alpen stehen dabei im Brennpunkt. Mit einem prognostizierten Temperaturanstieg von 0,3-2,5 °C vom ausgehenden 20. Jahrhundert bis 2050, werden vor allem tief gelegene Skigebiete die Auswirkungen zu spüren bekommen. Die absoluten Zahlen scheinen zwar nicht erheblich, aber sie bedeuten auch größere Schwankungen und damit unsichere Öffnungszeiten gerade für kleine Skigebiete. Auch Gletscherskigebiete sind stark betroffen. Am Stubaier Gletscher etwa bedeutete der einhergehende Gletscherschwund eine Schrumpfung

des Sommerskigebiets um 32% zwischen 1969 und 2003, wobei 22% allein auf die letzten sechs Jahre des Zeitraums entfallen. Die Entwicklung wird also immer schneller. Die Abhängigkeit von verlässlichen Öffnungszeiten ist für die meisten Skigebiete ein zunehmendes Problem. Kunstschnee ist für fast alle Skigebiete heute unverzichtbar und verursacht stetig steigende Kosten. Doch selbst Kunstschnee ist bei steigenden Temperaturen keine Garantie mehr. In den USA, wo Statistiken leichter zu bekommen sind, sind die Unterschiede zwischen schlechten und guten Schneejahren enorm. Im Zeitraum von 1990 bis 2010 gab es dort in schlechten Wintern ungefähr 15 Millionen Skifahrertage weniger. Das mag zwar nicht allein auf den Klimawandel zurückzuführen sein, aber es zeigt doch deutlich, dass die Skiindustrie sich der Herausforderung Klimawandel mehr noch als alle anderen stellen muss. Ein Anfang ist in Europa gemacht, denn gegen den weltweiten Trend ist hier der Ausstoß von Treibhausgasen seit 1990 von 5,6 Milliarden Tonnen um ca. eine Milliarde Tonnen gesunken. Leider wird dieser Erfolg vom weltweiten Anstieg mehr als aufgefressen, doch immerhin geht Europa mit gutem Beispiel voran. Dass noch ein langer und beschwerlicher Weg vor uns liegt, ist klar – und jeder muss seinen Teil dazu beitragen!

Globaler Ursprung der vom Menschen erzeugten Treibhausgase:

Änderung der durchschnittlichen Niederschlagsmenge pro Jahrzehnt seit 1950:

Energiegewinnung 26%, Industrieproduktion 19%, Forstwirtschaft 17%, Landwirtschaft 14%, Transport 8%, Wohn- und Arbeitsgebäude 8%, Abfall und Abwasser 3%

Bis zu 70 mm Anstieg in Nordeuropa und bis zu 70 mm Verlust in Südeuropa

Gewinndifferenz aller US-Skigebiete zwischen schlechten und guten Schneejahren:

Quellen:

€ 800 Millionen

epa.gov, nrdc.org, eea.europa.eu


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Welcome to nature


Insider

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Der Mann hinter Field Es gibt im Freeskiing nicht viele Erfolgsgeschichten, die beeindruckender sind als die von Filip Christensen, dem Gründer, Produzenten und Regisseur der bekannten norwegischen Produktionsfirma Field Productions. Text & Foto:

Kyle Meyr

„Alles hat mit mir und einer HD-Kamera angefangen.“ Filip, damals 14 Jahre alt, schaute zu seinem älteren Bruder auf, einem Snowboard-Filmemacher auf Amateurniveau. Da er selbst Ski fuhr, versuchte sich Filip an diesem Sport als Filmer mit seinen Freunden auf den Feldern der lokalen Bauern, wo sie kleine Obstacles bauten, oder bei gelegentlichen Trips ins nächste Skigebiet.

räumig und auf dem neuesten Stand der Technik. Die Schnittplätze sind State-of-the-Art und drei RED Kameras liegen auf den Schreibtischen verstreut. Im Regal hinter uns steht noch immer Filips erste Kamera neben anderen Relikten aus der Anfangszeit, die seine Geschichte dokumentieren.

Filip Christensen

2004 brachte Filip Christensen unter dem Namen Field Productions seinen ersten Film heraus, Suspense, den er im Keller seiner Eltern geschnitten hatte. Es war erst der Anfang, denn seine Leidenschaft fürs Filmemachen wurde nur noch größer. Filip drehte einen Film pro Jahr und lernte immer mehr bekannte Namen der Skiszene kennen, die nach und nach in seinen Fahrerlisten auftauchten. Filip und sein Können wuchsen zusammen mit dem Sport. Er ist noch nicht so lange im Geschäft wie einige andere große Namen der Freeski-Filmszene, aber er spielte eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Sports in Europa und speziell in Skandinavien. Mit einem ausgewogenen Mix aus Urban-, Park- und Freeride-Segmenten zeigt Filip in seinen Filmen genauso die aufstrebenden Newcomer wie die arrivierten Stars, immer mit großem Gespür für Style und Sinn für Abenteuer.

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Heute sitzen wir mit Filip in seinem brandneuen Office in der Mitte von Oslo, ein Jahrzehnt und Meilen von seinen Ursprüngen im Keller seiner Eltern entfernt. Das Büro ist ge-

Hier entstand auch der letzte Film von Field Productions, Supervention. Das Werk war ein großer Erfolg mit 38.000 Zuschauern in norwegischen Kinos und noch mehr Verkäufen auf Blu-Ray, bei iTunes und Netflix. Supervention gab vielen einen ersten Einblick in die Core-Szene im Freeskiing, vor allem in Norwegen, denn der Film zeigt neben Freeskiern wie Jesper Tjäder, Even Sigstad und Tom Wallisch auch den alpinen Olympiasieger Aksel Lund Svindal und die Snowboard-Legende Terje Håkonsen. Ein bemerkenswertes Experiment, das voll und ganz aufging und die Anerkennung der Kritiker wie auch des Publikums fand. Filip Christensen schaffte es, den Mainstream-Zuschauern unseren Sport nahezubringen und eine Brücke zwischen der Szene und den Massen zu bauen. Doch bei allem Erfolg und Wachstum hat sich Filips Motivation nie verändert. „Ich möchte der Freeski-Gemeinde etwas zurückgeben; neue Fahrer inspirieren, motivieren, aktivieren“, sagt er. Man muss nur eines der vielen Skigebiete in Norwegen besuchen, um zu sehen, dass ihm das gelungen ist, und mit weiteren Expansionsplänen für Field Productions könnte es sein, dass Filips nächster Film auch in einem Kino in deiner Nähe läuft.


FLY SMASHER

www.movementskis.com

KEVIN GURI

Spot: Val Thorens (FR) / Photographer: SCALP


crew

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Hoodoo

Mitglieder: Pierre Antoine Chedal, Flo Bastien, Leo Taillefer,

Julien Lange, Laurent de Martin, Jules Bonaire, Yann Barthelemy, Thibault Pomarat, Jerem Feburier, Lao Chazelas, Thomas Theberge

Gründung: 2007 Heimat: Die Tarentaise und Val d’Isère in Savoyen, Frankreich Filme: „Sa Rec“ 2009, „Feelings“ 2010, „Gonzo“ 2011,

„T.A.Z“ 2012, „Moon Shine“ 2013, „Hoodoo“ 2014

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GPSY

Abscheu gegen das Normale war der Ausgangspunkt. Daraus leiteten sie ihren Wahlspruch ab: „Gute Leute bleiben jung!“ und gründeten GPSY, eine Gruppe freidenkender französischer Freeskier und Snowboarder, die alle Möglichkeiten im Schnee erkunden.

Text: David Malacrida

Fotos: Fabrice Wittner

Es begann am Ende des Jahres 2006 in einem überfüllten Saisonarbeiterapartment in „dieser feuchten und dunklen Gefängniszelle der Vagina, die das Tal von Val d’Isère darstellt“, wie es Gründungsmitglied Yann Barhelemy ausdruckstark beschreibt. Dort dachten Yann und sein Bruder über ihr Leben nach und ihre Vorliebe, es kreativ in bewegten Bildern einzufangen. Wie so viele Freigeister hatten sie das Gefühl etwas schaffen zu müssen. „Als wir so nachdachten, entstand unser erstes T-Shirt und die Stickerserie mit dem Motto ‚Your mum sucks cock for crack‘.“ Dieser recht rüde Spruch wies den Weg für ihre Ablehnung aller Regeln, welche die Gesellschaft ihnen immer wieder aufbürden will. Etwa zur gleichen Zeit fing irgendwo anders im Tal Leo Taillefer, an seine Eskapaden auf Skiern zu filmen, und wie der Zufall es wollte, liefen sich die drei bald über den Weg.

country- und Urban-Fahrer in Europa. Moon Shine betritt neue Wege, die der Sensibilität und dem philosophischen Anspruch der Crew gerecht werden. „Freeskiing ist eine Form des Ausdrucks wie Eistanz, und der Skifahrer ist daher ein Künstler oder ein Poet“, meint Yann. Der Film ist eine Interpretation der Action – inspiriert von der Umgebung, in der die Action stattfindet. Als Skifilm steht Moon Shine damit recht allein in der Masse an Videos, welche die immer gleiche Formel verwendet. Ohne Frage auch im größeren Kontext ein Meisterwerk!

In diesem Winter shreddeten und filmten sie zusammen in der Gegend von Val d’Isère, und nach und nach bildete sich die Crew. Ein bildlicher Nachweis blieb vorerst allerdings noch aus. Sie lernten aus ihren Fehlern und im Jahr darauf starteten sie eine Produktion unter dem Namen Gpsy Feelin und brachten ihren ersten Film heraus, Sa Rec, der die wagemutigen Aktionen einer wachsenden Gruppe von Freunden im Backcountry und bei Urban Sessions dokumentierte. Noch ein Jahr später zeigte ihre erste Full-HD-Produktion Feelings den philosophischen Ansatz der Crew; gewissermaßen der erste Teil eines Manifests, an dem GPSY in den folgenden Wintern weiterarbeitete. Inspiriert vom berühmt-berüchtigten Autor Hunter S. Thompson erweist sich ihr 2011er Film Gonzo als Durchbruch, der die Crew auf die internationale Landkarte setzt. „Das war unser erster Film mit einem Konzept, das auch wirklich funktionierte“, erinnert sich Yann. In Gonzo finden sie zu ihrer eigenen Ausdrucksweise, die sich von allem unterscheidet, was die Freeski-Welt bis dahin gesehen hatte. Ihre Wertschätzung von „Adrenalin, Hingabe, Freundschaft und Freiheit“ zieht weitere Fahrer an, die sich ihnen anschließen wollen. Ihr nächster Film T.A.Z. (Temporarily Autonomous Zone) nutzt dieses Momentum und erhält weithin Anerkennung, nicht zuletzt in Form von zwei iF3 Awards. Auf der Suche nach Abenteuer und Abwechslung erschaffen sie sich ihre eigene Welt, „die gegen die Anfechtungen der Realität immun ist.“ Ihre Flucht aus der Wirklichkeit spiegelt sich in großartigen Skiaufnahmen, gleichermaßen in heftigen Backcountry-Zonen wie an kreativ gestalteten Urban Spots. Es folgt ihr Meisterwerk Moon Shine. Brillante Bilder vor einem fetten Soundtrack von DJ Simsima, vereint mit dem unglaublichen Können von inzwischen einigen der besten Back-

Wenn man sich alle ihre Filme noch mal chronologisch ansieht, erkennt man nicht nur in der Qualität, sondern auch in der Aussage eine deutliche Entwicklung. Ihre Philosophie schreitet genauso voran wie ihr Können als Skifahrer oder als Filmemacher. Über die Jahre haben sie sich eine große Anhängerschaft erarbeitet und zurzeit sind sie wahrscheinlich die größte Freeski-Filmproduktion in Frankreich. Sie leben in ihrer eigenen Welt und haben sich ihre frische, jugendliche Sicht auf Freeskiing erhalten, denn „good people stay young“. Doch trotz ihrer jüngsten Erfolge können sie sich nie ausruhen, denn wie Yann meint: „Wir sind bei weitem noch nicht radikal genug!“ Warten wir also auf ihr nächstes Manifest, Hoodoo, um zu sehen, wohin es die GPSY Crew noch treiben wird.



Die Entdeckung der Einsamkeit Ischgl ist ein Begriff in der Skiwelt, wenn auch nicht für Einsamkeit. Doch das weitläufige Gebiet bietet enorm viel Raum für Freeride-Exkursionen. Im letzten Winter wurde dieser Freiraum sogar um den massiven Piz Val Gronda erweitert. Text:

Klaus Polzer

Der bekannteste Ort im Tiroler Paznauntal hat zwei Gesichter. Das Dorf drängt sich in die Talenge, weigert sich aber dort in Demut zu verharren und ist vielmehr laut und lebenslustig. Hat man die enge Schlucht direkt oberhalb von Ischgl, durch die alle drei Gondeln hinauf ins Skigebiet führen, aber erst mal hinter sich gelassen, steht man in einer äußerst großzügigen Bergwelt mit weitläufigen Hängen und Bergflanken, die trotz – oder gerade wegen – der vielen Lifte Freeridern schier unendliche Möglichkeiten bietet.

Winter der vergangenen Saison in den Nordalpen liegen oder an der Tatsache, dass Ischgl recht wenig Resonanz jenseits der Party-People hat. Uns konnte das bei unserem Besuch nur recht sein. Selbst ein paar Tage nach dem letzten Schneefall fanden wir unverspurte Hänge, die keine Wünsche offen ließen. Und wer bereit ist eine Stunde Aufstieg zu investieren, kann 1000-Höhenmeter-Abfahrten in völliger Einsamkeit jenseits des Skigebiets genießen, wie man sie in dieser Vielfalt kaum anderswo in den Ostalpen findet.

Durfte man auch bisher schon in Superlativen schwelgen, kam letzte Saison eine weitere Powder-Dimension hinzu. Die liftmäßige Erschließung des Piz Val Gronda war lange umstritten, kann aber nun als beispielhaft gelten. Es gibt keine künstliche Beschneiung, die Liftstützen sind in Tarnfarbe lackiert und nur eine einzige Piste schlängelt sich von der Bergstation ins Tal. Der ganze Rest ist sogenanntes freies Skigelände: 360°-Powder-Flächen, feine Grate, kleine Couloirs und viele Kuppen zum Abheben. So sollten Skigebiete immer geplant werden!

Doch Vorsicht: Wegen der riesigen, offenen Hänge ist die Lawinengefahr hier besonders zu beachten, weil nicht nur der Freerider, sondern auch der Triebschnee perfekte Voraussetzungen hat. Wenn die Bedingungen dann tatsächlich mal keinen Tiefschneerausch erlauben, muss sich aber kein Freeskier langweilen. An der Idalpe befindet sich ein grandioser Funpark und manch einen lockt vielleicht die berühmtberüchtigte Partyszene, die in Ischgl fast rund um die Uhr feiert. Auf manch anderen mag die abendliche Rückkehr ins Tal dagegen wie ein Kulturschock wirken, doch wer deswegen die Entdeckung der Ischgler Einsamkeit verpasst, ist wirklich selbst schuld.

Dass der Piz Val Gronda in Freeride-Zirkeln bisher noch wenig Wellen geschlagen hat, mag am bescheidenen SILVRETTA-ARENA ISCHGL-SAMNAUN SAiSON: 27.11.2014-03.05.2015

Höhenlage: 1400-2872 m LIFTE: 45

SNOWPARKS: 2, inklusive 40+ Jibs, 20+ Jumps (6-20 m) und 1 Bagjump

Tageskarte: 49,50 € (28,50 € unter 17 Jahren) WWW.ISCHGL.Com

Klaus Polzer Basti Hannemann

downdays season 14/15 MAGAZINE

Ischgl

Destination

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SOUL-SPOT PAR EXCELLENCE Schon vor Events wie dem B&E Inventational oder dem legendären Linecatcher galt Les Arcs als Pionier unter den Skigebieten. Es gibt einfach Orte, die inspirierend sind, und dieser gehört eindeutig dazu. Text:

Mark Von Roy

Letzten Winter fuhr ich nach Les Arcs, um den Red Bull Linecatcher zu filmen, den aufregendsten Event der Vorsaison. Diesmal musste er wegen anhaltenden Schlechtwetters abgesagt werden. Zum Glück lief ich Tim Durtschi und Sage Cattabriga-Alosa über den Weg, als sich gerade ein kurzes Sonnenfenster öffnete, und wir spurten in den Contesthang. Nach 30 Minuten Hike vom Ausstieg des L’Arpette Sessellifts grüßte uns die Sonne und die Stimmung war super. Vor uns lagen 30 cm frischer Powder und fantastisches Terrain. Wir waren im Backcountry-Paradies!

sion und einem Couloir direkt zum nächsten Lift gehen wir auf Entdeckungsreise. Das Terrain ist immens und neben den Pisten findet man alles, was das Herz begehrt. Kein Wunder, dass Produktionen wie Level 1 und Inspired Media regelmäßig hier ihre Backcountry-Parts filmen. Und wenn der Schnee mal nicht passt, gibt es im Park drei Lines unterschiedlicher Größe und viele Jibs. Selbst auf den Pisten kann man seinen Spaß haben mit vielen Wellen, Übergängen und Take-offs an den Seiten.

SAiSON: 14.12.2014-26.04.2015 Höhenlage: 1200-3250 m

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(Kinder), 25,00 € (Spezielle Samstagskarte)

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David Malacrida

Die Bowl des Linecatcher ist ein Spielplatz mit großartigen Lines, Spines, Cliffs und natürlichen Kickern, und doch ist es nur eine von vielen in Les Arcs. Nach einer ausgiebigen Ses-

Nach einem überraschend produktiven Tag treffen wir auf Ahmet Dadali und Phil Casabon, die einen Urban Spot an der Skischule filmen. Der Leiter der Schule feuert sie dabei an. Die Locals sind sehr hilfsbereit und wollen jedem ein tolles Skierlebnis ermöglichen. Die vier Hotelsiedlungen rund um den Berg – Arc 2000, Arc 1950, Arc 1800 und Arc 1600 – bieten insgesamt 35.000 Betten und die Infrastruktur wird laufend optimiert. Der Ort war ein perfekter Gastgeber für das B&E Inventational und ließ sich auch von den wildesten Freestylern nicht abschrecken. Speziell Arc 1800 wird für derartige Events in eine Basis verwandelt, genannt Mille 8, die auch Nachtskifahren und verschiedenstes Entertainment bietet. In einem der vielen gemütlichen Restaurants sitze ich schließlich mit Tim und Sage und wir sind uns einig: „Wir kommen im nächsten Winter wieder!“

Mit hochalpinem Gelände bis über 3000 m, tollem Treeskiing, Couloirs und Kessel mit vielen Jump- und Jib-Möglichkeiten erfüllt Les Arcs jeden Freeski-Traum. Und das in riesigen Dimensionen. Als Paradiski sind Les Arcs, Peisey-Vallandry – eines der ältesten Skigebiete der Alpen – und La Plagne in einem Mega-Resort vereint. Doch Les Arcs steht auch für Pioniergeist und Kreativität, wie der legendäre Film Apocalypse Snow aus den frühen 1980ern beweist. Darin jagen Bösewichte auf Monoskiern einen Snowboarder in krassen Stunts über den Berg; man muss es sehen, um es zu begreifen!

Chris Logan

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Les Arcs

Destination

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Portrait

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Der lange Weg zum Erfolg

Denjenigen, die den Namen Collomb-Patton nicht kennen, sei gesagt, dass er in Frankreich seit Anbeginn des Sports mit Freeskiing verbunden ist. Sein Cousin Baptiste und sein Onkel Matthias waren von Anfang an begabte Fahrer und sie fuhren oft zusammen. Loic schloss sich bald dem berühmten Ski Club von La Clusaz an. „Ich habe die Grundlagen dort im Club von zwei Coaches gelernt, denen ich vieles verdanke: Fabien Cattaneo und Antoine Rachel“, erzählt Loic. „Sie haben uns zuerst das Skifahren beigebracht und dann erst die Freestyle-Tricks, weil man ein guter Skifahrer sein muss, um mit jeder möglichen Situation im FreestyleSkifahren zurechtzukommen.“ Es folgten die ersten guten Resultate zunächst auf nationaler, dann auf europäischer Ebene. Jedoch stoppte ein erster Kreuzbandriss 2003, als er gerade mal 17 Jahre alt war, seinen völligen Durchbruch an die Spitze. Nichtsdestotrotz stand er im Jahr darauf bereits auf seinem ersten bedeutenden Podium beim Rip Curl Freeski Open in Les Diablerets, was ihm die Tür zur internationalen Szene öffnete. Aber die Dinge laufen nicht immer nach Plan. „Meine erste Saison in den Staaten habe ich gründlich in den Sand gesetzt“, meint Loic. Trotzdem wurde er 2005 Vizeweltmeister der FIS in der Halfpipe und unterstrich damit sein großes Potential.

2011 fühlte sich Loic bereit. Er war länger nicht verletzt, war gut trainiert und entschied, seinen ersten Start auf einem Freeride World Qualifier Event zu versuchen. Die Saison verlief jedoch mehr als unglücklich, er verletzte sich zum dritten Mal am Knie. Viele hätten danach vielleicht endgültig aufgegeben und den Skisport an den Nagel gehängt, nicht aber Loic. Er konnte eine ganze Saison nicht Ski fahren, doch kam er 2013 erneut zurück, hungriger und stärker als je zuvor. Sein Freund Mathieu Bijasson hatte sich gerade für die Freeride World Tour qualifiziert und das gab Loic Motivation und Selbstvertrauen. Er gewann das 4-Stern-Qualifier-Event in Hochfügen mit einem herausragenden Run. Er fuhr schnell und sicher und wurde auch nicht langsamer, als er im Mittelteil einen soliden Cork 720 und einen riesigen 360 zeigte. Der Franzose hatte endlich seinen Rhythmus gefunden: „Ich fühlte mich gut, wir hatten die ganze Woche mit PVS in der Gegend

David Carlier

Im Jahr darauf schlug er dann richtig Wellen mit seinen enormen Halfpipe-Runs. Ein zweiter Platz bei den US Open und ein vierter bei den X Games in Aspen waren verdienter Lohn für einen Run, der selbst heute noch gute Punkte bekommen würde: ein massiver 540 Mute, 900 Tail, Alley-oop Flat 540, Air-to-fakie Japan und ein Switch Alley-oop 900. Die großen Stars, Candide Thovex und Tanner Hall, die ihn in jenem Winter nur knapp in die Schranken weisen konnten, wurden auf ihn aufmerksam. Unglücklicherweise riss sich Loic 2007 nach zwei verletzungsfreien Jahren zum zweiten Mal das Kreuzband, was ihn weit zurückwarf. Diesmal fiel es ihm viel schwerer sich ganz zu erholen und auf sein altes Level zurückzufinden, was ihm schließlich die Motivation für Freestyle nahm. Er beschloss einfach in La Clusaz skizufahren mit dem Ziel, ein besserer Allround-Skifahrer zu werden, und ließ die Freestyle-Wettkämpfe hinter sich. Er interessierte sich nur noch fürs Backcountry und begann einen neuen Plan zu fassen, auch wenn er wusste, dass es einige Zeit dauern würde.

Freeride World Tour Verbier

Mit zwei Jahren bereits auf Skiern und aufgezogen mit Reblochon, einem delikaten französischen Käse, sowie „Sauce de Edgar Grospiron et Candide Thovex“ wandte sich Loic früh vom alpinen Rennlauf ab und stattdessen der Buckelpiste und Freeskiing zu. Ausschlaggebend waren Anschauungsobjekte wie Candide Thovex und andere Freeski-Pioniere in La Clusaz. „Sie schienen unheimlich viel Spaß zu haben“, erinnert sich Loic. „Jedenfalls viel mehr als wir zwischen unseren roten und blauen Toren. Ich wollte auch so viel Spaß haben, und nachdem ich anscheinend recht begabt war, entwickelte es sich schnell zu einer echten Leidenschaft.“

Dom Daher | Rechts:

Rafael Regazzoni

Freeride World Tour Verbier

Text:

Links:

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Loic Collomb-patton

La Clusaz in Frankreich ist ein Brutplatz für Freeski-Talent, Ausnahmefahrer wie Candide Thovex, Lolo Favre, Xavier Bertoni oder Edgar Grospiron stammen von dort. Mit seinem überzeugenden Sieg auf der Freeride World Tour reiht sich Loic Collomb-Patton endgültig in diese Riege ein. Ein eher zurückhaltender Typ, der in seinem ersten Jahr auf der Tour die FWT im Sturm eroberte und langjährige Teilnehmer erstaunt zurückließ.



gefilmt und alle meine Freunde waren da.“ Mit einem weiteren Sieg beim FWQ-Event in Nendaz sicherte sich Loic den Startplatz auf der FWT 2014. Was dann folgte, sichert ihm dauerhaft einen Platz unter den besten Freeridern des Planeten. Zur Überraschung der meisten Fahrer und Beobachter und vielleicht auch von sich selbst gewann Loic Collomb-Patton die ersten beiden Stopps auf der Freeride World Tour 2014 in Courmayeur und Chamonix. Er fuhr genauso kompromisslos wie der Rest, ragte aber mit seinem Freestyle-Können im Big Mountain Terrain heraus. Er fuhr sehr schnell und flüssig und nahm auch vor den Sprüngen nie Tempo heraus, obwohl er wann immer möglich einen 360 oder noch mehr zeigte. Selbst beim Finale der FWT am legendären Bec des Rosses in Verbier brachte er einen fetten 360 in seinem Lauf unter, was bisher nur wenigen Fahrern gelungen war, und wurde mit seinem aggressiven Run Dritter. Das reichte, um die FWT-Gesamtwertung mit über 1000 Punkten Vorsprung zu gewinnen und sich den Weltmeistertitel zu sichern – und das in seiner Rookie-Saison! Seine Geschichte erinnert ein wenig an die eines anderen Freestylers aus La Clusaz, der dasselbe einige Jahre zuvor geschafft hatte. Die Rede ist natürlich von Candide Thovex. Nach all den Rückschlägen mit Verletzungen und verlorenen Sponsoren konnte Loic sich und der Welt endlich beweisen, wozu er fähig ist. Sein Hunger ist aber noch längst nicht gestillt. Er plant seinen Titel im kommenden Winter zu verteidigen – eine Leistung, die bisher niemand auf der FWT geschafft hat – und einen fetten Part für den nächsten Film von PVS zu drehen. „Ich möchte gerne wirklich große und steile Hänge mit Speed fahren“, erzählt Loic, und man denkt sich unwillkürlich: „Das machst du doch schon die ganze Zeit!“ Bei meinem Treffen mit Loic blieb nur eine Frage offen. Wie schaffte er den Sprung vom talentierten Freestyler zum Weltmeister im Big-Mountain-Freeriden? „In La Clusaz lernen wir als Kinder zuerst richtig Ski zu fahren, bevor wir überhaupt ans Springen denken dürfen“, lautet Loics Erklärung. Doch warum funktioniert das in La Clusaz mit Fahrern wie Candide, Loic oder auch Lolo Favre besser als anderswo? „Ganz einfach“, lacht Loic. „Wir lernen das Skifahren in La Balme!“ Dieser Berg in La Clusaz wurde durch das Candide Invitational weltberühmt, es ist aber auch der Ort, wo sich die ganzen aufstrebenden Kids messen. „Es gibt dort keinen Park, nur selbst gebaute Kicker und natürliche Take-offs. Es gibt keine guten Landun-

gen, nur Buckelpisten,“ erläutert Loic. „Das gibt dir starke Beine und die Sicherheit, überall fahren zu können.“ Loics Leistung lässt sich aber nicht nur mit La Balme erklären. Es ist seine allgemeine Einstellung und gereifte Persönlichkeit, die ihn an die Spitze katapultiert hat. Er ist ruhig, besonnen, zuverlässig und vertraut auf seine eigenen Werte und sein Können, sowohl beim Skifahren als auch im Leben. Diesen Sommer ruhte er sich nicht etwa auf seinem neuen Ruhm aus, sondern arbeitete weiterhin auf dem Bau wie in den Jahren zuvor, womit er sich stets seine Wintersaison finanzierte. Loic ist einfach ein sehr sympathischer Franzose mit einem unglaublich großen Talent auf zwei Brettern, der manchmal ausflippt, wenn er auf ihnen steht.

Geboren: am 6. September 1986 in La

Sponsoren: Blizzard, Scott, La Clusaz,

Clusaz, Frankreich Heimat & Hausberg: La Clusaz Hobbys: Jagen, Fischen, Outdoor-Aktivitäten

Tecnica

1. Platz FWT-Stopp Courmayeur 2014 1. Platz FWT-Stopp Chamonix 2014 3. Platz FWT-Stopp Verbier 2014 1. Platz FWQ-Event Nendaz 2013

Dom Daher | Oben: Arlberg Resultate:

1. Platz FWT Gesamtwertung 2014

1. Platz FWQ-Event Hochfügen 2013 4. Platz X Games Halfpipe, Aspen 2006 2. Platz US Open Halfpipe, Vail 2006

unten:

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Louis Garnier

Loic Collomb-patton

Portrait

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Oktober

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Der letzte Winter in den Alpen war mehr als zweigeteilt. Grandios südlich des Hauptkammes, eine Katastrophe im Norden. Nachdem sie monatelang auf Schnee gewartet hatten, brachen Simon Abt, Lena Stoffel und Thade Joas im März zu einem zweiwöchigen Road Trip in die Südalpen auf. Am Monte Rosa hatten sie fast zu viel Schnee, doch ansonsten lief es perfekt. Höhepunkt war ein Tag Heliskiing im Engadin. Wenn die Bedingungen passen, sind die Alpen der vielleicht beste Platz zum Skifahren. Mehr von diesem Road Trip könnt ihr auf downdays.eu sehen. Bleibt nur zu hoffen, dass der Schnee im kommenden Winter besser verteilt ist.


Klaus Polzer

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Samedan, oberEngadin

Oktober

Vibes

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Oktober

Après

Nine Knights, Livigno

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