red&queer 15/2010

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5. Jahrgang Januar 2010

#15

Typisch CDU! von Thomas und Roy

Nach Ansicht des hessischen CDU-Fraktionschefs Christean Wagner müssen die sogenannten Christdemokraten ihr „konservatives, christliches Profil“ stärken. Es gehe nicht, das Homo-Rechte anerkannt und ausgeweitet würden. Der ehemalige Kultus- und Justizminister Hessens fiel schon in der Vergangenheit auf, so mit seiner Forderung nach Fußfesseln für Arbeitslose oder Sofortabschiebung für Ausländer die sich mal im Ton vergreifen. Wagner erklärte, die CDU müsse nicht nur, aber auch wegen des schlechtesten Abschneidens bei einer Bundestagswahl nicht nur ihr wirtschaftspolitisches, sondern auch ihr konservatives Profil stärken. Neben einem eindeutigen Bekenntnis zu Vaterlandsliebe und Patriotismus, gelte es konservative Themen

wie die Ablehnung von Spätabtreibungen und Homo-Rechten in den Vordergrund zu stellen. Die Wiedereinführung des §175 und die Neuverschärfung des §218 nannte er allerdings noch nicht. Die Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Paaren dürfe nicht hingenommen werden, wenn das „C“ im Parteinamen gestärkt werden soll, so Wagner. Er verwies auch darauf, dass „Ehe und Familie unter dem besonderen Schutz der Verfassung stehen“. Bei aller Toleranz dürften Homo-Paare deswegen nicht die gleichen Rechte erhalten wie Heterosexuelle. Er und seine Truppe, die die hessische Verfassung lieber heute als morgen schleifen wollen und sie tagtäglich brechen, berufen sich auf diese. Natürlich nur, wenn es um die rückständigen Artikel geht. Das ist typisch CDU.

Inhalt Titel Christdemokratischer Fraktionschef Hessens macht Dampf gegen Schwule und Lesben Seite 1 Thema DKP queer gedenkt mit dem Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers in Dachau der homosexuellen Opfer der faschistischen Greuelherrschaft Seite 2 und 3 Leserbrief/Aktuelles Wiederholtes Lob für unseren Beischlaf-Flyer und Solidarität mit den Antifaschisten des CSD 2008 Seite 4 und 5 Theorie und Geschichte Kimballs religiös verklärte Ansichten zur Homosexualität Seite 6 und 7 Letzte Seite Buchtipp, Termine, Impressum Seite 8


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Die Männer mit dem Rosa Winkel Schwule im KZ Bericht über unseren Besuch in der KZ Gedenkstätte Dachau von Mark

Am dritten Septemberwochenende fand in München das XII. Bundestreffen von DKP queer statt. Wir nutzten auch dieses Jahr die Möglichkeit die KZ Gedenkstätte Dachau zu besuchen, in Erinnerung an die dort misshandelten und umgekommenen Opfer der faschistischen Schreckensherrschaft, unter ihnen auch viele Kommunistinnen und Kommunisten sowie Homosexuelle. Begleitet wurden wir erfreulicherweise von Genossinnen und Genossen der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) und einigen unorganisierten Genossinnen und Genossen.

Von den Nazis eingesperrte Menschen müssen im sogenannten „Schutzhaftlager Dachau“ zum Appell antreten. Von den über 200.000 Inhaftierten wurden mehr als 40.000 ermordet. Foto: Deutsches Bundesarchiv


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Der kalte Schauer der Gedenkstätte

ener „rosa Winkel“ in Gedenken Schwulen-Bar oder zu Hause. an die Schwulen im Lager. Zwei (www.dkp-queer.de berichtete) Genossen legen stellvertretend Zum 75. Jahrestag dieser erSchon am Eingang des Geländes für DKP queer Blumen nieder. sten brutalen Razzia, fand am kommt uns der Historiker und Archivar Albert Knoll entgegen. Albert Knoll führt uns zur ehe- Ort des ehemaligen SchwulenWir betreten mit ihm das Gelän- maligen Zelle des Genossen Ge- lokals „Schwarzfischer“ an der de, links von uns das neu errich- org Elser. Elser, früher Mitglied Ecke Dultstraße/Oberanger, am tete Besucherzentrum. Nachdem im „Roten Frontkämpferbund“, Dienstag dem 20. Oktober 2009 er uns anhand des Eingangs den hat am 8. November 1939 einen um 19.00 Uhr eine GedenkveranAufbau des ehemaligen Konzen- tragisch missglückten Anschlag staltung statt. trationslagers erläutert, führt auf Hitler durchgeführt und er uns durch das Museum. Und wurde lange Zeit in Dachau ge- Gegen das Vergessen – auch, wenn man mit dem Thema fangen gehalten. Kurz vor der Nie wieder Faschismus! vertraut ist, läuft einem doch Befreiung vom Faschismus im immer wieder ein kalter Schauer Mai 1945 wurde er, auf Hitlers Wir möchten an dieser Stelle den Rücken herunter, wenn man persönlichen Befehl, am 9. April ganz herzlich Albert Knoll dandie Lebensgeschichte einzelner 1945 ermordet. ken. Ohne sein Fachwissen hätte Häftlinge hört. Das Museum der Nachmittag in Dachau eine bietet eine gute Übersicht über Am Ende der sehr interessanten ganz andere Qualität gehabt. den Vernichtungsapparat der Führung sahen wir noch das Kre- Und jedem Interessierten könNaziherrschaft, schildert den matorium im Außenbereich des nen wir es nur ans Herz legen menschenverachtenden Alltag Lagers. Darin befindet sich auch die Gedenkstätte zu besuchen. im Lager und bietet mit vielen eine Gaskammer. Nur die histo- Vielleicht ja mit uns zusammen Bildern und Zeitungen die Mög- rische Entwicklung hat verhin- bei unserem nächsten Bundeslichkeit selbst zu recherchieren. dert, dass auch in Dachau die in- treffen in München. Einzelne Schautafeln zu ver- dustrielle Menschenvernichtung schiedenen Häftlingsgruppen, begonnen hat. Die Gedenkstätte ist von Diensauch zu Schwulen, veranschautag bis Sonntag sowie an Feierlichen das einzelne Leiden der Die Nacht zum tagen von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Eingekerkerten. Der Eintritt ist kostenlos. 21.Oktober 1934 Wir kommen in einen anderen Raum. Nicht sehr groß, hell und vollgestellt. Nein nicht mit unwichtigen Dingen, nein vollgestellt mit Gedenktafeln. Der Raum quillt fast über. Ein sehr eindringliches Bild, zeigt es doch wie viel Leid ausgelöst wurde. Zu viel als dass man es messen könnte, zählen könnte, geschweige denn in einen Raum stellen könnte! In diesem eigens eingerichteten Gedenkraum steht auch ein aus Stein gehau-

München, von den Nazis „Haupt- Im Internet findet man die Gestadt der Bewegung“ getauft, denkstätte unter www.kz-gewar wie das ganze ehemalige denkstaette-dachau.de Deutsche Reich auch ein Ort der Verfolgung von Homosexuellen und politisch Andersdenkenden. So gab der Gauleiter von München-Oberbayern Anfang Juli 1934 den Befehl zu einer Großrazzia. Das Ziel: So viele Schwule Männer wie möglich „inflagranti zu erwischen“, sei es nur der Aufenthalt in einer

Mehr Infos unter:

www.dkp-queer.de info@dkp-queer.de


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Todesurteile für Homos bald in 8 Ländern? Ugandische Regierungspartei NRM fordert Extrembestrafungen für Homosexuelle In sieben Staaten ist Homosexualität mit der Todestrafe belegt. Ein neuer Gesetzentwurf könnte es bald acht werden lassen. Das „Antihomosexualitätsgesetz 2009“ wurde durch den Abgeordneten David Bahati von der Regierungspartei NRM (National Resistance Movement) in Uganda eingereicht. „Schwere Homosexualität“ soll fortan zur Hinrichtung führen, „normale Homosexualität“ soll dagegen eine lebenslängliche Haftstrafe

zur Folge haben, wie es schon seit langem der Fall ist. Todeswürdig ist demnach, Sex mit einem gleichgeschlechtlichen Behinderten oder Jugendlichen zu haben, eine HIV-Infektion des „Täters“ wäre „schwere Homosexualität“. Für nicht vollendete schwule Beischlafsversuche sollen sieben Jahre Gefängnis verhängt werden. In diesem Gesetzentwurf heißt es weiter, dieses hohe Strafmaß „schützt die traditionelle Familie, indem es

alle Formen der sexuellen Beziehungen zwischen Personen des gleichen Geschlechts verbietet“. Es schütze damit insbesondere Kinder und Jugendliche, die Gefahr laufen, „sexuelle Misshandlungen und Ausschweifungen erleiden zu müssen als Ergebnis von kulturellen Veränderungen, unzensierten Informationstechnologien und zunehmenden Versuchen von Homosexuellen, Kinder in gleichgeschlechtlichen Beziehungen aufzuziehen.“

Leserbrief Zu unserem „Ficken“-Flyer erreichten uns mehrere Dutzend Zuschriften. Hier eine weiterere. Vom Äußerlichen steht der Flyer professionell erstellten dieser Art in nichts nach – der Text animiert zum „Was ist das denn?“Blick, der erste Absatz fesselt direkt. Gerade die jugendliche Sprache, das schicke Design und der reißerische Text machen diesen Flyer nicht nur zum perfekten Aushängeschild der DKP (queer), sondern auch zum wunderbaren Aha-Effekt bei jüngeren Leuten (wie z.B. mir) das hinter der DKP nicht urkonsve-

rative alte Menschen sitzen, mit ihren trauernden Gesichtern um die DDR – es zeigt eindeutig das sehr viel Leben in der DKP steckt, ich habe es ja selbst oft erlebt das viele Leute die früher DKP gewählt haben, sich aber nicht outen konnten/wollten (wie auch immer) die DKP queer sehr positiv aufgenommen haben, von dem Flyer ganz zu schweigen – er ist ja immer der erste der vom Tisch genommen wird! Erst skeptisch, dann belächelt,

anschließend sehr (oder nur noch) interessiert. Vor allem der Exkurs zum Thema Kapitalismus à la „Sex Sells“ in Kritik finde ich klasse. Um es kurz zusammen zu fassen, der Flyer schickt die DKP ins 21. Jahrhundert, in dem sogar die CDU Klagen zum Thema Homo-Adoption zurück zieht. Gerade hier sollte die DKP, wie auch die DDR zeigen, was Toleranz bedeutet. Marcel, Partei Die Linke


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Nachspiel Nazis auf dem Müncher Christopher Street Day 2008

Nachdem es vor knapp zwei Jahren in München zu Rangeleien zwischen Antifaschisten auf der einen Seite und Neofaschisten, die den CSD stören wollten auf der anderen Seite kam, hat im Februar 2009 die Justiz geurteilt. Man hätte erwarten dürfen, dass die Nazis wegen Störung der Veranstaltung oder wegen ihrer homophoben Parolen verurteilt wurden, der Hintergrund war, dass die Faschisten eine Störaktion geplant und auch durchgeführt hatten. Sie hielten Schilder mit Aufschriften wie „Keine Zwangshomosexualisierung“, „Gegen Heterophobie“ oder auch „Ist Ude schwul“ während der Rede des Oberbürgermeisters Ude hoch. Erst nach mehreren Aufrufen und Handgreiflichkeiten fühlte sich die Polizei genötigt einzugreifen. Allerdings wurde kein Nazi verurteilt, sondern Antifaschisten die sich konsequent den Störern in den Weg gestellt haben. Der absurde Vorwurf der Staatsanwaltschaft: Gefährliche Körperverletzung, Nötigung und Beleidigung! Das alles nur, weil die Angeklagten einen Nazi von der Versammlung abgedrängt und „Nazi-Schwein“ genannt haben sollen. Wie die Staatsanwaltschaft da auf gefährliche Körperverletzung kam, wusste sie wohl selbst im Prozess nicht

und zog diesen Anklagepunkt deshalb alsbald zurück. Über ein Jahr nach den Vorfällen, kam es am 27.August 2009 zu einem Berufungsprozess gegen das skandalöse Urteil. Den Angeklagten wurde nach wie vor vorgeworfen, den Neofaschisten Mike Nwaiser beim CSD 2008 genötigt und beleidigt zu haben. In erster Instanz wurden die Antifaschisten deshalb zu einer Geldstrafe verurteilt. Dabei fantasierten sowohl Staatsanwaltschaft, aber auch die Richterin eine „Situation, die jederzeit eskalieren konnte“ herbei. Dabei konnte nicht einmal einer der Zeugen den Angeklagten konkrete Vorwürfe machen, außer dass sie in einer größeren Gruppe dabei gewesen waren aus der der Nazi angeblich beleidigt und geschubst wurde. Im Berufungsprozess war zumindest die vorsitzende Richterin nicht so naiv den Schilderungen des Nazis wie der anderen Zeugen einfach so hinzunehmen, sondern fragte auch mal kritischer nach. Der ehemalige Kader der JN und Freien Nationalisten München Mike Nwaiser verstrickte sich dabei immer wieder in Widersprüche. Vor allem behauptete er an diesem Tag sich den CSD „nur mal anschauen“ zu wollen und stritt ab von der Störaktion zu wissen. Die konnte mit einem

Artikel seiner eigenen Organisation widerlegt werden. Der Artikel wies vielmehr auf eine bewusste Provokation hin, wovon dann auch die Richterin ausging. Für den selbsterklärten „nationalen Sozialisten“ könnte das ganze noch eine Anzeige wegen Falschaussage zur Folge haben. Einzig für die politische Staatsanwältin bestand kein Grund die Aussage des Nazis anzuzweifeln, weshalb sie einer Einstellung des Prozesses nicht zustimmte. Während die Nazis keine Konsequenzen zu fürchten brauchten, wollte die Staatsanwaltschaft Antifaschismus unbedingt bestrafen. Am Ende stand, obwohl den Angeklagten wieder keine vermeintliche „Tathandlung“ nachgewiesen wurde, sondern nur die bloße Anwesenheit, eine Geldstrafe. Mit Anwalts- und Gerichtskosten bleiben damit Tausende Euro Geldstrafe dafür, dass Menschen – die von bürgerlichen Politikern immer wieder geforderte – „Zivilcourage“ gegen Nazis gezeigt haben.

Zur Unterstützung wurde ein Solikonto eingerichtet: Kontonummer 22 01 68 03 BLZ 700 100 80 Rote Hilfe e.V. Ortsgruppe München Verwendungszweck: CSD


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Die Mormonen und die Homosexualität von Thomas und Roy

Es gibt im Mormonismus etliche Bereiche, in denen bestimmte Gruppierungen aufgrund ihrer „Andersartigkeit“ diskriminiert werden. Vor allem handelt es sich hier bei den Mormonen um Menschen die nicht unbedingt westeuropäisch aussehen und um Homosexuelle. Wie bei manch anderen religiösen Sekten, ist die Ablehnung derselben tief in der Doktrin verankert. Während unser Zeitalter langsam mit den Augen der Vernunft diesem Thema begegnet (obwohl immer noch genug Ressentiments vorherrschen), kämpft man im Mormonismus vehement gegen derartiges. So unterstützte die „Gemeinschaft“ in der Vergangenheit mit hohen Geldsummen homophobe Kampagnen. So haben die Mormonen für eine homophobe Initiative aus Alaska z.B. 500.000 US-Dollar gespendet. Für den „Glauben“ ist Homosexualität nicht nur einfach widernatürlich, sondern vor allem eine schwere Sünde.

Die mormonische Sicht der Dinge Der 1985 verstorbene 12. Präsident der Mormonen Spencer W. Kimball schrieb dazu folgendes:

„Die Homosexualität ist eine schändliche Sünde. Sie ist etwas Widerwärtiges für diejenigen, für die sie keine Versuchung darstellt [...] Es ist unangenehm und peinlich, darüber sprechen zu müssen [...] Diese Perversion findet man sowohl bei Männern, als auch bei Frauen [...] Alle diese Perversionen sind vor Gott nicht nur unnatürlich, sondern unrecht [...] Der größte soziale Schaden, der durch die Homosexualität angerichtet wird, trifft die Ehe und die Familie [...] Weil Homosexualität eine so schwere Sünde ist, wird jemand, der dafür nicht Buße tut, schwer bestraft.“ (Spencer W. Kimball, Das Wunder der Vergebung, 1969, S. 92 f.)

Mit solchen Argumenten versuchte man junge Menschen von der „Sünde der Masturbation“ zu befreien. Die „Kirche“ bestraft Menschen, die im Zusammenhang mit der Homosexualität nicht „umkehrbereit“ sind auf folgende Weise:

„Daher sei an dieser Stelle klargestellt, dass Homosexualität mindestens ebenso schlimm, wie Unzucht oder Ehebruch ist und dass die Kirche des Herrn dem, der Homosexuellen Neigungen nachgegeben hat, die Gemeinschaft entzieht oder ihn ausschließt, wenn er nicht Buße tut [...]“ (Spencer W. Kimball, Das Wunder der Vergebung, S.96, 1969) Was ja nicht unbeKimball führt in seinem Moral- dingt schlimm ist. epos sogar die Masturbation als mögliche Ursache für Homose- In den Augen der Mormonen ist die Homosexualität also eine xualität an: schwere Sünde und eine Gefahr, „[...] und was noch schwerwie- die bekämpft werden muss. Dazu gender ist: häufig führt sie [die bedienen sich deren „Führer“ der Masturbation] zu einer schreck- Disziplinarstrafen und der „Hilfe lichen Sünde, zur Homosexua- für die Kranken“. Demnach ist lität nämlich, einem Frevel an die Homosexualität mit einer der Natur. Sie wird nämlich ins- Krankheit gleichzustellen, von geheim begangen und führt oft der man „geheilt“ werden kann: dazu, daß zwei Menschen, gleichen Geschlechts sich gegensei- „Weil die Kirche erkannt hat, tig befriedigen; dabei werden sie daß die Homosexualität in der schließlich völlig homosexuell.“ menschlichen Gesellschaft heute ein großes Problem darstellt (ebd., S. 92)


red&queer Nr. 15 Seite 7 und daß man dem Homosexuellen helfen muß, wieder normal zu empfinden und ein normales Leben zu führen, hat die Kirche zwei Generalautoritäten dazu ernannt, auf höherer organisatorischer Ebene der Kirche hilfreich tätig zu werden. Nach Weisung dieser beiden Brüder haben die Bischöfe und Pfahlpräsidenten in aller Welt vielen Menschen geholfen, die an diesem Problem kranken. Die so erzielten Resozialisierungserfolge sind der Polizei und den Gerichten bekannt geworden, so daß nunmehr viele Fälle direkt an diese beiden Brüder verwiesen werden, bei manchen im Rahmen einer Bewährungsfrist.“ (ebd., S. 96)

inspiriere, wertvolle Mitglieder der Gemeinschaft zu werden. Junge homosexuelle Männer entpuppten sich auch als mutige und erfolgreiche Krieger, denn sie kämpften „Seite an Seite, voller Liebe, gemeinsam mit den anderen“.

nunft widersprechen. Hier, wie an vielen anderen Stellen des Mormonismus, kommt der Stillstand des mormonischen Denkens empfindlich zum Vorschein. Das, was Spencer W. Kimball und andere „Kirchenführer“ zu diesem Thema gesagt haben, ist schlichtweg Unsinn und wenn Wir stellen fest, dass die An- man Herrn Kimballs Aussage zur sichten der Mormonen komplett Masturbation betrachtet, sogar veraltet sind und jeglicher Ver- fahrlässige Naivität.

Daten und Fakten zum Mormonentum Entstehung

1830 gegründet

geistiger Urheber

Joseph Smith, Jr. (1805-1844)

Hauptwerk

„The Book of Mormon“ (zu deutsch: Das Buch Mormon). Dessen Inhalt will Smith in mehreren Visionen erfahren und dann niedergeschrieben haben. Mormon selbst wird als ein Prophet verortet, der im 4. Jh. n.u.Z. auf dem Kontinent Amerika gelebt haben soll.

Sitz

nicht eindeutig

Man versuchte also den „kranken Sündern“ zu helfen, sich von der Homosexualität zu befreien und diese zu „resozialisieren“.

Die Homosexualität ist Teil der Menschheitsgeschichte Bei den „alten“ Griechen war die Homosexualität nicht nur erlaubt, sondern genoß ein hohes Ansehen. Das Schönheitsideal dieser antiken Gesellschaft war eine schlanke, jungenhafte, jugendliche Gestalt, die man in Gemälden und Statuen verewigte. Angesehene Griechen schrieben Liebesgedichte zu Ehren ihrer jüngeren Liebhaber. Die Griechen glaubten, daß die männliche Homosexualität einem noblen, höheren Zweck diene und Jugendliche dazu

schwerpunktmäßig Utah, USA das europäische Hauptquartier der weltweit größten Sekte befindet sich in Frankfurt am Main, Deutschland Mitglieder

ca. 13-14 Millionen weltweit, davon etwa 35.000 in Deutscland

Strömungen

Es gibt ungefähr 70 verschiedene mormonische Sekten. Die beiden größten sind die Kirche „Jesu Christi HLT“ mit etwa 13 Mio. Anhängern, gefolgt von der „Gemeinschaft Christi“ mit ca. einer Viertel Mio. Mitgliedern.


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Buchtipp!

2010

Impressum

Termine-Box

red&queer 09.01.2010, Berlin Infostand auf der RosaLuxemburg-Konferenz

10.01.2010, Berlin

Zeitung von DKP queer Kommission des Parteivorstands der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP)

Teilnahme an der LL-Demo

06.02.2010, München Teilnahme an der Demo gegen die NATO-Sicherheitskonferenz

05.-07.03.2010, Stuttgart

„Homosexualität in der DDR – Materialien und Meinungen“ 41 Jahre DDR – eine abgeschlossene Epoche. Dennoch: die Geschichte der Homosexuellen in dieser Gesellschaft ist noch nicht geschrieben. Das vorliegende Buch bietet dazu Materialien und Meinungen. (schreibt der Verlag) Blibliothek Rosa Winkel, Männerschwarmverlag Hamburg, 2006, 290 Seiten, 14 Euro ISBN: 978-3-935596-42-8 zu beziehen über: Neue Impulse Versand Hoffnungsstr.18 45127 Essen Fon: 0201 /248 64 82 Fax: 0201 /248 64 84 eMail: NeueImpulse@aol.com

14. Bundestreffen im Waldheim „Clara Zetkin“

21.05.-24.05.2010, Köln Infostand auf dem Festival der Jugend der SDAJ

12.-13.06.2010, Berlin Bundesweites Aktionswochenende, Teilnahme und Infostand auf dem Motzstraßenfest

03.-04.07.2010, Luxemburg Infostand auf dem Wiesefest der KPL, Parc Backes, Sanem, Luxembourg

09.-11.07.2010, Hannover 15. Bundestreffen

17.-18.07.2010, München Teilnahme und Infostand auf dem CSD

30.07.-04.08.2010, Köppern 2. DKP queer Sommercamp

September 2010 16. Bundestreffen Gera

Herausgeber/ Redaktion: DKP queer V.i.S.d.P. Thomas Knecht Layout: Roy Druck: Eigendruck Anschrift & Kontakt: DKP queer Redaktion „red&queer“ Postfach 13 44 61283 Bad Homburg Fon: 0201-17 78 89-0 Fax: 0201-17 78 89-29 info@dkp-queer.de www.dkp-queer.de Spendenkonto: Konto 297 871 603 BLZ 500 100 60 Postbank Frankfurt Inhaber: DKP BV Hessen Verwendungszweck: „Spende red&queer“ Redaktionsschluß: 02.01.2010


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