Eastside Frankfurt No3 Magazin (Auszug)

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eastside frankfurt am main magazine n o 3 EVolution

PEOPLE ARCHITECTURE CULTURE HISTORY ART Food WORKSPACE

evolution


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Table Solvay Jean Prouvé, Softshell Chair Ronan & Erwan Bouroullec, Organic Chair Charles Eames & Eero Saarinen

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am anfang war∑

Leben.

Ateliers und Automobile. Banker und Bohème. Werber und Worker. Lifestyle und Laissez-faire. Avantgarde-Event und After-Work-Party: Im Frankfurter Osten trifft das scheinbar Gegensätzliche aufeinander – und es trifft sich sogar ganz ausgezeichnet. Denn kein anderer Stadtteil wächst so dynamisch wie die Eastside. Und nirgendwo sonst ergänzen sich die unterschiedlichen urbanen Facetten so spürbar elektrisierend wie hier.

Neues Ostend.

Cover-Fotografie: Jens Ehrlich

Zwischen alten Kontorhäusern, Fabriken, Industriedenkmälern, moderner Architektur und frischen Grünanlagen hat sich binnen kurzer Zeit das angesagteste Viertel der Stadt entwickelt. Ganz klar, dass das nicht nur die Frankfurter anlockt. Und Verlockungen gibt es hier zur Genüge: die Gastronomie mit kulinarischen Leckerbissen aus aller Welt, von einfach bis anspruchsvoll. Parks wie den neuen Hafenpark, den sportlichsten Abschnitt des Frankfurter Grüngürtels. Das Mainufer zum Einfach-nur-aufs-Wasser-Schauen. Hotels und Unterkünfte mit außergewöhnlichen Übernachtungskonzepten. Theater, Museen, Musik und Performances. Der Osten ist Werkstatt und Bühne für neue kreative Ideen – Ideen, die auch das eine und andere Geschäftsmodell inspirieren. Für jedermann sichtbar geht der Wandel des Ostends jetzt in eine neue Dimension: Die Glastürme der Europäischen Zentralbank stehen wie Ausrufezeichen für die großen unternehmerischen Freiräume und für die vielen spannenden Projekte, die hier noch umgesetzt werden können. Die dritte Ausgabe des Eastside Magazins führt Sie durch das neue Ostend. Entdecken Sie, was sich in den letzten Jahren getan hat – und die Möglichkeiten, die sich dadurch eröffnen. Viel Spaß!


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inhaltπ

content eastsideπ evolution∑ 8 frischluft∑ 38 kreativwirtschaft∑ 54 internetknoten DE-CIX ∑ 58 möbelmeile∑ 60 eat∑ 70 hotel∑ 82 kunst∑ 94 musik, theater∑ 108 szene, nachtleben ∑ 114 mode∑ 118 automeile∑ 128


peopleπ

architekturπ

Tobias Rehberger künstler∑ 22

Projekte+Objekte ∑ 140

Olaf Cunitz bürgermeister∑ 26

straßenkarteπ

Thomas Klüber gastronom∑ 32

EASTSIDE NAVIGATION ∑ 128

Stefan Tilk fitness first∑ 46 Ardi Goldman stadtteilregisseur∑ 50 Thomas Haus goldman restaurant∑ 72 Michael Loulakis kunstmäzen∑ 98 Corinna Bimboese atelierfrankfurt∑100 Max Baum immobilienentwickler∑ 136

Herausgeber: Eastside.Frankfurt, Ralph Haerth info@eastside-frankfurt.de www.eastside-frankfurt.de Idee, Konzept: haerth.communication, Carl-BenzStraße 35, 60386 Frankfurt, Tel. +49 (069) 4365102 www.haerth.com Konzept, Gestaltung und Produktion: Sascha Lüönd Delicate Media, www.delicatemedia.com Redaktion: Ralph Haerth, Sascha Lüönd Text: Stella Friedrichs, www.stellafriedrichs.de Übersetzung: Galia Brener, Michaela Kuschel Fotografie: J. Ehrlich, J.-L. Valentin, S. Lüönd, u.a. Alle Angaben zu den Bauprojekten sind unverbindlich und repräsentieren den Planungsstand November 2014. Im weiteren Planungsverlauf der Bauprojekte können sich funktionale, terminliche und gestalterische Veränderungen ergeben. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Handbuches darf ohne die schriftliche Einwilligung des Verfassers in irgendeiner Form reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. 2014, 3. Ausgabe


History

1813∑

Die Hanauer Landstraße war Teil eines wichtigen Handelsweges von Leipzig nach Frankfurt. Sie führte vor das Allerheiligentor der Stadt. Nach der Völkerschlacht zieht Napoleon mit seinen Truppen über die Hanauer Landstraße nach Westen. The “Hanauer Landstrasse” was one the most important trade routes from Leipzig to Frankfurt. It led right to the “Allerheiligentor”, known as the “All Saints Gate” of Frankfurt. After the battle of “Voelkerschlacht”, Napoleon and his troops marched west on the Hanauer Landstrasse.



History Hanauer Landstraße, östlich der Riederhöfe 1918

1890∑

Schon Ende des 19. Jahrhunderts überlegten Unternehmen, die Stadt zu verlassen. Die Fabrikanten beklagten sich über mangelnde Flächen für Neubauten. Die Stadtplaner machten sich daran, den hoch-

wassergefährdeten Osten zu entwickeln. Die Hanauer Landstraße wurde ausgebaut. 1906 wurde die Trasse festgelegt, es entstand die 30 Meter breite, weitgehend schnurgerade Straße, wie man sie heute noch kennt.


The local businesses have considered leaving the city in the end of the 19th century. The manufacturing companies complained about the lack of space for constructing new buildings. This encouraged the city planners to

develop the flood-prone Eastside, and therefore the Hanauer Landstrasse was expanded. In 1906 these plans went into action with the creation of the 30-meters wide street, which is the perfectly straight road we still know today!


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Historie History

EVOLU � TION

Hanauer Landstraße, 1926

1912∑

Am 23. Mai 1912 wird der Osthafen, gebaut vom Bauunternehmen Holzmann, mit einem Volksfest im neuen Ostpark und mit einem Korso von 15 Dampfschiffen offiziell in Betrieb genommen. Der Osten, durch den Bau des Hauptbahnhofs und den Westhafen vorübergehend wirtschaftlich ins Hintertreffen geraten, kann jetzt entscheidend aufholen. On May 23rd 1912, the east harbor - built by the Holzmann construction company - celebrated its grand opening with a festival in the new east park and a parade of 15 steamships. Finally the Eastside could catch up economically, after

being temporarily held back by the construction of the main railroad station and the west harbor.

1926–1928∑

Die Großmarkthalle wird nach Plänen von Baudirektor Martin Elsaesser gebaut. Die 220 Meter lange Halle kühlt sich durch ihre Größe selbst. Die Tonnenschalen des Dachs sind ein ingenieurtechnisches Meisterwerk. Die Amerikaner nutzen die Halle nach dem Krieg als Eisproduktionsstätte für ihre Truppen. Doch bald ist sie wieder die „Gemüsekirche“ der Frankfurter und bleibt es bis zum Jahr 2004. Frankfurt’s wholesale market hall was constructed


Teeabfüllung im Messmer-Haus, ca. 1920

Histroy

based on director Martin Elsaesser’s building plans. Due to its size, the 220-meter long hall cools itself, and the barrel shell roof was considered an engineering masterpiece. After World War II, the American military forces used the facility to produce ice for the troops stationed there. However soon after, it became again the ultimate location to buy fresh foods – coined as the “Vegetable Church” by the Frankfurters, and remained like this until 2004.

1945∑

Viele Häuser und Fabriken im Ostend sind nach den Bombenangriffen zerstört oder schwer beschädigt. Noch einmal erlebt der

Osten einen industriellen Aufschwung, doch schon bald ziehen Unternehmen weg oder fusionieren. Hatte es 1910 auf der Hanauer noch 129 Industriebetriebe gegeben, waren es 1967 nur noch 80. Many houses and factories in Frankfurt’s Eastside were destroyed or heavily damaged by bombs. There was a brief industrial boom, but shortly after, the companies either moved away to another location or fused together. In 1910 there were 129 businesses on the Hanauer Landstrasse – and only 80 of them remained in 1967!


Historie History

1963∑

John F. Kennedy kommt im offenen Wagen aus Hanau. Am 25. Juni 1963 hat er dort amerikanische Soldaten besucht und fährt mit dem hessischen Ministerpräsidenten Georg August Zinn und Vizekanzler Ludwig Erhard über die Hanauer Landstraße nach Frankfurt hinein. In der Paulskirche wird er zu den europäischamerikanischen Beziehungen sprechen. Stunden vorher haben sich die Frankfurter entlang der Strecke aufgestellt, um einen Blick auf den

Präsidenten zu erhaschen. Die Fahrt ist ein Triumphzug. President John F. Kennedy triumphantly marched into Frankfurt after paying a visit to the troops stationed in Hanau on June 25th, 1963. He drove into the city in an open limousine on the Hanauer Landstrasse, accompanied by Georg August Zinn, governor of the state of Hessen, and Germany’s Vice Chancellor, Ludwig Erhard. Upon


his arrival he spoke at St Paul's Church regarding issues concerning the European-American relations. The Frankfurters gathered along his route hours before, curious to have a glimpse at the President on his triumphal procession.

1980–1990∑

Die Künstler kommen. Anfang der Achtzigerjahre entdecken sie die leer stehenden, vom Verfall bedrohten Lagerhäuser und Fabriken

an der Hanauer. Die Kreativen, Werbeleute und PR-Spezialisten folgen ein paar Jahre später. Ein neuer Aufschwung beginnt.

The artists have arrived in the beginning of the eighties, after discovering the empty dilapidated warehouses and factories on the Hanauer Landstrasse. Creative people, public relations and advertising agencies follow a few years later. A new surge of activity begins!


Historie History

2013∑Evolutionssprung: die Europäische zentralbank baut einen wolkenkratzer für 2000 menschen aus 28 Nationen – in zukunft das Wahrzeichen für alle nachrichtenmedien.



History Projekt Hafenpark Quartier

2003∑

Die Investorengemeinschaft „Eastside.Frankfurt“ wird gegründet. Die beteiligten Unternehmen planen Investitionen in Höhe von über einer Milliarde Euro und wollen den Standort noch attraktiver gestalten. The investment group “Eastside Frankfurt” was formed. The participating companies planned to invest over one billion Euros in order to make the Eastside more attractive.

2012∑

Der größte Hafenteil im Osten der Stadt feiert

sein 100-jähriges Bestehen. Der Frankfurter Hafen gehört zu den Top-Ten der deutschen Binnenhäfen. The largest port in the eastern part of the city celebrated its 100th anniversary. The Frankfurt port is part of the top 10 German inland ports.

2013∑

Einweihung der Osthafenbrücke, die das Ostend mit dem Sachsenhäuser Deutscherrnufer und die Gerbermühlstraße mit Oberrad verbindet. Eröffnung des vier Hektar großen


Hafenparks am Fuß der EZB als neuer Hotspot für Skater, Sportbegeisterte und Familien. Die Stadt investiert rund acht Millionen Euro in Wiesen und Sportplätze. Inauguration of the east harbor bridge, which connects the Eastside with the Sachsenhausen Deutscherrnufer and the Gerbermühl Street with Oberrad. Opening of the harbor park at the foot of the ECB, as the new hot spot for skaters, sports enthusiasts and families.

2014∑

Einzug der ersten von 2000 Mitarbeitern aus 28 Nationen in das neue Gebäude der Europäischen Zentralbank. Ab sofort sind die Glastürme der EZB am Standort Eastside das neue Wahrzeichen für alle Nachrichtenmedien. 2.000 employees from 28 nations moved into in the European Central Bank’s new building. As of now, ECB’s glass towers on the Eastside are the new landmarks for all news channels.

∑Eastside-Blog:

www.eastside-frankfurt.de


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People

tobias rehberger „man merkt an jeder ecke, dass hier viel passiert“∑

Foto: Gerster

Lieber Ostend als Berlin. Tobias Rehberger, einer der einflussreichsten Künstler der deutschen Gegenwart und Professor der Städelschule, bleibt Frankfurt treu und hat sein Atelier in die Eastside verlegt. Hier

arbeitet der Bildhauer, dessen Werke sich zwischen Malerei, Aktionskunst, Architektur und Design bewegen, mit Blick auf den Osthafen.


Was hat Sie dazu bewogen, Ihr Atelier ins Ostend zu verlegen, und wie kam es zur Nachbarschaft mit der Galerie Morgen? Lange Zeit hatte ich mein Atelier in der Innenstadt, aber es war klar, dass ich dort irgendwann raus musste, weil die Liegenschaft plante, das Gebäude abzureißen. Nach langem Suchen mit Unterstützung der Stadt Frankfurt bekam ich das Angebot der städtischen Hafenbetriebe, ein 600 qm großes Atelier in der Lindleystraße 5 im Osthafen zu beziehen. Thomas Tritsch und Sabine Mühlbauer von der Galerie Morgen waren ebenfalls auf der Suche nach größeren Räumen für ihre Werkstatt und zogen von der Mayfahrtstraße in die Nachbarräume. Also eher ein schöner Zufall, da wir auch befreundet sind und uns gerne austauschen.

Ein Künstlerviertel wird das Ostend sicher nie. Wie empfinden Sie die Veränderungen im Quartier – z. B. den neuen Standort der EZB, den neue Hafenpark, die vielen Baumaßnahmen? Man merkt an jeder Ecke, dass hier viel passiert. Das Ostend war lange vernachlässigt,

deshalb empfinde ich die Veränderungen als positiv. Wenn die Mischung zwischen Büros, Ateliers, schicken Eigentumswohnungen, Freizeitmöglichkeiten und bezahlbarem Wohnraum so bleibt, bin ich zufrieden. Das Atelier Frankfurt sitzt jetzt in der Schwedlerstraße, der Kunstverein Familie Montez ist in die Rundbögen der Honsellbrücke eingezogen, viele Galerien und Künstlerateliers haben sich an der Eastside angesiedelt. Ist das Ostend das neue Künstlerviertel? Ein Künstlerviertel wird das Ostend sicher nie. Dazu gibt es zu wenige Künstler in Frankfurt. Trotzdem gibt es nicht genug Raum für junge Künstler, die sich die gängigen Ateliermieten nicht leisten können. Da bildet auch das Ostend keine Ausnahme. Für kleinere Agenturen, Designbüros und Internetfirmen ist das Quartier jedoch ein spannender Standort. Ihr persönliches Ostschätzchen – Ihr Lieblingsplatz im Ostend? Ganz einfach: an meinem Schreibtisch. Wenn ich dort sitze, blicke ich durch die bodentiefen Fenster auf den Hafen und sehe die Containerschiffe vorbeifahren. Und die Rindswurst bei Gref-Völsings ist natürlich auch unschlagbar.


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„wohnen, leben, arbeiten – der osten ist ein dynamischer, interessanter und integraler teil von frankfurt“π

Politics

olaf cunitz

Transformation.

Olaf Cunitz steht für eine Kombination, die es in Frankfurt so noch nie gab: Er ist zugleich Bürgermeister und Planungsdezernent. Der studierte Historiker, der bis 2012 Fraktionsgeschäftsführer der Grünen war, will Frankfurt zur Metropolregion ausbauen und den Wohnungsbau vorantreiben.


Wie wird sich das Ostend Ihrer Meinung nach durch den Bau der EZB verändern und weiterentwickeln? Das Ostend hat sich bereits in den vergangenen 20 Jahren so stark verändert wie kaum ein anderer Stadtteil. Diese Entwicklung geht weiter. Ich würde mir wünschen, dass wir insbesondere an und im Umfeld der Hanauer Landstraße den Wohnanteil im Stadtteil deutlich erhöhen können. Denn das ist für mich eine ganz wesentliche Transformation: die Wandlung eines an manchen Stellen stark gewerblich geprägten Stadtteils in ein stärker gemischt genutztes Viertel. Welche Pläne hat die Stadt für den Danziger Platz und den Ostbahnhof? Zum Danziger Platz haben wir bereits seit Jahren konkrete Umgestaltungspläne in der Schublade. Allerdings kann eine Umgestaltung erst erfolgen, wenn die Nordmainische S-Bahn gebaut ist – es wäre ja Unsinn, den Platz neu zu gestalten, um ihn dann kurze Zeit später wieder aufzureißen. Mit der Deutschen Bahn haben wir vereinbart, die Verkehrsstation Frankfurt-Ostbahnhof aufzuwerten und barrierefrei umzubauen. Da nicht mehr alle Bahnsteiganlagen benötigt werden, soll die nicht mehr erforderliche Infrastruktur zurückgebaut werden. Der Mittelbahnsteig wird erneuert, erhält eine neue Überdachung und Beleuchtung und wird mit einem Blindenleitsystem ausgestattet. Die Unterführung wird saniert und attraktiv gestaltet. Hier soll der Umbau schon im Lauf diesen Jahres starten. Gibt es weitere Pläne für das Ostend, wenn der Bau der Europäischen Zentral Bank abgeschlossen ist?

Das Ostend ist permanent in Bewegung, wenn auch kein vergleichbar großes Projekt wie der Bau der Europäischen Zentralbank in Sicht ist. Zu den größeren Vorhaben zählen die Bebauung des Areals der ehemaligen Feuerwache 1, die jetzt ansteht, aber auch eine Reihe von Projekten an der Ferdinand-Happ-Straße oder der Hanauer Landstraße. Bei vielen dieser Vorhaben geht es auch um Wohnungsbau. Welche Vision haben Sie, wenn Sie an den Frankfurter Osten denken? Ein hervorragender Wohnstandort, der durch die Nähe zum Main punktet. Ein prosperierender Hafenstandort, der die Nähe zum Main dringend benötigt. Ein gefragter Gewerbestandort, aber auch ein Freizeitstandort – mit Schwedlersee, Ostpark, Hafenpark, Mainuferpark, dem Riederwald, dem Fechenheimer Mainbogen und dem Fechenheimer Wald. Ein dynamischer, interessanter, integraler Teil der Stadt Frankfurt am Main. Genau genommen ist das keine Vision – denn von der Realität ist diese Vorstellung gar nicht mehr weit entfernt.

Ein hervorragender Wohnstandort, der durch die Nähe zum Main punktet. Ihr persönliches Ostschätzchen – Ihr Lieblingsplatz an der Eastside? Sicherlich kein Geheimtipp, aber ein toller Ort im Ostend ist der Hafenpark. Freizeit, Sport, Kunst und Erholung kommen hier in einmaliger Weise zusammen – ein echter Höhepunkt im Frankfurter Osten!


neuer weg∑

Culture

lichtblick

out of space: die Luminale 2014 verwandelte die neue osthafenbrĂźcke in lichtkunst.


Foto: Jens Ehrlich


„das ostend ist mit frankfurt zusammengewachsen“ People

thomas kluber

destination OOSTEN. Ein transparenter Kubus auf drei Etagen, der von allen Ebenen und Seiten Ausblick auf die Flusslandschaft und die Skyline freigibt. In die halbverglaste Terrasse integrierte man einfach zwei alte Schiffsladekräne der ehemaligen Ruhrorter Werft. Mit dem Oosten eröffnete Walden-Macher Thomas Klüber eines der spannendsten gastronomischen Objekte in Frankfurt.

Wie kam die Eröffnung des Oosten ausgerechnet an der Ruhrorter Werft zustande? Ich wurde von der Stadt Frankfurt angesprochen, mit der ich sowieso schon wegen meines Badeschiffs-Konzept im Gespräch war. Die Ruhrorter Werft wäre nämlich auch ein sehr guter Standort für ein Badeschiff gewesen. Das kam aber nicht zustande und die Stadt fragte mich, ob ich mich an der Ausschreibung für ein gastronomisches Konzept an der Werft beteiligen wolle. Einen ausgeklügelten Plan legte ich nicht vor. Das war eher eine informellsportliche Präsentation, in der ich vor allem meinen Bezug zur Stadt betonte. Ich bin ja ein echter Frankfurter Bubb und Halb-Marrokaner,


habe sehr viel von der Welt gesehen. Aber meine Wurzeln sind hier. Ich bekam also den Zuschlag. Das ich bereits das Walden in der Innenstadt betrieb, war natürlich auch ausschlaggebend.

Budget festgelegt und es ging los. Ihm zu Ehren habe ich das Lokal Oosten genannt, was auf holländisch für Osten steht – Piet Hein Eek ist ja Holländer. Der Untertitel „Realwirtschaft“ ist eine Reminiszenz an die Nähe der EZB.

Wie ging es dann weiter? Es gab eine weitere Ausschreibung für den Bau, der Auftrag ging an die Darmstädter Architekten Schubert & Seuß, mit denen ich von Anfang an sehr eng zusammenarbeitete. Für mein Badeschiffikonzept habe ich mir weltweit maritime gastronomische Konzepte angeschaut. Ich wollte wissen, wie andere mit der Situation am Wasser umgehen. Wir Frankfurter sind ja da noch nicht so erfahren und haben unser Juwel, also den Main, erst vor 10 bis 15 Jahren entdeckt. Also fuhr ich nach Stockholm, Kopenhagen, Wien und New York und schaute mir alles an. Das floss natürlich auch mit ein. Es gab ja so vieles zu beachten: die Nähe zum Wasser, die ehemalige industrielle Hafensituation und vor allem auch die Vorgabe, die beiden historischen Verladekräne mit einzubeziehen. Schlussendlich kann man sagen: Ich kenne keinen Neubau, der so explizit auf seine Umgebung in Verbindung mit funktionierender Gastronomie ausgerichtet ist. Das Oosten ist echte Maßkonfektion.

Was ist das Besondere am Oosten? Die einzigartige Lage an der Werft, wie schon beschrieben, und dass das Oosten eben ganz genau für diesen Ort und als Ausflugslokal entworfen und eingerichtet wurde. Ein Ort der Entspannung und Ruhe, an dem man Energie tanken kann. Interessant ist auch der mikroklimatische Effekt: Es verläuft eine direkte Achse zwischen der Fassade der EZB, einem dort angelegten Teich, dem Main und dem Oosten. Die Spiegelung erzeugt mehr Wärme und ein angenehmeres Klima. Die speziellen Lichtverhältnisse, der weite Horizont, die gesamte Aussicht vom Oosten sind natürlich auch etwas ganz Besonderes. Die Sonnenuntergänge hier sind so schön, man kann schon fast sagen: kitschig! Auch die Mischung stimmt: Bei uns sitzen keine Eliten, sondern drei Generationen: ältere Menschen, Familien mit Kindern, Kreative, Künstler, normale Angestellte. Auch der Weg zum Oosten, von der Weseler Werft über die Kaimauer, ist schon beeindruckend. Ich hatte mal Besuch im Oosten von einem New Yorker und der sagte: „Are you aware that this is an iconic landmark?“

Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit dem Interieurkünstler Piet Hein Eek, der ja das ganze Innendesign entworfen hat? Ich kannte ihn schon aus anderen Zusammenhängen und bewundere seine Arbeiten sehr. Er ist ein international angesehener Innenarchitekt und auch Kunstdozent, seine Entwürfe wurden schon im Museum of Modern Art in New York ausgestellt. Eigentlich wäre das alles viel zu teuer für uns gewesen. Aber Piet fand das Projekt gerade wegen der Vorgaben spannend. Die Kräne zu integrieren, gleichzeitig funktionell und ästhetisch zu entwerfen. Also haben wir ein

Was erwarten Sie von der EZB für Ihr Lokal – wird sich Ihrer Meinung nach etwas verändern? Als ich das Projekt Oosten begonnen habe, war nicht klar, dass die EZB hier ansiedelt. Ich hätte die Ruhrorter Werft in jedem Fall auch ohne diesen Plan bespielt. Deshalb erwarte ich nichts Spezielles. Natürlich ist die Fassade der EZB ein mächtiges Symbol, das auch immer wieder in den Medien auftaucht. Schön wäre es, wenn meine Gäste dies sehen und das dann mit ihrem Besuch im Oosten verbinden.


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people

Upcycling design: OOSTen Mobiliar von Piet hein eek

Foto: Sascha Lร รถnd



frischluft∑

Recreation

urbane natur


OSTSCHatz: sonnenaufgang Den schönsten Sonnenaufgang Frankfurts sieht man vom Mainufer aus, auf der Höhe des Lokals Oosten. Einfach den Wecker stellen, eine Thermoskanne Kaffee und einen netten Menschen einpacken und ab 6 Uhr dort ein Plätzchen suchen. An einem sonnigen Tag taucht die Morgenröte den Main, die Frankfurter Skyline, die gläserne Fassade der EZB und die Honsellbrücke in ein goldenes Licht. Grandios!

The most beautiful sunrise in Frankfurt can be seen from the Main river shore, alongside the restaurant Oostenw. If you want to catch the spectacular sunsrise, then make your way there early at 6am, accompanied with some warm coffee and a beloved person by your side. This brilliant view is what romance stories are made of! On a bright day, the sun paints the river Main, the Frankfurt skyline, the glas façade of the European Central Bank and the Honsell bridge with a shimmering golden light – a sight you will never forget! Foto: Sascha Lüönd


frischluft∑

Recreation

urbane natur

OSTSCHatz: HAFENROMANTIK

EINE INSEL IM OSTEN Wer ein wenig Hafenromantik mitten in Frankfurt erleben will, schlendert am Hafenbecken entlang und biegt in die Schmickstraße ein. Neben dem futuristisch wirkenden Kulturbunker, in dem sich unter anderem das Institut Neue Medien befindet, wirkt die Gaststätte „Zur Insel“ tatsächlich wie ein kleines Eiland. In der griechischblau gestrichenen Flachdachgaststätte werden Hafenarbeiter und Lkw-Fahrer von morgens um acht bis abends um zehn mit deftiger Kost versorgt. Wer malocht, muss richtig essen. Deshalb gibt es hier keine Salate, sondern Wurst, Schnitzel, Fleischkäse


und Pommes. Im Sommer kann man sogar unter Weinranken sitzen und bei Kaffee für sagenhafte 1,30 Euro die Aussicht auf den Hafen, bunte Container und Kräne genießen.

An Island in the East

Would you like to experience the romantic harbour life while staying in Frankfurt? Then take a walk around the docks and head for Schmick Street. You will pass by the Kulturbunker - a spacy looking bungalow in which the institute for new media is located. If you continue walking further, you reach the “Island”.

The restaurant´s exterior is made out of a flat roof and paint that resembles that of the Greek flag. Inside, dockers and lorry drivers are served with hearty food between the early morning and late evening hours. “A hard worker has to eat properly” is the motto here, and so they serve sausages, steaks, meat dishes and fried potatos instead of salads. During the summertime, the vines act as a shelter from the heat, and one can enjoy a coffee for 1,30 Euros while watching the view from the port. Foto: Sascha Lüönd


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frischluft∑

urbane natur

Recreation

HafenPark.

„Zu Füßen des EZB-Turms ist etwas entstanden, was Frankfurt zu einer echten Großstadt gefehlt hat. Ein Ort zum Sein“ schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Gemeint ist der neue Hafenpark am Mainufer der Eastside. Dort, wo sich jetzt die neue Grünfläche befindet, zwischen Honsell- und Deutschherrnbrücke, war früher eine große Brachfläche – die noch früher, zu Beginn des 20. Jahrhunderts, Teil des brummenden Warenumschlagplatzes „Osthafen“ war. Ein Relikt aus dieser geschäftigen Periode ist der zufällig importierte chinesische Sommerflieder, der in der Eastside wächst und dessen Samen wohl damals von den Zügen gefallen ist – und einige Kräne, die einfach stehen blieben. Im neuen Hafenpark wird gebolzt, geklettert, auf dem Parcours trainiert und natürlich viel gespielt: zum Beispiel in Höhlenkugeln, im Wasser oder natürlich auch mit Sand. Die unterschiedlichen Erlebnisstationen ziehen sich wie ein breites „Sportband“ durch die Anlage. Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren sind hier aktiv. Im südlichen Teil kann dann gechillt werden auf mit Wiesen und Rasen unterschiedlich hoch bepflanzten Plateaus. Highlight des Hafenparks ist die Skate- und BMX-Anlage, die Graffiti-Sprayer schon als ihr Revier markiert haben.

Schwedlersee

Ostpark und Zoo. Etwas klassischer geht es im Ostpark zu, der seit 1986 unter Denkmalschutz steht. Auf seinem Weiher schwimmen an jedem zweiten Sonntag im Frühling und im Sommer Modellboote des Modellbau-Clubs Bornheim, einmal im Jahr findet eine Regatta statt. Der weitläufige Park reicht bis nach Bornheim und lockt mit alten Erlen, Pappeln und Weiden, Nilgänsen, Schwänen und Wildkaninchen. Noch mehr Tiere gibt es dann nur noch im Frankfurter Zoo. Bonobos, Gorillas, Süßwasserkrokodile, Giraffen, Mausmakis, Erdmännchen und andere Nicht-Menschen leben hier genauso artgerecht wie die Bevölkerung im restlichen Ostend.

5000 m2 Bewegungsfreiheit: Basketball- und Fussballplätze, Skatepark, Fitnessparcours, Klettergerüste und Schaukeln


Foto: Jean-Luc Valentin


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ardi goldman

People

„das ostend vereint alles, was eine stadt lebenswert macht: kreativität, aufbruchsstimmung, neue medien und visionen von menschen, die sich zusammenfinden“∑∏

eastside 3.0

Er holte Restaurants und Clubs auf die Hanauer Landstraße, baute ein Designhotel und machte eine ausgediente Brauerei zum Zentrum für Kultur und Kommerz. Aus alten

Fabrikhallen wurden Ateliers, in denen Kreative leben und arbeiten. Der Projektentwickler Ardi Goldman hat den Osten nachhaltig verändert.


Herr Goldman, wie kam es dazu, dass es Ihnen Frankfurts Osten so angetan hat? Als Kosmopolit bereise ich viele Städte und interessiere mich besonders für junge Quartiere, die aus eigenem Antrieb und kreativer Kraft zu Trend- und Szenevierteln werden. Und genau das habe ich im Ostend gesehen: Wenn ein Quartier mehr oder weniger leer steht und sich in aller Hässlichkeit präsentiert, gerade dann liegt die Veränderung und Entwicklung in der Luft. Was ist der besondere Charme dieses Quartiers? Viele Quartiere verlieren durch die Gentrifizierung ihre eigentliche Aussagekraft. Ecken und Kanten werden ohne Rücksicht auf den Bestand verschlimmbessert, so dass eine Austauschbarkeit entsteht, wie z. B. auch bei vielen Einkaufszentren. Das Ostend hat nun so viel an Unterschiedlichkeit in der Architektur sowie im Sozialgemenge zu bieten, dass eine Gentrifizierung nur in wenigen Bereichen erzielt werden und insgesamt kein luxussaniertes, gesichtsloses Viertel entstehen kann. Die Hässlichkeit von manchen Arealen ist hier nicht negativ zu bewerten, sondern positiv: Sie verankert sich, durchmischt sich mit Neubauten und anderen hochwertigen Nutzungen und stellt so eine auf- und anregende Vielfalt dar. Sie sind seit über 20 Jahren an der Hanauer Landstraße aktiv. Wie sieht die Zukunft der Eastside aus? Das Ostend mit seiner großartigen Entwicklung

der Hanauer Landstraße hat nicht nur eine vielversprechende Zukunft, sondern gehört inzwischen notwendig zur Stadt Frankfurt, da es alles in einem Viertel vereint, was die Stadt so lebenswert macht: Kreativität, Aufbruchsstimmung, neue Medien und Visionen von Menschen, die sich zusammenfinden und zusammen finden, was wir alle suchen, unsere Zukunft: 
People like us! Was sind Ihre nächsten Pläne für die Eastside? Ganz ausdrücklich befasse ich mich im Augenblick mit der Frage: Was ist Eastside 3.0? Die Kommunikation im Ostend an einem der wichtigsten Internet-Knotenpunkte der Welt ist mein Hauptthema. So wie der Frankfurter Flughafen uns weltweit verbindet, frage ich mich, wie wir aus dem Ostend einen IT-Port machen können, um hier Technologieansätze und -maßstäbe zu definieren … ganz so wie im Silicon Valley

„ . . . so wie der Flughafen uns verbindet, frage ich mich, wie wir aus dem Ostend einen IT-Port machen können?“ Ihr persönliches Ostschätzchen – Ihr Lieblingsplatz im Ostend? Mein Lieblingsplatz ist die neue Osthafenbrücke bei Tag und bei Nacht! Während Politiker von Frankfurt und Offenbach jahrzehntelang über Kooperationen reden, ist durch eine Brücke über den Main in ihrer ganzen Symbolkraft der tatsächliche Zusammenschluss von Frankfurt und Offenbach erfolgt.


kreativwirtschaft¬

Business

b e EAST

anders arbeiten.

Bereits in den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts entdeckten Kreative den inspirierenden, rauen Charme des alten Arbeiterstadtteils und bezogen auf der Hanauer Landstraße Quartier. Zu den ersten Kreativschmieden, die sich auf der Hanauer niederließen, gehörte die Agentur Trust Corporate Culture, seinerzeit eine der hippsten Adressen in der Frankfurter Kommunikationsbranche. Andere folgten nach und blieben bis zum heutigen Tag dort, wie Saatchi & Saatchi, JWT, GGK, Iconstorm und viele andere. Im Jahr 2000 verwandelte Ardi Goldman eine ausgediente Brauerei zu ein Zentrum für Kultur und Kreativität: Restaurants, Clubs, Design- und Werbeagenturen residieren auf dem Union-Gelände, arbeiten, essen und feiern gemeinsam. Doch die dichteste Ansammlung an kreativen Köpfen findet sich im SchwedlerCarrée in der Ferdinand-Happ-Straße auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs, das vom Immobilienentwickler Max Baum zum Kreativ-Viertel umgestaltet wurde. Drei der größten Netzwerkagenturen haben sich

für den Standort entschieden. Den Anfang machte die Agentur Publicis, die dort bereits seit 2009 residiert. 2012 siedelte die Agentur Leo Burnett vom Westen – aus Rödelheim – in den Osten um. Und auch dazugehörige Firmen wie die Mediaagentur Starcom oder die Digital-Imaging-Experten von Prodigious zog es in das Schwedler-Carrée.

and the winner is... Unzählige kleine Agenturen, Designbüros und Internet-Hotshops nutzen die kreative Energie, die vom pulsierenden Osten ausstrahlt, und verteilen sich mittlerweile über die gesamte Eastside. Platz für Gründer und junge Unternehmen bietet beispielsweise das Frankfurter Gründerhaus für Kreativwirtschaft MAINRAUM in der Ostbahnhofstraße. Aber auch der etablierte Hauch von Hollywood weht durch das Viertel: Für die Mitarbeit an dem Film „Hugo Cabret“ holte das Filmeffekte-Studio Pixomondo in der Lindleystraße einen Hollywood-Oscar ins Ostend.


Foto: Sascha Lüönd


http://weltinternetknotenπ

Business

DE - CI X Wer vermutet den weltweit gröSSten Datenumschlagplatz in Frankfurt auf der Hanauer LandstraSSe ? Aber genau hier befindet sich der Internetknotenpunkt De-Cix: Der German Commercial Internet Exchange. In einem schmucklosen Flachdachbau des Rechenzentrendienstleisters Interxion. Der Gründungsvater des DE-Cix Internetaustauschsknoten heißt Arnold Nipper, das Unternehmen De-Cix sitzt ebenfalls im Osten: in der Lindleystraße. Mit drei Kunden in einem Post-Gebäude an der Mainzer Landstraße fing es 1995 an. Heute lassen mehr als 500 Internetanbieter aus 55 Ländern ihre Daten durch den Frankfurter Knoten laufen. Google, Arcor und Microsoft sind mit von der Partie. Und während auf der Hanauer die Autos vorbeirauschen, kommunizieren hier Milliarden Menschen auf der Datenautobahn: Bis zu 350 stolze Gigabit an Internetdaten schleust De-Cix täglich durch Frankfurt.

The world’s largest Internet exchange point resides at the Hanauer Landstrasse. Would you expect to find the world´s biggest data warehouse in Frankfurt-Fechenheim on the Hanauer Landstrasse? But precisely here you will find the Internet centre De-Cix: The German Commercial Internet Exchange. It is located in a simple bungalow in the computer centre of a supplier called Interxion. De-Cix was founded by Arnold Nipper, and is located today at the Eastside, on the Lindley street. The story began in 1995, when they started with only three clients in a post-office building at the Mainzer Landstrasse. Nearly 20 years later, 500 Internet provider companies from 55 countries send their data through the Frankfurt exchange point. Google, Arcor and Microsoft are amongst them. While cars are rushing along the Hanauer Landstrasse, a billion people are communicating here on this information highway. An astonishing amount of up to 350 gigabits of daily Internet data is surged through Frankfurt by De-Cix.


Foto: Sascha Lüönd


auf alles eingerichtetƒ

Interior

interior Fashion

KONTRAST: Möbel, Leuchten, Accessoirs



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Interior

interior Fashion

entdecken statt suchen. Die Eastside ist anders. Das schätzen Kenner und fahren in den Osten, wenn sie das Besondere suchen. „Fashion for Floors“, der offizielle Hoflieferant des Fürstenpalastes von Monaco, eröffnete seinen ersten deutschen Concept Store an der Eastside und bereichert seitdem die Frankfurter mit außergewöhnlichen Luxusteppichen. Wer nicht wohnen will wie gewohnt, stattet dem 5000 qm großen Einrichtungshaus „Kontrast“ einen Besuch ab. Angesagte Designer, bekannte und (noch) unbekannte Designlabels, Basics und Klassiker – findet man bei Ikarus, dem Designkaufhaus auf der Hanauer. Individuell gestaltete Küchen nach Maß und ungewöhnliche Wohnkonzepte entdeckt man in der Galerie Morgen.

Spice up your living style. The Eastside is different. This is greatly appreciated by the Insiders, who come to the east when they are looking for something special. “Fashion for Floors”, known as the main official supplier for the palace in Monaco, opened its first German concept store on the Eastside, and enriches the Frankfurters with extraordinary luxury carpets. If you prefer a special interior, you should visit the “Kontrast”, a furniture super store, spread over 5000 square meters. If you are looking for a variety of different type of furniture, visit the “Ikarus”, located on the Hanauer Landstrasse. There you will find the highest quality designers and newcomers, basics and traditional equipment. Individually planned and custom-made kitchens, stylish accessories, door handles, tiles and electric lights are offered in the Morgen gallery.


Fashion for Floors Hanauer LandstraĂ&#x;e 196


interiorπ „wir genießen jede minute, die wir am main stehen und den wind spüren“

People

thomas tri t sch

„Bridge Executive“ aus der MORGEN Collection

Authentisch.

Nur Möbel bauen würde ihnen nicht reichen. Die Architektin Sabine Mühlbauer und der Künstler Thomas Tritsch von der Galerie Morgen verbinden Architektur, Kunst, Design und Handwerk zu einzigartigen Ideen. Und machen damit Menschen glücklich, die an Wohnen, Leben und Arbeiten besondere Erwartungen stellen.

Wie kam es zu dem Umzug der Galerie Morgen von der Mayfarthstraße in die Lindleystraße? Sabine Mühlbauer und Ich waren ja seit 1997 in der Mayfarthstraße. Damals war das Viertel noch völlig anders. Es gab zum Essengehen eigentlich nur Gref-Völsings und den kleinen Japaner gegenüber. Vor der Tür campierten


die Junkies und unsere Autos wurden regelmäßig aufgebrochen. Es war alles etwas wilder. Ardi Goldman war mit Sicherheit der entscheidende Motor für eine Veränderung der Hanauer. Mit Fertigstellung des UnionGeländes veränderte sich die gesamte Gegend. Die Menschen wurden aufmerksam auf eine Straße, die vorher hauptsächlich zum Autokaufen bekannt war. Auch unser schönes Areal, das zum Familienbetrieb Merz gehörte, war im Dornröschenschlaf. Erst als die EZB hier ihren Standort fand, wurde den Besitzern das Potenzial des Geländes bewusst. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis wir was Neues suchen mussten. Wir waren insgesamt an vielen Objekten dran, bis wir schließlich zusammen mit Gabi Schirrmacher und Tobias Rehberger das ehemalige Zollamt gefunden haben.

Arbeitet man im Ostend anders als in den anderen Stadtteilen Frankfurts?

Sie entwerfen Möbel, aber nicht nur das. Wofür steht Morgen, gibt so etwas wie eine Haltung oder eine Mission?

Das Ostend wandelt sich sehr stark. Wie wirkt sich das auf Ihre Galerie aus?

Wir wollen alles so einfach und authentisch wie möglich machen. Und das versuchen wir in allen Bereichen zu leben. Egal ob es Feste sind, Interiors, einzelne Möbel, Akquirierung von Mitarbeitern und so weiter. Komplizierte Dinge liegen uns fern. Wir haben vier Standbeine. Die eigene Kollektion, unser Planungsstudio, der Bau von Möbeln und Küchen und unser Ladengeschäft MORGEN&FRIENDS. Dies ermöglicht es uns, uns nicht in einer Sache festzubeißen, sondern spielerisch von einem Bereich in den anderen zu springen und immer wieder die Prioritäten zu verschieben, ohne dass es zwanghaft wird. Die Konzentration auf einen Bereich wäre uns zu eintönig und es würden ohne Zweifel der Austausch und die gegenseitige Inspiration fehlen.

Ich glaube schon, dass man hier anders arbeitet. Es ist hier irgendwie wie eine Familie. Oder ein kleines Dorf. Man kennt sich seit Jahren und fühlt sich darüber verbunden. Geografisch ist es natürlich einzigartig in Frankfurt, über die Weite, die hier existiert. Wir genießen jede Minute, die wir am Main stehen und den Wind spüren. Beeinflusst Sie das Quartier im kreativen Prozess? Das Quartier beeinflusst eher nicht. Es gibt einem einen Rahmen oder eine Plattform. Die Kreativität kommt aus einem selbst, gefördert über die Menschen, die man trifft und mit denen man sich austauscht.

Wir sind jetzt mehr in der Öffentlichkeit. Da müssen wir auch erst mal reinwachsen. Das ist zum Teil auch schmerzhaft und es ist ein ständiger Veränderungsprozess. Aber alles in allem fühlt es sich gut an. Es könnten immer noch mehr Gäste unseren Showroom besuchen, aber wir sind zufrieden und die Qualität stimmt. Ihr persönliches Ostschätzchen – Ihr Lieblingsplatz im Ostend? Mein persönliches Ostschätzchen ist der Schwedlersee. Der ist wirklich sehr speziell und liegt mitten in der Stadt. Eine kleine Oase, die einen schnell vergessen lässt, wo man sich befindet.


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interiorπ

Interior

workstyle


Interior von MORGEN Studio im UFO Loftraum


EAT

Restaurant

gut essen – gut arbeitenƒ


LOC.40 am Campus Oberhafen In der Daimlerstraße 40 bietet die neue Location „LOC.40“ montags bis freitags von 07:30 Uhr bis 14:00 Uhr Frühstück, Mittagstisch und Snacks. Die Manufaktur von FPS CATERING liegt nur einen Steinwurf entfernt und beliefert LOC.40 täglich frisch – zum Beispiel gibt es drei wechselnde Mittagsgerichte und alle Speisen sind natürlich auch zum Mitnehmen erhältlich.


eatπ„das leben ist kurz“

thomas haus

Restaurant

GOLDgourmet.

Fröhliches Interieur, ambitionierter Service und ein junges, hochtalentiertes Team: Im Restaurant Goldman serviert der Spitzenkoch Thomas Haus Gute-Laune-Küche auf höchstem Niveau.

nicht regionale Produkte. Ich bestelle zum Beispiel keinen Thunfisch aus der Ferne von einem Händler in Hamburg. Das Geld soll in der Stadt bleiben.

Was verschlägt Sie in den Osten, Herr Haus? Ich habe sieben Jahre im „Cox“ gekocht. Das „Cox“ ist eine Institution in Hamburg. Ein sehr atmosphärischer Ort – man könnte sagen: ein „Wohlfühl-Restaurant“. Ich hatte schon damals im Kopf, selbst ein Restaurant dieser Art zu eröffnen. Dann zog es mich aus familiären Gründen nach Frankfurt. Dort arbeitete ich im „Biancalani“ in Sachsenhausen. Eines Tages fragte mich Ardi Goldman – das „Cox“ ist sein Lieblingsrestaurant in Hamburg –, ob ich nicht Lust hätte, in seinem neuen Lokal im Ostend als Küchenchef anzufangen. Seit vier Jahren bin ich auch Inhaber des Goldman.

Was macht Ihre Haltung als Koch aus? Das Leben ist kurz. Ich will mit tollen Menschen zusammenarbeiten und Spaß bei der Arbeit haben. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis ist mir wichtig. Und der persönliche Kontakt zu meinen Händlern.

Was unterscheidet das Goldman von anderen Restaurants? Das Goldman ist nicht nur Restaurant, sondern auch ein Ort der Entspannung. Hier gibt es keine steifen Kellner. Und egal, was aus der Küche kommt: Es wird immer gut sein. Unsere Gäste können sich auf Qualität verlassen. Was kommt denn aus der Küche? Neue deutsche Küche mit saisonalen und regionalen Produkten. Regionales beziehe ich von regionalen Händlern, genauso wie

Was sollen Ihre Gäste denken, wenn Sie Ihr Restaurant wieder verlassen? Denken? Gar nichts am besten. Sie sollen sich einfach wohlfühlen. Gibt es hier ein typisches Publikum? Unser Publikum ist eine bunte Mischung: Kreative, junge, verliebte Pärchen, Banker. Viele feiern hier ihren Geburtstag oder Hochzeitstag. Am Mittag kommen natürlich die Werber aus den nahe liegenden Büros. Wie wirken sich die Veränderungen im Quartier auf Ihren Betrieb aus? Die baulichen Veränderungen und natürlich die EZB wirken sich positiv aus. Das ganze Viertel wird aufgewertet. Es entstehen neue und spannende Projekte. Ich glaube nicht an einen spürbaren Zulauf durch die EZB in unserem Restaurant, aber die EZB wird insgesamt das



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wer jeden tag genießen will, isst hier richtig.πππ

EAT

Restaurant

Essen mit Aussicht. Einen alten Verladekran der früheren Ruhrorter Werft ließ man einfach stehen und baute die Terrasse darum herum. Von dort aus genießt man nun eine spektakuläre Aussicht auf die Frankfurter Skyline, die EZB und natürlich auf den Main. Die Gerichte bleiben im Ausflugslokal Oosten, das aus einem dreiseitig verglasten Kubus besteht, dennoch bodenständig und bezahlbar.

weltreise.

Zahllose Imbisse säumen die Hanauer Landstraße und bieten so ziemlich alles, was in den Küchen dieser Welt gekocht wird. Banker und Bauarbeiter stehen in der Mittagszeit einträchtig im Verkaufsraum der legendären Traditionsmetzgerei Gref-Völsings. Deren hausgemachte Rindswurst lockt sogar Hungrige vom anderen Ende der Stadt auf die Hanauer. Die knusprig gebackene Pizza Bellomo mit Thunfisch und roten Zwiebeln schmeckt so lecker, dass man sofort versteht, warum der großzügige Italiener auf dem Union-Gelände „Das Leben ist schön“ heißt. Als „pfiffige Lustmacher“ bezeichnete der französische Restaurantführer Gault-Millau die vielen Köstlichkeiten, die Küchenchef Thomas Haus mit seinem kleinen Team im Restaurant „Goldman“ serviert. Lust machen dort auch das bunt-fröhliche Interieur und die intelligente Weinkarte.

Food with a view. A crane remains at the site where the Ruhrorter shipyard once stood, accompanied by a newly built terrace. You can now enjoy your meal here while watching the Frankfurt skyline, the futuristic building of the European Central Bank and gaze upon the river Main. If you go inside the restaurant “Oosten”, you will find yourself in a glass cube - a really unique structure – yet with affordable and down-toearth prices.

A trip around the world. Numerous snack bars are to be found on the Hanauer Landstrasse, all offering delicious International food. During lunchtime you shall find bankers and construction workers standing side by side at the traditional butcher GrefVölsings on the Hanauer Landstrasse. Their legendary homemade beef sausages attract hungry people from all parts of the city. The crunchy pizza Bellomo with tuna and red onions is so tasty that its no wonder that the generous Italian called his restaurant at the Union site “Das Leben ist schön” (Meaning: Life is beautiful). The French restaurant guide Gault Millaut named the delicious restaurant “Goldman” as happy appetizers, served by Chef de cuisine, Thomas Haus and his crew. At the restaurant “Goldman”, one is definitely inspired by the colourful interior and the amazing wine selection.


Foto: Domik Peter


Restaurant

eatπ

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eatπ Rechte Seite: Werkskantine, Klassikstadt Linke Seite: Gerbermühle: Dank der neu eröffneten Honsellbrücke ist der schönste Sommergarten Frankfurts jetzt ganz leicht von der Eastside aus zu erreichen. Left side: Gerbermühle: The most beautiful garden restaurant in Frankfurt can now be reached from the east port, due to the opening of the Honsell bridge.

Foto: Jens Ehrlich


hotelπ

sleep

Hotel

more than a room: Alle zimmer im 25hours hotel the Goldman sind besonderen Menschen gewidmet.



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hotelπ von anders bis einfach.

25hours Hotel The Goldman

Hotel

sleep

24 stunden +1

An der Rezeption des 25hours Hotel The Goldman auf der Hanauer Landstraße kann es schon mal passieren, dass man gefragt wird, ob man den Zirkus mag oder eine Vorliebe für die Kinderbuchautorin Astrid Lindgren hat. Denn hier ist jedes der 97 Zimmer besonderen Menschen gewidmet. Zum Teil echten Frankfurtern, die mit ihren persönlichen Geschichten Pate standen, wie zum Beispiel der Zauberer Michael Leopold für das Zimmer „Simsalabim“, oder internationalen Persönlichkeiten wie Astrid Lindgren, Joseph Beuys oder dem Friedensaktivisten Abie Nathan. Bunt und individuell eingerichtet ist jedes Zimmer, souverän und entspannt der Service. Unzählige liebevoll ausgesuchte Details überraschen bei jedem Besuch aufs Neue und machen das 25hours Hotel The Goldman zu einem echten EastsideJuwel.



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hotelπ

sleep

Hotel

Das Lindenberg: kein hotel, keine wg – gästegemeinschaft.


Das Lindenberg: Zweizimmersuite „Lulu und Laila“


sleep

Hotel

exclusive living in a unique new concept.

das lindenberg.

Zusammen leben, perfekt dosiert: Übernachtungsgäste sind in der 150 Jahre alten Stadtvilla genauso willkommen wie Gäste, die für Tage, Wochen, Monate – ja, sogar Jahre ein zweites Zuhause suchen. Hier trifft man sich nicht etwa im Hotel-Restaurant, sondern in der voll ausgestatteten Designer-Gemeinschaftsküche. Wer sich sein Spiegelei lieber alleine brät, zieht sich einfach in eine der voll ausgestatteten Ein- oder Zweizimmer-Wohlfühl-Suiten zurück. Gut aufgehoben fühlt man sich im Lindenberg auch bei den Lesestunden und WhiskyAbenden im Kaminzimmer, beim Grillen auf der Dachterrasse und einem Kaltgetränk an der Kinobar.

Motel one.

Manchmal genügen auch einfach ein Bett und ein Frühstück. Das Motel One auf der Hanauer Landstraße spart an jedem Schnickschnack und das zahlt sich für den Gast aus. Hier übernachtet man günstig in schick gestylten Zimmern und surft kostenfrei im Internet.

It is neither a hotel, nor a shared flat – but rather a guest community and is called “the Lindenberg” at the Rückert Street. This 150 years old city villa welcomes guests for one overnight stay as well as people who are looking for a second home for some days, weeks, moths – or even years. Here you will not find a hotel restaurant, but a fully equipped designer-community kitchen. If you prefer to make your omelette on your own, you simply retreat to the luxury one or two-bedroom wellness suites. You feel at home in the Lindenberg during the reading sessions and whisky nights at the open-fire place, at the barbeque party on the rooftop terrace or when you are enjoying a cold drink at the movie bar.

pay less, get more. Sometimes a simple bed and breakfast is all one needs. The B & B Motel One on the Hanauer Landstrasse satisfies its guests with a chic minimalistic décor and very affordable prices. This includes free WiFi and is very closely located to the city centre.


Einzimmersuite Suite „Lila“ im Lindenberg


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kunstπ

Art

freirAume

Ausstellung „nonliteral“, B3 - Biennale des bewegten Bildes im Atelierfrankfurt Fotograf: Patrick Raddatz



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ART

kunst∑entsteht an der eastside im verborgenen, aber sehen darf sie jeder∑

atelierfrankfurt.

Von außen wirkt das Gebäude in der Schwedlerstraße eher unscheinbar. Doch im Inneren brodelt die Kreativität: Hier arbeiten Tag und Nacht Künstler, Architekten, Fotografen, Theaterund Filmemacher und laden regelmäßig zu Werkstattbesuchen und Ausstellungen in das größte Atelierhaus Frankfurts ein. Sogar eine Probebühne für Tanz und Theater ist im Atelierfrankfurt geplant.

Kunstraum. Der Osten zieht Künstler an. Auf der Hanauer Landstraße und in der Nähe des Ostparks haben sich zahlreiche städtische Künstlerateliers etabliert. Die Bildhauerwerkstätten der Städelschule findet man in der Daimlerstraße. Der „Kulturbunker“ in der Schmickstraße, mit seinen markanten Aufbauten aus Holz und Glas, stellt auch Künstlern aus dem Ausland Raum zur Verfügung.

atelierfrankfurt. The outside of the building on the Schwedler Street is rather unimpressive. Yet the inside is buzzing with creative energy: day and night there are artists, architects, photographers, theatre and movie producers – who also take the pleasure in inviting their guests to various workshops and presentations in the largest atelier location in Frankfurt. There are also future plans to build a training stage for dance and theatre performances at the “Atelierfrankfurt”.

Art space. The Eastside attracts artists. Numerous artist ateliers have established their location on the Hanauer Landstrasse and around the east park area. The sculptor workshops of the Städel School are located in the Daimler Street. The “Kulturbunker” at Schmick Street, with its distinctive structure of wood and glass, offers open space to national and international artists.



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kunstπ „wir sind hier mit offenen Armen empfangen worden“

ART

Corinna Bimboese

synergien.

Mit dem Einzug des Atelierfrankfurt füllt sich der Osten mit zeitgenössischer Kunst auf 11.000 Quadratmetern. Einen besseren Ort für ihr Atelier- und Ausstellungshaus als die Eastside kann sich Direktorin Corinna Bimboese kaum vorstellen. Frau Bimboese, wie kam es zum Einzug des Atelierfrankfurt an die Eastside? Der Mietvertrag in der Hohenstaufenstraße lief aus, wir waren auf der Suche nach einem geeigneten Gebäude. Mit der sehr engagierten Unterstützung von Carolina Romahn, der Leiterin des Kulturamts Frankfurt, wurden wir 2013 im Ostend fündig: ein 1912 erbautes Lagerhaus, das Michael Loulakis gehört. Mit sechs Stockwerken und Industriecharme. Ideal also für

unsere Zwecke. Im gleichen Jahr begannen die Umbaumaßnahmen und jetzt im November 2014 haben wir das ATELIERFRANKFURT offiziell eröffnet. Was passiert im ATELIERFRANKFURT? Es gibt 130 Atelier- und Projekträume. Circa 80% der Ateliers sind bildenden Künstlern vorbehalten, dazu kommen Räume für Kreative, wie zum Beispiel Filmschaffende, Designer, Theatermacher oder Kuratoren. Wir haben Freiflächen, auf denen wir Ausstellungen mit internationalen sowie Künstlern des ATELIERFRANKFURT zeigen werden. Wir wollen die Vernetzung und den Austausch der unterschiedlichen Disziplinen fördern. Die Menschen sollen sich hier begegnen. Deshalb stehen unsere Räume offen für


Veranstaltungen zu Kunst, Musik, Tanz und Theater, Lesungen, Konzert und Partys. Hans Romanov wird in unserem Vereinslokal einen Mittagstisch anbieten. Wie beurteilen Sie das Quartier als Standort für ihr Atelierhaus? Wir sind mit offenen Armen empfangen worden und hatten einen wunderbaren Start! Unternehmen aus der Nachbarschaft, wie die Agentur GGK, das Autohaus Glinicke und Mövenpick haben uns bei der Eröffnung unterstützt. Die Nähe zu den anderen Künstlern, die hier ansässig sind, wie das Ensemble Modern, der Kunstverein Familie Montez, der Kulturbunker, die Galerien ... das ist alles sehr spannend. Es entstehen Synergien. Ich kann mir kaum einen besseren Ort in Frankfurt als das Ostend für uns vorstellen. Ihr persönliches Ostschätzchen – Ihr Lieblingsplatz an der Eastside? Der Kunstverein Familie Montez in der Honsellbrücke. Jede Vernissage, jede Ausstellung und jede Party ist ein Erlebnis.

We have been welcomed here with open arms. The new location of the “ATELIERFRANKFURT” fills the Eastside with 11,000 square meters of contemporary art. Director Corinna Bimboese could not imagine a better place for her studio and exhibition space than the Eastside. Mr. Bimboese, why did the ATELIERFRANKFURT relocate to the Eastside? The lease on the Hohenstaufen Street expired, and so we were looking for a suitable building. With the help and proactive support of Carolina Romahn, the head of the Cultural Office in Frankfurt, we were able to find

in 2013 in the Eastside: a warehouse built in 1912, owned by Michael Loulakis. The building has six floors and a warehouse feeling, which makes it ideal for our purposes. The renovation work began in the same year, and in November 2014, we have officially opened the ATELIERFRANKFURT. What takes place at the ATELIERFRANKFURT? There are 130 studio and project rooms. About 80% of the studios are reserved for visual artists, and also included are creative people such as filmmakers, designers, photographers, theater producers or curators. We have open spaces in which we will show exhibitions with both ATELIERFRANKFURT and international artists. We want to promote networking and exchange of different disciplines. People should meet here, and that is why our facilities are open for art, music, dance and theater events, readings, concerts and parties. Hans Romanov will also offer lunch in our clubhouse. What do you think of the Eastside as the new location for ATELIERFRANKFURT? We have been welcomed here with open arms and had a wonder ful start! Neighborhood companies, such as the agency GGK, the dealership Glinicke and Mövenpick have supported us at our opening. The proximity to other artists who are based here, such as the Ensemble Modern, artistic community Familie Montez, culture bunker, and the galleries ... is all very exciting. It creates synergies. I cannot think of a better location for us in Frankfurt than the Eastside. Do you have a personal all-time favourite location on the Eastside? The artistic community Familie Montez in the Honsell Bridge. Each opening, each exhibition and each party is an experience.


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honsellbrücke∑

ART

familie montez

unartig!

In die beiden denkmalgeschützten Rundbögen der Honsellbrücke ist der Kunstverein „Familie Montez“ eingezogen und organisiert dort Ausstellungen, Vorträge, Performances und Partys.

KUNSTSZENE.

Der internationale Künstler Tobias Rehberger hat sein Atelier mit Blick auf dem Hafen in der Lindleystraße. Auch ein Besuch der vielen Galerien der Eastside lohnt sich, die Galerie Martina Detterer und die Galerie Wilma Tolksdorf zeigen Positionen zeitgenössischer Kunst, die Galerie Heike Strelow ist gleich mit in die neue Residenz von Atelierfrankfurt gezogen.


Art Kunstverein Familie Montez in der Honsellbr端cke


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kulturπ

Culture

ensemble modern


neue musik.

Das Ensemble Modern der Jungen Deutschen Philharmonie in der SchwedlerstraSSe tourt als international f端hrendes Ensemble f端r neue Musik vom Osten Frankfurts aus durch die ganze Welt.

The Ensemble Modern of the young German philharmonics in the Schwedler street starts their tourney as an international leading ensemble for new music from the East throughout the entire world. Foto: Katrin Schilling


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kulturπ mal traditionell, oft experimentell

on&off stage

Culture

Einsichten.

Auf der Eastside gibt es viel zu entdecken. Selbst das Unsichtbare. Im Dialogmuseum auf der Hanauer Landstraße führt ein Blinder Besucher durch völlig lichtlose Erlebniswelten – von der nachtschwarzen Bootsfahrt bis zu einem Drink in der Dunkel-Bar. Vom einzigen Museum im Ostend ist es nicht weit zur Romanfabrik auf dem Union-Areal. Mitinitiiert von einem Ex-Knacki, einer erfolgreichen Cartoonistin und einem Bordellbesitzer, klingt schon ihre Entstehungsgeschichte wie ein Roman. Hier erlebt man ausgewählte Konzerte, Autorenlesungen, Vorträge und Chansonabende.

Kulturgut.

Das Dr. Hoch’s Konservatorium, zum Bildungszentrum Ost gehörend, hat in Frankfurt eine lange Tradition. 6000 Bildungsangebote jährlich findet man in der Volkshochschule in der Sonnemannstraße. Die Musikakademie, an der schon Carla Schumann und Paul Hindemith lehrten, präsentiert Kammerkonzerte, Klavierabende und Ballettaufführungen von ihren Studierenden. Nur ein paar Schritte weiter am nördlichen Mainufer steht das Literaturhaus. Die ehemalige alte Stadtbibliothek ist vor allem während der Frankfurter Buchmesse glanzvoller Mittelpunkt der internationalen Literaturszene.

eastside Theater.

Das größte Off-Theater Frankfurts, „Willy Praml“, spielt in der ehemaligen Fabrikhalle der NaxosUnion in der Nähe des Zoos. Hochkarätiges Tanztheater, Konzerte und Performances findet man gleich um die Ecke in der früheren Seifen- und Parfumfabrik Mousonturm. Wer den Boulevard liebt, geht ins Fritz-Rémond-Theater und genießt Unterhaltung auf höchstem Niveau. Und sitzt dabei im einzigen Theater auf der Welt, das sich in einem zoologischen Garten befindet.

Theater Willy Praml Foto: Seweryn Zelazny



szeneπ

nightlife

eintauchen

nachtleben.

Ausstellungen, kulinarische Events, Lesungen und glamouröse Partys: Die Galerie Morgen organisiert regelmäßig Veranstaltungen, die im mittlerweile legendären Morgen Sommerfest ihren Höhepunkt finden. In die Rundbögen der Honsellbrücke lädt der Kunstverein Familie Montez zu Partys und Konzerten ein. Im Robert-Johnson-Club an der Grenze zu Offenbach spielen internationale DJs feinste elektronische Musik. In der Nachbarschaft im MTW steigen regelmäßig Partys mit unterschiedlichen Musikkonzepten. Gleich um die Ecke entdeckt man den Hafen 2 – eine wilde Mischung aus Ausstellungsraum, Konzertstätte, Café, Programmkino, Erholungswiese, Atelier und House-Klub. Den passenden Sound für die jüngere Altersgruppe bietet das Moon 13 in den Räumen des ehemaligen Cocoon-Club. Im frisch re-designten APT-Apartment tanzen die Schönen zu Mash Up, R'n'B, Funk, Hip Hop und urbanen Club Sounds. Abkühlen kann man sich an lauen Sommerabenden auf der Dachterrasse des APT-Penthouse. Raum für rauschende Feste und Konzerte bietet die

Union-Halle. Die Sommernacht ausklingen lassen kann man auf den „Lazy“- und „Berliner Nacht“-Partys am Schwedlersee. Hier ist es üblich, bis in die frühen Morgenstunden zu tanzen und bei einem letzten Drink den Sonnenaufgang zu genießen.

Apartment Club, Union-Areal


Oost Bar

Foto: S. Lüönd


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modeπstella friedrichs

culture

D as Os t e n d ist e in er d e r charaktervollsten O rte in Fr a n kfurt

STILBLÜTEN Festival.

Stilblüten, das Festival für Mode und Design, verwandelt einmal im Jahr die Eastside in ein Designmekka. Über 90 Aussteller aus Deutschland und Österreich präsentieren drei Tage lang Mode und Produktdesign. Ausstellungen, Workshops und Vorträge gehören ebenso dazu wie Partys und die Designpreisverleihung. Die Gründerin Stella Friedrichs über das Festival, das im Osten neu aufblüht.


3 13 Stilbl端ten Impressionen von Caspar Arnhold


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modeπevent

Von der Diamantenbörse über die ehemalige Stadtbücherei in die Mercedes Benz-Fahrzeughalle an der Hanauer Landstraße. Wie kam es zum Umzug des Festivals?

culture

Die Auflagen in der alten Stadtbücherei waren extrem schwierig. Stilblüten musste dringend umgetopft werden. Nach langer Suche wurde die Mercedes-Benz Niederlassung Frankfurt/ Offenbach Partner des Festivals und stellte uns ihre Fahrzeughalle zur Verfügung. Modefestival und Automeile – geht das zusammen? Die Förderung von außergewöhnlichem Design hat bei Mercedes Tradition, man denke nur an die Mercedes Benz Fashion Week. Die Fahrzeughalle eignet sich hervorragend für unsere Zwecke. Gerade der Charme der in den 60ern erbauten Halle gefällt uns besonders gut. Die Hanauer Landstraße ist sehr gut zu erreichen, das Viertel beim Publikum als Kreativ-Quartier in den Köpfen verankert. Und der Erfolg der letzten Stilblüten im Osten hat uns gezeigt, dass hier der perfekte Ort für unser Festival ist. Außerdem: Die Wahl der Automarke ist nicht zuletzt auch immer ein Modestatement. Gibt es mit dem und durch das Festival noch weitere Berührungspunkte speziell im Osten? Stilblüten findet in ganz Frankfurt statt. Schon vorher öffnen Ateliers, Werkstätten und Läden für interessierte Besucher, es gibt Workshops und Führungen, Podiumsdiskussionen und Ausstellungen. Aber natürlich entstehen auch dadurch Events im Osten. Einige Designer von

uns haben hier ihre Ateliers und wir nutzen Flächen für Ausstellungen, Partys und Modenschauen. Im Ostend gibt es noch Möglichkeiten. Viel mehr Freiraum als zum Beispiel in der Innenstadt und auch eine sehr angenehme Offenheit für kreative Projekte. Zudem wird die gesamte Veranstaltung von Mai Communications betreut, einer Kommunikationsagentur, die auf dem Union-Areal ihr Büro hat. Den Stil des Ostens, wie würden Sie ihn beschreiben? Ich bin in Frankfurt geboren und aufgewachsen. In meiner Jugend ging ich gerne in dem damals reinen Industrieviertel spazieren – was ja teilweise sogar verboten war. Ich war fasziniert von den alten Industriebauten, dem Hafen, den Containern und Kränen. Das Raue, Authentische, auch ein gewisses maritimes Flair, das hat sich dieses Viertel bis heute bewahrt, trotz aller, durchaus positiven, Veränderungen. Für mich ist das Ostend einer der charaktervollsten Orte in Frankfurt. Ihr persönliches Ostschätzchen – Ihr Lieblingsplatz im Ostend? Der Schwedlersee, die Ruhrorter Werft, der Espresso-Store auf der Hanauer, wo es den besten Kaffee in Frankfurt gibt. Aber mein wahres Ostschätzchen ist noch nicht geboren: Ich wünsche mir eine Wasserbuslinie vom Römer, dem Bankenviertel und Hauptbahnhof in den Osten, so wie es auch andere Städte mit schiffbaren Flüssen anbieten, wie zum Beispiel in London.


Unikate auf dem Stilbl端ten Festival. Foto: Horst A. Friedrichs @ Schierke Artist


mobilπhier kommt die eastside in fahrt.

Automobile

s t rassentauglich



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mobilπ

Automobile

Jörg Döring Siebdruck/Öl: „Steve McQueen“

die automeile.

Die Hanauer – sie war schon immer mehr als nur eine Straße. Alter Handelsweg, Austragungsort für Arbeitskämpfe und illegale Autorennen, Warenumschlagplatz. 1963 ließ sich sogar der amerikanische Präsident John F. Kennedy auf ihr bejubeln. Zu Zeiten des deutschen Wirtschaftswunders siedelte sich auf der Hanauer Landstraße die Autobranche an, allen voran Mercedes. Nach und nach eroberte die dynamische Straße alle großen Autohäuser. 34 Marken, von Alfa Romeo und Audi über Jaguar und Mazda bis Toyota und Volvo sind heute hier zu finden. Zuletzt ließen sich Tesla, Lamborghini und Jaguar/Land Rover auf der „Automeile Deutschlands“ – so die offizielle Bezeichnung – nieder.

Drive Style. Seinen kostbaren Oldtimer stellt man in der „Klassikstadt“ in eine gläserne Box, wo das Schmuckstück unter optimalen Bedingungen geparkt ist – und trotzdem sichtbar für Besucher bleibt. In der ehemaligen Mayfarth'schen Landmaschinenfabrik an der Grenze zu Fechenheim, in der die Bundesbank zeitweise 50-Mark-Scheine druckte, werden aber auch klassische Automobile verkauft. Dem Charme alter Autos erliegt man schnell: echte Schätze, wie zum Beispiel ein froschgrüner Porsche von 1972 bleiben in der Klassikstadt nicht lange im Verkaufsraum stehen. Eine Fachwerkstatt gehört auch zum Angebot.


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Interior Fashion


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car fanatics feel at home on the eastsideπ

Automobile

mobile

Perfect fit for the road. The Hanauer Landstrasse has always been more than just a “street”. More likely it has been an old trade track, a battlefield for united workers, a host for illegal car races as well as an emporium for all kind of trade. In 1963 the street was filled with people shouting with joy as the American President, John F. Kennedy drove past them. In times of the German economic miracle, the

car sales industry settled on the Hanauer Landstrasse, and the first one was Mercedes. Shortly after that, all the other big car agents conquered the dynamic street as well. Today there are 34 car brands, ranging from Alfa Romeo and Audi to Jaguar and Mazda along with Toyota and Volvo. The latest newcomers to the – officially titled – “Automeile Deutschlands” are Tesla, Lamborghini and Jaguar/Land Rover.


Drive in style. One can store his valuable Oldtimer in a glass box and park it at the “Klassikstadt�, where the jewel rests in optimal conditions and remains visible for other admirers. Historical vehicles are found for sale near Fechenheim, in the former agricultural machinery factory of Mayfahrt, where the German Federal Bank once printed the 50-mark notes. Everyone falls for the charm of old cars: real treasures, such

as the green Porsche produced in 1972 do not remain in the show room for a long time. A professional garage for repairs is included as well.


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benzin im blut

Automobile

service

Wirtschaft rollt.

45.000 Autos fahren jeden Tag über die Hanauer, die insgesamt 6,8 km lang ist. Viele davon sind hier auf der Suche nach einem neuen Wagen – nirgends in Deutschland wird so viel Geld mit dem Verkauf von Autos verdient wie auf der Hanauer Landstraße. Ganze Firmenflotten werden hier eingekauft und für den normalen Kunden ist die Automeile das perfekte Testfahrtgelände. Ausruhen kann man sich danach in einerm der zahlreichen Showrooms, die viel Platz und viel Licht haben – und guten Kaffee.


Economy on wheels.

45,000 cars drive everyday over the Hanauer Landstrasse, which is 6.8 km long. Many of those drivers are in search for a new vehicle – due to the fact that nowhere else in Germany so much money is spent on cars as at the Hanauer Landstrasse. Commercially used cars are often bought in fleets here. The Auto strip is also famous for being the perfect testdrive terrain. After the test-drive adventure, one can relax in the bright and spacious show rooms with a delicious coffee and unbeatable service. Foto: Sascha Lüönd


architektur

People

projekte+ objekte

Mode von Coco Lores, Foto Renato Alves


„an der eastside kann man fantasie entwickeln“

max baum chancen.

An der Eastside baute der Immobilienentwickler Max Baum zusammen mit seinem Vater Michael Baum das Kreativ-Viertel „Schwedler-Carré“ auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs und belebte das Gebiet an der Ferdinand-Happ-Straße mit Werbeagenturen, Medienfirmen und dem Edeka Flagship-Store. Herr Baum, was hat Sie dazu bewogen, im Gebiet der Eastside zu investieren? Wir hatten gerade erfolgreich das WesthafenProjekt weitgehend abgeschlossen und waren auf der Suche nach einer weiteren spannenden Herausforderung. Wir schauten uns im Osten um und kauften von der Deutschen Bahn den vier Hektar großen ehemaligen Güterbahnhof entlang der Ferdinand-HappStraße. Zu diesem Zeitpunkt gab es weder den Plan des Baus der EZB noch Baurecht. Im Kopf hatten wir ein ähnliches Konzept wie auf dem Gelände der alten Union-Brauerei – eine Mischung aus Arbeiten, Wohnen und Leben. Warum ist gerade der Osten für einen Bauherren interessant? Das Ostend ist industriell geprägt, man findet hier eine herausragende Gebäudesubstanz, alte Kontorhäuser, wie zum Beispiel das ehemalige Meßmer-Haus, in dem jetzt Agenturen und Designer arbeiten. Der Charme der Eastside, die Atmosphäre, ist mit keinem anderen

Viertel in Frankfurt zu vergleichen. Die Eastside liegt zentral, nahe der Innenstadt. Ihre Autobahnanbindung ist hervorragend, genauso wie die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel. Auch die Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten sind durch den Ostpark und die Nähe zum Main vorhanden. Und mit dem Hafenpark ist hier eine der schönsten Grünflächen Frankfurts entstanden. Welche weiteren Pläne in diesem Quartier haben Sie? Wir haben hier noch einiges vor, es ist aber noch nicht spruchreif. Warum sollte ein Investor im Osten investieren – mal abgesehen davon, dass dort die EZB ihren Standort hat? Im Osten hat man noch die Chance, etwas wirklich Neues zu gestalten. Die Frankfurter Innenstadt ist eng. Hier gibt es noch freie Flächen. Ich würde es so sagen: An der Eastside kann man noch Fantasie entwickeln. Was wünschen Sie sich in Bezug zur Eastside von der Stadt? Das die geplante Verlängerung der FerdinandHapp-Straße endlich realisiert wird, damit eine Parallelstraße zur Hanauer Landstraße entsteht. Das würde die stark befahrene Hanauer sehr entlasten.


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max baum Ihr persönliches Ostschätzchen – Ihr Lieblingsplatz an der Eastside? Der lauschige Bürgergarten im Südwesten der Ostparkwiese ist ein echter Schatz. Dort wachsen Blumen und Kräuter, es gibt einen Bach mit mehreren Holzbrücken und ein kleines Wäldchen. Ein richtige Oase im Osten.

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„Develop your fantasy at the Eastside.“ Max Baum Max Baum, a real estate developer and investor, built the creative quarter “Schwedler Carée” at the Eastside together with his father, Michael Baum. They built this on an old freight yard, and so the area around the FerdinandHapp-street came to life with advertising agencies, media companies and the Edeka flagship-store. Mr. Baum, what convinced you to invest in the Eastside area? After having successfully finished the westport-pier-project, we were looking for a further exciting challenge. Therefore we came to the east and we bought 4 hectares of land from the Deutsche Bahn company at the Ferdinand-Happ-street. At that time there has not yet been a plan for building the new European Central Bank or even construction permission. We wanted to create a similar concept as the one currently located at the former Union brewery – a location that combines working, residing and living. What makes the Eastside so interesting for developers? The Eastside buildings have been made for industrial use and therefore are of very high quality. For example, old warehouses like the Meßmer house, which today accommodates agencies and designers. The Eastside´s charm

and the atmosphere cannot be compared to any other one of Frankfurt´s districts. The Eastside is located very close to the city centre, it is connected to the motorway and is also connected with public transportation. It’s close to the river Main and has spare-time facilities and recreational areas, such as the beautiful east park. Another example is the port park, which is one of the most beautiful places of nature in Frankfurt. Do you have additional plans for the quarter? We definitely have more plans for the Eastside, but cannot discuss them yet. What are the other reasons for investment opportunities at the eastside, apart from the fact that the European Central Bank in located here? Here, you still have the chance to build something really new and monumental. The city centre is quite dense, whereas the Eastside still offers lots of open space. Let me put it this way: You can still develop your fantasy at the Eastside. What would you like to see the City of Frankfurt contribute to the Eastside? It would be great if the already planned extension of the Ferdinand-Happ-street would finally be realized – creating a parallel road to the Hanauer Landstrasse, which would greatly ease the heavy traffic. Do you have a personal all-time favourite location on the Eastside? There is a cosy place in the southwest part of the east park, which is called civil garden. This is a real treasure. Flowers and herbs grow there, along with a wooden bridge over a small river and is a little forest as well - a real oasis in the East.


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