Publikation "Exkursion Nachhaltigkeit und Design"

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Glossar

M Makulatur Abfall eines Druckbogens. Weniger Abfall (also Makulatur) bedeutet weniger Umweltbelastung. Technologien wie wasserloser Offsetdruck, aber auch sichere Prozesse und engagierte und gut geschulte Mitarbeiter in der Druckerei sind Wege, die Makulatur gering zu halten.

N Nachhaltigkeit Es gibt unzählige Definitionen für das viel genutzte Wort. Das Konzept beschreibt die Nutzung eines regenerierbaren natürlichen Systems in einer Weise, dass dieses System in seinen wesentlichen Eigenschaften erhalten bleibt und sein Bestand auf natürliche Weise wachsen bzw. fortgeführt werden kann. Neutralisieren Ausgleichen der Treibhausgase nach dem Prinzip der Klimaneutralität. Treibhausgase haben eine globale Schädigungswirkung, daher spielt es keine Rolle, an welchem Ort die Emissionen entstehen und an welchem sie vermieden werden. NGO Non-Govermental-Organisation: NichtRegierungs-Organisation (z.B. FSC). NPO Non-Profit Organisation verfolgen keine kommerziellen Interessen, sondern dienen den gemeinnützigen, sozialen, kulturellen oder wissenschaftlichen Zielsetzungen ihrer Mitglieder oder einer adressierten Gruppe.

O Ökobilanz systematische Analyse der Umweltwirkungen von Produkten während des gesamten Lebensweges (LCA – Life Cycle Assessment) von der «Wiege bis zur Bahre». Dazu gehören sämtliche Umweltwirkungen während der Produktion, der Nutzungsphase und der Entsorgung des Produktes, sowie die damit verbundenen vor- und nachgeschalteten Prozesse (z.B. Herstellung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe). Summiert werden alle umweltrelevanten Entnahmen aus der Umwelt (z.B. Erze, Rohöl) sowie die Emissionen in die Umwelt (z.B. Abfälle, Kohlendioxidemissionen, Verdunstungen). Ökoeffektivität Methode zur Umsetzung von Nachhaltigkeit. Entwickelt wurde das Konzept von dem deutschen Chemiker Michael Braungart und dem amerikanischen Architekten William McDonough. Die Annahme ist, dass nicht die Ökoeffizienz (Sparen, Verzichten, Vermeiden)

die Lösung für umweltfreundliche Produktionsund Lebensweisen ist, sondern eine radikale Neuerfindung der Prozesse durch eine «neue» industrielle Revolution. Das Prinzip dazu lautet: Abfall ist Nahrung («waste equals food»). Alles was hergestellt, konsumiert oder benutzt wird, soll entweder schadstofffrei kompostierbar oder endlos wiederverwertbar sein. Ökoeffizienz Methode zur Messung der Nachhaltigkeit von Produkten. Die Modellrechnung wurde von dem deutschen Chemiker und Umweltforscher Friedrich Schmidt-Bleek (Spitzname «Bio») am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, entwickelt. Ökoeffizienz verfolgt das Ziel, die Naturressourcen bei der Produktion effektiver (mit größeren Nutzen) zu nutzen. Dieser Mehrnutzen soll durch die Maximierung des Wertes pro Einheit «Umweltbelastung», der Verminderung des Material- und Energieeinsatzes, der Reduzierung des Schadstoffausstoßes, der Erhöhung der Recyclingfähigkeit von Produkten und dem maximalen Einsatz wiederverwendeter Materialien erreicht werden. Ökologischer Rucksack Kenngröße zur Bewertung von Umweltbelastungen eines Prozesses, Produktes oder einer Dienstleistung. 1994 durch Friedrich Schmidt-Bleek eingeführt. Die Größe ist die Grundlage für die Berechnung der Einheit «Material-Input pro Serviceeinheit» (SchmidtBleek, 1998). Der ökologische Rucksack soll verdeutlichen, welche ökologischen Folgen die Bereitstellung bestimmter Güter verursacht. Der Rucksack eines Computers von 15 kg ist bspw. 1500 kg. In dieses Gewicht fließen sämtliche natürliche Ressourcen und die Energie ein, die für die Herstellung investiert wurden. Hinzukommen die Werte aus Transport, Verarbeitung, Gebrauch und Entsorgung. Ökostrom Elektrische Energie, die aus regenerativen Quellen (Wasserkraft, Windenergie, Biogas- und Biomasse, Photovoltaik und Solarenergie, Geothermie) gewonnen wird.

P Papier Papiere haben unterschiedlichste Emissionsbilanzen, abhängig von dem Produktionsverfahren, der Rohstofflogistik und dem Standort bzw. der Energieeffizienz und -gewinnung der Papiermühle. PCF (Process Chlorene Free) Klassifikation für Recyclingfasern, die bei der Wiederaufbereitung nicht mit Chlor gebleicht wurden.


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