concerti - Das Hamburger Musikleben April 2010

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Porträt

Mal vor, mal im Orchester Guy Braunstein, Erster Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, als Solist bei den Hamburger Symphonikern von Klemens Hippel

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Konzertmeister der Berliner Philharmoniker. Seine Solistenkarriere führt er „nebenbei“ fort. Ob er lieber als Konzertmeister oder als Solist arbeitet, da will sich der 39-Jäh­ rige nicht festlegen: „Beides ist sehr schwie­ rig und auch sehr dankbar.“ Und man dürfe auch die Kammermusik nicht vergessen – er brauche alle drei Formen des Musizierens. Ob er dabei gerade selbst als Star-Solist oder als Orchestermitglied unterwegs ist,

Foto: Guy Braunstein

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er kratzt ein bisschen auf der Geige und hört dann auf, wie alle Kinder“, dachten seine Eltern, als Guy Braun­ stein begann, Geige zu lernen. Stattdessen blieb er dabei – und ist jetzt schon seit zehn Jahren Erster Konzertmeister der Berliner Philharmoniker und gleichzeitig ein interna­ tional gefragter Solist. So beschäftigt ist er, dass er seine 2003 übernommene Professur an der Universität der Künste Berlin wieder aufgab – drei Berufe gleichzeitig waren dann doch zuviel. Angefangen hat alles, als er zu Hause in einem Dorf in der Nähe von Tel Aviv ein Kind auf einer Geige spielen hörte. „Das war das schönste, was ich je gehört hatte.“ Doch die Geige, die die Eltern ihm kauften, war zu groß, und da die einzige Lehrerin im Dorf meinte, das mache nichts, man könne das Wichtigste erst mal auf der Blockflöte ler­ nen, begann er mit diesem Instrument. Bis ein Streit mit dem großen Bruder zu einem jähen Ende der Blockflöte führte – seitdem spielt Braunstein Geige. Nach dem Studium u.a. bei Chaim Taub und Pinchas Zukerman arbeitete er als Solist und Kammermusiker, ehe er im Jahr 2000 seine erste Orchester­ stelle antrat: gleich als einer der drei Ersten


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