sinfonik
Fingerspitzengefühl Der Dirigent Pietari Inkinen von Peter Krause
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Pietari Inkinens bisherige Erfolge bei so renommierten Orchestern wie dem Gewand hausorchester Leipzig und dem Symphonie orchester des Bayerischen Rundfunks lassen ein spannungsreiches Aufeinandertreffen mit den Philharmonikern erhoffen. Seit Inki nen im Januar 2008 sein Amt als Music Di rector des New Zealand Symphony Orchestra angetreten hat, sind zahlreiche CD-Aufnah men erschienen, die höchstes Lob erhielten: Der Maestro verbinde Imaginationskraft und Fingerspitzengefühl mit einem packenden Zugriff. Konzert-Tipp So. 20.6.2010, 11:00 Uhr & Mo. 21.6.2010, 20:00 Uhr Laeiszhalle (Großer Saal) Philharmoniker Hamburg Martin Grubinger & Manuel Hofstätter (Schlagwerk), Pietari Inkinen (Leitung) Werke von Schostakowitsch, Dorman & RimskiKorsakow
Foto: Tanja Ahola
s gibt kein zweites Land dieser Erde, das in Relation zu seiner Bevölkerung so viele Musiker, Dirigenten, Sänge rinnen und Sänger von Weltrang hervor gebracht hat wie Finnland. Man denke nur an die Sopranistin Karita Mattila, den Bass Matti Salminen, die Pultstars Jukka-Pekka Saraste, Leif Segerstam und Esa-Pekka Sa lonen oder die Komponistin Kaija Saaria ho, um hier allein einige der aktuell aktiven Stars der Klassik zu nennen. Ob der musi kalische Humus im nordischen Land der weiten Wälder einfach fruchtbarer ist als im Rest der Welt? Eines steht fest: Die SibeliusAkademie in Helsinki gehört zu den erfolg reichsten musikalischen Talentschmieden überhaupt. Auch Pietari Inkinen hat dort studiert, heu te gehört er zu den größten Dirigenten-Ta lenten. Im Juni debütiert der 1980 geborene Finne bei den Philharmonikern Hamburg und gibt gemeinsam mit dem noch drei Jah re jüngeren Schlagzeuger Martin Grubinger ein Konzert, das sowohl dank seiner Interpre ten als auch aufgrund seines effektvollen Pro gramms Ohrenmenschen aller Generationen begeistern dürfte. Im Zentrum der beiden Konzerte steht ein atemberaubendes Opus für Percussion-Duo und Orchester von Avner Dorman: Der israelisch-amerikanische Kom ponist verspricht, uns darin auf eine musika lische Reise in den Fernen Osten mitzuneh men und dabei ein verführerisches Aroma aus Spices, Perfumes, Toxins – also „Gewürze, Düfte, Gifte“ – zu versprühen. Rimski-Korsa kows märchenhaft farbenprächtige Scheherazade wird dazu geographisch wie atmosphä risch perfekt passen.