Cigar 02/08

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cigar winston churchill den Namen des vielleicht berühmtesten Zigarren-Aficionados aller Zeiten zu tragen.»

Bei einer Rede in den USA prägte Churchill 1946 den Begriff vom «Eisernen Vorhang».

taube Ohren. Nach dem Beginn des deutschen Überfalls gegen Frankreich, Belgien, Luxemburg und die Niederlande im Jahr 1940 wurde er unter dem Druck der öffentlichen Meinung zum Premierund Verteidigungsminister sowie zum Parteiführer der Konservativen gewählt. In der Folge begründete er seinen Ruf und seine Bedeutung als grösster britischer Staatsmann des 20. Jahrhunderts, als Motor des Widerstands gegen Hitler, als Symbol des Durchhaltewillens der Nation und als Initiator der Allianz zwischen Grossbritannien, den USA und der UdSSR.

Churchills Talent als Wortschmied und Redner. Redewendungen wie «Blut, Schweiss und Tränen» oder «Der eiserne Vorhang» haben Eingang in den kollektiven Zitatenschatz gefunden und werden auf immer mit seinem Namen verbunden bleiben.

Doch auch neben der Politik hatte Winston Churchill grosse Talente. Nachdem er 1915 als Erster Lord der Admiralität zurücktreten musste, weil die Dardanellen-Expedition – ein versuchter Einmarsch in die Türkei – misslungen war, entdeckte er die Malerei. Diesem Hobby frönte er sein Leben lang mit grosser Leidenschaft und beträchtlichem Können. Selbst betrachtete er sich in dieser Sparte zwar als Amateur, seine Tätigkeit als Schriftsteller nahm er hingegen sehr ernst. Er verfasste zahlreiche historische Bücher, und 1953 wurde ihm für seine «Geschichte der englischsprachigen Völker», welche zusammen mit seinen «Kriegsmemoiren» zu den Meisterwerken der Geschichtsschreibung zählt, der Literaturnobelpreis zugesprochen.

keiten entfalteten, so sehr war der grosse Brite im Grunde seiner Persönlichkeit Lebenskünstler und Geniesser. Aus diesen Eigenschaften schöpfte er letztlich die Ruhe und die Kraft für die Bewältigung seines beeindruckenden Lebenswerks. Seinen unsterblich gewordenen Ausspruch «I am a man of simple tastes, easily satisfied with the best» hat er zwar wohl von Oscar Wilde «ausgeliehen», doch sein gleichnamiger Enkel ist überzeugt: «Trotz seiner kompromisslosen und eigenwilligen Art, sich der Dinge anzunehmen, wusste er das Leben zu geniessen.»

Im Bewusstsein der öffentlichen Wahrnehmung steht aber vor allem Winston 92

So vielseitig Winston Churchill in seinen Aktivitäten war und so breit gefächert sich seine Talente und Fähig-

Aber dazu brauchte er natürlich den passenden Partner. Bereits im Herbst 2005 war Winston S. Churchill denn auch mit dem Wunsch an die Oettinger Davidoff Group herangetreten, eine Zigarrenlinie unter dem Namen seines berühmten Grossvaters herzustellen und zu vertreiben. Die Zigarre war das wesentliche äussere Merkmal seines Grossvaters. Deshalb sollte dem bedeutendsten britischen Staatsmann des 20. Jahrhunderts eine eigene Zigarrenlinie gewidmet werden, die eine höchstmögliche und konstante Qualität aufweist – eine Eigenschaft, die die Zigarrenmanufaktur Davidoff garantieren kann. Nach einem ersten Treffen im Frühjahr 2006 in London wurde ein Jahr später die Zusammenarbeit besiegelt. Ein halbes Jahr darauf – im November 2007 – wird die neue Marke Winston Churchill mit den FormatBezeichnungen «Blenheim», «Chequers», «No. 10» und «Marrakesh» in den USA lanciert. Die Einführung der «Winston Churchill»-Zigarren ausserhalb der USA

«I am a man of simple tastes, easily satisfied with the best»

Dieser Enkel ist es denn auch, der jetzt seinem Grossvater ein besonderes Denkmal setzen möchte: «Inspiriert von der Philosophie seines Lebens faszinierte mich die Idee, eine aussergewöhnliche Zigarre zu kreieren. Eine, die es wert ist,

erfolgt ab diesem Mai zunächst in Deutschland, Frankreich und der Schweiz – weitere Länder folgen im Laufe des Jahres. Die Oettinger Davidoff Group lanciert die Marke «Winston Churchill» Cigars nicht ohne Absicht zum heutigen Zeitpunkt. Wie der Staatsmann Churchill einen engagierten und letztlich erfolgreichen Kampf für die Freiheit der westlichen Welt geführt hat, würde sich der wohl bekannteste Zigarrenraucher der Weltgeschichte heute gegen die Einschränkung des Rauchgenusses durch ein zunehmend intolerantes Umfeld zur Wehr setzen. Churchills berühmte Forderung «Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen» liest sich denn auch wie eine Absage an die grassierende lustfeindliche Verbotsmentalität. ●


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