chilli – Reise & Freizeitguide

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Special 11/15

Reise

Foto: © clipdealer.de

& Freizeitguide

Städtereise Paris Der perfekte Tag an der Seine

November 2015 Ausgabe Nr. 12 Sonderteil

Top-Thema

Schottland en Mystisches in d Highlands

Segeltörn Karibik Das Riff am Ende der Welt


Special Schottland

Mystisches Schottland Reise durchs Land der wilden Highlander, ruhelosen Geister und blutigen Geschichten

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iefblaue Lochs und nebelverhangene Bergspitzen, karge Hochmoore und sturmumtoste Inseln, Städte mit morbider Geschichte und trutzige Burgen – die mystische Seite Schottlands zeigt sich dem Reisenden auf Schritt und Tritt. „Wer solchen Ritt machen kann, ohne die Hexen MacBeths zu sehen, ... (dem ist) die Geisterwelt verschlossen“, sagte einst Theodor Fontane über das raue Land zwischen Nordsee und Atlantik. Heute sind Seeungeheuer, Geister und wilde Highlander vor allem Tourismusmagnete, mit denen sich gut verdienen lässt. 66 CHILLI | REISE & FREIZEIT November 2015

Es ist neblig, der leichte Nieselregen hat eben erst ausgesetzt, das Autothermometer zeigt neun Grad Celsius an – Sommer in Schottland. Dennoch zeigt der Dudelsackspieler nackte Knie unter seinem Kilt. Die ersten Töne von „Amazing Grace“ tönen aus seinen drei kunstvoll geschnitzten Pfeifen. Was auch sonst? Bereits in Edinburgh war das der Schlager schlechthin, interpretiert von Dutzenden Dudelsackspielern, die auf die Pfund, Euro oder Dollar der Touristen aus waren. Doch hier, in dem grünen Tal, das von Schottlands höchsten Bergen gesäumt wird, kommt – anders als in


Special SCHOTTLAND

den Gassen der historischen Stadt – erstmals so etwas wie Highland-Romantik auf. Nur für wen eigentlich? Wir sind die Einzigen, die von der wenig befahrenen Straße links rübergezogen haben, um die Aussicht zu genießen und dem Musiker zu lauschen. Bis zum nächsten Ort Glencoe sind es noch einige Kilometer, das Örtchen davor haben wir bereits vor mehr als einer Stunde passiert. Für wen spielt der Musiker also? Die Frage wird geklärt, als wenige Minuten später ein Bus anhält und einen Asiaten nach dem anderen ausspuckt. Auch die dünn besiedelten Highlands wurden eben schon längst vom Tourismus erobert. Er ist der wichtigste Wirtschaftszweig Schottlands, jährlich bringen mehr als 15 Millionen Touristen einen milliardenschweren Pfundsegen vor allem in diese strukturschwache Region. Aber auch in Edinburgh ist man bestens auf die Besucher eingestellt. Vor allem sogenannte Ghost Tours und Führungen durch Folterkeller liegen im Trend. Schließlich gibt es kaum einen Platz, um den sich keine grausig-romantische Geschichte rankt – sei es über

Von Potter bis Poltergeist

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Whiskydestillerien, Harry-Potter-Geschichten und spektakuläre Naturlandschaften: Zu Besuch beim „echten“ Hogwarts in Edinburgh (Bild oben) und beim Wandern auf der Isle of Skye (Bild unten).

den charmanten Verbrecherkönig Deacon Brodie, die „halb gehängte“ Kindsmörderin Maggie Dickson oder den Polizeihund Greyfriars Bobby, der nach dem Tod seines Herrchens 14 Jahre an dessen Grab verbrachte. „Auf grauen Felsen steigen graue Felsenhäuser in die Luft, und über dem Ganzen liegt jener graue Nebelschleier, der den Zauber der Stadt vollendet“, beschrieb Fontane einst den morbiden Charme der Stadt, der sich auch heute noch auf Schritt und Tritt zeigt. Wer die Reisekasse schonen möchte, schließt sich einer der kostenlosen Touren von „Sandemans NewEurope“ an. In zweieinhalb Stunden geht es zu Fuß durch die hügelige Hauptstadt, dabei stehen amüsante Geschichten eindeutig mehr im Vordergrund als historische Fakten. Unser Guide Johnny – nach eigenen Angaben ehemaliger Vorsitzender der Edinburgher Harry-Potter-Society – führt uns in Kilt und mit erhobenem Holzschwert durch die Altstadt. Wir erfahren, an welcher Stelle man als braver Bürger auf den Boden spucken muss, warum in der St. Giles Kathedrale einst mit Stühlen geworfen wurde, warum Gebäude, die aussehen wie Kirchen, meist keine sind. Und wir sehen das echte Hogwarts sowie Tom Riddles Grab. Schottlands meistbesuchte Sehenswürdigkeit bewundern wir hingegen nur von unten: Edinburgh Castle. 2014 besuchten 1,48 Millionen Menschen die Burg mit ihren kanonenbewehrten Bastionen, die weithin sichtbar über der Stadt thront. Auch an diesem NOVEMBER 2015 REISE & FREIZEIT | CHILLI 67


Special Schottland

Während Edinburgh mit morbidem Charme verzaubert, sind die Fischerdörfer auf der Halbinsel Fife (unten rechts) deutlich adretter.

Tag bilden sich lange Schlangen vor dem Kassenhäuschen und das, obwohl der Eintritt mit 16,50 Pfund nicht gerade ein Schnäppchen ist. Günstiger und weniger überlaufen sind die Highlandburgen außerhalb der Städte, wie etwa Eilean Donan Castle kurz vor der Überfahrt zur Isle of Skye. Die romantische Kulisse der Burg an einem Hochlandsee vor schroffen Bergen hat schon manch einen Filmemacher inspiriert: Hier wurden Teile des Kultfilms „Highlander“ gedreht, und für den James-Bond-Film „Die Welt ist nicht genug“ diente die Burg als Hauptquartier des schottischen MI6. Und wie es sich für ein echtes schottisches Castle gehört, hat es natürlich auch so manch blutige Geschichte zu erzählen. Von hier aus bietet sich ein Ausflug zur Isle of Skye an, die größte und wohl schönste Hebriden-Insel mit ihren pastellfarbenen Cottages, hervorragenden Fischrestaurants, romantischen Wasserfällen, Folkmuseen oder dem Dunvegan Castle mit seinem riesigen Garten und den nahen Seehundbänken. Oder man macht sich auf den Weg nach Osten, zu der Sehenswürdigkeit, die wohl kein Tourist beim Schottlandbesuch verpasst: Loch Ness. Der See ist zwar nicht

schöner, die Landschaft nicht interessanter als an den Lochs, die man auf dem Weg hierher schon zur Genüge gesehen hat – doch wo sonst hat man schon die Chance auf eine Begegnung mit einem Seeungeheuer? Und falls sich Nessie doch nicht zeigen sollte, bleibt noch der Besuch des „Loch Ness Centre & Exhibition“. Zu sehen, welchen Aufwand Wissenschaftler bereits betrieben haben, um das Ungeheuer zu finden, ist fast unglaublicher als die Existenz desselben. Gruselführung, Burgbesichtigungen, Nessiesuche, dazu zahlreiche Pubbesuche mit schottischen Spezialitäten wie Haggis, tatties and neeps – gefüllter Schafsmagen mit zerstampften Karotten und Kartoffeln – und der Besuch einer Whiskydestillerie – was fehlt noch zu einem richtigen Schottlandurlaub? Klar, die Highland Games. Wir legen einen Abstecher nach Aberdeen ein, wo an diesem Tag der bekannte Wettbewerb im Hazelhead Park stattfindet. Einst Bestandteil der Clantreffen sind die Spiele auch heute noch fester Bestandteil der schottischen Kultur. So treten die muskelbepackten Highlander ausnahmslos im Kilt an, während ihre baumstammdicken Oberarme in T-Shirts des Sponsors

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Highland Games – zwischen Tradition und aufgesetzter Folklore

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Infos:

Ankommen & Rumkommen:

Günstige Flüge gibt es von Easyjet ab dem EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg nach Edinburgh oder Glasgow. Individuelle Rundreisen sind mit dem Zug, Bus oder dem Mietwagen – Achtung Linksverkehr! – möglich.

Das liebe Geld:

Schottland ist – auch durch das starke Pfund – ein teures Reiseland. Happig sind die Eintrittspreise, und auch zu Restaurantbesuche sind nur mit gut gefüllter Brieftasche man denen in Pubs, die sind tive empfehlen. Eine gute Alterna t. Burger, Fish’n’Chips & Co. zu vernünftigen Preisen bekomm enGünstige Unterkünfte gibt es in Hostels und in den leersteh etwas Wer . den Studentenzimmern in den Semesterferien Charmanteres sucht, ist in den B&Bs und Guest Houses richtig.

The bloody Weather:

Am sonnigsten ist es im Mai und Juni – Ausnahmen bestätigen die Regel. Wer ein anderes Kälteempfinden hat als die Schotten, die bei allen Temperaturen über dem Gefrierpunkt im T-Shirt herumlaufen, sollte eine warme Jacke sowie regenfeste Wanderschuhe, Regenhose und -jacke in den Koffer packen.

Weitere Reiseinfos gibt es auf www.visitscotland.com

stecken – einer bekannten Whiskymarke. Eine skurrile Mischung aus Tradition und Moderne. Es passt zu diesem Event. Während die Sportler mit Baumstämmen oder Hämmern werfen, hüpfen Kinder kreischend in Plasikhüpfburgen. In einem der Zelte spielen Hobbymusiker traditionelle schottische Weisen, daneben verkauft ein Foodtruck „American Burger“. Zierliche Mädchen tanzen auf Zehenspitzen schottische Tänze vor einer strengen Jury, während sich die meisten Besucher im Bierzelt versammelt haben, wo – seit dem frühen Vormittag – die Zapfhähne nicht mehr stillstehen. Wer seine tägliche Portion Dudelsackmusik noch nicht bekommen hat, kriegt sie nun im Überfluss. Auf der einen Seite der Arena versucht ein schmächtiger Mann mit geschwollener Halsschlagader die Jury im „Solo Piping“ zu überzeugen, während beim „Pipe Band Contest“ auf der anderen gerade an die fünfzig Dudelsackspieler aufmarschieren. Ungestört davon machen sich mehrere Musiker am Rand des Spielfelds für ihren Auftritt warm. All die Töne mischen sich zu einer Mark und Bein durchdringenden Dudelsackkakophonie. Dennoch schafft es eine Melodie aus dem Gemisch durchzudringen: „Amazing grace“ – wie könnte es auch anders sein ... Tanja Bruckert

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Das Riff am Ende der Welt

Einmal Martinique – Tobago Cays und zurück

Abenteuer Karibik: Mit einer Vollmondfahrt ging der Ritt durch die Wellen los. Es gab Staunenswertes zu besichtigen.

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s klingelt. Ob ich mit in die Karibik möchte, segeln? Die Anfrage des Freundes wird ohne langes Zögern bejaht. Und so geht es über Paris direkt nach Martinique, wo im Hafen schon die gecharterte Sun Odyssey 509 auf die Übernahme durch Käpt’n Knut und seine siebenköpfige Crew wartet. Das Ziel: Kein Geringeres als das World’s End Reef.

der Wind in immer gleicher Stärke, nur wenn die Sun Odyssey hinter den Inseln liegt, macht sie ein paar Knoten weniger. Wer aber meint, mal schnell neben ihr her schwimmen zu können, geht fehl. Immer weiter geht es südwärts, die Wolken zeichnen surreale Himmelsbilder ans Firmament, wir finden herrliche Ankerplätze, einmal liegen wir hinter zwei kleinen Inseln, am Morgen macht es einen Heidenspaß, sich in Badehose von der Strömung zwischen ihnen treiben zu lassen, bevor das Frühstück an Bord lockt. Es geht durchaus gemächlich weiter zum kleinen, unabhängigen Inselstaat Saint Vincent & The Grenadines – bei all den kleinen „Supermächten“ muss man sich

Fotos: © bar, Wikipedia.de

Die Wolken zeichnen surreale Bilder ans Firmament

Am Nachmittag laufen wir aus dem Hafen, Richtung Süden, das Abenteuer beginnt gleich mit einem Nachtschlag an Saint Lucia vorbei, der Vollmond und tausend Sterne durchbrechen die Dunkelheit, Millionen Lichter weisen uns den Weg, es ist eine sehr, sehr eigene Atmosphäre. Auf dem karibischen Meer bläst 70 CHILLI | REISE & FREIZEIT November 2015


Special KARIBIK

Tabac, auf der Captain Jack Sparrow im ersten Teil von Fluch der Karibik ausgesetzt wurde. Und vor der liegt nun tatsächlich das World’s End Reef, 12°36‘0“ N und 61°19‘0“ W. Hier kann man mit Schildkröten um die Wette schwimmen – und zuverlässig verlieren –, große Rochen bestaunen und an Land durchaus auch mal gleich einem ganzen Dutzend Echsen begegnen. Auf dem Rückweg auf der deutlich wilderen Atlantikseite – teilweise peitscht der Wind uns mit über 32 Knoten durch mächtige Wellen –

Vielleicht kommt ja Mick Jagger noch vorbei

natürlich hochoffiziell anmelden, was nicht ohne Geldbörse möglich ist. Wir segeln minutenlang mit Delfinen um die Wette, Momente, die sich ins Gedächtnis einbrennen, die Kameras werden in durchaus wagemutigen Positionen gehalten. Am nächsten Morgen haben die Frühaufsteher schon vor sechs Uhr wieder Segel gesetzt, die Angel ist draußen, als nur ein paar Minuten später schon was ganz munter dran ruckelt – ein Bonito, immerhin gut 60 Zentimeter lang. Der Küchenchef kommt verschlafen aus der Kabine, der Unterzeich-

ner hält ihm ein Messer entgegen: „Moin Matthias, der erste Job des Tages zappelt da hinten.“ Kaum ist der kleine Thunfisch ausgenommen, die Angel wieder draußen, beißt der nächste an. Es gibt einfach nichts Leckereres als unter karibischer Sonne auf einer Yacht frisch gefangenen Fisch in kleinen Filets aus der Bordpfanne zu speisen. Der Törn geht weiter, vorbei an Inseln, die nur aus einem Sandhaufen und einer Palme bestehen, vorbei an Fünfmastern, bis zu den Tobago Cays, fünf kleine Eilande, die südöstlichste nennt sich Petite

ankern wir vor der sagenhaften Insel Mustique und warten in Basil‘s Bar bei lokalen Getränken, dass sich hier vielleicht genau jetzt der Stammgast Mick Jagger mal zeigt, der wie viele andere Promis hier eine Villa sein Eigen nennt. Nicht allen Architekten kann übrigens nachgesagt werden, dass sich ihre Entwürfe harmonisch in die Umgebung einfügen. Vor Saint Lucia machen wir an einer Boje fest, in einer Bucht, die von zwei knapp 800 Meter hohen Pitons dominiert ist, landschaftlich sicher die Highlights der kleinen Antillen. Die Pitons Management Area ist seit 2004 wegen ihres Reichtums an seltenen Arten und der geologischen Vielfalt Teil des Unesco-Weltnaturerbes. Es dauert nicht lange, bis ein Einheimischer heranrauscht und freundlich, aber bestimmt Ankergeld einfordert. „Jah is my CoPilot“ hat er auf seine Bugwand gepinnt. Na gut, wenn das so ist, dann bekommt der Rastafari bei so einer göttlichen Tour auch ein paar Dollar in die Hand gedrückt. Lars Bargmann NOVEMBER 2015 REISE & FREIZEIT | CHILLI 71


Special PARIS

Der perfekte Tag in …

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reiburg – Paris mit dem TGV in drei Stunden und 40 Minuten. Von Straßburg aus werden es ab April 2016 nur noch eine Stunde und 50 Minuten sein. Und von Basel

Paris

aus fährt täglich alle zwei Stunden ein Schnellzug in die Hauptstadt Frankreichs. Der Fernbus zieht nach. Wer könnte da noch widerstehen? chilli-Autor Reinhold Wagner jeden-

falls nicht. Er hat die Highlights für den perfekten Tag während einer Kurzreise zusammengestellt – und nebenbei ein paar wertvolle InsiderTipps herausgefunden.

11 Uhr: Raus aus dem Bahnhof, rein ins Leben: Vom

Gare de Lyon ist man in wenigen Schritten am Quai. Preiswerte Hotels findet man ebenso in der Nähe. Und der „Viaduc des Arts“ – eine stillgelegte ehemalige Eisenbahnbrücke – bringt einen zu Fuß durch grüne Parkanlagen direkt zur Bastille – die heben wir uns aber für den Abend auf. Bequemer und zentraler geht’s nicht. Also Koffer abgeladen, in einem der zahlreichen Straßencafés kurz aufgetankt und nix wie los zum Seine-Ufer.

12 Uhr: Der „Jardin des Plantes“, ein prächtiger Garten, lädt direkt am gegenüberliegenden Ufer zum Flanieren zwischen uraltem Baumbestand, kleinen Seerosenteichen, Tierpark und Gewächshäusern. Im Naturkundemuseum ließ Luc Besson seinen Flugsaurier in „Adèle und das Geheimnis des Pharaos“ aus dem Ei schlüpfen und durch das Glasdach entfliehen.

14 Uhr:

Im Innenhof der Moschee, an der Straßenkreuzung direkt hinterm Park, gibt es Tee und orientalisches Süßgebäck vom Feinsten. Das wissen auch die Spatzen, die sofort angeflogen kommen und sich bedienen, wenn man nicht auf seinen Tel-

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ler aufpasst. Ein kleiner Bazar, der Hamam und das Restaurant am Abend würden bereits das Tagesprogramm bestens abdecken. Aber wir wollen ja noch ein bisschen etwas sehen von Paris.

15 Uhr:

Die Metro (Linie 7 bis Pyramides, 14 bis Madeleine und 12 bis Abbesses) bringt uns zum Montmartre – dem Berg der Künstler und wohl schönsten Aussicht über Paris. Hier schauen wir den Malern über die Schulter, hören Leierkasten-Musik und bestaunen einen Fußball-Jongleur bei den Treppen unterhalb der Sacre Coeur. Das pulsierende Leben zieht sich beim Abstieg weiter durch alle Gassen bis hinunter zum Moulin Rouge.

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4 Der Pariser Eiffelturm, das Wahrzeichen der Stadt.

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Montmartre

gehört zu den beliebtesten Reisezielen in Paris, das „Le Consulat“ ist ein typisches Café.

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Das 1889 erbaute, weltberühmte Kabarett

Moulin Rouge bei Nacht befindet sich im Pariser Rotlichtviertel Pigalle. Die Champs-Élysée und der Arc de Triomphe – die berühmteste Allee

von Paris hat eine Länge von über 1910 Meter.

17 Uhr:

Auf demselben Weg geht’s zurück zur Notre Dame auf die „Ile de la Cité“. Das Innere der Kirche sparen wir uns und nehmen gleich die linke Schlange auf den Turm. Die Stunde warten wird reichlich entlohnt durch die Aussicht und das Aug-in-Aug mit den Monsterfratzen der Wasserspeier, die uns Blickwinkel liefern, als würden sie den Eiffelturm in der Ferne auffressen. Wir beschließen das Sightseeing mit dem laut Insidern besten Eis der Stadt bei Berthillon auf der benachbarten „Ile St. Louis“.

Infos:

Anreise

Ab Freiburg fährt der TGV täglich um 6.57 Uhr nach Paris, Ankunft 10.37 Uhr am Gare de Lyon. Rückfahrt ist 17.23 Uhr, Ankunft in Freiburg 21.11 Uhr. Wer will, schafft es also auch ohne Übernachtung. Meine Empfehlung wäre allerdings: Paris an einem (verlängerten) Wochenende – denn das Leben in der Stadt steht auch abends und nachts nicht still. Gleisnost verkauft nicht nur Bahntickets, sondern schnürt individuelle Pakete mit Hotel-Spezial-Arrangements, MetroTageskarten, Boots- und Stadtrundfahrten, Museumsbesuchen oder EiffelturmBesichtigungen ohne Wartezeit. Letzteres gibt’s auch direkt über toureiffel.paris/de Bahntickets über www.tgv-europe.de

Fotos: © clipdealer.de, istock.com

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20 Uhr:

Den Hunger stillen wir in fröhlich-geselliger Runde am Quai de la Gare auf Höhe des Bateaux „Nix Nox“ im „La Vagalame“ unterm offenen Zeltdach. So reichlich haben wir selten so gut gegessen und getrunken in Paris. Die vielen jungen Leute ringsum bestätigen die Wahl des In-Treffs.

22 Uhr:

Auf dem Boot spielt sonntags Salsa-Musik. Im Sommer weit empfehlenswerter aber sind die terrassierten Buchten entlang der Seine, wo alle paar Meter unter freiem Himmel zu unterschiedlichster Musik getanzt wird. „Paris Plage“ nennt sich der neu angelegte autofreie Uferabschnitt in Inselnähe, an dem aufgeschütteter Sand echtes Strandflair aufkommen lässt. Ist es dafür zu kalt, tanzt und unterhält man sich im Stadtviertel hinter der Bastille, wo es international zugeht. Oder man verfolgt vom Trocadero aus von 22 bis 22.10 Uhr die allabendliche Illumination am Eiffelturm und stürzt sich danach ins pralle Nachtleben. NOVEMBER 2015 REISE & FREIZEIT | CHILLI 73


Special Gastronomie

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4 Kulinarische Ausflüge in die Region Genussvolle Entdeckungen zwischen Freiburg und Markgräflerland

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enn die Advents- und Weihnachtszeit und Silvester bevorstehen, dann kann es gar nicht früh genug ans Auswählen und Reservieren eines geeigneten Ortes gehen. Denn die Lokalitäten, die dafür das besondere Flair bieten und für ihre ausgezeichnete Küche bekannt sind, sind rasch ausgebucht. Da es nach einem Festessen ruhig auch ein bisschen an die fri-

sche Luft gehen darf, und es dort ein vielseitiges Angebot in prächtiger Landschaft gibt, haben wir für unsere Leser bei unserer kleinen Auswahl beides berücksichtigt: Gasthaus und Küche auf der einen, Lage und Freizeitangebot auf der anderen Seite. Es ist allerdings ratsam, sich möglichst zeitnah um eine Reservierung zu kümmern, denn: wer zuerst kommt, schlemmt und feiert zuerst.

1 Bummel über den Weihnachtsmarkt in Breisach Pünktlich zum 1. Advent, am Wochenende vom 28. bis zum 29. November, lädt die Stadt Breisach zu ihrem 5. Breisacher Weihnachtsmarkt. Am Samstag zwischen 14 und 21 Uhr und am Sonntag zwischen 12 und 19 Uhr sorgen Kindergärten, Vereine, Privatpersonen und Gewerbetreibende aus Ort und Region für ein stimmungsvolles 74 CHILLI | REISE & FREIZEIT November 2015

Miteinander. Da wechselt Selbstgebasteltes, Kunsthandwerk, Genähtes oder Gebackenes ebenso den Besitzer wie köstliche Leckereien aller Art, die sich zum Verschenken eignen, aber auch gleich vor Ort probiert werden wollen. So rundum verwöhnt und versorgt kann Weihnachten kommen.

Fotos: © Waldhotel Sulzburg, Reinhold Wager Holzschlägermatte, Bereisach Toristik

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2 Genuss im historischen Gemäuer – das Freiburger Gasthaus Zum Stahl

Ob Weihnachtsfeier, Festtagsmenü an den Weihnachtstagen oder an Silvester – das Team im Gasthaus Zum Stahl hält für alle Feierlichkeiten das passende Menü bereit: Gänsebraten, Fisch oder vegetarisch, drei oder vier Gänge oder à la carte, mittags oder abends. Und vorweg kann ab 18 Uhr im neu gestalteten Biergarten am offenen Feuer ein Glühwein als Apéro eingenommen werden. Danach geht es nach innen in das behaglich warme, festlich geschmückte Traditionshaus mit der über 400-jährigen Geschichte. Und bei gemütlichem Licht und Kerzenschein lässt es sich in geselliger Runde festlich speisen. Den Glühwein am Feuer gibt es ab Ende November bis mindestens Jahresende. Gasthaus Zum Stahl, Kartäuserstraße 99, 79104 Freiburg, Tel.: 0761 / 334 02, www.zum-stahl.de

3 Hausgemachtes auf dem Hausberg – die Holzschlägermatte

Auch wenn der Besuch der Holzschlägermatte an der kurvenreichen Schauinslandstrecke irgendwo zwischen Himmel und Wolken stattfindet – die Küche von Pächter-Ehepaar Dörthe und Mike Minuth bleibt bodenständig. Da weiß man noch, wo das Steak herkommt oder die Leber. Das Brot wird täglich frisch gebacken. Der Flammkuchen kommt frisch aus dem Ofen auf den Tisch. Und das Bio-Eis oder das Schwarzwälder Kirschtörtchen im Glas eignen sich auch bestens für den Nachhauseweg. Doch den will keiner so schnell antreten, der hier erst einmal eintritt und im gemütlich-rustikalen Ambiente mit einem Herzkissen im Rücken eng mit dem Nachbarn zusammenrückt. Holzschlägermatte, Schauinslandstraße 359, 79100 Freiburg, Tel.: 07602 / 920 914 0, www.holzschlaegermatte.de

4 Wohlfühlprogramm mit Aussicht – im Waldhotel Bad Sulzburg

Die etwas weitere Anfahrt zum Waldhotel Bad Sulzburg im wild-romantischen Sulzbachtal wird bei Weitem entlohnt durch die Vier-Sterne-Qualität des zum eleganten Hotel umfunktionierten ehemaligen Kurhauses mit seiner 500-jährigen Tradition und der alle Sinne verwöhnenden Gourmetküche. Hier schwingen der Freiburger Spitzenkoch Christopher Tworek und der Elsässer Chefkoch JeanPaul Petit gemeinsam den Kochlöffel für die Gäste, die zwischen Kachelofen und Wintergarten wählen können. Und um die Erholung perfekt zu machen, wartet auf die weit gereisten Gäste ein SPA-Bereich mit radonhaltigem Badebecken aus der hauseigenen Quelle nebst Sauna, Massage und Kosmetikstudio. Wer da wieder weg will, ohne ausgiebig genossen und übernachtet zu haben, ist selbst schuld. Waldhotel Bad Sulzburg, Badstraße 67, 79295 Sulzburg, Tel.: 07634 / 505 490, www.waldhotel4you.de

Reinhold Wagner



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