Ö-Sport 02/2013

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P.b.b – Erscheinungsort: Verlagspostamt 1040 Wien – Zulassungsnummer GZ 02Z031321

DAS MAGAZIN DER ÖSTERREICHISCHEN BUNDES-SPORTORGANISATION

StEfan WiMMEr der dreifache gold-gewinner im Interview • Seite 18

Sport, koMMUnikation, MEdiEn

Warum Kommunikationsmanagement für SportlerInnen wichtig ist.

WaS WUrdE aUS ... hubert raudaschl Seite 17 Ö|Sport

Sport iM Bild Eishockey-team Seite 6

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GEMEINSAM GEWINNEN ERIMA und BSO - zwei starke Partner 2

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www.erima.at


E d itor ial

Liebe Leserin, lieber Leser!

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ommerzeit ist Urlaubszeit. Passend dazu darf ich Ihnen unsere Sommerausgabe von „Ö-Sport“ präsentieren. Viele Menschen haben eine Vielzahl an wertvollen Inputs rund um Österreichs Sport geliefert. Wir haben daraus interessante Geschichten gemacht. Unsere Titelgeschichte beschäftigt sich mit dem umfangreichen Thema Sport und Medien. Wie schon Paul Watzlawick feststellte: „Man kann nicht nicht kommunizieren“. Der Unterschied zur alltäglichen Kommunikation besteht in der professionellen (Markt- und Marken-) Kommunikation im Sport lediglich in der damit verbundenen Absicht. Neben der klassischen Medienarbeit hat sich seit einigen Jahren ein Wandel hin zur Online-PR vollzogen. Gerade der Bereich Social Media offeriert eine große Palette an Möglichkeiten zur Optimierung der Medienarbeit, birgt aber auch Gefahren, wenn die Erfahrungen im Umgang mit sozialen Netzwerken im Internet noch gering sind. Wir haben versucht, die wichtigsten Aspekte anzusprechen, um Sie in ihrer alltäglichen Arbeit in den Ver-

bänden und Vereinen für das Thema Sport und Medien weiter zu unterstützen. Die Rubriken „Was wurde aus…“ und „Persönlichkeiten hautnah“ widmen sich zwei erfolgreichen österreichischen Wassersportlern: dem zehnfachen Olympiateilnehmer Hubert Raudaschl sowie dem dreifachen Barfuß-Wasserski-Europameister Stefan Wimmer. Die drei Dachverbände ASKÖ, ASVÖ und SPORTUNION informieren über ihre aktuellen Projekte. Interessante Informationen und Servicebeiträge unsererseits runden unsere neue Ausgabe ab. Einen Termin, den Sie sich schon vormerken dürfen: Samstag, 21. September. An diesem Tag findet der Tag des Sports am Wiener Heldenplatz statt! Viel Freude beim Lesen und einen bewegungsreichen Sommer wünscht Ihnen

Barbara Spindler

Mag. Barbara Spindler, MBA BSO-Geschäftsführerin

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Partner der Österreichischen Bundes-Sportorganisation

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Die Re da kt i o n

Neuer Auftritt für die BSO-Website Seit 3. Mai 2013 strahlt der Internetauftritt der Österreichischen Bundes-Sportorganisation in neuem, zeitgemäßem Glanz. Dank der überarbeiteten Strukturierung und des revitalisierten Designs, können BesucherInnen der Website nicht nur mehr, sondern vor allem schneller die gewünschten Informationen finden. Nach dem Motto „weniger ist oft mehr“ wurden die Serviceleistungen und Inhalte der BSO so strukturiert und aufbereitet, dass diese übersichtlich und intuitiv zugänglich sind. Für unsere Mitglieder und alle Interessierten bedeutet dies ein zusätzlicher Mehrwert. 

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inhalt

In diesem Heft titElgESchi chtE

aU SSEr dEM i n di ESEM hEft

Sport, Kommunikation, Medien Seite 8

Editorial Seite 3

WaS WU r dE aU S …?

Hubert Raudaschl Seite 17 p ErS Ö n li chkEi tEn haU tn a h

Stefan Wimmer Seite 18 BS o - p rÄ Si dEn t

Peter Wittmann im O-Ton Seite 23

Die Redaktion Seite 4 Sport im Bild Seite 6 „Fit für Österreich“ Seite 20 Versicherungsservice Seite 22

Kooperationen Seite 26

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Aktuelles Seite 24

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BSO-Fortbildung Seite 28

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E iS h o c kEYnatio naltEaM

S p o rt, koMMUnikation, M Ed iEn

Rechtsservice Seite 29

Dachverbände Seite 34

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Sporthilfe Seite 33

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h UBErt raUdaS c h l

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ti tElSEi tE

Bei der Barfuß-WM gewann er drei goldmedaillen, jetzt ziert stefan Wimmer unser titelbild (© gePA). Mehr dazu auf seite 18.

h arald WiM M Er

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IMPRESSUM: Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Österreichische Bundes-sportorganisation, 1040 Wien, Prinz-eugen-straße 12; tel.: 01/504 44 55, Fax: 01/504 44 55-66; internet: www.bso.or.at; e-Mail: office@bso.or.at; dVr.: 0737755 Für den Inhalt verantwortlich: gF Mag. Barbara spindler, MBA Redaktionsteam: Mag.(Fh) georg höfner, MMag. Julia Wiltschko – network | media service Layout: elias & Partner Kg, Wiener neudorf Druck: AV+Astoria druckzentrum gmbh Blattlinie: Überparteiliche und überregionale Zeitschrift nach den grundsätzen der Bso. namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht mit der Meinung des herausgebers übereinstimmen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Photos wird keine haftung übernommen. Jahres-Abopreis: € 14,- Bankverbindung: erste Bank, BLZ 20111, Kto.nr. 300010-37468

diese Publikation wird mit Mitteln der Besonderen Bundes-sportförderung gefördert.

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S PORT I M BILD

Die perfekte Olympia-Qualifikation Österreichs Eishockey-Team fährt zu Olympia nach Sotchi – Eine Sensation! Im alles entscheidenden Qualifikationsspiel gegen die favorisierten Deutschen nahm die Mannschaft von der ersten Sekunde jeden Zweikampf an, warf sich in unzählige Schüsse und holte mit viel Leidenschaft und Herz das Olympia-Ticket. „Ich bin stolz. Für mich ist wichtig, dass die Spieler daran glauben. Wenn du glaubst und als Gruppe gemeinsam arbeitest, ist alles möglich. Das Olympische Feuer ist in der gesamten Mannschaft entfacht“, sagt Teamchef Manny Viveiros. 

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Tit elg eschichte

Sport, Kommunikation, Medien Sport und Medien sind längst eine Symbiose eingegangen. Beide Seiten profitieren in hohem Maße voneinander. Die Sportstars lassen sich prima verkaufen – die Zeitungen machen Auflage, das Fernsehen Quote. Den Athletinnen und Athleten eröffnen sich durch die Präsenz in den Medien Möglichkeiten, Geld zu verdienen und sich zu präsentieren. Soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter machen den Sport zugänglich und seine Protagonistinnen und Protagonisten nahbar, aber auch verletzlich. Die Folge: Sportlerinnen und Sportler brauchen starke Medienkompetenz, um den wachsenden öffentlichen Ansprüchen Stand zu halten. Ein professionelles Kommunikationsmanagement im Hintergrund hilft. → Ö|Sport

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Urbedürfnis nach Aufmerksamkeit „Bringen Sie mich in die Medien!“ lautet der klassische Auftrag an eine Pressesprecherin oder -sprecher. In 10

Kommunikation zwischen Pressestellen und Medien Eine aktuelle Studie (durchgeführt vom Journalistenzentrum Wirtschaft und Verwaltung in Zusammenarbeit mit den Institut für Journalistik der TU Dortmund) fand heraus, wie Pressestellen ihre Arbeit organisieren, wie sie mit den Medien kommunizieren und welche Erfahrungen sie dabei machen, wie diese Arbeit bei den Redaktionen „ankommt“ und was Journalistinnen und Journalisten von guter Pressearbeit erwarten. Die Beteiligung bei der Online-Umfrage betrug 20 Prozent (1.920 Personen) bei den Pressestellen und 16 Prozent (1.295 Personen) bei den Redaktionen – eine hohe Response, die zeigt, dass es allen Beteiligten wichtig ist, dass die praktische Zusammenarbeit in Zukunft weiter verbessert und noch effizienter gestaltet wird. Alltag in den Redaktionen Im Schnitt erhalten Redakteurinnen und Redakteure sowie freie Journalistinnen und Journalisten tagesaktueller Medien im Schnitt mehr als 70 Presseinformationen am Tag. Allerdings können 85 Prozent dieser Meldungen nicht redaktionell verwertet werden. Das liegt vor allem daran, dass mehr als 40 Prozent dieser Nachrichten nicht in das Ressort oder zum Interessenprofil der Empfängerin oder des Empfängers passen. Zwischen einer halben und einer ganzen Stunde brauchen Redaktionen täglich, um für sie ungeeignete Pressemitteilungen auszufiltern. „Es werden zu viele Pressemitteilungen produziert“, sagt der deutsche Medienprofi Siegried Weischenberg. Die erheblich gewachsene Zahl von E-Mail-Eingängen in Redaktionen erzeugt Überdruss. Viel hilft nicht immer viel. Im Gegenteil: Das Selektieren der Nachrichten ist ein bedeutender Zeitfaktor. Pressestellen, Ö|Sport

„Presseinformationen mit viel heißer Luft kommen bei Journalisten und Journalistinnen nicht gut an. Gefragt sind Meldungen, die rasch zum Punkt kommen. Der Köder muss dem Fisch schmecken.“ Siegfried Weischenberg

Wie Pressestellen arbeiten Pressestellen vermitteln ihre Informationen hauptsächlich mit Pressemitteilungen, die sie per E-Mail an die Redaktionen senden. Dabei sind für sie Tageszeitungen (98 Prozent) die wichtigste Medienzielgruppe, gefolgt vom Hörfunk (79 Prozent) und freien Journalistinnen und Journalisten bzw. Korrespondentinnen und Korrespondenten (73 Prozent). Erst dann rangieren nacheinander die Online-Medien (72 Prozent), die Nachrichtenagenturen (71 Prozent) und das Fernsehen (70 Prozent) vor Fachzeitschriften, Anzeigenblättern etc. Dieses Ergebnis muss vor dem Hintergrund betrachtet werden, dass die meisten befragten Pressestellen vor allem auf eine lokale bzw. regionale Publizität abzielen. Nur etwa für die Hälfte stehen bundesweite (55 Prozent) bzw. für ein Fünftel internationale Medien (21 Prozent) im Vordergrund. Der Pflege der Medienverteiler wird bei Pressestellen nicht durchgehend besondere Bedeutung beigemessen. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) gab an, den Presseverteiler halbjährlich oder seltener zu aktualisieren. Dem stehen allerdings je rund 25 Prozent gegenüber, die vierteljährlich oder monatlich ihre Medienadressen revidieren. Die Adressen werden dabei weniger von professionellen Adressanbietern bezogen (14 Prozent) als überwiegend durch eigene Recherchen – mit Blick auf die erwähnte Ungenauigkeit in der Adressierung der Ressorts ein bemerkenswertes Ergebnis.

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Public Relations (PR) ist Kontaktpflege Bei PR geht es erstens darum, Beziehungen direkt und zweitens indirekt über Multiplikatoren, beispielsweise Medien, zu verschiedenen Teilöffentlichkeiten aufzubauen und zu pflegen. Dies beginnt im professionellen Kommunikationsmanagement mit einer Strategie und endet bei der Evaluierung. Für Sportverbände ein wesentliches Thema. „Eine aktive Medienarbeit zählt zu den Kernhandlungsfeldern jedes/jeder PR-Tätigen. Schließlich hat er/sie die Aufgabe, vertrauensvolle Beziehungen zu Journalisten und Journalistinnen als Gatekeeper der Öffentlichkeit aufzubauen“, betont Buchautor und PR-Experte Dominik Ruisinger. Dabei gibt es vier wesentliche Ziele: Vertrauensvolle Beziehungen, Vermittlung von Nachrichtenwert, Kontinuität und exklusive Pflege. Sind erst einmal Beziehungen aufgebaut und werden durch bewusste, regelmäßige Interkationen gepflegt, entstehen beim Gegenüber, also bei der Medienansprechpartnerin bzw. dem -partner Attribute wie Vertrauen, Loyalität und daraus eine tragfähige Bindung.

die Redaktionen mit Informationen überschwemmen landen im SpamFilter oder kommen auf die schwarze Liste.

den meisten Fällen gelingt das auch. Jedenfalls bis ins Postfach einer Redaktion. Dort endet die Mission dann allerdings oft – beispielweise bis die Redakteurin oder der Redakteur nach 14 Tagen aus dem Urlaub zurück ist. Bei fast der Hälfte der tagesaktuellen Medien werden E-Mails an abwesende Personen weder bearbeitet noch weitergeleitet. © privat

Der gesellschaftliche Wertewandel mit dem Trend zur Individualisierung und Kommerzialisierung, die Entwicklung der Medien mehr und mehr hin zum „Quotendenken“, der Wandel in der Werbewelt vom Mäzenatentum zum modernen Sponsoring mit der klaren Erwartung von Gegenleistung sind Fakten, die Sportlerinnen und Sportler, Sportverbände sowie -organisationen zu einem noch professionellerem Auftreten drängen. Es geht dabei nicht nur darum, Erfolge im sportlichen Sinne zu erzielen, sondern darüber hinaus auch um öffentliche Aufmerksamkeit, die über das Medium Sport erzielt werden kann. Zwischen diesen beiden Sphären bestehen vielschichtige Wechselwirkungen. Es ist ein Feld der Erfahrungen, des konkreten Analysekontexts und der Praxiswelt von Sportlerinnen und Sportlern, Kommunikationsmanagerinnen und -managern sowie Medienleuten gleichermaßen.


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Zusammenarbeit zwischen Pressestellen und Redaktionen die geschäftsgrundlage ist intakt: Pressestellen und redaktionen vertrauen gegenseitig gleichermaßen auf die richtigkeit und die korrekte Wiedergabe von informationen. Während sich die Pressestellenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter aber durchgängig als „bewährte Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der Journalistinnen und Journalisten“ verstehen (87 Prozent), teilen nur 58 Prozent der redakteurinnen und redakteure diese Auffassung. in vergleichbaren größenordnungen weichen die gegenseitigen einschätzungen auch hinsichtlich der „Zuverlässigkeit“ und des „Zeitgewinns durch Pressemitteilungen“ voneinander ab. Bemerkenswert ist, dass die Pressestellen ihre eigene Kenntnis der Arbeitsweise von Medien deutlich selbstbewusster einschätzen (74 Prozent) als es ihnen von Journalisten und Journalistinnen zugetraut wird (58 Prozent). Auch wollen redaktionen selbst bestimmen, ob sie Medieninformationen beziehen wollen oder nicht.

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Gemeinsam effizienter in der gesamtschau ist das gegenseitige rollenverständnis zwischen der interessenvertretungsfunktion der Pr und der öffentlichen Aufgaben unabhängiger Medien keineswegs negativ zu interpretieren. Pr-Leute sind nun einmal interessenvertreterinnen und -vertreter, während Journalistinnen und Journalisten auch eine unabhängige Kritik- und Kontrollfunktion ausüben. insoweit stößt die Übereinstimmung zwischen beiden Berufsgruppen naturgemäß an ihre grenzen, worüber auch keine normativen Pr-Kodizes („Vertrauen erzeugen“) hinwegtäuschen sollten. im gegenteil: gingen Pr und Medien zu sehr hand in hand, bekämen beide seiten Legitimationsprobleme. Freilich können Pressestellen und redaktionen ihre praktische Zusammenarbeit zum gegenseitigen Vorteil noch effizienter gestalten, wenn sie sich die Arbeitsbedingungen des Pendants jeweils noch besser vergegenwärtigten und darauf eingingen. Vor allem die Pressestellen als interessengeleitete dienstleister verfügen noch über erhebliches Potenzial, ihre informationen und deren

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Übermittlung besser für die Bedürfnisse der Medien zu präparieren – sei es durch präzise Verteiler oder durch journalistengerechte Aussendungen. Pressetexte: Der richtige Inhalt hilfreich ist eine gute Medienbeobachtung, um zu sehen, welche Leute in welchen redaktionen über welche themen regelmäßig berichten. sind die eigenen themen dabei? hat man etwas anzubieten, das diese Personen oder diese Kategorie von Medien ansprechen könnte? Wer sich solche Fragen nicht schon bei der themenfindung stellt, hat es bei der gestaltung wirkungsvoller Pressetexte schwer. damit die Journalistin oder der Journalist auf einen Blick erkennt, dass die information für seine/ihre Zielgruppe relevant ist, kommt es vor allem auch auf eine gute Aufbereitung der informationen und Botschaften im Pressetext an. Pressetexte: Der intelligente Aufbau 1. titel 2. untertitel 3. Vorspann: die wichtigsten informationen


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Pressetexte: Die häufigsten Fehler Auch erfahrene Kommunikationsmanagerinnen und -manager machen oft Fehler in Pressetexten. die häufigsten wurden von Journalistinnen und Journalisten in einer aktuellen umfrage der Pr-Agentur Krejsa genannt: • 91 Prozent kritisieren die fehlende prägnante und sachliche Kurzfassung in Pressetexten. das liegt vor allem an schlechten Formulierungen im titel und im Vorspann. gerade hier sollte man die wesentlichen Aussagen auf den Punkt bringen. • 79 Prozent klagen über zu komplizierte texte. die Welt wird immer komplizierter. heben sie sich ab, indem sie komplexe sachverhalte einfach und klar darstellen. • 70 Prozent bemängeln die zu werblichen inhalte. Achtung: Werbung

Die Metaphern der Neuen Medien sind Allgemeingut geworden und natürlich auch im Sport zu finden. Im Bild die Meinungsäusserung der Schalke-Fans im Facebook-Stil.

ist noch keine information! Leiten sie Werbetexte nicht einfach weiter. Verwenden sie sie notfalls als Basis und informationsgeber für Pressetexte. • 65 Prozent vermissen die oft fehlenden Zusatzinformationen. Bieten sie Links zu weiterführenden informationen an, gerne auch auf Webseiten. Arbeiten sie mit Bildern und grafiken, die ihren Pressetext sinnvoll ergänzen. Journalismus wird immer bildlastiger. Mit aussagekräftigem, kostenlosem und druckfähigem Fotomaterial zu ihren Pressetexten können sie sich positiv aus der Masse abheben. Professionelles Kommunikationsmanagement in den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Arbeit in den Pressestellen stark professionalisiert. Viele österreichische sportverbände haben eine/n oder mehrere Kommunikationsmanagerinnen oder -manager installiert. das Aufgabenfeld ist umfassend. Als spezielle instrumente der Medienbeeinflussung zählt die Kommunikationswissenschaftlerin claudia Mast folgende instrumente auf: Anfragen, Pressemitteilungen, Pressemappen, Pressekonferenzen, Pressekolloquien, interviews und Fachgespräche, online-Pressrooms, social Media-newsrooms, redaktionsgespräche, one-to-one-interviews, telefon-hotline-Aktionen, Medienkooperationen, „shoot squarely“, „give Ö|Sport

service“, „do not beg or whine“, „do not ask for kills”, „do not flood the media” etc. All diese Werkzeuge und Maßnahmen sowie weitere tools wie beispielsweise die Pressereise sind im optimalfall inhalte des täglichen Kommunikationsmanagements in einem sportverband.

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Was ist eine attraktive Story? nähe, Prominenz, Konflikt, nutzen, Aktualität, tragweite, relevanz, dramatik, aber auch Kuriosität können für Medien spannende Aufhänger sein. Beachten sie diese nachrichtenwerte und versuchen sie durch themenwahl und Formulierung der Pressetexte möglichst viele dieser nachrichtenwerte anzubieten. das persönliche schicksal ist spannender als nackte Fakten. die darstellung eines Problems ist glaubwürdiger als die aalglatte erfolgsstory. die geschichte mit regionalbezug ist attraktiver als etwas, das hunderte Kilometer weit weg passiert. nennen sie Beispiele, um ein thema greifbar und nachvollziehbar zu machen.

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4. Fließtext: Weitere details, Zitate etc. 5. Anhänge: Links, Bilder etc. 6. Boiler Plate: hintergrundinformation über den Aussender/die Aussenderin 7. rückfragehinweis: Kontaktdaten des Aussenders/der Aussenderin der titel sollte so interessant sein, dass Personen zum Weiterlesen motiviert werden. er sollte konkret formuliert sein und die hauptaussage schon enthalten. Wie beim Aufbau eines Berichts in der Zeitung oder bei einer Agenturmeldung gilt auch beim Pressetext: das Wichtigste zuerst! Verstecken sie die spannendste geschichte nicht im letzten Absatz.

Marcel Koller nutzt Facebook zum Informieren. Über 16.100 Fans verfolgen aktuell seine regelmäßigen Updates.

Soziale Netzwerke als Informationskanäle rund 1,5 Milliarden Menschen weltweit besitzen bereits einen Zugang zu sozialen Medien wie Facebook, twitter oder instant Messaging. neben den Kommunikationsmanagerinnen und -managern in sportverbänden, -organisationen, -vereinen nutzen auch sportlerinnen und sportler sowie trainerinnen und trainer selbst diese netzwerke, um die Öffentlichkeit mit informationen zu versorgen. so auch Fußball-teamchef Marcel Koller. der schweizer verweigert sich allzu intensivem Kontakt mit Medienleuten und informiert lieber via Facebook. „ich habe das zentralisiert, damit ich nicht jeden tag stundenlang mit verschiedenen Journalisten sprechen muss“, erklärt Koller. „Für mich 13


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72.000 FacebookFans lässt Gregor Schlierenzauer am Kuscheln mit seinen Skiern teilhaben.

Schnappschüsse und das belohnt die Community mit unvergleichlich viel Sympathie. David Alaba ist Österreichs beliebtester Sportler in sozialen Netzwerken (167.572 Follower auf Twitter, 372.150 Fans auf Facebook, Quelle: Social Media Ranking, 20. Juni 2013). Auch Marcel Hirscher, der sogar zwischen Slalom-Durchgängen Zeit für Mitteilungen und Fotos findet, twittert und facebookt was das Smartphone hergibt. „Das ist die ehrlichste Form der Kommunikation“, sagt der Weltmeister, mit 212.000 Facebook-Fans ein Massenphänomen. Fußballstar David Alaba: Nicht nur am Fußballfeld ein Held, sondern auch im Social Media Ranking.

Sport in Zeiten von Social Media Noch nie war es für Sportlerinnen und Sportler einfacher, in Kontakt mit ihren Fans aber auch Medien zu treten und intime Nähe zu konstruie-

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Trainieren, schwitzen, posten Facebook, Twitter oder Instant Messaging haben binnen kürzester Zeit den Sport und seine Akteure und Akteurinnen verändert. Social Media hat

den Sport zugänglicher gemacht und seine Protagonistinnen und Protagonisten nahbarer und menschlicher – zugleich aber auch nackter und damit verletzlicher. Die gläserne Sportlerin, der gläserne Sportler – sie sind im World Wide Web längst schon Realität. Nicht zuletzt, weil die meisten Sportstars selbst oder auf Empfehlung ihres Kommunikationsmanagements diesen Status freiwillig und bewusst gewählt haben. Sie gewähren mitunter Einblicke in die Privatsphäre, die noch vor wenigen Jahren für die breite Öffentlichkeit tabu gewesen wäre. „Facebook ist für mich eine willkommene und ideale Plattform, um mit meinen Fans zu kommunizieren“, erklärt Skisprung-Star Gregor Schlierenzauer. Das Netzwerk gehört für viele Sportlerinnen und Sportler längst zum Trainingsalltag wie die Einheit in der Kraftkammer. So vergeht kein Tag, an dem sich Fußballer David Alaba nicht bei seinen Fans meldet: „Die Meisterfeier war unglaublich“ oder „Ich bin glücklich, dass der WM-Traum noch lebt“. Der Bayern-Jungstar und ChampionsLeague-Finalist postet auch private

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und den ÖFB ist es wichtig, dass wir uns mit jedem Medium austauschen. Wir sind das Nationalteam, da geht es um ganz Österreich und daher muss das ganze Land gleich gut bedient werden.“ Dass der Einfluss der Medien stark ist, weiß der Nationaltrainer: „Allein schon durch das Internet gibt es viel mehr Infos. Masse bedeutet aber nicht gleichzeitig Klasse. Viele Journalisten und Journalistinnen schreiben einfach nur ab und fragen nicht nach, weil keine Zeit bleibt. Sie stehen unter Druck und müssen ihre Berichte abliefern.“

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eren nicht. Durch das Medium werden viel eher die wahren Emotionen transportiert und verbreitet.“

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ren. Aber nicht immer präsentieren sich die Aktiven mit sozialen Medien treffsicher. Ihnen fehlt die entsprechende Medienkompetenz. Viele, vor allem jene, die kein professionelles Kommunikationsmanagement im Hintergrund haben, sind nicht in der Lage einzuschätzen, was sie auslösen, wenn sie alles preisgeben was sie denken. „Facebook und Twitter erwecken extrem privaten Anschein, man spürt die Öffentlichkeit nicht. Es ist ein Überallmedium. Das Smartphone ist schnell gezückt, die Nachricht schnell geschrieben und verschickt – ehe darüber nachtgedacht wird“, weiß Diplom-Pädagoge Thomas Pfeiffer, der Unternehmen im richtigen Umgang mit sozialen Netzwerken unterrichtet. Für die berichtende wie interessierte Öffentlichkeit ist der neu entstandene Kommunikationskanal eine willkommene Abwechslung zu den immer gleichen Abläufen in Mixed Zonen oder auf Pressekonferenzen. Coach Pfeiffer sagt: „Interviewsituationen sind etwas Künstliches. Da sitzt jemand vor dir, mit Aufnahmegerät und eventuell einer Kamera. Bei Twitter und Facebook existieren diese Barri-

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Vertwittert: Dreispringerin Papachristou wurde von den Olympischen Spielen ausgeschlossen.

Fehlende Kompetenz im Umgang mit Social Media Ein Extremfall ist die griechische Dreispringerin Paraskevi Papachristou. Unmittelbar vor den Olympischen Spielen in London twitterte sie einen rassistischen Kommentar zu in Griechenland lebenden Schwarzafrikanern. Sie wurde prompt aus dem Olympiakader gestrichen. Dieses Bei-

Infobox

Web 2.0 – Was es mit Wikis, Blogs und sozialen Netzwerken auf sich hat WIKIS: Ein Text, viele Autoren. Wikis ermöglichen es, gemeinsam an einem Dokument zu arbeiten. Jede Teilnehmerin, jeder Teilnehmer kann etwas hinzufügen, ändern und löschen. Jeder Schritt wird dokumentiert, so dass alte Versionen nicht verloren gehen. Das bekannteste Wiki ist das Online-Lexikon Wikipedia.

SOZIALE NETZWERKE: Das weltweit größte und bekannteste soziale Netzwerk ist Facebook. In Österreich ist rund jede Dritte/ jeder Dritte auf Facebook angemeldet. Eine weitere in Österreich häufig genutzte Online-Community ist Google+. Business-Netzwerke sind Xing oder LinkedIn. Sie sind in erster Linie auf den beruflichen Austausch ausgerichtet. Foto- und Video-Communitys wie Flickr, Instagram, Pinterest und YouTube oder Mikroblogging-Dienste wie Twitter zählen im weitesten Sinn ebenfalls zu sozialen Netzwerken.

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BLOGS: Ein Logbuch im Internet. Blogs können unterschiedlich genutzt und gestaltet werden – als privates Tagebuch, als Seite über ein bestimmtes Hobby und auch als professionell gemachtes Angebot zu einem konkreten Thema wie Musik, Sport, Technik oder Medien. Allen gemein ist, dass die Beiträge chronologisch aufgelistet werden und von jedem kommentiert werden können.

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spiel zeigt, dass sportlerinnen und sportler Beratung im umgang mit sozialen netzwerken brauchen. das schulen von Aktiven für ein Leben vor der Kamera ist heutzutage normalität. sieht man sich die entwicklung von top-Athletinnen und -athleten wie zum Beispiel Lindsey Vonn an, so wird schnell klar, das Medienprofis mit ihr daran gearbeitet haben, wie sie sich vor der Kamera zu präsentieren und zu sprechen hat. Auch in puncto social Media-Auftritte agiert die skirennläuferin – mit unterstützung ihres Kommunikationsmanagements – höchst professionell, sympathisch und authentisch. Medienwissenschaftler christoph Bertling weiß: „der reiz von twitter & co liegt darin, dass Fans und Medien sehr intime einblicke und teilweise ungefilterte Aussagen von sportlern und sportlerinnen erhalten. ein Fehler wäre, wenn social Media-einträge komplett über Agenturen laufen würden und der sportler oder die sportlerin seine

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Medienprofi Lindsey Vonn holt die Öffentlichkeit gezielt in ihr Privatleben. „I guess it wasn‘t a wellkept secret but yes, I am dating Tiger Woods …” Mit diesem Facebook-Post Anfang März erreichte Vonn 5,5 Millionen Menschen.

bzw. ihre Authentizität verliert. Viel wichtiger ist, dass Kommunikationsmanager und -managerinnen ihren schützlingen helfen, ein gefühl zu entwickeln, wie sie social Media-Kanäle als wichtiges Pr-Werkzeug für sich bestmöglich nutzen können." 

WEB: www.bso.or.at/fortbildungen WEB: www.bso.or.at/fortbildungskalender

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infoBox BSO-Fortbildungen zum Thema Sport, Sponsoring & Medien • 20. September: „Social Media Workshop“, Innsbruck • 3. Oktober: „ABC des Interviews“, Graz • 4. Oktober: „Sponsoringworkshop“, Graz • 22. November: „Texten leicht gemacht!“, Wien • 06. Dezember: „Sponsoringworkshop“, Wien Nähere Informationen zu den Fortbildungen und Details zu den Inhalten finden Sie wie gewohnt auf unserer Website.


WaS WU rdE aUS …

„Auch wenn man zehnmal bei olympischen spielen gewesen ist, verliert man die einmaligkeit jedes einzelnen ereignisses nicht aus den Augen“, weiß der gelernte segelmacher und schiffszimmermann. sein sohn Florian ist ebenfalls ein begnadeter segler, war in London 2012 in der olympiamannschaft. „ich habe immer zu Florian gesagt, wenn dein Boot nicht auseinanderfällt und du gesund bleibst, dann wirst du es schaffen. du hast die Begeisterung dafür und die Begabung“. dass die segel-Legende im Kampf mit Jüngeren nach wie vor einiges drauf hat, demonstrierte er bei seinen jüngsten Fahrten beim Business cup in dalmatien. dort segelte er gegen seinen sohn, wo am ende der Filius nur knapp voran lag. „in meinem Alter freut man sich, wenn man aufrecht gehen kann. den sohn zu schlagen, ist nicht mein ehrgeiz. es ist die Freude zu spüren, dass man nach 40, 50 Jahren am Wasser noch immer spaß hat.“ Ein erfülltes Leben Kraft und energie schöpft hubert raudaschl aus seiner Familie. seine Frau gabriele, tochter sabine (sie machte ihn 2011 zum opa) und sohn Florian (übernahm 2004 das erfolgrei-

che Familienunternehmen „doYLe raudaschl segelmacher“) halten den ehrenbürger von st. gilgen jung und vital. „in meinem Leben waren die Prioritäten immer zuerst die Familie, dann der Beruf, dann der sport“, sagt der zehnfache olympiateilnehmer. Auch wenn er durch seinen Beruf und seinen sport viele faszinierende Persönlichkeiten kennenlernen durfte ist raudaschl immer bodenständig geblieben. Mit der „Adabeigesellschaft“ hat er nichts zu tun. um die schickimickis macht er einen großen Bogen. in seiner noch immer spärlichen Freizeit hat er Wichtigeres zu tun. An die 800 stunden im Jahr verbringt er in seiner stattlichen Bibliothek. in den vergangenen Jahren hat er Malen und Zeichnen als hobby entdeckt. An seinem 70. geburtstag machte sich der segelmeister selbst ein geschenk, an dem auch andere ihre Freude hatten – eine Vernissage in der stadt salzburg. Künstler christian Ludwig Attersee hielt die Laudatio: „Aus dem kunstinteressierten segler ist ein ernsthafter Landschaftsmaler geworden“. raudaschls Familie und Freunde sind begeistert, er selbst bleibt kritisch. „gute Bilder will ich schaffen – nicht mehr und nicht weniger.“ Kurz: segelehrgeiz! 

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er hat den segelsport geprägt und der segelsport hat ihn geprägt. die sportliche und auch berufliche Karriere des 71-jährigen st. Wolfgangseers (geboren am 26. August 1942 in sankt gilgen) ist untrennbar mit Wasser, Wind und Booten verbunden. „Fast zeitgleich mit dem gehen hat hubert das segeln gelernt“, scherzen gute Freunde heute noch. das ist zwar leicht übertrieben, tatsächlich sammelte der sohn eines Bootbauers im Alter von sechs Jahren erste erfahrungen mit dem sport, der sein Leben bestimmen sollte. der erste sieg gelang ihm mit 15, wenig später schaffte er den internationalen durchbruch. experten waren sich einig: raudaschl zeichnete ein außerordentliches theoretisches Wissen und ein glänzendes gespür für taktik und technik aus. sie nannten ihn „den Fels in der Brandung“. Fünf europameister-, zwei Weltmeister- und 22 nationale titel gewann der oberösterreicher in seiner Karriere. Von 1960 (rom) bis 1996 (Atlanta) nahm er an zehn (!) olympischen spielen in verschiedenen Bootsklassen teil. Zwei Mal kehrte er von den sommerspielen mit jeweils einer silbermedaille heim: 1968 (Mexiko, Bootsklasse: Finn) und 1989 (Moskau/tallinn, Bootsklasse: star).

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Was wurde aus ... Hubert Raudaschl?

Bild oben: 2011 wurde Raudaschl für sein Lebenswerk ausgezeichnet. • Bild links oben: Zehnfacher Olympiateilnehmer. Hier mit Opernsängerin Grace Bumbry. • Bild links unten: Hubert Raudaschl. Eine Sportlegende mit Faible für die Kunst. • Großes Bild: Raudaschl in seinem Element.

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PER SÖ NLICHKE ITE N HAU TNAH

10 Fragen an Stefan Wimmer ❶ Meine Stärken: Ehrgeiz, Disziplin, Ausdauer ❷ Meine größte Schwäche: Ungeduld. Ich will meine selbstgesteckten Ziele immer sofort erreichen. ❸ Als Kind wollte ich immer: Stuntman werden ❹ Auf meinen Frühstückstisch kommt: Kaffee, Honigbrot, Obst ❺ Das aktuelle Buch auf meinem Nachttisch heißt: „Gliding Soles“ von Keith St. Onge (mehrfacher Barfuß-Weltmeister) ❻ Auf eine einsame Insel nehme ich folgende drei Dinge mit: Meine Freundin, Sonnencreme und Badetuch ❼ Mein Vorbild: Weltmeister David Small ❽ Sport bedeutet für mich: Spaß, Leistung, Ziele erreichen, sich ständig zu verbessern ❾ Mein schönstes Erlebnis: Mein erster gemeinsamer Urlaub mit meiner Freundin Karin ❿ Mein peinlichstes Erlebnis: Ich habe meiner besten Jugendfreundin einen Monat zu früh zum Geburtstag gratuliert. 

kl. Bild oben: Sport ist mein Leben. kl. Bild Mitte: Stefan Wimmer und sein starkes Team. gr. Bild rechts: Der Europameister in seinem Element.

Stefan Wimmer im Portrait • Spitzname: Steff • Geboren am: 02.05.1991 • Beruf: Sportlehrerausbildung auf der BSPA in Wien • Familienstand: Ledig • Hobbys: Volleyball, Snowboarden, Kino, Freunde treffen • Karrierebeginn: mit 12 Jahren (erster Sieg in einer österreichischen Barfuß-Meisterschaft) • Mein sportlich bedeutendster Erfolg: Meine erste EM-Goldmedaille in der Allgemeinen Klasse (Barfuß-Springen / 21,30 Meter, Chartre 2011) • Ziele nach der sportlichen Karriere: Ein Job im Sportmanagementbereich, Führung eines Sportzentrums 18

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FIT F ÜR ÖST E RRE ICH

„Fit für Österreich“dabei beim ORF-Schwerpunkt „Bewegung“ Prominenten das Thema Bewegung das ganze Jahr präsent halten soll. Dazu wurde ein Heft mit 20 Bewegungsübungen für die ORF-Nachlese produziert. „Fit für Österreich“ organisierte nicht nur die Übungsleiterin für die Fotoaufnahmen (die auch ein Qualitätssiegel-Angebot leitet), sondern unterstützte auch beim Shooting. Der Lohn: Eine Seite in der Broschüre, die auf die gesundheitsorientierten Angebote der Sportvereine der Dachverbände ASKO, ASVÖ und SPORTUNION mit dem „Fit für Österreich“-Qualitätssiegel hinweist. Immerhin hat die Broschüre eine Auflage von 150.000 Stück. Sie ist über „Fit für Österreich“ auch für die Verteilung im Sportverein erhältlich. Immer dabei sind „Fit für Österreich“ und die drei Sport-Dachverbände bei der „Bewusst gesund Bewegungstour“ durch alle Bundesländer, die in den nächsten drei Monaten stattfinden wird. Den Start machte die Tour in Salzburg, wo sie Gast bei der Eröffnung des UNION-Sportzentrums Salzburg Mitte war. ASKÖ, ASVÖ und SPORTUNION hatten ihre ExpertInnen geschickt und ganz unterschiedliche Bewegungsstationen aufgebaut. So war neben einem Reaktionstest, Sport-Stacking und verschiedenen

Koordinations-Stationen auch das SPORTUNION-Maskottchen UGOTCHI vor Ort und begeisterte die Kinder. Im „Fit für Österreich“- Zelt gab es u. a. einen Informationsschwerpunkt zum Thema „Warum Bewegung wichtig ist.“ und Ömer Erdogdu – bewährter „Fit für Österreich“-Kongress Tanzspezialist – brachte auf der ORF-Bühne sogar Salzburgs Bürgermeister Schaden zum Mitmachen. Ein gelungener Auftakt der „Bewegungstour“, dem bis zum 20.9.2013 noch acht Veranstaltungen folgen werden. Dazu kommt dann auch noch der Tag des Sports am 21.9., wo die ORF Bewegungskampagne seitens des Veranstalters eingebunden werden wird und schlussendlich auch der 26. Oktober, traditionell DER Fit-Tag der Österreichischen Bundes-Sportorganisation und des organisierten Sports, der auch heuer wieder in Kooperation mit dem Fonds Gesundes Österreich durchgeführt wird. 

© FFÖ (3)

Unter dem Titel „Mach dich fit – ich mach mit“ setzt der ORF 2013 einen Bewegungsschwerpunkt. „Fit für Österreich“ wurde vom Sportministerium gemeinsam mit den Sport-Dachverbänden zu einem Informationsgespräch mit den Verantwortlichen des ORF eingeladen und schließlich mit der Koordination der gemeinsamen Aktivitäten beauftragt. Die Rolle, die „Fit für Österreich“ und den Sportverbänden dabei zukommt: Expertise einbringen. Denn finanziert wird dieser Schwerpunkt von den Partnern (Gesundheitsministerium/Gesundheit Österreich Gmbh/ Fonds Gesundes Österreich/Hauptverband der Sozialversicherungsträger und Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport). Gestartet wurde die Initiative mit einer Schwerpunktwoche vom 6.-14. April, wobei ein redaktioneller Schwerpunkt des ORF auf der „Stöckl live“ Hauptabendsendung lag. Darin wurde „Fit für Österreich“ mehrfach als Anbieter von gesundheitsorientierter Bewegung genannt und die Sendung bescherte der „Fit für Österreich“-Website ein bislang nicht da gewesenes Hoch. In der Folge brachte sich „Fit für Österreich“ in die inhaltliche Gestaltung von Bewegungsspots ein, die mit

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Vers i c he ru n g sS e rv i c e

NEU: Reise-Krankenversicherung Auf Wunsch vieler Verbände und Vereine konnte für ausländische SportlerInnen, die sich auf Einladung unserer Sportverbände bzw. -vereine in Österreich aufhalten, eine wichtige Erweiterung des Versicherungsschutzes erfolgen. Gleichzeitig erfolgte auch eine Erhöhung der bisherigen Versicherungssummen. Der erweiterte Versicherungsschutz erfolgte jedoch ohne Prämienerhöhung. Per 1. Mai 2013 gilt in der Reise-Krankenversicherung folgender neuer Versicherungsschutz: Versicherte Personen SportlerInnen, FunktionärInnen, TrainerInnen, BetreuerInnen und ReisebegleiterInnen mit: • ständigem Wohnsitz in Österreich für die Dauer eines Aufenthaltes im Ausland (weltweit) • ständigem Wohnsitz im Ausland während eines begrenzten Aufenthaltes in Österreich für Wettkämpfe, Trainingslager, Austauschprogramme, etc. Die zu versichernden Personen werden von den Verbänden oder Vereinen zur Versicherung angemeldet. Wie bisher wird ein Versicherungsverzeichnis erstellt, das Namen, Geburtsdaten, Beginn und Ende der Reise (Versicherungszeit) enthält. Gegenstand der Versicherung, Geltungsbereich, Art und Umfang der Versicherungsleistung (1) Die Generali Versicherung erstattet im Rahmen der Bestimmungen dieser Versicherungsbedingungen bis zu einem Betrag von € 25.000,- die nachgewiesenen Kosten, die dem/der Versicherten im Zusammenhang mit einer akuten Erkrankung oder einem Unfall entstehen, sofern nicht aus einer gesetzlichen oder anderen Versicherung Versicherungsschutz besteht.

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(2) Als Kosten im Sinne des Abs. (1) sind zu verstehen: a) Kosten stationärer Behandlung in Spitälern und Sanatorien, Kosten des Transportes in die nächstgelegene Krankenanstalt und zurück, Arztkosten für Behandlung außerhalb einer Krankenanstalt und die Kosten ärztlich verordneter Heilmittel. b) Mehrkosten für die Rückreise bis € 2.500,- infolge eines Unfalles (z. B. Verfall einer Fahrkarte, notwendige Benützung eines Krankenwagens oder Flugzeuges). (3) Die Generali Vers. AG erstattet weiters bis zu einem Betrag von insgesamt € 50.000,- die Kosten eines medizinisch begründeten und ärztlich angeordneten Rücktransportes mittels Rettungsflugzeuges durch eine hierfür eingerichtete Organisation (z. B. Tyrolean Air Ambulance) nach Österreich. (4) Transport. Über die Notwendigkeit der Durchführung von Nottransporten lt. ABS. (3) sowie über die zum Einsatz gelangenden Mitteln, entscheidet die durchführende Organisation, unter Berücksichtigung medizinischer Gesichtspunkte selbständig. Der Versicherer verpflichtet sich nach Bekanntwerden von Notsituationen und nach Prüfung der Sachlage umgehend eine Kostenzusage zu erteilen, um den raschen Einsatz der durchführenden Organisation zu ermöglichen. (5) Die Kosten des Rücktransportes im Todesfall werden bis zu einem Betrag von € 10.000,- übernommen. (6) Dieser Versicherungsschutz gilt für Personen mit ständigem Wohnsitz in Österreich während eines Aufenthaltes im Ausland und für Personen mit ständigem Wohnsitz im Ausland während eines Aufenthaltes in Österreich. (7) Die Prämie beträgt € 3,63 inkl. Versicherungssteuer pro Person und Tag

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Weitere Vereinsversicherungen • Vereins-Haftpflichtversicherung: Die Vereins-Haftpflichtversicherung soll im Verband/Verein die FunktionärInnen, Trainerinnen, BetreuerInnen sowie die Vereinsmitglieder vor an sie erhobenen Schadenersatzansprüchen schützen. In dieser Haftpflichtversicherung ist auch eine Veranstalter-Haftpflichtversicherung inkludiert. • Vereins-Rechtsschutzversicherung: Sie ist notwendige Ergänzung zur Vereins-Haftpflichtversicherung wenn es um eine anwaltliche Vertretung in einem Strafverfahren oder um die Durchsetzung von Ansprüchen der Verbände, der Vereine, deren FunktionärInnen und SportlerInnen gegen Dritte geht. • Kollektiv-Sportunfallversicherung: Sie hat sich seit vielen Jahren als ideale Versicherung für diverse Kader der Verbände und Vereine ausgezeichnet (ohne Namensnennung). Diesen weltweiten Versicherungsschutz gibt es für eine Jahresprämie von € 6,60 bzw. € 3,30 für Jugendliche bis zum 15. Geburtstag. 

Information/Anmeldung Versicherungsberatung Held & Held Hauptstraße 25, 2353 Guntramsdorf Tel.: 02236 530 86-0 Fax: 02236 530 86-4 E-Mail: office@diehelden.at www.diehelden.at


B S o -prÄ SidEnt

Meine Meinung

Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Freundinnen und Freunde des Sports! Peter Wittmann

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ielen dank für ihre stimme und ihr engagement im rahmen der unterschriftenaktion für die „tägliche turnstunde“! diese wichtige initiative mit dem Ziel, unsere Kinder und Jugendlichen zu mehr Bewegung zu bringen fand mit insgesamt 150.844 unterschriften vor kurzem ihren erfolgreichen Abschluss. seit ihrem start am 7. september 2012 erhielt die initiative großen Zuspruch von allen seiten und konnte bereits einen wichtigen ersten erfolg erzielen: Am 24. April wurde die „tägliche turnstunde“ in ganztägigen schulen fixiert! Ziel ist es aber weiterhin, die „tägliche turnstunde“ in allen schultypen gesetzlich zu verankern. dazu wurde eine gemeinsame Arbeitsgruppe zwischen dem BMuKK und der Österreichischen Bundes-sportorganisation (Bso) vereinbart. diese soll die umsetzung der „täglichen turnstunde“ gemeinschaftlich erarbeiten. Am 8. Mai 2013 verabschiedete das höchste gremium des organisierten sports in Österreich, die Österreichische sportversammlung, eine resolution zur gesetzlichen Verankerung der „täglichen turnstunde“. Wir möchten ihnen allen herzlich dafür danken, dass sie unsere Forderung nach der „täglichen turnstunde“ durch ihre unterschrift und das große persönliche engagement unterstützt haben – sie haben etwas bewegt!

einen anderen erfolg konnte der sport mit dem neuen Bundes-sportförderungsgesetz feiern, das am 23. Mai 2013 in Zusammenarbeit zwischen dem organisierten sport und dem sportministerium erarbeitet und mit den stimmen von sPÖ, ÖVP und FPÖ im Parlament beschlossen wurde. das neue gesetz führt in seiner Konzeption nach einem halben Jahrhundert zu einer neuordnung. eine neuordnung, die auf fast alle Forderungen rücksicht genommen hat. Man ist von der gießkanne weggekommen, es gibt mehr transparenz, es gibt unabhängige Kontrolle, und das Leistungsprinzip ist ein wesentliches element des ganzen. dazu wurde die Autonomie des sports gewahrt. Mein dank gilt allen Beteiligten, die am Zustandekommen des neuen Bundes-sportförderungsgesetzes im rahmen eines breiten Konsultationsprozesses mitgewirkt haben. in dieser Legislaturperiode konnte für den organisierten österreichischen sport vieles erreicht werden. der Beschluss des neuen Bundessportförderungsgesetzes und die damit verbundene reform des Fördermanagements sind bedeutende ergebnisse eines breiten Konsultationsprozesses. Auch die breite diskussion über das thema Bewegungsmangel in der gesellschaft und die Bemühungen um eine tägliche Bewegungseinheit für unsere Kinder und Jugendlichen zeigen, dass sport Ö|Sport

und Bewegung an Aufmerksamkeit und stellenwert gewinnen. doch die entwicklung bleibt nicht stehen. um für die Zukunft des sports in Österreich planen zu können, forderte das höchste gremium des organisierten sports in Österreich, die Österreichische sportversammlung, am 21. Juni 2013 die wahlwerbenden Parteien der nationalratswahl 2013 auf, zu Fragen zur Zukunft des sports in Österreich stellung zu nehmen. ich bin stolz auf den Zusammenhalt des organisierten sports und überzeugt, dass der sport auch in der neuen Legislaturperiode, stark vertreten sein wird. euer

Peter Wittmann

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akt UEl l E S

Horst Nussbaumer ist neuer Präsident des Ruderverbandes seit 16. März 2013 ist horst nussbaumer neuer ÖrV-Präsident. der 41-Jährige ist von der Berufung her ruderer durch und durch. Am traunsee im rV gmunden aufgewachsen, war er dreimal olympia-teilnehmer (1992 Barcelona, 1996 Atlanta, 2000 sydney), im einer bei der WM 1994 in indianapolis nur um‘s „Äutzerl“ im semifinale gescheitert und dann sieger im B-Finale, aber im Vierer mit raphael hartl, norbert Lambing (dem jetzigen sportkoordinator) sowie zunächst Andreas nader und dann Arnold Jonke sehr erfolgreich: WM-Vierter 1997 in Aiguebelette, WM-Bronze 1998 in Köln, und dazu Weltcupsieger und tri-

umphator auf dem legendären rotsee in Luzern. Für nussbaumer ist die Präsidentenfunktion eine reizvolle Aufgabe, da die Perspektiven, auch aufgrund der neuen strukturen im ÖrV, gut sind: „Wir haben mit carsten hassing einen nationaltrainer verpflichtet, der in der bisher kurzen Zeit schon einiges bewirkt hat und von dem wir einiges für die Zukunft erwarten dürfen. Mit der installierung der drei stützpunkttrainer christoph engl, Wolfgang sigl und Kurt traer ist, noch von Präsident hasenöhrl, die Basis geschaffen worden, dass wir wieder an frühere erfolge anschlie-

ßen können. ich möchte den von helmar hasenöhrl geordnet übergebenen Verband so erfolgreich weiter führen wie er. sportlich sollten wir wieder mehr erfolge haben, die Basis dafür ist gelegt. Aber mein größter Wunsch ist die gemeinsamkeit. Wir alle haben doch ein gemeinsames Ziel – den rudersport, und wir alle wollen auch gemeinsam erfolge!“. 

Michael Feinig ist neuer Präsident des Aero-Clubs

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gen: „Wir müssen uns fragen, was kann man anders und noch besser machen. dazu werde ich ein ideenforum ins Leben rufen. darin sind alle ideen und Anregungen unserer Mitglieder willkommen, die dazu beitragen, in der gemeinsamen Arbeit sinnvolle entwicklungen zu forcieren“. Zu Feinigs wichtigen Zielen zählten die generelle stärkung des interessenverbandes, die gute Partnerschaft mit den zuständigen stellen der Länder sowie die sicherstellung der finanziellen Förderung aller sportlichen Aktivitäten. Fliegerisch kann man dem 66-jährigen Feinig nichts vormachen: über 2.500 Flugstunden saß er bisher in segelflugzeugen und nahm an fünf staatsmeisterschaften teil. Ö|Sport

der Kontakt zur fliegerischen Basis ist dem leidenschaftlichen Piloten wichtig: „ich werden hier verstärkt den Kontakt suchen und mich bemühen, einmal pro Jahr auf jedem Flugplatz zu sein“. 

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Mit Michael Feinig ist ein neuer Präsident des Aero-club angetreten, der nicht nur in fast allen Flugsportbereichen aktiv war und ist, sondern auch erfolgreich in der Luftfahrtindustrie arbeitet. er will mit neuen ideen den club modernisieren und attraktiver machen: „Mir sind die aktuell an den Österreichischen Aero-club gestellten herausforderungen bekannt und ich bin überzeugt, dass ich durch meine beruflichen und fliegerischen erfahrungen hier neue zielorientierte Aktivitäten einbringen kann“, erklärt der frischgebackene Präsident, der seit vielen Jahren im parlamentarischen Luftfahrtbeirat die interessen der sportluftfahrt vertritt. intern und extern will der gebürtige Kärntner für frischen Wind sor-


aktUEllES

(Bso) vereinbart. diese soll die umsetzung der „täglichen turnstunde“ gemeinschaftlich erarbeiten. Am 8. Mai 2013 verabschiedete das höchste gremium des organisierten sports in Österreich, die Österreichische sportversammlung, eine resolution zur gesetzlichen Verankerung der „täglichen turnstunde“. diese und weitere details finden sie auf www. bso.or.at/resolution Wir möchten ihnen allen herzlich dafür danken, dass sie unsere Forderung nach der „täglichen turnstunde“ durch ihre unterschrift und das große persönliche engagement

unterstützt haben – sie haben etwas bewegt! nähere informationen zur unterschriftenaktion für die „tägliche turnstunde“ finden sie auf www.bso. or.at/turnstunde  WEB: www.bso.or.at/resolution WEB: www.bso.or.at/turnstunde

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Mit insgesamt 150.844 unterschriften fand die unterschriftenaktion für die „tägliche turnstunde“ vor kurzem ihren erfolgreichen Abschluss. Von Beginn an erhielt die initiative großen Zuspruch von allen seiten und konnte bereits einen wichtigen ersten erfolg erzielen: Am 24. April wurde die „tägliche turnstunde“ in ganztägigen schulen fixiert! Ziel ist es aber weiterhin, die „tägliche turnstunde“ in allen schultypen gesetzlich zu verankern. dazu wurde eine gemeinsame Arbeitsgruppe zwischen dem BMuKK und der Österreichischen Bundes-sportorganisation

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Koop e rat i on e n

Initiative „Sportlich zur Nachhaltigkeit!“ 2012 „Sportlich zur Nachhaltigkeit!“ – Siege für Sport und Umwelt: BSO unterstützt auch heuer wieder den bundesweiten Wettbewerb für nachhaltige Sportveranstaltungen

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nen und BesucherInnen, Veranstalter: GOODBALL, (1. Gesamtsieger und Sieger in der Kategorie soziales Verantwortung) • 24 STUNDEN BIKEN FÜR DEN KLIMASCHUTZ 2012, Hart, Eberdorf, Kaindorf (Steiermark), rund 6.000 SportlerInnen und BesucherInnen, Veranstalter: Verein Ökoregion Kaindorf, (2. Gesamtsieger und Sieger in der Kategorie Energie und Wasser) • KIDSRUN4KIDS 2012, Wien, rund 30.000 SportlerInnen und BesucherInnen, Veranstalterin: SLAM Marketing, Rainer Patak Werbe GmbH, (3. Gesamtsieger und Sieger in der Kategorie Abfall) • UTE BOCK CUP 2012, Hernals (Wien), rund 2.200 SportlerInnen und BesucherInnen, Veranstalter: Verein FreundInnen der Friedhofstribüne, (3. Gesamtsieger) • FIS ALPINE SKI WM SCHLADMING 2013, Schladming (Steiermark), rund 300.000 SportlerInnen und BesucherInnen, Veranstalterin: FIS Alpine Ski WM, (Siegerin in der Kategorie Mobilität) • 2. TIERSCHUTZLAUF 2012, Wien, rund 700 SportlerInnen und Be-

sucherInnen, Veranstalter: Verein gegen Tierfabriken VGT, (Siegerin in der Kategorie Lebensmittel und Getränke) Alle Maßnahmen der SiegerInnenprojekte werden auf der Wettbewerbs-Website www.wettbewerb. greeneventsaustria.at bzw. in einer Broschüre veröffentlicht und damit den Vereinen, Gemeinden und VeranstalterInnen im Sinne von Good-Practice-Beispielen zur Verfügung gestellt und zur Nachahmung empfohlen. Träger des Wettbewerbs „Sportlich zur Nachhaltigkeit“ ist das Netzwerk „Green Events Austria“. Ab Juli 2013 sind auf www.wettbewerb. greeneventsaustria.at Einreichungen für das kommende Jahr möglich.  WEB: www.wettbewerb.greeneventsaustria.at WEB: goodball.at WEB: oekoregion-kaindorf.at WEB: www.kidsrun4kids.at WEB: www.utebockcup.at WEB: www.schladming2013.at WEB: vgt.at

© BMLFUW/Markus Rief

Die BSO ist seit Beginn Kooperationspartner und setzt somit einmal mehr auf Bewusstseinsbildung innerhalb ihres weit verzweigten Netzwerks. Die BSO-Mitgliedsverbände und deren Vereine gehören zur primären Zielgruppe des Wettbewerbs. VeranstalterInnen können ihr Konzept in puncto Nachhaltigkeit für die Umsetzung von Sportevents einreichen, die besten und innovativsten Ideen werden prämiert. Bei der Einreichung sollen konkrete Maßnahmen in 5 ausgewählten Kategorien dokumentiert werden: Die Vermeidung und Trennung von Abfall, die An- und Abreise mit klimafreundlichen Verkehrsmitteln, die Verpflegung mit regionalen, saisonalen, biologischen oder fair gehandelten Lebensmitteln und Getränken, der Ressourcen schonende Umgang mit Energie und Wasser sowie Aspekte der sozialen Verantwortung. Der 2011 zum ersten Mal durchgeführte Wettbewerb fand auch in der 2. Runde hohen Anklang. Mit insgesamt 65 eingereichten Sportveranstaltungen gab es sogar eine Steigerung der TeilnehmerInnen-Anzahl. Dies ist vermutlich unter anderem auf den verlängerten Bewerbungszeitraum zurückzuführen. Dadurch sollten bewusst auch Wintersportveranstaltungen zur Teilnahme motiviert werden. Bei den eingereichten Sportveranstaltungen mit rd. 300 Maßnahmen nahmen rd. 462.000 SportlerInnen und BesucherInnen in allen 9 Bundesländern an 227 Veranstaltungstagen teil. Heuer wurden neben den GesamtsiegerInnen auch je ein Projekt pro Bewertungskategorie ausgezeichnet (wobei Projekte mehrfach nominiert werden konnten): • GOODBALL – KICKEN & KONZERTE FÜR KOHLE, Benefizfußballturnier am Sportclubplatz Hernals (Wien), mit rund 2.300 SportlerIn-

Bundesminister Berlakovich (erster von links) ehrte die Siegerprojekte.

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ko o pE rationEn

Integrationspreis 2013 die Bso setzt ein wichtiges Zeichen und unterstützt auch heuer wieder den „integrationspreis sport“ heuer feiert der Preis bereits sein 6. Jubiläum, zum dritten Mal steht er unter der schirmherrschaft von integrationsstaatssekretär sebastian Kurz. Ziel des integrationspreises sport ist es, nachhaltige und innovative Projekte im Bereich sport, welche die integration von Migrantinnen in die österreichische gesellschaft fördern, auszuzeichnen und zu prämieren.

neben gemeinden und schulen können auch Vereine ihre Projekte einsenden. einreichfrist ist der 6. oktober 2013. eine expertinnenJury wählt die besten Projekte aus, welche mit Preisgeldern in der höhe von insgesamt 15.000 euro für ihr engagement belohnt werden. die Bso als Kooperationspartner unterstützt selbstverständlich auch heuer wieder den integrationspreis sport.  WEB: www.integrationsfonds.at/sport

MYKI Kinderschutzpreis 2013 Kinder sind unser höchstes gut. Alle sollten sich für eine gesellschaft einsetzen, in der unsere Kleinsten ein recht auf gesundheit, sicherheit und schutz haben, ihren Fähigkeiten entsprechend gefördert werden und gewaltfrei aufwachsen. Leider erleben viele Kinder Vernachlässigung, gewalt und Missbrauch. Kinder brauchen mehr Aufmerksamkeit und breite unterstützung! deshalb gibt es den Österreichischen Kinderschutzpreis

MYKi – ins Leben gerufen von „die möwe“-Präsidentin Martina Fasslabend. und deshalb werden auch heuer wieder Vorzeigeprojekte zum schutz von Kindern bzw. zu ihrer Förderung prämiert! seit 13. März 2013 können Privatpersonen, unternehmen, Kinderschutzeinrichtungen und private und öffentliche institutionen (wie schulen, gemeinden, sportverbände, sportvereine) die sich um den Kin-

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derschutz und die Förderung von Kindern in Österreich in einer der fünf Kategorien (siehe Ausschreibung) verdient gemacht haben, ihre Projekte einreichen. das einreichformular sowie weitere informationen zum Österreichischen Kinderschutzpreis finden sie auf www.kinderschutz-preis. at. 

WEB: www.kinderschutz-preis.at

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B SO - F ort b i l du n g

TrainerInnenfortbildungen in Tallage wird weiterhin kontroversiell diskutiert und ist aktuell Gegenstand zahlreicher Untersuchungen. Eine Führung durch die wissenschaftlichen Labors und speziell ein Besuch der Höhenkammer am Institut für Sportwissenschaft rundeten die Veranstaltung ab. Die nächste BSO TrainerInnenfortbildung findet am 24./25. August 2013 in Schielleiten zum Thema „Krafttraining“ statt, gefolgt von jener am 31. Oktober 2013 in Rif mit dem Titel „Psychologische Aspekte des Bewegungslernens“.  WEB: www.bso.or.at/fortbildungen WEB: www.bso.or.at/fortbildungskalender

© iStockphoto.com

Das Institut für Sportwissenschaft Innsbruck war am 25. Mai 2013 Austragungsort der BSO TrainerInnenfortbildung zum Thema Höhentraining, an der 65 Trainerinnen und Trainer teilnahmen. Im Mittelpunkt der Ausführungen von Univ.-Prof. Mag.Dr.Dr.med. Martin Burtscher, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schobersberger und PD Dr. Michael Vogt stand „die Möglichkeit der Steigerung der Wettkampfleistung durch Höhentraining“. Für alle drei Experten gilt es als unbestritten und wissenschaftlich erwiesen, dass Höhentraining als Vorbereitung auf einen Wettkampf in Höhenlage (1.500 m-2.500 m) eine Leistungssteigerung bewirkt. Die Auswirkung von Höhentraining auf die Leistungen der Sportler und Sportlerinnen bei Wettkämpfen

BSO-Workshops Auch für die zweite Jahreshälfte haben wir wieder ein maßgeschneidertes Angebot an Fortbildungen und Workshops für Sie parat. Der beliebte Sponsoringworkshop mit unserem internationalen Experten Hans-Willy Brockes, Geschäftsführer der Europäischen Sponsoring-Börse, wird ebenso fortgesetzt, wie der Social Media Workshop und die Veranstaltungen „Texten leicht gemacht!“ und „ABS des Interview“. Nähere Informationen zu den Fortbildungen und Details zu den Inhalten finden Sie wie gewohnt auf unserer Website. 28

Die kommenden Termine für Sie im Überblick: • „ABC des Interviews“: 03.10.2013 in Graz • Social Media Workshop: 20.09.2013 in Innsbruck • Sponsoringworkshop: 04.10.2013 in Graz und am 06.12.2013 in Wien • „Texten leicht gemacht!“: 22.11.2013 in Wien 

WEB: www.bso.or.at/fortbildung WEB: www.bso.or.at/fortbildungskalender

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Gastise expert

Rech tsService

Beschäftigungsverhältnisse im Sport: Welche Vertragstypen gibt es? Es ist nicht immer leicht, im „Rechtsdschungel“ den Überblick zu behalten. Aufgrund zahlreicher Anfragen und einem wachsenden Interesse betreffend arbeits- und sozialrechtlichen Grundfragen im Zusammenhang mit SportlerInnen, TrainerInnen und Sportvereinen, informiert Rechtsanwalt Dr. Andreas Joklik in dieser Expertise über die rechtliche Situation. Besonders in letzter Zeit ist zu bemerken, dass Sportverbände von Gerichten, (Finanz-)Behörden und Sozialversicherungsträger in Österreich vermehrt mit wirtschafts- und arbeitsrechtlichen Fragestellungen im Zusammenhang mit der Sportausübung konfrontiert wurden und nach wie vor werden. In dieser Expertise soll insbesondere der schwer zu beurteilenden Unterscheidung zwischen den zur Verfügung stehenden Vertragstypen (insbesondere zwischen dem „echten“ und dem freien Dienstvertrag) auf den Grund gegangen werden. In der ersten „Halbzeit“ des Artikels soll daher den LeserInnen ein Kurzüberblick über die relevanten Vertragstypen geboten werden, während in der zweiten „Halbzeit“ beispielhaft sport- und vereinsspezifische Besonderheiten erläutert werden. Arbeits- und sozialversicherungsrechtlicher Kurzüberblick über die einzelnen Vertragstypen Arbeitsleistung gegen Entgelt kann rechtlich in verschiedenen Vertragsbeziehungen erbracht werden, wobei in erster Linie dafür der so genannten (i) „echte“ Dienstvertrag, der (ii) freie Dienstvertrag und der (iii) Werkvertrag in Betracht kommen. 1. Dienstvertrag Bei der Prüfung, ob ein Dienstvertrag vorliegt, wird sowohl arbeits- als auch sozialversicherungsrechtlich auf die so genannte persönliche Abhängigkeit des Arbeitnehmers bzw. der Arbeitnehmerin abgestellt. Die persönliche Abhängigkeit wird dadurch deutlich, dass dem/der ArbeitnehmerIn in Erfüllung seiner/ihrer Tätigkeit die Bestimmungsfreiheit weitgehend genommen wird. Insbesondere anhand folgender Kriterien kann das Vorliegen dieser persönlichen Abhängigkeit (und damit das Vorliegen eines Dienstvertrages) geprüft werden: • Weisungsrecht des Arbeitgebers (ersichtlich z. B. dadurch, dass der/

die ArbeitnehmerIn an einem vorgegebenen Arbeitsort, zu vorgegebene Arbeitszeit und nach einem vorbestimmten Arbeitsablauf tätig wird) • Persönliche Arbeitspflicht (der/die ArbeitnehmerIn kann sich nicht vertreten lassen) • Eingliederung des Arbeitnehmers bzw. der Arbeitnehmerin in den Betrieb des Arbeitgebers • Kontrollunterworfenheit (der Arbeitgeber kann den/der ArbeitnehmerIn hinsichtlich der erhaltenen Weisungen überprüfen und bei deren Nichtbefolgen Konsequenzen setzen) Die Schwierigkeit liegt in der praktischen Prüfung dabei, dass nicht alle der erwähnten Kriterien vorliegen müssen, sondern – in Form einer so genannten Einzelfallbetrachtung – geprüft wird, ob die Merkmale der persönlichen Abhängigkeit „ihrem Gewicht und der Bedeutung nach zumindest überwiegen“. Auch das Sozialversicherungsrecht knüpft an diese Definition an, sodass ein sozialversicherungspflich-

tiges Dienstverhältnis immer dann vorliegt, wenn – anhand der erwähnten Kriterien – die Beschäftigung in einem Verhältnis der persönlichen und wirtschaftlichen Abhängigkeit gegen Entgelt ausgeübt wird. Für ArbeitnehmerInnen, die im Rahmen eines Dienstvertrages tätig sind, gilt die volle Sozialversicherungspflicht (Kranken, Unfall- und Pensionsversicherung) nach dem ASVG, wobei Dienstgeber und DienstnehmerIn die vollen Beiträge zu leisten haben, für deren Einbehalten und Abführen der Dienstgeber verantwortlich ist. 2. Freier Dienstvertrag Auch beim freien Dienstvertrag wird die Verpflichtung übernommen, für eine gewisse Zeit Arbeitsleistung zu erbringen. Diese Leistungserbringung erfolgt aber – und das ist der wesentliche Unterschied zum echten Dienstvertrag – nicht in der geschilderten persönlichen Abhängigkeit. Dies zeigt sich in der Praxis dadurch, dass der/die freie DienstnehmerIn die angeführten Kriterien der persönlichen Abhängigkeit gerade eben über-

Auf einen Blick: Übersicht über die verschiedenen Beschäftigungsmöglichkeiten Persönliche Abhängigkeit Sozialversicherung Lohnnebenkosten Steuer

Dienstvertrag JA ASVG JA Einbehalten der Lohnsteuer

Freier Dienstvertrag NEIN ASVG JA Einkommensteuererklärung Ö|Sport

Werkvertrag NEIN GSVG NEIN Einkommensteuererklärung 29


Re chtsSe rv i c e

3. Werkvertrag Beim Werkvertrag wird ein bestimmter Erfolg (Werk) geschuldet, der/ die WerkunternehmerIn schuldet daher ein Ergebnis. Ist dieser Erfolg erbracht, endet der Vertrag automatisch, während im Unterschied dazu beim Dienstvertrag bzw. freien Dienstvertrag der/die ArbeitnehmerIn seine/ihre Arbeitsleistung laufend (also z. B. auch nach erfolgreichem Abschluss eines Projekts) zur Verfügung stellt und der Vertrag weiterhin aufrecht bleibt. WerkunternehmerInnen sind selbständig erwerbstätige Personen und daher grundsätzlich auch selbst für ihre Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherungsmeldung verantwortlich. Arbeits- und Sozialversicherungsrechtliche Auswirkungen im Sport Vorweg ist – auch im Sportbereich – zu unterstreichen, dass die Arbeitsgerichte, die (Finanz-)Behörden und die Sozialversicherungsträger einen Vertrag ausschließlich nach seinem Inhalt und nicht nach der von den Parteien gewählten Bezeichnung beurteilen. Beurteilungsgrundlage sind die dargelegten Unterscheidungskriterien zwischen den einzelnen Vertragstypen; gerade im Sportbereich kann der Umstand – auf Grund des oft noch immer herrschenden gegenteiligen Glaubens – nicht oft genug betont werden, dass eine Bezeichnung als Werkvertrag oder als freier Dienstvertrag das (sowohl arbeits- als auch sozialversicherungsrechtliche) Vorliegen eines echten Dienstvertrages nicht ausschließen kann, wenn die Tätigkeit tatsächlich in persönlicher Abhängigkeit ausgeübt wird. Dies vorausgesetzt kann die rechtliche Situation im Sportbereich wie folgt zusammengefasst werden: 30

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wiegend nicht erfüllt, insbesondere meist keinerlei zeitliche und örtliche Vorgaben oder sonstige Weisungen in der Ausübung seiner/ihrer Tätigkeit zu befolgen hat und sich bei der Arbeit etwa auch durch eine andere Person vertreten lassen kann. Sozialversicherungsrechtlich ist der/die freie DienstnehmerIn wie der echte Dienstnehmer nach ASVG voll zu versichern (Kranken, Unfall- und Pensionsversicherung).

1. BerufssportlerInnen (Profis) Als BerufssportlerIn ist jene/r SportlerIn zu bezeichnen, der/die ausschließlich mit der Sportausübung seinen/ihren Lebensunterhalt verdient. Sport ist in diesem Fall im rechtlichen Sinn Arbeit. Erhält daher ein/e SportlerIn für seine/ihre sportliche Leistungserbringung ein Einkommen von seinem/ihrem Vertragspartner (meist ist das ein Verein), mit dem der/die SportlerIn seinen Lebensunterhalt bestreitet und muss der/die SportlerIn im Gegenzug die Vorgaben des Vertragspartners (Vereins) erfüllen, so liegt persönliche Abhängigkeit und damit ein Dienstvertrag vor. Nimmt man etwa das Beispiel eines bei einem Profiverein tätigen Berufsfußballspielers (oder Trainers), so ist klar zu erkennen, dass die dargestellten Kriterien der persönlichen Abhängigkeit vorliegen: Der Fußballprofi (oder Trainer) hat etwa nach den Weisungen seines Arbeitgebers das Training und die Spiele anhand detaillierter Vorgaben zu bestreiten und sich vertraglich auch sonst an gewisse Vorgaben zu halten (z. B. Ernährungsvorschriften, PR-Termine des Vereins, Gesundheitscheck etc.). Das Vorliegen eines echten Dienstvertrages führt zur Anwendung sämtlicher einschlägiger arbeitsrechtlicher (z. B. Urlaubsrecht, Arbeitszeitrecht, Streitigkeiten vor dem Arbeitsgericht etc.) und sozialversicherungsrechtlicher (inklusive der Pflicht zur ordentlichen Anmeldung beim zuständigen Sozialversicherungsträger) Regelungen. Ö|Sport

2. VereinssportlerInnen (Amateure) Aus rechtlicher Sicht einfach ist sohin die Beantwortung der Frage der arbeitsrechtlichen Einordnung eines echten Amateursportlers bzw. einer echten Amateursportlerin, also ein/e SportlerIn, der/die für die Sportausübung keinerlei Gegenleistung erhält. Der/die AmateursportlerIn übt den Sport in den meisten Fällen durch Abschluss eines Beitrittsvertrags mit einem Verein aus. Da keinerlei rechtliche Verpflichtung zur Sportausübung oder sonstigen Befolgung von Weisungen mit einem Vereinsbeitritt verbunden sind (sondern vielmehr nur das Bereitstellen einer Möglichkeit) und der/die echte AmateursportlerIn auch keine Gegenleistung erhält, kann arbeitsrechtlich kein echter Dienstvertrag (aber auch kein freier Dienstvertrag oder Werkvertrag) vorliegen. Die Anwendung arbeits- oder sozialversicherungsrechtlicher Regelungen ist daher für echte AmateursportlerInnen ausgeschlossen. 3. Sport als Nebenerwerb (Halbprofis) Zwischen den Extrempositionen des Profisportlers bzw. der Profisportlerin einerseits und des Amateursportlers bzw. der Amateursportlerin andererseits stehen jene SportlerInnen, die für ihre Sportausübung eine Gegenleistung erhalten, mit der aber nicht primär der Lebensunterhalt bestritten wird; der Sport wird praktisch als Zweitberuf ausgeübt. Die richtige Einordnung dieser – oft auch als Halbprofis bezeichneten SportlerInnen – stellt die größte rechtliche He-


rausforderung dar. Insbesondere in Mannschaftssportarten, in denen oft nicht unerhebliche Beträge unter den verschiedensten Bezeichnungen ausbezahlt werden (egal ob diese Konstellation in der höchsten Spielklasse einer so genannten Randsportart ohne Profis oder einer unteren Leistungsklasse einer populäreren Sportart wie etwa Fußball auftritt), ist die rechtliche richtige Definition des Vertragstyps entscheidend. Nach höchstgerichtlicher Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofs (OGH) liegt ganz generell ein/e echte/r AmateursportlerIn schon dann nicht mehr vor, wenn die für die sportliche Leistungserbringung gewährte Gegenleistung eine reine Aufwandsentschädigung übersteigt; der OGH nimmt das Vorliegen eines arbeits- und sozialversicherungsrechtlich relevanten Dienstvertrages bereits bei relativ gering entlohnten SportlerInnen an. Aus rechtlicher Sicht muss daher für die Beantwortung der Frage, ob ein Halbprofi ArbeitnehmerIn im Sinne des Arbeits- und Sozialrechtes ist, auf die Prüfung der persönlichen Abhängigkeit zurückgegriffen werden. Dies wird immer dann der Fall sein, wenn zwischen SportlerIn und Verein ein Leistungsaustausch stattfindet, der/die SportlerIn also eine Gegenleistung dafür erhält, dass er/ sie sich etwa dazu verpflichtet, nach den Weisungen des Trainers bzw. der Trainerin in einer gewissen Regelmäßigkeit an Training und Wettkampf (und sonstigen Terminen) teilzunehmen. Liegen die Kriterien dafür zumindest überwiegend vor, so ist auch der Halbprofi – unabhängig davon, was vertraglich vereinbart ist oder was die Verbandssatzungen als „AmateurIn“ definieren – ArbeitnehmerIn und es liegt ein echter Dienstvertrag (samt damit verbundener Meldung des Halbprofis bei der Sozialversicherung) vor. Ob dieses Ergebnis in der Praxis sinnvoll ist, kann an dieser Stelle dahingestellt bleiben. Gerade weil dieses Prüfungsschema in den meisten Fällen bei Halbprofis zu einem echten Dienstvertrag führen wird und dem Gesetzgeber die für viele Vereine problematischen (meist finanziellen) Auswirkungen durchaus bewusst sind, hat der Gesetzgeber zumindest im Steuer- und Sozialversicherungsrecht – mangels Bereit-

schaft, den Sportbereich generell entsprechend den sportspezifischen Besonderheiten gesetzlich zu regeln – eine explizite Ausnahmeregelung für Halbprofis geschaffen: Pauschale Reiseaufwandsentschädigungen, die von gemeinnützigen Vereinen an SportlerInnen, TrainerInnen, SchiedsrichterInnen oder sonstige SportbetreuerInnen ausbezahlt werden und € 540 pro Monat (bzw. € 60 pro Einsatztag) nicht übersteigen, stellen dann kein sozialversicherungspflichtiges Entgelt dar (und sind vom Sportler bzw. von der Sportlerin auch nicht zu versteuern), wenn die Sportausübung nicht hauptberuflich erfolgt und die Haupteinnahmequelle des Sportlers bzw. der Sportlerin darstellt. Arbeitsrechtlich ändert diese Ausnahme des Sozialversicherungs- und Steuerrechtes an der Einordnung als echter Dienstvertrag freilich nichts. Zusammenfassung Aus obigen Ausführungen ist deutlich ersichtlich, dass weder der freie Dienstvertrag noch der Werkvertrag im p ro f e s s i o n e l l e n oder semiprofessionellen Sportbereich (zumindest in den Mannschaftssportarten) von Bedeutung ist. Beispiele aus der Rechtsprechung fehlen weitestgehend, denkbar wäre das Vorliegen eines freien Dienstvertrages am ehesten bei einem Trainer bzw. einer Trainerin, der/die in der Gestaltung und Organisation seines/ ihres Trainings völlig frei ist, dies für mehrere Vereine und/oder SportlerInnen parallel ausübt (oder zumindest ausüben kann) und eine entsprechende hohe Ausbildung vorweisen kann (sodass „Lehrfreiheit“ besteht). Dies könnte etwa bei einem Teamchef bzw. einer Teamchefin der Fall sein, der/ die für nur wenige Trainingslehrgänge und Spiele im Jahr eine Nationalmannschaft betreut, hauptberuflich aber den größten Teil des Jahres eine Vereinsmannschaft parallel betreut. Das Vorliegen eines Werkvertrags ist im professionellen und semiprofessionellen Mannschaftssport weitestgehend auszuschließen. Denkbar wäre ein Werkvertrag etwa bei der Ö|Sport

Teilnahme eines Sportlers bzw. einer Sportlerin an einer Showveranstaltung (z. B. Tennisexhibition), oder die Ausübung in einer Einzelsportart, quasi als EinzelunternehmerIn (Tennisprofi, Golfprofi). Für Vereinsverantwortliche kann sich die Frage der richtigen Qualifikation eines Vertrags schließlich auch im Rahmen von Vereinsveranstaltungen stellen (etwa Vorträge externer Personen). Auch in diesem Fall ist arbeits- und sozialversicherungsrechtlich auf die dargestellten Prüfungskriterien abzustellen. Ein einmaliger Vortrag einer externen Person wird sohin in den meisten Fällen ein Werkvertrag sein, wiederholte Vorträge derselben Person (etwa in Form eines regelmäßigen Workshops) werden mangels Überwiegen der Kriterien der persönlichen Abhängigkeit, in den meisten Fällen als freier Dienstvertrag (und nicht als echter Dienstvertrag) zu qualifizieren sein. Zusammengefasst wird aus der Sicht eines/einer Vereinsverantwortlichen ein echter Dienstvertrag im Sport immer dann zu prüfen sein, wenn für die sportliche Leistungsausübung eine Gegenleistung bezahlt wird (die höher als der Ersatz eines tatsächlich entstandenen Aufwands ist). Geht die Gegenleistung auch über die pauschale Reiseaufwandsentschädigung hinaus, so liegt auch bei einem Halbprofi ein echtes Dienstverhältnis mit allen rechtlichen Konsequenzen (insbesondere auch der Meldepflicht zur Sozialversicherung) vor; bleibt die pauschale Reiseaufwandsentschädigung unter den Schwellenwert von € 540 pro Monat (bzw. € 60 pro Einsatztag), so greift zumindest sozialversicherungsrechtlich die entsprechende Ausnahmebestimmung. 

Infobox ADJOKAT Rechtsanwälte Dr. Andreas Joklik, LL.M. Neubaugasse 64-66/1/12 1070 Wien Tel.: +43/1/4089883-0 Fax: +43/1/4089883-20 E-Mail: office@adjokat.at WEB: www.adjokat.at WEB: www.joklik.at

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S por thilfE

Sport & Karriere: WIFI-Sporthilfe-Forum 2013 im Zeichen der Orientierung es gibt keine zweite Veranstaltung im österreichischen sport, bei der sich über zwei tage so viele sportlerinnen und sportler aus unterschiedlichsten disziplinen treffen, austauschen und fortbilden. Bei der 13. Auflage stand das thema „orientierung“ im Mittelpunkt und sollte den Athletinnen und Athleten nicht nur im sportlichen, sondern auch im beruflichen umfeld inputs auf ihrem Karriereweg mitgeben. die Österreichische sporthilfe kommt mit dem WiFisporthilfe-Forum ihrem Förderauftrag nach und hat sich in den letzten Jahren zu einer umfassenden serviceinstitution für Österreichs spitzensportlerinnen und spitzensportler entwickelt. Mit den Weiterbildungsangeboten ermöglicht die Österreichische sporthilfe den Athletinnen und Athleten ihre berufliche situation nach der sportlichen Karriere besser abzusichern. die geförderten sportlerinnen und sportler werden bereits frühzeitig für die Zeit nach der aktiven Laufbahn sensibilisiert. 

„Institutionen wie die Österreichische Sporthilfe, KADA oder das Bundesheer legen den Grundstein für eine duale Karriere. Damit aber jeder seinen persönlichen Weg findet, müssen wir Athleten die Sache selbst in die Hand nehmen.“ sABrinA FiLZMoser, ZWeiFAche Judo-euroPAMeisterin

Bild rechts: Marc Girardelli, hier im Gespräch mit Markus Moser und Sabrina Filzmoser, begeisterte mit seinem Vortrag über „Grenzerfahrungen“. • Bild unten: Zum WIFI-Sporthilfe-Forum 2013 trafen sich Österreichs Spitzenathletinnen und -athleten im Hotel Falkensteiner Schladming.

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dac hV E rBÄ n d E

Sp o rt Un i o n

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Alle stehen in der Verantwortung

Internationale schaften bei d Weltspielen in

Beim schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexuellem Missbrauch stehen alle in der Verantwortung. Jede und jeder muss seinen Beitrag leisten, um Kindern und Jugendlichen ein Aufwachsen ohne gewalt und diskriminierung zu ermöglichen. Auch der sport, als teil unserer Kultur und gesellschaft, und sportvereine, als zentrale orte der außerschulischen Freizeitgestaltung und Begegnung, müssen sich diesem thema stellen. das von der eu-geförderte Projekt (titel i. A.) der sPortunion Österreich zielt darauf ab, durch präventive sensiblisierungsmaßnahmen – die von Jugendlichen für Jugendliche gestaltet werden – eine Kultur der Aufmerksamkeit, des hinsehens und des handelns in sportvereinen

Vom 2. bis 9. Juni 2013 fanden in Varna an der bulgarischen schwarzmeerküste die 3. csit World sports games statt. Mit einer delegation von 155 sportlerinnen und sportlern reiste die AsKÖ zu diesem großevent, bei dem insgesamt 2.500 teilnehmerinnen aus 32 nationen in 20 sportarten am start waren und internationale Freundschaften lebten. „ich erkläre die dritten csit Weltspiele der Amateure in Varna 2013 für eröffnet“, mit diesen Worten gab csit-Präsident harald Bauer im rahmen der großen eröffnungsfeier den startschuss für die 3. csit World sports games. die bulgarischen Veranstalter ermöglichten den teilnehmerinnen perfekt organisierte spiele nach den regeln und Werten der csit zu er-

zu entwickeln, um sexualisierter gewalt entgegenzutreten und gegen diese vorzubeugen. die beteiligten Partnerorganisationen aus sieben europäischen Ländern, die sich zur Auftaktveranstaltung am 21. Mai in Wien trafen, streben zusätzlich eine Vernetzung mit gesamtgesellschaftlichen Bündnissen an, um auch nach dem Ablauf des Förderzeitraumes (März 2015) für den sportsektor langfristig eine hilfestellung zu entwickeln.  Weitere informationen: a.kainz@sportunion.at

Mit finanzieller Unterstützung des DAPHNE-II-Programms 2011/2012 der Europäischen Union.

Die österreichische ASKÖ-Delegation jubelte über Erfolge u

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dach VEr BÄndE

aSV Ö

le Freundden CSIT n Varna leben. die AsKÖ sportler und sportlerinnen jubelten über eine Vielzahl von Medaillen und nahmen viele unvergessliche eindrücke mit nach hause. Bei allen Bewerben und Aktivitäten standen Fair-Play und respekt im Vordergrund. sowohl der team-spirit innerhalb der AsKÖ, als auch die völkerverbindenden Freundschaften in der ganzen csit Familie wurden während und nach den Wettkämpfen gelebt. nichts spiegelte den erfolg der World sports games besser wider, als die strahlenden gesichter während der gesamten Woche.  WEB: www.askoe.at

ge und unvergessliche Momente.

Großes Finale für „frau-aktiv-vernetzt“ das Kooperationsprojekt „frau-aktivvernetzt“ (AsVÖ und sPortunion Burgenland) ging am 16. Mai mit einer Zukunftskonferenz im schloss esterhazy zu ende. ein hochkarätig besetztes Podium diskutierte über die Beteiligung von Frauen in ehrenamtlichen sportstrukturen. der tenor war einheitlich: nach wie vor besteht ein deutliches ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen in den Führungspositionen des organisierten sports. Viele Vertreterinnen aus Politik und sport (u. a. olympiafinalistin Beate schrott) wohnten der Veranstaltung bei und betonten die Wichtigkeit einer kontinuierlichen Fortführung dieses innovativen Frauen- und gesundheitsförderungsprojektes.

das Projekt zielte darauf ab, Frauen für die Übernahme einer ehrenamtlichen tätigkeit im sport zu gewinnen und sie zu motivieren, ihre interessen in der Vereins- und Verbandsarbeit besser vertreten zu können. Auch die entwicklung von Kompetenzen zur partizipativen erarbeitung gesundheitsfördernder Angebote stand im Fokus des Projekts, das mit drei Frauengesundheitstagen und 12 Workshops nachhaltige Akzente in der Frauenarbeit setzen konnte.  WEB: www.frau-aktiv-vernetzt.at

Karin Ofner (Präsidentin der SPORTUNION Burgenland) und Robert Zsifkovits (Präsident des ASVÖ Burgenland) mit Projekt-Koordinatorin Nicole Trapichler. © AsVÖ

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