Brixner 265 - Februar 2012

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Wirtschaft & Umwelt

Drahtseilakt

MÜHLBACH

Die bestehende Seilbahn Mühlbach-Meransen soll ausgebaut und potenziert werden. Eine Arbeitsgruppe befasst sich nun mit mehreren Umsetzungsvarianten und versucht, die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen – ein schwieriger Drahtseilakt.

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andesrat Thomas Widmann wirbelt mit seiner Vision, Skigebiete an das Eisenbahnnetz anzubinden, seit einiger Zeit mächtig Staub auf. Während die Idee in Percha bereits umgesetzt worden ist und laut Aussage des Landesrates auch gut funktioniert, diskutieren die Brixner derzeit über die bestmögliche Umsetzungsvariante. Über das grundsätzliche Ja zum Bau scheint man sich in der Bischofsstadt indes ziemlich einig zu sein. Auch die Marktgemeinde Mühlbach ist durch ihren Standort direkt an der Bahnlinie und durch das

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Skigebiet Gitschberg-Jochtal ein Kandidat für die Idee, den Berg auf sanfte Weise besser erreichbar zu machen.

Förderleistung soll erhöht werden. Allerdings fragen sich viele

zu Recht, wozu jetzt Planer und Ingenieure bemüht werden, wo es doch schon eine Seilbahn gibt. Erwin Gasser, der vom zuständigen Landesressort mit der Erstellung verschiedener Machbarkeitsstudien beauftragt worden war, nennt die notwendige Erhöhung der Förderleistung als primären Grund. „Die Vorgabe lautete, die Förder-

leistung von derzeit knapp 100 auf 800 bis 1.200 Personen pro Stunde zu erhöhen“, und dieser Kapazitätssprung ist allein mit einem Ausbau der bestehenden Struktur nicht mehr machbar – auch wenn die Vorgabe inzwischen auf 600 Personen nach unten korrigiert worden ist. Derzeit stößt die Förderleistung hin und wieder an ihre Grenzen – zum Beispiel, wenn im Winter Gäste per Reisebus nach Mühlbach kommen und von dort per Bahn nach Meransen weiterfahren, weil die Fahrt im Skipass ohnehin inklusive ist. Im Sommer kommt es zu Auslastungsspitzen,

wenn Gästegruppen von der Almencard Gebrauch machen – und vor allem, wenn dann noch Fahrräder in die Gondel mitgenommen werden. Neben dem Problem der Förderleistung ist in wenigen Jahren eine Generalsanierung der bestehenden Bahn fällig, die mit etwa drei Millionen Euro zu Buche schlagen würde. Angesichts der hohen Kosten ist es nachvollziehbar, den Zeitpunkt für einen Neubau zu nutzen – zumal jetzt auch die Aussichten auf eine großzügige Landesfinanzierung gut sind. Bürgermeister Christoph


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