MN 954 - Music Gym

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Edition Nepomuk . Wege

Furugh Karimi

Karimi . MusicGym

Beinahe jedem Musiker wird er schon einmal begegnet sein, der typische „Spielverderber“ Lampenfieber, ausgelöst durch übersteigerten Leistungsdruck und Stress in Momenten, in denen der musikalische Ausdruck und die Freude daran im Vordergrund stehen sollten. Doch nicht nur in Auftrittssituationen können psychische und physische Blockaden ein unbelastetes Musizieren beeinträchtigen. Mithilfe der ganzheitlichen Techniken der Musik-Kinesiologie gelingt es mittlerweile vielen Künstlern, zurück zu innerer Balance und neuer Ausdruckskraft zu finden. Die Soloflötistin und Pädagogin Furugh Karimi sammelt seit mehr als 20 Jahren Erfahrungen auf diesem Gebiet, u. a. als Dozentin an der Wiener Universität für Musik. MusicGym enthält eine Zusammenstellung erfolgreich erprobter, abwechslungsreicher, von der Autorin weiterentwickelter Übungen aus der BrainGym®-Methode sowie der Musik-Kinesiologie, anschaulich aufbereitet für Unterricht und Praxis.

Music Gym Effektiv üben und unterrichten – stressfrei musizieren

mit Übungen aus Musik-Kinesiologie und nach Brain-Gym®

ISBN 978-3-7651-9929-5

9 783765 199295 MN 954

Breitkopf & Härtel



Wege – Musikpädagogische Schriftenreihe Band 26



Furugh Karimi

Music Gym Effektiv üben und unterrichten – stressfrei musizieren mit Übungen aus Musik-Kinesiologie und nach Brain-Gym®

BREITKOPF & HÄRTEL Edition Nepomuk MN 954


Edition Nepomuk MN 954 ISBN 978-3-7651-9929-5 Wege – Musikpädagogische Schriftenreihe Band 26 © 2016 by Breitkopf & Härtel, Wiesbaden Alle Rechte vorbehalten Umschlag: Marion Schröder, Wiesbaden Grafik, Satz und Layout: Schirin Djafar-Zadeh, Wien Fotos: © Furugh Karimi, ausgenommen S. 80, Elnaz Mousavi Druck: druckhaus köthen, Köthen Printed in Germany www.breitkopf.de www.papagenoschule.com


– Inhalt –

HINWEISE...................................................................................................................7 STIMMEN AUS DER PRAXIS.......................................................................................8 VORWORT DER AUTORIN..........................................................................................9 1. EINFÜHRUNG IN DIE KINESIOLOGIE....................................................................10 1.1 Kinesiologie............................................................................................................... 10 1.2 Musik-Kinesiologie.................................................................................................... 10 1.3 Die Methoden Edu-Kinestetik und Brain-Gym®........................................................ 11 2. DIE OPTIMALE VERKNÜPFUNG VON LINKER UND RECHTER GEHIRNHÄLFTE...12 2.1 Die Macht der Farben in der Musik-Kinesiologie...................................................... 13 2.2 Computerspiele: Förderung des Kurzzeitgedächtnisses............................................ 16 2.3 Zeilenrätsel: Koordination der Augen........................................................................ 18 2.4 Körper auftanken: Wasser trinken............................................................................. 19 2.5 Koordination der Hände: Notenwerte sprechen und Melodien singen.................... 20 3. MUSIKALITÄT, RHYTHMUS UND METRUM FÖRDERN.........................................22 3.1 Schlangentanz (3-D-Schritt)....................................................................................... 22 3.2 Schlangentanz zu zweit.............................................................................................. 25 3.3 Gehirnintegration in drei Stufen: für einen sicheren Auftritt.................................... 25 3.3.1 Vorübung Zickzacktanz (Bilateral, X)....................................................................... 25 3.3.2 Vorübung Schienentanz (Homolateral, II).............................................................. 27 3.3.3 Stufe 1: Hauptübung (X II X)................................................................................... 28 3.3.4 Stufe 2: Hauptübung mit Augenbewegungen........................................................ 30 3.3.5 Stufe 3: Hauptübung mit Augenbewegungen, Singen und Zählen......................... 31 4. KÖRPERHALTUNG UND GLEICHGEWICHT VERBESSERN.....................................34 4.1 Zaubertrick für einen guten Bodenkontakt............................................................... 34 4.2 (F)liegende Acht: Konzentration stärken................................................................... 36 4.3 Dirigieren: Koordination der Hände und Augen........................................................ 38 4.4 Die unsichtbare Fliege suchen: Augengymnastik...................................................... 39 5. ÜBUNGEN ZUR BEFREIUNG DER ENERGIEBAHNEN............................................42 5.1 Gorilla: Thymusdrüse klopfen.................................................................................... 42 5.2 Eule: Verspannungen lockern.................................................................................... 43 5.3 Elefantenohren: die Ohren „einschalten“................................................................. 45 5.4 Leicht Noten lesen..................................................................................................... 46 5.4.1 Erdknöpfe: das Zentralgefäß aktivieren.................................................................. 46 5.4.2 Raumknöpfe: das Gouverneursgefäß aktivieren.................................................... 47 5.5 Zwei goldene Erbsen: den Nierenmeridian aktivieren.............................................. 48 5.6 Hook-ups: zur Entspannung....................................................................................... 50 5.7 Emotionale Stressablösung (ESA): zu „sich selbst“ finden......................................... 52 5.8 Kräfte aufwecken: die Spindelzellen aktivieren......................................................... 54


– Inhalt –

6. AUFWÄRMÜBUNGEN FÜR DEN GESAMTEN KÖRPER.........................................55 6.1 Frau Holle: Aktivierung der Muskulatur.................................................................... 55 6.2 Sterne pflücken: wach werden.................................................................................. 57 6.3 Kreisende Ellbogen: Kräftigung der Schultermuskulatur........................................... 57 6.4 Ziehharmonika: Dehnung des Atmungsapparates.................................................... 59 6.5 Schwimmreifen: Tiefatmung ohne Hohlkreuz........................................................... 60 6.6 Wenn die Katzen kratzen: Stärkung der Fingermuskulatur....................................... 61 6.7 Fliegende Finger: Beweglichkeit in den Fingergrundgelenken fördern..................... 63 6.8 Wangenkneten: Klangvolumen vergrößern............................................................... 65 7. ÜBUNGSABFOLGEN ZUM KREATIVEN LERNEN...................................................67 7.1 Den Tag schwungvoll und positiv beginnen............................................................... 67 7.2 Die Finger vor dem Spielen aufwärmen.................................................................... 68 7.3 Die Artikulation und Tonerzeugung verbessern........................................................ 69 7.4 Aufmerksamkeit und Konzentration: sich selbst und andere gut hören................... 70 7.5 Für ein größeres Atemvolumen und angenehmes Körpergefühl.............................. 71 7.6 Noten- und Textverständnis fördern......................................................................... 72 7.7 Stress ablösen und das Gehör schärfen.................................................................... 73 7.8 Den Rhythmus und die Musikalität fördern.............................................................. 74 7.9 Auswendiglernen unterstützen................................................................................. 75 7.10 Prüfungsangst loslassen und den Auftritt mutig meistern...................................... 76 LITERATURVERZEICHNIS..........................................................................................77 DANKSAGUNGEN DER AUTORIN.............................................................................79 BIOGRAFIE DER AUTORIN.......................................................................................80


– Hinweise –

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Folgende Übungen gehen auf die Brain-Gym®-Methode von Gail E. Dennison und Paul E. Dennison in Brain-Gym® für Kinder. 21. Auflage. VAK Verlags GmbH, Freiburg 2013 zurück: Name Original S. 19 2.4 Körper auftanken: Wasser trinken Wasser trinken (Water) S. 25 3.3.1 Zickzacktanz (im Liegen vor dem Aufstehen) Überkreuzbewegung (Cross Crawl) Überkreuzbewegung mit Aufsitzen (Cross Crawl Sit-ups) S. 36 4.2 (F)liegende Acht: Konzentration stärken Elefant S. 38 4.3 Dirigieren: Koordination der Hände Simultanzeichnen und Augen (Double Doodle) S. 43 5.2 Eule: Verspannungen lockern Eule (Owl) S. 45 5.3 Elefantenohren: die Ohren „einschalten“ Denkmütze (Thinking Cap) S. 46 5.4.1 Erdknöpfe: das Zentralgefäß aktivieren Erdknöpfe (Earth Buttons) S. 47 5.4.2 Raumknöpfe: das Gouverneursgefäß aktivieren Raumknöpfe (Space Buttons) S. 48 5.5 Zwei goldene Erbsen Gehirnknöpfe (Brain Buttons) S. 50 5.6 Hook-ups: zur Entspannung Hook-ups S. 52 5.7 Emotionale Stressablösung (ESA): Positive Punkte zu „sich selbst“ finden (Positive Points) Folgende Übungen gehen auf die Musik-Kinesiologie von Rosina Sonnenschmidt und Harald Knauss zurück (vgl. entsprechende Fußnoten): Name S. 13 2.1 Die Macht der Farben in der Musik-Kinesiologie S. 22 3.1 Schlangentanz S. 25 3.3.1 Zickzacktanz S. 27 3.3.2 Schienentanz S. 54 5.8 Kräfte aufwecken: die Spindelzellen aktivieren

Original Die Macht der Farben in der Musik-Kinesiologie Die Linie überkreuzen Die Dreidimensionalität in der Musik Die Dreidimensionalität in der Musik Spindelzellentest

Hinweis: Die Übungen in diesem Buch sollen das Lernen erleichtern und haben sich als sicher und effektiv erwiesen. Jedoch sollten Menschen, die im Bereich der Wirbelsäule Beschwerden haben, bei entsprechenden Übungen Vorsicht walten lassen. Die Autorin und der Verlag übernehmen keine Verantwortung für eventuelle Folgen aus einer unangemessenen Anwendung der Übungen.


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– Stimmen aus der Praxis –

Die Arbeit mit Furugh Karimi hat mich sehr fasziniert. Ihre wertvollen musikkinesiologischen Übungen, ganz auf Stimmentfaltung und Leichtigkeit abgestimmt, haben mich im wahrsten Sinne des Wortes beflügelt. Sie hat mir meine unbegründete Angst vor hohen Tönen genommen und damit den Rahmen meiner Interpretationen um ein Vielfaches erweitert. So entstand viel Neues, welches meine Chansons und meine Auftritte jeden Abend bereichert. Ich danke ihr von Herzen dafür!

Heilwig Pfanzelter, Sängerin, Schauspielerin und Moderatorin, Wien

… habe wieder so etwas wie Freude am Spielen gehabt, … Vor allem die Farben haben mir geholfen … Organistin … die Kinesiologie hat mir unglaublich geholfen! … Die Übungen haben sehr gut getan – gut, dass ganz unauffällige dabei sind, die man noch schnell auf der Bühne machen kann! … Und ganz genial ist die Idee mit Text und Farben … dadurch habe ich einen großen Schritt nach vorne gemacht. Oboistin Wunderbar, es kommt rüber. Wir wissen, was wir spielen, musizieren völlig frei und können uns musikalisch so richtig austoben. Das Publikum ist begeistert. Gitarristin Für mich bedeuten die Übungen sehr viel. Wenn ich die Übungen Gehirnknöpfe (Zwei goldene Erbsen), Elefantenohren, Nackendehnung (Dirigieren) und die Fingerakupressur vor dem Üben mache, bin ich schmerzfrei, sehr beweglich und habe von der ersten Minute an schnelle Finger. … es fallen mir alle Bewegungsabläufe viel leichter und ich bin sehr konzentriert. Geigerin Ich habe durch die Musik-Kinesiologie gelernt, wie man sich – ohne Hemmungen – auf dem Podium präsentieren kann. Und durch das Verbinden von Musik mit verschiedenen Farben wurde meine Interpretation viel lebendiger und ausdrucksstärker. Dank Professorin Karimi habe ich essentielle Übungen kennengelernt, die ich heutzutage auch regelmäßig nutze. Diese sind genauso gut geeignet für Kinder wie auch für Profi-Musiker. Ich kann nicht nur das Buch MusicGym empfehlen – auch Furugh Karimi in ihren Kursen zu erleben, ist etwas sehr Besonderes! Harfenistin


– Vorwort der Autorin –

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Nutze die Talente, die Du hast. Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen.

Henry van Dyke (1852–1933)

Ich freue mich sehr, dass Sie dieses Buch in Ihren Händen halten! In MusicGym sind viele Erkenntnisse und hilfreiche Übungen, die ich auf einer langjährigen, teilweise sehr persönlichen Entdeckungsreise in meinem Leben mit und für Musik sammeln durfte, zusammengefasst. In Buchform darf ich diese nun mit meinen Schülern, Studenten, Kollegen – und mit Ihnen – teilen. Als Kind ein Instrument zu erlernen, war für mich stets mit Spaß, Fantasie und der natürlichen Freude, meine Musik mit meinen Mitmenschen zu teilen, verbunden. Als ich erwachsen wurde, wurde es musikalisch zunehmend „ernster“: Ich übte im Studium mehr als acht Stunden pro Tag Flöte und hatte plötzlich Angst vor hohen Tönen, schwierigen Stellen und vielem mehr. Stress und Leistungsdruck waren in dieser Zeit häufige Begleiter und ich fragte mich stets, warum ich mich auf der Bühne auch dann unsicher fühlte, wenn ich mich besonders intensiv vorbereitet hatte. Dank meiner Neugier begann ich mir Methoden anzueignen, die das Wohlbefinden und das Leistungsvermögen des Menschen ganzheitlich betrachten und absolvierte u. a. eine Ausbildung zur Musik-Kinesiologin, die sich als wunderbares Geschenk auf meinem musikalischen Weg herausstellte. Diese Methode zeigte mir eine lustvolle Auseinandersetzung mit meinem Instrument, meiner Musikalität und Kreativität und dem Bezug von Künstler und Publikum auf. Das Üben und Auftreten wurde sogar zum Genuss! Und nicht nur ich selbst profitierte von den Übungen, ich begann diese auch zunehmend in meinen Unterricht an der Universität einfließen zu lassen und war oftmals von den Ergebnissen selbst überrascht. Es zeigten sich bei meinen Studenten enorme Entwicklungsschritte und der Abbau von Stress z. B. vor Auftritten ließ auch bei ihnen die Freude am Musizieren wieder in den Vordergrund treten. Auch in meine Privatpraxis kamen zunehmend professionelle Musiker und Schauspieler, die störende Blockaden lösen und ihrer Kreativität und Begeisterung in ihrem beruflichen Alltag wieder mehr Raum geben wollten. Mit den zahlreichen Erfolgen wuchs innerlich der Wunsch, meine Erfahrungen auch verschriftlicht weitergeben zu können: Und so finden Sie in diesem Buch abwechslungsreiche Übungen aus der Brain-Gym®-Methode und der Musik-Kinesiologie, aber auch eigene Weiterentwicklungen und Erkenntnisse zusammengefasst, die sich als besonders effektiv und hilfreich erwiesen haben. Auch wenn es ursprünglich für den Instrumentalunterricht verfasst wurde – in den Übungsabläufen spreche ich häufig von einem „Schüler“ oder von „Schülern“ – wendet sich MusicGym an alle Musiker und Vokalisten, egal ob Profi oder Amateur, ob Kind oder Erwachsener, die ihr kreatives Potential unmittelbarer ausschöpfen und ihr Spiel stressfrei genießen möchten. Ich wünsche Ihnen viel Freude auf Ihrem weiteren musikalischen Weg!

Ihre Furugh Karimi Wien, im Frühjahr 2016




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– Kapitel 1 –

EINFÜHRUNG IN DIE KINESIOLOGIE 1.1 Kinesiologie Die Kinesiologie ist die Lehre der Bewegungen (griechisch: kinesis = Bewegung; logos = Lehre) und der Energiekreisläufe im menschlichen Körper. Sie ist zu den bioenergetischen Methoden zu zählen und verknüpft Denken (Kognition), Gefühlswelt (Emotion) und Körperwahrnehmung (Propriozeption) miteinander. Die Intention der Kinesiologie ist die Stressablösung, d. h. die Transformation von Disstress (sog. „negativer Stress“) zu Eustress (sog. „positiver Stress“), durch gezielte Bewegungen und Akupressur von Energiepunkten, die geeignet sind, die physischen und psychischen Blockaden zu lösen. Grundlage für diese Arbeit ist die bei jedem Menschen vorhandene individuelle Verknüpfung zwischen Ursache und Wirkung von Symptomen. Basierend auf dieser Verknüpfung wird mit dem Gegenüber eine gemeinsame ganzheitliche Lösung für das jeweilige Problem gesucht. PIONIERE AUF DEM GEBIET DER KINESIOLOGIE Dr. George Goodheart ist der Begründer der angewandten Kinesiologie. Er beschäftigte sich mit der Akupunktur, den Meridiansystemen im Körper und den ausgeglichenen energetischen Vernetzungen der einzelnen Körperteile auf Basis der Anatomie, der Physiologie und der chinesischen Energielehre. Dabei beschreibt er einen feinstofflichen intelligenten Energiefluss, in dem die Muskeln eine Art körpereigenes Biofeedbacksystem darstellen. Dr. John Diamond, Professor für Psychiatrie an der „Mount Sinai Medical School“ in New York und Schüler von Goodheart, ist der Entwickler der Behavioralen Kinesiologie (Verhaltenskinesiologie) und forscht im Bereich der Psychiatrie über die praktischen Anwendungsmöglichkeiten dieser Kinesiologierichtung. Dabei hat er die erstaunliche Wirkung von Psyche, Körperhaltung, Emotionen, Nahrung, sozialem Milieu, physischer Umgebung und Stress auf die Thymusdrüse (Zentrum der Lebenskraft) entdeckt.

1.2 Musik-Kinesiologie In der Musik-Kinesiologie ist die Ganzheitlichkeit des menschlichen Körpers mit seinen Emotionen der Ausgangspunkt für jegliche Arbeit am Instrument. Sowohl im Instrumentalunterricht als auch im Berufsleben von Musikern spielen die Leistung und die Technik, aber auch die Musikalität, die Interpretation und die Freude am musikalischen Ausdruck eine große Rolle. Die Musik-Kinesiologie (MK) nützt die Wirkung von Musik auf den Körper und die Psyche des Menschen mit dem Ziel, eine Balance und Ausgeglichenheit sowohl beim Künstler als auch in der Beziehung zwischen Künstler und Publikum herzustellen. Technische und rhythmische Komponenten in der Musik werden dabei in der linken Gehirnhälfte verarbeitet, emotionale Aspekte beim Spielen in der rechten. Somit steht das Gehirn beim Musizieren stets im Ungleichgewicht zwischen diesen beiden Bereichen seiner Verarbeitung, was durch wiederkehrende oder unerwartete Stresssituationen im Musikeralltag noch verstärkt wird. Die Folge davon sind Blockaden, Probleme beim Wahrnehmen von musikalischen und kreativen Prozessen im Übungsprozess und Schwierigkeiten in Auftrittssituationen. Die Musik-Kinesiologie setzt in diesem Spannungsfeld von positivem und negativem Stress gezielt mit Übungen an, indem sie den


Einführung in die Kinesiologie

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Musikern durch bestimmte Techniken ermöglicht, die Balance zwischen den beiden Gehirnhälften wiederzufinden und die eigene Musikalität wieder genießen zu können. Das Ziel dabei ist immer der Ausgleich zwischen rationalem und emotionalem Denken, zwischen den individuellen Emotionen, der Musik und dem Gegenüber. Die dadurch erlangte Freiheit und die gewonnene Ausdruckskraft beim Musizieren ermöglichen auch in Prüfungs- und Auftrittssituationen Selbstsicherheit und öffnen neue Türen zur eigenen Kreativität. Die Musik-Kinesiologie wurde im Jahr 1992 von den ehemaligen Berufsmusikern Dr. Rosina Sonnenschmidt (Koloratursopran) und Harald Knauss (Lautenist) begründet und entwickelt. Ein zentraler Bereich dieser Methode beschäftigt sich mit positivem und negativem Stress beim Musizieren. Das wichtigste Werkzeug in der musikkinesiologischen Arbeit stellt der Muskeltest dar, der Blockaden im Energiefluss innerhalb der Meridiane aufdeckt und der es dadurch ermöglicht, Stresssituationen beim Musizieren ins Gleichgewicht zu bringen.

1.3 Die Methoden Edu-Kinestetik und Brain-Gym® Die Bezeichnung Edu-Kinestetik ist abgeleitet vom lateinischen educere (= herausführen) und vom griechischen kinesis (= Bewegung des menschlichen Körpers). Die Edu-Kinestetik ist eine Methode, die Kindern wie Erwachsenen hilft, im Gehirn verborgenes, nicht genutztes Potenzial und Fähigkeiten durch Bewegungsübungen freizulegen und zu stärken. Die Edu-Kinestetik (EK) und die Brain-Gym®-Methode (Lerngymnastik) basieren jeweils auf den Forschungsergebnissen über die Wechselwirkungen zwischen der körperlichen Entwicklung, der Sprachentwicklung und der kognitiven, schulischen Entwicklung von Kindern. Die Übungen der beiden Methoden beinhalten häufig Bewegungen und Berührungen. Diese wirken auf den Energiefluss im menschlichen Körper, wodurch Blockaden gelöst und die zwölf Hauptmeridiane der chinesischen Akupunkturlehre angeregt, reguliert und energetisch ausgeglichen werden. Die Brain-Gym®-Methode aktiviert dabei mit den Übungen beide Seiten des Körpers gleichzeitig: Durch die kontralateralen Bewegungen, die in Übungen eingebaut sind, werden wiederum Hemisphären des prämotorischen, motorischen und präfontalen Kortex aktiviert und die neuronalen Netzwerke zwischen den Gehirnhälften erweitert. Die dadurch entstandenen Verknüpfungen und die erreichte Stressablösung ermöglichen optimale Lernerfolge und nachhaltige Lernprozesse. PIONIERE AUF DEM GEBIET DER EDU-KINESTETIK UND DER BRAIN-GYM®-METHODE Paul E. Dennison ist der Begründer der Edu-Kinestetik und der Brain-Gym®-Methode, ein erfahrener Pädagoge, Autor zahlreicher pädagogischer Veröffentlichungen (alle bei VAK erschienen) und Gehirnforscher aus den USA. Sein Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Lernschwierigkeiten von Kindern und Erwachsenen und in der optimalen Vernetzung beider Gehirnhälften in Stresssituationen. Gail E. Dennison, ehemalige Tänzerin und Mitautorin der Edu-Kinestetik und Brain-Gym®-Methode, entwickelt gemeinsam mit ihrem Mann die Edu-Kinestetik-Übungen und ist zudem Vorsitzende des Publikationskommitees der Educational Kinesiology Foundation.


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– Kapitel 2 –

DIE OPTIMALE VERKNÜPFUNG VON LINKER UND RECHTER GEHIRNHÄLFTE Man könnte das Gehirn mit einem Orchester vergleichen. Erst im Zusammenspiel aller Instrumente, kombiniert mit einzelnen Solisten, bringt es einen göttlichen Sound hervor.1 Unser Gehirn besteht aus mehreren Arealen, die rechts oder links, vorne oder hinten bzw. oben oder unten anzuordnen sind. Im vorderen Bereich befindet sich das Kurzzeitgedächtnis, während im Hinterkopf das Langzeitgedächtnis angesiedelt ist. Das Großhirn kann man in eine rechte und eine linke Gehirnhälfte unterteilen. Verbunden sind unsere beiden Gehirnhemisphären durch das Corpus Callosum, ein komplexes Bündel von Nervenfasern. Dieses dient als Schaltstelle für den Informationsaustausch zwischen den beiden Gehirnhälften. Jede Seite ist für bestimmte Aufgaben zuständig (Abb. 1). Die linke Gehirnhälfte steuert die rechte Körperseite und die Wahrnehmung des rechten Auges und des rechten Ohres. Die rechte Gehirnhälfte dagegen kontrolliert die linke Körperseite, das linke Auge und das linke Ohr. Nur wenn diese beiden Gehirnhälften gut zusammenarbeiten, ist ein müheloses und erfolgreiches Lernen möglich. Die rechte Gehirnhälfte ist für die ganzheitliche Verarbeitung unter Einbeziehung aller Sinne zuständig. Räumliche Wahrnehmung, Körperbewusstsein sowie auch Gefühle und Kreativität werden dieser Seite des Gehirns zugeordnet. Auch aktuelle neurologische Forschungsarbeiten zeigen auf, dass es immer sinnvoll ist, neue Informationen beim Spielen und Lernen mit viel Fantasie anzureichern, um diese gut abspeichern und stressfrei weitergeben zu können. Die linke Gehirnhälfte ist die dominante, intellektuelle und abstrakte Seite. Das Sprachzentrum sowie auch das Lesen werden von dieser Seite des Gehirns gesteuert. Übernimmt diese Gehirnhälfte die Führung, z.B. wenn man sich gestresst fühlt, wird die rechte Gehirnhälfte daran gehindert, frei und uneingeschränkt zu arbeiten. Bei Schülern etwa erkennt man das häufig an sehr kurzen, schnellen und trockenen Antworten. Aus diesem Grund ist es wichtig, bei den Übungen in verschiedenen Kapiteln die fünf Sinnes­ wahrnehmungen – auditiv (hören), visuell (sehen), olfaktorisch (riechen), gustatorisch (schmecken) und haptisch (tasten) – einzubinden. Die Übungen in diesem Buch unterstützen die bessere Vernetzung der rechten und linken Gehirnhälfte und lösen somit unerwünschten Stress und Blockaden beim Musizieren. Sie helfen, die Kreativität und Fantasie anzuregen, neue Informationen ganzheitlich und nachhaltig abzuspeichern und Musik stressfrei zu interpretieren.

1 Aus: Koneberg, Ludwig; Gramer-Rottler, Silke 2010: S. 33.


Die optimale Verknüpfung von linker und rechter Gehirnhälfte

Linke Gehirnhälfte STEUERT DIE RECHTE KÖRPERSEITE Rationales Denken Auswendiglernen Sprache, Lesen, Schreiben Einzelheiten Männlich Mathematische Begabung Rhythmus Noten lesen ohne Melodie Musikstücke zerlegt üben „Steh auf, sonst verlierst du deinen Job“

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Rechte Gehirnhälfte

Abb. 1

STEUERT DIE LINKE KÖRPERSEITE Emotion Erfindergeist Inhaltliche Kommunikation Gesamtbild Weiblich Künstlerische Begabung Dynamik Noten lesen mit Melodie Musikstücke im Ganzen üben „Noch 10 Minuten länger schlafen“

2.1 Die Macht der Farben in der Musik-Kinesiologie Farbe ist Ausdruck von Leben und ruft bestimmte psychische Stimmungen in uns wach. Der Umgang mit Farben beeinflusst die Erlebnisfähigkeit des Menschen und setzt kreative Lebensenergie frei.2 ERLÄUTERUNG Farben sind allgegenwärtig. Pflanzen und teilweise auch Tiere wechseln sie je nach Jahreszeit. Allein wir Menschen haben die Gabe, Farben gezielt zu wählen und daraus Nutzen zu ziehen. Sie beeinflussen die eigene Befindlichkeit und die des Betrachters, sie sind die schnellsten Kommunikatoren, die physische und psychische Reaktionen auslösen. Farben wirken auf den menschlichen Organismus – auf die Haut, die inneren Organe und auf der feinstofflichen, psychischen und energetischen Ebene. Sie haben eine durchdringende Kraft, überschießende Emotionen zu besänftigen und erlahmte anzuregen. Sind bei einem Menschen die Emotionen ausgeglichen, so wirkt das Farblicht auf einer höheren Ebene, der mentalen und spirituellen, anregend auf das Bewusstsein. Jeder Musizierende stößt beim Musizieren mehrmals an seine Grenzen: Irgendeine Stelle „hinkt“ oder wirft unerklärliche Probleme auf. Anstatt nun den stressbesetzten Gedanken „Ich schaffe das nicht“ bei ihm aufkeimen zu lassen, binden Sie Farben in den Unterricht mit ein. Das ist eine einfache und wirkungsvolle Methode, Stress vor allem bei technisch schwierigen Stellen zu beseitigen. Die musikalische Darbietung auf der Bühne wird durch den Einsatz von Farben auf dem Notenpapier klangvoller und ausdrucksstärker.

2 Aus: Sonnenschmidt, Rosina; Knauss, Harald 2004: S. 14.


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– Kapitel 3 –

MUSIKALITÄT, RHYTHMUS UND METRUM FÖRDERN In diesem Kapitel werden Übungen vorgestellt, welche die drei essentiellen Dimensionen, die für das Musizieren von Bedeutung sind, fördern: die rhythmische, die metrische und die musikalische. Diese werden in der Musik-Kinesiologie mit der Dreidimensionalität (kurz 3-D genannt) in der Musik beschrieben.3 Der Schlangentanz und der Zickzack- und Schienentanz, die in diesem Kapitel vorgestellt werden, ermöglichen eine optimale Vorbereitung auf Wettbewerbe, Prüfungen und Konzerte, die oft als Stresssituationen erlebt werden. Sie bewirken einen klaren Kopf und erhöhte Konzentration, tiefe Atmung und Körperbeherrschung, während das Gehirn bei der Interpretation des Stücks Höchstleistungen erbringt.

3.1 Schlangentanz (3-D-Schritt)4 ERLÄUTERUNG Diese Übung gibt Hinweise darauf, welche der beiden Gehirnhälften bei Ihnen während einer Vorspielsituation Stress verursacht und Sie mental blockiert. ÜBUNGSABLAUF Diese Übung ist anspruchsvoll, macht aber Spaß und ist sowohl für Kinder als auch Erwachsene geeignet. Der Übende wird rhythmisch und musikalisch gefördert, indem er den Puls eines Musikwerks bis in die letzte Körperzelle hinein spürt.5 Ich nenne diese musikkinesiologische Übung für Kinder „Schlangentanz“, weil die Bewegungen der Arme und des Oberkörpers trotz aufgerichteter Wirbelsäule und geradem Kopf elastisch und elegant wirken – wie bei einer Schlange. Man überkreuzt mit schwingenden Armen die Linie, während man die Melodie singt oder summt, die Notennamen nennt oder den Text des Liedes laut mitspricht. Anfänger können zu Beginn die Übung mit einfachen Melodien (wie z. B. Kinderliedern, Tonübungen, Lieblingsliedern oder einer Tonleiter) probieren (z. B. eine Note pro Schritt). Bei Fortgeschrittenen ist die Überkreuzbewegung mit mehreren Noten pro Schritt verbunden. Wichtig ist ein stabiler Puls. 1. Befestigen Sie für diese Übung ein langes Klebeband oder einen Wollfaden gut haftend auf dem Boden. Diese Linie steht für das Corpus Callosum im Großhirn, einen Balken, der die linke und rechte Gehirnhälfte miteinander verbindet (Abb. 13). 2. Stellen Sie sich hinter den Anfang der Linie. 3. Nun suchen Sie einen Punkt in Augenhöhe, z. B. an der Wand, und fixieren diesen während der gesamten Übung. 3 Aus: Sonnenschmidt, Rosina; Knauss, Harald 1995: S. 81 ff. 4 Nach: Sonnenschmidt, Rosina; Knauss, Harald 1995: S. 292. 5 Nach: Sonnenschmidt, Rosina; Knauss, Harald 1995: S. 292.


Musikalität, Rhythmus und Metrum fördern

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4. Für den ersten Schritt des Schlangentanzes entscheiden Sie selbst, mit welchem Fuß Sie starten (Abb. 14–Abb. 15).6 5. Beim Überkreuzen der Linie gilt: rechte Hand gemeinsam mit dem rechten Bein (Abb. 14) und umgekehrt! Dabei immer schwungvoll und elastisch bleiben und tief und gleichmäßig ein- und ausatmen. Die andere Hand schwingt gleichzeitig nach hinten in die Gegenrichtung (Abb. 14–Abb. 16). 6. Nachdem Sie die Übung mit Singen, Summen oder dem Sprechen der Notennamen durchgeführt haben, können Sie diese mit dem Instrument und dem Spielen des Stücks wiederholen. Musiker mit kleinen tragbaren Instrumenten (z. B. Geiger, Bläser, Sänger etc.) können bei dieser Übung das Instrument verwenden. Pianisten, Cellisten, Gitarristen etc. bleiben dabei, das Stück zu singen oder zu summen.

Links Rechts

1

2

Abb. 13

3 Abb. 14

4 Abb. 15

Abb. 16

Beachten Sie, dass Sie während des Überschreitens der Linie die Knie abgewinkelt bewegen und somit den Beckenboden senken (Abb. 14–Abb. 16). 6 In anderer Literatur wird erwähnt, neben der Linie zu stehen und diese Übung mit einem bestimmten Fuß zu beginnen. Der Grund, warum ich diesen Vorschlag nicht übernehme ist, dass sowohl der linke als auch der rechte Fuß beim Musizieren als Standbein wahrgenommen werden kann. Ich bevorzuge die freie Entscheidung des Übenden, mit welchem Bein die Linie zuerst überkreuzt wird.


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Musikalität, Rhythmus und Metrum fördern

HINWEISE ZUM ÜBUNGSVERLAUF Die schwingenden Arme stehen im Zusammenhang mit der Musikalität (dem Ausdruck) des Stücks, die Füße mit dem Rhythmus (dem Tempo) und der gerade Blick während der Bewegung erinnern an das konzentrierte Notenlesen während des Spielens. Dieser dreidimensionale Bewegungsablauf ermöglicht eine bessere Integration aller am Musizieren beteiligten Gehirnareale. g Die Zeitspanne, in welcher Sie mit geradem Blick den Punkt verfolgen können, entspricht der Dau-

er der Konzentration, die Sie während des Musizierens zur Verfügung haben. Wenn die Augen den Punkt verlieren, deutet das auf Konzentrationsmangel und Stress hin. Die Übung sollte in diesem Fall vom Anfang der Linie an neu begonnen werden.

g Die schwingende Bewegung der Arme zeigt Ihren musikalischen Ausdruckswillen in Richtung Pu-

blikum.

g Für die gleichmäßige, rhythmische Bewegung der Beine ist die linke Gehirnhälfte zuständig. Sie

zeigt die Wiedergabe des exakten Metrums des Stücks.

g Steife Hände können auf Auftrittsstress in musikalischer Hinsicht hinweisen.

ÜBUNGSZIELE

g Bessere Vernetzung der Gehirnhälften g Förderung der motorischen Koordination g Erweiterung des Klangs durch tiefe Atmung und Stütze (Beckenbodenmuskulatur) g Stärkung der Oberschenkelmuskulatur g Abbau von Stress und stabiler Ansatz (besonders für Bläser) durch Tiefatmung g Verbesserung der Konzentration und Ausdauer g Stärkung der Sinnes- und Körperwahrnehmung und des Gleichgewichtssinns (vestibuläres Sys-

tem) durch das harmonische Überkreuzen

g Verknüpfung von rhythmischer, metrischer als auch musikalischer Darbietung und Ausdrucksfrei-

heit auf der Bühne

Fördernde Übungen Hauptübung (1. Stufe der Gehirnintegration, S. 28), Gorilla (S. 42), Elefantenohren (S. 45) und Sterne pflücken (S. 57)


Musikalität, Rhythmus und Metrum fördern

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3.2 Schlangentanz zu zweit ERLÄUTERUNG Die 3-D-Schritt-Bewegung zu zweit entstand aus meiner jahrelangen Erfahrung mit meinen Schülern. Diese Partnerübung als Erweiterung des Schlangentanzes ist nicht nur bei oben genannten Themen hilfreich, sondern fördert auch die Wahrnehmung des Gegenübers in seiner Körpersprache und seinem musikalischen Ausdruck. Vor allem bei schüchternen Schülern, die sich nicht gerne vor dem anderen in Bewegung zeigen oder die Übung als peinlich empfinden, ist es hilfreich, den Schlangentanz zu zweit durchzuführen. ÜBUNGSABLAUF Starten Sie gemeinsam mit Ihrem Partner jeweils am gegenüberliegenden Ende der Linie und bewegen Sie sich aufeinander zu. Wenn Sie beide sich in der Mitte treffen, beginnen Sie wieder vorne am Anfangspunkt der Linie. Übungsvarianten können sein: g Die gleiche Melodie miteinander spielen: Hier muss man aufeinander hören, um rhythmisch, metrisch und melodisch beisammen zu sein. g Frage-Antwort-Spiel: Dabei kann z. B. eine Tonleiter

oder eine einfache Melodie abwechselnd gespielt werden.

Abb. 17

3.3 Gehirnintegration in drei Stufen: für einen sicheren Auftritt7 ERLÄUTERUNG Die beiden Gehirnhälften haben zwei Möglichkeiten zu agieren: entweder arbeiten sie zusammen (bilateral, X) oder getrennt (homolateral, II). Bei diesen Übungen werden sogenannte bilaterale (X) und homolaterale (II) Bewegungsmuster abwechselnd durchgeführt. Eine bilaterale Bewegung vernetzt die Gehirnhälften und bewirkt eine optimale Leistungsfähigkeit. Homolateral hingegen bedeutet, dass vorwiegend eine Hälfte aktiv und das Handlungsfeld eingeschränkt ist.

3.3.1 VORÜBUNG ZICKZACKTANZ (BILATERAL, X)

Babys krabbeln in einem stabilen Bewegungsmuster, um sich fortzubewegen (Abb. 18). Dieses entspricht der bilateralen Überkreuz- oder X-Bewegung und ist sehr nützlich für die Integration beider Gehirnhälften. 7 Die Ausführungen und die Übungen des Kapitels 3.3 basieren auf Sonnenschmidt, Rosina; Knauss, Harald 1995, S. 81 ff.


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Musikalität, Rhythmus und Metrum fördern

Diese Übung ist besonders geeignet, wenn Ihre Aktivität und die Aufnahmefähigkeit beim Üben nachlassen. Sie ist eine der wichtigsten Methoden aus der Brain-Gym® und ist auch in der Musik-Kinesiologie eine der beliebtesten Aufwärmbewegungen für Musizierende. Ich nenne diese Übung meinen Schülern gegenüber gerne Zickzacktanz.

Abb. 18

ÜBUNGSABLAUF 1. Fokussieren Sie einen Punkt vor Ihnen an der Wand. 2. Nun führen Sie den rechten Ellbogen schwungvoll zum linken Knie (Abb. 19) und umgekehrt (Abb. 20). Wiederholen Sie diese Bewegung ca. eine Minute lang bzw. so lange die Übung Spaß macht. Achten Sie dabei auf eine aufrechte Haltung und eine gleichmäßige und tiefe Atmung mit geöffnetem Mund.

Abb. 19

Abb. 20

Besonders wirksam ist diese Überkreuzübung auch im Liegen (Abb. 21), unmittelbar nach dem Aufwachen. So wird die rechte („Ich will länger schlafen“) und linke Gehirnhälfte („Ich muss aufstehen“) ins Gleichgewicht gebracht und man steht energievoll, leicht und positiv gestimmt auf.

Abb. 21


Musikalität, Rhythmus und Metrum fördern

27

ÜBUNGSZIELE

g Durch diese Übung werden die rechte und linke Gehirnhälfte besser miteinander verknüpft. g Der Zusammenhang zwischen dem Musikstück und dem Körper wird erspürt: Die Bewegung

stimmt mit dem Puls der Musik überein.

g Augen und Ohren werden aktiviert (leichteres Lesen des Notentextes, sich selbst und andere bes-

ser hören).

g Stärkung der Sinnes- und Körperwahrnehmung und des Gleichgewichtssinns (vestibuläres Sys-

tem) durch das harmonische Überkreuzen.

g Beide Gehirnhälften werden gleichzeitig aktiviert. Somit ist die Übung bereits vor dem Aufstehen

im Bett besonders geeignet, weil sie frischen Schwung in den Alltag bringt.8

g Die allgemeine Konzentration sowie die Links-Rechts-Koordination beim Spielen werden verbessert. g Das Auswendiglernen von Texten oder Liedern wird gefördert. g Die Bauch- und Beckenmuskulatur wird gestärkt. g Durch schwungvolles und rhythmisches Ein- und Ausatmen wird das Zwerchfell aktiviert.

3.3.2 VORÜBUNG SCHIENENTANZ (HOMOLATERAL, II)

Babys krabbeln in einem stabilen Bewegungsmuster, um sich fortzubewegen (Abb. 18). Dieses entspricht der bilateralen Überkreuz- oder X-Bewegung und ist sehr nützlich für die Integration beider Gehirnhälften. ERLÄUTERUNG Bei der Homolateralität dominiert eine Gehirnhälfte. Es gibt kein Miteinander, sondern nur ein Entweder–Oder. Meist setzt sich die linke Gehirnhälfte durch und übernimmt die Führung. Bis etwa zum 4. Monat bewegt ein Kind sich homolateral, bis es im Krabbelalter anfängt, das Überkreuzmuster zu verwenden. Ist diese Zeit des Krabbelns gestört oder verwendet das Kind dieses Muster nicht, so bleibt es homolateral. Homolateralität äußert sich oft als einseitig („cowboyartig“, „affenartig“) und stolperig.9 Bei dieser Übung wird ein getrenntes Arbeiten der Gehirnhälften stimuliert (Abb. 22). Dazu werden einseitige Bewegungsabläufe durchgeführt.

8 Meiner Erfahrung nach ist diese Übung besonders geeignet, wenn man niedrigen Blutdruck hat. Man kommt dadurch richtig „in Schwung“. Bei Menschen mit Rückenbeschwerden oder erhöhtem Blutdruck soll sie nur sanft angewendet werden. 9 Aus: Sonnenschmidt, Rosina; Knauss, Harald 2003: S. 21.


34

– Kapitel 4 –

KÖRPERHALTUNG UND GLEICHGEWICHT VERBESSERN 4.1 Zaubertrick für einen guten Bodenkontakt ERLÄUTERUNG Ich habe diese Übung beim Unterrichten im In- und Ausland mit verschiedenen Altersgruppen entwickelt und immer wieder eine durch sie angeregte erstaunlich positive Entwicklung in kurzer Zeit – bereits nach einer Minute – mitverfolgen können. Darum liegt mir dieses Spiel besonders am Herzen. Es ist besonders für jene Musiker und Sänger geeignet, die häufig im Stehen vortragen. ÜBUNGSABLAUF 1. Bereiten Sie Farbstifte vor und zeichnen Sie eine Fußsohle auf ein Blatt Papier. Markieren Sie die drei wesentlichen Bereiche: große und kleine Zehe und Hufeisen an der Fußsohle (Abb. 29). 2. Vor Übungsbeginn klären Sie Ihren Schüler darüber auf, dass Sie bei dieser Übung seine körperliche Stabilität und sein Gleichgewicht testen möchten. Bereiten Sie ihn darauf vor, dass Sie ihn durch Berührung seines Beckens leicht stoßen werden (Abb. 30). 3. Geben Sie ihm einen leichten Stoß von hinten (mit beiden Zeigefingern oberhalb des Steißbeins, siehe Abb. 30). Mit großer Wahrscheinlichkeit wird er durch einen schwachen Bodenkontakt entweder nach vorne kippen oder starken Widerstand nach hinten leisten. 4. Nun fordern Sie ihn auf, die Hook-ups-Position (Abb. 31 bzw. S. 50) einzunehmen. 5. Fragen Sie ihn z. B., welche Farbe er sich für „Hufeisen unter der Ferse“ vorstellt. Auch Buchstaben oder Bilder können in seiner Fantasie auftauchen. Sie können natürlich auch mit dem kleinen bzw. großen Zeh starten. 6. Die gleiche Frage wird für die übrigen Punkte gestellt (Abb. 33). 7. Danach malt, zeichnet oder schreibt Ihr Schüler seine Assoziationen auf die vorbereitete Fußsohle (Abb. 32).

Um das Gleichgewicht zu verbessern, kann sich der Schüler eine Schiene zwischen Ferse und kleiner Zehe vorstellen. Dies ermöglicht dem stehenden Musiker, die Knie zu entlasten, weil sich durch diese Verbindung der Raum zwischen den Beinen öffnet. Das Gewicht wird gleichmäßig auf beide Sohlen verteilt und somit ein Einknicken der Knie („X-Beine“) nach innen vermieden.


Körperhaltung und Gleichgewicht verbessern

Abb. 29

35

Abb. 30

8. Abschließend geben Sie Ihrem Schüler wieder einen Stoß. Sie können den Unterschied zu jenem Stoß zu Beginn gleich bemerken. Kippt er dennoch wieder nach vorne, genügt es, wenn Sie nach der Farbe des Hufeisens fragen. Falls er sich nach hinten neigt, fragen Sie nach seiner Farbauswahl für die große und kleine Zehe. Die dadurch eintretende Veränderung bei einem erneuten Stoß ist deutlich zu spüren.

Unser körperlicher, geistiger und seelischer Zustand ist jeden Tag verschieden. Mit unseren unterschiedlichen Stimmungen ändern sich auch bevorzugte Farben und Bilder. Es ist empfehlenswert, den Schüler vor der Unterrichtsstunde, Übungseinheit oder dem Auftritt nach seinen aktuell „unterstützenden Farben“ zu fragen.

Abb. 31

Abb. 32

Abb. 33


42

– Kapitel 5 –

ÜBUNGEN ZUR BEFREIUNG DER ENERGIEBAHNEN 5.1 Gorilla: Thymusdrüse klopfen13 ERLÄUTERUNG Diese Übung ist aus der freien Natur vom Gorilla auf den Menschen übertragen worden. Mit dem Einsetzen der Stimme während des Klopfens auf die Brust vermittelt der Gorilla Stärke und Größe und verschafft sich somit Respekt in seinem Revier. Die Thymusdrüse ist eine der wichtigsten Drüsen im Körper. Sie befindet sich etwa drei bis vier fingerbreit unterhalb der Kehlgrube unter dem Brustbein (T-Punkt, Abb. 51) und ist verantwortlich für ein funktionierendes Immunsystem (Abb. 51). Der Thymus hat die Aufgabe, zwischen körpereigenen und körperfremden Stoffen zu unterscheiden und fremde Zellen zu zerstören. Nach John Diamond ist diese Drüse der Sitz der Lebensenergie (Abb. 52). Negative Emotionen schwächen die Thymusdrüse. In der Musik-Kinesiologie wird sie häufig als energetisches Zentrum der Meridiane bezeichnet, da sie das Zusammenwirken der Energiebahnen steuert (S. 10). Wenn der Schüler Angst hat, sich vor Publikum zu präsentieren (oft spricht er in diesem Fall mit schwacher Stimme und hängendem Kopf), ist es hilfreich, die Thymusdrüse zu klopfen und wie ein Gorilla laut zu brüllen.

Abb. 51

Abb. 52

ÜBUNGSABLAUF 1. Platzen Sie die Beine parallel, hüftbreit mit leicht gebeugten Knien und halten Sie den Kopf gerade. 2. Nun klopfen Sie den Brustkorb im Bereich der Thymusdrüse (oberer Teil des Brustbeins) mit beiden Händen sanft. 3. Dabei können Sie summen, brummen oder singen (Abb. 53–Abb. 56). 4. Auch die Vorstellung von angenehm positiven Gedanken und Bildern kann die positive Wirkung dieser Übung verstärken. 13 Nach „Aktivierung der Thymusdrüse“ aus: Diamond, John 1991, S. 46.


Übungen zur Befreiung der Energiebahnen

Abb. 53

43

Abb. 54

Abb. 55

Abb. 56

ÜBUNGSZIELE Diese Übung ist auch im Gruppenunterricht sehr beliebt. Sie fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl und schafft eine gute Stimmung. g Wachheit und Konzentration werden gefördert. Die Übung ist besonders im Bett vor dem Aufste-

hen oder vor Auftritten empfehlenswert.

g Das Immunsystem wird gestärkt. g Die Übung fördert die körperliche Wahrnehmung und stärkt das Selbstbewusstsein. g Für Sänger bzw. während einer Erkältung hat das Abklopfen des Brustkorbs einen schleimlösen­

den Effekt und schafft damit eine Befreiung der Atemwege.

5.2 Eule: Verspannungen lockern ERLÄUTERUNG Besonders empfehlenswert ist diese Übung etwa für Schüler, die direkt von der Schule in die Unterrichtsstunde kommen, müde sind und Verspannungen vom langen Sitzen an den Schultischen aufweisen. Sie kann einerseits als Lockerungsübung für die Nacken-, Schulter- und Kiefermuskulatur, andererseits als Atemübung verwendet werden. Sie ist auch im Sitzen leicht durchführbar. ÜBUNGSABLAUF 1. Legen Sie sich die rechte Hand auf die linke Schulter. Um die Wirkung der Übung zu vertiefen, könne Sie sich den Schultermuskel als einen mit Wasser vollgesaugten Schwamm vorstellen. Fragen Sie sich nach der Farbe des Schwamms. 2. Versuchen Sie, den Muskel mit der Hand wie einen nassen Schwamm zusammenzudrücken, dabei auszuatmen und gleichzeitig den Kopf nach links zu drehen, um die Dehnung zu verstärken (Abb. 57).


– Kapitel 6 –

55

AUFWÄRMÜBUNGEN FÜR DEN GESAMTEN KÖRPER Jeder Muskel des Körpers wird bei Mangel an Durchblutung schwach oder verkürzt. Darum ist es nicht nur für Sportler wichtig, sich vor dem „Hauptprogramm“ aufzuwärmen und die Muskeln zu dehnen. Für uns Musiker bedeutet das, dass wir uns mit Tonleitern oder Tonübungen auf ein Vortragsstück vorbereiten. Durch die in diesem Kapitel vorgestellten Aufwärmübungen werden die Energiebahnen im Körper „in Fluss“ gebracht. Dadurch werden wir vor dem Spielen lockerer, freier und wärmer sowie aktiver und aufnahmefähiger. Professionelle Musiker üben täglich einige Stunden, um die gewünschte Fingerfertigkeit zu erreichen. Die Muskeln erwärmen sich im Laufe dieser Phase, und die Finger werden aktiver. Wir können diese Zeit konstruktiver nutzen und ein ganzheitliches Verständnis von Musik gewinnen, indem wir vor dem Spielen die entsprechenden Muskeln stimulieren, beide Gehirnhälften aktivieren und das jeweilige Musikstück fantasiereich mit Bildern und Gefühlen in uns abspeichern. Die vorgestellten Atemübungen beziehen sich nicht nur auf Musiker, die mit ihrem Atem ihr Instrument bedienen, wie Flötisten, Bläser etc., sondern bringen allen Instrumentalisten enormen Nutzen. Die Atmung ist wesentlich, um das Metrum eines Stücks einhalten zu können – und mehr noch: Die Musik zum Leben zu erwecken.

6.1 Frau Holle: Aktivierung der Muskulatur ERLÄUTERUNG Frau Holle schüttelt in dem Märchen nach den Brüdern Grimm die Polster kräftig durch, damit es am Ende schneit. Diese Übung ist besonders zu empfehlen, wenn der Schüler mit kalten Händen oder mit hängenden Schultern und eingefallenem Brustkorb in die Musikstunde kommt und das Instrument ohne Energie und Kraft auspackt. In dieser Übung wird der gesamte Körper abgeklopft und dadurch die Durchblutung gefördert.

Abb. 82

ÜBUNGSABLAUF 1. Stehen Sie mit hüftbreiten, parallelen Beinen (Abb. 83). 2. Ausgehend von den Zehenspitzen aufwärts wird die ganze Vorderseite des Körpers bis zu den Schultern hin abgeklopft, um den Energiefluss von unten nach oben hinauf anzuregen (Abb. 83–Abb. 85).


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Aufwärmübungen für den gesamten Körper

3. Die Arme werden über die Innenseiten hinunter bis zu den Fingerspitzen (Abb. 86) und über die Handrücken und die Außenseiten der Arme bis zu den Schultern hinauf abgeklopft (Abb. 87). 4. Von den rückwärtigen Flanken mit beiden Händen über das Gesäß und die Rückseite der Beine bis zur Ferse hinunter abklopfen (Abb. 88). 5. Die Übung mehrmals ab Punkt 2 wiederholen. Spüren Sie Ihrer Körperwahrnehmung vor und nach der Übung nach.

Abb. 83

Abb. 86

Abb. 84

Abb. 87

Abb. 85

Abb. 88

ÜBUNGSZIELE Diese Übung bringt die Energiebahnen des gesamten Körpers in Fluss und verspannte und eingeschlafene Muskeln werden locker und aktiv. Viele Musiker empfinden nach dem Abklopfen, dass sich der Arm und die Finger länger und beweglicher anfühlen und sie beim Spielen das Instrument haptisch besser wahrnehmen. Durch die Übung können wir die Einspielzeit verkürzen, da der Körper in kurzer Zeit aktiviert und erwärmt wird. Sie fühlen sich wach und munter, dadurch wird ein positiver Einstieg in die bevorstehende Übungseinheit geschaffen.


– Literaturverzeichnis Literaturverzeichnis –

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DA SILVA, KIM; RYDL, DO-RI: KINESIOLOGIE. Das Wissen um die Bewegungsabläufe in unserem Körper. Verlagsgruppe Droemer Knaur, München 2000. DA SILVA, KIM; RYDL, DO-RI: KREATIV LERNEN. Mit kinesiologischen Übungen und Mudras. 4. Auflage. Veritas Verlag, Linz 2000. DENNISON, PAUL E.; DENNISON, GAIL E.: BRAIN-GYM®. LEHRERHANDBUCH. 10. Auflage. VAK Verlags-GmbH, Freiburg 1999. DENNISON, GAIL E.; DENNISON, PAUL E.: BRAIN-GYM® FÜR KINDER. 21. Auflage. VAK Verlags-GmbH, Freiburg 2013 DIAMOND, JOHN: DER KÖRPER LÜGT NICHT. 7. Auflage. VAK Verlags GmbH, Freiburg 1991. DIAMOND, JOHN: DIE HEILENDE KRAFT DER EMOTIONEN. 17. Auflage. VAK Verlags GmbH, Freiburg 2010. DIAMOND, JOHN: LEBENSENERGIE IN DER MUSIK. Wie im Leben, so in der Musik. Band 2. VAK Verlags GmbH, Freiburg 1992. FISCHER-RESKA, HANNELORE: DAS HEILZONEN BUCH. Ganzheitliche Selbstbehandlung mit Energiemedizin. Die besten Methoden der Naturheilkunde optimal kombiniert. 4. Auflage. Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München 2004. FRANKLIN, ERIC: HUNDERT IDEEN FÜR BEWEGLICHKEIT. 4. Auflage. Verlag Eric Franklin, Wetzikon 1995. FRANKLIN, ERIC: LOCKER SEIN MACHT STARK. Wie wir durch Vorstellungskraft beweglich werden. 5. Auflage. Kösel-Verlag GmbH & Co., München 2003. HEINZ, STEPHAN: LEHRBUCH GESICHTSREFLEXZONENTHERAPIE. BOD-Verlag, Norderstedt, 2010. HEINZ, STEPHAN: KIEFERGELENKSBALANCE IN DER GESICHTSREFLEXZONENTHERAPIE. BOD-Verlag, Norderstedt, 2011. HÖFLER, HEIKE: DIE NACKENSCHULE. Übungsprogramme für Kopf, Hals und Schultern. BLV Verlagsgesellschaft mbH, München 1998. HÖFT, HERBERT: SCHWUNGVOLL DURCH DEN TAG. 100 Einfache Übungen. Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München 1993. KNAUSS, HARALD: KLÄNGE FÜR DIE SEELE. Mit Tönen die persönliche Entwicklung fördern. VAK Verlags GmbH, Freiburg 2000.


78

Literaturverzeichnis

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– Danksagungen der Autorin –

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Für mich sollte das Erlernen eines Instruments immer mit viel positiver Energie verbunden sein, Spaß machen und in guter Erinnerung behalten werden. Und so war es seit längerer Zeit mein Wunsch, meine zahlreichen positiven Erfahrungen, die ich mit Unterstützung von ganzheitlichen musikkinesiologischen Methoden in musikalischen Prozessen machen durfte, mit möglichst vielen Menschen teilen zu können. Ein solches umfangreiches Buch kann niemals allein verwirklicht werden. Viele Freunde, Kollegen und Wegbegleiter waren an „MusicGym“ in unterschiedlicher Weise beteiligt. Sie haben mich angeregt und über viele Jahre ermutigt, diese Arbeit auf mich zu nehmen und dieses große Vorhaben schließlich zu realisieren. Mein großer Dank gilt Professor Peter-Lukas Graf, der stets an meine Arbeit geglaubt und mich durch Anregung von neuen Ideen unterstützt hat. Die beiden Begründer der Musik-Kinesiologie, Dr. Rosina Sonnenschmidt und Harald Knauss, haben meinen künstlerischen Werdegang stark beeinflusst. Deren Methode ist neben der Bühne meine zweite Heimat geworden. Ich danke meinen zahlreichen Studenten, die offen und neugierig musikkinesiologische Hilfestellungen und Übungen gemeinsam mit mir reflektiert haben. Es ist wunderbar, euch musikalisch begeistert zu sehen und euch „stressfrei“ auf der Bühne erleben zu dürfen. Danke auch all jenen, die sich für die vielen Beispielfotos vor der Kamera präsentierten: Barbara Schnetzinger, Caroline Veit, Maria Fahrngruber, Nina Mihandoust, Alma Dzelil, Marlene Pregesbauer und die Kinder Lena, Lisa, Hanna, Florian, Floris, Amelie, Matthias sowie mein Sohn Sebastian. Mit eurer guten Laune sind so schöne Bilder entstanden! Meine Tochter Schirin hat meine visuellen Gedanken in wunderbare Grafiken übertragen, wofür ich ihr sehr dankbar bin. Lieben Dank meiner Freundin Barbara Semmler, die mir mit ihrer positiven Energie beigestanden und „MusicGym“ inhaltlich begleitet hat. Nicht zuletzt möchte ich besonders meiner Familie danken. Durch eure Liebe und euer Verständnis konnte ich die Kraft für die aufwändigen Prozesse der Bucherstellung entwickeln.


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– Biografie der Autorin –

Die begeisterte Soloflötistin, Sängerin, Pädagogin und Musik-Kinesiologin Furugh Karimi begann ihre musikalische Laufbahn am Teheraner Konservatorium. Danach entschied sie sich für ein Studium Konzertfach Flöte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw) bei Barbara Gisler-Haase, das sie mit Auszeichnung abschloss. Fortbildend nahm sie an Meisterklassen u. a. bei Wolfgang Schulz, Werner Tripp, Aurèle Nicolet, Willam Benett und Peter-Lukas Graf teil. Ihre vielfältige Solo- bzw. Ensemble-Konzerttätigkeit, Auszeichnungen und Wettbewerbserfolge (u. a. Preisträgerin der Wanas-Stiftung der Wiener Philharmoniker, 1. Preis des Internationalen Wiener MusikSeminars) waren stets von ihrem persönlichen Interesse an Atem- und Bewegungslehre (u. a. Ausbildung „Atem, Stimme und Bewegung“ nach Hilde Langer-Rühl bei Robert Wolf) sowie Musik-Kinesiologie (zertifizierter Practitioner bei Harald Knauss) geprägt. Seit 1991 unterrichtet sie Flöte und Lehrpraxis an der mdw und wurde 2004 ebenda zur Ao. Univ.Prof. für das künstlerische Fach Flöte habilitiert. Furugh Karimi gilt als eine Vorreiterin im Bereich ganzheitlicher Flötenpädagogik v. a. in Bezug auf die universitäre Lehrtätigkeit. Seit 2004 unterrichtet sie das Fach „Musik-Kinesiologie“ an der mdw und gibt dieses Wissen auch in einer Vielzahl an Seminaren im In- und Ausland weiter. In ihrer freien Praxis begleitet sie zahlreiche Musiker und Schauspieler, die vor einer Auftrittssituation Leistungsdruck verspüren oder ihrer Kreativität und Begeisterung in ihrem beruflichen Alltag wieder mehr Raum geben möchten. All diese Erfolge und die große Nachfrage nach entsprechender Literatur waren für Furugh Karimi Anlass zur Realisierung des Herzenswunsches, die jahrelang gesammelten Erfahrungen in Form ihres Buches MusicGym – Stressfrei musizieren und der PAPAGENO Flötenschule 1 mit den – online zum Download zur Verfügung gestellten – didaktischen Lehranleitungen mit weiteren Interessierten zu teilen. www.furughkarimi.com Weitere Publikationen: PAPAGENO Flötenschule 1 ISBN-13: 9783200041967, Eigenverlag Nähere Infos und Bestellung unter: www.papagenoschule.com „Diese neuartige Flötenschule malt für mich ein buntes und fröhliches Bild, das all die vielen Mosaik­ steinchen vereinigt, die ich glücklicherweise auch selbst im Laufe meiner Ausbildung aus verschiedensten Quellen sammeln konnte.“ Karl-Heinz Schütz

Soloflötist der Wiener Philharmoniker

„Das Besondere an der „PAPAGENO Flötenschule“ besteht darin, dass sie sich nicht auf eine Anfängerschule des Flötenspiels beschränkt. […] In spielerischer Weise möchte sie gleichzeitig eine musikalische Früherziehung einschließen. Vor allem aber beinhaltet sie Übungen, die auf Kinesiologie basieren: Diese schaffen umfangreiche Voraussetzungen für das Instrumentalspiel und begünstigen das ganzheitliche Befinden von jungen Musikern.“ Peter-Lukas Graf Flötist und Dirigent, Dr. h. c. der Music Academy Cracow, Polen




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Edition Nepomuk . Wege

Furugh Karimi

Karimi . MusicGym

Beinahe jedem Musiker wird er schon einmal begegnet sein, der typische „Spielverderber“ Lampenfieber, ausgelöst durch übersteigerten Leistungsdruck und Stress in Momenten, in denen der musikalische Ausdruck und die Freude daran im Vordergrund stehen sollten. Doch nicht nur in Auftrittssituationen können psychische und physische Blockaden ein unbelastetes Musizieren beeinträchtigen. Mithilfe der ganzheitlichen Techniken der Musik-Kinesiologie gelingt es mittlerweile vielen Künstlern, zurück zu innerer Balance und neuer Ausdruckskraft zu finden. Die Soloflötistin und Pädagogin Furugh Karimi sammelt seit mehr als 20 Jahren Erfahrungen auf diesem Gebiet, u. a. als Dozentin an der Wiener Universität für Musik. MusicGym enthält eine Zusammenstellung erfolgreich erprobter, abwechslungsreicher, von der Autorin weiterentwickelter Übungen aus der BrainGym®-Methode sowie der Musik-Kinesiologie, anschaulich aufbereitet für Unterricht und Praxis.

Music Gym Effektiv üben und unterrichten – stressfrei musizieren

mit Übungen aus Musik-Kinesiologie und nach Brain-Gym®

ISBN 978-3-7651-9929-5

9 783765 199295 MN 954

Breitkopf & Härtel


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