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BON VOYAGE! ITB BERLIN 2012

Die Trends von der weltgrößen Reisemesse: „Madrid und Prag sind zu sehr zu empfehlen“ Anlässlich der Internationalen Tourismusbörse 2012 in Berlin sprach Jürgen Rentzel mit Thomas Bömkes, LGBT-Consultant der ITB Berlin und Chef von TomOnTour.com, über aktuelle Reisetrends und bekannte sowie weniger bekannte angesagte Urlaubsorte für Lesben und Schwule.

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Was erwartet Lesben und Schwule auf der ITB 2012? Der Gay & Lesbian Travel Pavillon hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht nur von der Ausstellungsfläche vergrößern können, sondern wir haben auch neue interessante Partner gewinnen können wie z.B. Brasilien, Griechenland oder Dertour, die vor kurzem ihren ersten Gay Travel-Katalog produziert haben. Darüber hinaus ist Wien mit einem eigenen „Vienna Gay Café“ vertreten, wo die Messebesucher Wiener Kaffeehausspezialitäten kostenlos serviert bekommen.

n Wie viele Aussteller werden im Gay Pavillon vertreten sein?

Neben den bereits genannten Ausstellern werden auch wieder Argentinien und Tel Aviv vertreten sein. Die IGLTA (International Gay & Lesbian Travel Association) ist ebenfalls mit diversen Unterausstellern und Informationsmaterial vertreten. Neben dem Jackwerth Verlag sind auch wieder Spartacus und TomOnTour an dem Gemeinschaftsstand vertreten.

n Was bietet TomOnTour auf dem Stand?

TomOnTour.com präsentiert in erster Linie den Relaunch seiner Website mit einigen interessanten neuen Features, dem aktuellen Gayfriendly USA-Guide 2012, Prospektmaterial von verschiedenen Partnern aus aller Welt und das Gay Snowhappening in Sölden. Hier haben wir dieses Jahr erstmalig ein eigenes Programmheft produziert, das wir auf der Messe verteilen werden.

n Hat man eigentlich auch die Gelegenheit, sich mit den Ausstellern

auszutauschen oder werden nur Broschüren verteilt? Die Aussteller sind in der Regel alle mit fachkundigem Personal vor Ort. Man hat auf der ITB wirklich die einmalige Möglichkeit, sich aus erster Hand über Destinationen wie Brasilien, Argentinien oder Tel Aviv zu informieren. Aber auch das Prospektmaterial der zahlreichen weltweiten Anbieter ist sicherlich sehr interessant. Man bekommt hier ein so umfangreiches Sortiment geboten, das man so vielleicht gar nicht kannte und neue Reiseideen mit nach Hause nehmen kann.

n Welche Reisetrends zeichnen sich in diesem Jahr ab?

narischen Inseln wie Teneriffa, Fuerteventura, Lanzarote und auch La Palma immer öfter von der schwul-lesbischen Klientel gebucht werden.

n Was sind deine persönlichen Empfehlungen?

Persönlich gefällt mir Torre del Lago in der Toskana sehr gut, sehr schöner Strand und abends jede Menge los!

n Und bei den Städtereisezielen?

Auf jeden Fall Madrid. Aber auch Prag ist sehr zu empfehlen.

n Ihr habt auf eurer Website tomontour.com viele Event-Highlights 2012

aufgeführt. Viele sind bekannt, andere weniger. Gibt es unter den Events noch so etwas wie einen Geheimtipp, den du empfehlen kannst? Natürlich, es gibt weltweit unglaublich viele Gay-Events, die hierzulande eher weniger bekannt sind. Einige davon präsentieren wir auf TomOnTour wie die Gay Days in Orlando oder der Winter Pride in Whistler. Aber auch „Carneval Aleman“ auf Gran Canaria im November hat sich zu einem richtigen Event entwickelt.

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Um andere Destinationen wie zum Beispiel Flandern ist es in den letzten Jahren ruhiger geworden. In den Lesben- und Schwulenmagazinen liest man deutlich weniger über Brüssel und Antwerpen. Wie kommt das? Das würde ich nicht unbedingt sagen, Flandern ist als Reiseziel für Schwule und Lesben heute sicherlich etabliert im deutschen Markt. Und Events wie die La Demence in Brüssel, die auch eine eigene Kreuzfahrt im Mittelmeer anbieten, sind sehr bekannt und werden von deutschen Touristen auch zahlreich besucht.

n Lesben und Schwule gelten als sehr internetaffin. Gilt das auch für

das Buchungsverhalten oder wird die Reise von vielen noch klassisch im Reisebüro gebucht? Das Buchungsverhalten hat sich natürlich in den letzten 10-15 Jahren deutlich verändert. Die meisten Urlauber informieren sich heute vorab im Internet, dort bekommt man umfangreiche und unabhängige Informationen. Allerdings muss man im Internet schon wissen, wonach man sucht, denn die professionelle Beratung in einem Reisebüro kann dadurch nicht ersetzt werden. Die Reisebüromitarbeiter sind die Profis, informieren sich ständig über neue Trends, Hotels und Reisemöglichkeiten und vor allem können sie helfen, wenn Probleme mit dem Veranstalter, der Airline oder dem Hotel auftreten. Aus diesem Grund informieren sich die meisten vorab im Internet, aber sehr viele buchen dann trotzdem im Reisebüro.

In den letzten Jahren haben sich in der Tat einige neue Reisetrends abgezeichnet. Hier sind sicherlich Brasilien und Tel Aviv zu nennen. Aber auch Ziele wie Indien und Kambodscha haben immer mehr spezifische Angebote für Schwule und Lesben parat.

n Gran Canaria ist für Schwule seit Jahren der Dauerbrenner, wenn es

um Sommer, Sonne, Strand und Party geht. Gilt das immer noch? Gran Canaria ist natürlich ein Dauerbrenner. Da weiß der schwule Mann, was er hat und die Insel bietet genau das, was viele im Urlaub suchen: Sonne, Strand, Erholung und Spaß! Allerdings ist zu beobachten, dass auch die anderen ka-

Thomas Bömkes, LGBT-Consultant der ITB Berlin

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