BLICK Brauchtum EXTRA

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Brauchtum Samstag, 26. Mai 2012

EXTRA

r e z i e Schwkultur: s igsten k l o V cht

24 Seiten

Heimatgefühle

Foto: Bernard van Dierendonck

en i m w a e i D dN n u e ss ck! i ä l l b n r A be im Ü


MIT TOYOTA UNTERWEGS NACH BURGDORF 2013.

Bösch Daniel Unspunnen-Sieger 2011

Vom 30. August bis 1. September 2013 findet in Burgdorf das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest statt. Toyota engagiert sich als Königspartner und wünscht Bösch Daniel, unserem Markenbotschafter, viel Erfolg. Abgebildetes Fahrzeug: Land Cruiser Sol 3,0 D-4D DPF 4WD, 140 kW (190 PS), 5-Türer, Katalogpreis Fr. 78’100.– abzgl. Cash Bonus von Fr. 7’000.– = Fr. 71’100.–. Dieses Angebot ist gültig für Vertragsabschlüsse mit Inverkehrsetzung bis 30.06.2012 oder bis auf Widerruf. Inserat zeigt aufpreispflichtige Optionen.

NICHTS IST UNMÖGLICH

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Inhalt

Samstag, 26. Mai 2012

Brauchtum

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Editorial Roland Grüter

Leiter Publishing Service

Fotos: Sabine Wunderlin, Bernard van Dierendonck

roland.grueter@ringier.ch

Machen am Elitetreffen in Klingnau AG gemeinsam Jagd auf den Sieg: Urs Wettach und Sohn Samuel. Seite 14

Seiten 4-9

Eidg. Schwing- und Älplerfest 2013 Wie sich Burgdorf BE und das Emmental auf den Mega-Event des kommenden Jahres vorbereiten und was sie sich vom Gastspiel der Schwinger erhoffen. Nachwuchsschwinger Was Secondo Naim Fejzaj ins Sägemehl treibt und weshalb er dort Schweizer das Fürchten lehrt.

Seiten 14-15

Pontoniersport Weshalb Vater und Sohn bei Pontonierwettfahrten oft ins gleiche Boot steigen und der Generationenverbund derart erfolgreich ist.

Seite 17-19

«

Hornussen Wie Karin Martini-Kölliker in dieser Disziplin ihren Mann steht und welche Ziele sie anstrebt.

So sieht gelebtes Multikulti aus – das macht Mut für andere Lebensbereiche.»

Seiten 20-22

Festagenda Wo Brauchtum in den kommenden Monaten zum Spektakel wird und welche Termine Sie sich unbedingt vormerken müssen.

ihnen. So muss gelebtes Multikulti sein. Das macht Hoffnung für andere Lebensbereiche. Ein Porträt über den 17-jährigen Naim lesen Sie auf Seite 11.

Seite 23

Nicolas Senn Was der Hackbrett-Virtuose und Moderator an der Schweiz besonders liebt und wo er Swissness selber prägt.

Will 2013 am Eidgenössischen den Königstitel in seine Heimat holen: Schwinger Sempach Matthias. Seite 7

Impressum Das «Brauchtum-Extra» ist eine Publikation des BLICK-Verlags. Auflage/Reichweite: 208 360 (WEMF/SW-beglaubigt 2011), Leser: 632 000 (MACH Basic 2012-1, CH) Adresse: BLICK, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Telefon 044 259 62 62, Fax 044 259 66 65, E-Mail: redaktion@blick.ch

S

tellen Sie sich folgende Situation vor: Am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2016 ist eben der Schlussgang zu Ende gegangen. In Estavayer-le-Lac FR klatschen die Zuschauer dem neuen Schwingerkönig zu: etwas verhalten zwar, aber dennoch mit Freuden. Denn zum ersten Mal in der Geschichte des Schweizer Schwingsports sitzt nicht etwa ein St. Galler, Berner oder Aargauer auf dem Thron, sondern ein Secondo mit albanisch-kroatischen Wurzeln. Ein Hirngespinst? Von wegen! In Wolfhalden AR wächst genau ein solcher Secondo heran. Er gehört zu den Besten seines Jahrgangs, und dessen Potenzial lässt selbst Experten staunen: Naim Fejzaj (17). Der 100-KiloNachwuchsschwinger fühlt sich im Sägemehl pudelwohl – und seine Mitstreiter schätzen und anerkennen ihn als einer von

Seiten 11-13

Redaktionsleitung: Roland Grüter, Publishing Service. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beilage: Alice Massen, Christina Gubler und Wolfgang Rytz. Fotos: Bernard van Dierendonck (Titelbild), Dominik Plüss, Sabine Wunderlin und Marcel Sauder. Layout: Nadia Lattmann. Korrektorat: Kurt Schuiki, Regula Osman, Peter Hofer. Bildbearbeitung: Ringier Redaktions-Services. Bereichsleiterin: Caroline Thoma. Leiter Werbemarkt: Beni Esposito. Herausgeber: Ringier AG, Zofingen. Druck: Swissprinters, Zofingen.

Secondo wird zum Kronprinz

Herausgeber: Ringier AG, Brühlstrasse 5, 4800 Zofingen. Beteiligungen: Addictive Productions, Betty Bossi Verlag AG, Bolero Zeitschriftenverlag AG, ER Publishing SA, Geschenkidee. ch GmbH, Good News Productions AG, GRUNDY Schweiz AG, Investhaus AG, JRP Ringier Kunstverlag AG, 2R Media SA, Mediamat AG, media swiss ag, Original SA, Previon AG, Presse TV AG, Radig AG, Radio Z AG, Rincovision AG, Sat.1 (Schweiz) AG, SMD Schweizer Mediendatenbank AG, SMI Schule für Medienintegration AG, Teleclub AG, Zana Media AG, Ringier France SA, Ringier Publishing GmbH, Juno Kunstverlag GmbH, Ringier (Nederland) B. V., Ringier CR a. s., Ringier Kiadó Kft., Europress Kft., Euromedia Bt. Népszabadság Zrt., Ringier Slovakia a.s. Ringier Pacific Ltd., Ringier Print (HK) Ltd., Beijing Ringier International Advertising Co. Ltd., Ringier Vietnam Company Ltd.

Schwingen, Hornussen und Pontonierwettfahren bilden den Schwerpunkt dieses Hefts. Denn die Schweiz steht nicht nur wegen der Olympischen Spiele und der Fussball-EM vor einem heissen Sportsommer: In den nächsten Wochen treffen sich die Klassenbesten verschiedener Disziplinen an Eidgenössischen und zeigen, wie lebendig Schweizer Brauchtum ist. Viel Spass beim Lesen unseres Extras.


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Brauchtum In einem Jahr wird hier drei Tage die Post abgehen: Das idyllische Städtchen Burgdorf BE wird nächstes Jahr vom 30. August bis 1. September zum Schauplatz des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests 2013.

l l a n K m e d r o v r h a Burgdorf – ein J

Alles für die Bö Wie bereitet sich Burgdorf auf das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2013 vor, auf das grösste Volksfest der Schweiz? Eine Reportage.

Von Alice Massen (Text) und

Bernard van Dierendonck (Fotos)

D

er Countdown läuft. Noch exakt 463 Tage, dann schaut die ganze Schweiz mitten ins Herz des Emmentals, ins kleine Städtchen Burgdorf. Hier findet kein geringerer Anlass als das grösste Sport- und Volksfest der Schweiz statt: das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2013. Nächstes Jahr kämpfen hier vom 30. August bis 1. September die Bösesten der Bösen um Kranz und Krone, und Millionen fiebern mit. Ein Grossanlass, der alle vorstellbaren Dimensionen sprengt.

257 der besten Athleten der Schweiz wollen Schwingerkönig werden, und über 250 000 Besucher werden kommen, um dieses Spektakel mitzuerleben. Gigantisch! Und wo wäre es schöner, die traditionsreichste Schweizer Volkssportart zu zelebrieren, als mitten im Ursprungsgebiet des Schwingens, im Emmental? Hier ist der Hoselupf schliesslich bereits seit dem 19. Jahrhundert fester Bestandteil der Festkultur, und viele der ganz Grossen haben ihre Wurzeln genau hier. Nach vielen Jahren und Ausflügen in andere Regionen und Städ-

te der Schweiz kehrt das grösste Schwingfest nun sozusagen zurück in seine Heimat. So werben die Organisatoren des Eidgenössischen denn auch mit einem ganz

«

In der Heimat zu schwingen, ist für mich etwas ganz Besonderes.» Sempach Matthias, Lokalmatador

besonderen Slogan: «Daheim im Emmental». Und die Emmentaler meinen es mit diesem Slogan durchaus ernst. Denn wenn sie von Daheim, Tradition, Verbun-


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Das Städtchen an der Emme

Seinen Namen verdankt Burgdorf natürlich seinem Wahrzeichen: dem direkt über der Stadt thronenden Burgdorfer Schloss, an dem gut sichtbar das Berner Kantonswappen prangt – eine der grössten und besterhaltenen Schlossanlagen der Schweiz. Und auch die Altstadt ist ein historisches Bijou. Kleine Gässchen, eine spätgotische Kirche und unzählige Häuschen aus dem Mittelalter stehen aneinandergereiht. Genau 15 613 Einwohner leben hier zwischen Geschichte und Moderne. Das Städtchen ist mit seinen zahlreichen Restaurants und Bars, dem Museum Franz Gertsch oder Casino Theater ein vielfältiger und lebendiger Ort. Einer, der Natur und Stadtleben verbindet. Hier kann man sich an der Schützenmatte entspannen, aber auch richtig abfeiern – mit typisch Emmentaler Gelassenheit, versteht sich.

sen

denheit und Herkunft sprechen, kommt es aus vollstem Herzen. Und der Stolz, dass das Eidgenössische in Burgdorf stattfindet, ist bereits jetzt in den Strassen des Städtchens zu spüren. Wir stehen in der Schmiedengasse in Burgdorf, zwischen bunt geschmückten Gemüse- und Blumenständen – es ist DonnerstagsMärit. Und jeder hier weiss, was nächstes Jahr ansteht. Spricht man die Menschen auf ihre Vorfreude an, zeigen sie mit geschwellter Brust ihr strahlendstes Lächeln. Sie sind sich einig: «Wir freuen uns Lesen Sie weiter auf Seite 6

Er zählt zu den Favoriten des Eidgenössischen 2013: Der Einheimische Sempach Matthias (26) will den Titel in und für Burgdorf gewinnen.

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sehr, dass unser Städtchen derart ins Rampenlicht gerückt wird.» Märit-Frau Hanni Rychener (58) gerät sogar regelrecht ins Schwärmen, kommt sie aufs Eidgenössische zu reden. So «etwas Grosses» komme selten in ihre kleine Stadt, sagt sie. «Für uns alle ist das eine Riesensache – und ein kleines Abenteuer.» Natürlich gibts für die Burgdorfer auch nur einen einzigen Namen, den es zu nennen gilt, fragt man sie nach ihrem Favoriten fürs Eidgenössische: Sempach Matthias. Das 1,93 Meter grosse Schwergewicht ist schliesslich einer von ihnen. Der Lokalmatador wohnt gleich um die Ecke, nur ein paar Kilometer von Burgdorf entfernt. Und wenn «Mättu» durch die Gassen der Altstadt schlendert, grüsst er gefühlt jeden Zweiten, als gehöre er hier zu einer riesengrossen Familie. Und Sempach bestätigt: «Die Unterstützung in meiner Heimat ist einmalig. Das wird mir nächstes Jahr im Ring sicher zusätzlich Kraft geben.» Sempach, der mit über 60 Kranzgewinnen prämierte Spit-

«

Schwinger sind wie eine Familie – und ich bin stolz, Teil davon zu sein.»

Gödu (62), Beizer aus Kernenried BE

zenschwinger, hat auch gute Chancen, den Titel zu holen. In den letzten Jahren hat er sich immer mehr an die Spitze gekämpft. Erst in den kommenden Wintermonaten wird er mit dem Intensivtraining für Burgdorf 2013 beginnen – 10 bis 14 Stunden pro Woche, über ein Anzeige

Sporttip schwingt jetzt auch!

Dein Einsatz zählt!

Hat einen Emmentaler mitkreiert und macht sich auch am 100-KiloLaib zu schaffen: Sempach Matthias.

Die Kuhglocken in Gödus Beiz verweisen auf die zweite Leidenschaft des Gastgebers: das Hornussen.

halbes Jahr lang. Und das alles für die Heimat und seinen grossen Traum (siehe Interview). Zweifelsohne: Die Emmentaler rücken durch den Grossanlass näher zusammen – und die Organisatoren des Eidgenössischen legen Wert darauf, die Region in ihre Pläne einzubinden. Die 100 Tonnen Sägemehl, die es für die Arena der Bösen braucht, stammen aus einer hiesigen Sägerei. Ein in Burgdorf ansässiger Gastronom kümmert sich in der legendären Gabenbeiz ums leibliche Wohl der Gäste. Und auch Emmentaler Switzerland ist natürlich mit von der Partie. Den Emmentaler, welcher

Beizbesitzer Gödu mit seinem Stolz in den Händen: dem 800 g schweren Cordon-Bleu für (Schwinger-)Könige.

dereinst in den Gabentempel auf dem Festgelände rollen wird, hat das Unternehmen gemeinsam mit Matthias Sempach gekäst. Dieser überprüft sogar regelmässig den Reifegrad des Löcherwerks. Johannes Sommer, Produktionsleiter von Emmentaler Switzerland,

Das gibts 2013 zu sehen! Das Spektakel wird enorm sein. Das Eidgenössische Schwingund Älplerfest 2013 will den Besucherinnen und Besuchern vom 30. August bis 1. September Unterhaltung und jede Menge Sport bieten. Patrick Sommer (Bild), Geschäftsführer des Organisationskomitees von Burgdorf 2013, verrät: «Das Schwingen soll im Zentrum stehen. Die Wettkämpfe werden zusätzlich auf drei Grossleinwänden übertragen. So können möglichst

viele Zuschauer live dabei sein. Eine Public-Viewing Zone ist ausserdem in Planung.» Zudem soll eine Schwingergasse mit zahlreichen Ess- und Trinkständen Schwing-Fans bei Laune halten, und auf einem Märit gibts regionale Spezialitäten zu kaufen. «Damit schön gefeiert werden kann, richten wir rund ein halbes Dutzend Festzelte ein», sagt Sommer. Mehr Infos zum Eidgenössischen finden Sie: www.burgdorf2013.ch


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«Ein Kindheitstraum» Sempach Matthias (26), Top-Favorit und Lokalmatador aus Burgdorf.

Herr Sempach, das Eidgenössische wird 2013 direkt vor Ihrer Haustür stattfinden. Für Sie ein besonderer Moment?

Ohne Zwilchhose geht beim Schwingen nichts: Sie dient den Kontrahenten zum Festkrallen und Festhalten.

rühmt die Partnerschaft: «Der Emmentaler und die Schweiz passen prima zum Schwingen. Und beide sind urschweizerisch und stehen für Kraft und Biss.» Anzeige

Schwing mit uns: Am Innerschweizer Schwingfest. Kräftemessen: Die Lokalmatadoren Sempach Mättu und Brügger Roger trainieren zu Hause regelmässig zusammen.

Dein Einsatz zählt!

Heimatliebe prägt das Leben in Burgdorf an vielen Ecken. Schlendert man durch die Idylle, entdeckt man überall das Berner Wappen. Fresken, Figuren und Mundartsprüche erinnern an die Historie, ans Emmental, an Bern und die Schweiz. Auch wenn die Moderne hier und dort mitschwingt – der Geist der Stadt ist traditionsverbunden. Das gilt insbesondere auch im Gasthaus Löwen, das im Nachbardorf Kernenried liegt. Seit über 30 Jahren führt dort «Gödu» seine Beiz – natürlich ist auch er ein passionierter Schwing-Fan. Er hat sich fürs grosse Fest schon manche Lesen Sie weiter auf Seite 8

Matthias Sempach: Natürlich, ein sehr spezieller, und auch eine zusätzliche Motivation! Ich freue mich riesig, dass das Eidgenössische ausgerechnet in meinen Jahren auf Berner Boden stattfindet. Ihre Fangemeinde ist entsprechend gross. Ein Vorteil?

Ich kann sicher von der positiven Energie profitieren. Es ist toll, dort zu schwingen, wo man sich kennt. Aber natürlich wird auch der Druck etwas grösser. Inwiefern?

Man möchte den Menschen ja gerne das ganz grosse Geschenk machen – und den Titel nach Hause holen. Es ist bereits Ihr viertes Eidgenössisches. Wie schätzen Sie Ihre Chancen für 2013 ein?

Wenn ich gesund bleibe, sind die Voraussetzungen sicher da, um zu gewinnen. Am Tag des Wettkampfs braucht es aber auch ein Quäntchen Glück. Davon hatte ich am letzten Eidgenössischen nicht allzu viel – und ich weiss, wie schnell ein Traum platzen kann. Mein Ziel ist also vorerst, um die Schlussgangqualifikation mitzuschwingen. Der Siegeswille, König zu werden, ist aber da, oder?

Sicher ist er da – er ist mein Kindheitstraum! Seit ich sieben war, träume ich davon, eines Tages Schwingerkönig zu sein. Ich glaube, ein gesunder Siegeswille gehört dazu, um ein erfolgreicher Sportler zu sein. Wenn Sie gewinnen sollten: Was machen Sie als Erstes?

Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Doch bestimmt wäre es der Moment meines Lebens. Hat der Siegermuni bei Ihnen als Metzger etwas zu befürchten?

(lacht) Nein. Der Prachtskerl würde verschont. Interview: Alice Massen


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Idee einfallen lassen, will Besucher für die Schönheit seiner Heimat begeistern. Jeden Dienstag und Donnerstag trainieren bei ihm Schwinger auf einem Platz, den er eigens vor der Gaststube eingerichtet hat. Danach serviert Gödu den Sportlern seine Haus-Spezialität: ein bis zu 800 g schweres Königs-CordonBleu. Der Emmentaler Beizer geniesst es, mit den Jungs zusammenzusitzen und zu fachsimpeln. «Es ist sehr familiär und friedlich. Das mag ich am Schwingsport», sagt er. Und was macht er zum Eidgenössischen – ein 10-Kilo-Cordon-Bleu? «Nein. Aber wir haben

«

Die Burgdorfer freuen sich auf den Anlass und helfen fleissig mit.» Elisabeth Zäch, Stadtpräsidentin

extra Zimmer hergerichtet und Betten bestellt. Damit wir Besucher aufnehmen können.» Apropos Betten, diese sind in und um Burgdorf derzeit noch knapp. «Welche Kleinstadt kann schon auf die Schnelle 250 000 Besucher beherbergen?», meint Christian Billau von Tourismus Emmental. Fantasie und Tatendrang sollen die Not lindern. Überall werden Zusatzbetten eingeplant, und auch die umliegenden Gemeinden wirbeln munter mit. «Wir werden Unterkünfte in Schulen, Turnhallen, auf Campingplätzen einrichten. Und garantiert eine Lösung finden», sagt der Tourismusexperte selbstbewusst. Ein Satz, den man rund um Burgdorf Anzeige

Schwing mit uns: Am BernischKantonalen Schwingfest. Dein Einsatz zählt!

Eingespieltes Team: Siegermuni «FORS vo dr LUEG» ist der ganze Stolz von Züchter Hans Bichsel.

oft zu hören kriegt. Elisabeth Zäch, Stadtpräsidentin von Burgdorf, sieht darin die Stärke der Region: «Wenn die Burgdorfer Ja zu etwas sagen, stehen sie auch voll und ganz dahinter.» Die Politikerin

stammt ursprünglich aus St. Gallen und ist noch immer begeistert vom Naturell ihrer Bürger: «Sie packen mit beiden Händen an.» Ohne Zweifel: Ums harte Geld gehts den Burgdorfern am Eidge-

Freude herrscht in Burgdorf Was halten die Burgdorfer vom Mega-Anlass der Schwinger? Wir haben nachgefragt.

nössischen 2013 zwar mit Sicherheit auch – aber sie wollen mehr. Jeder, der dafür die Ärmel hochkrempelt, tut es mit Leidenschaft und will Besuchern die Liebe zur Region vermitteln.

Jürg Rentsch (45) Maya (23)und Eleni (21)

Wirklich keiner, der nicht weiss, was nächsten Sommer in Burgdorf ansteht: Das Eidgenössische ist schon ein Jahr vor dem grossen Knall grosses Thema in den Strassen und Beizen. So zum Beispiel bei den Service-Angestellten Maya und Eleni. Sie sehen

zwar nicht aus wie waschechte Schwing-Fans, aber das täuscht. «Die Schwinger sind cool drauf», sagt Maya. Und auch Eleni mag die traditionsreichen Sportarten der Schweiz. «Mein Freund ist Hornusser, die Feste sind super.» Bei Jürg Rentsch, Besit-


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700 Kilo pure Kraft Der wahre Star des Eidgenössischen ist 22 Monate alt und wiegt derzeit rund 700 Kilo: Siegermuni «FORS vo dr LUEG», ein Prachtstier und schon vor dem Grossanlass eine kleine Berühmtheit. Denn das stattliche Tier hat bereits eine eigene Homepage (www.forsvodrlueg.ch) und auf Facebook 150 Fans. Eine Premiere für einen Siegermuni! Der Stier der Rasse Red Holstein ist aber auch sonst ein ganz besonderer. «Er hat einen perfekten Körper, einen superstarken Ausdruck», rühmen seine Züchter Hans Bichsel und Sohn Christian ihren Schützling. Der Muni steht im Stall auf ihrem Bauernhof in Ranflüh BE. Vater Hans ist einer der wenigen MuniFlüsterer der Schweiz. «Man muss viel mit den Tieren kommunizieren und sich mit ihnen beschäftigen», sagt er. Offenbar wirkts. Denn beobachtet man «FORS vo dr LUEG» und Hans Bichsel zusammen auf der Weide, spürt man das Vertrauen und den gegenseitigen Respekt. Die Pflege des Munis ist für die Züchter Ehrensache. Als waschechte Emmentaler und Schwing-Fans freuen sie sich doppelt darauf, ihn dereinst in die Arena zu führen. Bis zum Eidgenössischen wird das Prachtexemplar noch bis etwa 400 Kilo zulegen – damit der neue Schwingerkönig einen königlichen Muni von über einer Tonne mit nach Hause nehmen kann. Bis die Bewohner dazu Gelegenheit bekommen, wartet noch jede Menge Arbeit auf sie. Denn die Vorbereitungen laufen erst langsam heiss. Das 70 Hektar grosse Festgelände muss noch

Hanni Rychener (58)

zer der Confiserie Widmer, laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren. Der ganze Betrieb liege sozusagen im Schwingfieber. Da gibt es in der Backstube auch mal hitzige Diskussionen, wer nun König wird. Um sich und die Burgdorfer gebührend einzustim-

komplett bebaut werden, drei Brücken werden errichtet, über 9000 Parkplätze eingerichtet. Wer Burgdorf und die Leidenschaft seiner Menschen kennt, weiss aber: Das packen die auf jeden Fall!

Eine grüne Wiese fürs Festgelände des Eidgenössischen 2013: Patrick Sommer, OK-Geschäftsführer und Reporterin Alice Massen auf dem 70-Hektar-Gelände.

Hier wird der neue Schwingerkönig gekrönt

Die Dimensionen des Mega-Events sind kaum vorstellbar. Die Zahlen sprechen für sich.

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r selbst arbeitet seit über drei Jahren für den grössten Sportanlass der Schweiz. «In den vergangenen Monaten mit 130-Prozent-Einsatz, im nächsten Jahr dürfte es kaum weniger sein», sagt Patrick Sommer, Geschäftsführer des Organisationskomitees für Burgdorf 2013. Für den Mann bedeutet das Eidgenössische alles. Schon heute bekommt er feuchte Augen, denkt er an den Moment des Anschwingens in über einem Jahr. Wir verstehen das. Sommer und die Schweiz erwartet ein Riesenspektakel. Das zeigen folgende Zahlen und Fakten überdeutlich: q Das Budget für den Mega-Anlass beträgt rund 25 Millionen Franken.

Die grösste Arena der Schweiz wird exakt 52 013 Plätze umfassen – kein Zufall: Die Zahl bezieht sich aufs Austragungsjahr 2013. q Erwartet werden etwa 250 000 bis 300 000 Besucher. q Das Festgelände auf der «Ey» zwischen Burgdorf und Kirchberg umfasst 70 Hektar. q 3500 Helferinnen und Helfer werden etwa drei Monate für Aufbau, Durchführung und Abbau des Festgeländes im Einsatz stehen. q Etwa 9000 Parkplätze sind rund ums Festgelände eingeplant. q 210 000 Liter Bier, 105 000 Liter Mineralwasser, 70 000 Kaffees, 6000 Liter Schnaps und 23 000 Kilo Fleisch gehen dereinst schätzungsweise über die Tresen. q

Niklaus Wüthrich-Lehmann (60) Walter Stingeder (62)

men, hat Jürg Rentsch einen riesigen Schwinger-Schoggi-Bär kreiert, der bis zum grossen Fest im Schaufenster steht. Märit-Stand-Verkäuferin Hanni Rychener hofft darauf, dass der König aus der Region kommt. «Das wäre schon toll.» Obstbauer

Niklaus Wüthrich-Lehmann sieht vor allem die wirtschaftlichen Vorteile für Burgdorf. «Das ist super Werbung für uns. Wir werden uns gut präsentieren», sagt er schmunzelnd. CaféBesitzer Walter Stingeder wiederum gehört zu den wenigen Skeptikern. Er

befürchtet, sein Städtchen könne vom Grossanlass kaum profitieren. «Die Besucher gehen zur Arena und von dort direkt nach Hause.» Trotzdem freut er sich aufs Fest. «Jetzt werden wir richtig berühmt – das ist auch was», meint er lachend.


Schwingerlegende Jörg Abderhalden

P U B L I R E P O R TAG E

Der König sucht seinen Nachfolger Profi als Coach: Schwingerkönig Jörg Abderhalden (32) will in Zukunft drei junge, talentierte Aktivschwinger unterstützen.

Profi Jörg: «Talent allein genügt nicht für den Erfolg. Dazu brauchts viel Training und etwas Unterstützung.»

Jörg Abderhalden gewann 2007 in Aarau seinen letzten Königstitel.

Bodenständig. Dynamisch. Vertrauenswürdig. Für diese Werte steht der Schwingsport. Und ganz besonders Jörg Abderhalden (32). Diese Werte passen aber auch perfekt zum Finanzdienstleister AWD. Deshalb haben sich die zwei zusammengeschlossen. Abderhalden ist neuer Markenbotschafter von AWD. AWD stellt im Alltag den «Best Select»-Ansatz ins Zentrum. Der Finanzberater wählt für seinen Kunden aus einer Fülle von Produkten stets das optimale Produkt aus. Da AWD keine eigenen Produkte herstellt, kann er unabhängige, massgeschneiderte Lösungen empfehlen. Auch Jörg Abderhalden hält sich ans «Best Select»-Prinzip. Damit hat er anderem für das neue Schwingerprojekt von AWD drei talentierte junge Aktivschwinger ausgewählt, so auch Beat Wickli: Womit der 17-Jährige den dreifachen Schwingerkönig überzeugt, lesen Sie auf dieser Seite.

GANZ SORGLOS Interview mit Remo Weibel, CEO von AWD Was bieten Sie Kunden Besonderes? Das erste Allinclusive-Paket der Branche – das Sorglos-Paket für Sachversicherungen und Krankenkasse. Alle Leistungen gibts inklusive toller Extras in einem einzigen Angebot. Das schont Nerven und Portemonnaie – und ist in der Schweiz exklusiv! Pensionskassen und AHV sind derzeit grosse Themen in den Medien ... ... umso mehr ist jetzt die private Vorsorge matchentscheidend. Zum Beispiel ein Investment mit einem Sparplan.

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«BEAT WICKLI SCHWINGT ÄUSSERST VIELSEITIG»

Sein Grossvater ist sein grösster Fan: Talent Beat Wickli.

Beat Wickli lebt mit seinen Eltern und Geschwistern, der Katze «Lilly» und Hund «Gina» sowie Kühen, Jungvieh und Schafen in Ennetbühl SG. Der mittelgrosse Bergbauernbetrieb liegt auf gut 1000 Metern über Meer – rund fünf Minuten von Ennetbühl entfernt. Eine schmale, kurvige und steile Bergstrasse führt hinauf zum Hof. Der 17-jährige Landmaschinenmechaniker-Lehrling ist der jüngste Schwinger, den AWD-Botschafter Jörg Abderhalden ausgewählt hat. «Beat schwingt für sein Alter äusserst vielseitig. Seine Kampfübersicht ist sehr gut und im Training ist

er immer voll präsent.» Auch die körperliche Fitness des Ostschweizers überzeugt den Kenner: «Er ist gut zwäg und polysportiv. Optimal wäre, wenn er noch ein paar Kilos zulegen könnte.» Im Sägemehl steht Beat übrigens seit seinem achten Lebensjahr; im vergangenen Jahr gewann er in Chur seinen ersten Kranz. Sein grosses Saisonziel 2012: der Eidgenössische Nachwuchsschwingertag in Hasle LU. Seine Lieblingsschwünge sind «Kurz» und «Hüfter». «Ich versuche aber auch andere Schwünge anzuwenden und den Gegner so zu überraschen», sagt Beat.


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Legt sogar Kranzschwinger aufs Kreuz und will am Eidgenössischen Nachwuchsschwingertag ganz vorne mitmischen: Naim Fejzaj.

Was Schwinger Naim Fejzaj (17) so stark macht

Ein Secondo ist heiss auf den Königstitel Naim Fejzaj (17) ist das grösste Schwingertalent der Ostschweiz. Sein Vater ist KosovoAlbaner, seine Mutter Kroatin. Der Secondo fühlt sich unter den Schwingern pudelwohl und will hoch hinaus.

Der 17-jährige Naim (100 kg, 182 cm) ist für seine Altersgenossen zu stark. Er trainiert mit den Erwachsenen.

Von Wolfgang Rytz (Text) und Marcel Sauder (Fotos)

M

ir war mulmig, als ich mit meinen Kollegen zum ersten Mal ins Schwingertraining ging», erinnert sich Naim Fejzaj (17). Wie würden die

anderen auf ihn reagieren, auf den Secondo mit albanisch-kroatischen Wurzeln? Der stämmige Junge wurde zwar in der Schweiz geboren und besitzt sogar den Schwei-

zer Pass – besitzt er damit aber das Ticket, in eine urschweizerische Disziplin vorzustossen? «Ich war überrascht, wie locker die anderen mit dem Thema umgingen. Die

Frage stellte sich erst gar nicht», sagt Naim. Entsprechend schnell verflog seine Unsicherheit. Mittlerweile fühlt sich Naim unter den Schwingern von Wolfhalden AR so wohl wie in seiner Familie aus dem Balkan. Sogar die Eltern haben Gefallen am Sägemehlsport gefunden und besuchen regelmässig die Feste. Und fällt auf Schwingplätzen beim Aufruf seines Namens dann doch ein Spruch? «Damit habe ich keine Probleme», sagt der Secondo selbstbewusst und glaubhaft. Naim Fejzaj war 12 Jahre alt, als er erstmals in Zwilchhosen Griff fasste. Vorher versuchte er sich im Judo, im Schwingen fühlt er sich aber weit wohler. «Dieser Sport liegt mir. Er ist bodenständig, so Lesen Sie weiter auf Seite 13


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Böse Buben in Hasle LU

Am 26. August 2012 findet zum dritten Mal der Eidgenössische Nachwuchsschwingertag statt. Nach Interlaken (2006) und Le Mouret (2009) ist dieses Jahr Hasle-Entlebuch LU Gastgeber. 150 Nachwuchsschwinger im Alter von 15 bis 17 Jahren messen sich im Hosenlupf und ermitteln jahrgangsweise ihren König. Der Eidgenössische Schwingerverband (ESV) zählt fast 3000 Jungschwinger, entsprechend begehrt sind die 50 Plätze pro Jahrgang am «kleinen Eidgenössischen». Die fünf Teilverbände führen eine Qualifikation durch – und selektionieren vorab nur die bösesten Buben. Rund jeder dritte Teilnehmer des Eidgenössischen Nachwuchsschwingertags gewinnt einen eidgenössischen Doppelzweig, die höchste Auszeichnung im Nachwuchsbereich. Wer in seinem Jahrgang zu den Besten des Landes gehört, schafft es in der Regel auch bei den Grossen weit nach vorne. Am eindrucksvollsten hat das Kilian Wenger bewiesen. Der Berner Oberländer Giel gewann 2006 in Interlaken das Eidgenössische des Jahrgangs 1990. Vier Jahre später besiegte er am Eidgenössischen Schwingfest in Frauenfeld auch alle Grossen und schwang sich auf den Thron des Schwingerkönigs. (wr)

Gilt als Draufgänger, als willensstarker Kämpfer: Naim (17) wird in den Trainings von Ernst Schläpfer gecoacht.

den Bündner Nachwuchsschwingertag gewonnen. Sein wie ich. Jeder Schwinger akzepEhrgeiz ist entsprechend gross: tiert den andern, Naim will beim wie er ist.» kleinen EidgenösSchnell machsischen mehr als te der Appenzeller Fortschritdabei sein, mindestens ein Zweig te im Sägemehl. will er nach HauInsgesamt 25 Eise holen. Oder, chenzweige und noch lieber ganz fünf KategorienInfos zum Eidgenössischen Nachwuchssiege hat er bisan der Spitze mitschwingertag: www.enst2012.ch lang gesammelt. schwingen. Manfred Schneider, Inzwischen gehört er in der Nordostschweiz zu Eidgenössischer Technischer Leiter den Besten des Jahrgangs 1995. In Jungschwingen im ESV, räumt dem seinem Klub übte er nur ein Jahr Ostschweizer sogar Chancen auf mit den Jungschwingern. Dann den Sieg ein. «Aber er hat starke war er für die Altersgenossen zu Konkurrenz aus der Innerschweiz», sagt der Funktionär. Auch sonst hält der Berner grosse Stücke auf den Secondo: «An ihm habe ich Freude. Er ist ein williger Draufgänger, fast etwas ungestüm.» Für Furore sorgte der JungManfred Schneider, ESV-Funktionär athlet vor einem Jahr, als er mit stark und wechselte fürs Training 16 Jahren erstmals bei den Groszu den Erwachsenen. sen antrat. Am Lichtmess-SchwinDer 100-Kilo-Brocken hat in get in Gais AR legte er einen Kranzdiesem Jahr ein grosses Ziel: schwinger aufs Kreuz und qualifider Eidgenössische Nachwuchs- zierte sich für den Schlussgang. schwingertag in Hasle-Entlebuch Dieser Exploit sorgte für Aufsehen. LU (siehe Kasten). Die Qualifikati- Seither sind viele Experten-Augen on ins Nordostschweizer Team auf den Jungen gerichtet. Lorbeeren und Eichenlaub dürfte er mit links schaffen – immerhin hat Naim im April bereits hängen im Schwingen hoch. Das Fortsetzung von Seite 11

«

An Naim habe ich Freude. Er ist ein wilder Draufgänger, ein grosses Talent.»

weiss Naim aus Erfahrung. Noch wartet der 182 cm grosse Hoffnungsträger in der Nordostschweiz auf seinen ersten Kranzgewinn: das zweite grosse Saisonziel des ambitionierten Kämpfers. Anzeige

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Dein Einsatz zählt!

Am Fleiss fehlt es dem Wolfhaldener jedenfalls nicht. Liegestützen, Schulschwingen, Wettkampfschwingen – die Kampfmaschine fordert sich selber alles ab. Vor der neuen Schwingfestsaison trainierte er neben seiner Lehre als Baumaschinenmechaniker bis fünfmal pro Woche. Auch während der Wettkampfsaison be-

sucht er Schwingertrainings – unter den Fittichen des zweifachen Schwingerkönigs Ernst Schläpfer. Der ehemalige Eidgenössische Obmann gibt ihm technisches Rüstzeug auf höchstem Niveau weiter. Jeden Dienstagabend übt Naim im Schwingkeller des alten Schulhauses Wolfhalden. Dort schlaucht und schleift ihn der bärenstarke Kranzschwinger Markus Schläpfer, der Neffe von Schwingerkönig Ernst Schläpfer. Naim gibt eineinhalb Stunden Vollgas, bis er nicht mehr kann. Und das heisst was: Naim ist topfit und liebt Sport über alles. Neben dem Schwingen spielt er Handball und hat Krafttraining sogar zu seinem Hobby gemacht. Er stemmt im gleichen Fitnessstudio seine Eisen wie sein grosses Vorbild Michael Bless. «Er hat einen brutalen Willen», sagt der kroatisch-schweizerische Doppelbürger anerkennend – und lässt durchblicken, dass er denselben Weg bis zum Eidgenössischen Kranzschwinger einschlagen will. Ob der Schwingerkönig 2016 womöglich einen albanischen Namen trägt: Naim? Mit Blick auf den Fleiss, den Ehrgeiz und das Talent des 17-Jährigen ist das durchaus möglich. «Ein Secondo als König, weshalb nicht?», sagt Manfred Schneider. Anderen dürfte dieser Gedanke ein mulmiges Gefühl bereiten – wie bei Naim, damals am ersten Trainingstag.


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Brauchtum

Zwei in einem Boot Wenn der Vater mit dem Sohne: Urs und Samuel Wettach machen am Eidg. Pontonierwettfahren in Klingnau AG gemeinsam Jagd auf Punkte. Der Generationen-Verbund ist in diesem Sport weitverbreitet.

I

m Pontoniersport kämpfen Vater und Sohn häufig Seite an Seite. Kommt es dabei nicht selbstredend zum Clash der Generationen? Wir fragten bei Urs Wettach (44) und dessen Sohn Samuel (18) nach. Die beiden üben den Sport seit Jahren zusammen aus – und gehen diesen Sommer auch am Eidgenössischen Pontonierwettfahren in Klingnau AG auf Punktejagd.

Samuel: Doch wer die Natur liebt und die für uns typische Kollegschaft kennenlernt, kommt davon nicht mehr los.

Urs Wettach: Dass der Vater dem Sohn den Stachel in die Hände legt, ist kein Zufall. Die Liebe zu unserem Sport wird oft von einer Generation zur anderen weitergegeben. Sie lebt in den Familien fort. Und damit die Leidenschaft.

Samuel: Das stimmt. Hier habe ich meine besten Kollegen gefunden. Ohne den Sport wäre mir bestimmt langweilig. (schmunzelt)

Samuel Wettach: Das hat Papi bei mir gründlich geschaff t. Ich kann mir ein Leben ohne Pontoniersport nicht vorstellen. Er prägt unser Familienleben, hat uns näher zusammengebracht. Ich werde das meinen Kindern später auch vermitteln – garantiert. Urs: Allerdings können die Jungen erst mit 12 Jahren in den Sport einsteigen. Er ist extrem anstrengend, verlangt dem Körper viel ab. Dadurch verlieren wir sie oftmals an den Fussball. Der Nachwuchs ist entsprechend rar.

tig für den Erfolg. Wir müssen in den Rennen schliesslich ganz schmale Durchfahrten passieren und an exakten Punkten am Ufer zu einem schnellen Stopp kommen.

Urs: Das ist das Schönste an unserem Sport. Wir sitzen zusammen, haben es gemütlich und diskutieren. Wir sind tatsächlich eine grosse Familie, die viel zusammen lacht und Spass hat.

Urs: Ich bin seit über 20 Jahren Aktivmitglied bei den Pontonieren Klingnau und inzwischen sogar Präsident des Vereins. Dass mein Sohn dabei ist, macht mich stolz. Samuel: Dein Präsidium war anfangs allerdings gar nicht so leicht für mich, im Gegenteil. Alle dachten, ich würde bevorzugt. Obwohl es gar nicht stimmte.

Samuel: Einmal musst du wie wild den Fluss hochkommen und dann wieder Ruhe bewahren. Damit du keinen Brückenpfeiler berührst. Da muss man perfekt zusammenspielen, sonst ists schnell vorbei. Urs: Daher ist es auch gut, zwei Generationen im Boot zu haben. Die eine punktet mit Erfahrung, die andere mit Kraft. Das ist eine ideale Kombination.

«

Ich bin stolz, dass mein Sohn die Liebe zum Pontoniersport mit mir teilt.» Urs Wettach (44)

Urs: Das ist wichtig. Im Verein bin ich der Präsident, nicht Papi. Die strikte Trennung der beiden Rollen hat sich bewährt.

kein freches Wort, wie es am Zmorge-Tisch schon mal fällt. Hier sind wir zwei Fahrer, die sich kennen, verstehen und ein gemeinsames Ziel haben: den Parcours.

Samuel: Stimmt. Auch im Boot sind wir Team-Kollegen. Da gibts

Urs: Die Präzision, die Zusammenarbeit auf dem Parcours ist wich-

Samuel: Wir sitzen seit vielen Jahren gemeinsam im Boot und kennen die Reaktion des anderen mittlerweile haargenau. Und zwar sekundengenau. In brenzligen Situationen denken wir sogar oftmals das Gleiche. Urs: Wegen dieser Nähe ist es manchmal einfacher, mit dem Sohn im Boot zu stehen – manchmal aber auch schwieriger. Samuel: Ja, ja. (lacht) Aber wir lernen auch voneinander. Ich werde schliesslich immer besser.


Bewährtes Duo

Bei Urs Wettach (44) war es vor über 20 Jahren ein Zeitungsinserat, das ihn zum Pontoniersport brachte. Der gelernte Schreiner verliebte sich sofort in den Sport. Mittlerweile ist er Vereinspräsident der Pontoniere Klingnau – und lebt und liebt seine Pontonier-Familie über alle Massen. Ganz ähnlich Sohnemann Samuel (18). Er begleitete seinen Vater schon als Knirps zum Training und steht seit seinem 10. Lebensjahr selber im Boot. Derzeit absolviert Sämi eine Lehre als Polymechaniker. In seiner Freizeit gibts für ihn nur einen einzigen Weg: aufs Wasser, hin zum Pontoniersport.

Der Sieg in Klingnau AG ist ihr Traum: Urs und Samuel Wettach testen schon mal das Wasser der Aare.

Urs: Stimmt, dem gibt es nichts anzufügen. Im Schnüren hast du mich schon lange eingeholt. Je älter Sämi wird, desto weniger kann ich ihm beibringen. Er wird besser, ich bloss älter. Samuel: Bei den Pontonieren ist das Alter aber gar nicht so wichtig. Bei uns kann man auch noch mit 70 Jahren über die Aare stacheln. Und mitfeiern kann man schliesslich auch im hohen Alter. Urs: Wohl wahr. Bei uns sitzen die Jüngsten mit den Ältesten an einem Tisch. Aber jetzt müssen wir uns erst auf den Wettkampf in Klingnau vorbereiten und dürfen noch nicht ans Feiern denken – auch du Sämi. Wir stehen kurz vor dem Saisonhöhepunkt. Samuel: Klar. Ich trainiere ja auch schon fleissig. Schliesslich findet das Eidgenössische bei uns zu Hause statt. Das bedeutet mir viel und spornt mich an.

«

Die Kollegschaft ist einmalig. Ein Leben ohne den Sport kann ich mir nicht vorstellen.» Samuel Wettach (18)

Urs: Es ist einer meiner grössten Träume, der damit in Erfüllung geht. Ein Eidgenössisches bei uns. Der Hammer! Samuel: Deshalb will ich auch an allen Spezialwettkämpfen mit dabei sein. Das heisst allerdings für die Wochen zuvor: mittags Schwimmtraining, nachmittags ab ins Boot, abends Schnüren. Ein echter Fulltime-Job. Urs: Sämi hat mit seinen Freunden in unserem Garten sogar extra

einen Schnür-Parcours aufgestellt. Ganz schön ehrgeizig, der Junge. Samuel: Zu Hause zu gewinnen, wäre wirklich ein sehr spezielles Erlebnis. Den Ehrgeiz habe ich übrigens auch von dir geerbt. Urs: Wie sich aber der Fluss am Wettkampftag verhält, kann keiner voraussehen. Eine weitere Herausforderung unserer Sportart. Samuel: Da muss man dann die Natur richtig lesen können. Aber das sind wir zwei uns ja gewohnt. Urs: Du hast es ja schon angetönt: Beim Pontoniersport kommt man der Natur extrem nahe. Das schätze ich sehr. Sonst ist es ein sehr ursprünglicher Sport – ein typisch schweizerischer. Samuel: Du bist ja auch total der Traditions-Freak. (lacht) Urs: Ich bin wirklich ein nationalstolzer Schweizer. Das Brauchtum der Schweiz sollte erhalten bleiben, finde ich. Samuel: Mir gehts eher um den Sport. Und dass wir zusammen feiern, selbst wenn wir nicht gewinnen. Aufgezeichnet: Alice Massen

Fotos: Sabine Wunderlin

Samstag, 26. Mai 2012

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Gut zu wissen Die Herkunft: Der Pontoniersport kommt ursprünglich aus dem militärischen Bereich. Ein Ponton ist ein Hohlkörper zum Bau von behelfsmässigen Brücken. Im Brückenbau wird oft auf dem Wasser gearbeitet – und für den Umgang mit Booten ist Geschicklichkeit eine wichtige Voraussetzung. Aus diesem Mix entstand eine besondere und typisch schweizerische Wassersportart: das Pontonierfahren. Der Pontoniersport: Dieser verlangt den Aktiven viel Kraft ab. Nur damit kann man sich schnellstmöglich übers Wasser bewegen. Ein profundes Wissen über die Kraft und Tücken des Wassers ist ebenfalls wichtig. Beim Pontonierfahren werden von den Sportlern aber nicht nur schnelle Zeiten erwartet, sondern auch enorme Präzision beim Fahren – sozusagen als Training für den Brückenbau. Die Herausforderung: Der Wettkampf-Parcours ist tückenreich. Auf die Fahrer warten etwa schmale Durchfahrten zwischen Brückenpfeilern, schwierige Landungen auf einem Zielpunkt und andere Geschicklichkeitsübungen. Dies alles muss jeweils ohne Berührungen und in schnellster Zeit erfolgen. Der Wettkampf: Gestartet wird zu Einzelwettfahrten mit zwei Männern, zum Sektionswettfahren mit vier Männern und zu den Spezialwettkämpfen Einzelschnüren, Objektschnüren, Schwimmen und Bootfährenbau. Pontoniersport in der Schweiz: Im Schweizerischen Pontonier-Sportverband sind aktuell 41 Sektionen (Vereine) angeschlossen. Sie üben den Sport mit den neun Meter langen und rund 500 kg schweren Kunststoffbooten aus. Nebst der Schweizer Meisterschaft, welche jedes Jahr ausgetragen wird, findet alle drei Jahre das Eidgenössische statt – im Sommer 2012 in Klingnau AG.

Eidg. Pontonierwettfahren Klingnau

Vom 28. Juni bis 1. Juli 2012 wird Klingnau AG an der Aare zum Mittelpunkt der Pontoniere. Vier Tage lang wird am 38. Eidg. Pontonierwettfahren gekämpft, gestachelt, geschnürt und geschwommen. Und nebenbei gibts ein Unterhaltungsprogramm der Extraklasse. Dort treten diverse Musikformationen auf. Von Jodlergruppen und Blaskapellen bis hin zu volkstümlichen Rockbands ist alles dabei. Mehr Infos unter: www.epw12.ch


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Brauchtum

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Samstag, 26. Mai 2012

) 6 3 ( r e ik ll ö K iin t r a Karin M

Nicht Vorschrift, aber guter Schutz: Wenn Karin MartiniKölliker als Abtuerin im Feld steht, trägt sie Helm.

Sie schlägt Männern den Nouss um die Ohren

Am Eidgenössischen Hornusserfest in Lyss BE werden nur wenige Frauen aktiv mitwirken. Karin Martini-Kölliker ist dort aber dort dennoch keine Aussenseiterin: Ihre Schlagkraft ist enorm. pers bringt sie den Stecken in ihren Händen mächtig in Schwung, der Träf am Steckenende prallt mit einem trockenen Klack auf den Nouss und katapultiert diesen in die Luft. Surrend fliegt das schwarze Geschoss 230 Meter weit, dann wird es von einem Gegner mit der Schindel, einem Holzbrett, zu Boden gebracht. Beim zweiten Streich setzt die 36-Jährige sogar noch einen drauf: 240 Meter! Das sind mehr, als die meisten der 16 Mitstreiter schaffen. Die Weite bringt der Mannschaft von LangenthalWynau wichtige Punkte für den Heimsieg ein. Karin Martini-Kölliker hats gerichtet. «Wenn ich et-

Von Christina Gubler (Text) und Dominik Plüss (Bilder)

W

usch. Der hölzerne Träf saust knapp über den Nouss hinweg, Karin Martini-Kölliker (36) hat voll daneben gehauen. Darüber mitleidig zu lächeln, wäre freilich ebenfalls voll daneben. Denn der Fehlversuch gehört beim Hornussen mit dazu. Er signalisiert dem gegnerischen Abwehrteam auf dem Spielfeld, dass es gleich losgeht. Erst danach folgt der erste Streich. Und der gelingt der Langenthalerin perfekt. Die Zahntechnikerin ist die einzige Frau am Abschlagbock. Mit einer Drehbewegung des Kör-

Konzentrierte Bereitschaft: Mit der Schindel muss der Nouss abgefangen werden.

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Brauchtum Fortsetzung von Seite 17

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Samstag, 26. Mai 2012

Aktiven und alsbald was mache, dann die erste Einzelausrichtig», sagt Karin zeichnung. «Cheibe Martini-Kölliker spästolz» sei sie damals gewesen, als sie auf ter nach dem Spiel in der mit Fahnen geder Hütte der Horschmückten Bühne, nussergesellschaft umringt von TrachLangenthal-Wynau, tengruppen, hinkniso als müsse sie sich für ihren Ehrgeiz en und ihren Kranz in rechtfertigen. «HorEmpfang nehmen nussen ist längst ein durfte. Zu diesem Hochleistungssport Kranz ist längst manch anderer daund verlangt uns Akzugekommen. Und tiven viel ab.» Entmit ihnen auch eine sprechend hart geht Medaille vom Eidsie in dieser Disziplin genössischen 2006. zur Sache. Zwei Mal Ausserdem gewann pro Woche trainiert sie im Kraftraum. Karin Martini-KölliUnd derzeit feilt sie ker mit dem Team sogar täglich auf dem bereits mehrere Clubplatz an ihrer Trinkhörner, diese Abschlagtechnik. hängen an der DeDenn im August cke der Clubhütte. findet in Lyss BE das Sie erinnern an die Eidgenössische HorSpitzenplätze grösnusserfest statt (sieserer Feste. he Kasten) und an Mit 22 wurde Kadiesem Saisonhöherin Martini-Kölliker punkt will die Sportvon den Langenthalerin topfit sein. ler Hornussern soDas Spiel mit Stegar zur Präsidentin cken und Schindel gewählt, schweizgehört bei den Kölliweit ein Novum. kers zur Tradition. Zehn Jahre übte sie Schon der Grossvater das Amt aus. Heute, verbrachte seine Freinach der Fusion mit zeit mit dem Natioden Wynauern, nalsport, und seine durfte sie es neuerSöhne und Enkel talich übernehmen: ten es ihm gleich. ein weiterer VerAuch die Gattinnen, trauensbeweis. Töchter und Mütter Mit Blick auf die waren mit dabei: Sie Karriere ist es kaum sorgten am Spielrand Karin Martini-Kölliker: «Frauen können beim Hornussen viel erreichen.» verwunderlich: Kafür das leibliche Wohl rin Martini-Kölliker der Männer, lobten oder trösteten an Kraft. Deshalb würden sie das fühlt sich in der Hornusserwelt der sie je nach Bedarf – oder sie misch- Spiel bald wieder aufgeben. Da Männer rundum akzeptiert – und ten als Schiedsrichterinnen aktiv lohne es sich erst gar nicht, damit beobachtet mit Skepsis, wenn Frauen in dieser Disziplin «Extramit. anzufangen. Einzig Teenager Karin tanzte Dieses Vorurteil spornte Karin geleise fahren». Die Hornusserin aus der Reihe. Sie mochte sich mit erst recht an. Hartnäckig beharrte meint damit ein noch junges Turdem Platz unter den Zuschauerin- das Mädchen auf seinem Wunsch nier, an dem sich einmal im Jahr nen nicht begnügen, wollte selber und am Ende der Schulzeit gab der ausschliesselich Frauen messen. zum Stecken greifen. Doch Papa Vater endlich nach. Es folgten der Sowas sei unnötig, sagt sie. Denn intervenierte. Hornussen sei Einstieg bei den Nachwuchsspie- wer sich mit Leib und Seele für den «nichts für Frauen», es fehle ihnen lern, mit 17 der Wechsel zu den Sport engagiere, bringe es weit: egal ob Frau oder Mann. Und, besonders wichtig: «Das Schöne am Hornussen ist doch gerade, dass der Sport Familien, verschiedene Das Eidgenössische Hornusserund 20 000 Zuschauer werden Generationen und Geschlechter zufest findet alle drei Jahre statt, alter- erwartet. In den 260 Mannschaften, sammenbringt – und nicht nierend zum Schwing- und dem die in acht Stärkeklassen antreten, trennt.» Jodlerfest. Heuer werden die Wettsind nur wenige Frauen vertreten – Ich will einmal so werden wie kämpfe an zwei Augustwochenenschweizweit gibts rund 50 aktive du, sagte vor Jahren ein Mädchen den (17. bis 19. und 24. bis 26. 8.) in Hornusserinnen. Beim Abschlagen zu Karin Martini-Kölliker. Heute Lyss BE ausgetragen. 70 Hektaren der Nouss dürfte aber die eine oder überragt das Kind sein Vorbild um Land stehen den Organisatoren zur andere eine starke Konkurrentin einen Kopf – und ist ihm punkto Verfügung, gegen 5000 Hornusser sein, so auch Karin Martini-Kölliker. Schlagkraft ebenbürtig.

Ein perfekter Streich Beim Abschlag der Nouss ist viel Kraft im Spiel. Aber auch Technik. Karin Martini-Kölliker feilt jeden Tag daran.

Im sandigen Abschlagfeld eingegrabene Bleche und Böckli sorgen für die richtige Beinstellung und einen sicheren Stand.

Mit dem Stecken lässt sich Abstand und Winkel zur Abschlagschiene (Bock) gut abmessen.

Der Nouss wird mit Hilfe eines Stücks Lehm vorne auf den Bock gesetzt.

Hinter dem Rücken beginnt der Schwung, beim Bock hat er den stärksten Drive erreicht.

Klassentreffen in Lyss

Der Träf vorne am Stecken hat den Nouss getroffen, das schwarze Geschoss ist abgeschwirrt.


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Brauchtum

r u lt u K r e iz e w h c S r u z 34 Tipps

Hier habens nicht nur Sänne luschtig In den nächsten Monaten wird fast in jeder Ecke der Schweiz herzhaft geschwungen, gefeiert und gesungen: Wo Sie Land und Leute von der schönsten Seite kennenlernen können. Graubünden:

Maienfeld GR Historischer Markt 2. bis 3. Juni Ein buntes Treiben zwischen historischen Mauern: Marktfahrer in mittelalterlichen Kostümen, Gaukler und Strassenmusiker führen Besucher in die Vergangenheit zurück. Eine Premiere in Maienfeld!

Silvaplana GR Nordostschweizer Schwingfest 24. Juni In Silvaplana treten die besten Schwinger gegeneinander an – vor der Naturkulisse des Corvatsch. Alphornbläser, Fahnenschwinger, Treichler und Jodler sind auch da. Das wird ein grosses Fest. Infos: www.nos2012.ch

Savognin GR Schafschur 6. Oktober Kaum sind sie im Tal, schon werden sie kahl geschoren: An der Savogniner Schafschur müssen im Herbst rund 100 Schafe Tiere ihre Wolle hergeben. Ein Volksfest mit regionalen Produkten und Führungen durchs Atelier von Lucia Netzer, der Initiantin und Gestalterin der Schafschur.

Ostschweiz:

Appenzell Seilziehen-Weltmeisterschaft 5. bis 9. September Erstmals werden in Appenzell die Weltmeister im «Säälzüche» erkoren. Die Region präsentiert sich dabei von seiner schönsten Seite – mit einem vielseitigen Festprogramm. Mehr Infos: www.tugofwar2012.ch

Tanzen und feiern: Stobete auf der Alp

30. Juli Brülisau AI: Bolle-Stobete, 29. bis r im Appen-

Alpbewohne An der traditionellen Stobete feiern die einmal ihren harten für zell ausgiebig das Leben und wollen en in ihren schmucken isch Alltag vergessen. Da gibts für die Heim gefestet und viel nzt, geta Trachten kein Halten mehr: Es wird ionen das sogeerat Gen gelacht. In der Alpstobete stehen seit Senntumscheldrei von ut nannte «Schölleschötte» (das Gelä elpunkt. So auch Mitt im er len), Volksmusik, Volkstänze und Jodl n Türe sich eidere vor , isau im Bergrestaurant Bollenwees in Brül Fälensee. der t: reck erst ner der schönsten Schweizer Bergseen isch» und öllfr «Qu ellen Kap Auf 1471 Meter über Meer spielen die ppe zgru stan Volk die te, «Enzian» auf und bringen die Gäs ntlich in Schwung. SenAppenzell und das «Hierig-Paar» orde Platz, mitten in der grann nen nehmen danach neben Besucher Die «Bolle-Stobete» ist iets. diosen Naturkulisse des Alpsteingeb s: Manch einer steigt gen Übri ur. ein Stück echter Appenzeller Kult enwees. Weniger trittzu Fuss hinauf zum Bergrestaurant Boll it ihnen mehr Kraft für Dam . feste Gäste benutzen das Postauto ein Tänzchen bleibt.

Urnäsch AR Alpabfahrt und Bauernmarkt am 15. September Fixe Zeiten für Alpabfahrten gibt es in der Regel nicht. Die Urnäscher Bauern machen eine Ausnahme. Am 15. September ziehen über 50 Sennen durchs Dorf – und feiern mit den Zuschauern ihre Tradition. Auf dem Markt werden Produkte der Region angeboten.

Region Aargau:

Bremgarten AG Historischer Handwerkermarkt vom 27. bis 28. September Der Schmied macht sich an glühendem Eisen zu schaffen, der Ziegelmacher am Lehm: Mit viel Liebe zum alten Handwerk beweisen 70 Handwerker vor Publikum ihr Können. Eine Sonderschau führt Besucher ins Stroh.


Samstag, 26. Mai 2012

Schaulauf der Schweizerinnen Lenk BE: AlpKulturtage, 8. bis 20.

Simmentaler Kühe sind weltweit beka nnt. Und werden für ihre Schönheit bewund ert – auch im Rahmen der AlpKulturtage. Am 16. Oktober führen die Sennen in Lenk ihre blumengeschmückten und mit Treicheln und Glocken behangenen Beautys durchs Dorf – und präsentieren die Tiere stolz dem Pub likum. Aus der Herde werden die 25 Sch önsten ausgewählt. Die Tiere bewerben sich in der

Region Basel:

Augst BL Römerfest Augusta Raurica 25. bis 26. August Hier werden rund 30 000 Besucher auf grosse Entdeckungsreise durch die römische Antike geführt: ein Spektakel mit Gladiatoren und Legionären und ein riesengrosses Volksfest. Mehr Infos: www.roemerfest.ch

Oktober

Folge für eine ganz besondere Titelwah l: eine davon wird «Miss Lenk». Das Älplerfe st ist aber nur ein Höhepunkt der AlpKulturtag e. Dort feiern auch Alphornbläser, Jodler und Volksmusikanten Berner Volkskultur und Brauchtum. Die Besucherinnen und Besu cher können sich an Workshops sogar darin vertiefen: Profis bringen ihnen unter anderem das Jodeln, Schwyzerörgelispielen, Käsen oder

Der Startschuss fällt um 13 Uhr. Davor wird auf dem Festgelände ausgiebig zmörgelet und gefeiert.

Innerschweiz:

Hornussen bei. Oder erklären ihnen, was eine schöne Kuh ausmacht – damit sie die Qualitäten der «Miss Lenk» neu einschätzen können. Abgerundet wird die Festreihe von einem Bauernmarkt mit heimischen Köstlichk eiten und viel Folklore. Ganz am Schluss treff en sich über 200 Hornusser zu einem Turnier der Extraklasse. So viel Swissness kommt selte n zusammen. Mehr Infos: www.alpkultur.ch

Rigi SZ Rigi Schwing- und Älplerfest 8. Juli Auf drei Sägemehlringen stellen sich Schwinger aus der Nordostschweiz, Nordwestschweiz und Innerschweiz ihren Gegnern. Der Alpaufzug und ein reiches, volkstümliches Festprogramm halten das Publikum auch ausserhalb der Arena bei Laune. Infos: www.rigi-schwingen.ch

Berner Mittelland:

Bern Buskers Bern – Strassenmusikfestival 9. bis 11. August Auf 30 Plätzen der Altstadt spielen und tanzen internationale Strassenmusiker auf. Blues, Jazz, Funk, Folklore: Fast alle Musikstile sind vertreten. Infos: www.buskersbern.ch

Weggis LU Heirassa-Festival 8. bis 10. Juni Das grösste Volksmusikfestival der Schweiz! Zum achten Mal präsentieren Volksmusik-Star Carlo Brunner und Ländler-König Willi Valotti die Vielfalt der «Schwiizer Musig». Mehr Infos: www.heirassa-festival.ch

Lachen SZ Zentralschweizer Jodlerfest 22. bis 24. Juni «Cheibe gmüetli» heisst das Motto der Organisatoren des Zentralschweizer Jodlerfests. 2000 Jodler, Alphornund Büchelbläser und Fahnenschwinger sind zu hören und sehen. Infos: www.jodlerfestmarch.ch

Kerns OW Säumerfest mit Säumer Märcht 18. bis 19. August Dieses Fest soll an die ehemals grosse Bedeutung der Säumer- und Handelswege erinnern. Ausstellungen, Festwirtschaften und musikalische Unterhaltung führen zurück in diese Jahre. Besonders eindrucksvoll: Säumer ziehen mit ihren Lasttieren im Dorf ein.

Sachseln OW Obwaldner Burdi-TrägerMeisterschaft 10. Juni Was eine Burdi ist? Ein bis zu 50 Kilo gebündelter Heuballen, den die Sennen noch heute steile Hänge hoch schultern. Für einmal treten die Burditräger gegeneinander an und bestimmen so die Meister ihres Fachs.

Sarnen OW Innerschweizer Schwingfest 29. Juni bis 1. Juli Just 220 Schwinger des Innerschweizerischen Schwingerverbands sowie acht Gästeschwinger aus anderen Teilverbänden steigen auf dem Sarner Seefeld in die Hosen. Stargast ist Schwingerkönig Kilian Wenger.

Muotatal SZ Alpkäsemarkt 27. bis 28. Oktober Dieses Spektakel soll Appetit auf Muotathaler Alpkäse machen. Es bietet aber weit mehr: Schau-Käsen, Mosterei-Besuch oder die Präsentation einer 6-Generationen-Kuhfamilie. Infos: www.alpkaesemarkt.ch

Sumiswald BE Gotthelf-Märit 9. Juni Ein Marktbetrieb wie zu Gotthelfs Zeiten: mit altem Handwerk (Schmiede, Kaffeeröster, Holzbildhauer etc.) und vielen Attraktionen (Chacheliflicker, Wöschwyber etc.). Mehr Informationen: www.gotthelf-maerit.ch

Zäziwil BE Brächete 26. September Trachtenfrauen zeigen live auf alten Handgeräten, wie sich Flachspflanzen zu wunderschönen Tischtüchern oder Decken verarbeiten lassen. Auf dem Markt werden zudem Spezialitäten der Region verkauft. Lesen Sie weiter auf Seite 22


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Brauchtum

Fortsetzung von Seite 21

Berner Oberland:

Denn in der Festwirtschaft werden die Schlemmer mit lüpfiger Volksmusik unterhalten.

Freiburg:

Ballenberg/Madiswil BE Platzgercup 23. bis 24. Juni Falls Sie im Juni glänzende Scheiben über Madiswil fliegen sehen, keine Bange – es sind keine UFOs, sondern sogenannte Platzgen. Diese Metallscheiben gehören zu einem uralten Schweizer Zielwurf-Sport, der vor allem im Kanton Bern gespielt wird. Ziel des Spiels: die Scheibe aus 17 Meter Entfernung (Männer) in ein kreisförmiges Ziel aus Lehm zu werfen. Am Platzgercup messen sich die besten ihres Fachs. Beatenberg BE Alphorn-Treffen 19. August Hohe Töne auf der Alp Chüematte: Dort treffen sich zahlreiche Alphornbläser mit Fahnenschwingern, Trachtengruppen, Jodlern und Volksmusikanten. Die Alp ist per Velo, zu Fuss oder Pendelbus erreichbar. Spiez BE Läset-Sunntig 23. September Willkommen am einzigen Winzerfest des Berner Oberland! Zum LäsetSunntig gehören: ein ökumenischer Gottesdienst, ein farbenfroher Umzug, ein breites Unterhaltungsprogramm und natürlich viel Wein.

Plaffeien FR Westschweizer Jodlerfest 8. bis 10. Juni In Plaffeien «liedet» es bald: Nach Naters im Jahr 2009 wird das Zentrum des Oberen Sensebezirks das Westschweizer Jodlerfest durchführen. Dieser Grossanlass findet alle drei Jahre statt. Jodler, Fahnenschwinger und Alphornbläser stellen ihr Talent in einem Wettkampf unter Beweis. Jaun FR Schafscheid und Alpabzug in Jaun 17. September Am Montag nach dem Eidgenössischen Bettag bringen in Jaun jeweils die Hirten ihre Schafe von der Alp ins Dorf. Dort werden die Tiere verkauft. In den letzten Jahren wurde der Markt kräftig ausgebaut – er gibt Einblick in den Reichtum dieser schönen Schweizer Ecke .

Waadtland:

Riederalp VS Original Chüefladefest 2. September Klingt etwas seltsam, ist aber eine alte Tradition: Getrocknete Kuhfladen verstampfen gehört zu diesem ausgelassenen Herbstanlass auf der Riederalp dazu. Ein Riesenspass für grosse und kleine Kinder.

Morges VD Vogelscheuchen-Fest 29. September Wieder versammeln sich in Morges Schauspieler und Statisten von Denens, der Hauptstadt der Vogelscheuchen. Sie ziehen durch die Altstadt, danach wird der Vogelscheuchen-König verbrannt, damit die Weinlese und das nächtliche Fest beginnen können.

Bagnes VS Raclette-Fest 22. bis 23. September Hier zieht Hochgenuss Fäden: Den Besuchern wird Raclettekäse aus verschiedenen Sennereien des Val de Bagnes aufgetischt – selbstredend zu Wein aus dem Wallis.

Sévery VD Nussfest 15. September Hier werden die härtesten Nüsse geknackt. Auch sonst dreht sich in Sévery alles um diese Früchte. Daraus wird Öl gepresst oder Mehl gemahlen. Ein etwas anderes Erntedankfest!

Wallis:

Zermatt VS Folklore-Festival 12. August Zermatt macht an diesem Augustsonntag Tradition zum Folklore-Festival. Am Fusse des Matterhorns versammeln sich 1200 Musiker und Fans zum grossen Umzug und spielen danach auf dem Fest- und Kirchplatz gross auf. Gute Laune ist garantiert.

Fully VS Walliser Kastanienfest 13. bis 14. Oktober 7 Tonnen Kastanien, 270 Stände und 35 000 Besucher: Die Zahlen verweisen auf die Popularität des Kastanienfests von Fully. Unsere Tipps: Alpkäse, Speck, Trockenfleisch, Äpfel und Trauben passen prima zu dem Brisolée. Weitere Highlights aus dem Schweizer Brauchtum finden Sie online unter: www.myswitzerland.com Anzeige

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Region Zürich:

Winterthur Eidg. Akkordeonmusik-Fest 9. bis 10. Juni Am nationalen Wettspiel präsentieren 2000 Aktive die Vielfalt ihres Könnens – und zeigen, wie vielseitig Akkordeons sind. Zum Fest werden 100 Formationen mit gegen 1400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern erwartet.

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Jura/3-Seen-Region:

Glarus:

Elm GL: 18. Glarner Alpchäsund Schabziger-Märt 7. Oktober Hier gibts jede Menge Köstlichkeiten von der Alp: Alpkäse, Alpschwein und viel Schabziger – und alles, was sich daraus kochen lässt. Ein Fest für den Gaumen, aber auch für die Ohren.

Neuenburg Winzerfest 28. bis 30. September Am letzten Septemberwochenende wird in der Region Neuenburg der Beginn der Weinlese gefeiert. Die Innenstadt Neuchâtels wird zum riesigen Festplatz. Der Kostümumzug der Kinder und der Blumenkorso sind Highlights dieses Anlasses.

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Saignelégier JU Jura Pferdefest Marché Concours 11. bis 12. August Zehntausende wollen diese berühmte Pferdeschau, den volkstümlichen Umzug und die original-ländlichen Pferderennen jeweils sehen. Infos: www.marcheconcours.ch

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Samstag, 26. Mai 2012

Seine Favoriten

23

Hackbrett-Virtuose und Moderator Nicolas Senn (23) verrät uns, welche zehn Schweizer Feste er garantiert nicht verpassen will.

1

Alphornfestival, Nendaz VS Wenn 200 Alphornbläser auf über 2000 Metern ihre hallenden Töne durch die Berge schicken, bekomm ich richtig Gänsehaut. Ein absolutes Highlight der Festsaison! Heuer findet das Festival vom 20. bis 22. Juli statt.

6

Schwägalp-Schwinget, Urnäsch AR Ich mag es, wie sich die Schwägalp im August jeweils in eine grosse Schwing-Arena verwandelt und sich dort Städter und Älpler, Jung und Alt zusammenfinden – dieses Jahr am 19. oder 26. August. Ich fane besonders für Michi Bless! Infos: www.schwaegalp-schwinget.ch

Infos: www.nendaz.ch

7

Aventicum Musical Parade, Avenches VD In der historischen Arena von Avenches treten vom 5. bis zum 8. September Musikformationen aus unzähligen Ländern auf. Es ist immer schön, anderen Musikern zuzusehn, und dieses Mal habe ich sogar einen kleinen Gastauftritt.

2

1.-August-Feier Was ist schweizerischer als die Bundesfeiern, die am 1. August im ganzen Land stattfinden? Ein Anlass, den ich wirklich nie verpasse. Dieses Jahr muss ich allerdings von Bangkok aus mitfeiern. Ein Auftritt!

Infos: www.avenches.ch

8

Appenzeller Viehschauen Im Herbst finden fast in allen Appenzeller Dörfern die Viehschauen statt. Ein tolles Stück Tradition! In Tracht und mit herausgeputzten Tieren fahren die Bauern zum Viehschauplatz und präsentieren dort ihre Prachtkühe. Eine besondere Atmosphäre und ein grosses Volksfest. Ich freue mich schon darauf.

Infos: www.myswitzerland.com

3

Schneefest, Meglisalp AI Am 5. August findet auf der Meglisalp, mitten in der herrlichen Appenzeller Bergwelt des Alpsteins, das sogenannte Schneefest statt. Ein Berggottesdienst, den ich mir nie entgehen lasse. Danach sitzt man bei Musik und feinem Essen gemütlich zusammen.

Infos: www.ar.ch

9

Infos: www.meglisalp.ch

4

Älplerwunschkonzert, Urnerboden UR Das Älplerwunschkonzert von DRS auf dem Urnerboden ist legendär. Mein Nachbar, der selber als Senn auf der Alp ist, schwärmt jedes Jahr davon. Als gebürtiger Senn werde ich mir diesen Leckerbissen am 10. August nicht entgehen lassen. Infos: www.drs.ch

5

Premiere der VolksmusikSendung «Potzmusig» Etwas in eigener Sache: Am 25. August wird erstmals auf SF1 die neue Volksmusik-Sendung «Potzmusig» mit mir als Moderator ausgestrahlt. Ich freue mich wahnsinnig auf die Premiere. Mehr Infos: www.nicolassenn.ch

Eine steile Karriere: Mit vier Jahren sieht Nicolas Senn (23) zum ersten Mal ein Hackbrett in Aktion. Sofort begeistert er sich für das 125-Saiten-Instrument. Heute zählt der Gaiser zu den grössten Hackbrett-Virtuosen der Schweiz. Internationale Konzerte, zahlreiche Auftritte und mehrere CDs beweisen es. Ab August wird er nun sogar noch öfter im TV zu sehen sein – dann nämlich beginnt seine neue Sendung «Potzmusig».

Olma St. Gallen Als Ostschweizer schlägt mein Herz natürlich auch für die Olma, die Schweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung. Ich werde zwischen 11. und 21.Oktober bestimmt dort vorbeischauen. Ein grosses Stück Ostschweizer Kultur! Infos: www.olma-messen.ch

10

Silvesterchläuse, Appenzell Ausserrhoden Am 31. Dezember und 13. Januar ziehen bei uns im Appenzellerland immer die Silvesterchläuse von Haus zu Haus und wünschen mit einem Zäuerli ein gutes neues Jahr. Ich freue mich auch schon wieder auf den Besuch. Infos: www.appenzellerland.ch


Coop belegte 2011 den 1. Platz im oekom Corporate Rating der Einzelhändler.

«Harte Winter, raue Landschaft, strenge Regeln. In meiner Milch und meinem Käse werden Sie es geniessen.» Der Gomser Bergkäse von Albert Andereggen ist nur eines von vielen auserlesenen und authentischen Produkten aus den Schweizer Bergen. Mit jedem Kauf fliesst ein Beitrag an die Coop Patenschaft für Berggebiete. Diese unterstützt die Pflege Schweizer Kulturlandschaften und verbessert die Existenzgrundlage unserer Bergbauern. So können Sie sicher sein, ein echtes Bergprodukt in Ihren Händen zu halten – auch morgen noch.

Für unsere Berge. Für unsere Bauern.


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